DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 01 - News 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
News und aktuelles Betriebsgeschehen - Fragen sind keine News, können aber in den anderen Foren gerne gestellt werden. Für Updatemeldungen von Websites bitte das Forum Bahn und Medien verwenden.
Seiten: 1 2 3 All Angemeldet: -

Re: So, so

geschrieben von: Murrtalbahner

Datum: 03.03.18 12:51

VT605 schrieb:
Nein, es ging auch um eine Verbesserung bei den Arbeits- und Ruhezeiten, denn wegen dieser ist es ein Knochenjob. Das merkt vielleicht ein 20-jähriger noch nicht, aber nach 30 Jahren unregelmäßigem Wechseldienst sieht es anders aus. Und bevor du jetzt wieder mit allen anderen Schichtarbeitern wie Krankenschwester, Polizei usw. kommst, nein die machen keinen unregelmäßigen Wechseldienst, denn der ist noch "härter" als das 3-Schichsystem. Und genau das will sich heute kaum noch jemand antun.
Ein Freund von mir ist Lokführer. Erst bei Regio, dann bei Cargo und jetzt bei der S-Bahn. Niemals wöllte ich so einen Job machen, vor allem nicht auf Dauer. +/- 15-Stunden-Schichten bei Cargo oder Frühschicht, 10h Pause und dann bitte zur Spätschicht wieder kommen - so verheizt man die letzten verbliebenen Leute und ist definitiv keine Werbung für den Beruf. Zumal die DB ja nicht grade das beste Image hat. Mit Krankenschwester und co ist das sicher nicht zu vergleichen. Deren Job ist vermutlich härter, aber trotzdem regelmäßiger, weil auch die Schichten nicht so oft wechseln.
Sicher sind einerseits die Gewerkschaften gefordert. Aber auch der Arbeitgeber müsste sich selbst an die Nase fassen und den Mitarbeitern ein gutes Umfeld bieten und nicht wohnortnahe Dienstbeginne streichen.

Zitat Facebook Deutsche Bahn Konzern vom 18.3.15: "Der geplante Ausbau des Fernverkehrs, der heute vorgestellt wurde, wird in jedem Fall auch ohne Unterstützung der Länder umgesetzt und ist eigenwirtschaftlich geplant. Es wird also keinen bestellten Fernverkehr geben."

Re: "Ich warne Neugierige!"

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.03.18 12:52

pm schrieb:
Was für Kostenvorteile ? DB Regio verliert damit richtig Geld- fast alle Kosten laufen weiter
Zum Glück nur die Kosten für eine offensichtlich unzureichende Personal- und/oder(?) Materialausstattung.

Sicherlich kann man die noch weiter senken. Es müßte doch eigentlich ausreichen, wenn 1-2 Wochen jährlich das vertraglich vereinbarte Normalprogramm gefahren wird, und nur während der 51-52 anderen Wochen unverhersehbare Engpässe, Pannen, Witterungseinflüsse und sonstiges Unrerwartetes störend in Erscheinung treten?

Re: So, so

geschrieben von: VT605

Datum: 03.03.18 13:08

Murrtalbahner schrieb:
Sicher sind einerseits die Gewerkschaften gefordert. Aber auch der Arbeitgeber müsste sich selbst an die Nase fassen und den Mitarbeitern ein gutes Umfeld bieten und nicht wohnortnahe Dienstbeginne streichen.

Das Problem ist das die Arbeitgeber die Tarifverträge zig mal von Arbeitsrechtsexperten untersuchen lassen auf Schlupflöcher und Auslegungsmöglichkeiten. Es interessiert nicht was menschlich ist, es interessiert nur was rechtlich möglich ist und das wird ausgereizt bis aufs letzte. Dienstpläne und -schichten werden zum Teil von Computern erstellt und der wird mit den Daten der Tarifverträge gefüttert und das wars, alles was zulässig ist plant der Computer, ob es menschlich zumutbar ist interessiert den natürlich nicht. Die Folge ist das die Gewerkschaften den Arbeitgebern immer mehr Regeln in die Tarifverträge reinschreiben um das etwas abzumildern, nur ist das eben auch nicht immer von Vorteil wenn die Flexibilität dabei verloren geht und die Wünsche einzelner damit schwierig werden. Nur die Schuld daran tragen eben die Arbeitgeber die alles bis aufs letzte ausreizen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:03:13:09:27.

Re: Zu spät

geschrieben von: Eibacher

Datum: 03.03.18 13:49

Das Gejammer gibt sich sowieso in ein paar Jahren. Autonomes Fahren ist schon auf der U-Bahn möglich (Nürnberg), und selbst auf dem ungleich komplexeren Straßenverkehr gibt es große Fortschritte in dieser Richtung. Da ist ein vergleichweise wesentlich weniger komplexes System wie eine S-Bahn ein weniger komplizierter Kandidat für's fahrerlose Fahren. Nicht heute und nicht morgen, aber in 10 Jahren ist es sicher so weit. Dann kann Herr Weselsky Interessen der Tf bei der Arbeitsagentur vertreten...

Ciao

Eibacher

Denken tut nicht weh. Vor Inbetriebnahme der Tastatur bitte Gehirn einschalten.

Endlich hat es mal jemand ausgesprochen!

geschrieben von: trainspotter

Datum: 03.03.18 13:59

Eibacher schrieb:
Das Gejammer gibt sich sowieso in ein paar Jahren. Autonomes Fahren ist schon auf der U-Bahn möglich (Nürnberg), und selbst auf dem ungleich komplexeren Straßenverkehr gibt es große Fortschritte in dieser Richtung. Da ist ein vergleichweise wesentlich weniger komplexes System wie eine S-Bahn ein weniger komplizierter Kandidat für's fahrerlose Fahren. Nicht heute und nicht morgen, aber in 10 Jahren ist es sicher so weit. Dann kann Herr Weselsky Interessen der Tf bei der Arbeitsagentur vertreten...

Ciao

Eibacher
Hallo,

herzlichen Dank für diesen überaus erheiternden Beitrag!

Gruß aus NSBW
Günter

"Die Herren dieser Welt gehen, unser HErr aber kommt!" Gustav Heinemann

Re: Zu spät

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.03.18 14:49

Eibacher schrieb:
Das Gejammer gibt sich sowieso in ein paar Jahren. Autonomes Fahren ist schon auf der U-Bahn möglich (Nürnberg), und selbst auf dem ungleich komplexeren Straßenverkehr gibt es große Fortschritte in dieser Richtung. Da ist ein vergleichweise wesentlich weniger komplexes System wie eine S-Bahn ein weniger komplizierter Kandidat für's fahrerlose Fahren. Nicht heute und nicht morgen, aber in 10 Jahren ist es sicher so weit. Dann kann Herr Weselsky Interessen der Tf bei der Arbeitsagentur vertreten...

Ciao

Eibacher
Selbst wenn das irgendwann einmal möglich sein sollte und wirtschaftlich umsetzbar sein sollte, braucht es auch dann Personal, das das System überwacht. Von alleine fährt auch da nichts.

Re: Hmmm...

geschrieben von: linie7484

Datum: 03.03.18 18:50

1.Bauserie schrieb:
Hallole!

linie7484 schrieb:
> Dass die S5 zwischen Stuttgart Hbf und Stuttgart Schwabstraße dieses Wochenende sowieso ausgefallen wäre.

Hast du mal auf einer Landkarte geschaut, wo Stuttgart Schwabstraße, Stuttgart Hbf und Bietigheim liegen? Wenn nein, dann mach das mal und antworte dann bitte nochmal auf meine Frage, auch wenn sie gar nicht an dich gestellt war.

Gruß
1.Bauserie
Dazu brauche ich nicht auf die Landkarte schauen, ich weiß wo diese Orte liegen. Auch wenn es nur um wenige Kilometer (laut Kursbuch 3) geht, die beschriebene Tatsache bleibt bestehen.

Re: Zu spät

geschrieben von: userCman

Datum: 04.03.18 06:58

Eibacher schrieb:
Das Gejammer gibt sich sowieso in ein paar Jahren. Autonomes Fahren ist schon auf der U-Bahn möglich (Nürnberg), und selbst auf dem ungleich komplexeren Straßenverkehr gibt es große Fortschritte in dieser Richtung. Da ist ein vergleichweise wesentlich weniger komplexes System wie eine S-Bahn ein weniger komplizierter Kandidat für's fahrerlose Fahren. Nicht heute und nicht morgen, aber in 10 Jahren ist es sicher so weit. Dann kann Herr Weselsky Interessen der Tf bei der Arbeitsagentur vertreten...

Ciao

Eibacher


Diese Technikgläubigkeit ist nicht angebracht. Nein auch in 10 Jahren wird da nichts autonom bei der "grossen Bahn" fahren. Ebenso im Straßenverkehr. Es wird evtl. lediglich ein paar Insellösungen mehr geben. Doch selbst im U-Bahn Betrieb gibt es fahrerlos nur in einer dt. Stadt. Scheint also kein Erfolgsmodell zu sein. Vom Straßenverkehr gar nicht zu sprechen. Man erreicht durch diese Diskussionen lediglich, dass sich der Fahrermangel erhöht. Wer will denn auf die Lok, bzw. den LKW, wenn immer wieder Zeithorizonte gepredigt werden, die dann für einige Jobverlust bedeuten würden? Ein Bärendienst ist das!

Re: "Ich warne Neugierige!"

geschrieben von: enkel

Datum: 04.03.18 08:20

Der nachdenkliche Stromrichter schrieb:
Guten Abend Viet,

ich warne ausdrücklich davor, solche Aktionen als "nachvollziehbar" zu bezeichnen. Sie mögen als kurzfristiger Notbehelf unter widrigen Umständen unvermeidbar sein, das vielleicht. Doch jeder Funke von Verständnis wäre fehl am Platze und könnte hässliche Folgen haben. Wenn die Aufgabenträger hier nicht wachsam bleiben und mit aller gebotenen Härte dazwischenhauen, dann nutzt das ein - na, sagen wir "kreativer" - Betreiber wie die DB doch demnächst schamlos und weidlich aus, um elegant das eigene Unvermögen in (kostenwirksame) Vorteile umzumünzen. Und dann verstetigen sich die "Teilausfälle" wie von selbst, und der Fahrgast ist der Dumme.
Auch wieder einer, der an das Märchen "Durch privatisierung wird alles besser" glaubt.
Selbstverständlich ist das nachvollziehbar.

Durch den hochgelobten Wettbewerb sind die Betreiber gezwungen zu sparen.
Die wenigen Möglichkeiten sind nun mal Personal und Fahrzeuganzahl.
Das machen alle Betreiber. Mal klappt es, mal nicht.

Die Leidtragenden sind der Steuerzahler und die Fahrgäste.

Re: So, so

geschrieben von: Kilometerrekord

Datum: 04.03.18 08:32

pm schrieb:

Wenn Du Dir mal meine Beiträge duchliest habe ich großes Verständin für eine ordentliche Gehaltserhöhung in den teuren Ballungsräumen- aber darum ging es ja gar nicht. Scheint für die Lokführer nicht so wichtig gewesen zu sein.



Hallo,

na Gott sei Dank gibt es ja Leute wie dich, die fest in der Materie drin stecken und immer genau wissen, was die Mitarbeiter bei den EVU so alles wollen!

Deswegen stand ja die von dir hier genannte Forderung bei allen Bahngewerkschaften auch an aller erster Stelle! (Hust!!!)

Blöder Weise haben sich aber z.B. bei der DB 87% der "dämmlichen" Mitarbeiter für deutlich mehr verbindliche Freizeit entschieden, statt für eine Lohnerhöhung! Das hat sicher seinen guten Grund, denn dort hat die Masse anscheinend endlich begriffen, daß sich der Arbeitgeber seine Lohnerhöhungen für die er selbst 100 € aufwenden muß, wovon beim Arbeitnehmer letztendlich aber nur weniger als 30 € ankommen, dahin stecken kann, wo die Sonne nie scheint.

Und das größte Geschenk für die Mitglieder einer herausragend guten Gewerkschaft ist außerdem der neue BuRa-ZugTV, der seine größte Wirkung bisher noch gar nicht entfallten konnte, weil den Mitarbeitern die Details anscheinend noch gar nicht geläufig sind! Dort steht nämlich, daß die komplette nicht verplante Zeit eines laufenden Vierwochenzeitraums zugesagte Freizeit ist, über die vom Arbeitgeber nicht mehr verfügt werden darf.

Das wird ab diesem Jahr noch sehr "lustig" werden, wenn der Großteil der Mitarbeiter lernt, souverän mit diesem neuen Instrument umzugehen.


Mit freundlichen Grüßen
Kilometerrrekord



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:04:08:35:08.

Re: Zu spät

geschrieben von: Kilometerrekord

Datum: 04.03.18 08:58

Eibacher schrieb:
Das Gejammer gibt sich sowieso in ein paar Jahren. Autonomes Fahren ist schon auf der U-Bahn möglich (Nürnberg), und selbst auf dem ungleich komplexeren Straßenverkehr gibt es große Fortschritte in dieser Richtung. Da ist ein vergleichweise wesentlich weniger komplexes System wie eine S-Bahn ein weniger komplizierter Kandidat für's fahrerlose Fahren. Nicht heute und nicht morgen, aber in 10 Jahren ist es sicher so weit. Dann kann Herr Weselsky Interessen der Tf bei der Arbeitsagentur vertreten...

Ciao

Eibacher
Hallo,

du gehörst nicht zufällig auch zu den Leuten, die 15000 € mit WesternUnion nach Nigeria überweisen, weil sie in einer e-mail von dort auf Versprechungen hereingefallen sind, ihr Geld würde sich dann auf wundersame Weise vertausendfachen?!

Auf den Tag wo in der BRD flächendeckend autonome Züge fahren, freue ich mich schon! Im Moment haben wir NUR für den Februar/ März ganz normale Minusgrade, ohne Schnee und sonstige Unbilden der "angedrohten Klimakatastrophe" und insbesondere bei DB Fernverkehr fällt bereits fast jeder 2 Zug aus, weil es zu gehäuften technischen Fahrzeugproblemen kommt! Jetzt stelle ich mir gerade vor, wie das wäre, würden diese Züge alle auch noch aus Frankfurt oder Berlin ferngesteuert werden!

Da beglückwünsche ich schon jetzt jeden, der dann zukünftig zu Hause bleiben darf und sich diesem Irrsinn nicht mehr ausliefern muß.


Mit freundlichen Grüßen
Kilometerrekord
Kilometerrekord schrieb:Zitat:
Auf den Tag wo in der BRD flächendeckend autonome Züge fahren, freue ich mich schon! Im Moment haben wir NUR für den Februar/ März ganz normale Minusgrade, ohne Schnee und sonstige Unbilden der "angedrohten Klimakatastrophe" und insbesondere bei DB Fernverkehr fällt bereits fast jeder 2 Zug aus, weil es zu gehäuften technischen Fahrzeugproblemen kommt! Jetzt stelle ich mir gerade vor, wie das wäre, würden diese Züge alle auch noch aus Frankfurt oder Berlin ferngesteuert werden!

Auch wenns OT ist:
Der Zustand der Züge bei der Bahn ist eine Sache, die technische Machbarkeit eine andere.

Technisch sollte der autonome Betrieb von schienengebundenen Fahrzeugen kein Problem sein. Die neueste Generation von Assistenzsystemen aus der Autoindustrie ist in der Lage, Fahrzeuge auf Landstraßen zu steuern. Inklusive Einhaltung des Tempolimits, abbremsen vor Kurven etc.
Da stellt die Umsetzung für schienengebundene Fahrzeuge, für die nichtmal ein Fahrweg berechnet werden muss nun wirklich kein Problem dar. Schaut man rüber zur Autoindustrie braucht man im Prinzip nicht viel mehr als eine Kombination aus Notbremsassistent (Kontrolle ob Gleisraum frei ist) und Schildererkennung. Beides ist mittlerweile selbst in Kompaktwagen verbreitet. Es gibt bei der Bahn auch keine moralischen Diskussionen (weicht der Computer einem drohenden Auffahrunfall aus, wenn dadurch aber ein Fußgänger gefährdet wird?)

--> aus technischer Sicht könnte wohl morgen autonom gefahren werden.


Warum es aus Arbeitgebersicht (keine Wertung von mir) reizvoll ist, auf Personal zu verzichten wurde hier ja schon ausgiebig dargelegt. Und genau deshalb wird vermutlich autonomes Fahren eingeführt, bevor die Zuverlässigkeit gegen 100% geht. Weil damit Kosten eingespart werden können und dieses Argument schon seit jeher ein guter Investitionstreiber war. Im Zweifel werden dann hauptsächlich der Computer und die nötigen Sensoren gewartet.

Trotzdem glaube ich auch nicht an eine schnelle Umsetzung. Dazu mahlen die Mühlen im System Bahn zu langsam. Auch wenn dies die Konkurrenzfähigkeit des Systems Bahn leider behindert. Erstmal müssten die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, dann braucht es Züge die das können und ich denke eine Flächendeckende Nachrüstung existierender Züge wird es nicht geben. Die Aussagen des Bahnvorstands dienen vermutlich auch dazu, die Hersteller auf das Thema hinzuweisen und die Entwicklung solcher Züge anzuregen.

Dir moralische Wertung davon, massenhaft Arbeitsplätze einzusparen steht auf einem anderen Blatt. Gerade die Eisenbahn sollte als Infrastrukturversorgung gesehen werden und dort mehr Wert auf Qualität als auf einen möglichst günstigen Preis gesetzt werden. Aber ich fürchte, man wird beides nicht aufhalten (können) ...

BTW: auf welcher zweiten Linie wurde denn der Betrieb eingestellt? Kirchheim - Oberlenningen ist keine S-Bahnlinie. Fahren dort Tf der S-Bahn Stuttgart?
modellbahner96 schrieb:
Da stellt die Umsetzung für schienengebundene Fahrzeuge, für die nichtmal ein Fahrweg berechnet werden muss nun wirklich kein Problem dar. Schaut man rüber zur Autoindustrie braucht man im Prinzip nicht viel mehr als eine Kombination aus Notbremsassistent (Kontrolle ob Gleisraum frei ist) und Schildererkennung. Beides ist mittlerweile selbst in Kompaktwagen verbreitet.
Zumindest bei meinem Auto bin ich weder mit dem Fernlichtassistenten noch mit der Schildererkennung glücklich. Das Fernlicht reagiert nicht so vorausschauend wie ich, von gelegentlichen Fehlern durch reflektierende Schilder mal abgesehen. Die Schildererkennung ist manchmal ganz hilfreich, hat aber mit Zusatzschildern oft ein Problem, vor allem aber wenn das Ende der Strecke nicht explizit beschildert ist (also beim Abbiegen, bei Gefahrenstellen oder bei mit Zusatzschild angegebener Länge). Gut, die Kiste ist Bj. 2012, also nicht ganz neu, aber tendenziell ist meine Begeisterung nicht so hoch.

modellbahner96 schrieb:
Es gibt bei der Bahn auch keine moralischen Diskussionen (weicht der Computer einem drohenden Auffahrunfall aus, wenn dadurch aber ein Fußgänger gefährdet wird?)
Formal hast Du da Recht, aber selbst eine objektive Betrachtung "Schnellbremsung oder nicht" ist nicht trivial. Auch wenn das jetzt böse klingt: Wenn ein Mensch plötzlich direkt vor dem Zug auftaucht, gefährdet eine Schnellbremsung eher die Insassen des Zuges als sie hilft. Und am Beispiel von Langenweddingen kann man erkennen, das selbst bei einem LKW auf den Schienen manchmal besser nicht gebremst worden wäre - wobei diese Entscheidung ähnlich wie das im Fall der Titanic oft genannte "gerade drauf" durch den Verantwortlichen gar nicht mit Sicherheit getroffen werden konnte, sondern dieses erst im Nachhinein offenbart wurde.

modellbahner96 schrieb:
Trotzdem glaube ich auch nicht an eine schnelle Umsetzung. Dazu mahlen die Mühlen im System Bahn zu langsam.
An sich ja, für einzelne Versuche wird man aber schnell eine Genehmigung bekommen, wenn das "von ganz oben" gewünscht wird. Für einen flächendeckenden Einsatz müssten erst einmal die erforderlichen Systeme harmonisiert werden, vor allem aber die Betriebsregeln. Und daran glaube ich erst, wenn die "alten Hasen" der Sicherungstechnik in den einzelnen Ländern ausgestorben sind.

Ich bin allerdings gespannt, ob das beim PKW tatsächlich so schnell so weit kommt, wie man immer hört. Der Aufwand, der in einem ESTW, einem RBC oder einem EVC steckt, ist von Hard- und Software her doch ein ganz anderer als der in einem PKW. Wenn man bei letzterem Prüfung, Begutachtung und Zulassung ebenso betreiben will, dann scheitert es allein schon an der Kopfzahl der geeigneten Fachleute, abgesehen davon, dass man sich von den heute üblichen Produktzyklen verabschieden muss. Kann natürlich auch sein, dass man im Straßenverkehr eine höhere Fehlerwahrscheinlichkeit in Kauf nimmt und lieber einzelne Opfer entschädigt.

Gruß
Sven
Zitat:
Kirchheim - Oberlenningen ist keine S-Bahnlinie. Fahren dort Tf der S-Bahn Stuttgart?
Zu 212/218-Zeiten fuhren dort tatsächlich Plochinger Lokführer, die auch S-Bahn fuhren. Denke mal, daß das auch heute noch so ist.
Man kann nicht immer nur mehr Leistung mit weniger Personal erbringen wollen. Irgendwo ist eine Grenze, ab der es nicht mehr geht. Eine dieser Grenzen ist das Arbeitszeitschutzgesetz. Ich möchte nicht in der Haut der Verantwortlichen stecken, wenn das EBA einen Lokführer oder Stellwerker erwischt, der wegen Personalmangel schon seit 15 Stunden im Dienst ist. Hoffentlich gibt es dann richtig heftige Strafen, die nicht mehr aus der Kaffeekasse bezahlt werden können.

Ein deutscher Spediteur jammerte mal, was der deutsche Fahrer in einer Woche fahren darf, fährt der russiche Fahrer an einem Stück. Nur ist es dann Letzterer, der auf unseren Autobahnen ungebremst ins Stauende rast und für Tote und halbtägige Autobahn-Vollsperrungen sorgt
Kilometerrekord schrieb:
...weil es zu gehäuften technischen Fahrzeugproblemen kommt! Jetzt stelle ich mir gerade vor, wie das wäre, würden diese Züge alle auch noch aus Frankfurt oder Berlin ferngesteuert werden!

Und was passiert bei technischen Fahrzeugproblemen?
Ein Techniker wird losgeschickt!

Wie z. B. hier:

[www.swr.de]

Ob der regionale Techniker jetzt von Karlsruhe, Frankfurt oder von Berlin aus angerufen wird, ist ihm vermutlich egal...


Lokführer sind so unersetzlich wie Schrankenwärter ;-)




Schwarzwälder

Re: Technische Machbarkeit nicht abhängig von Wartung.

geschrieben von: numi

Datum: 04.03.18 12:10

Von der S-Bahn Stuttgart werden alle Linien betrieben die vom Verband Region Stuttgart bestellt werden. Das sind zum einen die S-Bahnen, aber auch die Teckbahn (Kirchheim(Teck) - Oberlenningen) und die Schusterbahn (Kornwestheim - Untertürkheim).

Bei Personalmangel der S-Bahn fällt normalerweise zuerst die Schusterbahn aus (das ist letzte Woche auch ziemlich oft passiert). Die Schusterbahn fährt jedoch nur an Werktagen, sie kann heute also nicht ausfallen. Dann kommt die Teckbahn, die auch gerne mal durch Busse ersetzt wird.

Dass S-Bahnen ausfallen passiert ziemlich selten, da ist die aktuelle Situation definitiv nicht normal. Hier ist jetzt natürlich die S5 prädestiniert, da sie schließlich nur zwei Stationen bedient die sonst durch keine anderen Züge angefahren werden (Asberg und Tamm) und auch allgemein die S-Bahn Linie mit der geringsten Auslastung ist.

Insgesamt ist diese aktuelle Situation natürlich sehr enttäuschend. Im Vergleich zum Regionalverkehr hat die S-Bahn in den letzten Jahren vergleichsweise gute Arbeit geleistet. Die meisten Probleme im S-Bahn Verkehr liegen an der Infrastruktur (sowohl die zu kleine Dimensionierung sowie auch der Zustand) und nicht am Betreiber der Züge. In den letzten zwei Wochen hat die S-Bahn jedoch, durch zahlreiche Zugausfälle durch Personalmangel, wirklich keine gute Arbeit geleistet.

Re: Knochenjob

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 04.03.18 12:28

Streß bei der Fahrwegbeobachtung? o.O Also soooo arg habe ich noch nie geguggd als daß das streßig geworden wäre.

Re: S-Bahn Stuttgart: Personalmangel – Verkehr auf zwei Linien wird eingestellt

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 04.03.18 12:33

Das wäre doch jezt mal eine gute Generalprobe obs die SWEG abfangen kann wie der Minischder meint.

Wäre doch irgendwie lustig mit den alten ADtranz RS1 in 5-6 Fach Traktion durch die Stuttgarter S-Bahn Tunnel zu fahren, weil das gäbe sicher ein Mega Sound :D

Re: Lokführer sind so unersetzlich wie Schrankenwärter

geschrieben von: VT605

Datum: 04.03.18 12:33

Schwarzwaelder schrieb:
Kilometerrekord schrieb:
...weil es zu gehäuften technischen Fahrzeugproblemen kommt! Jetzt stelle ich mir gerade vor, wie das wäre, würden diese Züge alle auch noch aus Frankfurt oder Berlin ferngesteuert werden!

Und was passiert bei technischen Fahrzeugproblemen?
Ein Techniker wird losgeschickt!

Wie z. B. hier:

[www.swr.de]

Ob der regionale Techniker jetzt von Karlsruhe, Frankfurt oder von Berlin aus angerufen wird, ist ihm vermutlich egal...


Lokführer sind so unersetzlich wie Schrankenwärter ;-)




Schwarzwälder

Auch wenn du Obertroll das anders gemeint hast, da scheint wohl was dran zu sein. Seit über 80 Jahren gibt es zugbediente Schrankenanlagen und trotzdem gibt es immer noch Schrankenwärter. Demnach hat der Beruf des Lokführers noch ein langes Leben vor sich.
Seiten: 1 2 3 All Angemeldet: -