Ist doch gut, wenn man endlich mal etwas aus der Geschichte lernt.das mit der "Datenarmut" ist - nach zwei Diktaturen mit überbordendem Interesse an seinen Bürgern - eine sehr deutsche Angelegenheit.
Ich kenne neben London nur einige spanische Großstädte und die Niederlande. In letzteren sieht man das Chipkartensystem mittlerweile zunehmend kritisch wegen seiner Fehleranfälligkeit.Überall anderswo sind Ticketsysteme, bei denen man sowohl check-in als auch check-out machen muss, absolut normal.
Estland hat ebenfalls zwei Diktaturen erlebt…das mit der "Datenarmut" ist - nach zwei Diktaturen mit überbordendem Interesse an seinen Bürgern - eine sehr deutsche Angelegenheit.
geschrieben von: sepruecom
Datum: 24.07.21 17:56
geschrieben von: sepruecom
Datum: 24.07.21 17:59
Ich denke, daß es leider u.a. ein Grund für die gewollte Forcierung der Bargeldlosigkeit beim Einkaufen ist, daß die Kontoinhaber mit größerer Wahrscheinlichkeut einen geringen Überblick über die Ausgaben haben. Mehr Kontoüüberziehungen (und sei es ein kleiner Anstieg) heißt für die Bankwirtschaft, mehr Einnahmen zu generieren ...... Am Anfang der Woche das Wochenbudget abheben, und falls es ausgeht, nachdenken, wofür ich all das Geld ausgegeben habe. Sicherlich lehrreicher als jedes mal nur die Karte hinhalten...
geschrieben von: PeterK
Datum: 25.07.21 11:38
geschrieben von: Früherwarallesbesser
Datum: 25.07.21 14:48
In Bezug auf die neuen Automaten in der Straßenbahn: bisher konnte man ausschließlich mit Münzen bezahlen, selbst Tageskarten, und bei den Münzen hatten sich die vorsintflutlichen Automaten oft ziemlich bockig, so dass man sicherheitshalber noch Ersatzmünzen dabei haben sollte. Nun gibt es Kartenzahlung. Was trifft wohl die Lebenswirklichkeit von mehr Menschen?Bisher konnte ich noch an jeder Tanke mit Bargeld bezahlen. Aber irgendwie muss man ja die lästigen Beförderungsfälle davon abhalten, die Öffis noch mehr zu nutzen. Sonst muss man den ÖPNV ja für teuer Geld weiter ausbauen und eventuell dafür - how shocking - dem MIV Flächen streitig machen.
geschrieben von: def
Datum: 25.07.21 18:41
Im Grunde vor allem Kinder. Allerdings: bis 6 fahren sie frei, ab der Einschulung haben sie als Berliner/innen ein kostenloses Schülerticket. Bleiben also Kinder zwischen dem 6. Geburtstag und der Einschulung (bei denen aber realistischerweise die Eltern bezahlen, und die haben eine Karte) und Kinder und Jugendliche aus dem Umland, die nur ab und zu mit dem Bus nach Berlin hineinfahren und deshalb keine Zeitkarte haben. Aber die werden wahrscheinlich dann einfach einen Fahrkartenvorrat im Vorverkauf erwerben. Also im Großen und Ganzen auch eine ziemlich kleine Gruppe.Hallo Michah,
bitte gib mir ein Beispiel oder besser mehrere. Alle Arbeitnehmer, alle Ruhegeldbezieher und alle staatliche Unterstützung Beziehenden bekommen ihr Geld schon seit Jahren
nicht mehr in bar ausgezahlt. Die Selbstständigen werden ihre Einnahmen zum größten Teil auch unbar erzielen. Wer bleibt da noch übrig, der kein Konto hat?
Denkst Du an Wohnsitzlose?
geschrieben von: der weiße bim
Datum: 25.07.21 18:49
Es gibt eine Beförderungspflicht nach PBefG. Zum Beispiel für Kinder. Ab einem Alter von 6 Jahren brauchen sie nicht von Erwachsenen begleitet werden. Personen unter 18 Jahren können aber keine Konten eröffnen und keine Mobilfunkverträge abschließen. Sechsjährige können nicht nicht mit Bankkarten/Kreditkarten bezahlen. Es gibt Analphabeten, die nicht unterschreiben können. Es gibt geistig behinderte Personen, die kein Konto eröffnen können. Leute mit Schulden kriegen keinen Mobilfunkvertrag und können nicht mit Handy zahlen.Hallo Michah,
bitte gib mir ein Beispiel oder besser mehrere. Alle Arbeitnehmer, alle Ruhegeldbezieher und alle staatliche Unterstützung Beziehenden bekommen ihr Geld schon seit Jahren
nicht mehr in bar ausgezahlt. Die Selbstständigen werden ihre Einnahmen zum größten Teil auch unbar erzielen. Wer bleibt da noch übrig, der kein Konto hat?
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 25.07.21 18:55
Ergänzung aus eigener schlechter Erfahrung:Viele ausländische Mobilfunk- und Plastikgeldkarten werden hierzulande nicht akzeptiert...
geschrieben von: matzehbs
Datum: 25.07.21 20:20
Ok, dann wird die Bereitschaft sicherlich sinken im Vergleich dazu, dass ich mir weniger Wechselgeld geben lasse.im Kreditkarten- und Trinkgeldland USA schreibt der Kunde den Trinkgeld- und Gesamtbetrag auf die Rechnung, und das wird entsprechend abgebucht. Also 30$ Rechnung und 6$ Trinkgeld macht 36$ Gesamtbetrag.
Gruss, sepruecom
geschrieben von: Früherwarallesbesser
Datum: 25.07.21 20:42
geschrieben von: Mark-Oh
Datum: 26.07.21 01:12
Genau deswegen könnte man ja eine Prepaid-Karte verwenden, aber genau das habe ich auch schon weiter oben geschrieben.Nicht nur das Personal, sondern auch die Fahrgäste haben Wünsche und Bedürfnisse. Wenn die BVG auf bargeldlose Zahlungsweise umstellt, dann ist es nicht mehr möglich anonym, und ohne eine Datenspur zu verursachen, sich innerhalb von Berlin mit dem öffentlichen Nahverkehr zu bewegen. Das ist ein negativer Aspekt.
Nicht jeder hat entsprechende Karten oder ein Handy mit dem ihm bargeldlose Zahlung möglich ist. Es gibt viele Menschen die auch heute noch kein Girokonto haben und deswegen über keine Karten verfügen. Für diese Menschen stellt die bargeldlose Zahlung eine Diskriminierung dar.
Ich hab das Geld ja nicht die ganze Zeit in der Hand und warte nur darauf das ich endlich bezahlen kann! Wenn der Bus kommt fange ich an mir Gedanken zu machen wie ich Bezahle. Gut ich nutze in der Regel immer eine App zum ein- und auschecken oder ich bezahle mit dem Handy.Mark-Oh schrieb:Also ich war von den Fahrpreisen im ÖV selten so überrascht dass ich beim Busfahrer kramen musste. Entweder ich hatte es passend, oder halt nicht.Mich regt das immer auf wenn Omchen Gerda Anfängt ihr Kleingeld raus zu Sammeln.
geschrieben von: Mark-Oh
Datum: 26.07.21 01:19
In Erfurt werden alle Automaten aus den Bahnen ausgebaut. Ich wüsste nicht das da bis jetzt jemand geklagt hat.Die BVG bricht hier wissentlich Gesetze, wenn sie Bargeld als offizielles Zahlungsmittel ablehnt.
Bei den Bussen wird man sich sicher noch rausreden können, dass es der Pünktlichkeit dient, indem man ein paar offizielle Vorverkaufsstellen einführt, wo weiter mit Bargeld bezahlt werden kann, aber für die Entfernung bestehender bargeldfähiger Automaten aus den Straßenbahnen gibt es keine Entschuldigung, es sei denn an jede einzelne Haltestelle kommt ein Automat, der auch Bargeld annimmt.
Ich hoffe wirklich, dass jemand den Rechtsweg beschreitet damit ein Gericht die BVG wieder zur Vernunft bringen kann.
Damals hat aber auch jeder Bargeld genommen, wenn das jetzt nicht mehr Möglich ist könnte sich ein solches System relativ schnell wieder etablieren. Vor allem bei welchen die sonst einen sehr großen Aufwand betreiben müssten. Wenn man z.B. in München in der Allianz Arena was kaufen will geht das nur mit den ihrer eigenen Karte.Mark-Oh schrieb:Gab es schon, bundesweit anbieterübergreifend und halbwegs datenschutzfreundlich: nannte sich GeldKarte. Hab ich gerne für genau den Zweck genutzt: Einzelfahrscheine ziehen.Ich bin der Meinung man müsste, wenn kein Bargeld mehr angenommen wird, eine Möglichkeit geben das man sich eine Art Prepaid Karte holen kann welche man dann an den Stationären Automaten und Service-Centern aufladen kann.
Leider hat es sich nicht durchgesetzt, und die letzten Bankkarten, die das können, dürften inzwischen aus dem Verkehr gezogen worden seien.
--Stefan
This forum is powered by Phorum.
Eugenol template is a free semantic and xhtml valid theme for Phorum edited under GPL by PROMOPIXEL.
Dieses Forum ist ein kostenloser Service der Zeitschrift Drehscheibe und von Drehscheibe Online (www.drehscheibe-online.de)