DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 01 - News 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
News und aktuelles Betriebsgeschehen - Fragen sind keine News, können aber in den anderen Foren gerne gestellt werden. Für Updatemeldungen von Websites bitte das Forum Bahn und Medien verwenden.
Seiten: 1 2 3 4 All Angemeldet: -

Immer mehr DB-Tickets werden online/mobil gekauft

geschrieben von: Thomas_Lammpe

Datum: 21.01.18 15:02

Zitat:
Bei den Einnahmen lag [2017] der Anteil online und mobil gekaufter Fahrscheine zusammen bei 39,5 Prozent. Im Jahr 2016 waren es 35,2 Prozent, drei Jahre zuvor (2013) sogar nur 28,6 Prozent.
[www.handelsblatt.com]

Hier entwickelt sich die DB genau in die richtige Richtung. Unter den Möglichkeiten, Fahrscheine am Schalter, am Automaten oder online zu erwerben, dürfte letzterer der für die DB günstigste Vertriebsweg sein. Die Frage, ob man lieber einem Stammkunden 10 Fahrscheine oder 10 Gelegenheitskunden je einen Fahrschein verkauft, wird immer unbedeutender, vorausgesetzt, dass der Gelegenheitskunde in der Lage ist, das Tarifsystem der DB zu durchschauen und seinen Fahrschein online zu erwerben. Ein Rabatt sollte besser am Kauf eines Fahrscheins über den für die DB günstigsten Weg festgemacht werden und nicht daran, dass ein Kunde möglichst viele Fahrkarten im Jahr kauft.

Logische Entwicklung

geschrieben von: Fahrkartenautomat

Datum: 21.01.18 15:43

Es ist eben bequemer, am eigenen Computer zuhause oder am Telefon eine Fahrkarte zu erwerben und gleich auszudrucken oder virtuell vorliegen zu haben, als am Automaten rumzutippen oder gar irgendwo anzustehen und einer Person zu erklären, welche Verbindung man sich gerade zuhause ausgesucht hat und nun gerne kaufen würde. Viele gehen nur noch zum Schalter, wenn sie wirklich persönliche Beratung nötig haben oder es irgendwelche Spezialtickets sind.

Die Bahn spart dabei auch Geld, denn ein paar Apps und eine Webseite zu warten ist wohl weniger aufwändig als die früher nötigen größeren Zahlen von Mitarbeitern am Schalter oder mehr Automaten.

Ich fahre meist noch mit Papierticket (zuhause ausgedruckt), da ich immer Angst habe, dass mein "altes" Nexus 4 mit selbst installiertem Android den Geist aufgibt. Die Anschalten-Taste ist zum Beispiel schon sehr abgenudelt und funktioniert nur noch bei Vollmond, weshalb ich glücklicherweise die Funktion für "Bildschirm an" auf die Lautstärketaste umlegen konnte, wenn es sich jedoch ganz ausschaltet bedarf es einiger Überzeugungsarbeit, um es wieder hochzufahren. Wenn das Handy streikt hätte ich mit Handyticket ein Problem.

Für die Umwelt wäre natürlich das Handyticket besser. Daher würde ich es begrüßen, wenn die Bahn irgendeine Möglichkeit finden würde, mit der man die Fahrpreisnacherhebung in dem Fall umgehen könnte. Was weiß ich, beispielsweise die Möglichkeit, einmalig ein Dokument auszudrucken (oder ausstellen zu lassen), das einen als Inhaber eines bestimmten Bahn-Accounts ausweist und das Personal kann dann die Tickets im Account anzeigen lassen. Die Nutzung dieses "Notfallplans" sollte natürlich nur in Ausnahmefällen möglich sein, wenn das in einem Zeitraum X bei einem Account mehrmals vorkommt sollte man es doch wieder als fehlendes Ticket werten.

Allerdings sehe ich es nicht so, dass Rabatte vor allem für Handy- / Internetticket-Nutzer gelten sollten. Man kann die Tickets ja ein wenig günstiger als am Automaten machen, um den Unterschied bei den Kosten für die Bahn darzustellen. Unabhängig davon sind Vielfahrerrabatte und andere Kundenbindungsprogramme immer eine gute Idee. Es ist einfacher, bestehende Kunden zu erhalten als ganz neue zu gewinnen, da kann man die Stammkunden ruhig "würdigen".

Re: Logische Entwicklung

geschrieben von: Traumflug

Datum: 21.01.18 15:57

Fahrkartenautomat schrieb:
Unabhängig davon sind Vielfahrerrabatte und andere Kundenbindungsprogramme immer eine gute Idee. Es ist einfacher, bestehende Kunden zu erhalten als ganz neue zu gewinnen, da kann man die Stammkunden ruhig "würdigen".
Das schon. 10% vielleicht. 50% und damit quasi eine Verdoppelung der Preise für Gelegenheitsfahrer ist dagegen ziemlich heftig.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker
Servus,

natürlich klingt die schöne Online-Welt so verlockend: Im Vertrieb für die DB erstmal einfacher (die Beratung, wie man diese und jene Spezialität online bucht, geht ja über Fragen in DSO-Foren), und ob das Zugspersonal hinterher dann minutenlang mit Scannen, Verifizieren und weiß-der-Teufel-noch sonst beschäftigt ist, wen juckt es denn? Die sind ja eh auf dem Zug, also "eh-da-Kosten".

Also diesen Vertriebsweg fördern, preislich attraktiver machen? Klingt wie eine logische Schlussfolgerung?

Da wird nur eine Kleinigkeit übersehen: Nämlich die, dass alle EVU, gerade aber die DB, erstmal grundsätzlich für jeden Kunden dankbar sein sollten, der sich für eine Bahnreise entschieden hat. Wo und wie die-/derjenige dann die Fahrkarte kauft, ist doch furchtbar egal, Hauptsache er/sie tut es! Das sollte man mal nicht vergessen, gerade bei der großen DB wäre hier nach dem peinlichen Versagen dieser Woche mal wieder etwas Demut mehr als angebracht. Ob da in den nächsten Wochen nicht der eine oder andere € fehlen wird?

Zur üblichen Lammpe-Theorie, dass man sich jede Frechheit gegenüber dem Kunden und sogar kriminelles Verhalten erlauben kann, solange man nur BILLIG! genug am Markt auftritt, und dass man auf überzeugte Stammkunden verzichten kann, sag ich mal nix.

"Ein Nichts zu sein, tragt es nicht länger - alles zu werden, strömt zuhauf!"
(aus "Die Internationale" | Deutscher Text durch Emil Luckhardt, 1910)

Der Hintergrund der dpa-Meldung bei handelsblatt.com ist eine DB-Pressemitteilung von Mittwoch, die es bisher nicht zu DSO geschafft hat:
Zitat
2017 rund 15 Millionen Handy-Tickets: DB Navigator wird für Fahrkartenverkauf immer wichtiger
Jede zwanzigste Fahrkarte über DB Navigator gebucht • Bereits elf Verbundtarife in der App verfügbar • Komfort Check-in wird ausgeweitet

Mit knapp 15 Millionen gebuchten Handy-Tickets im Jahr 2017 ist die App DB Navigator für die Deutsche Bahn (DB) nicht mehr aus dem Vertriebskanal-Mix wegzudenken. Das bedeutet ein Plus von 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bereits jede zwanzigste Fahrkarte wurde 2017 über den DB Navigator gebucht – am häufigsten die Strecke von Berlin nach Hamburg.

Online und Mobile machen zusammen knapp 40 Prozent aller Ticketeinnahmen aus, die für diese beiden Vertriebskanäle zusammen erstmals bei über drei Milliarden Euro lagen.

DB Navigator in immer mehr Verkehrsverbünden nutzbar

Die DB baute 2017 das Ticketangebot für innerstädtische Fahrten weiter aus: Deutschlandweit sind bereits Tickets für elf Verkehrsverbünde im DB Navigator erhältlich. Ziel ist es, den DB Navigator zu einem Generalschlüssel zu entwickeln, der den gesamten Nahverkehr abdeckt. Die Zahlen belegen, dass die DB damit richtig liegt. Anfang 2017 buchten 22.000 Kunden pro Monat Nahverkehrs-Tickets im DB Navigator, heute sind es rund 92.000. Insgesamt wurden 2017 rund 1,3 Millionen Verbundfahrkarten über den DB Navigator verkauft.

Komfort Check-in wird ausgeweitet

Seit einigen Monaten können Bahnreisende in ausgewählten ICE-Zügen zwischen Dortmund und Stuttgart, Hamburg und München sowie Hamburg und Berlin den Komfort Check-in testen. Sie warten nicht mehr auf den Zugbegleiter, sondern checken sich nach dem Einsteigen einfach selbst ein und lehnen sich danach entspannt zurück. 2018 soll der Service auch auf weiteren Strecken eingeführt werden.


Grafik zur PM
PM Nutzung DB App Navifator 18-01-17.jpg

[www.deutschebahn.com]

Von niedrigeren Vertriebskosten profitieren alle

geschrieben von: Thomas_Lammpe

Datum: 21.01.18 16:51

Der nachdenkliche Stromrichter schrieb:
Da wird nur eine Kleinigkeit übersehen: Nämlich die, dass alle EVU, gerade aber die DB, erstmal grundsätzlich für jeden Kunden dankbar sein sollten, der sich für eine Bahnreise entschieden hat. Wo und wie die-/derjenige dann die Fahrkarte kauft, ist doch furchtbar egal, Hauptsache er/sie tut es!
Je mehr Fahrgäste ihre Fahrkarte über einen für die DB kostengünstigen Vertriebskanal kaufen, um so niedriger liegen die Vertriebskosten für die DB und um so günstiger können die Fahrkarten insgesamt angeboten werden. Dann kann vielleicht die Fahrkarte am Schalter teurer sein als die online gekaufte, aber sie ist immer noch günstiger als wenn zu viele Kunden ihre Karte am Schalter kaufen. Dasselbe gilt, wenn durch differenzierte - also zur Schwachverkehrszeit günstigere - Preise eine höhere Auslastung erreicht wird und so das Preisniveau insgesamt gesenkt werden kann.

Kleine Rabatte für Online-Tickets

geschrieben von: Thomas_Lammpe

Datum: 21.01.18 16:58

Fahrkartenautomat schrieb:
Allerdings sehe ich es nicht so, dass Rabatte vor allem für Handy- / Internetticket-Nutzer gelten sollten. Man kann die Tickets ja ein wenig günstiger als am Automaten machen, um den Unterschied bei den Kosten für die Bahn darzustellen.
Ich denke auch, dass das die Größenordnung für Rabatte für online gekaufte Tickets sein könnte: Vielleicht 50 ct gegenüber dem Automaten, eben nur ein kleiner Anreiz.

RMV/Transdev-Automaten und BahnBonus

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 21.01.18 17:00

Mittlerweile ist der Frankfurter Hbf zur Häfte mit Transdev-Automaten geflutet worden und das wird im RMV-Gebiet weiter gehen.

Verschiedene nicht-RMV-Fahrkarten, wie erstmal Ländertickets, sind an diesen Transdev-Automaten schon erhältlich, aber natürlich OHNE Abfrage nach Bahn-Bonus! Die sind an den Automaten nicht möglich.

Da der gemeine, reine DB-Kunde ja folgsam ist und sich der neuen Gegebenheit protestlos der Schlechtigkeit artig beugt, bleibt nur noch ein Online-Kauf für ihn übrig.

NRW wird Transdev mit seinen Automaten auch bald fluten.

10% Rabatt für Stammkunden

geschrieben von: Thomas_Lammpe

Datum: 21.01.18 17:01

Traumflug schrieb:
Fahrkartenautomat schrieb:
Unabhängig davon sind Vielfahrerrabatte und andere Kundenbindungsprogramme immer eine gute Idee. Es ist einfacher, bestehende Kunden zu erhalten als ganz neue zu gewinnen, da kann man die Stammkunden ruhig "würdigen".
Das schon. 10% vielleicht. 50% und damit quasi eine Verdoppelung der Preise für Gelegenheitsfahrer ist dagegen ziemlich heftig.
Ich denke auch, dass 10% eine vernünftige und in ihren Rückwirkungen auf die übrigen Tickets begrenzte Größenordnung für einen Stammkundenrabatt wären.

Thema verfehlt: setzen, fünf!

geschrieben von: Der nachdenkliche Stromrichter

Datum: 21.01.18 17:05

Jajaja, wir wissen es ja alle ... Textbaustein Lammpe 47, zum vierhunderachtzehnten Mal oder so.

Davon war aber gar nicht die Rede, sondern von der Hürde, die dem ganzen noch vorgeschalten ist, und die so unwesentlich gar nicht ist: Es kann 1000 Pläne geben, 5 Millionen Algorithmen um die ideale Auslastung im besten Vertriebsmix zu den idealen Kosten zu erzielen. Alles ganz toll, und bestimmt schön für diejenigen, die sich daran beruflich austoben dürfen. Das ganze schöne Konstrukt ist nur leider ein Muster ohne Wert, wenn der potentielle Kunde gar nicht bereit oder interessiert ist, ihr/sein Geld für eine Bahnfahrkarte auszugeben. Und um dieses "davor" positiv zu beeinflussen, würde ich mir als EVU mehr Gedanken machen als über das "wie", falls die Kaufentscheidung zu meinen Gunsten ausfallen sollte.

Und jetzt kannst Du deinen Textbaustein zum vierhundertneunzehnten Mal bringen, weil es ja seit jeher nicht deine Stärke war, andere Argumente als die eigenen zu würdigen, zu überlegen oder am Ende gar gelten zu lassen. Bitte sehr, Bühne frei.

"Ein Nichts zu sein, tragt es nicht länger - alles zu werden, strömt zuhauf!"
(aus "Die Internationale" | Deutscher Text durch Emil Luckhardt, 1910)

Der nachdenkliche Stromrichter schrieb:
Das ganze schöne Konstrukt ist nur leider ein Muster ohne Wert, wenn der potentielle Kunde gar nicht bereit oder interessiert ist, ihr/sein Geld für eine Bahnfahrkarte auszugeben. Und um dieses "davor" positiv zu beeinflussen, würde ich mir als EVU mehr Gedanken machen als über das "wie", falls die Kaufentscheidung zu meinen Gunsten ausfallen sollte.
Es ist nun mal so, dass der Preis bei der Entscheidung eines Kunden, "ihr/sein Geld für eine Bahnfahrkarte auszugeben" eine nicht ganz unwichtige Rolle spielt. Deutlich zu sehen war das im Fernverkehr der DB, als die DB mit dem Verzicht auf Preiserhöhungen und ihrem Sparpreiskonzert auf die Fernbuskonkurrenz reagiert hat und damit viele neue Kunden gewinnen konnte, obwohl(!) Reisende zu den Fernbussen abgewandert sind. Deshalb lohnt es sich, sich zu überlegen, wie die Kosten für einen Fahrkarte klein gehalten werden können, z. B. durch eine hohe Auslastung oder niedrige Vertriebskosten. Es ist also ein elementarer Gedanke dazu, wie die Kaufentscheidung von Reisenden zu Gunsten der Bahn beeinflusst werden kann und gehört damit zum Thema.

Re: Von niedrigeren Vertriebskosten profitieren alle

geschrieben von: 232905

Datum: 21.01.18 17:47

Thomas_Lammpe schrieb:
Der nachdenkliche Stromrichter schrieb:
Da wird nur eine Kleinigkeit übersehen: Nämlich die, dass alle EVU, gerade aber die DB, erstmal grundsätzlich für jeden Kunden dankbar sein sollten, der sich für eine Bahnreise entschieden hat. Wo und wie die-/derjenige dann die Fahrkarte kauft, ist doch furchtbar egal, Hauptsache er/sie tut es!
Je mehr Fahrgäste ihre Fahrkarte über einen für die DB kostengünstigen Vertriebskanal kaufen, um so niedriger liegen die Vertriebskosten für die DB und um so günstiger können die Fahrkarten insgesamt angeboten werden. Dann kann vielleicht die Fahrkarte am Schalter teurer sein als die online gekaufte, aber sie ist immer noch günstiger als wenn zu viele Kunden ihre Karte am Schalter kaufen. Dasselbe gilt, wenn durch differenzierte - also zur Schwachverkehrszeit günstigere - Preise eine höhere Auslastung erreicht wird und so das Preisniveau insgesamt gesenkt werden kann.
Warum sollte das Preisniveau denn gesenkt werden? Die Bahn ist nicht die Arbeiterwohlfahrt sondern ein ganz normales Unternehmen. Ein solches möchte seinen Gewinn maximieren. Und jede Kostenersparniss wie bspw. die Senkung der Vertriebskosten ist zu 100% gleichzusetzen mit Gewinn. Wie wäre es mal mit ein paar Vorlesungen BWL?
232905 schrieb:
Warum sollte das Preisniveau denn gesenkt werden? Die Bahn ist nicht die Arbeiterwohlfahrt sondern ein ganz normales Unternehmen. Ein solches möchte seinen Gewinn maximieren. Und jede Kostenersparniss wie bspw. die Senkung der Vertriebskosten ist zu 100% gleichzusetzen mit Gewinn. Wie wäre es mal mit ein paar Vorlesungen BWL?
Die DB hat ein Interesse daran, ihr Preisniveau zu senken, um für mehr Kunden attraktiv zu sein, dadurch mehr Umsatz zu generieren und so ihren Gewinn zu steigern. Die DB kann systembedingt nur als Massenverkehrsmittel erfolgreich sein. Dazu brauche ich keine BWL-Vorlesung. Das letzte Jahr hat im Fernverkehr gezeigt, dass es so geht.
Der Vertrieb über das Handy bzw print-at-home(vulgo Online-Ticket) ist aber gar nicht der günstigste Vertriebsweg, die DB trägt das Risiko eines Zahlungsausfalles wenn mit einer gestohlenen/gefälschten Kreditkarte bezahlt wird und muss die Kosten für den Zahlungsdienstleister wie Kreditkartenunternehmen, Paypal, Giropay,... tragen. Dazu die Kosten und der Aufwand um Kontrollgeräte für die Handy- und Online-Tickets zu kaufen, zu unterhalten und zu kontrollieren. Der günstigste Vertriebsweg für Fahrkarten ist ein Automat an dem mit Bargeld bezahlt wird, das Thermopapier ist nicht teuer und sehr Fälschungssicher, zeitgleich ist der Personalaufwand sehr gering, die modernen Automaten melden Automatisch wenn das Papier zur Neige geht und die Geldkasette getauscht werden soll.

Er hat das Thema ziemlich gut getroffen

geschrieben von: pm

Datum: 21.01.18 18:39

Er macht sich genau die Gedanken darüber über das Davor- was der entscheidende Grund ist warum die riesen Mehrheit von uns Autobesitzern nicht Bahn fährt. Offensichtlich verstehst Du es einfach nicht.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:01:21:18:41:23.

Re: Immer mehr DB-Tickets werden online/mobil gekauft

geschrieben von: Silli

Datum: 21.01.18 18:44

Allerdings muss zum Automaten einer hinfahren um Papier aufzufüllen und das Bargeld zu entsorgen. Das ist je nach Standort auch nicht gerade billig. In einer Großstadt mit 30 Automaten wohl billiger als in Kleinkleckersdorf mit 1 Automat, der 20km vom Nachbarautomat entfernt ist.

Grüße
Silli

Re: Von niedrigeren Vertriebskosten profitieren alle

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 21.01.18 18:45

Thomas_Lammpe schrieb:
Je mehr Fahrgäste ihre Fahrkarte über einen für die DB kostengünstigen Vertriebskanal kaufen, um so niedriger liegen die Vertriebskosten für die DB und um so günstiger können die Fahrkarten insgesamt angeboten werden.
Für mich ist nur noch maßgeblich, wie schnell ich erkennen kann, ob es (und welche) Schnäppchen gibt. Wie der Tarifzoo sich ansonsten zusammensetzt, ist mir völlig egal. Ich habe nämlich besseres zu tun, als darin zu forschen.

Von niedriger Qualität profitieren die Massen

geschrieben von: D 2027

Datum: 21.01.18 18:46

Thomas_Lammpe schrieb:

Die DB hat ein Interesse daran, ihr Preisniveau zu senken, um für mehr Kunden attraktiv zu sein, dadurch mehr Umsatz zu generieren und so ihren Gewinn zu steigern. Die DB kann systembedingt nur als Massenverkehrsmittel erfolgreich sein. Dazu brauche ich keine BWL-Vorlesung. Das letzte Jahr hat im Fernverkehr gezeigt, dass es so geht.
Die DB hat kein Interesse daran Ihr Qualitätsniveau zu erhöhen, um für mehr solvente Kunden attraktiv zu sein, dadurch mehr Umsatz zu generieren und so ihren Gewinn zu steigern. Für diese Erkenntnis brauche ich keinen Thomas Lammpe. Die letzte Woche hat im Fernverkehr gezeigt, dass es auch so geht!

Erik

Wer in Deutschland das öffentliche Eisenbahnwesen benutzt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. (Karl Lagerfeld, dt. Modeschöpfer 1933 - 2019)

Re: Von niedrigeren Vertriebskosten profitieren alle

geschrieben von: TheDemon

Datum: 21.01.18 19:10

Thomas_Lammpe schrieb:
Die DB hat ein Interesse daran, ihr Preisniveau zu senken, um für mehr Kunden attraktiv zu sein, dadurch mehr Umsatz zu generieren und so ihren Gewinn zu steigern. Die DB kann systembedingt nur als Massenverkehrsmittel erfolgreich sein. Dazu brauche ich keine BWL-Vorlesung. Das letzte Jahr hat im Fernverkehr gezeigt, dass es so geht.
Doch, brauchst du. Das ist so dumm, das schon jeder, der BWL weiß was BWL bedeutet, einen inneren Schreikrampf bekommt.

Ich habe es schon x-mal gefordert: Bitte eigne dir wenigstens etwas Wissen an. So schreibst du immer wieder deinen gleichen falschen schwachsinnigen Blödsinn.
Servus,

sicher, dass alles nur vom Preis abhängt? Natürlich ist das ein entscheidender Faktor, auch wenn hier der Wettbewerb der Verkehrsmittel dadurch verzerrt wird, dass Deutschlands Autofahrer mehrheitlich ganz gut darin sind, sich hinsichlich der tatsächlich entstehenden Kosten für den Betrieb ihres Kraftwagens selbst zu betrügen. Doch wenn man dann mal mit dem durchschnittlichen, DSO-fernen Menschen spricht, warum dieser nie bzw. selten Bahn fährt, dann kommt da neben dem "Bahn ist so teuer" auch noch genügend andere Stichpunkte. Ich denke, das "Bahn ist so teuer", da hat der Thomas Lammpe durchaus recht, hat sich ein bisschen durch das Marktschreier-Angebotswesen der DB relativiert. Ist nicht ganz so unbekannt, dass man jetzt ab 19,- € ICE fahren kann, unbekannt ist eher, was es braucht, um tatsächlich für 19,- € auch eine Fahrkarte zu bekommen (entweder Dusel in der Verlosung oder einen wissenden "Berater" der die kleinen gemeinen Tricks kennt, wie man den real existierenden Tarifirrsinn der DB gegen eben diese verwenden kann).

Doch was ist mit den ganzen anderen Faktoren abseits von "BILLIG!"? Diese nicht zu würdigen, kann am Ende ganz schön teuer werden, weil es heißt, potentiell relevante Zielgruppen zu ignorieren. Wie geht man mit der wohl bundesweit bekannten Ansicht um, dass "die (Bundes-)Bahn immer zu spät ist" - sprich, dem mangelnden Vertrauen in die Zuverlässigkeit? Auf diesem Gebiet dürfte DB Fernverkehr ja diese Woche erst wieder Bestätigung in den Köpfen geleistet haben, die erneut wieder wissen, warum sie nicht mit diesem "überflüssigen" Verkehrsmittel fahren. Der zweite ganz große Grund sind Verfügbarkeitsmängel, also schlechte Fahrpläne kombiniert mit schlechten Anschlüssen - wenn die Bahn nicht dann anbietet, wenn die Leistung nachgefragt wird, ist sie raus. Die beiden Faktoren gibt es auch in Kombination, sprich wenn der als schlecht bewertete Anschluss aufgrund mangelnder Zuverlässigkeit nicht klappt, ist das feinste Negativ-Werbung.
Auch sind Verbindungen mit mehr als 1-2 Umstiegen aus genau dieser Befürchtung eher negativ und mit dem Gedanken an hohen Zeitaufwand konnotiert.

Und dann sind es noch 1000 andere subjektive Dinge. Für den einen sind Siff-Züge a la DB ein "Muss" um die Kosten niedrig zu halten, für andere ein Grund des Unwohlseins. Speziell weibliche Reisende machen sich dann schon auch mal um ihre Kleidung Sorgen, wenn der Zug aussieht wie vor Jahren das letzte Mal geputzt. Kommunikations- und Informationskultur ist das nächste Feld, wer widersprüchliche Infos erhält oder sich nicht verstanden fühlt, bei dem ist auch mit einem billigen Preis nichts mehr zu retten.

Im Gesamtbild geht es also wie bei allen Vertriebsfragen darum, den potentiellen Kunden ernst zu nehmen, und das Produkt möglichst ideal darauf maßzuschneidern. Wer dies nur alleine über den Preis versucht, der gefährdet erstens das anbietende Unternehmen und hat zweitens nur einen Bruchteil der Anforderungen verstanden.

Oder anders herum: Natürlich ist es legal, wenn ein Unternehmen sein Heil im Vertrieb vorwiegend im Preis sieht. Das heißt aber gerade für die DB, neben dem Würgegriff der Kosten - das für den Bahnbetrieb unverzichtbare Personal, von dem man heute schon zu wenig hat, wird so schnell nicht wieder billiger - sich unrettbar der Spirale auszusetzen, von den billigen Fahrkarten in immer kürzerer Zeit immer größere Stückzahlen absetzen zu müssen, weil sonst das Konstrukt einbricht. Wann ist dieser Punkt X erreicht? Und wie wirkt sich das eigentlich auf die Vertriebskosten aus? Für 100,- € Bruttonutzen kann ich 5 Fahrkarten verkaufen, an denen je 20,- € verdient sind, oder 50 Fahrkarten, an denen je 2,- € verdient sind. Hm. Wann wird die Administration des Tarifirrsinns vom Asset zur Belastung?

Das ist ein ganz schön langer Beitrag geworden, und dennoch kann er nur ansatzweise aufzeigen, wie diffizil und reich an Einflussfaktoren das ganze Thema ist. Jeder, der vorgaukelt "einfache", allgemein gültige Antworten zu haben, ist letztlich Scharlatan - in der Politik würde man das Populismus nennen.

"Ein Nichts zu sein, tragt es nicht länger - alles zu werden, strömt zuhauf!"
(aus "Die Internationale" | Deutscher Text durch Emil Luckhardt, 1910)

Seiten: 1 2 3 4 All Angemeldet: -