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Hübbel und Kurv' die BAB
   
geschrieben von Vinne am: 31.08.23, 10:57
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Zwischen den Ortslagen Hopferau und Reinertshof ist die König-Ludwig-Bahn von Marktoberdorf nach Füssen in ihrer Streckenführung seit einigen Jahren leicht gegenüber ihrem ursprünglichen Zustand verändert.
Grund hierfür ist aber nicht die Landesstraße zwischen Hopferau und Hopfen am See, sondern die Bundesautobahn 7. Seit 2009 ist das letzte Teilstück von Nesselwang bis zum Grenztunnel Füssen durchgehend befahrbar und entlastet die Region vom massigen Durchgangsverkehr, der besonders an den Hauptreisetagen und an Wochenenden die Röhre nach Österreich kräftig in Beschlag nimmt und für oftmals saftige Stauschlangen sorgt.
Weil man weder der Region noch den Anwohnern in Reinertshof den Autobahnlärm direkt zumuten wollte und Lärmschutzwände das Landschaftsbild des Ostallgäus auch nur in Maßen verschönert hätten, gab es für die genannte Ortslage nur eine Option: unter die Erde mit der Piste!

Nun, einfacher als gesagt, denn östlich der heutigen Straßenlage beginnt das sumpfige Gebiet des Hopfensees und hier wären aufwendige Tiefbauarbeiten nur mit erhöhtem Aufwand machbar gewesen. Nachdem die BAB 7 westlich von Nesselwagen den höchsten Punkt einer deutschen Autobahn mit 914,081 m über Normalnull passiert, musste daher auch die König-Ludwig-Bahn einen kleinen Anstieg erhalten.
Nur so war es möglich, die Autobahn mit einem Lärmschutztunnel ohne extreme Tiefbauarbeiten zu verlegen und gleichzeitig die Bahnstrecke zu erhalten.
Und so steigt die Strecke beidseits von Reinertshof deutlich sichtbar an, um am nördlichen Portal die Autobahn zu queren.

Beim vorliegenden Bild von der "135-Meter-LUNTE" aus 620 175 (VT 175) und 622 170 (VT 170) ist der zusätzliche Streckenverlauf gut erkennbar. Quasi am Hektometerschild 25,8 verlief die alte Trasse abkürzend zum linken hinteren Bildrand, wo auch jetzt das Gleis verschwindet. Anders als in der zu sehenden Ansicht gab es hier damals aber "nur" eine "normale" Steigung in Richtung Füssen.
Unser LINT-Gespann rollt hingegen aktuell ein kleines Stück abwärts, die vorherige starke Steigung ist durch das nach links abfallende Gleis ab dem Bahnübergang vor der Leitplanke erkennbar.

Heute ist bei "zufälligem" Erscheinen vor Ort kaum auszumachen, dass unter mir die Autobahn verläuft, das Grün der Allgäuer Wiesen hat auch diese Umgestaltung längst überlebt und auch das Schotterbett der Strecke haben die inzwischen rund 15 Jahre Betrieb farblich altern lassen.

Datum: 25.08.2022 Ort: Reinertshof Land: Bayern
BR: 620 (Alstom LINT 81) Fahrzeugeinsteller: BRB
Kategorie: Zug schräg von vorn

EXIF-Daten:
Bildgröße: 800 x 1280 Pixel


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