Hallo mitnander,
sowenig man eine Lok mit Schildern "verfälschen" kann, sowenig kann man die an ihr vergangene Zeit zurückholen.
Eine Lok ist bleibt die Lok die sie bei der ersten Inbetriebnahme war, egal wer da wie dran rumschraubt. Selbst wenn ALLE Teile mal ersetzt wurden ist die die sie schon immer war. Es wird ja gern immer was mit dem Rahmen statuiert aber das war ja nur ein Versuch der Eingrenzung der analogen Bahn-Bürokratie obwohl die - als illegal angesehenen - "Rahmentausche" eine Beschleunigung der Aufarbeitung erbrachten.
Zum Thema Bellingrodt Bilder sollte beachtet werden daß die Standardaufnahmen der Lokomotiven vorab geplant mit genauen Vorgaben der Aufnahmestandorte und -winkel bei möglichst genauer Stangenstellung. An diese - selbstgestellten - Vorgaben hielten sich alle Fotografen des DLA, nicht nur Bellingrodt und tauschten sie auch untereinander aus damit jeder der Gruppe sein Archiv auf gleichem Stand halten konnte. Es wären also "geplante Kunstwerke" in Serie? Wohl kaum, das gilt natürlich nicht für die "freie" Fotografie der DLA-Fotografen, hier entstanden ganz sicher Werke von hohem künstlerischem Wert. Leider überlebte nur das Bildarchiv von Karl Bellingrodt den Krieg und viel zu oft wird nur noch sein Name genannt obwohl der tatsächliche Bildautor meist bekannt ist.
Gruß aus
Michael