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Le Malentendu
geschrieben von: Julian en voyage (500) am: 12.03.21, 17:19
Den charmanten Museumsbahnbetrieb des Velay-Express auf einem Teil des einstmals ausgedehnten CFD-Schmalspurnetzes im Massif Central habe ich an dieser Stelle vor einigen Monaten ja schon vorgestellt: [www.drehscheibe-online.de] Kehren wir noch einmal zurück in den Spätsommer auf den Höhen des Vivarais!

Folgt man am Ortsausgang von Tence am Rond-point, also dem Kreisverkehr, nicht der direkten Straße nach Le Chambon-sur-Lignon, sondern dem Hinweis auf die "Itinéraire Touristique", gelangt man nach wenigen Kilometern nahe des Weilers La Celle an einen markierten Aussichtspunkt am Straßenrand. Eingerichtet wurde er aller Wahrscheinlichkeit nach, um den - durchaus hübschen - Blick auf das im Tal dahin plätschernde Flüsschen Lignon und die sich im Westen aufragenden Vulkangipfel zu ermöglichen. Doch irgendwie hatten wir das an diesem 13. September 2020 offenbar alle ein bisschen missverstanden... Denn sowohl ich als auch ein spontan anhaltendes französisches Duo aus Vater und Sohn drehten uns samt Kameras just in die entgegengesetzte Richtung um, wo es nur Wald, Landstraße und eine steinerne Stützmauer zu sehen gibt. Verhältnismäßig langweilig! Doch, nanu, was trötete und brummte denn da aus dem dunklen Tann? Wenig später rollte dann der mustergültig aufgearbeitete Billard Nr. 313 (weitere Infos zu ihm gibt's unter dem verlinkten Bild) als Velay-Express gen Le Chambon und Saint-Agrève vorbei und war möglicherweise eine Rechtfertigung für die Wahl der falschen Seite des Aussichtspunkts. ;)

Das mit den Missverständnissen scheint in der Gegend übrigens Tradition zu haben, denn im nahen Le Chambon-sur-Lignon, dem nächsten Halt des Zuges, schrieb der dort eine Tuberkuloseerkrankung auskurierende Albert Camus 1943 nicht nur Teile seines Romans "Die Pest", sondern vor allem auch das zum Cycle de l'absurde zählende Theaterstück "Le Malentendu" (auf deutsch: "Das Missverständnis"), das dem ein oder anderen Gymnasiasten aus Baden-Württemberg, der in der Oberstufe Französisch als Leistungskurs belegt hat, vielleicht noch in Erinnerung sein wird...

Zuletzt bearbeitet am 14.03.21, 01:09

Datum: 13.09.2020 Ort: Le Chambon-sur-Lignon [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-Billard A80D Fahrzeugeinsteller: Velay-Express
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 11 Punkte

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Über die Höhen des Velay II
geschrieben von: Hannes Ortlieb (483) am: 05.09.19, 17:41
Der Velay-Express bedient die Strecke St Agrève - Raucoules und ist ein weiterer Rest des einst über 200 km langen Vivarais-Meterspurnetzes der Compagnie des Chemins de Fer Departementeaux (CFD), dessen anderer Rest die Chemin de Fer du Vivarais (CFV) Tournon-St Jean - Lamastre ist. Beide Strecken waren einst über Yssingeaux bis zur Stillegung des Gesamtnetztes im Herbst 1968 miteinander verbunden und zur Betriebsaufnahme in Lamastre im Frühjahr 1969 kam der ehemalige Direktor des Vivarais-Netzes noch persönlich einfach mit dem Triebwagen aus Yssingeaux nach Lamastre gefahren. Heute können die beiden Reste auf über 50 Jahre Museumsbahnbetrieb, wenn auch mit Unterbrechungen, zurückblicken, wobei der Velay-Express schon geographisch bedingt immer etwas weniger Aufmerksamkeit als die Strecke am direkten Rande des Rhônetals bekam. Seit 2015 ist die Strecke von Dunières auf Raucoules eingekürzt, dieser Abschnitt ist nun ein Radweg.

Zwischen Saint-Agrève und Le Chambon-sur-Lignon liegt dieses Anwesen, an welchem wir bereits am Vortag für den Triebwagen standen. Hier nun ein etwas anderer Blickwinkel auf das dort liegende Anwesen, dessen Gebäude sich etwas verschlossen zeigten, sonst aber einen gepflegten Eindruck machte.

Datum: 29.04.2019 Ort: Le Chambon-sur-Lignon [info] Land: Europa: Frankreich
BR: 0XAusl (sonstige ausländische Dampflokbaureihen) Fahrzeugeinsteller: Velay-Express
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 4 Punkte
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Über die Höhen des Velay
geschrieben von: Hannes Ortlieb (483) am: 14.08.19, 20:28
Das Velay ist eine Landschaft im südfranzösischen Zentralmassiv, die auf ca. 800 bis 1.200 m Höhe liegt, deren höchster Berg aber auf über 1.700 m kommt. Ende April waren die Temperaturen in dieser Mittelgebirgslandschaft trotz Sonne meist noch einstellig und der stetige böige Wind machte den Aufenthalt außerhalb des Zuges auch nicht allzu angenehm.
Der Velay-Express bedient die Strecke St Agrève - Raucoules und ist ein weiterer Rest des einst über 200 km langen Vivarais-Meterspurnetzes der Compagnie des Chemins de Fer Departementeaux (CFD), dessen anderer Rest die Chemin de Fer du Vivarais (CFV) Tournon-St Jean - Lamastre ist. Beide Strecken waren einst über Yssingeaux bis zur Stillegung des Gesamtnetztes im Herbst 1968 miteinander verbunden und zur Betriebsaufnahme in Lamastre im Frühjahr 1969 kam der ehemalige Direktor des Vivarais-Netzes noch persönlich einfach mit dem Triebwagen aus Yssingeaux nach Lamastre gefahren. Heute können die beiden Reste auf über 50 Jahre Museumsbahnbetrieb, wenn auch mit Unterbrechungen, zurückblicken, wobei der Velay-Express schon geographisch bedingt immer etwas weniger Aufmerksamkeit als die Strecke am direkten Rande des Rhônetals bekam. Seit 2015 ist die Strecke von Dunières auf Raucoules eingekürzt, dieser Abschnitt ist nun ein Radweg.

Am ersten Tag unseres Besuchs befuhren wir die Strecke mit dem in St. Agrève stationierten letzten von ursprünglich vier Billard-Gelenktriebwagen, die Sonne kam nicht allzu häufig hervor. Vor Le Chambon-sur-Lignon war sie aber zustelle und beleuchtete den Blick in die sehr hügelige und bewaldete Landschaft, so dass der Triebwagen mit seiner schweineschnauzeartigen Front nicht allzu sehr auffällt.

Datum: 28.04.2019 Ort: Le Chambon-sur-Lignon [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-Billard A150D2 Fahrzeugeinsteller: Velay-Express
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 5 Punkte

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