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Les vestiges de la Transvosgienne
   
geschrieben von Julian en voyage am: 03.11.21, 12:39
Aufrufe: 1020

Folgt man von Séléstat kommend dem Tal der Flüsse Giessen und Lièpvrette in die Vogesen, begleitet einen auf der Reise ein Schienenstrang, der seine Glanzzeit längst hinter sich hat und nunmehr vollständig in Vergessenheit zu geraten droht.

Im Dezember 1864 von Sélestat zunächst bis Sainte-Marie-aux-Mines eröffnet, erfolgte erst über 70 Jahre später die Verlängerung bis nach Lesseux-Frapelle an der Strecke Straßburg - Saint-Dié. Mit der Eröffnung dieses Abschnitts, der mit dem Tunnel de Sainte-Marie-aux-Mines (6872 m) den lange Jahre über längsten Eisenbahntunnel Frankreichs umfasste, entstand am 8. August 1937 eine dritte Vogesenquerung, die unter anderem direkte Züge von Nancy über Saint-Dié nach Colmar ermöglichte.

Doch schnell hatten sich die verkehrspolitischen Prioritäten verschoben. Weitere ehrgeizige Gebirgsquerungen in unmittelbarer Nähe, von Cornimont nach Metzeral sowie von Bussang nach Wesserling an der Strecke Mulhouse - Kruth, wurden gar nicht erst realisiert, obwohl teilweise bereits mit ihrem Bau begonnen worden war. So kam es im Jahr 1973 auch zur Stilllegung der Verlängerung "unserer" Strecke nach Lesseux - Frapelle, damit der Tunnel zukünftig dem Straßenverkehr dienen konnte. Eine Funktion, die er noch heute erfüllt.

Der Nimbus der durchgehenden "Ligne transvosgienne" war also nach wenigen Jahrzehnten verschwunden und mit der jetzt wieder auf Sélestat - Sainte-Marie-aux-Mines begrenzten Stichstrecke ging es zügig bergab: Januar 1980 Verlagerung des Personenverkehrs auf die Straße, zehn Jahre später Einstellung des Güter- und damit des Gesamtverkehrs zwischen Bois-l'Abbesse und Sainte-Marie, Abbau und Umwandlung in einen Fahrradweg.

Noch bis ins Jahr 2017 durchgehalten hat einzig das Reststück von Sélestat bis zur Zone Industrielle in Bois-l'Abbesse kurz hinter dem Bahnhof La Vancelle, wo bis zuletzt der Hygieneartikelhersteller Hartmann für ein regelmäßiges Verkehrsaufkommen sorgte. Für den Eisenbahnfreund ein besonderes Schmankerl war bis Ende 2012 der Einsatz eines Locotracteurs für die Bedienung, schon damals ein Anachronismus, der in den letzten Jahren zugunsten der BB 75000 (zuerst noch von SNCF Fret, dann vom privaten EVU Sécurail) aufgegeben wurde. Wie so oft waren es gravierende Oberbaumängel infolge unzureichenden Streckenunterhalts, die Anfang 2018 zur finalen Stilllegung führten. Auf eine Finanzierung der etwaigen Sanierung konnten sich die beteiligten Akteure leider nicht einigen. Dem Vernehmen nach knüpfte SNCF Réseau diese an die Bedingung, dass der Kunde die volle Summe allein aufbringt...

Als ich am 20. September 2012 erst- und leider auch letztmals zu Betriebszeiten vor Ort war, ahnte ich davon noch nichts und erfreute mich am orangefarbenen Y 8083, der mit drei für den Hartmann-Standort in Belleville-sur-Saône bestimmten Schiebewandwagen als FRET 432215 (La Vancelle - Sélestat) bei Val-de-Villé unterwegs war. Im Hintergrund erheben sich die schon leicht "angeherbstelten" Vogesen mit dem 856 Meter hohen Altenberg, der am auf seiner Spitze errichteten Sendeturm für das Fernsehen leicht erkennbar ist.

Datum: 20.09.2012 Ort: Val-de-Villé Land: Europa: Frankreich
BR: 3XX (sonstige Kleinloks) / FR-Y 8000 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Zug schräg von vorn

EXIF-Daten:
Hersteller: SONY , Modell: DSLR-A350, Belichtungszeit: 1/500 sec, Blende: F/10.0, Datum/Uhrzeit: 20.09.2012 10:21:18, Brennweite: 50 mm, Bildgröße: 826 x 1280 Pixel


geschrieben von: Rübezahl
Datum: 03.11.21, 21:53

Feine Streckenaufnahme mit einer "Y" !!

* und Gruß

Rübezahl

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