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Gone fishing...
   
geschrieben von CMH am: 14.07.20, 17:31
Aufrufe: 2550

Neben den Kohlezügen stand im Sommer 2016 auch ein Besuch in den Rhodopen auf dem Programm. Wem dabei nur die schmalspurige Rhodopenbahn in den westlichen Rhodopen in den Sinn kommt, der kennt nur eine Seite der Medaille, denn es führen noch zwei weitere Normalspurstrecken in das Rumpfgebirge, von denen die östliche Strecke von der früheren Dieselhochburg Dimitrovgrad über Kardzhali nach Podkova landschaftlich besonders eindrucksvoll verläuft und unzählige Motive bereit hält. Leider ist der Verkehr hier äußerst beschaulich mit zwei Desirozugpaaren in den Tagesrandlagen und einem Güterzug um die Mittagszeit, der sich allenfalls an ein paar Tagen im Monat ins Gebirge wagt.

Das Glück war den beiden Fotografen an diesem Sonntag hold und nach der Ankunft des Leerzuges in Kardzhali ging es zum nahen Ardastausee – einerseits, weil sich dort die drückende Mittagshitze besser ertragen ließ und andererseits, weil wir dort irgendwo die Rückfahrt des Zuges abpassen wollten. Trotz Sprachbarrieren erklärte sich ein Fischer bereit, unser Vorhaben zu unterstützen und fuhr uns kurzerhand in seinem Boot auf den See. Etwa eine Stunde lang schaukelten wir mit ihm übers Wasser, dabei deutete er uns immer wieder Vögel, von denen wir glauben, dass es Adler sind und die dort in den zerklüfteten Felsen ihr Zuhause haben. Die Hitze ließ sich auf dem See sehr gut ertragen, zumal wir unsere Sonnenhüte im Wasser fluten konnten. Für den Nachmittag waren Gewitter angekündigt und wir hofften inständig, dass der Zug es rechtzeitig schaffte. Nach einer gefühlten Ewigkeit des Wartens war der Zug in der Ferne auszumachen und weitere fünf Minuten später röhrten die beiden Krabbenkutter 06 069 und 06 128 mit zwölf beladenen E-Wagen lautstark über den Damm, dass es in den Felsen nur so hallte.

Wir dankten dem Fischer, wünschten ihm noch einen reichen Fang und trafen zufrieden mit unserem Teil der Beute und dieser netten Geschichte zurück am Ufer ein. Nebenbei betrachtet: Fischen und Züge fotografieren hat doch erstaunliche Gemeinsamkeiten: Das Warten auf das Anbeißen des Fischs korrespondiert mit dem Warten auf den Zug; Erholung und Kraft schöpfen aus der Ruhe der Natur gelingt ebenfalls beiden Spezies. Und doch kenne ich keinen einzigen Bahnfotografen, der nebenher auch noch angeln geht.

Datum: 19.06.2016 Ort: Kardzhali Land: Europa: Bulgarien
BR: 2XAusl (sonstige ausländische Diesellokbaureihen) / BG-06 Fahrzeugeinsteller: BDZ
Kategorie: Zug schräg von vorn

EXIF-Daten:
Bildgröße: 806 x 1206 Pixel


geschrieben von: Der Weinheimer
Datum: 16.07.20, 19:37

Interessante Geschichte und super Motiv *

geschrieben von: Gunar Kaune
Datum: 17.07.20, 19:02

Wieder eine schöne Aufnahme aus Bulgarien und an die Gemeinsamkeiten zwischen unserem Hobby und Angeln habe ich auch schon gedacht. Bei solchen Strecken mit wenig Verkehr ist das vielleicht noch etwas ausgeprägter, wenn man ein paar Stunden auf den Fang hoffen muss.

geschrieben von: Andreas Burow
Datum: 18.07.20, 21:14

Hi Christian,

eine wunderbare Geschichte und ein sehr gelungenes Bild. Schade, dass man den Zug auf dem Bild nicht hören kann *

Viele Grüße
Andreas

geschrieben von: JH-Eifel
Datum: 20.07.20, 20:49

Hallo Christian ich erinnere mich gerne an unsere kleine Bootstour mit Vogel-Beobachtung und krönenden Abschluss durch ein Bahnfoto. Bei dem an dem Tage schönen Wetter hätte uns das Gewitter die Sonne fast gestohlen, aber trotz bangem Warten kam der Zug noch rechtzeitig. Mein vergl. Foto schlummert als analoges Dia in meiner Sammlung.

*

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