geschrieben von Jan vdBk am: 12.03.21, 17:42
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Noch steht die Telegraphenleitung im Fränkischen Saaletal. Während die Bahnhöfe schon Großbaustelle für die bevorstehende ESTW-Maßnahme sind, kann man auf der Strecke noch die Nebenbahnatmosphäre genießen. Zwischen Wolfsmünster und Kleingemünden rollt RB 80678 durch das einsame Tal.
Einsam? Ja, aber nicht einsam genug. Vor dem Bild durfte schon wieder Blut geschwitzt werden. Schon die ganze Zeit sah man da hinten zwei Spaziergänger. Und die kamen näher. Seeehr langsam näher. Ich habe nichts gegen Menschen im Bild. Wenn die beiden hübsch mittig zwischen den Bäumen zu sehen gewesen wären, wäre das alles kein Problem gewesen. Aber wenn die formverderbend am Baum kleben, ist das einfach nur doof. Sie kamen so langsam näher, dass schon früh klar war, dass die zur Zeit des Zuges genau im fraglichen Abschnitt des Weges rumhampeln würden. Immer noch drei Minuten bis zum Zug. Vielleicht würden sie es doch noch aus dem "gefährlichen Abschnitt" raus schaffen. Nein, jetzt blieben sie wieder stehen. Die Frau verteilte offenbar Vogelfutter auf die Baumstämme. An jedem Baumstamm wurde wieder angehalten. Dann war es doch so weit. Der Zug kam noch nicht um die Ecke. Sie waren aus dem Bildausschnitt raus, puuh! Links davon gleich wieder Körnerausschüttung. Doch was war das? Die Tüte war leer! Der letzte Rest wurde ausgeschüttet! Der Rest war unvermeidlich: Sie drehten wieder um. Der Zug musste jetzt jeden Moment um die Ecke kommen. Ich sprach die beiden an: "Entschuldigen Sie, könnten Sie dort bitte einen kleinen Moment warten, bis der Zug vorbei ist, den ich gern fotografieren möchte?" - "Wann kommt der Zug denn?" - "Der muss jeden Moment kommen!" - "Na, der kommt ja noch gar nicht. Wir gehen dann mal..." Wie zur Erlösung kam in dem Moment der Triebwagen um die Ecke und die beiden blieben dann doch noch stehen. Hinterher kam natürlich noch die Frage, was an dem Zug denn besonders gewesen sei. Ich glaube, die Frage habe ich ziemlich wortkarg beantwortet...

Datum: 06.03.2021 Ort: Wolfsmünster Land: Bayern
BR: 650 (Adtranz/Stadler Regioshuttle RS1) Fahrzeugeinsteller: EB
Kategorie: Stimmungen mit Zug

EXIF-Daten:
Hersteller: NIKON CORPORATION, Modell: NIKON D850, Belichtungszeit: 1/1600 sec, Blende: F/6.3, Datum/Uhrzeit: 06.03.2021 09:31:34, Brennweite: 170 mm, Bildgröße: 853 x 1280 Pixel

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geschrieben von: Der_Ostfale
Datum: 13.03.21, 11:58

Moin Jan,

immer wieder schön die Tiefenwirkung durch solche mehrfachen Fluchten, dann noch durch das seitliche Licht betont. Da kann keine Drohnenaufnahme mithalten...
Gebe ich gerne einen Stern für.

VG
Lennart

P.S.: Und dann noch der Nervenverbrauch! Die Frage am Ende kann man dann echt nicht gebrauchen, geht mir echt zunehmend auf den Sack, dass wir uns immer wieder rechtfertigen sollen, dafür dass wir den Alltag von heute wertschätzen.

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 13.03.21, 12:00

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geschrieben von: Dennis G.
Datum: 13.03.21, 18:11

Wie schon neulich Benedikts Bild gezeigt hat, fotografiert man Telegrafenleitungen am besten im Gegenlicht. Das Streiflicht gefällt mir hier sehr gut!

Viele Grüße, Dennis

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geschrieben von: Bw Husum
Datum: 13.03.21, 21:40

Ganz starkes Streiflicht-Bild!

Viele Grüße, Jens

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geschrieben von: Dirk Wenzel
Datum: 13.03.21, 22:42

Hallo Jan,
traumhaft, wie die Telegraphenleitungen im Streiflich glitzern.
Und traumhaft beschriebene Begebenheit mit den "Zvilisten".
Keine Ahnung, ob ich da alleine bin - aber ich habe mich bei der Ausübung des Hobbys
auch schon ein paarmal gefragt, was ich da eigentlich mache...
Sternige Grüße
Dirk

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geschrieben von: 215 082-9
Datum: 14.03.21, 00:42

Hallo Jan,

wunderbare Flucht der Telegraphen, dazu das feine Streiflicht! *
Ja, mit den Spaziergängern ist es nicht immer so einfach, zum Glück ist es hier noch gut ausgegangen ;-)

VG Pau

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geschrieben von: Benedikt Groh
Datum: 14.03.21, 07:32

Gude Jan,

da entwickelt sich das beschauliche Saaletal auf seine alten Tage ja nochmal zum richtigen Wallfahrtsort, die lange Gerade bei Wolfsmünster eignet sich wirklich bestens für die schöne Umsetzung *

Gruß
Benedikt