DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!
angemeldet: -
Seiten:
Auswahl (33):   
 
Galerie von Marschbahner98, nach Einstelldatum sortiert » zur erweiterten Suche
 
15.000 Tonnen-Stahlkoloss auf 76 Pfeilern
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 17.02.21, 20:07
Landschaftlich ist die Hochdonner Eisenbahnhochbrücke in der Gesamtheit allemal ansehnlich und oft gezeigt. Umso näher man sich dem Stahlkoloss allerdings nähert, umso spektakulärer wirkt das Bauwerk. In der Länge, in der Höhe, in der Masse.

Am eiskalten 13. Februar 2021 befährt der südfahrende RE 6 von Westerland (Sylt) nach Hamburg-Altona die sogenannte Rampenbrücke Nord. Dabei erklimmt der Zug die letzten Höhenmeter bis zum Schwebeträger, bevor er anschließend bis Wilster wortwörtlich bergab rollen kann.

Beste Grüße an die getroffenen Mitfotografen!

Datum: 13.02.2021 Ort: Hochdonn [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 245 (Bombardier TRAXX P160 DE ME) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven
Top 3 der Woche: 13 Punkte

6 Kommentare [»]
Optionen:
 
Einsames Blocksignal im Morgennebel
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 14.01.21, 19:34
Die Betriebsstelle Hohenebra Ort, an der Bahnstrecke Wolkramhausen - Erfurt, besitzt nur ein einziges Blocksignal. Zumindest noch zum jetzigen Zeitpunkt.
Die technische Sanierung auf einem Großteil der Strecke steht kurz bevor und so verschwindet wohl im Jahr 2021 mit dem Blocksignal, den beiden Kurbelschranken unmittelbar am Bahnsteig und der WSSB-Anlage im Hintergrund des Fotografen auch hier der übrige, noch verbliebene infrastrukturelle Reichsbahnflair.

Fahrzeugtechnisch ist man auf dieser Strecke schon etwas weiter, moderne Dieseltriebwagen der Baureihe 642 gehören hier zum Alltagsbild. So zeigte sich dann auch am Morgen des 19. Dezember 2020 der RE 55 von Erfurt nach Nordhausen als Desiro, der langsam am Beginn des großen Bogen in Richtung Hohenebra über die verreisten Felder rollte.

Die aufgehende Wintersonne löste langsam den dichten Nebel auf und im Hintergrund tritt in diesem Moment der Blockwärter auf den Bahnsteig, um seine beiden Bahnübergänge per Muskelkraft wieder zu öffnen.

Datum: 19.12.2020 Ort: Hohenebra Ort [info] Land: Thüringen
BR: 642 (Siemens Desiro Classic) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 18 Punkte

6 Kommentare [»]
Optionen:
 
Fahrt in die Nacht
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 23.12.20, 22:15
34 Minuten nach Sonnenuntergang, kalter Wind weht über die weiten Felder. Der Blick fällt von der Uhr zurück auf die Strecke und ich stecke meine Hände wieder in die warmen Jackentaschen. Unaufhörlich drehen sich in der Ferne die Windräder und die Industriebetriebe in Brunsbüttel schicken ihren Qualm in den immer dunkler werdenden Himmel.

Dort "hinten" müsste vor wenigen Minuten, mit Ziel Krefeld, der letzte Güterzug des Tages in Richtung Itzehoe gestartet sein, eigentlich.
Eigentlich ist es auch schon zu dunkel für das angedachte Foto. Vor 5 Minuten hätte das noch viel schöner ausgesehen, denke ich. Aber gehört das nicht zu den immer wiederkehrenden Gedanken? Genauso wie der Blick auf die Uhr: 36 Minuten nach Sonnenuntergang.

Ganz in der Ferne hallt ein Makrofon über die Felder. Im nächsten Moment fangen beide Bü-Überwachungssignale in St.Margarethen im Wechsel an zu blinken - 37 Minuten nach Sonnenuntergang. Mein Gefühl gibt mir den Eindruck, es werde jetzt mit jeder Sekunde immer dunkler. Ich ziehe die immernoch kalten Hände wieder aus den doch irgendwie auch kalten Jackentaschen.

Am Horizont tauchen drei Lichter auf, endlich.
39 Minuten nach Sonnenuntergang, ich drücke einige Male auf den Auslöser. Kurz danach poltert Kesselwagen für Kesselwagen über den Bahnübergang neben mir, die Gravita pfeift bereits für die folgenden unbeschrankten Bahnübergänge.
Ich drehe mich um und beobachte den Zug bei seiner Fahrt in die Nacht. 40 Minuten nach Sonnenuntergang.

Zuletzt bearbeitet am 23.12.20, 22:21

Datum: 04.12.2020 Ort: St.Margarethen [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 261 (Voith Gravita 10BB) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 12 Punkte

6 Kommentare [»]
Optionen:
 
Trommelwirbel in Żary
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 12.12.20, 18:41
Güterverkehr in Polen, das ist immer so eine Sache für sich. Möchte der eifrige Fotograf dann auch noch Güterverkehr auf Diesel(-nebenbahnen) aufnehmen, ist besonders viel Geduld gefragt.
Nicht, dass es keinen gäbe, aber er erscheint recht unplanbar. Mal hier eine Anschlussbedienung, mal dort noch ein paar Wagen aufsammeln, anders als man es aus Deutschland gewohnt ist. Selbst mit einem grundsätzlichen Überblick, darf man gelegentlich etwas länger warten.

So richtig "tief" im Landesinneren liegt die Stadt Żary nicht. Gerade einmal 30 Kilometer entfernt von der Deutschen Grenze findet man den noch vollständig mit mechanischer Stellwerkstechnik ausgestatteten Bahnhof inkklusiver seiner drei Stellwerke (und Fahrdienstleiter im EG), sowie umliegenden Schrankenposten. Doch erste Moderniesierungsmaßnahmen sind auch hier schon getroffen worden. Unschöne weiß-rote Absperrgitter entlang der Gleise oder neue Lampenmasten auf den Bahnsteigen wurden auf diesem Bild so gut es geht im Ausschnitt vermieden.
Immerhin die Bahnsteigüberdachungen wurden vollständig saniert und blieben erhalten.

Der 04. Oktober war durchgängig sonnig, nur machten wir uns an einem Sonntag nicht allzu große Hoffnung auf viel Güterverkehr. Doch tatsächlich traf schon am frühen Vormittag die bestens gepflegte ST44-1244 im Güterbahnhof von Żary ein, um einige Eaos nach Węgliniec abzuholen.

Normal hätte der Zug die direkte, wenige Kilometer lange Verbindung ab Żary nach Jankowa Żagańska (und weiter nach Węgliniec) nehmen können. Da einige Wagen aber Żagań als Bestimmungsbahnhof hatten, ging die Heimreise zuallererst in Richtung Osten und von dort über die selten befahrene und nur noch durch Gütezüge genutzte eingleisige Nebenbahn nach Jankowa Żagańska zurück.
Dass es ausgerechnet die Lok "218" war, mag wohl grober Zufall gewesen sein. Mich freute es umso mehr, als sie den TKS 773044 nach Żagań über das Gleis am Hausbahnsteig entlang zum Ausfahrsignal zog, wo mit Qualmwolke und typisch (geilem) Sound dann die Ausfahrt erfolgte.

Beste Grüße an den Mitfotografen.

Datum: 04.10.2020 Ort: Żary [info] Land: Europa: Polen
BR: PL-ST44 Fahrzeugeinsteller: PKP
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven
Top 3 der Woche: 7 Punkte

1 Kommentar [»]
Optionen:
 
Das Licht geht aus
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 31.10.20, 23:00
Weit weg von endlosen Lärmschutzwänden und vielen Hochhäusern, also abseits des Großstadtdschungels aber trotzdem gefühlt im Dschungel und zwar mitten in Wellingsbüttel, fand ich mich Ende September 2020 ein. Die LHB-Fernseher beißen werktags zur HVZ auf der S11 mittlerweile in die letzten Happen ihres Gnadenbrotes.
Ja, was möchte man auf der S11 groß motivlich umsetzen in Hamburg, wenn die Strecken entweder mit Lärmschutzwänden verbaut oder zugewachsen sind. Da bleibt nur, nach Klein Flottbek in den Botanischen Garten zu fahren oder sich in Blankenese das ultimative Flügelsignalgeklapper zu geben.
Da die Festplatte aufgrund übermäßig vieler Bilder aus genannten Orten mittlerweile jegliche Annahme weiterer verweigert, stieg ich die letzten Wochen vor der Zeitumstellung auch mal in jene gesuchte Fahrzeuge in Richtung Poppenbüttel, um ein wenig motivloses Bahnsteiggeknipse zu betreiben. Man muss ja ehrlich sagen, wie es ist. Kunstbauten gibt es hier nicht, Flügelsignale ebenso wenig. Beim Blick in DS RailView denkt man ja beinahe, hier fahren gar keine Züge mehr. Doch das tun sie und das taten sie auch am 22.09.2020, als kurz vor 16 Uhr pünktlich die erste S11 ab Poppenbüttel in den Haltepunkt einrollte.

Bildmaipulation: Grafitti an der Front des Triebzuges wurde entfernt. Ebenso ein Betonbrocken im Gleisbereich.

Zuletzt bearbeitet am 09.11.20, 17:23

Datum: 22.09.2020 Ort: Wellingsbüttel [info] Land: Hamburg
BR: 472 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 6 Punkte

2 Kommentare [»]
Optionen:
 
Mit der Gravita ins Wochenende
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 08.10.20, 17:05
"Normal sehe ich hier nur jeden Morgen Leute mit ihren Hunden spazieren, jemanden der mit seiner Leiter spazieren geht, habe ich hier noch nie gesehen".
Diese Aussage der älteren Dame mit Hund wunderte mich sehr, schließlich handelt es sich bei dem Vorsignal von Langelsheim um ein sehr bekanntes und beinahe schon totfotografiertes Motiv. Wenn auch aus der anderen Richtung. Mein Auto stand etwas abseits, schließlich konnte ich ja nicht mitten auf der Straße direkt am Bü parken und so musste ich die Leiter ein wenig die Straße entlang tragen. Direkt in den mir entgegenschießenden, fragenden Blick. Aber immerhin verstand sie, was ich tat oder vorhatte zu tun.
Und nun stand ich da so rum, ganz oben drauf, und beäugte die Sonne, die es nur sehr, sehr langsam schaffte den vorhandenen Nebel aufzulösen. Und ich ärgerte mich erneut (schließlich war es schon der zweite Besuch dort...) über den schon wieder vollflächig graffitierten 648. Vielen Dank auch. Aber der Güterzüg nach Langelsheim müsste gleich noch kommen und die verschiedenen Kesselwagen würden sicherlich gut in der aufgehenden Sonne aussehen. Denkste! Denn wie schon beim letzten Mal hatte ich nicht nur bezüglich der bis zu Dachkante versifften 648er ein Déjà-vu, sondern auch was die Auslastung des besagten Güterzüges angeht. Innerlich von tiefster Freude erfüllt, drückte ich einige Male auf den Auslöser. Vielleicht ist es letztendlich besser, dass mal wieder nur Wagen abgeholt wurden. So kommt zumindest das besagte Vorsignal besser zur Geltung.
Ich wartetet noch kurze Zeit in der aufgehenden Sonne und bis zur Rückkehr der 261. Dann ging ich mit meiner Leiter zurück zum Auto spazieren und rollte entspannt dem Zug zum nächsten Motiv hinterher.

Zuletzt bearbeitet am 11.10.20, 21:22

Datum: 11.09.2020 Ort: Langelsheim [info] Land: Niedersachsen
BR: 261 (Voith Gravita 10BB) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 9 Punkte

2 Kommentare [»]
Optionen:
 
Eine Dampflok in Hochdonn!
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 24.09.20, 19:47 sternsternstern Top 3 der Woche vom 04.10.20
Bereits vor einigen Jahren wurden sämtliche Wartehäuschen an den Hochdonner Bushaltestellen von kinderhand und mit viel Liebe und Detaillgetreuheit bunt bemalt. Sie zeigen nun für die Landschaft oder den Ort charakterisierende Motive oder Wappen. Nicht fehlen darf dabei das imposanteste Bauwerk des Ortes, die Hochdonner Eisenbahnhochbrücke inklusive dem Nord-Ostsee-Kanal. Das Wartehäuschen an der Haltestelle "Dreesenweg" trägt praktisch in der 360 Grad Ansicht die Brücke mit allem drum und dran, wie z.B. die Kanalfähre, der Windmühle, Angler und Wohnmobilen mit Wanderern, die am Kanal campen.

Mindestens genauso lange wie diese Häuschen schon bemalt sind, geistern in meinem Kopf einige Fotoideen umher. Eine Erste wurde schließlich am 20. September umgesetzt.
Rechtzeitig im Vorab ging es nicht nur mit der halben Fotoausrüstung nach Hochdonn, sondern auch mit Besen und Schwamm. Denn es mussten erst einmal massenweise Spinnweben und sonstiger Dreck im Häuschen und Müll auf der Straße entfernt werden. Also im Grunde wurde einmal die halbe Burger Straße inklusive Gehweg "durchgewischt".
Und dann stand ich da so rum und versuchte etwas Licht auf die dunklen Wände zu projizieren und merkte, dass alle Autofahrer doch schon merklich abbremsten. Aufgrund des sowieso nahen bekannten Standortes einer Geschwindigkeitsmessung und meiner doch etwas versteckten Position möglicherweise zu verstehen, aber gewisse Unterschiede sind doch zu erkennen. Sowieso waren für einen Sonntag sehr viele Autos unterwegs, dass abschließend knapp keins im Bild war, war letztendlich Glück.
Nur zwei Fahrradfahrer waren erst sehr über mich erstaunt und dann über den lauten Krach auf der Brücke, wo mal wieder (fast) überpünktlich an diesem Tag nicht nur der IC 2310 dahinfuhr, sondern ausnahmsweise auch mal eine Dampflok.

Datum: 20.09.2020 Ort: Hochdonn [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven
Top 3 der Woche: 37 Punkte

15 Kommentare [»]
Optionen:
 
Letzte Blütenpracht vorm Wattenmeer
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 04.09.20, 22:11
Der Weg ist steinig und schwer, im wahrsten Sinne des Wortes. Mit dem Fahrrad kämpfe ich mich über die übliche Schotterpiste zur Morsumer Nössespitze. Wobei, ein so großer Kampf ist es nicht, denn es ist fast windstill (und das auf Sylt!). Und so lege ich auch den restlichen (schrägen) Asphaltweg mit unendlich vielen Löchern bis zum Gatter am Beginn des Hindenburgdammes zurück. Dort, wo eigentlich schon nichts mehr wächst, außer Schilfrohr und Salzwiese, hat eine Dornige Gänsedistel den Asphalt aufgebrochen. Um den September herum hat diese Pflanze ihre Blütezeit, weshalb auch schon Ende August einige Blüten die vorbeifahrenden Züge auf Sylt begrüßen oder eben, wie in diesem Fall, verabschieden. Mit dem AS-K 1423 von Westerland (Sylt) nach Niebüll umging die 245 027 nur knapp einem Gegenzugschaden.

Bildmanipulation: Aus dieser niedrigen Perspektive wirkt der rechts neben der Lok stehende Funkmast etwas unglücklich, da lediglich die Spitze des Mastes zusammenhanglos über dem Damm hinaus ragt. ich habe mich, entgegen meiner sonstigen Einstellung nichts zu manipulieren, dazu entschieden, diese Spitze zu entfernen, da sie doch ganz schön den Gesamteindruck des Bildes stört.

Datum: 31.08.2020 Ort: Morsum [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 245 (Bombardier TRAXX P160 DE ME) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 1 Punkt

3 Kommentare [»]
Optionen:
 
Begegnungen am Posten 31
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 28.06.20, 21:51
Erstmal gucken, wo genau ich hin muss. Beinahe hätte ich die Einfahrt zum Feldweg verpasst. Es war mein erster Besuch am besagten Posten 31 zwischen Vienenburg und Oker, Ziel war der Langelsheimer Güterzug.

Bereits auf der Zufahrt konnte ich ein reges Treiben am Bahnübergang ausmachen. Zu diesem kam ich gar nicht ganz hin, da wurde ich schon von einer Frau aufgehalten. Möglicherweise hatte sie festgestellt, dass ich weder Anlieger, noch landwirtschaftlicher Verkehr sei und Selbiges dürfte ich mir bestimmt gleich anhören... Dem war aber nicht so. Fotografen war sie schon gewöhnt und ich konnte durchatmen. Durfte aber noch einmal erklären, was denn an dem Haus so toll sei ;)
Noch nicht einmal aus dem Auto ausgestiegen, gab es vom beistehenden Ehepartner auch schon gleich eine mehr als ausführliche Geschichtsstunde, wie alt die Strecke denn schon sei und sowieso die Strecken im Herzogtum Braunschweig und der Bahnhof Vienenburg von 1840 erst, was auch mehrfach betont wurde usw. Auch wenn ich seine Begeisterung durchaus teilte, wollte ich langsam mein ganzes Equipement zur Fotostelle transportieren und er musste regelrecht von seiner Frau zurückgehalten werden, dass ich aussteigen konnte. Aber vorher müsste ich das Auto noch umparken, gleich käme der Container per LKW. Ähm, ja?! Sie wolle das Haus doch nicht abreißen? "Nein, um Himmels Willen! Das sei verkauft. Nur für die Entrümpelung". Zum Glück... In diversen Gruppen wurde schon über den möglichen baldigen Verfall gemutmaßt, nun wo das Gebäude leer stand.
Das gewünschte Umparken ging aber schon wieder nicht, denn die Herkunft meinerseits musste vom Ehepartner mittels der Landesplakette am Kennzeichen ausgekundschaftet werden, woraufhin mir das bekannte "ganz aus Schleswig-Holstein!?" entgegenhallte. Herrlich diese Gespräche :)

Schließlich an der Schranke stehend und wartet, kam aus dem Nichts plötzlich noch ein weiterer Mann, der mich schweigend genaustens beobachtete. Mit meinen typischen Worten "Ich mache nur Fotos..." begann ein langes Gespräch, auch über die damalige Zeit. Unter anderem, wie er noch mit der Dampflok zur Berufsschule nach Vienenburg fuhr, von den damals ganz langen Güterzügen, aber auch über die Funktion der Anrufschranke mit den belegten Streckenabschnitten. Er auf seinem und ich auf meinem Schrankenbaum gelehnt, tauchte vor dem Harzpanorama plötzlich der RE 4 nach Halle auf, der, einmal kurz in die Hocke gehend, aufgenommen wurde.

Damit zeige ich abschließend weder das Haus, noch den Güterzug. Ich hoffe, mir wird verziehen. Bilder mit Gebäude findet man im Netz so viele... Da fand ich den Blick unter der alten Anrufschranke hindurch viel interessanter.

Datum: 23.06.2020 Ort: Vienenburg [info] Land: Niedersachsen
BR: 648 (LHB/Alstom LINT 41) Fahrzeugeinsteller: Abellio
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven
Top 3 der Woche: 8 Punkte

5 Kommentare [»]
Optionen:
 
Morbides in der Heimat
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 11.06.20, 20:05
Es gibt ihn nicht nur bei der Eisenbahn, sondern überall. Aber bei der Bahn fällt er mir, vielleicht auch durch das Hobby, besonders auf. Die Rede ist vom Wandel. Nicht nur dem Wandel auf der Schiene, sondern auch vom Wandel der Infrastruktur. Und mehr als irgendwo anders, nimmt man ihn in der eigenen Heimat wahr.
Wir befinden uns im Bahnhof von St. Michaelisdonn an der Marschbahn. Nur noch ein Schatten seiner selbst, wenn man Gleispläne aus den 1970er und 1980er Jahren betrachtet. Oder wenn man den heute einzigen Bahnsteig betritt und auf Gleis 7 in den Zug steigen muss...
Die Meisten der unzähligen Durchgangs- und Abstellgleise sind heute entfernt. Übrig blieben nur noch zwei Abstellgleise an der gepflasterten Ladestraße, welche man vor 10 Jahren sogar noch mit Schienenfahrzeugen erreichen konnte. Doch auch diese letzte Weiche ist mittlerweile längst ausgebaut und die Gleise wuchern mit Gebüschen nach und nach zu.

Trotzdem lässt sich im Sommer der abendliche Blick von der Ladestraße für nordfahrende Züge noch anschaubar umsetzen. Da eine einzelne Lok auf dieser großen Fläche dann doch eher "untergeht", wählte ich den Blick durch das verrostete und verbeulte Sh0 des letzten dort stehenden Prellbocks, mit einem letzten zerbrochenen Reflektorstück.

Auf der Schiene sehen wir die 261 033, welche mit hoher Geschwindigkeit auf ihrer Fahrt von Itzehoe nach Hemmingstedt den Bahnhof durcheilt.

Zuletzt bearbeitet am 12.06.20, 01:17

Datum: 20.05.2020 Ort: St. Michaelisdonn [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 261 (Voith Gravita 10BB) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven
Top 3 der Woche: 7 Punkte

3 Kommentare [»]
Optionen:
 
Hochsommer an der Muster-Nebenbahn
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 07.06.20, 18:12
Still ist es im Wald. Mein Fahrrad an das Straßenschild für die 10 km/h Höchstgeschwindigkeit gelehnt, pflücke ich mir motiviert das Unkraut aus dem Motiv. Hin und wieder fällt der Blick zum Himmel in Richtung Nachmittagssonne, wo einige Quellwolken aufziehen. Aber glücklicherweise garantiert an der Sonne vorbei. Mit einem Mal kommt ein schwarzes Fahrzeug den trockenen Feldweg angeschossen, ich konnte gerade noch meine Kamera in Deckung bringen, da stehe ich auch schon in einer undurchsichtigen und wahnsinnig großen Staubwolke. Es dauerte eine Weile, bis sich der „Nebel“ gelegt hatte bzw. in den Wald abgezogen war, aber zum Glück gerade noch rechtzeitig, bevor mir hinter der nächsten Kurve ein helles Makro entgegen hallte.

Kurz vor der Jahrtausendwende wurde die 46 Kilometer lange Nebenbahn zwischen Rostock und Wismar von Grund auf saniert, man kann eigentlich auch sagen, komplett neu aufgebaut. Inklusive Bahnsteigen und Bahnübergängen natürlich. Dabei erhielten diese entweder neue Halbschrankenanlagen, für Fußgänger Umlaufgitter oder sie wurden komplett aufgelassen. Nur eine Handvoll Übergänge für Autofahrer, an abgelegenen Wegen, bekam keine elektronische Sicherung. Einer dieser beschriebenen Übergänge befindet sich im Wald nahe der Ortschaft Panzow, aus Sicht der Eisenbahn: zwischen den Haltepunkten Neubukow und Teschow. In einer recht kurzläufigen S-Kurve schlängelt sich die hier stündlich verkehrende RB11 durch die Waldlichtung. Das schattenfreie Fotografieren bedarf hier viele Nerven und ist auch nur im Hochsommer möglich.
Nur 10 Minuten nachdem die RB 13128 nach Wismar in Form des 642 548/048 den Bahnübergang passiert hatte, lagen auch schon die ersten Baumschatten, entstanden durch die untergehende Sonne, wieder im Gleis.


Datum: 31.05.2020 Ort: Panzow [info] Land: Mecklenburg-Vorpommern
BR: 642 (Siemens Desiro Classic) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 3 Punkte
Optionen:
 
Motivebene minus eins
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 14.05.20, 20:53 sternsternstern Top 3 der Woche vom 24.05.20
Ganz langsam trat ich an die Schienenkante und richtete meinen Blick über diese hinweg nach unten. In einigen Pfützen, zwischen einer Menge Moos und einigen Betriebsstoffen, spiegelte sich das, was ich gerade tat. Kurz schaute ich nach rechts zur Köf, wie sie ruhig da stand, als würde sie jeden Moment ihrer alltäglichen Arbeit nachgehen: Wagen im Ausbesserungswerk Neumünster rangieren. Doch heute wird keiner der auf der Lok abgelegten Hemmschuhe genutzt und auch der Weichenbesen bleibt an der Front liegen. Denn heute, am Tag der offenen Tür im Werk, ruht ausnahmsweise die Arbeit. Um der Bevölkerung einmal zu zeigen, was eigentlich hinter den sonst verschlossenen Zäunen passiert. Auch wir streiften über das Gelände und fanden relativ abseits die hauseigene 335 111-1.

Zurück zur Schienenkante, an der ich noch immer stehe. Der Blick fiel von der Lok erneut nach unten auf die sporadischen Pfützen und im nächsten Moment war schon einem Kumpel der eigene Rucksack in die Hand gedrückt. Mit einem neben mir hörendem „Du bist doch verrückt“ setzte ich zum Sprung an und war aus dem Sichtfeld verschwunden.
Die anschließend wenigen Wasserlachen optimal für das angedachte Foto zu nutzen, war dann auch noch einmal eine Kunst für sich. Abwechselnd versuchte ich, weder meine Kamera, noch mich durch Gleichgewichtsverlust in dem angesammelten Wasser zu versenken. Mehr oder weniger blind entstand folgendes Foto.


Datum: 01.07.2017 Ort: Neumünster [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 332,333,335 (alle Köf III) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven
Top 3 der Woche: 40 Punkte

15 Kommentare [»]
Optionen:
 
Unter den Eichen des Klevhanges - [2]
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 06.02.20, 20:26 sternsternstern Top 3 der Woche vom 16.02.20 Bild des Tages vom 09.02.23
Nach dem damaligen Sommerbild [www.drehscheibe-online.de] ist der Winter mittlerweile ins Land gezogen und bald geht es auch schon wieder auf den Frühling zu. Wieder befinde ich mich auf der Straßenbrücke am Golfplatz bei St. Michaelisdonn. Doch dieses Mal nicht im T-Shirt, im Gegenteil: warm eingepackt hocke, oder vielmehr liege ich auf dem kalten Beton, die Kamera im Anschlag. Denn die übliche Ruhe wird schon einige Zeit von dem unglaublich lauten Donnern zweier TB11-Motoren durchbrochen. Ganz am Ende der schnurgeraden Trasse, dort wo die Marschbahn auf kurzer Streckenlänge knapp 40 Höhenmeter überwinden muss, scheint noch etwas Restlicht der untergehenden Sonne durch die kahlen Bäume. Ob meine Fotoidee funktioniert, das weiß ich nicht. Auch weiß ich nicht, wann der IC 2073 endlich unter konstant vorherrschendem "Motorengebrüll" den Klevhang erklommen hat...
Im nächsten Moment, ich werde durch den Sucher von der Reflektion geblendet, erscheint der Zug mit hohem Tempo im Motiv. Der Sound unbeschreiblich, pustet die 218 389 vornedran enorm viel Feinstaub aus sich heraus, die ganze Luft nimmt eine neblige Gestalt an. Zu diesem Zeitpunkt ist das Wunschfoto schon im Kasten und ich schaue den Loks im nächsten Moment auf das Dach und dem Zug hinterher. Er verschwindet im Sonnenuntergang, die TB11-Klänge sind beinahe noch kilometerweit zu hören. DAS ist Marschbahn!

Auf expliziten Wunsch nach der Ablehnung nun der 2. Versuch: Da ich selbst nicht die Möglichkeit bzw. nötige Erfahrung habe, danke ich für die Hilfestellung bei der Anpassung der Schärfe und den Konturen.

Datum: 28.02.2018 Ort: St. Michaelisdonn [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 25 Punkte

9 Kommentare [»]
Optionen:
 
Unter den Eichen des Klevhanges - [1]
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 23.01.20, 18:08
Es ist ein herrlicher Sommertag, dieser 23. August. Während einer Fahrradtour durch meine Heimat sitze ich im T-Shirt auf dem Fußweg der Straßenbrücke am Golfplatz und lasse die Beine nach unten baumeln. Das Fahrrad am Geländer gelehnt lausche ich dem Zwitschern der Vögel. Irgendwann sehe ich durch die Hitze am Horizont etwas Rotes aufflimmern. Ich greife die neben mir liegende Kamera und erblicke durch das Tele-Objektiv den IC 2310, angeführt von der wie geleckt aussehenden 218 345. Die 218er nähern sich mit hoher Geschwindigkeit der Waldschneise und schleudern durch den Windzug die über den Gleisen wachsenden Äste nach oben. Unmittelbar nach meiner Auslösung vor den Schatten, "taucht" der Zug unter mir durch die Brücke hindurch, wobei die Abgasfahnen zwei markante Knallgeräusche erzeugen.
Bei der im Hintergrund zu sehenden Brücke haben die über Jahrzehnte hindurch fahrenden Züge nach oben hin deutliche Spuren hinterlassen. Bei jener Brücke, auf der ich nun mit einem Blick über die Schulter dem IC hinterschaue, wird dieses allerdings noch einige Jahre dauern. Sie wurde erst nach 2010 erneuert.

Zuletzt bearbeitet am 23.01.20, 23:19

Datum: 23.08.2017 Ort: St. Michaelisdonn [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven
Top 3 der Woche: 8 Punkte

3 Kommentare [»]
Optionen:
 
Mein Gott, die Hasen!
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 14.01.20, 23:21
Das war mein erster Gedanke beim Betrachten der Aufnahme am heimischen PC. Und nicht etwa, wo der 628 denn sein Läutewerk verbaut habe ;)
Dabei wirkt das Ganze auf den ersten Blick sicherlich dramatischer als es war. Denn lediglich in Schrittgeschwindigkeit bahnte sich der 628/928 540 am Morgen des 23.06.19 den Weg vom Schönberger Strand in Richtung Kiel Hbf. Drückte die morschen Holzschwellen in die Sandbettung, das Unkraut auf die Schienenköpfe und den Sand aus den Spurillen heraus. Und anscheinend waren neben den zufällig vor Ort stehenden Passanten auch diese zwei Hasen überrascht, dass die DB Fernverkehr ihr Angebot zumindest kurzzeitig bis an die Ostseeküste ausgeweitet hat. Kleine Entwarnung zum Schluss: Den Tieren geht es gut und auch 2020 kann in Schönberg Ostern gefeiert werden ;)

Datum: 23.06.2019 Ort: Stakendorf [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 628 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 4 Punkte

3 Kommentare [»]
Optionen:
 
Fünfteilig - passt!
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 04.01.20, 22:03
Die Winterluft ist kalt und trocken. Während in anderen Regionen Deutschlands an diesem Tag durchgehend die Sonne vom Himmel scheint, ist es in Sachsen-Anhalt ganztägig bedeckt. Nur gegen Abend hin blickt die Sonne für wenige Minuten durch ein kleines Wolkenloch. Diesen Umstand nutzte ich, um mich geschwind samt Fotoausrüstungsköfferchen an die Bahn zu begeben. Ich finde einen alten vertrockneter Baum auf, teils mit Flechten überzogen. Ob dort ein Zug dazwischen passt? Eine einzelne Lok endet im Wolkenschaden. Kurzzeitig zieht ein Schleier durch das Wolkenloch. Doch der nachfolgende RE13 müsste bei Sonne klappen. Es ist mal wieder so eine Idee, die man weder stehend, noch hockend umsetzen kann. Also manövriere ich zitternd, halb kniend den Hamster zwischen das Geäst. Oder halt das Totholz um den Hamster, wie auch immer. Kurz nach dem Bild wird es für den restlichen Tag wieder dunkel, es bleibt sogar das letzte Eisenbahnbild für das Jahr 2019.

Hinweis: Der Aufnahmeort befindet sich auf einem aus Sicherheitsgründen leider abgesperrten Privatgelände.

Datum: 30.12.2019 Ort: Gehrden [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 442 (Bombardier Talent 2) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 2 Punkte
Optionen:
 
"Kommt jetzt was Besonderes?"
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 01.01.20, 21:10 sternsternstern Top 3 der Woche vom 12.01.20
"Nein", sage ich. Bzw. keine Ahnung, denke ich mir. Ich möchte auch gar nichts Besonderes. Bitte nur einen Personenzug. Und das, wenn möglich demnächst.
Dem Spaziergänger mit Hund, welcher interessiert meine Kamera begutachtet, erkläre ich freundlich von meinem Vorhaben und lasse ihn weiter gen Güterglück ziehen. Dem Vorhaben, den tagsüber umlagerten "berühmten" Bahnübergang langzeit zu belichten. Und das geht ungefähr so:
Zuerst suche man sich einen Tag, an dem die graue Pampe am Himmel, auch Wolkendecke genannt, etwas Struktur aufweist. Sieht schon besser aus, wenn vielleicht noch die ein oder andere Wolke von der schon untergegangenen Sonne durch ein Wolkenloch im Rücken des Fotografen angestrahlt wird. Weiterhin nehme man mit: Ein Stativ. Und das positioniert man dann auf der Straße exakt so, dass ein möglicher Zug "aus" dem Andreaskreuz kommt. Schließlich will man ja nicht schon 5 Minuten eher die Aufnahme starten, wenn die Eisenbahn gefühlt noch in Zerbst ist. Auch dürfen sich die Schranken, wenn sie sich denn theoretisch schließen würden, nicht überlappen. Sieht doof aus bei den blinkenden Lichtern oder dem, was man dann auf dem Foto davon sieht. Außerdem sollte beim vorderen... Vorsicht, ein Auto! Gerade noch von der Straße gesprungen und das Stativ hinterhergezogen...
Also noch einmal: Der vordere Schrankenbaum darf nicht im Lichtband des späteren Zuges hängen. Also wieder theoretisch. Und jetzt kommt auch ein Zug. Und ein Auto. Von vorne. Leuchtet ziemlich hell der Scheinwerfer. Blöderweise direkt in die Kamera. Ich gehe schonmal vorsichtshalber von der Straße, wenn sich der Bü gleich wieder öffnet.
Das gelbe Laternenlicht auf der anderen Gleisseite strahlt gewissen Ostflair auf den kalten Apshalt. Selbiges auf meiner Seite ließ sich hingegen erfolgreich austreten. NEIN! Natürlich nicht! Wehe, das hat einer geglaubt ;)
In Wirklichkeit ist es schon seit dem Sommer kaputt. So hält die Taschenlampe als Ersatz her, um blinkendes Kreuz und Schranke auszuleuchten. Aber natürlich erst, sobald der Zug durch ist. Bevor es zu Missverständnissen zwischen dem Personal und mir kommt. Und auch nicht zu lange, sonst ist das viel zu hell. Gut, es kommt wieder ein Zug. Blaue Stunde ist auch, mittlerweile ins Land gezogen und ich kann kaum den Fernauslöser betätigen, bei 2 Grad. Ein Güterzug, Container ganz genau, alle beleuchtet. Also schön wär's. Auch aus der falschen Richtung. Eine dunkle Wand zieht vorbei, der Bü öffnet sich. Ich betrachte mein Foto des Geisterzuges, denn der Bü ist leer. Mittlerweile ist die 30 Sekunden-Marke der Kamera überschritten und ich hantiere gleichzeitig mit Fernauslöser, Lampe, Stoppuhr-App und schmeiße mich derweil immer mal wieder in den Graben, damit ich nicht erneut beinahe umgefahren werde. Irgendwann kommt der RE13, hui, sogar Doppelstockwagen! Ein blaues Lichtband zieht vorbei, die Stoppuhr läuft. Lampe an, die Schranke öffnet sich, mit dem Verstummen des Summens vom Schrankenmotor wird auch die Blaue Stunde beendet. Ein abschließendes Klacken der Kamera, stille in der Nacht. Ach ja, und natürlich der zufriedene Fotograf, der steht auch noch da. Bzw. fährt zurück nach Güterglück, um das Bild hochzuladen ;)

Bildmanipulation: Einige links am Bildrand rot blinkende Lichter von Windkraftanlagen wurden entfernt.

Datum: 28.12.2019 Ort: Güterglück [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: Sonstige (keine Fahrzeuge) Fahrzeugeinsteller: --
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 44 Punkte

19 Kommentare [»]
Optionen:
 
Ein bisschen wie Achterbahn
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 16.12.19, 19:22 sternsternstern Top 3 der Woche vom 29.12.19 Bild des Tages vom 05.12.21
Tagsüber drängen sich Menschenmassen durch die Metro-Stationen von Kopenhagen und in die Züge. Doch nachts, wenn die Stadt (zumindest größtenteils) schläft, kann man die Fahrt über die Ringbahn und die abzweigenden Strecken genießen - und das sogar in der ersten Reihe. In der ersten Reihe? Ganz genau, denn alle Linien werden seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 2002 fahrerlos und vollautomatisch betrieben. Die Idee für eine Mitfahrt kam uns am ganz frühen Morgen des 15.12.19 relativ spontan. Doch war man schon zufällig zu solch unmenschlicher Zeit in der Stadt, kann dieser Umstand doch auch genutzt werden ;) Also sogleich ein paar Tickets aus dem Automaten gezogen und ab ging die Post, sprichwörtlich. Sitzt man direkt an der Frontscheibe, wirkt die schnelle Beschleunigung in Verbindung mit den Kurven ziemlich ungewöhnlich. Sichtbare Signale gibt es hier natürlich nicht, aber immerhin werden dem Fahrgast per Schilder die bis zu 6‰ - Steigungen angekündigt. So geht es rasant, immer im Wechsel, teils ziemlich bergauf und bergab durch Kopenhagen's Untergrund - ein bisschen wie in der Achterbahn.

Zuletzt bearbeitet am 16.12.19, 21:53

Datum: 15.12.2019 Ort: Kopenhagen [info] Land: Europa: Dänemark
BR: Untergrund- und Hochbahnen Fahrzeugeinsteller: --
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven
Top 3 der Woche: 30 Punkte

11 Kommentare [»]
Optionen:
 
Aussterbende Spezies am herbstlichen Elbstrand
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 23.11.19, 23:42
Die Sonne scheint, die Luft ist kühl. Genervt hocke ich unbequem am kleinen Strand an den Hamburger Süderelbbrücken, die Kamera im Anschlag. Es ist sprichwörtlich fünf Minuten vor zwölf und ich versuche mal wieder ein gescheites 472er-Foto auf die Speicherkarte zu zaubern. Gewisse Faktoren behindern dieses Vorhaben. Nachdem ich mich bereits eine Stunde über den spontan entstehenden Hochnebel aufgeregt hatte, der jegliche Versuche zunichte machte, präsentierte mir die S-Bahn mehrfach bis zum Dach und am besten auch noch auf allen drei Wagen vollflächig beschmierte Züge... War die Einheit dann ausnahmsweise einmal sauber, schlich direkt dahinter mit 30 km/h die weiß-gelbe Privatbahn mit dem blauen Dach über die Brücke. Auch nicht so optimal, beeinträchtigt sie das Foto doch sehr. Weiterhin durfte ich dann noch das wohl einzige an diesem Tag aus der falschen Richtung fahrende Schiff bestaunen und die allseits beliebten 474er auf der S31 waren auch vertreten. Hatte ich die täglichen Zugausfälle auf dieser Linie schon erwähnt?
Irgendwann klappte es dann auch mal, zwar wieder mit Doppelstockwagen im Hintergrund, aber glücklicherweise auf einem der hinteren Gleise, sodass diese keine Sonne abbekamen. Und es war schon wieder sprichwörtlich fünf Minuten vor zwölf, denn ich musste dringend zur Arbeit.
Ende November wurde diese Linie schlagartig mit 490ern "überschwemmt", was ein Fotografieren der abgebildeten Baureihe wohl noch schwieriger gestalten wird.


Datum: 30.10.2019 Ort: Hamburg [info] Land: Hamburg
BR: 472 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 11 Punkte

4 Kommentare [»]
Optionen:
 
Im Nebel des Grauens
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 06.11.19, 22:30
Ein oft gesehener Anblick: Während in der deutlich höherliegenden Geest meistens morgens die Sonne über dem Horizont aufgeht, bildet sich über der Marsch und vor allem rund um den Nord-Ostsee-Kanal dichter Nebel.
Da fährt man also in aller Frühe von Burg Richtung Hochdonn den "Berg" hinunter. Eigentlich würde man jetzt die schöne Marschlandschaft und im Hintergrund die Hochdonner Eisenbahnhochbrücke sehen. Doch alles was man mit Vorfreude erblickt ist eine weiße Wand - sonst nichts. Aus einem schönen sonnigen Morgen werden schlagartig Sichtweiten von unter 50 Metern. Doch auch hier "unten" am Kanal löst sich der Nebel mit der Zeit auf. Und während in 42 Metern Höhe über mir schon die Sonne schien, verschwand dann auch der letzte Nebel unter der Südrampe der Brücke.

Datum: 31.10.2019 Ort: Hochdonn [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: Sonstige (keine Fahrzeuge) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven
Top 3 der Woche: 12 Punkte

3 Kommentare [»]
Optionen:
 
Herbst am Donner Kleve
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 02.11.19, 23:21 sternsternstern Top 3 der Woche vom 17.11.19 Bild des Tages vom 12.10.22
Eine leichte Brise weht durch die Geest. Es rauscht in den Baumkronen, die Blätter fallen kontinuierlich auf die Straße hinab. Nur kurze Zeit später wirbelt der vorbeifahrende Trecker alles wieder auf, er ist auf dem Weg zum nächsten Acker, es sind Wintervorbereitungen zu treffen.
In regelmäßigen Abständen hallt von der gleich hinter dem kleinen Wall liegenden Driving Range das durch das Abschlagen der Bälle verursachte Klacken durch die Bäume. Die kleinen weißen Kugeln fliegen hier bis zu 200 Meter weit. Aber natürlich nicht in Richtung der Bahn. Apropos Bahn: Pünktlich um Viertel vor eins wird das Rauschen aus Richtung des naheliegenden Forstes immer lauter. Es nähert sich der stündlich nordfahrende Regionalexpress nach Westerland, welcher hier seine letzten ebenerdigen Meter auf der Geest zurücklegt. Nur einige hundert Meter weiter wird er sich bereits in einem tieferen Einschnitt befinden, bevor die Strecke kurz vor St.Michaelisdonn in die Marsch übergeht.

Zuletzt bearbeitet am 03.11.19, 23:48

Datum: 31.10.2019 Ort: St. Michaelisdonn [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 245 (Bombardier TRAXX P160 DE ME) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 25 Punkte

12 Kommentare [»]
Optionen:
 
Ein Lint in Lindau(nis)
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 22.10.19, 21:53
Ein ganzes Wochenende Sonnenschein und die Tatsache, dass es endlich mal geplante EC-Umleiter tagsüber zwischen Flensburg und Kiel gab, sorgten für eine relativ schnelle Festlegung des Fotozieles für diese Zeit.
Also wurde kurzerhand die Übernachtung gebucht und das Fuzzymobil in den ganz hohen Norden bugsiert.
Zwischen dem hochwertigen Fernverkehr, welcher den Betrieb mehr oder weniger vollkommen durcheinanderbrachte, landeten auch einige RE auf der Speicherkarte. Augenmerk wurde dabei auf gewisse Kunstbauten in Levensau und Lindaunis gelegt, welche zukünftig ihr Aussehen etwas ändern (könnten). So stand ich mit Stativ dann am Rande der nicht gerade breiten Zufahrtsstraße auf die Halbinsel in der Schlei, welche durch ihre Form auch Schneiderhaken genannt wird und welche von Touristen und Einheimischen bei diesen frühsommerlichen Temperaturen natürlich rege besucht wurde. Zwischenzeitlich wurschtelte ich dann immer mal wieder durch das in der Höhe mir deutlich überlegende Schilf, um mir mit dem Beseitigen einzelner störender Halme das Motiv ein wenig freizuräumen. Ein Ortsschild etwas älterer Ausführung (es erlebte schon die Auslieferung der mintgrünen 628er) stand zufällig im Bild, als sich der 648 845/345 mit den 648 338/838 nach Flensburg über die Brücke schoben.

Datum: 20.04.2019 Ort: Lindaunis [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 648 (LHB/Alstom LINT 41) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 6 Punkte

4 Kommentare [»]
Optionen:
 
Lichter des Abends
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 10.10.19, 21:12
Katzen haben bekanntlich sieben Leben, diese Lok zumindest zwei. Nach ihrer Ausmusterung bei der DB im Jahr 2010 kam die 295 027-7 in den Bestand der B&V Leipzig GmbH, kurz BUVL. Dort erhielt sie eine neue Lackierung und konnte somit auch knapp 44 Jahre nach ihrer Indienststellung beim Bw Harburg, welches vom Fotostandort, der Zufahrt zum Hafenbahnhof Hohe Schaar, gar nicht so weit entfernt lag, aufgenommen werden.

Als die Lok die Steigung hinauf kam, war die Sonne bereits im Schlonz versunken und weitere Schatten ermöglichten kein vorzeigbares Bild mehr. Somit war für mich klar, dass ich mich auf einen Nachschuss der fahrenden Lok konzentriere. Und letztendlich kam das bei raus.

Datum: 14.02.2019 Ort: Hamburg [info] Land: Hamburg
BR: 294 (alle V90-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: BUVL
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 6 Punkte
Optionen:
 
Bis zum Ende
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 29.09.19, 23:21
Stolze 125 Jahre wird die kleine Eisenbahn-Hubbrücke im Magdeburger Handelshafen in diesem Jahr alt. Mit gerade einmal knapp unter 35 Metern Länge ist sie bei weitem nicht so imposant wie die siebenmal längere, ebenfalls denkmalgeschützte Eisenbahn-Hubbrücke über die Elbe ganz in der Nähe, baulich und technisch aber mindestens genau interessant.

Aufgrund der steigenden Lasten wurde die Brücke schon 1980 für den Bahnverkehr gesperrt und in zwei Metern Höhe festgesetzt. Eine Komplettsanierung erfolgte im Jahr 2009.
Anfang 2013 wurde die aufgebockte Brücke dann abgesenkt und ist seitdem für Fußgänger und Fahrradfahrer auch barrierefrei passierbar. Und auch erst die Absenkung ermöglichte wieder einen Blick direkt auf die Hafenbahn.

Das Gleis bis direkt an die Brücke wird nur noch seltenst als Ausziegleis von Zügen der Hafenbahn befahren. Doch zweimal jährlich, zum Familienfest im Magdeburger Hafen, werden neben vielen weiteren Attraktionen auch Pendelfahrten mit immer wechselnden historischen Zügen auf verschiedenen Teilen des Hafenbahnnetzes angeboten.
So bot sich am 07. September die einmalige Gelegenheit, die 312 069-8 am Schluss des wartenden Personenzuges aufzunehmen. Mit 3 Wagen fuhr sie bis ganz an den Prellbock und stärkte zumindest etwas die Vorstellungskraft, wie es hier früher einmal ausgesehen haben könnte.

Datum: 07.09.2019 Ort: Magdeburg [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 311,312 (DR V15, V23) Fahrzeugeinsteller: CLR
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 3 Punkte

1 Kommentar [»]
Optionen:
 
Leuchtende Schienen
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 26.09.19, 20:55
Ein wahrhaftig goldener Wintermorgen war der 07. Januar 2018. Ungewöhnlich viele Fotografen (bzw. der "normale" Durchschnitt dort) fanden sich noch vor Sonnenaufgang aufgrund der einwandfreien Wettervorhersage am Bü "Südergotteskoogweg" ein. Die wirklich eisigen Temperaturen sorgten über Nacht für eine vereiste Landschaft und die gerade über der Wolkenkante aufgehende Sonne taute diese auch nur allmählich auf. Zum Glück für die Fotografen, denn so erstrahlten auch die Schienen neben den vereisten Feldern und der 251 011-3, welche mit ihrem RDC-Autozug DPF-K 91620 von Niebüll nach Westerland unterwegs war.

Viele Grüße an alle getroffenen Fotografen!

*2. Versuch: Bild neu ausgerichtet.

Zuletzt bearbeitet am 28.09.19, 21:01

Datum: 07.01.2018 Ort: Lenshallig [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 251 (Siemens DE2700) Fahrzeugeinsteller: RDC
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 13 Punkte

3 Kommentare [»]
Optionen:
 
Verlassene ICE-Strecke und der Weg nach Pankow
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 12.09.19, 21:54
Es ist ein trüber, wirklich trister Dezembertag 2017. Die "Kanonenbahn" hat im Abschnitt Wiesenburg/Mark - Barby vor wenigen Tagen ihr 13. Stilllegungsjahr "voll gemacht".

Bei Reetz verläuft die Strecke durch einen einsamen Wald. Bis auf die alte Blockstelle und ein Bahnwärterhaus findet man hier nichts. Angehalten wird hier schon lange keiner mehr, anhalten tun auch nur die Allerwenigsten. So führt mein Treiben verständlicherweise zu einem regen Interesse. Wahrscheinlich war ich sogar etwas mehr überrascht, als eine ältere Dame plötzlich aus ihrem selbst angelegten Garten an den Zaun trat. In Ruhe erklärte ich ihr von meiner Aktivität, was sie mit Interesse auffasste.
Sie erzählt auch. Von ihren Eltern, welche einst dort Schrankenwärter waren und wie sie dadurch ihren heutigen Mann kennengelernt hat. Vom Streckenausbau nach der Wende und als Udo Lindenberg vorbei fuhr. Dort stand sie auch an jenem Zaun, wo ich mich jetzt mit ihr unterhalte. Sie klagt ebenso ihre Sorgen, dass die Bahn ihr schon mehrfach den Strom abstellen wollte, zu unrentabel sei die Leitung bis tief in den Wald.
Nach einem langem Gespräch, es wird schon langsam dunkel an der Landesgrenze mitten im Wald, wünsche ich ihr und ihrem Mann alles Gute für das neue Jahr und fahre langsam hinfort. Zurück lasse ich das einsame Bahnwärterhaus, mitnehmen tue ich eine schöne Begegnung. Zurück lasse ich auch einen zweigeteilten Baum, welche symbolisch zwischen den beiden Gleisen wächst.

Es sind die Geschichten von Menschen bei der Bahn - ohne Bahn. Ein Zug wird hier nie wieder fahren.

*Nachtrag: Zwei Jahre später, im Dezember 2019, war die Strecke mittlerweile auch hier in Brandenburg, bis Wiesenburg komplett beräumt. Schienen und Schwellen wurden entfernt, jetzt kann sogar der Förster mit dem Auto die ehemalige Trasse nutzen. Somit ist dieses Bild leider nicht mehr wiederholbar/verbesserbar.

Zuletzt bearbeitet am 05.04.20, 23:15

Datum: 29.12.2017 Ort: Reetz [info] Land: Brandenburg
BR: Sonstige (keine Fahrzeuge) Fahrzeugeinsteller: --
Kategorie: Stillleben
Top 3 der Woche: 5 Punkte

5 Kommentare [»]
Optionen:
 
Was spiegelt sich denn da? - [2]
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 05.09.19, 21:48
Nach der E03 001 "in" der 113 268 möchte ich eine weitere Aufnahme vom Tag der offenen Tür im Werk Dessau vom 31. August 2019 zeigen.

Weitere Spiegelungen dieser Art fielen aufgrund des matten Lackes der übrigen Loks leider weg. Und immer das Gleiche wäre, zugegebenermaßen auch langweilig auf die Dauer. So probierte ich ein wenig herum, was man denn noch alles mit den Loks fotografisch anstellen könnte. Besonders haben es mir als Ostlokfan natürlich die drei "Holzroller" angetan, welche ebenfalls ausgestellt waren. So lief ich also immer wieder um die Loks herum und probierte ein wenig was aus. Zufrieden war ich allerdings nicht wirklich. Bis ich merkte, dass das eigentliche Motiv nach dem ich die ganze Zeit suchte, gar nicht auf Augenhöhe "im Sucher" zu finden war, sondern nur mit ausgestreckten Armen, hochgehaltener Kamera und natürlich auf Zehenspitzen stehend. Wie mag das wohl ausgesehen haben, als ich immer wieder über meine eigentliche Körpergröße ausgestreckt vor der Lokfront der 171 001 stand und versuchte, die Loknummer der 211 001 perfekt in die Glühbirne zu positionieren? Nach einigen Versuchen klappte es dann einigermaßen und so konnte ich mich dann damit beschäftigen, wieder Gefühl in die Arme zu bekommen ;)

Zuletzt bearbeitet am 06.09.19, 21:30

Datum: 31.08.2019 Ort: Dessau [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 109,142,171 (alle Holzroller) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven
Top 3 der Woche: 4 Punkte

1 Kommentar [»]
Optionen:
 
Was spiegelt sich denn da? - [1]
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 01.09.19, 22:09
Tausende Besucher drängen sich am 31. August 2019 über das Werksgelände des Ausbesserungswerkes Dessau. Zum 90-jährigen Bestehen hat die DB zum Tag der offenen Tür geladen. Auch ich nutzte die Möglichkeit, um mal einen Blick in die sonst für die Öffentlichkeit verschlossenen Werkshallen zu werfen. Für ein paar Erinnerungsfotos hatte ich auch die Kamera dabei. Wobei Fotos ohne viele Leute im Bild logischerweise recht schwierig waren.

So stand ich also da und beäugte die 113 268 von TRI, welche sich momentan noch in der Aufarbeitung befindet. Im Neulack entdeckte ich neben meiner Wenigkeit plötzlich auch die zu mir im Rücken stehende 103 001 (E03 001), welche extra aus Koblenz herbeichauffiert wurde. Ich kramte die Kamera heraus, mit dem Gedanken, dass sich das doch irgendwie umsetzen lassen müsste. Als ich die einzig passende Stelle gefunden hatte (so eine Lokfront hat doch eine Menge Unebenheiten), war eine Menge Geduld gefragt. Eine geschlagene viertel Stunde wartete ich, bis kurze Zeit mal niemand vor der Lok stand oder dort langlief. Ob sich der Aufwand gelohnt hat, das lasse ich euch entscheiden.

Besten Dank an alle Organisatoren für die vielfältige Veranstaltung!

(Eine andere Umsetzung, z.B. mit Schlusslicht mit im Bild, war leider nicht möglich.)

Datum: 31.08.2019 Ort: Dessau [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 110,112,113,114 (West-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: TRI
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven
Top 3 der Woche: 5 Punkte

4 Kommentare [»]
Optionen:
 
Mit dem „Traktor“ zum Tanken vor die Tür
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 15.08.19, 21:35
Neben den drei bekannten Lynette-Triebwagen gehören auch zwei Frichs-Köf zum Fahrzeugbestand der dänischen VLTJ, besser bekannt als Lemvigbanen. Diese beiden Loks, zwischen 1966 und 1969 von der DSB in einer Stückahl von 40 Exemplaren in Dienst gestellten Baureihe, verrichten heute jeweils im Werkstattbereich der VLTJ in Lemvig und auf dem Werksgelände des Unternehmens Cheminova in Rønland Rangieraufgaben. Wobei Zweitere ca. alle zwei Monate für routinemäßige Untersuchungen einen Werkstattaufenthalt in Lemvig hat.

Absolut nichts zu tun war für die kleine T 21 (ex DSB 283) am 13. Mai 2019. Doch für einen nötigen Tankvorgang und eine kleine Bewegungsfahrt, ging es einmal vor die Halle in die Nachmittagssonne.
Das tadellose und absolut vorzeigbare Aussehen der Lok ist dabei einem sehr engagierten Mitarbeiter zu verdanken, welcher mit seiner Leidenschaft für die Instandsetzung und Pflege der Fahrzeuge eine große Bereicherung für das Unternehmen ist.

Hinweis zum Standort: Das Bild entstand durch vorherige Zustimmung des örtlichen Personals auf dem sonst nicht zugänglichen Betriebsgelände.

Datum: 13.05.2019 Ort: Lemvig [info] Land: Europa: Dänemark
BR: 2XAusl (sonstige ausländische Diesellokbaureihen) Fahrzeugeinsteller: VLTJ
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven
Top 3 der Woche: 9 Punkte

3 Kommentare [»]
Optionen:
 
Damals bei der NOB
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 06.08.19, 16:18
Es ist Ende August 2014, als ich bei typisch norddeutschem Schmuddelwetter in Itzehoe am Bahnsteig auf den Zug nach Westerland wartete. Die Nord-Ostsee-Bahn hatte in Husum zum Tag der offenen Tür geladen und das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Aus Erfahrung wusste ich, dass der 81744 an diesem Morgen als 10-Wagen-Zug verkehren würde. Und tatsächlich: Pünktlich kam der Zug mit den unverkennbaren, durch die Klotzbremsen verursachten Bremsgeräuschen vor mir zum stehen. Kaum eingestiegen wurde trotz des Wetters gleich die Kamera für ein paar Erinnerungsfotos ausgepackt. Zur Freude der Reisenden lüftete ich an diesem Morgen schon in Wilster den Steuerwagen einmal kräftig durch und passte den Sonnenspot für ein Foto entlang des Zuges ab.

Nur fünf Jahre später betrachte ich mit dem Gedanken an die sich ändernden Zeiten das Bild. Die ehemaligen Wagen des FLEX/Interconnex wurden im Dezember 2015 für den RE-Verkehr zwischen Leipzig und Chemnitz abgezogen. Mit den neuen 245ern verschwand dann auch die Baureihe 251 nach und nach aus dem RE-Verkehr. Einzig und allein die Married-Pair-Wagen legen sich heute in Wilster noch in die Kurve, allerdings mit einer anderen Türfarbe.

Datum: 30.08.2014 Ort: Wilster [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 251 (Siemens DE2700) Fahrzeugeinsteller: NOB
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven
Top 3 der Woche: 2 Punkte

2 Kommentare [»]
Optionen:
 
Den Durchblick behalten
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 30.07.19, 00:46 sternsternstern Top 3 der Woche vom 11.08.19
Imposant - So kann man die Eisenbahnhochbrücke von Hochdonn in einem Wort relativ gut beschreiben. Vertreten ist sie in der Galerie schon einige Male, auch der nördliche Brückenkopf mit dem dort bei passendem Sonnenstand fahrenden IC 2310.
Einige Meter tiefer, am leider sehr stark bewaldeten Hang, ergibt sich ein gleich ganz neuer Blick auf das Bauwerk. Die Sommersonne brannte bei beinahe unerträglichen Temperaturen auf den Fotografen. Im Schatten weilt man hier keinesfalls. Die Füße im 45 Grad Winkel am Hang, wackelnd stehend und die Kamera haltend, rumpelt der IC 2310 an diesem 26. Juli mit knapp einer Stunde Verspätung endlich die Südrampe der Brücke hinauf. In diesem Moment poltert mit einem Mal direkt über dem Fotografen der Lint in die Gegenrichtung über das Fundament hinaus auf das Bauwerk. Das darf doch jetzt nicht wahr sein, schießt es mir durch den Kopf. Doch der Lint ist zum Glück ein wenig schneller. Bei der entscheidenden Auslösung versteckt er sich passend hinter dem Pfeiler. Bühne frei für 218 307 und 218 488, welche in diesem Moment in 42 Metern Höhe den Nord-Ostsee-Kanal überqueren. Luft anhalten, jetzt bloß nicht am Hang abrutschen, Konzentration, den Schwebeträger nicht anschneiden...
Ein paar Mal klackt die Kamera. Ausatmen, in einer kleinen Staubwolke rutsche ich ein Stück den Hang hinunter. Der schnelle Blick auf den Bildschirm, ich bin zufrieden. Erst jetzt wird das Rauschen immer lauter und lauter, kein Vergleich zum Lint kurz vorher, als die 218er direkt über mir die Brücke wieder verlassen. Durch die vielen Büsche kämpfe ich mich den Hang wieder hinab, halb aufrecht stehend und halb in einer Staubwolke unkontrolliert hinab rutschend sorge ich bei den unten stehenden Anwohnern für fragende Blicke.

(Der komplett verschattete Querträger lässt sich durch den relativ breiten, im Bild nicht zu sehenden, Stützträger des letzten Blechträgerbauwerkes als "Verursacher" keinesfalls vermeiden. Weder bei Pünktlichkeit des IC 2310, noch bei einer Verspätung von etwa einer Stunde, wie bei dieser Aufnahme. Ich hoffe, die Aufnahme findet trotzdem Gefallen.)

Zuletzt bearbeitet am 30.07.19, 23:25

Datum: 26.07.2019 Ort: Hochdonn [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 23 Punkte

16 Kommentare [»]
Optionen:
 
Nachschuss ins Blaue
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 14.07.19, 01:07
Nur selten rollt über diese Gleise ein Zug. Lediglich Abnahmefahrten der Firma Vossloh finden auf der Bahnstrecke zwischen Neuwittenbek und Kiel Schusterkrug statt. Mit langen Geraden und keinen Bahnübergängen auf den Testabschnitten bietet diese Strecke optimale Bedingungen.

Nachdem am Vormittag umfangreiche Tests an der fabrikneuen 4185 029-0 durchgeführt wurden, ist sie bei Rathmannsdorf auf dem Rückweg nach Neuwittenbek zu sehen. Es sind die ersten Kilometer, welche die Lok aus eigener Kraft zurücklegt.

Hinweis zum Aufnahmeort: Das Bild entstand als Nachschuss von einem Bahnübergang aus.

Viele Grüße an das Lokpersonal!

Datum: 24.06.2019 Ort: Altenholz [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 4185 (Vossloh DE18) Fahrzeugeinsteller: BRLL
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven
Top 3 der Woche: 6 Punkte
Optionen:
 
Komplementärfarben in der Probstei
geschrieben von: Marschbahner98 (33) am: 08.07.19, 17:51
Violett blüht der Lavendel an diesem sommerlichen Sonntag in der Dorfstraße von Probsteierhagen. Um kurz vor halb elf klingelt der Wecker der Blinklichtanlage neugierige, aber nicht mehr überraschte Anwohner auf die Straße. Es ist bereits der sechste und somit auch letzte Fahrtag der RB 76 bis Schönberg, welche dorthin nur während der Kieler Woche an den Wochenenden verkehrt. Doch das Farbbild auf den Schienen hat sich mit dem zweiten Wochenende geändert. Anstelle des 628/928 540 ist es nun der 628/928 201, welcher seine Schnauze über die teils noch gepflasterte Dorfstraße schiebt. Wir sehen mit der RB 11958 den ersten Zug des Tages, vom Schönberger Strand nach Kiel Hbf.

Viele Grüße an das nette Zugpersonal!

Datum: 30.06.2019 Ort: Probsteierhagen [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 628 Fahrzeugeinsteller: HELEV
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 9 Punkte

3 Kommentare [»]
Optionen:

Auswahl (33):   
 
Seiten:

Größere Ansicht und weitere Informationen durch Anklicken der Vorschaubilder, Filterung der Auswahl über die Suchfunktionen. Bei Fragen zu unserer Galerie hilft die » Galerie-Moderation

(c) 2024 - Arbeitsgemeinschaft DREHSCHEIBE e.V.