Re: ? zu den Gegengewichten im Treibrad der Alexander 4
geschrieben von: Mikado-Freund
Datum: 16.12.11 00:00
Guten Abend,
vorab @ Helmut meinen Dank für Deinen „Donnerstag vor 40 Jahren”.
56 3007 ist mir zwar bekannt, live aber habe ich sie (immer noch) nicht gesehen; schön, daß man das ja noch nachholen könnte.
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@ Stefan: das Ausbohren der Gegengewichte, das hast Du richtig erkannt, war der Laufruhe eher abträglich, man war aber dadurch trotzdem in der Lage, die zulässige Geschwindigkeit der Lok zu erhöhen - oder die Befahrbarkeit einer Strecke zu ermöglichen.
In erster Näherung ein Widerspruch, der sich aber auräumen läßt. Ich will das mal mit möglichst wenigen Worten versuchen.
Du mußt unterscheiden zwischen den umlaufenden - und den hin - und her gehenden Massen.
Zu den umlaufenden Massen gehören z.B. die Kuppelstangen und ein Anteil der Treibstangen. Umlaufende Massen lassen sich annähernd vollständig ausgleichen.
Bei den zur Längsrichtung des Fahrzeugs parallel laufenden Massen oder - Massenanteilen hast Du das Problem der dynamischen Kräfte derer nicht hin - und her - sondern umlaufender Kontergewichte: Du kannst sie nicht so schwer machen, daß sie die Längskräfte von Kolben und den Masseanteilen der Treibstange (völlig) ausgleichen können.
Warum nicht?
Eben weil die Gegengewichte umlaufen, d.h. weil die wiederum von ihnen während der Fahrt erzeugen Kräfte in senkrechter Richtung zum Gleis nicht auszugleichen sind: Befindet sich der Kolben annähernd in Mittelstellung, befinden sich ihre Kontergewichte in senkrechter Stellung zum Gleis und be- oder entlasten dadurch die Treibräder. Mit anderen Worten, die aufs Gleis ruhende Last wird rhythmisch vergrößert und verkleinert: das Rad „hüpft”.
Es darf nun aber weder zum „Abheben” des Rades kommen, noch dürfen X % der für die jeweilige Strecke zulässigen ruhenden Radsatzmasse überschritten werden.
Verringert man also die während der Fahrt senkrecht auftretenden Kräfte durch Verringerung der Gegegewichtsmassen, dann kann man diese Begrenzungen auf Kosten der „Laufruhe” etwas überlisten.
Bei der Baureihe 66 hat man lt. Literatur in die Trickkiste gegriffen und den umgekehrten Weg beschritten, indem man bei der Berechnung des Massenausgleichs einfach eine höhere Streckenklasse herangezogen haben soll - oder hat.
mfG
Walter
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