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 04 - Historisches Forum 

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Liebe HiFo-Gemeinde,

ich danke Euch vielmals für Eure Kommentare und Korrekturen zum 1. Teil meines Beitrags über den Freimanner Lokfriedhof [www.drehscheibe-online.de] sowie für die Beisteuerung eigener Erlebnisse.

Heute nun der Schluss meines Berichtes über unseren Besuch am Dienstag, 06.07.1971.


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Bild 18 Die vielen noch mit alter Nummer bezeichneten Loks verstärkten den Eindruck einer Reise in die Vergangenheit. Längst liefen alle Loks mit Computernummern. Hinzu kam, dass manche Maschinen aus der Frühzeit der Deutschen Reichsbahn in den 1920er Jahren stammten, wie etwa E 52 09 (Maffei-AEG/1925), die noch von der Gruppenverwaltung Bayern, einem Überbleibsel der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen beschafft und als EP 5 21509 in Dienst gestellt worden war. Nun hatte sie das Ende ihrer Tage erreicht. Zum Zeitpunkt der Aufnahme noch in Stuttgart beheimatet, war sie dort schon am 14.10.1966 z-gestellt worden (Ausmusterung am 02.11.1971).


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Bild 19 Aus dem üppigen Dickicht ragte E 75 55 (LHB-Bergmann/1928) heraus, zuletzt noch für kurze Zeit im fernen und für eine E 75 untypischen Bw Köln-Deutzerfeld stationiert. Schon am 31.05.1967 ging sie dort auf z, die Ausmusterung folgte aber erst sieben Wochen vor dieser Aufnahme am 12.05.1971. Im Sommer 1973 fand die Lok in Feldkirchen ihr Ende.


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Bild 20 Schwer erwischt hatte es die Kornwestheimer 150 068 (Krupp-AEG/1962). Nach einer umfangreichen U2 verließ sie das AW Freimann am 08.05.1973 wieder (Lackierung chromoxidgrün) und stand dann noch bis 2001 im Dienst, zuletzt wieder in Kornwestheim.


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Bild 21 Loks der Baureihe 117 fand man im Jahr 1971 eigentlich noch nicht auf dem Freimanner Lokfriedhof. Sie wurden erst in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre aus dem Verkehr gezogen. Eine Ausnahme bildete die Augsburger 117 003 (AEG/1929), die nach einem Unfall am 04.03.1969 abgestellt werden musste (z 01.04.1969). Wie üblich, diente auch sie noch als Ersatzteilspender (sie stand hier ohne Fahrwerk auf Rollböcken). Auf die Ausmusterung am 25.11.1971 folgte im August 1973 die Zerlegung im AW.


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Bild 22 191 013 (Krauss-SSW/1927) gehörte zu der 13 Maschinen umfassenden Gruppe von E 91, die ab 1968 im Ruhrgebiet vom Bw Oberhausen Osterfeld Süd eingesetzt wurden. Die Lok musste bereits am 03.01.1969 außer Dienst gestellt werden und wartete dann ab Juni 1969 in Freimann auf eine U2. Diese wurde nicht mehr ausgeführt, so dass die Z-Stellung am 14.05.1971 und die Ausmusterung am 01.06.1972 das Ende markierten. Angeblich wurde die Lok im oberpfälzischen Grafenwöhr verschrottet. Die Überführungsfahrt dorthin hätte allerdings das neuerliche Montieren der Pufferbohlen, der Puffer und der Zughaken erforderlich gemacht.


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Bild 23 Ebenfalls eine Oberhausenerin war 191 094 (AEG/1926). Sie stand dort bis zum Februar 1971 in Betrieb (z 14.05.1971, + 01.06.1972). Zu Beginn ihrer Karriere hatte sie von 1926 bis 1943 für das schlesische Bw Hirschberg gearbeitet. Im Februar 1974 erfolgte die Zerlegung in Feldkirchen. Das hier zu sehende Nummernschild durfte ich auf dem Schrottplatz mit Einverständnis des Firmenchefs Lasarević für DM 1,- selbst abschrauben. In jugendlicher Unbedachtheit verkaufte ich es jedoch einige Jahre später, genauso wie das Schild der 117 003 (Bild 21), das mir Herr Sturm im AW Freimann ebenfalls für DM 1,- überlassen hatte. Die Lernprozesse des Lebens sind manchmal schmerzhaft.


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Bild 24 Ein Aufstoß hatte bei der Würzburger 150 018 (Krupp-AEG/1957) erhebliche „Zerknitterungen“ zur Folge. Diese Art von Schaden sah man in Freimann häufig. Die Lok kam wieder in Betrieb und lief bis ins Jahr 1993, zuletzt beim Bw Nürnberg Rbf stationiert.


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Bild 25 Schweren Schaden hatte die Front mit dem Führerstand 1 der Stuttgarter 110 190 (KM-AEG/1958) bei einem Unfall nahe Kassel genommen. Bei der folgenden U2 erhielt die Lok in Freimann ein neues Gesicht in modernisierter Form, während die hintere Front unverändert blieb. Weiterhin blau lackiert, ging die Lok ab 14.01.1972 wieder beim Bw Stuttgart in Betrieb. Kurz vor ihrem Ende (2003) wechselte sie noch zum Betriebshof München West.


(Fortsetzung folgt in wenigen Minuten)
Fortsetzung:



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Bild 26 Im Herbst 1970 mussten einige Stamm-E 91 des Bw München Ost wegen Fristablauf oder Schäden abgestellt werden, darunter 191 081 (AEG/1926). Die Lok wartete ab 06.10.1970 auf eine U2, erhielt diese aber nicht mehr und wurde daraufhin am 14.05.1971 z-gestellt und am 01.08.1971 ausgemustert. Als Ersatz bekam das Bw Ost im Oktober 1970 aus Freiburg einige 191 mit hohen Nummern überwiesen. 191 081 wurde im September 1973 in Feldkirchen verschrottet. Übrigens fotografierte ich die hier im Bild nebenan stehende 103 002 vom Bw Hamburg-Eidelstedt (beschriftet mit Bw Seelze) aus Ersparnisgründen nicht, weil sie „ja sowieso noch ewig“ fuhr. Bekanntlich tat genau sie das nicht (+ 15.12.1986).


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Bild 27 Die Offenburger 110 107 (KM-SSW/1957) war am 07.03.1971 auf einer Überführungsfahrt in Bad Soden-Salmünster in Brand geraten, wobei ihr Inneres weitgehend zerstört wurde. Es schloss sich eine dreijährige Warte- und Ausbesserungszeit in Freimann und bei Krauss-Maffei in München-Allach an, bis die Lok nach einer U3-Untersuchung am 13.02.1974 in verändertem Gewand beim Bw Offenburg wieder in Betrieb genommen werden konnte. Sie hatte einen neuen blauen Lokkasten mit Bügelfalte und Verschleißpufferbohle erhalten. Im Jahr 2002, inzwischen in Braunschweig stationiert, erlitt sie schließlich eine Schaltwerksexplosion, worauf 2003 die Ausmusterung und bald im AW Dessau die Verschrottung folgten.


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Bild 28 104 020 (AEG/1934) hatte hier draußen nur eine kurze Pause, ehe sie nach einer regulären U2 vier Wochen später, am 05.08.1971, wieder in Betrieb ging. Genau an diesem Tag stattete ich dem Bw München Ost einen Besuch ab, als mir die Lok im nebenan liegenden Rangierbahnhof begegnete. In diesem Beitrag [www.drehscheibe-online.de] ist mein Zufallsfoto enthalten (Bild 11). E 04 20 lief von 1950 bis 1968 beim Bw München Hbf und ging dann mit ihren Schwesterloks für die letzten Betriebsjahre nach Osnabrück Hbf (+ 31.03.1977). Die Lok existiert heute noch und zählt zum Bestand des DB-Museums Nürnberg, ausgestellt in Koblenz-Lützel.


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Bild 29 Ebenfalls zu einer turnusmäßigen Ausbesserung befand sich die Nürnberger 144 064 (KM-SSW/1937) in Freimann. Sie stand bald wieder im Einsatz und fuhr noch bis 1983, am Schluss in Würzburg beheimatet.


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Bild 30 191 007 (Krauss-SSW/1926) gehörte zu den vier E 91 aus München Ost, die 1970 außer Dienst gestellt werden mussten (191 007, 015, 020, 081), jedoch erst 1971 z-gestellt worden sind. Wie schon erwähnt, kamen für sie im Oktober 1970 vier Freiburger und im November 1971 eine Osterfelder E 91 nach München Ost. 191 007 stand schließlich auf der Ausmusterungsverfügung vom 01.08.1972.


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Bild 31 Im Folgejahr kam für 191 007 und für 191 015 (siehe Bild 36) das Ende auf dem Schrottplatz der Fa. Layritz in Feldkirchen. Rechts verläuft die Strecke München – Mühldorf. Eine Aufnahme vom 13.10.1973.


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Bild 32 Das Kennungsschild der Rangiergruppe 23 (Rückseite 24) überstand die Verschrottung der Lok.


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Bild 33 Das eingestanzte „9107“ half am Ende einer umfangreichen Ausbesserung dabei, die vielen abgebauten Einzelteile wieder der richtigen Lok zuzuordnen und sie am vorgesehenen Platz anzubringen, in diesem Fall am Führerstand 2 („H“ für hinten). Gelegentlich wurde aber auch getauscht. Das ergab manchmal ein buntes Herkunftsbild, insbesondere dann, wenn verschiedene Baureihen identische Bauteile besaßen. Die heutige Museumslok 41 018 besitzt z.B. neben ihren ursprünglichen Treib- und Kuppelstangen auch eine Kuppelstange der 45 016.


(Schluss folgt in wenigen Minuten)
Schluss:



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Bild 34 Die Baureihe E 16 umfasste ursprünglich 21 Loks. Durch Kriegsschäden gingen E 16 11 und E 16 13 verloren. Die verbliebenen 19 Maschinen bildeten über viele Jahre einen festen Bestand. Der erste Abgang bei der DB war E 16 12 (Krauss-BBC/1928) vom Bw Freilassing. Stephan Beständig teilt nach Angaben von Werner Streil mit, dass die Lok am 18.01.1967 im Abstellbahnhof Pasing-West wegen Nichtbeachtung des Fahrwegs einen schweren Aufstoß erlitten hat. Bereits am nächsten Tag stellte man die Lok auf z, worauf am 07.04.1967 sehr schnell die Ausmusterung folgte. E 16 12 spendete ihre stärkeren Fahrmotoren der Schwesterlok E 16 10, die dann leistungsmäßig mit der zweiten Bauserie gleichzog. Im Juli 1973 fanden die Reste von E 16 12 im AW ihr Ende.


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Bild 35 Es gibt nur wenige Betriebsaufnahmen der E 16 12. In der umfangreichen Sammlung der Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt (vielen Dank!) befindet sich dieses Bild von Helmut Röth, das die Lok am 25.05.1958 nahe Rosenheim vor dem D 69 zeigt. Nach dem mir vorliegenden Kursbuch vom nächstjährigen Sommer 1959 lief der Zug von München über Kufstein, Innsbruck, Brenner, Bozen, Verona, Bologna und Florenz nach Rom. In Rosenheim hielt er von 15.42 auf 15.43 Uhr. Die Frontseite 2 auf diesem schönen Streckenfoto ist die demolierte Seite auf dem vorhergehenden Bild 34!


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Bild 36 Die zur 191 007 unter den Bildern 30 und 31 gemachten Angaben gelten auch für 191 015 (Krauss-SSW/1927): z 15.05.1971, + 01.08.1972, ++ Feldkirchen Oktober 1973. Und weil wir hier so nah an den Loks dranstehen: Ein Lokfriedhof mit Elloks roch anders als ein Lokfriedhof, auf dem Dampfloks versammelt waren. Die elektrischen Maschinen verströmten häufig einen gewissen Ölgeruch, der vermutlich von ihrem Trafo kam. Der Geruch dieses Öls unterschied sich vom Schmieröl eines Dampfloktrieb- und laufwerks. Dazu kam bei unseren schwarzen Schönheiten natürlich noch der Geruch von Schlacke, Lösche und Ruß.


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Bild 37 Übersichtsaufnahme des Lokfriedhofs mit 191 081, 103 002, 110 190, 150 018, 110 107, 144 064 und 191 007. Bei Bildern mit größeren Entfernungen ging die Instamatic mit ihrem Kassettenfilm gnadenlos in die Knie.


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Bild 38 Das AW München-Freimann besaß von 1958 bis 1984 sein ganz besonderes Lokomotiv-Denkmal: E 69 01 (MF Katharinenhütte-SSW/1905), ehemals Bw Murnau, wurde bereits am 25.11.1954 ausgemustert, nachdem ihre Hausstrecke nach Oberammergau modernisiert und auf die sonst übliche Spannung von 15000 Volt und 16 2/3 Hz umgestellt worden war. Nach den Jahren auf dem Freimanner Denkmalsockel wurde die kleine Lok vom Deutschen Museum München übernommen, das sie nun seit 2006 in der Lokwelt Freilassing ausstellt.



Auf der zu Beginn des ersten Berichtsteiles eingefügten Nummernliste der am 06.07.1971 auf dem Freimanner Lokfriedhof versammelten Elloks fehlt versehentlich die E 244 31. Leider habe ich sie – aus welchen Gründen auch immer – nicht fotografiert, ebenso wenig wie die Unfalllok 194 125. Beide standen auch am 24.07.1972 noch dort, blieben von mir aber weiterhin unbeachtet. Sachen macht man manchmal . . . !


Prima, dass Ihr mit mir durchs hohe Freimanner Gras gestiefelt seid und die alten Ellok-Veteranen aufgestöbert habt.


Bis zum nächsten Mal!



Schöne Grüße

Steffen



Literatur:
- [eisenbahn-museumsfahrzeuge.de]
- Amtliches Kursbuch der DB, Sommer 1959, Nachdruck Ritzau KG, Pürgen 1984
- revisionsdaten.de
- Frank Lüdecke, Die letzten Altbau.-Elloks der DB, Bd. 1, Freiburg 2016
- Frank Lüdecke, Die letzten Altbau.-Elloks der DB, Bd. 2, Freiburg 2017


Mein Beitragsverzeichnis:
[www.drehscheibe-online.de]

110 107

geschrieben von: pantograph001

Datum: 12.03.24 21:01

Hallo Steffen,

das ist das erste mal, dass ich die 110 107 als Kastenlok sehe, wenn auch nicht im guten Zustand, kenne die nur als Bügelfalte, weiß aber natürlich um ihre Vergangenheit. Danke dafür.

Gruß aus Hamburg

Mathias
Hallo Steffen, hallo Mathias,

vielen Dank auch für den 2. Teil. Äußerst spannend, der Rundgang. Ich wusste nicht, dass Mitte 1971 noch so viel "Altfälle" in Freimann standen. Einfach: wow! Und gut, dass Dich die beengte Situation dazu gezwungen hat, die Instamatic nahe ans Motiv zu halten!

Zur 110 107 kann ich noch ein Kastenbild anhängen, das ich allerdings schon einmal in der "Einheitselloks uneinheitlich"-Reihe gezeigt habe:

E 10 107, Essen, 09.1968, Fotograf: Rolf Wiemann

A_046-1.jpg

Viele Grüße
Bernd

Bahnbilder aus sechs Jahrzehnten mit den Schwerpunkten Landschaft, Betrieb und Einheitselloks auf meiner Flickr-Eisenbahnseite




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.03.24 21:26.
Weiß jemand, was mit der 150 068 passiert ist? Das Schadensbild kommt mir ziemlich ungewöhnlich vor, da der Lokkasten zwar im oberen Bereich zerstört, im Bereich des Rahmens und der Pufferbohle dagegen unversehrt ist. Als ob sie auf etwas aufgefahren wäre, was sich nur im Lichtraumprofil in einger Höhe über dem Gleis befand.
Hallo Steffen,

auch von mir ein ganz herzliches Dankeschön! Als Fan der E91/ 191 gefallen mir diese Aufnahmen am besten. Was dabei auffällt sind die unterschiedlichen Ausführungen dieser Maschine: ich kann mich gar nicht bestimmt erinnern, ein Foto einer 91er ohne mittleres Fenster bzw. Tür mit Fenster im Frontbereich gesehen zu haben... - gibt es noch weitere signifikante Unterschiede? Grundsätzlich ist ja vieles auf die unterschiedlichen Hersteller zurück zu führen, aber vielleicht auch auf Modifikationen seitens der DB...?

Gruß, Frank

Lieber Steffen,

auch die Fortsetzung Deines Freimann-Rundgangs ist ganz nach meinem Geschmack! Besondes spannend finde ich wieder den Vergleich zwischen der Situation bei Deinem Besuch und meinem am 7.4.72. Von den DB-Einheits-E-Loks in Deinem Bericht habe ich offenbar keine erinzige mehr angetroffen; die mussten wohl schnell wieder zurück in den Betrieb. Bei den Schrottloks standen manche unverändert da, z.B. E 52 09 im Gebüsch. Dagegen hatte man die E 75 55 etas von der Botanik befreit. Ach ja, und die museale E 244 31 wartete auch noch auf die Farbauffrischung oder ähnliches:


http://www.offenstall-kaltenborn.de/bilderhosting/klaus.gross/E_44_xxx_Muenchen_AW_Freimann_1972_121_6


Besonders interesant finde ich Deine Ausführungen zur Verwendung von Lok-Teilen auf anderen Maschinen. Bei den DB-Einheits-E-Loks war das ja durchaus üblich; aber, dass die 41 018 eine Kuppelstange von 45 016 besitzt, finde ich wirklich bemerkenswert!

Gruß
Klaus
Hallo Steffen,

herzlichen Dank für die Lokfriedhof-Ansichten aus dem AW Freimann. Besonders die vielen abgestellten Stangen-Elloks repräsentieren für mich eine Epoche, die ich selbst nicht miterlebt habe und die ich nur aus der Literatur kenne. Ein Besuch auf einem Lokfriedhof war immer eine Art Reise in die Vergangenheit, wegen der teilweise über viele Jahre dort abgestellten Maschinen. Dabei empfand ich als junger Eisenbahnfreund oft fast ein wenig Ehrfurcht. Diese Eindrücke kommen in Deinen Bildern sehr gut rüber.

Wie es auf dem Lokfriedhof in Freimann zehn Jahre später aussah, möchte ich in einem kleinen eigenen Beitrag zeigen.

Viele Grüße
Andreas

Wellenbewegungen am Lokfriedhof

geschrieben von: Bernd Mühlstraßer

Datum: 13.03.24 17:11

Hallo Steffen,

vielen Dank für Deinen megainteressanten Beitrag vom Lokfriedhof in MF. Ich wäre gerne mit durch´s Gebüsch gestreift, angesichts der Vielfalt von E52 und E75, jene Altbau-Elloks, die ich leider gerade mal um ein-zwei Jahre "verpasst" habe. Besonders interessant die Unterschiedlichen "Outfits" - von ziemlich ursprünglich (wie mit den noch angedeutenden Übergangstüren), bis zur gepflegten und modernisierten Lok.
Bemerkenswert finde ich übrigens: die hohe Zahl der Unfall-Loks - die End60er/Anfang70er waren tatsächlich Krisenjahre bei der DB. Und - wie konntest Du nur ausgerechnet die E244 ignorieren? Das ist ja fahrlässig!

Als regelmäßiger Besucher des Lokfriedhofs von 1976 bis in die 80er, erlebte ich den Lokfriedhof in dieser Zeit immer in "Wellen". Beim ersten Besuch im Juni 76 war er bunt, weil sich unter die gerade dominierenden 116 und 117 auch die ersten 160 und 163 mischten. Bald kam "Blau" dazu, mit den Vorserien E10 und 119. Im Laufe der 70er wurde es ziemlich 144-Lastig und die Exoten waren verschwunden. Für mich bedeutete das: Anfangs lernte ich Loks dort kennen, die ich im Betrieb kaum gesehen hatte, und einige Jahre später standen die Loks dort, die ich im Betrieb erlebt und geschätzt hatte. Also letztlich wanderte meine Leidenschaft im Laufe der Zeit auf den Lokfriedhof. Das dort nie eine E69 ihr Leben aushauchte und verschrottet wurde, war dagegen die besondere Gnade meiner Baureihen-Wahl -:)

Ich hänge mal ein Foto aus meinem ersten Friedhofsbesuch (30.06.76) an - wie gesagt: Damals war´s ne bunte Gesellschaft!
PICT0043.JPG

Oben ein "Panorama", unten sehen wir 117 111, die dort ausgebrannte 119 011, 163 006 und 163 003

PICT0002.JPG

Bernd

Bernd Mühlstraßer

Ein paar VIDEOS der BAUREIHE E69 - z.B.hier:
[www.youtube.com]

oder wie wär´s mit der E69-Facebook-Seite unter dem Suchbegriff: Die Baureihe E69




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 13.03.24 17:42.
Servus Steffen,

sehr schön und interessant, der Folgebeitrag! Da danke ich mit einem Bild vom 26.4.1982 mit der ausgebrannten 194 577. Sie war erst kurz zuvor, am 2.4.1982, in Neustadt/Donau bei einem Aufstoß auf einen Kessenwagenzug ausgebrannt:

http://www.eisenbahnhobby.de/muenchen/201-34_194577_AW-M-Freimann_1982-05-26_S.jpg


Danke fürs Mitnehmen,

Martin,
der noch schnell ein Farbbild der Denkmalslok E69 01 vom 28.7.1978 zeigt:

https://www.eisenbahnhobby.de/muenchen/101-42_E6901_AWFreimann_28-7-78_S.jpg
Die E 91 ohne mittleres Fenster sind ehemalige preußische Lokomotiven, die mit mittlerem sind ehemalige bayerische. Ausnahme die E 91.9, die direkt an die Reichsbahn geliefert wurden (RBD Breslau).

Viele Grüße

Rudi
Welch ein Genuss! Tolle Bilderserie! Danke für's Teilen

Gruß
Franz
Lieber Steffen,

als Dank für deine so reich bebilderten und detailreichen Spaziergänge durch den Freimanner Lokfriedhof, hier mein Bild von der E 04 20, vgl. mit deinem Bild 28:

E 04 20.jpg

Mai 1965, Mü Hbf.

Grüße,

Ernie