geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 20.07.19 00:57
geschrieben von: Boris Roland
Datum: 20.07.19 01:20
Such' doch mal nach FFG Hamburg, da gibt's sogar einen Artikel in der Wikipedia.Was ist daraus geworden?
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 20.07.19 01:53
geschrieben von: ReneRomann
Datum: 20.07.19 04:00
Mit dem kleinen Unterschied, dass eben jene Streckenführung via Barmbeker Straße und Winterhuder Weg dem Bedarf im Bereich Uhlenhorst keine Rechnung trägt.ReneRomann schrieb:Im Rahmen der damaligen Stadtbahnplanungen wurde genau auf dieser Strecke auch eine Stadtbahnstrecke geplant - natürlich ohne Abriss von Häusern. Damals hatte man an eine Strecke über Mundsburger Damm und Winterhuder Weg Richtung Borgweg gedacht, da dort natürlich der entsprechende Platz gewesen wäre. Natürlich braucht man ein bisschen Phantasie und darf sich nicht nur am Status Quo orientieren, wenn es um den Ersatz Bus- durch Straßenbahnstrecken geht.Du hast also keine "äußeren" Stadtteile in dem Bereich, in dem die U5 fährt, sondern durchgehend dichte Bebauung, bei der die Anlage eigener Straßenbahntrassen ohne Abriß von (Wohn-)Bebauung nicht möglich wäre.
Das geht aber nur dort, wo auch genug Platz ist - was dann wiederum nur eine Führung via Barmbeker Straße und Winterhuder Weg zulassen würde.Den Platz für Straßenbahnstrecken gewinnt man aber auch in weniger breiten Straßen natürlich nicht durch Abriss von Häusern, sondern durch Beschneidung des Platzes für MIV. Das muss allen klar sein, die ernsthaft an einer Verkehrswende interessiert sind.
geschrieben von: Marienfelde
Datum: 20.07.19 04:08
Mal ein Beispiel aus "meinem" Berliner Wohn- und Arbeitsbezirk Tempelhof-Schöneberg: Die Beseitigung der Straßenbahn in der Dominicusstraße reichte den Anhängern des MIV selbstverständlich nicht, sondern die Häuser auf der Nordseite der Straße wurden außerdem abgerissen, damit die Straße verbreitert werden konnte.Den Platz für Straßenbahnstrecken gewinnt man aber auch in weniger breiten Straßen natürlich nicht durch Abriss von Häusern, sondern durch Beschneidung des Platzes für MIV. Das muss allen klar sein, die ernsthaft an einer Verkehrswende interessiert sind.
geschrieben von: mannibreuckmann
Datum: 20.07.19 10:16
Man könnte einfach mal dazu übergehen, zu überlegen, wo man Platz für den MIV bereitstellen möchte. Woanders macht man das schon, aber ich gebe zu: Da ist Deutschland mit seiner Autolobby einfach ganz hartes Brot.Das geht aber nur dort, wo auch genug Platz ist - was dann wiederum nur eine Führung via Barmbeker Straße und Winterhuder Weg zulassen würde.
Eine Führung dichter an der Alster, also insbesondere über den Hofweg, würde dann -zumindest wenn man nicht gemeinsam mit dem MIV auf einer Spur fahren wollen würde, sondern einen separaten "Fahrdamm" will- rausfallen.
geschrieben von: ReneRomann
Datum: 20.07.19 11:42
Erklär mal den Leuten und Firmen, die am Hofweg und Mühlenkamp sitzen, dass sie ihre Geschäfte und Wohnungen nicht mehr per Straße erreichen können, sondern ausschließlich per Fußweg (auch ein separater Fahrradweg neben einer Straßenbahnstrecke würde dort aufgrund der beengten Verhältnisse keinen Platz haben - der Fahrradweg wird dort derzeit zum größten Teil schon als Radspur auf der Straße geführt). Ich sage dir jetzt schon voraus, dass es dagegen extremen Widerstand gibt - zumal gerade die Anlieferung bei den Läden wohl kaum per Fußweg laufen wird. Und ich glaube auch nicht, dass Parallelstraßen - ganz besonders nicht die Sierichstraße - einfach so umgewandelt werden könnten.ReneRomann schrieb:Man könnte einfach mal dazu übergehen, zu überlegen, wo man Platz für den MIV bereitstellen möchte. Woanders macht man das schon, aber ich gebe zu: Da ist Deutschland mit seiner Autolobby einfach ganz hartes Brot.Das geht aber nur dort, wo auch genug Platz ist - was dann wiederum nur eine Führung via Barmbeker Straße und Winterhuder Weg zulassen würde.
Eine Führung dichter an der Alster, also insbesondere über den Hofweg, würde dann -zumindest wenn man nicht gemeinsam mit dem MIV auf einer Spur fahren wollen würde, sondern einen separaten "Fahrdamm" will- rausfallen.
Natürlich wäre auf dem Hofweg Platz, wenn der MIV wegfiele. Wenn man ihn dort unbedingt haben will, muss es eben eine andere Streckenführung sein. Denn eines ist natürlich klar: Straßenbündige Strecken sind selbstverständlich keine Option.
Genau das ist beim gemeinen Hamburger aber noch nicht zwischen die beiden Ohren gesickert. Ein System was einmal weg ist (Strassenbahn), kommt nicht so schnell wieder. In Deutschlands Behörden gibt es noch viele alte Betonköpfe, die ideologisch total verblendet sind. Hoffen wir auf baldige biologische Lösungen...Und dann sind wir schnell an dem Punkt, dass eine U-Bahn plus Bus dafür definitiv keine Alternative sein können...
geschrieben von: Marienfelde
Datum: 21.07.19 09:30
1. Obwohl ich einen besonderen Bahnkörper allgemein für vorteilhaft halte, verlinke ich dennoch einen Text, in dem auf Vorteile des Mischverkehrs hingewiesen wird: [www.verkehrsplanung.de]mannibreuckmann schrieb:Erklär mal den Leuten und Firmen, die am Hofweg und Mühlenkamp sitzen, dass sie ihre Geschäfte und Wohnungen nicht mehr per Straße erreichen können, sondern ausschließlich per Fußweg (auch ein separater Fahrradweg neben einer Straßenbahnstrecke würde dort aufgrund der beengten Verhältnisse keinen Platz haben - der Fahrradweg wird dort derzeit zum größten Teil schon als Radspur auf der Straße geführt). Ich sage dir jetzt schon voraus, dass es dagegen extremen Widerstand gibt - zumal gerade die Anlieferung bei den Läden wohl kaum per Fußweg laufen wird. Und ich glaube auch nicht, dass Parallelstraßen - ganz besonders nicht die Sierichstraße - einfach so umgewandelt werden könnten.Man könnte einfach mal dazu übergehen, zu überlegen, wo man Platz für den MIV bereitstellen möchte. Woanders macht man das schon, aber ich gebe zu: Da ist Deutschland mit seiner Autolobby einfach ganz hartes Brot.
Natürlich wäre auf dem Hofweg Platz, wenn der MIV wegfiele. Wenn man ihn dort unbedingt haben will, muss es eben eine andere Streckenführung sein. Denn eines ist natürlich klar: Straßenbündige Strecken sind selbstverständlich keine Option.
(...)
Eine Straßenbahn hätte in Hamburg Möglichkeiten, jedoch kann sie höchstens als Bindeglied zwischen U/S- und Busnetz dienen. Dort wo wirklich schnelle Verbindungen gebraucht werden, ist eine Straßenbahn einer "richtigen" U- oder S-Bahn jedoch um Längen unterlegen, auch wenn sie kostengünstiger ist. Von der Tatsache abgesehen, dass man heute schon merkt, dass die Busbeschleunigung eigentlich kaum etwas gebracht hat - man hätte ja auch für die Busse an neuralgischen Stellen entsprechende Busspuren mit Untertunnelung bauen können (ähnlich der angesprochenen Teiluntertunnelung bei einer Straßenbahn), um entsprechede Knotenpunkte schneller passieren zu können, ohne vom MIV aufgehalten zu werden.
geschrieben von: mannibreuckmann
Datum: 21.07.19 13:05
Was die aktuelle U-Bahn-Planung aber auch nicht daran hindert, genau diesen Bereich außen vor zu lassen und weiter östlich zu planen. Kein Wunder: Durch die Nähe zur Alster ist fragwürdig, ob sich hier eine Bahnlinie rechtfertigen ließe. Ggf. würde hier der Bus als Zubringer reichen.Mit dem kleinen Unterschied, dass eben jene Streckenführung via Barmbeker Straße und Winterhuder Weg dem Bedarf im Bereich Uhlenhorst keine Rechnung trägt.
Die M6 fährt ja nicht ohne Grund über Mühlenkamp und Hofweg, statt über Barmbeker Straße und Winterhuder Weg (wo auch ehemals die Straßenbahn langfuhr - vom Winterhuder Markt kommend via Dorotheenstraße, Mühlenkamp und Hofweg weiter Richtung Innenstadt).
geschrieben von: ReneRomann
Datum: 21.07.19 13:28
Richtig, aber...1. Obwohl ich einen besonderen Bahnkörper allgemein für vorteilhaft halte, verlinke ich dennoch einen Text, in dem auf Vorteile des Mischverkehrs hingewiesen wird: [www.verkehrsplanung.de]
...das Grundübel beim Mischverkehr -auch mit angepassten Ampelschaltungen und separaten Spuren- ist noch immer, dass du dir mit dem MIV in die Quere kommst.3. Wie eine Straßenbahn ist ja auch der Bus dem Oberflächenverkehr zuzuordnen. Busspuren und andere Busbeschleunigungsmaßnahmen nur dort einzurichten/durchzuführen, wo der weiterhin für wichtiger gehaltene platzintensivere MIV nicht zu sehr beeinträchtigt wird, ist nicht sinnlos, stößt aber mehr oder weniger rasch an Grenzen.
Mit Leuten, die nicht dazu bereit sind, Bussen auch einmal im Konfliktfall die Rolle des "Pulkführers" und grüne Ampeln zu verschaffen, braucht man über das Wort "Verkehrswende" nicht zu diskutieren - und über die Wiederaufnahme des Straßenbahnbetriebs schon garnicht,
Das eine Straßenbahn als Bindeglied zwischen Bus und Schnellbahn (U/S) äußerst sinnvoll ist, sollte eigentlich bei jedem im Senat mittlerweile durchgesickert sein.2. Eine Straßenbahn als Bindeglied zwischen Schnellbahnen und Bus - da bin ich sehr dafür. Dann würde man in Hamburg ein Straßenbahnnetz mit Strecken aufbauen, bei denen der Bus wegen zu großer Fahrgastzahlen ungünstig ist, eine U-Bahn wegen zu geringer Fahrgastzahlen ebenfalls ausscheidet - die Straßenbahn mit ihrer "mittleren" Kapazität aber auch betriebswirtschaftlich von Vorteil ist.
Wenn man sich in Hamburg zu einer rationalen Verkehrspolitik aufraffen würde - ich hätte nichts dagegen.
geschrieben von: ReneRomann
Datum: 21.07.19 13:34
Soweit ich weiß, existierten Planungen sowohl für eine westlichere Führung Borgweg-Mühlenkamp/Hofweg-Mundsburger Brücke-AK St. Georg-Hbf. Nord (unter Auslassung einer Verknüpfung zur U3) als auch einer östlicheren Führung Borgweg-Kampnagel-Mundsburg-AK St. Georg-Hbf Nord als auch Zwischenvarianten via Mühlenkamp/Hofweg-Mundsburg - wobei bei allen Varianten eine direkte Umsteigehaltestelle Mundsburg meiner Erinnerung nach verworfen wurde, weil sie aufgrund der Geometrie nicht praktikabel war.ReneRomann schrieb:Was die aktuelle U-Bahn-Planung aber auch nicht daran hindert, genau diesen Bereich außen vor zu lassen und weiter östlich zu planen. Kein Wunder: Durch die Nähe zur Alster ist fragwürdig, ob sich hier eine Bahnlinie rechtfertigen ließe. Ggf. würde hier der Bus als Zubringer reichen.Mit dem kleinen Unterschied, dass eben jene Streckenführung via Barmbeker Straße und Winterhuder Weg dem Bedarf im Bereich Uhlenhorst keine Rechnung trägt.
Die M6 fährt ja nicht ohne Grund über Mühlenkamp und Hofweg, statt über Barmbeker Straße und Winterhuder Weg (wo auch ehemals die Straßenbahn langfuhr - vom Winterhuder Markt kommend via Dorotheenstraße, Mühlenkamp und Hofweg weiter Richtung Innenstadt).
geschrieben von: mannibreuckmann
Datum: 21.07.19 13:58
geschrieben von: lll
Datum: 21.07.19 16:19
geschrieben von: Früherwarallesbesser
Datum: 21.07.19 19:54
Ein typisch Deutsches Problem (jedenfalls im Vergleich mit anderen nord- und mitteleuropäischen Ländern), da das Hereinfahren in eine volle Kreuzung bei uns nur selten geahndet und nur sehr niedrig sanktioniert wird. In GB z.B. ist bei solchem Verhalten erstmal der Lappen für einige Zeit weg, und es kommt noch ein mindestens dreistelliges Bußgeld obendrauf. Aber die bei uns ja geradezu sakrosankte Praxis lächerlich niedriger Bußgelder und Strafen bei Fehlverhalten im Straßenverkehr lädt ja geradezu dazu ein, den Straßenverkehr als weitgehend rechtsfreien Raum zu betrachten. Zu einer wirklichen Verkehrswende gehört viel mehr als nur die Autos auf Batteriebetrieb umzustellen, und ein Bisschen oberflächliche Kosmetik beim ÖPNV zu betreiben. Neben Maßnahmen zur Verkehrsvermeidung (kein Pendler pendelt freiwillig, kein Fruchtjoghurt muss in seinen Bestandteilen mehrfach die EU durchqueren, und auch italienisches Mineralwasser im deutschen Discountladen tut nicht not) gehört dazu auch die Aufgabe, den Verkehrsteilnehmern die Beachtung der Verkehrsregeln notfalls durch schmerzhafte Sanktionen einzubleuen. Weiterhin muss die Verlagerung von Verkehren auf den ÖPNV sowohl durch Pull-, als auch durch Pushfaktoren forciert werden. Zu ersterem gehören vor allem mehr und attraktivere ÖPNV-Angebote, zu letzterem ein ganzes Bündel von Maßnahmen, von Fahrverboten über den Rückbau von Fahrspuren bis hin zur flächendeckenden Parkflächenverknappung, -bewirtschaftung und -bepreisung. Also, wer sein Auto vor seiner Tür auf öffentlichen Wegen abstellt, soll dafür genauso zahlen wie derjenige, der einen Parkplatz auf Privatgrund (z.B. Parkhaus) oder in einem gebührenpflichtigen Bereich (Parkuhren, Parkscheinautomaten) nutzt. Auch eine allgemeine Citymaut (und P+R-Plätze am Stadtrand mit SPNV-Anschluss) wären sicherlich zielführend, aber wie alles Vorgenannte bei uns nicht durchsetzbar. Da haben wir nämlich eine unheilige Allianz aus motorisierten Wutbürgern, lobbygesteuerten Automobilclubs und handfesten Kapitalinteressen, die das alles solange zu verhindern versuchen, bis Ihnen wortwörtlich das Wasser bis zum Hals steht. Die Menschheit wird auch das überstehen, aber in weitaus geringerer Zahl als heute. Ob die übriggebliebenen Menschen danach vernünftiger handeln, wage ich aber zu bezweifeln.Und wenn man sieht, wie einige (nett ausgedrückt) Fahrzeugführer ihre PKW mitten auf die Kreuzung stellen, obwohl sie den Kreuzungsbereich aufgrund des Staus nicht (zügig) verlassen können, hilft es dir auch nichts, wenn du im Querverkehr den Bussen und Straßenbahnen Vorrang einräumst.
geschrieben von: Djensi
Datum: 22.07.19 16:44
geschrieben von: mannibreuckmann
Datum: 23.07.19 03:28
Er muss sich insofern umstellen, als er einfach deutlich weniger wird - dann stellt sich die Frage nach dem Wohin gar nicht und es reichen nur noch zwei Fahrspuren statt derer vier.eine 4-spurige, bereits jetzt überlastete Straße zweier Spuren berauben? Ich höre die Anwort schon, da muss sich der IV einfach mal umstellen! Doch wohin?
geschrieben von: Gernot
Datum: 23.07.19 08:54
Klingt einleuchtend, aber wohin mit den ÖPNV-Umsteigern? Ich weiß nicht genau wie es in Hamburg aussieht, doch in vielen anderen Städten würde schon eine Fahrgastzunahme von 10% zu einer weitgehenden Überlastung des Systems führen. Denn Dank der bundesweit vorhandenen knapp 30 Jahre Stagnation beim SPNV-Ausbau und der gleichzeitigen Zunahme der Pendler fahren bereits jetzt viele Verkehrsbetriebe am Limit.Djensi schrieb:Er muss sich insofern umstellen, als er einfach deutlich weniger wird - dann stellt sich die Frage nach dem Wohin gar nicht und es reichen nur noch zwei Fahrspuren statt derer vier.eine 4-spurige, bereits jetzt überlastete Straße zweier Spuren berauben? Ich höre die Anwort schon, da muss sich der IV einfach mal umstellen! Doch wohin?
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