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Bahnerlebniswelt Horb: KKk 48

geschrieben von: Stefan Walter

Datum: 13.09.16 17:37

Vor einiger Zeit wurde hier ein Artikel aus dem "Schwarzwälder Boten"veröffentlicht. Link zum Artikel: [www.schwarzwaelder-bote.de]

In dem Artikel ging es um den Transport und die Ankunft der beiden letzten erhaltenen vierachsigen Schiebedachwagen der Bauart KKk 48 bei der Bahnerlebniswelt Horb. Beide Wagen hatten bei der HKG überlebt. Der letzte KKk 48 wurde meines Wissens 1974 bei der DB ausgemustert.

Ich nahm am vergangenen Samstag die Gelegenheit wahr, fuhr nach Horb zum einzigen Termin dieses Jahr und konnte beide Wagen in der Ausstellungshalle besichtigen und von allen Seiten fotografieren.

Ursprünglich wurden 9 Wagen ca. 1948 aus vorhandenen offenen Versuchswagen der DR der Baujahre 1942/43 in Schiebedachwagen umgebaut.

Was ich bis jetzt noch nicht wußte, ist die Tatsache, dass sich beide ausgestellten Wagen deutlich in Details unterscheiden, wovon mir einige aber Rätsel aufgeben:

Beide Wagen laufen zwar auf zweiachsigen Versuchsdrehgestellen, die sich aber erheblich in ihrer Bauart voneinander unterscheiden. Wagen "A" hat eine Handbremsbühne, Drehgestelle mit 2m Achsstand mit nur einseitig wirkenden Bremsen, Gleitachslager, ein Sprengwerk aus Winkelprofil, das trapezförmig am Langträger angeschweißt ist, sowie angeschweißte Wagenkastenrungen aus Winkelprofil.

Wagen "B" hat dafür keine Handbremse/Bühne, Drehgestelle mit ebenfalls 2m Achsstand, aber mit beidseitig wirkenden Bremsen, einen großen Bremsgewichtsumsteller, Rollenachslager, ein räumliches Sprengwerk (erinnert ein wenig an den Ommr 32/33) und keine Wagenkastenrungen. Beiden gemeinsam sind die beiden Türen auf jeder Seite.

Zu den Rätseln:

Bei Wagen "A" sind noch die Bremsecken für einen Leitungswagen erkennbar, obwohl er "Bremsumstellhebel" und eine Bremsausrüstung besitzt. Beim "Bremsumstellhebel" war leider für mich nicht erkennbar, ob es sich um den Ein-/Ausschalter oder den Lastwechselschalter handelt. Das Drehgestell besitzt, wie erwähnt, nur einseitig pro Radsatz wirkende Bremsen. Auch Wagen "B" besitzt Bremsecken, die auf einen Leitungswagen hindeuten, aber auch eine Bremsanlage unter dem Wagenboden. Merkwürdigerweise zeigt eine frühe Aufnahme (wahrscheinlich) diesen Wagen mit der Versuchswagenummer 144 und DR-Zonenbeschriftung auch als Leitungswagen, obwohl er eine Bremsanlage hatte.

Leider wurden beide Wagen hellgrau überlackiert (stellenweise sind noch alte DB-Anschrift erkennbar), so dass hier keine weitere Informationen zu erhalten sind. Literaturstellen sind auch äußerst selten. Weiß jemand vielleicht näheres über die technischen Daten (Lüp, Ladelänge/fläche, Ladegewicht, Drehzapfenabstand, Höhe, Breite und Vor-UIC-Wagennummern bei der DB)?


mfG
Stefan Walter

Edit: Unterscheidung Gleitachslager - Rollenlager eingegefügt + Anmerkungen zur Bremse



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:09:14:00:04:02.

Re: Bahnerlebniswelt Horb: KKk 48

geschrieben von: Mtaler

Datum: 13.09.16 18:59

Hallo,

laut "Carstens" Bd. 2 hatten die Wagen die Nummern 144 (der ungebremste Wg.) und 369907.

Die LüP beträgt 18000 mm, der Drehzapfenabstand 12500 mm, die Ladelänge 16500 mm und die Ladebreite 2796 bzw. 2910 mm, womit sich Ladeflächen von 45,8 bzw. 48,0 m² ergeben.

Mit besten Grüßen
Kurt

Re: Bahnerlebniswelt Horb: KKk 48

geschrieben von: 01 111

Datum: 16.09.16 12:48

Hallo !

Der Modellbahnhersteller Minitrix hat / hatte mal ein Modell des KKk48,allerdings wohl mit falschen Drehgestellen.

Gruß : Werner S.

KKk48_111.JPG

Re: Bahnerlebniswelt Horb: KKk 48

geschrieben von: Matthias Muschke

Datum: 16.09.16 17:22

Hallo,

um nach Angaben zu den Wagen zu suchen, empfiehlt sich nicht nur ein Blick in Band 2, sondern auch in 3, denn da lag ja der Ursprung...
Die DR beschaffte demnach acht vierachsige OO-Wagen. Einer von SGP, zwei von LHB und fünf von Talbot/Uerdingen. Bei der DR wurden sie als OOf(s) Kattowitz 101-109 eingereiht.
Der SGP und die LHB-Wagen waren 18m lang, die anderen fünf 14,2m.

[www.eisenbahnstiftung.de]

Das ist der SGP-Wagen.

[www.eisenbahnstiftung.de]

Laut Eisenbahnstiftung ein Nachkriegsbau, das waren aber die Wagen 025-030. Demnach wohl eher einer der Talbot/Uerdingen-Wagen. Bln hätte wohl nach 1945 in Göttingen auch keiner mehr angeschrieben...
Die beiden KKk 48 sollen aus den LHB-Wagen entstanden sein, ob diese gleich aussahen ist für mich allerdings unklar. Aus den (dem?) kurzen, sollen KKfk 47 entstanden sein - siehe unten.

1948/49 baute Uerdingen nochmals sechs OOfs Göttingen / OOfs 47. Fünf wurden umgebaut, einer blieb bis 1963 OOfs. Die sechs KKfk 47 können also sowohl auf den Vorkriegswagen, als auch den Nachkriegsbauten basieren, die Verteilung ist wohl nicht eindeutig.

Edit:
Zu deren Drehgestellen gibt es hier noch was:

[www.drehgestelle.de]

Ich weiß nun nicht, ob bekannt ist wie viele der kurzen OOfs nach dem Krieg bei der DB waren. Für mich sieht es aber eher nach zwei aus (u.a. Bln 024?), die mit den fünf Nachbauten zu den sieben KKfk 47 mutierten? Sonst hätte es doch vermutlich mehr gegeben?
Die früheste Angabe aus 1952 in den Beständen nennt je einen OOfs 46; OOf 47 aus 1942 und einen OOfs 01 aus 1949. 1952 gibt es aber auch noch keine KKk und KKfk...

[www.eisenbahnstiftung.de]

[www.eisenbahnstiftung.de]

[www.eisenbahnstiftung.de]

[www.eisenbahnstiftung.de]

[www.eisenbahnstiftung.de]

Umgezeichnet wurden:

369 900 KKfk 47 582 5 000 Tac 885
369 901 KKfk 47 582 5 001 Tac 885
369 902 KKfk 47 582 5 002 Tac 885
369 903 KKfk 47 582 5 003 Tac 885
369 904 KKfk 47 582 5 004 Tac 885
369 905 KKfk 47 582 5 005 Tac 885
369 906 KKfk 47 582 5 006 Tac 885

369 907 KKk 48 580 0 000 Ta 886
369 908 KKk 48 580 0 001 Ta 886



Stefan Walter schrieb:
Bei Wagen "A" sind noch die Bremsecken für einen Leitungswagen erkennbar, obwohl er "Bremsumstellhebel" und eine Bremsausrüstung besitzt. Beim "Bremsumstellhebel" war leider für mich nicht erkennbar, ob es sich um den Ein-/Ausschalter oder den Lastwechselschalter handelt. Das Drehgestell besitzt, wie erwähnt, nur einseitig pro Radsatz wirkende Bremsen. Auch Wagen "B" besitzt Bremsecken, die auf einen Leitungswagen hindeuten, aber auch eine Bremsanlage unter dem Wagenboden. Merkwürdigerweise zeigt eine frühe Aufnahme (wahrscheinlich) diesen Wagen mit der Versuchswagenummer 144 und DR-Zonenbeschriftung auch als Leitungswagen, obwohl er eine Bremsanlage hatte.

Leider wurden beide Wagen hellgrau überlackiert (stellenweise sind noch alte DB-Anschrift erkennbar), so dass hier keine weitere Informationen zu erhalten sind. Literaturstellen sind auch äußerst selten. Weiß jemand vielleicht näheres über die technischen Daten (Lüp, Ladelänge/fläche, Ladegewicht, Drehzapfenabstand, Höhe, Breite und Vor-UIC-Wagennummern bei der DB)?

Wenn man die Bremse stilllegt aber nicht ausbaut, ist es trotzdem ein Leitungswagen - könnte ich mir zum Ende hin vorstellen. Bleibt das Werkfoto - vielleicht fehlte noch was? Gab es bei der DR bei den Gbs-Neubauten anfänglich auch...
Der Wagen mit den Gleitlagern (Band 2 S.31r.) war ja dann der 369 907, 144 der 106. Bremsbauart war zumindest ursprünglich Hik-GP, Ausschalter oder GP-Wechsel sollte man da schon unterscheiden können. Leider ist das in Horb mit der Zugänglichkeit ja sehr problematisch...

MfG

"Gibt es zwei- bzw. dreiachsigen Reko-Wagen der DR (Bage, Baage, Dage oder Bagtre), die die gleiche Breite aufweisen, wie die vierachsigen Reko Wagen z. b. der zuvor genannten Hersteller? Also schmaler sind, als die Wagen von Piko und Roco!
Viele mögen die 1-1,5 mm breitenuntershcied nicht stören und mich wiederum ist es egal, welche breite nun die Maßstabsgereue ist - mir wäre nur wichtig, dass die Personenzugwagons der DR in meiner Zugkombi ziemlich gleichbreit sind..."

🤦‍♂️😂🤷‍♂️

Quelle: Stummiforum..

[www.stummiforum.de]




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:09:16:22:40:47.
Hallo Matthias,

danke für deinen Erläuterungen. Der SGP-Wagen erscheint mir jedoch deutlich kürzer als 18 m zu sein.

Mich beschleicht da gerade ein anderer Verdacht: Ich weiß nicht mehr, wo ich das mit den neun KKk 48 gelesen habe, aber nach deiner Auflistung könnte es sich bei den 9 Wagen auch um die Summe aus den KKfk 47 und KKk 48 handeln. Viele gab es von beiden Bauarten jedenfalls nicht. Das waren halt wirklich richtige Exoten! Leider ist aber auch die Literaturdecke ziemlich dünn. Bei dem in ähnliche niedriger Stückzahl (10 Exemplare) gebauten GGwvehs 44 war immerhin soviel Material vorhanden, dass Fleischmann diesen Pferdetransporter im Modell umsetzen konnte.

Auch bei den in KKfk 47 umgebauten Wagen gab eine gewisse "Varianz" innerhalb der Serie. Ich kenne leider nur ein paar ziemlich schlechte Aufnahmen aus einem ungünstigen Winkel, aber sicher ist, dass es mindestens einen Wagen mit drei Blech-Lüftungsschiebern auf jeder Seite und einen Wagen ganz ohne Lüftungsschieber gab. Wie sich das bei den restlichen KKfk 47 aufteilt, weiß ich nicht, es scheinen aber alle dreiteilige Stirntüren gehabt zu haben.


mfG
Stefan Walter

das müßte dann Wagen "B" sein

geschrieben von: Stefan Walter

Datum: 16.09.16 23:02

Hallo Werner,

das alte Mintrix-Modell kenne ich natürlich auch. Die Drehgestelle (BA. Minden-Siegen) sind eindeutig falsch! Das Original hat Versuchsdrehgestelle aus "Hutschienenprofile". Das Modell müßte den von mir als Wagen "B" benannten KKk 48 zum Vorbild haben.


mfG
Stefan Walter