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Sotto la benedizione divina
geschrieben von: Julian en voyage (501) am: 11.01.23, 18:34
Eine wechselvolle Geschichte hat die Bahnstrecke Ceva - Ormea, die dem Tal des Tànaro in die Ligurischen Alpen folgt, in den letzten Jahrzehnten durchleben müssen. Mehr als einmal stand sie vor dem Aus, doch irgendwie meinte es das Schicksal gut mit ihr, sodass auch heute noch (bzw. wieder) sporadisch ein Zug durch die malerische Landschaft rollt. Ob es vielleicht mit der auffälligen Häufung von Gotteshäusern in unmittelbarer Nähe der Strecke, wie hier in Bagnasco, zu tun hat...? Wie so oft gilt wohl auch in diesem Fall: Glaubenssache!

In der Mitte des 19. Jahrhunderts als Teil einer durchgehenden Verbindung von Ceva nach (Imperia-)Oneglia angedacht, wurden diese Pläne noch vor Baubeginn zugunsten der nur wenig weiter westlich realisierten Tendabahn aufgegeben, sodass die 35 Gleiskilometer schließlich bis 1893 als rein lokalen Bedürfnissen dienende Stichstrecke eröffnet wurden. Zwischen 1938 und 1973 war die Linie Ceva - Ormea Teil des norditalienischen Dreiphasenwechselstrom-Netzes, ehe man sie aus Rentabilitätsgründen - wirklich dicht war der Verkehr nie - auf Dieselbetrieb umstellte. Weitere 40 Jahre später wurde sie zum 17. Juni 2012 zusammen mit zwölf (!) anderen Nebenbahnen Opfer einer großen Einstellungswelle der Region Piemont, die das Betriebsdefizit nicht länger tragen wollte... Das Ende schien eigentlich zu diesem Zeitpunkt bereits besiegelt.

2016 ereignete sich jedoch das erste kleine Wunder im oberen Tànaro-Tal: Auf Betreiben der Fondazione FS wurde die Strecke reaktiviert und am Endbahnhof sogar das zweite Gleis zum Umfahren der sporadischen Züge wieder aufgebaut. Der aufkeimenden touristischen Nutzung verpasste nach nur wenigen Monaten das Hochwasser im Spätherbst 2016 einen kräftigen Dämpfer. Im Ortsgebiet von Priola wurden mehrere Hundert Meter Gleise zerstört und der darunter liegende Bahndamm weggespült. Nicht das erste Mal in der Geschichte von Bahn und Tal, dass sich der Fluss in einen reißenden Strom verwandelte und verheerende Verwüstungen anrichtete... Doch auch damit war das Kapitel der Eisenbahn nach Ormea noch nicht endgültig geschlossen. Die aufwendigen Bauarbeiten wurden tatsächlich bewilligt und seit September 2018 ist die Gesamtstrecke wieder befahrbar. Hoffentlich noch lange Zeit!

Am 11. Oktober 2019 unternahmen mehrere Turiner Schulklassen einen Bahnausflug in das an diesem Herbsttag noch leicht neblig-dunstige Tànaro-Tal. Für die Traktion des Charterzuges TS 96431 (Torino Porta Nuova – Ormea) sorgte die ehemalige Trevisaner D 445 1062. Auffällig ist der rote Kontrastbalken auf der Front, einstmals eine Spezialität des Depots im Veneto. Zum Aufnahmezeitpunkt (und noch heute) zählte die Lok allerdings zum Bestand der DTR Piemonte, wo sie seit dem Ende der lokbespannten Regionalzüge in der Region keine Planleistungen mehr hat und daher außer für Abschleppdienste und Überführungsfahrten auch relativ freizügig im Sonderverkehr eingesetzt werden kann. Links des Zuges erheben sich die Ausläufer der bei Kletterern beliebten Falesia di Bagnasco.

Zuletzt bearbeitet am 12.01.23, 12:47

Datum: 11.10.2019 Ort: Bagnasco [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D445 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 16 Punkte

2 Kommentare [»]
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Bagnasco
geschrieben von: bavve (74) am: 09.07.12, 11:27
Die ALn663.1177 von Trenitalia wird in Bagnasco vorbei mit der Regionalbahn n. 4546 von Ormea zu Ceva. Die Linie war in der Nähe im Juni.

Datum: 25.02.2012 Ort: Bagnasco [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn663 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 1 Punkt
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