Entlang maroder Gleise über den Hohenzollernkanal |
geschrieben von Olli Sydow am: 20.05.21, 22:12 Aufrufe: 1294 |
Ein weiteres Motiv, mit welchem ich aber nicht schon wieder unseren legendären „Franzosenzug“ zeigen möchte, bot sich vorübergehend in Berlin Moabit im Bereich der ehemaligen Brücke über den Hohenzollernkanal am Friedrich-Krause-Ufer. Hier lagen im Berlin zur Wendezeit noch drei Gleise: die beiden vorderen gehörten zur damals noch brach liegenden Ringbahn, und auf dem hinteren Gleis wurde der Verkehr von Tegel und Schönholz Richtung Moabit abgewickelt. Im Sommer 1988 wurde parallel zur Bahntrasse ein Verwaltungsgebäude errichtet, welches uns zum Ende der Bauphase als Aussichtspunkt diente…;-) An Nachmittagen hatte man von hier einen guten Blick auf die Brücke sowie die Strecke von Tegel. Und es gab neben dem Franzosenzug werktags einen weiteren, dem Franzosenzug nachfolgenden Güterzug, mit dem der in Tegel für Rangierarbeiten vorgehaltene Goldbroiler der Baureihe 106 wieder Richtung Grunewald zurückkehrte. Und es gab Zugaben in Form des Leer-Kohlenzuges vom Kraftwerk Lübars, welcher ebenfalls hin und wieder mit wechselnden Bespannungen über diese Strecke verkehrte. Am 26.07.1988 folgten dem Franzosenzug demzufolge zwei Züge, von denen zuerst die 106 266 mit einer Reihe Fal-Wagen herankullerte. Diesem Zug sollte eine weitere 106 mit der abendlichen Tegel-Übergabe folgen. Im Hintergrund sehen wir neben der typischen Mietskasernenkulisse die bereits aus anderen Bildern erwähnten silbernen Bauten des Schering-Konzerns. Die Szene heute: über hochmoderne Betonbrücken rauscht die S- Bahn auf dem "Ring" im Minutentakt vorbei, parallel dazu die elektrifizierte und zweigleisige Strecke von Moabit Richtung Gesundbrunnen, welche vornehmlich dem Güterverkehr dient. Das Ganze wird überragt vom Overfly, der Brücke mit der Strecke von Gesundbrunnen Richtung Hauptbahnhof. Scan vom Fuji Kleinbilddia |
Datum: 26.07.1988 Ort: Berlin Moabit Land: Berlin BR: 344-347 (alle V60-ost) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur |
EXIF-Daten: Hersteller: EPSON, Modell: Perfection V800, Bildgröße: 836 x 1280 Pixel |
geschrieben von: Harkort Datum: 23.05.21, 07:33 Könnte es sein, daß es damals, als auch das Angebot an Zügen in West-Berlin begrenzt war, mehr Einfallsreichtum hinsichtlich der Fotostellen gab? Ich meine, heute pilgern viele Eisenbahnfans zu den Hotspots in Wuhlheide oder Saarmund, weil dort soviel Verkehr ist. Naja, kommt mir jedenfalls so vor. Ich kann mich irren. Schönes Motiv jedenfalls. Sternchen. Gruß, Harkort |
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