Thomas Splittgerber schrieb:

Hallo,
natürlich hat der Diesel eine für Akku und H2 einen unschlagbare Reichweite....
Bei der BVG hat man Diesel Busse, die mit einer Tankfüllung ca. 1000 Km weit kommen. reicht für einen ganzen Tag, Dauerbetrieb.
Die BVG Akku Busse schaffen derzeit 290 Km und müssen dann an die Steckdose.
Man braucht um einen Dieselbus zu ersetzen 3 Akku Busse und 3 Fahrer....!

Nein - schlichtweg nein.

Die BVG besitzt 1554 Busse und erbringt damit eine Laufleistung von 92,2 Millionen Kilometern pro Jahr. Das ergibt eine durchschnittliche Tagesleistung pro Bus von 162,5 Kilometern.
Naturgemäß liegt die Spitzenleistung einiger Umläufe höher, doch selbst beim Einsatz von 27 Stunden am Stück sind (unter Einhaltung der gesetzlichen Pausenzeiten) auch für Dieselbusse im Stadtverkehr nur etwa 400 Kilometer erreichbar...

Eine effektive Reichweite von "nur" 290 Kilometern würde dennoch keinen signifikanten Fahrzeugmehrbedarf verursachen, wäre es doch nur notwendig die Umlaufpläne so zu gestalten, dass Fahrzeuge die auf Nachtlinien eingesetzt werden in der vormittäglichen Nebenverkehrszeit (also ca. 9 bis 12 Uhr) auf dem Betriebshof bleiben. Damit würde ohne Fahrzeugmehrbedarf die maximale Einsatzzeit von rund 27 auf 20 Stunden sinken.

Thomas Splittgerber schrieb:

In Berlin fahren die Busse zum Laden auf´m Betriebshof, ein anderes Fahrzeug rückt aus...

Der BVG Akku Bus Betrieb erfordert aber recht schnell neue Betriebshöfe mit großer Abstellfläche für die verdreifachte Flottengröße.

Nachdem die BVG zahlreiche Busbetriebshöfe in der Vergangenheit geschlossen hat, sollen bis 2030 5-6 neue Bus Betriebshöfe entstehen, da man in Berlin bis 2030 "Klima neutral" werden möchte...?!

Wie bereits dargelegt ist keine Verdreifachung der Flotte notwendig, weil die Reichweite der Elektrobusse im Bereich der typischen Laufleistungen von BVG-Dieselbussen liegt.

Der Bau nauer Betriebshöfe hat andere Gründe:
Zum einen benötigen Gelenkbusse statt Doppeldecker schlichtweg mehr Platz auf den Höfen, zum anderen steigt Jahr für Jahr die gesamte Verkehrsleistung. Schon jetzt parken zahlreiche BVG-Busse auf angemieteten Abstellpläzen außerhalb von Betriebshöfen - vereinzelt sogar auf Wiesen.
Dazu kommt die Erkenntnis, dass lange Einsetz- und Aussetzfahrten von Betriebshöfen zu Linienendpunkten auch langfristig Geld kosten. Zumal einige Linien aus Kapazitätsgründen nicht durch den nächstgelegenen Betriebshof bedient werden können. Konstellationen wie etwa Busse vom Betriebshof Indira-Gandhi-Staße in Zehlendorf einzusetzen will man wohl in Zukunft vermeiden.