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Blick vom Schloss Rochlitz
   
geschrieben von Olli Sydow am: 29.07.21, 17:49 sternstern Top 3 der Woche vom 08.08.21
Aufrufe: 1737

Zur Zeit ist in der Galerie ja irgendwie der mintfarbene 628 en vogue. Ein Fahrzeug, welches heutzutage begeistert, aber auch mindestens zur Diskussion anregt, was die etwas ältere Generation unter uns anbelangt – waren diese Fahrzeuge in den 80ern doch der Grund für die Abstellung der guten alten V 100 oder des 798. Oft ging damals ein Stöhnen durch die Hobbykollegen, wenn anstelle eines erhofften altroten Gefährts eine sanitärfarbene „Pappkiste“ die Bühne betrat. Dennoch wurde meistens wenigstens der sogenannte „Anwesenheitsschuss“ gemacht. Anlass genug, mal in die Mottenkiste zu greifen und den damaligen „Beifang“ nach galerietauglichen Bildern zu durchforsten...
Nach der Wende hat sich der Einsatz dieser Baureihe auch die neuen Länder ausgedehnt. Man sah sie auf Hauptstrecken in der Mecklenburgischen Schweiz, auf Nebenstrecken in Sachsen-Anhalt, wie z.B. auf Bitterfeld-Zerbst oder Quedlinburg-Frose, aber auch in Sachsen. Kommen wir somit zu einem Motiv, welches seltsamerweise in der Galerie noch fehlt: dem Blick vom Turm des Schlosses von Rochlitz auf den gleichnamigen Ort und die Zwickauer Mulde. Ein alter Klassiker, der in keiner Sammlung von Bildern der dampfgeführten Sandzüge im Muldetal fehlen durfte. Nach der Wende führte mich im Herbst 1994 eine Fototour erneut nach Rochlitz. Die Sandzüge waren längst verschwunden, aber es fuhren noch lokbespannte Reisezüge mit V100, und diese waren „zersetzt“ mit eben jenen Pappkisten...
Zum Fotostandpunkt folgendes Szenario: man konnte einen der beiden Türme des Schlosses besichtigen. Eine knarzende Holztreppe führte im Inneren des Turmes nach oben zu einem Fenster. Nur stand man nicht einfach an einem Fenster, sondern im Mittelalter haben die Zimmerer und Handwerker noch dicke Mauern errichtet, mit dem Ergebnis, dass man in einer Art waagerechter Scharte liegt, die ca. 70-80 cm breit ist. Man öffnet also ein Fenster und beugt sich, halb liegend, heraus. Unter einem liegt das Ortsbild. Dann hängt man sich die Knipse sicherheitshalber um den Hals, muss sich aber weit hinausbeugen, denn man schaut ja bei der Rollei durch einen Lichtschacht von oben in das Teil hinein! Es muss göttlich ausgesehen haben, wie man da mehr im Fensterrahmen lag als stand, tief unter einem der Burggraben bzw. das Ufer der Mulde..;-) Ob es da seinerzeit Opfer gegeben hat, ist nicht überliefert. Es waren unter mir weder verweste Leichenteile noch zerschellte Kamerareste zu erspähen...
Und somit entstand aus luftiger Höhe der Blick auf einen 628, wie er soeben die Zwickauer Mulde überquert.

Scan vom Fuji Velvia 6x6-Dia

Datum: 18.10.1994 Ort: Rochlitz Land: Sachsen
BR: 628 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Landschaft

EXIF-Daten:
Hersteller: EPSON, Modell: Perfection V800, Bildgröße: 1174 x 1280 Pixel


geschrieben von: Nils
Datum: 29.07.21, 21:42

Welch ein Wahnsinnsmotiv! Mögen die „Los Wochos del 628“ beginnen! ;-)

geschrieben von: Bw Husum
Datum: 29.07.21, 22:00

Ein traumhaftes Motiv in bester Qualität!

Gruß, Jens

geschrieben von: Olli Sydow
Datum: 29.07.21, 22:29

Den Wunsch von Nils mag ich unterstützen. Gerne Bilder aus der Anfangszeit dieser Baureihe. In mint ist der ja schon fast wieder "hip"...;-)

geschrieben von: Harkort
Datum: 30.07.21, 10:58

Sehr schön, Rochlitz auch einmal aus dieser Perspektive sehen zu können.
Ich hätte das wohl kaum geschafft, mir wäre schwindlig geworden.

Sternchen und Gruß, Harkort

geschrieben von: claus_pusch
Datum: 30.07.21, 11:11

Ein tolles Motiv und eine schöne Geschichte dazu, wie es entstanden ist. Die Qualität von Dia und Scan sind wirklich bemerkenswert! Dass sich die 628er in der Ursprungslackierung jetzt wieder solcher Beliebtheit erfreuen, kann ich nicht wirklich nachvollziehen - ich finde sie in den Farben nach wie vor unattraktiv und in rot bedeutend schöner...
Viele Grüße, Claus

geschrieben von: 215 082-9
Datum: 30.07.21, 13:30

Alleine für die Geschichte muss es eigentlich einen Stern geben, zusammen mit diesem tollen Bild reicht ein * gar nicht mehr aus ;-)

*** VG Pau

geschrieben von: JLW
Datum: 30.07.21, 15:17

Der Turmausblick war zu DDR-Zeiten der Geheimtipp und nur mit Glück an Werktagen möglich. Nur der berühmte 2. Sandzug und nicht zur Sommerzeit funktionierte mit ausgeleuchteten Fahrwerk. Die anderen Dieselzüge waren damals völlig Schnuppe.

Quadratisch - praktisch - gut!

geschrieben von: Rainer.Patzig
Datum: 01.08.21, 10:05

Bild *. Story *.

Viele Grüße Rainer

geschrieben von: Olli Sydow
Datum: 09.08.21, 21:20

Und erneut ergeht der Dank an die User für die Aufnahme dieses Bildes in die T3dW...:-)

Viele Grüße, Olli

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