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"Käferkurve"
geschrieben von: Toaster 480 (452) am: 07.01.22, 19:13
Ab Ende der 1990er Jahren wurden die Pläne zur Erweiterung des nördlichen Potsdamer Straßenbahnnetzes mit der Anbindung des Stadtteils Bornstedt sowie des damaligen BUGA-Geländes realisiert. Der Anschluss an das ehemalige Gleisdreieck am Kapellenberg gestaltete sich dabei - durch die Entdeckung von Exemplaren der stark bedrohten Käferart "Großer Eichenbock" auf der ursprünglich geplanten Trasse - recht schwierig. Als Lösung wurde eine S-Kurve umgesetzt, welche zunächst in einem 180-Grad-Bogen die russische Kolonie tangiert um dann in einer scharfen Gegenkurve in die heutige Kiepenheuerallee einzubiegen. Das angrenzende Gelände war bis vor wenigen Jahren noch eine Großbaustelle, heute existiert dort ein neuer Stadtteil welcher über die Äste der Linien 92 (Bornstedt) und 96 (Campus Jungfernsee) optimal angebunden ist.

Die frühere Ost-Berliner Tatra KT4D-Traktion 219 523+219 528 (in Potsdam nun 149+249) durchquert hier den spannenden 180-Grad Halbkreis in der "Käferkurve" zwischen den Haltestellen "Russische Kolonie" und "Am Schragen". Links beginnt der Kapellenberg, in dessen Gehölz sich hoffentlich noch heute der Große Eichenbock wohlfühlt.
Das Motiv habe ich auch mit Hochlicht ohne Schatten auf den Fahrzeugen im Archiv, allerdings finde ich die tiefe Wintersonne mit den leider daraus resultierenden langen Schatten ansprechender.

Zuletzt bearbeitet am 07.01.22, 23:25

Datum: 06.01.2022 Ort: Potsdam [info] Land: Brandenburg
BR: Straßenbahnen Fahrzeugeinsteller: Verkehrsbetrieb Stadtwerke Potsdam
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 1 Punkt
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Endstelle "Kapellenberg"
geschrieben von: Toaster 480 (452) am: 06.01.22, 21:26
Im Jahr 1963 wurde das Potsdamer Straßenbahnnetz im nördlichen Stadtgebiet bis zum Kapellenberg verlängert, auf dem die Alexander-Newski-Gedächtniskirche thront. Der russisch-orthodoxe Sakralbau ist nicht die einzige Reminiszenz in diesem Bereich, denn am Fuße des Hügels liegt die Russische Kolonie Alexandrowka. Sie "wurde 1826 bis 1827 auf Wunsch Friedrich Wilhelm III. zum Gedenken an seinen verstorbenen Freund Zar Alexander I. angelegt. Die im russischen Stil erbauten Holzhäuser waren Heimat von russischen Sängern, die nach der Rückkehr aus dem Krieg als Geschenk des Zaren am königlichen Hof blieben." ( [www.potsdam.de] )

Heute verkehren die Straßenbahnlinien 92 und 96 über das ehemalige Gleisdreieck hinaus bis nach Bornstedt bzw. zum Campus Jungfernsee. Die Tatra KT4D-Traktion 161+159 ist hier soeben am Fuße des Kapellenberges in der "Käferkurve" entlang gedüst und verlässt nun die Haltestelle Puschkinallee, um entlang der russischen Kolonie (linkerseits) Richtung Innenstadt zu gelangen. Sie ist auf der Linie 92 von Bornstedt, Kirschallee nach Kirchsteigfeld, Marie-Juchacz-Straße unterwegs. Alle heute noch im Potsdamer Betriebseinsatz befindlichen Tatra KT4D wurden ursprünglich nach Berlin geliefert und waren dort im Einsatz, wurden jedoch noch vor dem Mauerfall im Jahr 1989 von der hiesigen BVB aufgrund mangelnder Stromversorgung des Netzes nach Potsdam abgegeben. Dementsprechend durchliefen sie nach der Wende ein völlig anderes Modernisierungsprogramm als die BVG-Tatras und sind heute nicht mehr als ex Berliner erkennbar. Die hier zu sehende ex BVB-Traktion 219 534+219 537 stellt außerdem eine Besonderheit dar, denn bei der Potsdamer Tatra-Modernisierung wurde unterschieden in zukünftig führende und geführte Wagen. Letztere bekamen nur einen minimalistisch ausgestatteten Führerraum und sind damit nicht an der Spitze oder solo einsetzbar. In der Regel sind in Potsdam feste Traktion - gebildet aus führendem (100er Nummer) und geführtem (200er Nummer) Wagen - unterwegs, diejenige auf dem Bild besteht jedoch aus zwei vollständig einsatzfähigen Triebwagen.

Datum: 06.01.2022 Ort: Potsdam [info] Land: Brandenburg
BR: Straßenbahnen Fahrzeugeinsteller: Verkehrsbetrieb Stadtwerke Potsdam
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 2 Punkte
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Szenenwechsel
geschrieben von: Toaster 480 (452) am: 05.03.21, 18:25
Nach der "Überdosis" an gelben Berliner Tatras in den letzten zwei Wochen wollte ich nach längerer Zeit mal wieder in unserer Nachbarstadt bei den grün-weißen Vertretern der KT4D-Baureihe vorbeischauen. Im Gegensatz zur Bundeshauptstadt ist diese Art in der Landeshauptstadt von Brandenburg noch nicht so stark gefährdet, einige Fahrzeuge wurden vor wenigen Jahren noch einmal aufgefrischt und sind an Werktagen auf mehreren Linien mit planmäßigen Kursen vertreten, die im Internet gefiltert abgerufen werden können. So kann man sich gemütlich seine Fotostellen zurechtplanen und muss nur auf das Mitspiel von Wetter und Verkehrsteilnehmern hoffen. Vor der Kulisse des imposanten Rathauses passte alles, so sind hier die Traktion 149+249 auf der Linie 92 (Bornstedt, Kirschallee -> Bisamkiez) und dahinter ein Mercedes-Benz Citaro 2 Solobus auf der linie 603 (Höhenstraße -> Platz der Einheit/West) zu sehen. Links oben zwischen den Wolken kann man sogar ein Flugzeug beim Vorbeifliegen beobachten.
Den überklebten Logos zufolge scheint das Kürzel "ViP" nicht mehr verwendet zu werden, der Fahrzeugeinsteller nennt sich jetzt schlicht "Verkehrsbetrieb Stadtwerke Potsdam" mit einer bunten "Kamerablende" als Markenzeichen.

Datum: 05.03.2021 Ort: Potsdam Rathaus [info] Land: Brandenburg
BR: Straßenbahnen Fahrzeugeinsteller: Verkehrsbetrieb Stadtwerke Potsdam
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 1 Punkt
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Berliner Vorstadt
geschrieben von: Toaster 480 (452) am: 06.03.21, 11:40
Einer der spannendsten Abschnitte im Potsdamer Straßenbahnnetz ist die Strecke zur Glienicker Brücke durch die Berliner Vorstadt. Dort verkehrt die Linie 93 im 20-Minutentakt, die an Werktagen sogar 1-2 planmäßige Tatra-Kurse aufweist.
Hierzu gibt es viel zu erzählen, beginnen wir mit der betrieblich Besonderheit: Potsdam besitzt ausschließlich Einrichter-Fahrzeuge, die im Hintergrund zu sehene Station ist jedoch eine Stumpfendstelle. Für die Lösung dieses Problems gibt es auf Höhe meines Foto-Standorts ein Wendedreieck mit einem kurzen Ausziehgleis. Dort enden die Fahrten aus der Innenstadt kommend und es geht rückwärts per provisorischem Fahrhebel ein Stück die Berliner Straße entlang, wo die Fahrgäste in Richtung Innenstadt eingesammelt werden. Kurze Zeit später geht es dann normal vorwärts mit der Rückfahrt los. Für KT4D-Fans eine interessante Gelegenheit im normalen Betriebsalltag und auf öffentlichem Straßenland Rückwärtsfahrten zu beobachten. Eine weitere Besonderheit ist der Berliner BVG-Haltestellenmast an der Station im Hintergrund. Dieser steht dort für die BVG-Linie 316, die vom Bahnhof Berlin-Wannsee und über die Glienicker Brücke kommend auf Höhe meiner Foto-Position endet. Schwer erkennbar ist das Modul mit einem "roten H", das einen Zwangshalt der Busse fordert - vermutlich im Zusammenhang mit den Rückwärtsfahrten der Straßenbahn.
Nun zur Umgebung: unmittelbar am rechten Bildrand beginnt die Glienicker Brücke aus dem Jahr 1907, die als Ort der deutsch-deutschen Teilung bzw. als Schauplatz für Agenten-Austausche Berühmtheit erlangte. Noch heute verläuft die Grenze zwischen Berlin und Brandenburg unmittelbar in Brückenmitte. Interessant ist dabei auch, wie weit das Potsdamer Straßenbahnnetz an die Berliner Stadtgrenze herankommt: "Auf der neuen Brücke waren beim Bau beidseitig in Fahrbahnrandlage bereits Schienen und Oberleitungen für eine Verlängerung der Potsdamer Straßenbahn nach Klein Glienicke und zum Bahnhof Wannsee errichtet worden. Die Pläne wurden bis zum Ende des Ersten Weltkriegs verfolgt und die Schienen bei der Fahrbahnsanierung 1934 entfernt." (Wikipedia).
Eine Verlängerung der Linie 93 in Richtung Berlin-Wannsee steht auch heute nicht mehr zur Debatte, aus eigener Erfahrung reicht die Linie 316 im 40-Minutentakt (!) mit Solobussen vollkommen aus, die Schnellstraße durch die Waldgebiete zu bedienen. Lediglich an sonnigen Wochenende in der aktuellen Zeit müssen hier Gelenkbusse und Verstärkerfahrten ran. :-)
Der Übertritt des Potsdamer Straßenbahnnetzes nach Berlin wird heute maximal als Verlängerung der Linie 96 ab Campus Jungfernsee im Zuge der Buslinie 638 nach Berlin-Spandau über Krampnitz in ferner Zukunft diskutiert.

Die Tatra KT4D Traktion 148+248 ist hier als Linie 93 von der Glienicker Brücke nach Bahnhof Rehbrücke unterwegs. Zum Thema passend ist ebenfalls interessant, dass alle heute in Potsdam noch im Einsatz befindlichen KT4D bis 1989 in Berlin unterwegs waren. Die beiden Wagen trugen in Berlin die Nummern 219 541 und 219 540.

Zuletzt bearbeitet am 06.03.21, 11:59

Datum: 05.03.2021 Ort: Potsdam Berliner Vorstadt [info] Land: Brandenburg
BR: Straßenbahnen Fahrzeugeinsteller: Verkehrsbetrieb Stadtwerke Potsdam
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 1 Punkt

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