Schluss:
Bild 34 Die Baureihe E 16 umfasste ursprünglich 21 Loks. Durch Kriegsschäden gingen E 16 11 und E 16 13 verloren. Die verbliebenen 19 Maschinen bildeten über viele Jahre einen festen Bestand. Der erste Abgang bei der DB war E 16 12 (Krauss-BBC/1928) vom Bw Freilassing. Stephan Beständig teilt nach Angaben von Werner Streil mit, dass die Lok am 18.01.1967 im Abstellbahnhof Pasing-West wegen Nichtbeachtung des Fahrwegs einen schweren Aufstoß erlitten hat. Bereits am nächsten Tag stellte man die Lok auf z, worauf am 07.04.1967 sehr schnell die Ausmusterung folgte. E 16 12 spendete ihre stärkeren Fahrmotoren der Schwesterlok E 16 10, die dann leistungsmäßig mit der zweiten Bauserie gleichzog. Im Juli 1973 fanden die Reste von E 16 12 im AW ihr Ende.
Bild 35 Es gibt nur wenige Betriebsaufnahmen der E 16 12. In der umfangreichen Sammlung der Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt (vielen Dank!) befindet sich dieses Bild von Helmut Röth, das die Lok am 25.05.1958 nahe Rosenheim vor dem D 69 zeigt. Nach dem mir vorliegenden Kursbuch vom nächstjährigen Sommer
1959 lief der Zug von München über Kufstein, Innsbruck, Brenner, Bozen, Verona, Bologna und Florenz nach Rom. In Rosenheim hielt er von 15.42 auf 15.43 Uhr. Die Frontseite 2 auf diesem schönen Streckenfoto ist die demolierte Seite auf dem vorhergehenden Bild 34!
Bild 36 Die zur 191 007 unter den Bildern 30 und 31 gemachten Angaben gelten auch für 191 015 (Krauss-SSW/1927): z 15.05.1971, + 01.08.1972, ++ Feldkirchen Oktober 1973. Und weil wir hier so nah an den Loks dranstehen: Ein Lokfriedhof mit Elloks roch anders als ein Lokfriedhof, auf dem Dampfloks versammelt waren. Die elektrischen Maschinen verströmten häufig einen gewissen Ölgeruch, der vermutlich von ihrem Trafo kam. Der Geruch dieses Öls unterschied sich vom Schmieröl eines Dampfloktrieb- und laufwerks. Dazu kam bei unseren schwarzen Schönheiten natürlich noch der Geruch von Schlacke, Lösche und Ruß.
Bild 37 Übersichtsaufnahme des Lokfriedhofs mit 191 081, 103 002, 110 190, 150 018, 110 107, 144 064 und 191 007. Bei Bildern mit größeren Entfernungen ging die Instamatic mit ihrem Kassettenfilm gnadenlos in die Knie.
Bild 38 Das AW München-Freimann besaß von 1958 bis 1984 sein ganz besonderes Lokomotiv-Denkmal: E 69 01 (MF Katharinenhütte-SSW/1905), ehemals Bw Murnau, wurde bereits am 25.11.1954 ausgemustert, nachdem ihre Hausstrecke nach Oberammergau modernisiert und auf die sonst übliche Spannung von 15000 Volt und 16 2/3 Hz umgestellt worden war. Nach den Jahren auf dem Freimanner Denkmalsockel wurde die kleine Lok vom Deutschen Museum München übernommen, das sie nun seit 2006 in der Lokwelt Freilassing ausstellt.
Auf der zu Beginn des ersten Berichtsteiles eingefügten Nummernliste der am 06.07.1971 auf dem Freimanner Lokfriedhof versammelten Elloks fehlt versehentlich die E 244 31. Leider habe ich sie – aus welchen Gründen auch immer – nicht fotografiert, ebenso wenig wie die Unfalllok 194 125. Beide standen auch am 24.07.1972 noch dort, blieben von mir aber weiterhin unbeachtet. Sachen macht man manchmal . . . !
Prima, dass Ihr mit mir durchs hohe Freimanner Gras gestiefelt seid und die alten Ellok-Veteranen aufgestöbert habt.
Bis zum nächsten Mal!
Schöne Grüße
Steffen
Literatur:
- [
eisenbahn-museumsfahrzeuge.de]
- Amtliches Kursbuch der DB, Sommer 1959, Nachdruck Ritzau KG, Pürgen 1984
- revisionsdaten.de
- Frank Lüdecke, Die letzten Altbau.-Elloks der DB, Bd. 1, Freiburg 2016
- Frank Lüdecke, Die letzten Altbau.-Elloks der DB, Bd. 2, Freiburg 2017
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