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Der Akku kehrt zurück in den Westerwald
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 30.08.23, 00:47
Dienstag der 29.08.2023 gegen 13:40 Uhr: Der SWEG Siemens Mireo Akkutriebzug 563 011 / 111 fährt als DPrb 5661 Au (Sieg) - Limburg (Lahn) {KBS 461] mit zwei Flügeln aus dem Bahnhof Willsenroth (km 21,6) in Richtung Limburg aus. Hinter dem modernen Zug (kaum zu erkennen) steht der älteste planmäßig auf dieser Stecke eingesetzte HLB Zug. Der 629 072 [www.drehscheibe-online.de], welcher mit der Schülerzugleistung auf dem Rückweg nach Westerburg war. So kreuzten sich verschiedenen Generationen und Kraftstoffarten in dem malerischen Bahnhof Wilsenroth.

Die Bahnstrecken des Westerwaldes sind nicht elektrifiziert und in der Hand er Dieselzüge. Die Höhen des Westerwaldes haben schon viele Fahrzeuge gesehen. Derzeit verkehren dort im Planbetrieb für die Hessische Landes Bahn (HLB) LINT 27, LINT 41 und Stalder GTW im Mischbetrieb, sowie dem für wenige Leistungen eingesetzten 629. Früher waren gerade aber auch im Westerwald der Akkutreibwagen häufig anzutreffen, wie hier bei einem alten Bild einer Sonderfahrt in der Galerie zu sehen ist: [www.drehscheibe-online.de] . Nun kehrt der Akku-Zug wieder in den Westerwald zurück, aber nicht in Form der bewährten 515 oder Limburger Zigarren (ETA 176), sondern durch moderne Akku-Züge, die sich an den Wendepunkten im Oberleitungsnetz aufladen. Bevor diese Züge allerdings planmäßig im Westerwald fahren, wird es noch ein wenig Dauern, aber einen Vorgeschmack konnte man am 28 und 29.08.2023 schon einmal bekommen. Ab Dezember 2025 sollen die Fahrzeuge dann offiziell im Westerwald zum Einsatz kommen. Ungewohnt in dieser Region dabei die Baden-Württemberg-Lackierung des für Probefahrten eingesetzten SWEG-Zuges. Der Zug verkehrte am 28.08.2023 von Limburg nach Siershahn und am 29.08.2023 von Limburg über Altenkirchen nach Au (Sieg) und zurück. Dabei gab es an den Personenbahnhöfen Testhalte und am Wendepunkt in Au (Sieg) wurde der Akku wieder aufgeladen.

Der Siemens Mireo Plus B besitzt eine Mindestlänge von 52 m und hat eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. Die Batterie wird durch den Stromabnehmer an der 15-kV-Oberleitung am Start-/Endpunkt aufgeladen.

Der Bahnhof Wilsenroth bietet dem modernen Schienenfahrzeug einen althergebrachten Eisenbahn-Infrastruktur-Kontrast. Der Bahnhof wurde 1886 mit doppelgeschossigen Quadern und einem T-förmigen Grundriss erbaut. Die Backsteinfassade wird durch ein Schieferdach gekrönt. Das Teilstück der Oberwesterwaldbahn an dem der Bahnhof zwischen Staffel und Attenkirchen liegt wurde am 1. Januar 1870 in Betrieb genommen. Im Jahre 1912 wurde noch ein Anbau errichtet, in dem das Stellwerk unterbracht ist. Der Bahnhof hatte bis 1928 eine große Bedeutung in de Verladung Dornburger Basaltes, danach erhielt die Basaltanlage einen eigenen Anschluss. Heute präsentiert sich der Bahnhof in klassischer Kulisse inklusive Formsignalen. Ein Teil des Bahnhofes wurde museal wieder mit Telegraphen und historischen Fahrzeugen bereichert. Die betrieblich genutzten Formsignale werden jedoch langfristig durch moderne Technik ersetzt werden. Am 29.08.2023 erhielt der moderne Mireo allerdings noch ganz klassisch HP2 durch ein Formsignal, als er seine Fahrt langsam fortsetzte. Trotz des bedeckten Himmels an diesem Tag hatte die Sonne für diesen kurzen Moment ein Einsehen und beleuchtete die Ausfahrt des Zuges.


Datum: 29.08.2023 Ort: Wilsenroth [info] Land: Hessen
BR: 563 (Siemens Mireo plus B/H) Fahrzeugeinsteller: SWEG
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 18 Punkte

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Feldwegbrücke im Frühling
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 17.04.23, 00:26
DB 245 019 mit RE16 als RE99033 Friedberg (Hess) nach Frankfurt am Main bei Streckenkilometer 31,6 unter einer Feldwegbrücke südöstlich der Ortschaft Rosbach vor der Höhe. Aufgenommen vom Damm der Straße K11 mit Blick nach Nordwesten am Freitagmorgen den 14.04.2023 um 11:27 Uhr. Der Zug wird eingerahmt von blühenden Bäumen und im Hintergrund kann man in die Ferne den Taunus und die ersten Dächer von Rosbach vor der Höhe erkennen. Das zu erkennende Signal wird von elektronischen Stellwerk des Typs Sig L 90 mit Bedienplatz im Stellwerk Bad Homburg gesteuert. Neben dem Signal und der Kolorierung ist eine Anrufsäule und eine Vorsignaltafel zu erkennen.

In der letzten Zeit tauchen vermehrt Bilder der 245 auf KBS 636 (Streckennummer 3611) auf, da über diese Strecke von Friedberg (Hess) S-Bahn-Ersatzzügen ach Frankfurt am Main fuhren. Die nicht elektrifizierte Strecke wird sonst nur von Triebwagen befahren, sodass diese Lok bespannten roten Züge eine schöne Abwechslung bieten und einige Fotografen anlockten. Mich zog es so auch an zwei Tagen an die Strecke. Angetan auch von der in voller Blüte stehenden Bäumen in der Region zog es mich nach einer bereits erfolgreichen kleinen Tour am Mittwochnachmittag dann am Freitag, den 14.04.2023 wieder an dies Strecke, bevor die Einsätze wieder beendet sind. Eingesetzt wurden die Lokomotiven mit den RE16 -Leistungen an den Tagen 3-6; 11-14 und am 17. April 2023.

Zur Strecke: Die Planung der Strecke begann bereits 1868. Im Jahr 1896 vereinbarten das Königreich Preußen und das Großherzogtum Hessen den Bau der Strecke. Am 15.07.1901 wurde der Betrieb aufgenommen, wobei die Züge zuerst in Bad Homburg in einem Kopfbahnhof endeten. Auf Wunsch S. M. Kaiser Wilhelm II wurde die Strecke zur Kapazitätserhöhung zwischen 1907 und 1912 zweigleisig ausgebaut. Dies ist an der Breite des Bahndammes heute noch gut zu erkennen, auch wenn nur noch ein Gleis liegt. Die fortlaufende Kilometrierung ergibt sich aus der Planung die Stecke als Querverbindung zur Usingerbahn zu nutzen. Es gab sogar zweiteilig ein durchgehendes D-Zug Paar Berlin - Wiesbaden über die Strecke. Zu Bundesbahnzeiten wurden auf der Strecke V100, Schienenbusse und 628 eingesetzt. Ab 1998 wurde die Strecke durch die HLB-Tochter Butzbach-Licher Eisenbahn (BLE) mit Stadler GTW bedient. Derzeit stellt die HLB weiterhin Züge für die offiziell mit der Start (DB-Tochter) betriebenen Strecke, da die Wasserstoffzüge noch Probleme bereiten. Elektrifiziert wurde nur der Teil ab Frankfurt nach Friedrichsdorf im Taunus. Wie auf dem Bild zu erkennen wurden 2002 überall die Schwellen durch die markanten Y-Schwellen ersetzt und Rosbach vor der Höhe zum Kreuzungsbahnhof umgebaut.

Auch wenn es derzeit wie eine Übersättigung an 245 in der Galerie auf dieser sonst nur von Treibwagen befahrenen Strecke wirkt möchte ich mit einem schönen Motiv zur Erinnerung an dieser außergewöhnliche Leistung etwas beitragen zudem können solche Bilder auch einmal zum Ansporn genommen werden die täglich verkehrenden Triebwagen dort in Szene zu setzen. Zu guter letzt ein Gruß an alle getroffenen Fotografen.


Zuletzt bearbeitet am 17.04.23, 19:39

Datum: 14.04.2023 Ort: Rosbach vor der Höhe [info] Land: Hessen
BR: 245 (Bombardier TRAXX P160 DE ME) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 6 Punkte

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Spot an: Dunkle Wolken über Lehrte
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 25.10.22, 01:22
Ersatzverkehr auf der S3 Hildesheim - Hannover:

Die orientrote ,,Miete mich ...." 112 139 von DB-Gebrauchtzug mit Ihrem S-Bahn-Ersatzzug bei Bahnkilometer 17,0 von auf dem Weg von Hildesheim nach Hannover. Aufgenommen am Nachmittag des 19.09.2022. Der Zug besteht aus vier klassischen n-Wagen inklusive Steuerwagen. Solche Zugbildungen waren früher üblich sind aber 2022 abgesehen von Ersatzverkehren und einigen Ausnahmen gegenüber der Doppelstockwagen im Regionalverkehr kaum noch zu sehen. Lange wurde 2022 eine 111 von DB-Gebrauchtzug im Ersatzverkehr eingesetzt, welche dann durch die hier abgebildete 112 139 ausgetauscht wurde. Die Lokomotive hat eine Erstzulassung am 10.03.1994 und wurde (angesehen von dem DB-Gebrauchtzugschriftzug) im ehem. BW Dresden - Altstadt mit Ihrer Ursprungslackierung versehen. Die abgebildete Lätzchen-Lok war Teil der 90 Lokomotiven im Projekt Deutsche Einheit, bei dem zu 45 Stück an die Deutsche Bundesbahn und Deutsche Reichsbahn ausgeliefertgeliert wurde.

Der Blick des Fotografen ist nach Norden gerichtet und im Hintergrund des Zuges ist die Stadtsilhouette von Lehrte zu erkennen. Der Zug fährt hier auf einer langen Geraden danach über einer Großen Schleife in den Bahnhof Lehrte ein. Neben zwei gut erkennbaren Kirchtürmen und einem Silo des Gewerbegebietes ist besonders gut das Wahrzeihen der Stadt (am rechten Bildrand) zu erkennen: Der als Zweckbau errichte Wasserturm von 1912. Als in Lehrte viele Brunnen versiegten wurde ab 1911 eine zentrale Wasserversorgung eingerichtet, die auch für den Eisenbahnknotenpunkt Lehrte wichtig war. Es gab Lieferverpflichtungen von 500 m³ Trink- und Kesselspeisewasser an die Bahn. Um diesen Verpflichtungen einhalten zu können wurde der Wasserturm benötigt. Der Turm wurde mit einem Hochbehälter in der Nähe des Bahnhofes errichtet. Durch den Wasserturm konnte ohne Pumpen der Wasserdruck reguliert werden. Erst 2003 wurde der Wasserturm stillgelegt und der Druckausgleich mittels Ventilen geregelt. Immer noch gilt er als Wahrzeichen der Stadt Lehrte und wird nachts blau beleuchtet.

An diesem Tag gab es jedoch auch Wasser von oben. Wolken und Regen hatten am Montag den 19. September 2022 in der Region die Oberhand. Ich befand mich auf der Durchreise nach Berlin zur InnoTrans. Da ich aber ohnehin zur richtigen Zeit den Weg des Zuges kreuzte sollte einfach mal ein Bild probiert werden. Ohne große Hoffnungen hatte die Sonne zur richtigen Zeit ein Einsehen und beleuchtete die Szenerie mit Theaterlicht vor den dunklen Wolken. Diese Wolken brachten wenig später eine Dusche für den Fotografen, bevor er den Weg zum Auto finden konnte. Trotz der Regenschauer hatte sich die kleine Pause in Lehrte gelohnt und der Weg Richtung Berlin konnte mit einem Bild auf dem Chip fortgesetzt werden.

Datum: 19.09.2022 Ort: Lehrte [info] Land: Niedersachsen
BR: 112 (Ost-Baureihe) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 7 Punkte

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Zwei Flügel für den Blumengießer
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 18.08.22, 00:40
Jedes Jahr im Sommer fahren die Unkrautspritzzüge (spöttisch von manchen Eisenbahnfreunden auch ,,Blumengießzüge" genannt) durch das Land. Bei diesen Zügen werden gerne die verbleiben V100erter von DB-Fahrwegdienste eingesetzt.

Am Dienstag, den 19.07.2022 sollte der Zug den Vogelsberg befahren: 212 329 hatte die Aufgabe Bauzug 61542 zwischen Fulda und Gießen (KBS 635) zu ziehen. Plan-Zeit für Großen Buseck war 14:56 Uhr. Mit etlicher Verspätung konnte ich den Zug zusammen mit anderen Fotografen um 17:58 Uhr am Bahnübergang Zeilstraße, bei Bahnkilometer 10,4 fotografieren. Mit zwei Flügeln schlechte der Zug am Einfahrsignal von Großen Buseck vorbei. Seine Rückfahrt trat er dann leider erst bei Dunkelheit an. Befördert wurde der Unkrautvernichtungszug an diesem Tag nur von einer Lokomotive und nicht wie bei diesen Zügen oft üblich im Sandwich. Dafür war wenigstens die blau-beige Maschine am Zug. Durch die Verspätung hatte ich wenigstens die Möglichkeit den Zug noch an den Ausläufern des Vogelsberg ab zu passen. Die hier bereits veröffentlichte Fotostelle hat sich jedoch schon deutlich verändert. Das letzte in der Galerie veröffentlichte Foto ist von 2019: [www.drehscheibe-online.de]. Auf Grund der etwas verschmierten Seitenwand des Waggons und der baulichen Veränderungen um das Fotomotiv, habe ich den Zug dann anders als im bereit hier veröffentlichten Bild, eher frontal aufgenommen. Leider sind um das noch alte Formsignal immer mehr weniger schöne Gebäude entstanden und in der blattlosen Zeit scheinenden sich diese Bausünden kaum verdecken zu lassen, zudem entsteht im noch freien rechten Bildbereich jetzt ein weiteres Gebäude. Insofern war ich froh, dass die Natur im Sommer den Großteil der Gebäude verdeckt.

Bildmanipulation: Zwei im linken Bildbereich hinter dem Baum parkenden Autos wurden aus dem Bild umgeparkt.

Zuletzt bearbeitet am 18.08.22, 20:09

Datum: 19.07.2022 Ort: Großen Buseck [info] Land: Hessen
BR: 211,212,214 (alle V100-West-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 4 Punkte
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Überführung in die neue Heimat
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 16.08.22, 02:15
Vor kurzem zeigte ich eine besondere Fuhre im Baugleis auf der Eifelhauptstrecke: [www.drehscheibe-online.de]. Die Anfahrt des Zuges von Brohl erfolgte nach dem Rhein über die Moselstrecke (KBS 690).

Auf dem Bild zu sehen: DGS 60931 von Brohl-Lützing über Koblenz - (KBS 690) - Trier (KBS 474) - Kyllburg nach Gerolstein im Auftrag der Vulkaneifelbahn.
Es handelt sich um eine Fahrzeugüberführung zum Betriebsgelände der Vulkan-Eifel-Bahn Betriebsgesellschaft mbH (VEB) im ehemaligen Bahnbetriebswerk Gerolstein mit teilweise neu erworbenen Fahrzeugen.

Gezogen wird der 92 m lange Zug von der neu erworbenen 218 139-4 (92 80 1218 139-4 D-VEB, ex .Eisenbahnlogistik Vienenburg ELV). Dahinter: V100 2299/ 212 299 (92 80 1212 299-2 D-VEB); V60 850/ 364 850-8 (98 80 3364 850-8 D-VEB); Besichtigungswagen 395 (60 80 99 23 357-9 D-VEB), ehemaliger Bereisungswagen S-Bahn Düsseldorf; 796 739 (95 80 0796 739 D-VEB; ex DDM) und zum Schluss der 996 701-9 (95 80 0996 701-8 D-VEB; ex DDM).

Am Mittwoch, den 27.07.2022 um 10:35 Uhr passierte der Zug an der Mosel die Ortschaft Kobern-Gondorf mit Fahrtrichtung Trier. Im Hintergrund oben am rechten Bildrand die Niederburg Kobern. Diese Ruine liegt auf 150 m mit einer Matthiaskapelle. Die Burg wurde im 12 Jahrhundert errichtet und 1195 erstmals erwähnt. Im Jahre 1688 wurde die Burg zerstört und später teilweise wieder rekonstruiert. Die Burganlage lässt sich besichtigen. Darunter St. Lubentius und die Schlossberg Halle und der einzeln stehende alte Kirchturm mittig im Bild.

Bei dieser Variante ist zwar die Mosel nicht gut zu erkennen, aber die mannigfaltigen Bauwerke der Ortschaft Kobern-Gondorf im Hintergrund des Zuges. Dieser quert über einen Damm den Ort. Bei diesem Motiv ist praktischerweise für die spätere Bildbeschriftung gleich der Ortsname unter dem Zug im Motiv angebracht.

Datum: 27.07.2022 Ort: Kobern-Gondorf [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: VEB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 6 Punkte

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Wieder ein Zug an der ruhigen Kyll
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 02.08.22, 01:41
Die Eifelhauptstrecke Köln -Trier (KBS 474) wurde früher oft von mir bereist. In letzter Zeit, mangels interessanter Fahrzeuge, etwas in Vergessenheit geraten. Sie ist derzeit nur in Teilstücken mit modernen Treibwagen 620/622 befahren. Erlangte die KBS 474 im Sommer 2021 traurige Berühmtheit. Während der Flutkatastrophe am 15.07.2021 führte die Kyll die höchste Abflussmenge seit Beginn der Aufzeichnungen und sorgte für die Überschwemmung zahlreicher Orte und auch der Bahnstrecke. Nach der Flut dauerte es lange bis wieder auch nur auf Teilstücken ein Zugbetrieb möglich war. Gerolstein ist zum Zeitpunkt der Aufnahme noch komplett vom Zugbetrieb abgeschnitten, welcher derzeit nur in Nordrhein-Westfalen bis Kall und in Rheinland-Pfalz bis Kyllburg wieder aufgenommen werden konnten. Zahlreiche gestrandete Treibwagen (DB-Regio) und auch Fahrzeuge der Vulkaneifelbahn waren damit in Gerolstein gefangen, sodass es ab Januar 2021 mittels Ausnahmegenehmigungen zu einzelne Überführungsfahrten, über die nicht mehr betrieblich genutzte Eifelquerbahn kam. Dazu zwei Bilder von mir am 14.: [www.drehscheibe-online.de] und 15.01.2022: [www.drehscheibe-online.de].

Fast genau ein Jahr später fließt die Kyll fast harmlos ruhig und kaum beachtet dahin. Zwischen Kyllburg und Gerolstein ist der Bahnverkehr noch immer nicht wieder in Betrieb. Allerdings besteht wieder ein befahrbares Baugleis. Mit einer Sondergenehmigung konnte somit die Vulkaneifelbahn etliche Fahrzeuge (darunter einige Neuerwerbungen) in Ihr Depot verbringen. Diese Primären-Fahrt wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und trotz weniger möglicher Fotostellen (auf Grund des Sonnenstandes zur Fahrzeit an der Eifelstrecke), gelang es mir diese Fahrt sogar inklusive der jetzt wieder ruhig dahinfließenden Kyll zu verweigern.

Am Mittwoch, den 27.07.2022 um 16:02 Uhr passierte DGS 60931 von Brohl über Koblenz - Trier - Kyllburg nach Gerolstein im Auftrag der Vulkaneifelbahn den Fotografen. Es handelt sich um eine Fahrzeugüberführung zum Betriebsgelände der Vulkan-Eifel-Bahn Betriebsgesellschaft mbH (VEB) im ehemaligen Bahnbetriebswerk Gerolstein.

Gezogen wird der 92 m lange Zug von der neu erworbenen 218 139-4 (92 80 1218 139-4 D-VEB). Dahinter: V100 2299/ 212 299 (92 80 1212 299-2 D-VEB); V60 850/ 364 850-8 (98 80 3364 850-8 D-VEB); Besichtigungswagen 395 (60 80 99 23 357-9 D-VEB), ehemaliger Bereisungswagen S-Bahn Düsseldorf; 796 739 (95 80 0796 739 D-VEB; ex DDM) und zum Schluss der 996 701-9 (95 80 0996 701-8 D-VEB; ex DDM).

Aufgenommen zwischen Densborn und Mürlenbach mit Blick nach Osten aus Richtung L24. Mürlenbach liegt direkt im Naturpark Vulkaneifel und teilweise in einem Landschaftsschutzgebiet. Neben den auf die historischen Ereignisse bezogenen Besonderheiten möchte ich deswegen bei diesem Bild zusätzlich auf den am rechten Bildrand befindlichen Mammutbaum hinweisen, welcher beim Zufluss des Herschebach in die Kyll in dieser Region eine kleine Besonderheit darstellt. Natur und Eisenbahn zeigen sich wieder in Hamonie vereint und hoffen wir das die Bahnstrecke zukünftig von weiteren Katastrophen verschont bliebt. Zukünftig soll der Betreib in auf der KBS474 elektrisch erfolgen.

Zuletzt bearbeitet am 02.08.22, 10:17

Datum: 27.07.2022 Ort: Mürlenbach [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: VEB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 5 Punkte
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Eine gelbe Schnauze mit Bundesbahn-Logo
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 21.03.22, 00:45
KBS 625 (Lahntalbahn) bei Bahnkilometer 97,4: Die 247 029 (Euro Cargo Rail/DB-Cargo) mit EZK54942 Kerkerbach-Neuwied auf der Lahnbrücke in Lahnstein mit Fahrtrichtung Koblenz am Freitag den 18.03.2022 um 13:15 Uhr.

Neben ab und an den umgeleiteten Ton-Zügen gibt aber an der Lahn auch regelmäßige Güterzüge mit Class-Lokomotiven im Bereich Limburg - Koblenz. Eine beständig an Freitagen verkehrende Leistung ist dabei der Kalk-Zug von Kerkerbach nach Neuwied. Diese Leistung wird mit den Euro Cargo Rail Lokomotiven für DB-Cargo erbracht. Der Zug transportiert dabei Kalk aus dem Schäferkalkwerk in Kerkerbach (bei Runkel) an den Rhein. Kurz vor dem Ende der Dieselstrecke passiert der Zug noch einmal die Lahn, welche in Lahnstein mit einer rostigen Stahlkonstruktion in Kastenform überwunden wird. Da ich diese an sich bekannte Fotostelle in der Galerie noch nicht gefunden habe möchte ich mit diesem Bild die Galerie bereichern.

Die eingesetzte Lokomotive hat einen aufgeklebten Bundesbahn-Keks, auch wenn die Lokomotive erst zu Zeiten der Deutschen Bahn nach Deutschland gefunden hat. Sie gehört zwar nicht zu meinen Lieblingslokomotiven jedoch kommt ihre gelbe Schnauze hier auf der Brücke recht markant zu Geltung.

Zuletzt bearbeitet am 21.03.22, 01:00

Datum: 18.03.2022 Ort: Lahnstein [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 266 (alle EMD Series 66) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 10 Punkte

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Burgruine Reichenstein im Abendlicht
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 14.03.22, 14:10
218 191 Manuel Zimmermann Eisenbahndienstleistungen (MZE) 218 451 Lappwaldbahn Cargo (LWC) mit 40 Railpro-Schotterwagen zwischen Puderbach und Altenkrichen unterhalb der Burgruine Reichenstein (Westerwald) am 11.03.2022 (Freitag) um 17:05 Uhr. Der Fotograf blickt dabei grob nach Osten.

Die im Bild links sichtbare Burgruine Reichenstein liegt auf 225 m über N.N. in der Nähe des der Bahnstrecke gegeben Holzbaches. Unweit der Burg neben der L267 liegt ein gleichnamiges Dorf Die Burg war Stammsitz der Herrschaft Reichenstein und sie wurde am 5. Juni 1208 das erstmals urkundlich erwähnt. Im Zeitraum 1310 bis 1320 wurde sie als Schutzburg und Zollstation genutzt. Bereits im 16 Jahrhundert war sie eine Ruine und wurde im Jahr 1618 von Grafen zu Wied (damaliger Besitzer) zerstört. Die Ruine ist weiter verfallen und befand sich lange in Privatbesitz. Heute wird die Ruine von einem Förderverein zu Erhaltung betreut. Mehr Informationen zur Burgruine findet man hier: [www.burgruine-reichenstein.de]

Seit einiger Zeit wird die Holzbachtalbahn nach baubedingter Sperrung wieder regelmäßig von Güterzügen befahren. Am 26. November 2018 kaufte die Lappwaldbahn Service GmbH die Strecke und wurde am 01.01.2019 dessen Eigentümer. Nach umfangreichen Bauarbeiten, bei denen der Güterverkehr ruhen musste, gibt es immer noch genug zu tun. 2023/24 sollen dann auch die letzten Arbeiten abgeschlossen sein. Die am Rand liegenden Schwellen zeugen davon, dass noch einige Gleise und Schwellen getauscht werden müssen. Es wurden dafür mehre Million bereitgestellt. Nach Abschluss der Arbeiten soll sogar wieder Personenverkehr möglich sein. Es ist also auf Grund weiterer Arbeiten zu hoffen, dass noch einmal ein solcher Zug den Weg auf die Strecke findet. Vor den Bauarbeiten erwischte ich DB-Cargo 294 866 fährt am Samstag, den 16. Mai 2020 bei Ihrer Arbeit auf der Strecke: [www.drehscheibe-online.de] Mittlerweile ist die Fahrplanlage etwas verändert und der Güterzug fährt in aller Frühe nach Selters (WW) um dann grob gegen 7 bis 10 Uhr wieder zurück zu fahren. Der Verkehr wird auch nun mit DB-Gravitas abgewickelt. Dennoch wird die Strecke weiter saniert und Bau-/ Schotterzüge geben die Gelegenheit weitere Motive umzusetzen. In der Galerie veröffentlichte ich bereits ein Bild vom 23.04.2021 in Niedererbach (Strecke Siershahn - Limburg an der Lahn) mit der Lappwaldbahn Cargo 218 450, welche damals von Schotterarbeiten der Holzbachtalbahn zurückkehrte: [www.drehscheibe-online.de] Jetzt gab es wieder eine Gelegenheit einen ähnlichen Zug auf der Holzbachtalbahn aufzunehmen. Diesmal verkehrte er von Betzdorf über Au(Sieg) - Altenkirchen nach Puderbach und fuhr nach getaner Schotterarbeit zurück. Die veränderte Fahrplanlage und Trasse ermöglichte bei bestem Wetter andere Motive als 2021. Mich reizte dabei vor allem ein noch offenes Motiv war die Burgruine Reichenstein. Ich hatte dieses Motiv zwar mit den damals mit der zeitweilig verkehren 215 (vgl. dazu Bilder des Zuges aus der Galerie: [www.drehscheibe-online.de] ) umsetzen können jedoch war ich damit auf Grund des Lichtes und der Schatten nie wirklich zufrieden. Jetzt gab sich eine Gelegenheit den Zug im besten Abendlicht an der Stelle zu erwischen. Nach dem ich die Hinfahrt des Zuges von Au (Sieg) bis Puderbach bereits fotografisch begleitet hatte ging meine Hoffnung auf, dass der Zug rechtzeitig den Rückweg antritt, um an der Ruine noch im Licht zu sein. So kam es dann auch. Der Lokführer wollte zügig die Heimreise antreten und erschein rechtzeitig an der Fotostelle mit seinem mittlerweile leeren Schotterzug.

Hinweis zur Fotostelle. Es ist schon recht eng dort und dennoch konnten wir mit einigen wenigen Fotografen dort gefahrlos stehen. Der Standort der Fotografen war zudem mit dem Lokpersonal abgesprochen.

Zuletzt bearbeitet am 14.03.22, 14:12

Datum: 11.03.2022 Ort: Reichenstein (Puderbach) [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: MZE
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 17 Punkte

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Unlock the dock über der Maas
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 12.03.22, 01:05
Die Deutsche Bahn im Einsatz in Belgien: 193 342 („Unlock the dock“) überquert mit einem 25 Wagen zählenden und 640m langen Güterzug, als EZ 44529 die Maas von nordwestlicher in südöstliche Richtung die Maas im Stadtgebiet von Lüttich. Der DB-Cargo-Zug startet in Antwerpen Nord und fährt weiter nach Köln Gremberg. Aufgenommen am Samstag, den 05.03.2022 um 13:10 Uhr, als er das Viadukt in Renory auf der Route L36a befährt.

Die Werbelokomotive ist als moderner Vectron und fähig auch Strecken der belgischen SNCB zu befahren. Der Slogan der Lok soll auf eine Angebotserweiterung der Anbindung der Häfen Rotterdam und Antwerpen hinweisen, welche stärkerer in den Einzelwagenverkehr eingebunden werden sollen. Die Werbeaufschrift machte aus dieser Entfernung eine eindeutige Identifizierung der Maschine möglich.

Die aufgenommene Brücke wird normalerweise nur von wenigen Zügen befahren. An diesem Wochenende gab es jedoch einen Umleitungsverkehr, so dass die Frequenz und Vielfalt der Züge deutlich gesteigert werden konnte. Die Züge nutzen dabei die L36a, welche den Balken von Voroux an das rechte Maas-Ufer anbindet. Das Betonviadukt von Renory überspannt neben der Maas auch die Bahnlinie 125 und die Straßen: Rue Ernest Solvay, N617 und die Rue Renory. Die Brücke besteht aus 11 Pfeilern (davon 2 in der Maas), 10 Bögen und hat eine Gesamtlänge von 587 m und eine Höhe von 20 m. Das Betonviadukt wurde 1930 errichtet.

Der hier aufgenommene Zug hat kurz zuvor noch die Stahlbrücke in Tilleur und die Bahnstrecke beim Bahnhof Sclesin überquert, bis die Güterzugstrecke über die Maas auf die andere Flussseite wechselt. Im Vordergrund ist noch ein Teil der Bahnstrecke zu sehen, welche in einem Tunnel unter dem ehemaligen Stahlwerk Cockerill Sambre hervorkommt (links außerhalb des Bildes. Vgl. dazu auch dieses Galeriebild: [www.drehscheibe-online.de] ).

Neben den Industrieanlagen an der Maas ist ein Teil der Stadtkulisse von Lüttich (Liege) zu sehen, auf welche der Fotograf mit Blick nach Nord/Nordosten schaut. Im Hintergrund (rechter oberer Bildrand) sehr gut zu erkennen sind mehrere Hochhäuser und die Kuppel der Herz-Jesu-Kirche von Cointe. Rechts daneben steht der markante Turm Phare de Liège: In der Krypta des Leuchtturmes werden Denkmäler verbündeter Nationen wie Frankreich, Spanien oder Rumänien dargestellt und ein Marmorsarkophag, der mit Erde aus diesen Ländern gefüllt ist. Die Stadt Lüttich (Liege) liegt in der französischsprachigen Wallonie und wird als deren kulturelles Zentrum gesehen. In der Altstadt gibt es Sehenswürdigkeiten aus dem Mittelalter und andere Kunstschätze zu bewundern. Die Stadt ist Hauptstadt der Provinz Lüttich und des gleichnamigen Bistums. Lüttich liegt am Zusammenfluss der Ourthe und Maas. Der Name Lüttich geht auf die römische Zeit und die Bezeichnung Leodicum zurück. Lüttich ist der wichtigste Eisenbahnkontenpunkt der Region Ostbelgien. Die starke industrielle Bedeutung sieht man der Stadt heute noch an jedoch ist der Niedergang der europäischen Montanindustrie hier deutlich zu erkennen.

Zugang zum Fotopunkt erhält man von einem Hügel aus Richtung Universität über die Rue Louis Plescia. Vom Parkplatz führt dann ein Trampelpfad zum Fotopunkt. Mit einem starken Tele ist von diesem Standpunkt auch ein Blick auf die Stahlbrücke von Tilleur möglich. Viele weitere Eisenbahnbewegungen auf den zahlreichen Strecken lassen sich hier beobachten und auch ein guter Blick auf das ehemalige Stahlwerk ist von diesem Standort möglich. Zu guter Letzt bedanke ich mich für den Tippgeber des Fotostandpunktes und der Umleitungsverkehre und die netten Stunden mit den Mitfotografen beim Blick auf die Bahnbrücke.

Datum: 05.03.2022 Ort: Lüttich (Liege) [info] Land: Europa: Belgien
BR: 193 (Siemens Vectron) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 9 Punkte

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Stahlblaue Schönheit unter dem Bergerdenkmal
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 01.03.22, 11:09
Am 27.02.2022 um 14:40 Uhr fährt 110 428-0 mit TRI 33785 als RB 40 von Essen nach Hagen (Kursbuchstrecke 440). Blick nach Nordosten vom südwestlichen Ufer der Ruhr in Witten auf das Bergerdenkmal. Zum letzten Tag des Ersatzverkehres kommt es zum Einsatz der Baureihe 110.

2020 endete der Einsatz der Baureihe 111 vor dem RE4 nachdem moderne Triebwagen diese Line übernommen haben. So dachte ich, dass dies vorerst die letzte Gelegenheit ist, „vernünftige“ Lokomotiven entlang der Ruhr regelmäßig im Personenzugeinsatz zu erleben. Durch Umstrukturierungen Im Bahnmarkt kam es dann in diesem Jahr zu Ersatzverkehren an der Ruhr, bei denen auch herkömmliche Lok-Wagen Kombinationen eingesetzt wurden. Da ich jedoch die schwarz lackierten Siemens ES64U4 nicht so attraktiv fand hatte ich das Thema für mich bereits aus dem Gedächtnis gestrichen. Am 27.02.2022 hatte ich mich mit einem Freund dennoch zu einer kleinen Bahntour im Ruhrgebiet verabredet jedoch auch um andere Verkehre aufzunehmen. Wie es der Zufall wollte kam dann die Meldung, dass ab Mittag eine 110 im Ersatzverkehr eingesetzt werden sollte. Da das Wetter zudem wolkenlos gemeldet war also eine gute Gelegenheit hier noch einmal eine schöne Lok-Wagen Kombination im Plandienst zu erwischen.

Eingesetzt wurde die 110 428 von TRI. Die Maschine wurde bei der Bundesbahn am 14.09.1966 abgenommen und in stahlblau ausgeliefert. Ihre erste Beheimatung war Frankfurt Griesheim. Später wurde sie in Köln Deutzerfeld und Dortmund beheimatet. Am 21.02.1987 erhielt die das ozeanblaue beige Farbkleid welches Sie bis zur Umlackierung nach Ihrer Revision am 21.02.2002 in Dessau trug. Als dann war sie bis zur Abstellung in Frankfurt Griesheim am 01.11.2012 für die Deutsche Bahn im Einsatz. Nach einem Einsatz als Heizlok wurde sie 2016 reaktiviert und an TRI Train Rental GmbH verkauft. Dort erhielt die bei der Revision am 02.02.2016 wieder Ihr stahlblaues Farbkleid.

Damit die Lok auch würdig zur Geltung kommt war eine der imposantesten Fotostellen mit Ruhr uns Begerdenkmal angesagt. In der Nähe des Wasserkraftwerkes Hohenstein im Wittener Naherholungsgebiet gibt es gute Möglichkeiten den Zug in Szene zu setzen wie auch bereits andere Bilder aus der Galerie belegen: ( vgl.: [www.drehscheibe-online.de] ). Der klassische Blick wie ich Ihn auch schon mit einer 111 verwirklicht habe und in der Galerie auch bereits mit einer 145 vorhanden abgebildet ist (vgl.: [www.drehscheibe-online.de] ), wird derzeit leider etwas durch Arbeiten im Wasser getrübt. So hat man dort derzeit einige unschöne weiße Säcke im Vordergrund. Deswegen entschied ich mich auf Tipp eines Freundes die Stelle mit dem stöhnenden Wasser der Ruhr umzusetzen. Ich finde dieses Variante auch sehr spannend, da hier die Dynamik des Wassers gut hervorgehoben wird.

Das über dem Zug thronende Berger-Denkmal ist eine 21 m hoher Aussichtsturm auf den Ausläufern des Ardeygebirges. Er steht im Naherholungsgebiet Hohenstein. Das Denkmal erinnert an den gleichnamigen Industriellen und Abgeordneten Luis Constanz Berger (1829–1891) und wurde dort von der Turngemeinde Witten errichtet. Berger war Mitglied dieser Turngemeine, sodass man nach seinem Tod 1902 bis 1904 dieses imposante Denkmal bauen ließ. Berger war ein industrieller der die Firma seines Vaters übernahm und dort vor allem Gussstahlgewehrläufen herstellen ließ. Später war er Politiker nationalliberaler Ausprägung. 1865 bis 1891 Parlamentarier des Preußischen Landtages und 1874 bis 1881 Mitglied des Deutschen Reichstages. Besonders interessant für die Betrachter meines Bildes dürfte jedoch sein, dass Herr Berger selbst einen Bezug zur Eisenbahn hatte. Somit passt das Denkmal umso mehr als Kulisse: Berger förderte die Eisenbahn-Verkehrsverhältnisse und setze sich dabei stark für den Bau der 1885 eingeweihten Bahnstrecke Wengerohr – Wittlich ein. In Wittlich wurde er dann später Ehrenbürger.

Ich hoffe auch den Mitfotografen sind diese Infos zum Bild etwas hilfreich. Zu Schluss also beste Grüße an die weiteren getroffenen Fotografen.

Zuletzt bearbeitet am 04.03.22, 00:12

Datum: 27.02.2022 Ort: Witten [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 110,112,113,114 (West-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: TRI
Kategorie: Bahn und Landschaft
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218 471 zu Gast in der Schäferstadt
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 27.02.22, 00:04
Wie bereits letztes Jahr (vgl. dazu dieses Bild aus der Galerie [www.drehscheibe-online.de] so verkehrt auch in diesem Jahr, fast genau ein Jahr später wieder ein Messzug in der Region, welcher das Einerlei der HLB GTWs etwas auflockert. In diesem Jahr wurde dem kürzlichen Ausscheiden des 725 nun eine 218 zu Messzwecken eingesetzt:

218 471 fährt mit ihrem Messzug (NbZ 94343 Gießen - Gelnhausen) am 26.02.2022, um 10:51 Uhr in den Bahnhof Hungen ein. Aufgenommen bei Bahnkilometer 21,6 (KBS631) in der Nähe des Bahnhofparkplatzes (bei Ecke Raiffeisenstraße/ Zur Eisenbahn). Zu sehen sind die nordwestlichen Ausfahrsignale mit einem der Stellwerke. Die hier präsentierte Stelle kann, wie die Galerie zeigt mit den täglich verkehrenden GTWs auch ohne Messzug aufgenommen werden: (Vgl. dazu dieses kürzlich erschienene Galeriebild: [www.drehscheibe-online.de] Der Zug fährt nach passieren des Bahnhofbereiches weiter Richtung Nidda bis nach Gelnhausen und zurück nach Hanau.

Der Bahnhof Hungen hatte zu seiner Glanzzeit einmal elf parallel nebeneinander liegende Gleise und wurde am 29.12.1869 mit dem Streckenabschnitt Gießen - Hungen als Bahnhof eröffnet. Das Empfangsgebäude (im Bild nicht zu sehen) gehört mittlerweile der Stadt und der Bahnhof gehört zum Tarifgebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV). Der Bahnhof Hungen wird derzeit noch von mechanischen Stellwerken der Bauform Willmann bedient. Eine Umgestaltung in elektronische Stellwerkstechnik ist bereits beabsichtigt. Derzeit erfreut sich der Bahnreisende jedoch noch der alten unverwüstlichen mechanischen Signaltechnik.

Die Stadt Hungen selbst gehört zum Landkreis Gießen und 782 n. Chr. durch eine Schenkungsurkunde Karls des Großen erstmals urkundlich erwähnt. Hungen liegt auf 139 m über NN und wird wegen des normalerweise alle zwei Jahre stattfindenden Schäfer-Festes auch die „Schäferstadt“ genannt.

Die hier, mittlerweile in einem strahlenden Gelb, die bräunliche Winterlandschaft erhellende Lokomotive wurde unter der Fabriknummer 19786 bei der Krauss-Maffei AG (München-Allach) gebaut. Die 218 471 durfte im Gegensatz zu anderen Maschinen nach Ihrem Ausscheiden aus dem täglichen Personen- und Güterzugdienst weiterhin bei der DB bleiben. Bis zum 20.11.2015 war sie bei DB Regio Bayern in Kempten eingesetzt. Ihr jetziger Eigentümer ist: DB Netz, Zentrale Streckenmanagement / Schienenfahrzeuge, Fulda. Seit 2016 fährt sie in dem typischen gelben Lack herum. Ausgeliefert wurde sie in ozean-blau beige. 1996 wurde sie orientrot und seit 2003 verkehrsrot lackiert.

Solche Züge sind immer ein willkommener Anlass die noch mit alter Signaltechnik ausgestattete Strecke zu besuchen, um einmal wieder etwas anderes als einen GTW zu erwischen. Insbesondere hatte es mich gefreut, dass der Wettergott mir und den anderen Fotografen hold war und die Sonne noch gerade rechtzeitig bis zur Durchfahrt des Zuges scheinen ließ. Zumal ich bereits vor einem Jahr an der gleichen Stelle bereits vergebens aus einen Unkrautvernichtungszug abgewartet hatte und an dieser Stelle zwar Sonnenbilder (aber leider nur mit GTWs) erlangen konnte. Insofern gelang es mit dann heute das Motiv einmal vernünftig umzusetzen. Zum guten Schluss ein Gruß an die getroffenen Mitstreiter des Tages.

Zuletzt bearbeitet am 28.02.22, 10:07

Datum: 26.02.2022 Ort: Hungen [info] Land: Hessen
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Von den Hügeln der Eifel hinab in das Kylltal
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 25.01.22, 22:52
Am 15.01.2022 wurden nach langer Zeit die ersten drei Rheingoldwagen aus Gerolstein überführt: [www.drehscheibe-online.de]. Einen Tag vorher, am 14.01.2022 machten sich nach langer Zeit die ersten richtigen Lokomotiven wieder auf den Weg nach Gerolstein. V60 403 (364 403) und V60 1140 (365 140) waren die erste wirkliche Belastungsprobe für die angeblich marode Kyllbrücke in Pelm. Die nächsten Tage folgten dann die Überführungsfahrten durch die VEB und DB-Regio mit Railadventure. Am ersten Tag, bei der die Loks der Vulkaneifelbahn nach Gerolstein gelangten, war dann im Gegensatz zu den anderen Tagen durchgängig Sonne angesagt. Insofern entstand hier um 13:25 Uhr eine Landschaftsaufnahme, bei der die Maschinen gerade die Hügel der Eifel von Hohenfels verlassen haben und Richtung Pelm/ Gerolstein rollten. Ein ähnliches Bild, mit einer jedoch deutlich anderen Perspektive, entstand unbemerkt von mir wohl von einem Standort weiter unterhalb. Es findet sich bereits in der Galerie: [www.drehscheibe-online.de]. Ich möchte das Bild der beiden Maschinen jedoch den Betrachtern der Galerie nicht vorenthalten, da es von meinem Standort einen deutlich anderen Charakter hat. Es eröffnet sich ein weiter Blick auf die Streckenführung. Mir gefällt dabei besonders gut, wie man den Charakter der Eifellandschaft erkennen kann. Interessant fand ich, dass die Gleise noch im Schnee liegen, obwohl drumherum dieser bereits geschmolzen ist. Die Eifelquerbahn (Andernach - Gerolstein) steigt an dieser Stelle entlang des etwas weiter nördlich verlaufenden Essinger Bach und Hangelsbach, bei der B410, durch Weiden und Wälder zwischen Rockeskyll (nördlich vom Fotografen) und Berlingen (südlich vom Fotografen) in das Tal der Kyll hinab und bietet in beiden Richtungen herrliche Landschaftsmotive. Bei dem etwas erhöhten Standpunkt lässt sich nicht nur die Streckenführung etwas besser erahnen, sondern auch die vom unteren Standpunkt störenden Windräder lassen sich besser aus dem Bild verbannen. Jedoch musste ein kleiner Flügel, eines solchen Windrades aus den Baumkronen digital entfernt werden. Der Fotograf blickt bei diesem Motiv vom Hügel herab auf das Gleis Richtung Nordosten. Einige Tage später habe ich dann gleiche Szene noch einmal mit den weniger farbenfrohen Lokomotiven der Firma Railadventure (Zuführungsfahrten mit DE18 und 365, sowie mit Bremswagen/ Begleitwagen) umsetzen können. Ein länger Zug kommt hier fast noch besserer zur Geltung, jedoch habe ich mich für die Veröffentlichung der altroten V60 entscheiden, da bei den anderen Tagen sich die Sonne leider keine Ehre gab. Das an späteren Tagen entstandene Bild mit den Zuführungen der Railadventure ergab jedoch ohne Sonne auch noch eine stimmungsvolle Aufnahme.

Zuletzt bearbeitet am 26.01.22, 15:55

Datum: 14.01.2022 Ort: Rockeskyll [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 360-365 (alle V60-West) Fahrzeugeinsteller: VEB
Kategorie: Bahn und Landschaft
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Durch den Eifel-Nebel
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 16.01.22, 15:40
Am 15.01.2022 wurden die durch das Hochwasser gestrandeten Rheingoldwagen der VEB Richtung Kaisersesch überführt. Von dort gingen sie dann in der Nacht weiter nach Brohl. Zur Tour über die lange nicht befahrene Eifelquerbahn sind in DSO ja bereits einige Bildbelege aufgetaucht. Wie hier von Biebermühlbahner: [www.drehscheibe-online.de]. Die Kombination von Loks und Wagen passt zwar farblich gut zusammen, ist aber historisch ungewöhnlich. Jedoch war diese Zusammenstellung in der Eifel für mich eher eine Erinnerung an mein erstes hier eingestelltes Galeriebild: [www.drehscheibe-online.de]. Am 07.05.20216 fotografierte ich damals den blauen Domcar inklusive weiterer Wagen des FEK-Rheingold, ebenfalls zusammen mit einer V60 auf der Oleftalbahn. Am 15.01.2022 waren dann die rot-beigen Wagen in Kombination mit zwei V60ern zu sehen. Nun war natürlich auch für mich angesagt diese einmalige Fuhre auf der Eifelquerbahn fotografisch zu begleiten.

Die Eifel war in weiten teilen verschneit. Zu Beginn der Fahrt strahlte die Sonne ungehindert. Im weiteren Verlauf durchfuhr der Zug mehr oder weniger dichte Nebelbänke. Zwei Tage vorher war ich in einer anderen Region bei Erndtebrück im Schnee unterwegs, wo sich der Nebel dann glücklicherweise vor Durchfahrt des Zuges rechtzeitig lichtete: [www.drehscheibe-online.de]. Bei der Fahrt über die Eifelquerbahn, welche von sehr vielen Fotografen abgelichtet wurde, jedoch tauchte der Zug bei Rengen in den Nebel ein. Somit war ein weiter Landschaftsblick, wie von Yannick S. in der Gegenrichtung bei der Triebfahrzeugfahrt, einen Tag zuvor, präsentiert: [www.drehscheibe-online.de], z.B. nicht möglich. Nach den zuvor mit voller Sonne getätigten Aufnahmen lässt sich aber bei der Kombination von Sonne, Zug, Nebel und Telegraphenmasten auch ein interessantes Bild anfertigen. Hier erklimmt der Zug die Höhe von Regen und fährt danach durch den ehemaligen Bahnhof Rengen weiter Richtung Kaisersesch. Um 10:17 Uhr kämpften sich V60 1140 und V60 1184 mit Ihren drei Wagen mit 10 km/h den Berg hinauf. In der Gegenrichtung hatte V60 1140 mit Ihrer Schwester V60 403 den Weg ja einen Tag zu vor in der Gegenrichtung bestritten. Nun durfte sie gemeinsam mit einer anderen Schwester: V60 1184 die edlen Wagen durch die Eifel befördern.

Das Bild ist quasi auch ohne Manipulation möglich. Ich habe lediglich einen Fotografen am rechten Bild Hintergrund etwas herausgepixelt, damit ich das Bild nicht zu eng beschneiden musste.

Datum: 15.01.2022 Ort: Rengen [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 360-365 (alle V60-West) Fahrzeugeinsteller: VEB
Kategorie: Stimmungen mit Zug
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Nebel lichten sich im Winterwunderland
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 14.01.22, 00:44
Vor kurzen stellte Christian (CMH) ein stimmungsvolles Winterbild von DGS 60929 ein: [www.drehscheibe-online.de]. Dieser Zug dient der Zuführung von Holzwagen nach Erndtebrück. Angespornt von diesem Winterbild wollte auch ich der Rothaarbahn (KBS443) gerne wieder einmal einen Besuch abstatten, zumal derzeit doch schöne Schneebilder entstehen können. In weiten Teilen des westlichen Deutschland herrscht derzeit eher triste Wetter Stimmung und in den Tallagen der bereisten Bahnstrecke fand sich auch noch kein Schnee. Erst auf den Höhen zwischen Hilchenbach und Erndtebrück trug eine geschlossene Schneedecke zu einer schönen Winterlandschaft bei. Als Stargast für mein Foro war die Rückleistung des oben beschriebenen Zuges auserkoren. Dieser Zug ist hier in der Galerie auch vertreten und wurde z.B. von Yannick S. gezeigt: [www.drehscheibe-online.de] . Ich suchte mir für den Holzzug eine Landschaftsstelle aus. Unweit meiner auserkorenen Fotostelle hatte ich die Hin-Leistung des Zuges bereits einmal im Sommer aufgenommen: [www.drehscheibe-online.de].

Die Wetteraussichten meiner heutigen Fototour zeigten mir Kälte und rechtzeitig abziehende Wolken und genug Sonne für das ausgesuchte Gebiet an. Als ich den auserkorenen Fotopunkt erreicht hatte war schnell klar, dass es nur zu Fuß weitergehen konnte, da ich im tiefen Schnee selbst die Wege mit dem Auto nicht mehr nutzen konnte. Ich stellte den Wagen an einem geeigneten Platz ab und begab mich auf eine kleine Wanderung hinauf auf den Rothaarkam um von dort einen Blick in die Landschaft zu werfen. Obwohl die Nebel langsam abzogen und die Sonne immer mehr die Oberhand gewann, war ich mir nicht recht sicher, ob dies die richtige Entscheidung war. Es war nicht ganz klar, ob die Nebel rechtzeitig den Blick in die Landschaft freigeben würden. Ich dachte kurz über eine Ersatz-Fotostelle nach, aber ich begann dann in fester Hoffnung, dass es für einem sonnigen Landschaftsblick reichen könnte, meinen Plan umzusetzen. Der Aufstieg zum Fotopunkt war ein schöner Winterspaziergang, durch eine fast unberührte Landschaft. Ich brauchte etwas länger als vermutet, da ich im tiefen Schnee doch etwas langsamer voran kam als gedacht. Dennoch war es schön durch eine winterlinde Landschaft zu wandern, wo selbst auf den Feldwegen noch tiefer Schnee lag und lediglich Tierspuren von Leben in diesem Wald zeugten. Da ich genug Zeit eingespannt hatte erreichte ich den Fotopunkt rechtzeitig. Leider jedoch war der Nebel noch stärker als vermutet. Etwa dreißig Minuten vor Durchfahrt des Zuges blickte ich von einem sonnigen Hügel auf eine dicke Nebelwand. Bester Hoffnung das es sich ändern könnte wartete ich ab. Ein vorbeifahrender HLB Triebwagen, als „Test Foto-Zug“ war mehr oder wenige noch im Nebel verschwunden. Als der Güterzug dann die Bühne betrat waren die Nebel soweit aus dem Motiv gezogen, dass diese nur noch eine bereichernde Rolle, als Statisten über den Bäumen darstellten. Ein weiteres Problem: Auf der Kronprinzentraße fuhren immer mehr große LKW, nicht gerade bildbereichernd, durch mein Motiv. Zum Glück war der Zug langsam genug, dass er ohne Autos in der Winterlandschaft aufgenommen werden konnte.

Kurz vor Mittag kreuzte dann die KSW Lok mit DGS60997 auf dem Weg nach Kreuztal mit drei Holzwagen mein Motiv. Ich war dankbar das dann doch alles gut funktioniert hatte. Von meinem ,,Feldherrenhügel" herab blickte ich nach Norden über die Eder auf den Zug welcher an dieser Stelle (unweit Bahnkilometer 26,0) die Grenze vom Siegerland zu Wittgenstein passiert. Um ca. 11:25 Uhr war ich dann befriedigt und konnte meinen Weg in das Tal wieder antreten.

Bei diesem Bild sind zudem noch die ein oder anderen Bilder entstanden, denn es sind von dort noch etwas mehr Blicke möglich. Ggf. zeige ich das ein oder andere Bild später hier einmal. Es war ein erfolgreicher und schöner Ausflug in das schneereiche Winterwunderland bei Erndtebrück. Wenige Meter weiter an der bekannten Fotokurve in Lützel waren noch strake Nebel. ich hatte es also geschafft gerade die richtige Stelle zu erreichen an der die Sonne vor der Zugdurchfahrt die Nebel gelichtet hatte.


Datum: 13.01.2022 Ort: Erndtebrück [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 271,277 (alle Vossloh-Mittelführerstandsloks) Fahrzeugeinsteller: KSW
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 15 Punkte

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Frostige Eifel
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 23.12.21, 13:12
An diesem Dezembertag lag zwar kein dicker Schnee, aber die frostige Kälte hatte bereits die Landschaft und Bäume weiß gepudert und in eisige starre verdeckt. Eine verkehrsrote 218 mit Ihrem Regionalexpress von Trier nach Köln über die Eifelhauptstrecke (KBS 474). Typisch waren zu dieser Zeit die Halbpackwagen, welche der Fahrradbeförderung dienten. Nach dem jahrelang die 215er die Eilzüge in der Eifel beorderte hatten die Baureihe 218 die Ehre die Letzen planmäßigen V160 Vertreter auf dieser Strecke zu sein. Der Zug ist bereits komplett verkehrsrot, Lange Zeit waren die Regionalzüge in der Eifel eine Ansammlung verschiedenster Farben. Bahn und Landschaft der Eifel zeigen in diesem Bereich zwischen Blankenheim (Wald) und Nettersheim den typischen Eifelcharakter [www.drehscheibe-online.de]. Am rechten Bildrand ist jedoch auch der Kamin und das Silo eines kleinen Sägewerkes mitten in der industrieschwachen Nordeifelregion zu erkennen. In einem anderen Galeriebild wurde die Strecke von weit Oberhalb meines Standortes eingestellt, Dort erkennt man Elemente meines Bildes wieder: [www.drehscheibe-online.de].

Da die Strecke in diesem Abschnitt entlang des Oberlaufs der Urft verläuft wurde sie bei den Hochwassern im Jahre 2021 schwer getroffen. Der hier gezeigte Teil der Eifelstrecke wird wohl der letzte Abschnitt sein, welcher wieder aufgebaut werden wird, da hier das Fahrgastaufkommen deutlich geringer ist als im nördlichen und südlichen Abschnitt. Jedoch ist ein Wiederaufbau geplant. Vor 2024 wird hier jedoch kein Zug rollen. Laut neuster Meldungen hat man sich nun durchgerungen beim Wiederaufbau der Eifelstrecke gleiche eine Elektrifizierung derselben durchzuführen.

Besonders markant fällt der teilweise vereiste Tümpel auf, welcher durch die Urft gespeist wird. Der rote Zug bereichert die Szenerie der frostig weiß-bläulichen Landschaft mit den eingefrorenen Bäumen farblich. Bei der Betrachtung des Bildes kann jeder sicher die Kälte spüren, welche dem Fotografen beim Erstellen des Bildes fast die Finger einfrieren ließ, bis dann das erwartete Fotoobjekt vorbeigesaust kam. Der Standpunkt des Fotografen ist durch einen kleinen Feldweg unweit der Bundesstraße 258 zu erreichen. Der Blick ist nach Nordwesten gerichtet. Der Zug passt gut in die Lücke zwischen den vereisten Bäumen und der von der Urft gespeiste Tümpel dient als Vordergrund.

Als Hinweis für Nacharmer nach dem Wiederaufbau der Strecke ist noch zu ergänzen, dass der Standort zwar über einen Feldweg erreichbar ist, welcher ab einem bestimmten Punkt auf ein Privatgelände führt. Da ich öfter im Bereich Blankenheim Wald Fotos gemacht habe kann ich jetzt nicht mehr auswendig sagen, ob ich bis zu diesem Fotostandort noch unbehelligt den Weg entlanglaufen konnte oder dort bereits um Einlass beim Grundstückseigner betteln musste, welcher sein Gelände mit Zugangstoren gesichert hat.

- Scan vom Kleinbild-Dia: Velvia 50 -

Datum: 11.12.2004 Ort: Blankenheim (Wald) [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 4 Punkte

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Unter den Häusern von Gevelsberg
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 06.12.21, 16:49
111er Abschied auf dem RE4:

In der Galerie gibt es Bilder der imposanten Steilwand: [www.drehscheibe-online.de] so wie einige andere interessante Bilder der 111er auf dem RE4. Auch wenn es sich hier um eine Personenzuglinie in dicht besiedeltes Gebiet handelt, so gibt es doch mannigfaltige Motive. Unweit dem stark frequentierten Steilwandmotiv findet sich jedoch auch ein ansehnlicher Blick auf den zu dieser Zeit noch Lokbespannten RE4. Das Ende der 111er Ära zog viel Fotografen an. Es folgte die Übernahme der Leistungen auf dem RE4 durch moderne RRX Triebwagen. Niemand hätte gedacht, dass wenige 111er später (sogar in originalen Bundesbahnfarben lackierten Farben) wieder in der Nähe Ersatzzüge auf anderen Regionalzügen eingesetzt würden.

Zum Zeitpunkt des Bildes wollt ich jedoch vor allem die wenigen Sonnentage im November nutzen, um die Ära der 111er in NRW zu dokumentieren. Neben den bekannten Motiven finden sich mit dem Einsatz eines Tele auch typische Blicke. Bevor ich mich bekannten Motiven widmete, konnte ich recht ungeplant einen, in meinem Foto-Plan ursprünglich nicht eingeplanten Zug, bei der Einfahrt in den Bahnhof Ennepetal aufnehmen. Kurz nach dem Bahnhof [www.drehscheibe-online.de] passiert er dann die imposante Steilwand [www.drehscheibe-online.de] .

Hier fährt der Zug in den Bahnhof ein, DB-Regio 111 121 mit RE10412 am Sonntag, den 07.11.2020, um 09:40 Uhr auf dem Weg von Düsseldorf nach Aachen. Soweit ich mich erinnere war die Linie jedoch zu dieser Zeit baustellenbedingt in Neuss gebrochen, sodass die Fahrt des gezeigten RE4 in Neus enden wird. Aufgenommen von der Straßenbrücke der Milsper Straße/ Bahnhofsstraße bei Bahnkilometer 130,8 kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof Ennepetal-Gevelsberg. Der Fotograf blickt Richtung Norden auf die Häuser von Gevelsberg.

Zuletzt bearbeitet am 06.12.21, 18:24

Datum: 07.11.2020 Ort: Ennepetal (Gevelsberg) [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 111 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 2 Punkte
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Den Berg hinauf, vorbei am gelben Blütenmeer!
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 30.11.21, 18:12
Im Oktober 2021 feierte die Meterspurige Bahn ihr 120-jähriges Jubiläum im Angedenken an die Eröffnung der ersten Streckenabschnitte am 14.01.1901. Ich würdigte dieses Jubiläum bereits mit dem Bild der D1 auf dem Oberzissener Viadukt, am Abend des gleichen Tages: [www.drehscheibe-online.de] Die heute 17,5 Kilometer langen Vulkan-Express-Strecke (Brohl-Engeln), welche in Oberzissen in einen steilen Streckenabschnitt (1:20) übergeht ist eine der steilsten Adhäsionsbahnen in Deutschland. Beim Bahnhof Englen wurden vom Rhein an etwa 400 Höhenmeter überwunden. Auf dem heute letzten steilen Bergabschnitt hatten bei diesem Jubiläum die Dieselloks das Sagen. Sehr gut zu erkennen ist, wie sich die D5 mit Ihrem P55 nahe des kleinen Örtchens Fußhölle, die Steigung zwischen Brenk und Engeln (Kempenich) hinaufkämpft. Die Steigung hinauf in die Vulkaneifel ist auf dem Bild durch die Seitenansicht deutlich zu erkennen.

Am Sonntag, den 10. Oktober 2021, um 12:51 Uhr brummte die Henschel D5 (Fabriknummer 31004) zum jetzigen Endbahnhof Engeln hinauf. Die vierachsigen Loks nutzen die Gleise und Räder weniger ab, als die kleinen Stangenloks. Seit dem 24.09 2008 ist diese vierachsige Lok mit Ihren 1.200 PS auf der Borhltalbahn im Einsatz. Vor allem bei dem auf der Borhltalbahn bis Brenk noch vorkommenden Phonolith-Güterverkehr bestand großer Bedarf an einer solchen leistungsfähigen Lokomotive. Die hier genutzte D5 wurde vorher bei der staatlichen spanischen Schmalspurgesellschaft FEVE eingesetzt. Somit ist die in Kassel gebaute Maschine, nach einem langen Spanien-Urlaub wieder zurück in Deutschland. Hier kann sie dabei beobachtet werden, wie sie mit einen Touristenzug des Vulkanexpress den Berg hinaufschleicht. Der Fotograf steht dabei auf einem kleinen Hügel und Blick über ein gelbes Blumenmeer Richtung Norden.

Nach getaner Arbeit gönnte ich mir dann eine der leckeren Bratwürste am Endhaltepunkt, wobei ich noch einen Hobbykollegen traf. Danach widmete ich mich der Rückfahrt des Zuges


Datum: 10.10.2021 Ort: Engeln (Kempenich) [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 299 (alle deutschen Schmalspur-Dieselloks) Fahrzeugeinsteller: BEG
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 8 Punkte

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Sommerlicher Ausflugverkehr in der Nordeifel
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 25.11.21, 19:06
Mein erstes Bild in dieser Galerie war ein Scan vom 07.05 2016 an der in mir bestens bekannten 17,2 km langen Oleftalbahn: [www.drehscheibe-online.de] . Zu dieser Strecke habe ich den stärksten Bezug, da sie nun mal in meiner Kindheit die am nächsten gelegene Bahnstrecke war. Die Strecke weist interessante Besonderheiten wie die Ortsdurchfahrt in Olef auf: [www.drehscheibe-online.de] , wie ein Bild von Detlef Klein, mit dem gleichen Triebwagen beweist. Animiert durch meiner Veröffentlichung des hier gezeigten Bildes im Drehscheibe Heft 316 (Seite 57), möchte ich das Bild auch für die Galerie vorschlagen. Die im Tourismusverkehr genutzte Strecke kann derzeit nicht befahren werden. Dies wird aber leider auch auf unbestimmte Zeit so bleiben, da die Bahnanlagen durch die Flut stark geschädigt wurden. Bereits 2020 konnte hier kein Verkehr durch die Corona-Einschränkungen mehr stattfinden. Im Jahre 2021 traf die Flut dann die Strecke empfindlich. Einer der Hauptgründe, weswegen die Strecke so schnell nicht mehr befahrbar wird, ist eine kleine zerstörte Brücke. Ein Mittelpfeiler wurde unterspült, der daraufhin einstürzte und im Wasser versank. Hier bewegte Bilder vom Abriss der betroffenen Brücke: [www.youtube.com] . Diese kleine unscheinbare Brücke hatte der Triebwagen kurz vor meinem Foto befahren. Sie befindet sich quasi unweit außerhalb des linken Bildrandes. Auch wenn die Strecke als Oleftalbahn bezeichnet wird, war es hier die Urft, welche in diesem Bereich der Strecke die Bahn begleitet und leider erhebliche Schäden an der Brücke und am Bahnkörper hervorgerufen hat. Die Strecke wurde seit längerer Zeit im Muesumsverkehr von den RSE-MAN-Triebwagen befahren, je nach Saison wurde ein roter, grün-weißer oder wie hier orange-weißer Triebwagen eingesetzt.

Am Sonntag, den 04.08.2019 um 10:27 Uhr passiert der RSE-MAN-Triebwagen VT9 einen kleinen Hochsitz unweit der parallel verlaufenden Kölner Straße (B266) auf seiner Fahrt von Hellenthal nach Kall. Er befindet sich bei den letzten Häusern von Maul und erreicht als nächstes den ehemaligen Haltepunkt Anstois. Der Fotopunkt liegt in der nähe des Forsthauses Maul (nicht im Bild) und der Fotograf blickt dabei Richtung Westen.

Weitere Informationen zur Oleftalbahn finden sich hier: [www.oleftalbahn.de]

Datum: 04.08.2019 Ort: Schleiden-Gemünd, Maul [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 0302 (MAN-Schienenbus) Fahrzeugeinsteller: RSE
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 3 Punkte
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Es keimet die Saat und die Hoffnung ist groß
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 11.11.21, 23:58
,,Es keimet die Saat und die Hoffnung ist groß" … , heißt es in dem Hambacher Lied, welches mit den Worten endet: ,,Frisch auf, Patrioten, den Berg hinauf! -Wir pflanzen die Freiheit, das Vaterland auf." Wir befinden uns also an einem geschichtsträchtigen Ort!

Das Ziel der morgendlichen Exkursion war jedoch deutlich profaner, als im oben zitierten historischen Hambacher Lied. Den Berg hinauf musste an diesem Morgen auch Niemand und solche weltbedeutenden revolutionäre Reden, wie sie beim Hambacher Fest gehalten wurden, hatten die anwesenden Fotografen auch nicht vor. Aber die Hoffnung, dass keine Wolken die Sonne trübe und der RE6 auch wirklich (wie zu dieser Zeit an Werktagen oft üblich) mit dem 628er Fahrzeugen bestückt war. Damit gab es mal wieder ein wenig Abwechslung im 642/643 Verkehr.

So standen zwei Fotografen am frühen Morgen des 30.11.2020 in großer Erwartung auf ein schönes Foto, bei kühlen Temperaturen, in den flachen Weingärten unterhalb des Hambacher Schlosses. Meine vorherigen Versuche diese Szene mit Sonne und 628 umzusetzen, scheiterten einige Tage vorher an Wolken und Nebel. Am 30. November 2020 Tag sollte es aber klappen:

Um 09:11 Uhr durcheilte das 628 Tripple aus 628 470, 628 455, 628 473 mit RE12008 von Karlsruhe nach Neustadt Weinstraße den Bahnkilometer 3,8 bei Neustadt Weinstraße, um wenig später in der Gegenrichtung wieder nach Karlsruhe zu fahren. Die 628er wurden dann aber noch an weiteren Fotopunkten aufgenommen. Lange waren diese Fahrzeuge hier heimisch und nun gelten sie bereits als Besonderheit. Ein Lok-bespannter Zug wäre mir natürlich noch lieber gewesen, doch reichte der 628-Einsatz als Motivation der Region wieder einen Besuch abzustatten.

Vom ausgewählten Fotostandpunkt aus sieht man über die KBS 676, mit Blick nach Westen, auf das Pfälzer Bergland. Hinter dem Zug ist die Kath. St. Remigius Kirche von Diedesfeld zu sehen. Am Rechten Bildrand zeigt sich das berühmte Hambacher Schloss. Zu diesem Schloss habe ich eine persönliche Beziehung, weil ich dort bereits ein öffentliches Bundeswehr-Gelöbnis mit der Bundeskanzlerin mit organisiert habe. Zudem ist dieses Schloss bedeutsam für die deutsche Geschichte und es prägt die Region.

Früher stand auf dem Platz des Schlosses die Kästenburg, welche im Mittelalter erbaut wurde. Der Ursprung geht auf das 11. Jahrhundert zurück. 1842 wurde die Ruine von dem königstreuen Eigentümer dem bayrischen Kronprinzen (Maximilian II) vermacht. Das Gebäude wurde daraufhin Maxburg bezeichnet. Der Wiederaufbau begann 1844. Seither wurde die Burg als Schloss betitelt. Lange blieb das Schloss jedoch eine Bauruine. Das heute als Hambacher Schloss bekannte Gebäude ist ein Symbol der deutschen Demokratie und Freiheitsgeschichte.

Am 27. Mai 1832 trafen sich dort ca. 30.000 Menschen aus verschiedenen Schichten und Ländern. Sie folgte dem Ruf zum Hambacher Fest. Besonders für Studentenverbindungen gilt bis heute noch das Hambacher Schloss, als nationales Freiheitsdenkmal. Nachdem es massive Spannungen zwischen den Fürsten und Bürgern in vielen europäischen Gebieten gab, war nach dem Wartburgfest 1817 auch in der Pfalz eine revolutionäre Stimmung zu spüren. Insbesondere, da die Region stark durch den französieren Freiheitsgedanken geprägt war. In der liberalen Pfalz, welche zu dieser Zeit zum Königreich Bayern gehörte, wurden die revolutionären Stimmungen deutlicher. Die Regierung beschnitt die Freiheitsrechte der Bürger immer stärker und das Zollsystem belastete den Weinbau. Wirtschaftliche Not, Freiheitsliebe und der aufkommende Nationalgedanke führten dann hier auch zu einem vom Wartburgfest 1817 inspirierten Treffen, angespornt durch die neue franz. Juli-Revolution von 1830. Da dieses nationalliberal freiheitliche Fest anfangs verboten werden sollte, führte dies (nach der Erlaubnis zur Durchführung) zu einem noch größeren und populäreren Fest. Es waren neben Studenten und Professoren auch Handwerker und Tagelöhner anwesend. Auf der Zusammenkunft wurden politische Reden geschwungen: Neben der angestrebten Beseitigung der Fürstenherrschaft wurden die Vorstellungen nach Grundrechten und einem Nationalstaat gestärkt. Nach dem Fest verstärkte die Regierung die Repressionen und stationierte mehr Soldaten in der Region. Das Hambacher Fest war ein Grund für die weitere Einschränkung der Freiheitsrechte in deren zehn Artikel zur „Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung im Deutschen Bund“. Jedoch später endeten diese Spannungen in der Revolution von 1848/49 und in den bürgerlichen Freiheitsrechten. Die heutigen Nationalfarben Deutschlands prägten maßgeblich das Bild beim Hambacher Fest. Seit 2015 wurde das Hambacher Schloss von der Europäischen Kommission zum Europäischen Kulturerbe benannt.

Im Grunde vereint das Bild alles was die Bahnregion ausmacht: Den dort lange typischen 628, Weingärten, die Pfälzer Berge und das Hambacher Schloss!

Zuletzt bearbeitet am 12.11.21, 09:45

Datum: 30.11.2020 Ort: Neustadt Weinstraße [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 628 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 7 Punkte

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Am Sonnenberg
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 08.11.21, 21:13
Am heutigen Tag (08.11.2021) konnte der Tagesschau die Meldung entnommen werden: ,,Vier Monate nach Flutkatastrophe - Abschnitt der Bahn im Ahrtal freigegeben". Damit ist der erste Abschnitt der KBS 477 (Ahrtalbahn) bis Ahrweiler wieder befahrbar. Nach der Flut ein großer Fortschritt, auch wenn der restliche Teil der Ahrstrecke noch lange Zeit bis zur vollständigen Instandsetzung benötigen wird. Jedoch auch ohne Flut veränderte diese Bahnstrecke seit einigen Jahren Ihr Gesicht: Die typischen Telegraphenmasten sind wie vor einigen Jahren nicht mehr überall anzutreffen. Im Jahre 2013 sah das Gesicht der Strecke und der Fahrzeugeinsatz noch etwas anders aus: [www.drehscheibe-online.de]

Am 11.02.2021 prägten aber immerhin noch die alten Formsignale die Strecke, als der DB-Regio 622 003 (Vavero) der Linie RB30 mit RB10868 um 17:21 Uhr das westliche Einfahrvorsignal bei Bahnkilometer 5,5 in Bad Bodendorf passierte. Passend zum Namen der nahen Straße (Am Sonnenberg) strahlte an diesem Abend ungehindert das winterliche Sonnenlicht auf den zu dieser Zeit noch bis Ahrbrück durchfahrenden Zug. Zu diesem Zeitpunkt konnte keiner ahnen, dass wenige Monate später der Bahnverkehr unwetterbedingt eingestellt werden musste. So konnte ich aus den Büschen heraus noch ungehindert ein Alltagsbild machen. Anders als auf diesem Bild können die Züge aber bis zur Instandsetzung der restlichen Strecke nicht bis Ahrbrück fahren. Dennoch können wenigstens auf dem hier dokumentierten Streckenabschnitt wieder Züge fahren.

Zuletzt bearbeitet am 10.11.21, 23:49

Datum: 11.02.2021 Ort: Bad Bodendorf [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 620 (Alstom LINT 81) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 6 Punkte

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Morgendliches Treffen an der Lahn
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 28.10.21, 16:51
Lahntalbahn (KBS 625): Am 17.06.2021 um 07:14 Uhr durchfährt DB 294 643 mit einigen Güterwagen den Ennericher Tunnel und überquert eine kleine Eisenbrücke über die Lahn, bevor sie den Bahnhof Kerkerbach, auf dem Weg nach Löhnberg passiert. Aufgenommen wurde die Szene mit einem straken Tele (von einer ungefährlichen Stelle aus dem Büschen neben dem Gleis) an der Straße ,,Am Heidchen".

Nach dem ja die „DSO – Runkelkampagne“ ausgerufen wurde: [www.drehscheibe-online.de], möchte ich mich daran auch beteiligen. Der Ort Kerkerbach gehört zur Gemeinde Runkel. Der Ortsteil Kerkerbach ist nach dem gleichnamigen Bach 20,7 km langen Zufluss zur Lahn bekannt. An diesem Bach zweigt auch die Zubringerstrecke nach Steeden ab: [www.drehscheibe-online.de]. Des Weiteren wurde bei einem Abend-Bild in der Galerie die westliche Tunnelausfahrt präsentiert: [www.drehscheibe-online.de] Auch ich habe diese Tunnelausfahrt auf der Westseite hier bereits gezeigt, jedoch in einer Umsetzung, bei dem das Tunnelportal eher eine Rolle als Hintergrund spielt: [www.drehscheibe-online.de] Von dem kürzlich gezeigten Bild angeregt möchte ich den Betrachtern der Galerie auch die nordöstliche Tunnelseite vor Augen zu führen. Diese ist am besten am frühen Morgen im Licht. Da das Tunnelportal schnell verschattet [www.drehscheibe-online.de] kam nur ein Zug im Monat Juni in Frage. Auch im Juni darf sich der Zug nicht zu lange Zeit lassen, bis das Portal wieder in das Dunkel der Baumschatten getaucht wird.

Der Ennericher Tunnel [www.drehscheibe-online.de] durchsticht den Bergrücken zwischen Runkel-Ennerich und Runkel-Kerkerbach und liegt bei Streckenkilometer 47,0 Die Länge des Tunnels beträgt 494 Meter. Auf der Portalseite ist das Fertigstellungsdatum von 1862 angebracht. Auf der gleichen Plakette ist auch das Erneuerungsdatum von 2007 verewigt. Gebaut wurde dieser Tunnel von italienischen Spezialisten mit einer leicht gebogenen Tunnelröhre. Die hier gezeigte imposantere Nordportal besitzt eine Brüstung mit Zinnen.

Zur Entstehungsgeschichte des Bildes: Schon länger schwebte mir vor das Tunnelportal mit der frühen Zuführung der ,,Löhnberg-Übergabe“ umzusetzen. Wie oben angesprochen sollte dies im Juni passieren. Wie es der Zufall wollte, machte ein Freund aus Schulzeiten und Eisenbahnfreund von mir mit seiner Familie Urlaub an der Lahn. So war schnell die gemeinsame Idee geboren sich an der hier gezeigten Stelle zu treffen. Andere mögen sich wohl im Biergarten verabreden wir nutzen aber die Gelegenheit gleich einen Haken an ein noch nicht umgesetztes Motiv der Lahntalbahn zu machen. Zum Glück gab es einen passenden Zug. Auch bei unserem Bild ergriffen die Schatten mit fortschreitender Uhrzeit immer mehr Besitz vom Tunnelportal. Insofern waren wir trotz des wolkenlosen Morgens froh alsbald das Wummern einer Diesellok im Tunnel zu hören. Zu unserem Glück war an diesem Tag auch eine V90 und keine Gravita vorgespannt. Als die Lok sich vor dem Tunnel auf der Brücke sonnte klickten die Kameras. Es war ein schöner Auftakt in den Tag. Nach dem erfolgreichen Foto trennten sich unsere Wege wieder und ich konnte noch rechtzeitig meinen beruflichen Verpflichtungen nachkommen. Der Schulfreund konnte mit frischen Brötchen rechtzeitig zu seiner Familie in die Ferienwohnung zurückkehren.

Zuletzt bearbeitet am 28.10.21, 18:28

Datum: 17.06.2021 Ort: Kerkerbach [info] Land: Hessen
BR: 294 (alle V90-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 27 Punkte

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Überraschung am Hubertus Viadukt
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 27.10.21, 01:38 sternsternstern Top 3 der Woche vom 07.11.21
Die teilweise stillgelegte Hunsrückbahn (KBS 479) von Boppard nach Simmern weist in dem noch bis Emmelshausen befahrenen Abschnitt eine Steigung von bis zu 60 Promille auf: [www.drehscheibe-online.de] Früher war die Strecke mit einer Zahnstange versehen, später konnte sie mit steilstreckentauglichen Fahrzeugen auch ohne Zahnradantrieb betrieben werden. Der Steilstreckenabschnitt, welcher von der linken Rheinstrecke abzweigt, wurde um neunzehnhundert von der Firma Grün & Bilfinger errichtet. 2008 wurde die Strecke nochmals saniert. Das imposanteste Bauwerk ist der Hubertus Viadukt bei Bahnkilometer 49,6. Der Viadukt überspannt das über die gleichnamige Schlucht, in einer Kurve. Die Brücke war zu seiner Errichtung mit 50m Höhe einer der höchsten Steinbogenviadukte in Deutschland. Der mit Eisengittern gesäumte Viadukt wurde aus Rotsandsteinquadern aus der Necker Region erbaut. Es gibt sechs Öffnungen mit einer Länge von 150 Metern. Die Unterseiten wurden mit Backsteinen verblendet. Alle zwei Pfeiler ragt ein steinernes Brüstungsstück nach oben hervor.

Es gibt in der Galerie schon einige Bilder von diesem Imposanten Steilstreckenbauwerk. Dabei präsentiert es sich im bunten Herbstlaub am besten:
[www.drehscheibe-online.de] In letzter Zeit ist die Fahrzeugvielfallt jedoch geringer geworden und es sind dort dauerhaft die modernen Stadler-Steilstrecken-Triebwagen anzutreffen. [www.drehscheibe-online.de] Auf alten Bildern finden sich Lokomotiven der Baureihe 213 (bis 1995) [www.drehscheibe-online.de] V160 (215 und 218 (bis 2011) auch Schienenbusse auf dem Viadukt: [www.drehscheibe-online.de] Diese Roten Brummer waren hier ebenso lange alltäglich. Zu allen Zeiten war das Bauwerk nicht nur bei Eisenbahnfreunden ein beliebtes Fotomotiv. Dies ist auch nicht verwunderlich, den entlang der Wanderwege um den Viadukt stehen sogar Tafeln, welche den Wanderer auf die Strecke und das Bauwerk hinweisen. Sogar die Fahrzeiten der Brückenüberquerung sind angegeben. Wie praktisch. Auf den Tafeln heißt es: ,,Wunderschöne Fotomotive - nicht nur für den Eisenbahn Fan... Und immer dann, wenn ein Triebfahrzeug die Strecke befährt, ist der Blick auf das Gleis besonders ,fotogen´ .Die modernen blauweißen Regioschuttel der Transdev passieren den Hubertus Viadukt zu folgenden Zeiten…"

Am Tag meiner Aufnahme passierten die angesprochenen Regioshuttel, jedoch nur morgens und wieder ab Nachmittags dieses Bauwerk. Es gab eine Überraschung. Im Zeitfenster von ca. 11 bis 13 Uhr. Auf der RB37 wurden zwei Berg- und Talfahrten durch ein historisches Fahrzeug ersetzt: 796 766 und 796 752 der EVG erbrachte zusammengekuppelt die angesprochenen Leistungen. Diese beiden Triebwagen kennen Steilstrecken ja gut aus Ihrer Heimat Linz – Kalenborn: [www.drehscheibe-online.de] Auf dem Bild zu sehen ist am Dienstag, den 26.10.2021 um 12:11 Uhr die Leistung VEN88010. Was wohl die Fahrgäste zu ihrer ungewöhnlichen Beförderung gesagt haben? Zum Glück war auch ein kleiner Trupp Fotografen anwesend. Nach dem steilen Aufstieg der Wanderwege hofften wir auf den Lohn unserer Mühen. Ich erfuhr kurzfristig von dieser Aktion und musste mich sehr beeilen noch rechtzeitig am Motiv zu sein. Zum Glück war der Weg mit dem Auto nicht allzu weit, aber es musste ja zeitliche auch der Aufstieg zum Motiv noch rechtzeitig gemeistert werden. Hatte ich dort zwar schon 215er und 218 aufgenommen, so wollte ich mir einen Schienenbus auf dem Viadukt nicht entgehen lassen. Das Wetter war jedoch mehr Glückssache, dafür hatte der Wald eine wunderbare bunte Herbststimmung. Leider nicht bei allen Fahrten konnten die Fotografen das Wolkenlotto gewinnen. Die im Bild gezeigte Fahrt brachte das gewünschte Sonnenbild mit dem seltenen Gast auf dieser Strecke. Das Fahrzeug erinnert nicht ohne Grund an alte Zeiten, da es als besondere Überraschung für einen Lokführer eingesetzt wurde, welcher seine letzte Schicht vor dem Ruhestand angetreten hatte. Ihm von dieser Stelle, unbekannter Weise, auch alles Gute.

Von einer Lichtung zwischen den Bäumen nahe der Liesenfeld Hütte konnten drei Fotografen dieses für die heutigen Tage besondere Bild machen, welches die älteren Betrachter an vergangene Zeiten erinnert. Meine Begleiter verschwanden relativ zügig nach diesem Foto. Ich erwies ich dann noch dem modernen Nachfolger meine Ehre und würdigte diese mit zwei weiteren Bildern bis ich mich wieder auf den Heimweg machte. Im Anschluss gilt mein Dank den Organisatoren und dem Tippgeber. auch wenn es sehr kurzfristig war konnte ich dort noch ein passables Fotoergebnis produzieren.


Zuletzt bearbeitet am 28.10.21, 12:51

Datum: 26.10.2021 Ort: Boppard [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 798 (alle Schienenbusse Bauart Bundesbahn) Fahrzeugeinsteller: EVG
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 33 Punkte

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Der kleine Viadukt des Vulkanepress beim Jubiläum
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 21.10.21, 02:13
In Oberzissen beginnt ein Zug des Vulkan-Express mit dem Bergaufstieg und überquert dabei ein kleines Viadukt.

Zum Jubiläum 120 Jahre Brohltalbahn (Brohl - Engeln) [vulkan-express.de] gab es ein vielfältiges Programm auf der ca. 24 Kilometer langen 1000mm Schmalspurstrecke. [www.drehscheibe-online.de]

Die Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft aus Köln (Tochtergesellschaft von Lenz & Co) hatte am 19.08.1895 eine Konzession zum Bau der Brohltalbahn bekommen. Baubeginn war 1898. Da die Bahn keinen militärischen Nutzen versprach, hatte das Königreich Preußen kein Interesse den Bahnbau staatlich zu fördern. So entstand eine privat betriebene Eisenbahn. Heute ist die touristische Nutzung [www.drehscheibe-online.de] am offensichtlichsten, jedoch wurde die Bahn hauptsächliche für den Güterverkehr errichtet. Kurz vor der Jahrhundertwende war am Schellkopf bei Brenk [www.drehscheibe-online.de] mit dem Abbau des Minerals Phonolith (für die Glasindustrie) begonnen worden. Der Personenverkehr spielte eine untergeordnete Rolle. Am 01.05.1901 fuhr ein Zug nach Weibern. Am 7.01.1902 wurde das letzte Stück bis Kempenich/ Engeln eingeweiht. [www.drehscheibe-online.de] Ab Oberzissen beginnt der steilste Abschnitt der Brohltalbahn mit 1:20 (5%) Steigung. Dieser Abschnitt wurde bis 1934 als Zahnradbahn (System "Abt") betrieben und ist bis Engeln bei Kempenich 5,5 Kilometer lang. Im Bahnhof Oberzissen endet die Talstrecke [www.drehscheibe-online.de]. Der Ort Oberzissen zählt grob 1.100 Einwohner und hier wurden in der Vergangenheit große Mengen an Basalt auf die Bahn umgeladen. Der Basalt wurde von Oberdürnbach mit Förderbändern und Seilbahnen zur Schmalspurbahn transportiert. In Oberzissen gab es am 31.10.1907 einen Eisenbahnunfall bei dem ein GmP mit zu großer Geschwindigkeit den Bahndamm hinab stürzte und fünf Menschen mit in den Tod riss.

Auf der gesamten Schmalspurbahn gibt es Kunstbauwerke in Form von einem Tunnel und zwei Viadukten. Das Tönnisteiner Viadukt ist dabei das größere und bekanntere Viadukt. [www.drehscheibe-online.de] [www.drehscheibe-online.de] Im angesprochenen Ort Oberzissen steht bei der Ackerstraße das zweite Viadukt. Das in meinem Bild zusehende Oberzissner Viadukt wurde bis 2004 renoviert.

Auf dem Bild zieht am Sonntag den 10.10.2021 die erste Brohltalbahn-Diesellok mit der Bezeichnung D1 [www.drehscheibe-online.de] (Fabriknummer 26528), den aus mehreren Personenwagen bestehenden, P63 nach Engeln. Mit maximal 28 km/h zieht die 32 t wiegende kleine Diesellok den Zug nach Engeln. Die Lok wurde im Dortmunder Orenstein & Koppel Werk im Jahre 1965 gebaut und sorgte zusammen mit der gleichalten D2 für die Traktionswechsel bei der Brohltalbahn. Die Lokomotive besitzt einem Deutz BF 12L714 Motor.

Im Bahnhof Oberzissen wurde der Zug von der BEG-Dampflok auf Diesel umgespannt, um den restlichen Berg zu erklimmen. Der P63 verkehrte später als die sonst üblichen Personenzüge der Brohltalbahn und machte sich noch um 16:43 auf den Weg nach oben. Bei schöner Herbstabendstimmung präsentiert sich die Zugkomposition den Fotografen.


Zuletzt bearbeitet am 21.10.21, 15:27

Datum: 10.10.2021 Ort: Oberzissen [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 299 (alle deutschen Schmalspur-Dieselloks) Fahrzeugeinsteller: BEG
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 3 Punkte

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Posten 10
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 15.10.21, 16:29
Der Posten 10 an der Strecke Frankfurt Hbf - Frankfurt-Höchst ist ein Kleinod, wie man Ihn normalerweise eher an einer Nebenbahn vergangener Zeiten vermutet. Er steht aber heute noch Mitten in der Mainmetropole. Bei Bahnkilometer 6,9 befindet sich dieser besetzte Schrankenposten im Stadtteil Frankfurt- Nied an der Ecke Oeserstraße (155-71) Birminghamstraße (6-22).

Hier herrscht recht starker Zugverkehr. Neben 146ern und 143ern der Regionalline nach Limburg können dort Vias und Süwex, sowie die Züge der HLB beobachtet werden. Das ein oder andere mal verirrt sich aber auch eine Überführung, Rangier- oder Sonderleistung hier her. Die DB 294 740 - 6 lockerte das das gewohnte Bild der Regionalzüge etwas auf, als sie als Tfzf am 30.03.2021 um 15:38 Uhr in Richtung Höchst fuhr. Kurz nach einem gelungenen Foto mit der durchfahrenden Tausnusbahn, der HLB mit einem VT2e nach Königstein hatte ich auf dem Weg zum Auto irgendwie das Gefühl: "mal warten, vielleicht kommt noch was" Prompt ging die Schranke runter und es kam eine V90 angerollt.

An diesem Frühjahrstag schlugen die ersten Bäume in Frankfurt bereits voll aus und es war ein angenehm warmes Wetter für den Monat März. Es herrschte viel Verkehr an Fußgängern, Radfahren und Fahrzeugen. So idyllisch wie wir Bahnfotografen einen solchen Überweg finden mögen, so sehr kann man die Anwohner verstehen, die etwas genervt über die altmodische Straßensicherung sind. Werden doch die langen Vollschrankenbäume sehr häufig herabgelassen, sodass sich dort des Öfteren der Verkehr staut. Leider kam es hier dann im Mai 2020 auch bereits zu einem tödlichen Unfall, da eine Schrankenwärterin die handbediente Schranke öffnete, obwohl ein Zug sich näherte. Das Unglück forderte eine Tote und zwei Verletzte. Als Folge hat man nun beschlossen den Übergang besser zu sichern. Ende des Jahres soll hier eine Unterführung den Bahnübergang ersetzen. Bis dahin werden Bauarbeiten durchgeführt. Ab 11.12.2021 sollen die Schranken automatisch schließen und das Postenhaus wird vorübergehend durch einen Container ersetzt. Danach folgt der Bau einer Fuß- und Radfahrerunterführung. Ende 2024 soll nach einem festgelegten Stufenplan der Bahnübergang komplett durch eine Unterführung auch für Autos ersetzt sein. Bereits am 18.10.2021 sollen die alten Schranken und das Postenhaus abgerissen werden.

Als ich mein Bild an diesem Posten machte war mir sehr wohl bewusst, dass es dieses Kleinod nicht ewig geben würde. Die Diskussionen um diesen Überweg und die jüngsten Ereignisse waren mir als Ortsfremden aber zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt. Wobei es sicher schönere Postenhäuser gibt, war es mir aber ein Anliegen einen solchen noch betrieben Posten fotografisch festzuhalten, so lange es ihn noch gibt.

Verweis zum News-Link bei DSO: [www.drehscheibe-online.de]

Zuletzt bearbeitet am 15.10.21, 21:39

Datum: 30.03.2021 Ort: Frankfurt - NIed [info] Land: Hessen
BR: 294 (alle V90-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 3 Punkte

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Unter der Kreuzburg und über der Ahr
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 16.07.21, 17:06
Unter der Kreuzburg überquert 796 690 der VEB mit weiteren Bei- und Motorwagen (996 299, 996 309, 796 802 ) auf seinen jährlichen Wochenend-Herbsttouren die nördliche Brücke kurz vor Erreichen des Bahnhofes Kreuzberg (Ahr). Der Fotograf Blick dabei nach Westen auf die Kreuzburg, als der Zug um 12:11 Uhr, am Samstag den 20.10.2018 die Ahr überquert.

Zu diesem Zeitpunkt ist die Ahr unter der Brücke kaum zu erkennen und fließt ruhig unter der KBS 477 hindurch. Damals konnte der Fotograf nicht ahnen welche Gewalt der Fluss, an gleicher Stelle, im Jahre 2021 aufbringen würde. Der unter der Brücke (neben der Ahr) gelegene Campingplatz wird wohl nicht unverschont geblieben sein. Ich war froh, das bei Durchfahrt des Zuges keines der zahlreichen Campingmobile den Weg unter der Brücke nutzte. Die in diesem Jahr reißenden Wassermassen waren zum Zeitpunkt des Fotos noch nicht vorstellbar und werden sich sicherlich nicht an die maximale (auf dem Schild an der Brücke angegebene ) Durchfahrtshöhe von 3,5 m gehalten haben. Deswegen möchte ich hier gerade heute dieses Bild zeigen, um auf bessere Zeiten an dieser idyllischen Strecke zu erinnern, als die Ahr Ihr Flussbett nicht verlies und die Schienenbusse der VEB im Herbst eine willkommene Abwechslung zu den verkehrten Lint-Triebwagen der DB-Regio darstellten. Zum Zeitpunkt des Fotos drohte jedoch bereits der Umbau der Ahrtalbahn mit ESTW. Die Strecke neben dem hiergezeigten Landschaftsbild noch zahlreiche Telegrafenmasten und Formsignale, welche durch das ESTW in naher Zukunft eigentlich dieses Jahr bereits fallen sollten. Jedoch auch im Jahr 2021 war auf der Strecke noch alles beim Alten und ich hoffte eine solche Schienenbuseinheit an der Ahr einmal wieder im Herbst aufnehmen zu können. Die Fahrten mit dem Schienenbus wurden an Samstag von der VEB (ausgenommen 2020) in den Monaten September und Oktober regelmäßig angeboten und von vielen Wein-Wanderern begeistert angenommen. Der Zug verkehrte dabei offiziell bis Altenahr, fuhr aber immer weiter bis Kreuzberg, um dort bis zur abendlichen Rückfahrt abgestellt zu werden. Die Hochwasserzerstörungen von 2021 werden jedoch dafür gesorgt haben, dass die Befahrbarkeit der Strecke noch etwas dauern wird. Wahrscheinlich wird dann aber nach der Sanierung die ein oder andere alte Brücke nicht mehr so wie vorher aussehen und die Formsignale gleich mit beseitigt werden. Hoffen wir jedoch, dass zumindest die Anwohner Ihre Ahrtalbahn bald wieder nutzen können.

Im Hintergrund des Zuges befindet sich auf einem Felskegel hoch über der Ahr die Burg Kreuzberg auf einem dreieckigen Felsplatz. Das Befestigungswerk ist abgesehen von der Kapelle jedoch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Der als Crucenberg 893 erstmals erwähnte Ort Kreuzberg erhielt gegen 1100 auf dem Berg ein von Erzbischof Konrad Are-Hochstaden ein Verwaltungsgebäude welches später zur Kreuzburg ausgebaut wurde. Im Jahr 1659 ging die Burg an Johan Arnold Quadt von Wickrath. Nach wechselnden Besitzern und der Zerstörung 1686 im Pfälzischen Erbfolgekrieg durch französische Truppen wurde der Wohnbau 1760 durch Graf Carl Martin Ferdinand von Satzenhofen neu errichtet. Nach weiteren Wechseln erhielt im Jahr 1780 Graf Caspar Anton von der Heyden (Belderbusch) das Anwesen. Durch Ihn wurde der Bergfried mit einem Dach versehen und die Kapelle erneuert. Eine Kapelle gab es auf der Brug seit 1485. Ab 1820 diente die Burg als Jagdschloss der von Boeselager. Die Kellerräume der Burg wurden im zweiten Weltkrieg als Luftschutzräume genutzt und die Burg blieb im Krieg unzerstört. In den 50er Jahren wurde ein Verbindungstrakt zwischen Wohnbau und Bergfried errichtet. Heute gehört die Burg dem Malteserritter Albrecht Freiherr von Boeselager und trotze als Höhenburg auch der neuen Katastrophe des Hochwassers.

Neben der geschichtlichen markanten Kulisse und dem aktuellen Bezug stellt das Bild auch für mich persönlich eine Besonderheit dar. So war es (abgesehen von Testbildern) das erste Bahnmotiv welches ich mittels digitaler Technik angefertigt hatte, nach dem ich bis kurz davor nur analoge Bilder produzierte.

-Bildmanipulation: Ein rot/weißes Absperrband am rechten Bildrand auf der Wiese wurde digital entfernt.-


Zuletzt bearbeitet am 16.07.21, 23:39

Datum: 20.10.2018 Ort: Kreuzberg (Ahr) [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 798 (alle Schienenbusse Bauart Bundesbahn) Fahrzeugeinsteller: VEB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 11 Punkte

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Reichsbahn-Illusion im Pfefferminzland
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 09.06.21, 12:00
Am 19.09.2020, um 16:44 Uhr, zog 132 334 – 4 durch Guthmannshausen einen Stadtexpresswagenzug zwischen den beiden Bahnübergängen Siedlungsstraße und Nermsdorferstraße von Naumburg an der Saale Richtung Straußfurt weiter nach Erfurt. Es handelt sich um dem als Sonderzug verkehrenden Pfefferminz-Express. Der Fotograf steht dabei auf einem Feldweg in Guthmannshausen und blickt nach Osten. Die Hinfahrt des Zuges versackte noch in schlunzigen Wolken. Bei der Rückfahrt am Nachmittag gab es mehrere sonnige Bilder welche bereits in der Galerie vertreten sind: Seena [www.drehscheibe-online.de]; Buttstätt [www.drehscheibe-online.de]; Kölleda [www.drehscheibe-online.de]; Weißensee [www.drehscheibe-online.de]. Im Nachhinein kann also der Zugweg fotografisch hier nachverfolgt werden.

Der Zug durchquerte den Ort Guthmannshausen, welcher zum Landkreis Sömmerda im Thüringer Becken gehört. Südlich der Sinne (Höhenzug) verbindet dort die Pfefferminzbahn Straußfurt mit dem Eisenbahnknoten Großherringen. Die Region ist vorwiegend landwirtschaftlich geprägt. Schon lange gab es hier den Gewürz- und Arzneianbau. Somit erhielt die durchlaufende Bahnstrecke den umgangssprachlichen Namen Pfefferminzbahn. Sie ist eine Nebenbahn in Thüringen und Sachsen-Anhalt, welche (abgesehen von Sonderzügen) leider nur noch in Teilabschnitten befahren wird. Die Bahnstrecke, an der Guthmannshausen liegt, wurde am 14. August 1874 Saal-Unstrut-Eisenbahn-Gesellschaft (SUE) eröffnet und ist als eine eingleisige 53 Kilometer lange Normalspurstrecke. Im Jahr 1880 gab es täglich drei Zugpaare mit einer Reisezeit von knapp drei Stunden. In den Neunziger Jahren war die Strecke beliebtes Reiseziel von Eisenbahnfreunden, um mit den eingesetzten ex. DR-V100 noch etwas Reichsbahn-Nebenbahnflair zu erleben: [www.drehscheibe-online.de] . Heute ist die Strecke leider nur noch teilweise im ÖPNV betreiben. Bis 2006 wurde ein Teil der östlichen Pfefferminzbahn modernisiert und für eine Maximalgeschwindigkeit von 80 km/h ausgebaut. Eckartsberga und Oldesleben-Ellersleben erhielten Rückfallweichen. Der Personenverkehr auf dem westlichen Abschnitt wurde 2007 eingestellt. Auch der östliche Abschnitt hat keinen Personenverkehr mehr. Es gibt jedoch verstärkte Bemühungen zu einer Wiedereinrichtung eines Gesamtverkehres. Außer den jährlich verkehrenden Gesellschaftssonderzügen kam es auch zu Berufsverstärkerfahrten, den sogenannten Lückenfüllern: [www.drehscheibe-online.de] .

Neben den Kräutern ist die Region ein geschichtsträchtiger Ort. Bevor der Zug die Fotostelle querte, durchfuhr er vorher bereits den Ort Auerstätt an dem 1806 die entscheidende Schlacht von Jena und Auerstätt stattgefunden hatte. Am 13.10.1806 dort erlitten dort die preußischen Truppen große Verluste gegen die französischen Besatzungstruppen unter Napoleon Bonaparte. Der im Bild durchfahrene Ort Guthmannshausen wurde das erstmals urkundlich im achten Jahrhundert als Wodaneshusun erwähnt. Der Name geht auf den germanischen Gott Wotan zurück. Ab 1256 wird eine Besitzung von Albert von Gutenhusen nachgewiesen. Ab 1572 gehört der Ort zum Herzogtum Sachsen-Weimar. Guthmannshausen hatte in der weiteren Geschichte große Entbehrungen zu erleben: Vom Dreißigjährigen Krieg und der Pest strak gebeult, vernichtete 1793 ein großer Brand einen Teil der Häuser. Ab 1887 hatte der Ort Verbindung zum 1000 m Schmalspurnetz Weimar–Rastenberg/Großrudestedt bzw. Buttstedt. Über die sogenannte Laura aus Lossa. Guthmannshausen wurde zwar im Zweiten Weltkrieg von amerikanischen Truppen besetzt, aber später der sowjetischen Zone zugeteilt.

Die gezeigte eingesetzte Ludmilla gehört dort Erfurter Bahnservice Gesellschaft mbH (EBS). Sie wurde 1976 bei der Deutschen Reichsbahn als 132 334 – 4 in Dienst gestellt. Bei der Deutschen Bahn lief als 232 und wurde am 26.11.2008 Z-gestellt. Am 29.06.2015 gelangte die Maschine zur EBS (NVR-Nummer: 92 80 1232 334-3 D-EBS). Dort wurde sie ab dem 07.01.2016 wieder als 132 334-2 bezeichnet. Die EBS wurde 2006 gegründet und hat seit 2007 die Zulassung als EVU. Sie setzt viele historische Lokomotiven im Sonder- und Güterzugverkehr ein.

Ausblick: Durch die Bundesgartenschau 2021 in der Region kommt es ggf. wieder zu mehr Verkehr und Bekanntheit dieser Strecke. In Buttstädt wird der hofartig umschlossene alte Friedhof im italienischen Still (Camposanto) mit in die BUGA eingebunden. Am 04. August 2021 soll auf der Pfefferminzexpress wieder einmal ein Sonderzug (Gera - Erfurt und zurück) mit einer Dampflok verkehren.


Zuletzt bearbeitet am 09.06.21, 12:13

Datum: 19.09.2020 Ort: Guthmannshausen [info] Land: Thüringen
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: EBS
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 4 Punkte
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König der Züge und der König von Preußen
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 07.06.21, 21:03
„Nicht jeder Tag kann glüh'n im Sonnenlichte;
Ein Wölkchen und ein Schauer kommt zur Zeit.“,
so heißt es in der dritten Strophe, aus dem 1830, weit weg vom Rhein, in Halberstadt von Bernhard Thiersch entstandenen Preußenlied. Das Lied entstand in der Zeit der Romantik weit weg vom Rhein und galt als eine Art Nationalhymne für Preußen. Die Romantik jedoch verhalf dem Rhein zu seiner heutigen Berühmtheit und Mythos als besonderen Strom. „Nichts aber vermag den Eindruck so zu verschönern und zu verstärken als die Spuren menschlicher Kühnheit an den Ruinen der Natur, kühne Burgen auf wilden Felsen“ beschrieb Friedrich Schlegel seine Eindrücke auf einer Rheinfahrt im Jahre 1806. Insbesondere aber englische Touristen verhalfen später jedoch dem deutschen Rheinmythos zu seiner Bekanntheit. Die Rheinprovinz selbst kam erst 1815 (Wiener Kongress) zu Preußen.

Als mir das gezeigte Bild heute in die Finger kam war es ein trüber Tag („nicht jeder Tag kann glühen im Sonnenlichte“). Vor genau zwei Jahren am 07.06.2019 war es jedoch ein fast wolkenloser Tag, als die 101 040 von DB-Fernverkehr um 08:32 Uhr mit dem „König der Züge“ das königlich preußische Schloss Stolzenfels passierte. Der Fotograf blickt dabei in Richtung Westen, von Lahnstein über den Rhein, zum Koblenzer Stadtteil Stolzenfels. Nur ein kleines Wölkchen („ein Wölkchen kommt zur Zeit“), zog am Horizont vorbei (linker Bildhintergrund). „Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!“ heißt es im oben angesprochenen Lied weiterhin, dies tritt sicher auf den Orientexpress nicht zu, welcher eher internationale Wurzeln besitzt; dennoch scheute er den Weg im Jahre 2019 durch die ehemals preußische Rheinprovinz nicht. Auf Schloss Stolzenfels wehte auch 2019 die Preußenfahne.

Der Orientexpress reiht sich in eine Vielzahl berühmter Züge ein, welche den Rhein bereits besuchten. So war der ursprüngliche Rheingoldzug auch vom Orientexpress inspiriert. Frank H. zeigte an gleicher Stelle (mit anderem Blickwinkel) bereits den späteren Rheingold in seiner Bundesbahn-Variante: [www.drehscheibe-online.de], insofern darf hier der König der Züge in Form des Orientexpresses auch nicht fehlen.

Der siebte Juni, an welchem der Zug den Weg nach Deutschland fand ist jedoch im Bezug auf das im Hintergrund befindliche Schloss auch fast schon symbolisch. Der 07.06.1840 war der Todestag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III (*1770). Danach übernahm Friedrich Wilhelm der IV. (*1795-+1861), welcher die maßgebliche Rolle bei der Ausgestaltung des Schlosses Stolzenfels spielte. In der Zeit seiner Regierung gab es neben weitreichenden politischen Umbrüchen auch die industrielle Revolution. Diese technische Revolution bewirkte auch die spätere Eröffnung der Bahnstrecke im Mittelrheintal am 15.12.1859. Ab Bingen überschritten die Züge die damals noch bestehende Zollgrenze zwischen Preußen und Hessen. 1959 wurde die heutige KBS471 dann elektrifiziert, um in ein weiteres neues technisches Zeitalter einzutreten.

Das im Bild zu sehendem Schloss wurde ursprünglich in Form einer im Hang gelegenen Zollburg (1242 bis 1259) erbaut. Dort wurde bis 1412 der Rheinzoll erhoben. Gebaut wurde die Burg im 13. Jahrhundert vom Trierer Erzbischof Arnold von Isenburg. 1689 wurde die ursprüngliche Burg durch französische Truppen im pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört und 1823 von Koblenz dem preußischen König Friedrich Wilhelm geschenkt. Friedrich Wilhelm IV beauftragte die Architekten Karl Friedrich Schinkel (*1781-+1841) und Friedrich August Stüler (*1800-+1865) ab 1836 mit Wiederaufbau. Die Beaufsichtigung der örtlichen Bauarbeiten Ehrenbreitsteiner Festungsbaumeistern. Das Schloss wurde später zum Inbegriff der Rheinromantik und 1842 eingeweiht. Schloss Stolzenfels liegt gegenüber der Lahnmündung. Der markante Bergfried wurde zweimal aufgestockt. Der Name des heutigen Schlosses geht auf den Ritter Walter Burggraf von Stulzenvels zurück. Die Bausubstanz der Ruine wurde auf Ansinnens Friedrich Wilhelm IV erhalten und mit einem neugotischen Schloss erweitert. Das heutige Ensemble fällt insbesondere durch seine hellen Ockerfarbtöne dem Betrachter besonders ins Auge. Als Teil des UNCOSO-Weltkulturerbes Mitterheintal besuchen ca. 250 000 Touristen die Schlossanlage im Jahr. Mit der Gestaltung der umfangreichen Gartenanlagen des Schlosses wurde der berühmte Peter Joseph Lenné (*1789-+1866) beauftragt. Der Auftraggeber Friedrich Wilhelm IV träumte von einer Wiederherstellung des 1806 untergegangenen heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (allerdings unter Führung der Hohenzollern). Sein Wunsch wurde später in abgewandelter Form durch die Reichsgründung 1871 möglich. Jedoch erst in der Regentschaft seines Bruders Wilhelms I (*1797-+1888, späterer Kaiser Wilhelm I ). Wilhelm I folgte seinem Bruder Friedrich Wilhelm IV, da dieser 1858 aus gesundheitlichen Gründen als Monarch abtreten musste. Friedrich Wilhelm IV besuchte 1815 in Form eine Rheinreise das Mittelrheintal und war maßgeblich an der heutigen Gestaltung der Burg beteiligt. Zuletzt ließ er bis 1833 die rechts im Bild zu erkennende Pfarrkirche St. Menas, unterhalb des Schlosses, errichten. Sie ist nach dem heiligen Menas (ägyptischer Soldat) benannt und mit diesem Namen eine Besonderheit nördlich der Alpen. Die Kirche steht auf den Mauern einer bereits um 1100 errichteten Kapelle. Die später aufgebaute Kirche besteht aus einem neuromanischen Saalbau mit unverputztem Bruchsteinwerk. Das geschützte Kulturdenkmal St.Menas ist Teil der Pfarrgemeinschaft Koblenz-Innenstadt.

Der Hauprotagonist ist neben dem Schloss und dem Rhein der ebenfalls berühmte Orientexpress. DB-Fernverkehr 101 040 durfte Ihn an diesem Tag Richtung Koblenz das Mittelrheintal hinaufziehen. Auch zu den Blütezeiten des Orientexpress wurden vor dem Zug keine eigenen Lokomotiven, sondern angemietete Maschinen der verschiedenen Staatsbahnen eingesetzt. Seit 1883 befindet sich der Luxuszug mit exquisiten Schlaf-, Speise- und Salonwagen auf der Fahrt durch Europa. Inspiriert wurde der belgische Ingenieur Georges Nagelmackers und die damalige Betreibergesellschaft Compagnie Internationale des Wagons-Lits (CIWL gegr. 1872) von den amerikanischen Pullman-Wagen. Speisewagen waren damals in Europa noch unbekannt. Der Orientexpress führt heute noch gleich drei dieser Speisewagen. Der Orientexpress war der erste von der CIWL eingeführte Luxuszug. Zu den Fahrgästen des berühmten Orientexpresses zählten Filmstars und gekrönte Häupter. König Ferdinand I (*1861-+1948) von Bulgarien und dessen Sohn Boris III (*1894-+1943) führten sogar des Öfteren den Zug, auf Ihrem Staatsgebiet, selbst als begeisterte Lokführer. Eine Berechtigung dazu besaß allerdings nur Boris III, sodass es durch den Fahrstill von Ferdinand I bei den Fahrgästen des Öfteren Beschwerden über die unangepasste Fahrweise von Ferdinand I kam. Die CWIL wurde später durch den Accor Konzern übernommen. 1971 gingen die modernen Wagen der CIWL an die verschiedenen Bahngesellschaften und wurden im Trans Euro Night (TEN, 1971 – 1995) eingesetzt. Die originalen Wagen des Orientexpresses waren nach dem Zweiten Weltkrieg verstreut in Europa. Zur Zeit der Luxuszüge vor dem Ersten Weltkrieg hatte die Gesellschaft noch 1740 Wagen im Einsatz und vor dem zweiten Weltkrieg noch 840 Stück in den verschiedenen Zügen. Der berühmte Orientexpress wurde am 4.10.1883 eingeweiht. Ab 1889 konnte man Konstantinopel (Istambul) per Zug aus Europa bequem erreichen. Ab 1919 vermied man das Gebiet der ehemaligen Kriegsgegner Deutschland und Österreich. Der sogenannte Simplon Orient Express verkehrte bis Bukarest mit Kurswagen nach Istanbul und sparte die bisherigen Stationen Wien und München aus. Der Orientexpress fuhr lange Zeit noch auf europäischen Gleisen als normaler Fernschnellzug, allerdings nicht mit den historischen Wagen. Ebenfalls gab es bis 2009 einen Zubringerzug zum TGV, welcher zwischen Wien und Straßburg auch mit dem Namen Orient-Express verkehrte.

Der im Bild zu sehendem Zug verkehrt Seit 1982 verkehrt der Orientexpress als Luxus-Urlaubszug mit alten originalen Wagen wieder. Auch wenn eine 101 vor diesen alten Wagen schon etwas anachronistisch wirkt. Sie macht sie jedoch gut als farblicher Kontrast zu den royal blauen Luxus-Waggons. Diese Wagen wurden ab 1977 in aller Welt zusammengesucht und als Venice Simplon-Orient-Express zusammengefügt. Die Wagen sind mit edlem Teakholz furniert und edlen Metallen und Kristall ausgestattet. Eine Reise von zwei Tagen Dauer kostet zwischen 2000 und 4000 €. Die Originalroute wird für ca. 9000 € angeboten. Der heutige Zug steht in Diensten der Belmond, welche seit 2019 Teil des LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton SE Luxusgüterbranchenführer ist. Im Zug werden, während der Fahrt, exzellente Menüs vom französische Chefkoch Christian Bodiguel serviert. Den Gästen steht ein persönlicher Kabinensteward zur Verfügung.

Da der Zug am 07.06.2019 im Sommer am Rhein entlangfuhr, konnte er nicht wie in Agatha Christie zu ihrem Krimi „Mord im Orient-Express“ in einer Schneewehe stecken bleiben. Ein Mord ist den Fahrgästen sicher auch erspart geblieben. So blieb es bei dem ungetrübten Erlebnis des Zuges bei Reisenden und Bahnfotografen. So blad ein uneingeschränkter touristischer Verkehr in Europa wieder möglich ist hoffen wir auch diesen interessanten, aber seltenen Gast einmal wieder am Rhein begrüßen zu dürfen.

Zuletzt bearbeitet am 07.06.21, 21:56

Datum: 07.06.2019 Ort: Stolzenfels - Koblenz [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 101 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 8 Punkte

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Der frühe Kanarienvogel
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 01.06.21, 16:45
Der frühe Kanarienvogel sammelt die Schüler ein. Wie ein Tierfilmer muss man dem Kanarienvogel, für gute Aufnahmen, am frühen Morgen auflauern. Der 629-Einzelgänger VT 72 der Hessischen Landesbahn (HLB) sorgt auch 2021, mit der im Westerwald noch teilweise vorhandenen Bahninfrastruktur, für-Nebenbahnidylle. An diesem letzten Mai-Morgen fuhr der VT72 planmäßig, um 07:13 Uhr in den Bahnhof Langenhan ein. Obwohl ein wolkenloser Tag angekündigt war, hielten sich letzten Wolkenreste hartnäckig aber stimmungsbereichernd über den Höhen des Westerwaldes. Die Wolken waren aber brav und positionierten sich im Bildhintergrund, ohne die Sonne bei der Ausleuchtung des Motives zu behindern. Dieser Zug auf der Linie RB90, ist die fotogeneste Leistung des 629 072 und verkehrt planmäßig als HLB61563 im Schülerverkehr. Im restlichen Verkehr finden sich hier 640/648 und GTW der HLB (Vgl. dazu mein Bild vom 24.06.2020: [www.drehscheibe-online.de] ). Passend zum Frühzug gibt es dann noch eine Rückleistung am Mittag, welche aber schlechter im Licht verkehrt. Glücklicherweise ist der 629 gut motorisiert. Seine 628-Schwestern, welche 1989 bei der Bundesbahn die Schienenbusse und Akkutriebwagen im Westerwald ablösten, hatten mit der einfachen Motorisierung teilweise Ihre Probleme im hügligen Westerwald. 2004 folgten den 628 die ersten Lint der Vectus nach. Die Vectus-Betreibergesellschaft wurde 2014 von der HLB übernommen. Bis heute hält sich der VT72 als Einzelgänger auf dieser interessanten Strecke. Seine letzte Hauptuntersuchung hat er am 19.02.2021 gerade erst erhalten, sodass dieses interessante Fahrzeug theoretisch noch eine Zeit eingesetzt werden könnte. Auf Grund seiner Größe eignet er sich bei der HLB besonders gut für den, hier gezeigten, sogenannten „Schülerumlauf“. Während der Ferien verkehrt der VT72 allerdings nicht.
Der Schülerzug durchfährt den mit alter Technik und flachen Bahnsteigen ausgestatteten Bahnhof Langenhahn an der KBS 461.

Langenhahn liegt im Oberwesterwald und wurde im Jahre 1334 erstmals als Landenhain urkundlich erwähnt. Der Ortsname Langenhahn soll von dem Namen Lando, welcher als Name für Personen genutzt wird, herrühren. Die derzeit vorhandene Gemeinde Langenhahn setzt sich seit 1969 aus mehreren aufgelösten Gemeinden zusammen und liegt auf 400 bis 500 Höhenmetern. Die Oberwesterwaldbahn an der der Bahnhof liegt wurde in diesem Streckenabschnitt ( Hachenburg – Hadamar) am 01.10.1886 eröffnet. Neben dem immer noch vorhandenen Personenverkehr fand hier früher auch ein umfangreicher Güterverkehr für den Basaltabbau statt. Zudem wurden in Langenhahn öfter Militärzüge verladen. Heute verirren sich keine planmäßigen Güterzüge mehr hierhin. Das Entstehen der Strecke war ursprünglich durch den Wunsch einer Verbindung zwischen Köln und Frankfurt am Main geprägt. Der Bau der Strecke wurde jedoch erst später wieder durch die Nassauische Regierung in Form einer Streckenplanung (Wiesbaden – Limburg -Siegburg- Köln) aufgegriffen. Als Bahnstrecke von West nach Ost wurde sie als weltweit wichtige Strecke zwischen den Märkten in Asien und England präsentiert. Erst 1869 erhält die Hessische Landesbahn aus Nassau die Konzession zum Bau der Strecke. Interessanterweise verkehrt nach Jahren des Reichs- bzw. Bundesbahn heute hier wieder die Hessische Landesbahn.



Zuletzt bearbeitet am 01.06.21, 22:58

Datum: 31.05.2021 Ort: Langenhahn [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 628 Fahrzeugeinsteller: HLB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 19 Punkte

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Eschhofen EW
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 24.05.21, 23:57
Ein wahres Kleinod ist, das an der Westseite des Bahnhofes Eschhofen gelegene ehemalige mechanische Wärterstellwerk. Das Gebäude präsentiert sich in einem hervorragend gepflegten Zustand, obwohl es nicht mehr in Betrieb ist. Auf dem Fahrradwegeschild ist zu erkennen, dass es noch 400 m bis zum zugehörigen Bahnhof sind. Das Stellwerk liegt bei Bahnkilometer 49,4 (gemessen an der Lahntalbahn KBS 625) und direkt am Bahnübergang Mühlener Straße. Im Hintergrund der Regionalbahnhof Eschhofen. Der Bahnhof ist ein Trennungsbahnhof zwischen der nicht elektrifizierten Lahntalbahn (KBS 625) nach Wetzlar und der elektrifizierten Main-Lahn-Bahn nach Frankfurt. Der Bahnhof dient lediglich als Regionalbahnhof. Er wurde am 10. Januar 1863 an der Lahntalstrecke eingeweiht. 1875 wurde dann von dort aus die Main-Lahn Bahn bis Niederselters eröffnet. 1993 ging der Bahnhof von der Deutschen Bahn an die Stadt über. Eschhofen gehört seit dem 1. Juli 1974 zur Kreisstadt Limburg an der Lahn (Gebietsreform Hessen). Eschhofen selbst wurde 1279 erstmals erwähnt und besteht wohl seit dem Jahre 500. Das heutige Eschhofen wird aus Ortsteilen des gleichnamigen Ortes und dem Ort Mühlen gebildet. Der Name Mühlen taucht auch in Form des Straßennamens am Bahnübergang auf. Für die Entstehung der Ansiedlung spielte die fränkische Heerstraße und eine im Ortsgebiet liegende Furt eine bedeutende Rolle. Die Burgstraße im Ort verweist heute noch auf eine damals entstandene Wehranlage, welche ausschlaggebend für die spätere Ansiedlung war. Am Ende des Zweiten Weltkrieges standen große Teile Eschhofens für mehrere Wochen unter Wasser, da Teile der gesprengten Autobahnbrücke die Lahn aufstauten. Heute präsentiert sich Eschhofen als Ortsteil von Limburg und ist von pulsierenden Verkehrsadern aller Art umgeben. Die Brücke der ICE Neubaustrecke (KBS 472) ist von Eschhofen deutlich zu erkennen (hier auf dem Bild nicht zu sehen). Unten im Tal am Stellwerk passieren regelmäßig alle Regionalzüge der Lahntalbahn mit Triebwagen der Hessischen Landesbahn und DB von Koblenz bzw. Limburg nach Wetzlar den Bahnhof und die 143 bespannten Wendezüge der Main Lahn Bahn nach Frankfurt. Dabei zeigt sich in der Hier fotografierten Richtung jedoch nicht die Lokomotive, sondern der Steuerwagen. Eine regelmäßige Abwechslung bietet der täglich gegen Nachmittag eintreffende Güterzug aus Richtung Frankfurt nach Limburg an der Lahn, welcher die Güterwagen zur Tonabfuhr zuführt. Mit dem Gegenzug wird der Ton aus dem Westerwald nach Domodossola (Italien) gefahren. Der Zug wird mit zwei Lokomotiven der Baureihe 185 oder 193 bespannt. Auch Eschhofen hat Bezüge zu diesem Ton. Bereits 2500 v. Christ sind hier Funde aus Bandkeramik gefunden worden. Der hier fotografierte Zug ist mit den beiden DB-Cargo Lokomotiven 185 100 und 134 bespannt und hatte in wenigen Minuten sein Ziel Limburg an der Lahn erreicht. An diesem Tag ( 29.03.2021) durchfuhr er um 15:12 Uhr Eschhofen, als der Fotograf mit Blick nach Osten auf den Zug wartete. Zu diesen Zügen ist zu ergänzen, dass sie währen der Betriebsferien in Italien gerne einmal ausfallen können, da der Ton nach Italien zur Verarbeitung abtransportiert wird. Sollte es zu Sperrungen auf der Main Lahn Bahn kommen werden diese Züge über die Lahntalstrecke umgeleitet und dann meistens mit Class-Lokomotiven befördert. Das Stellwerk in Eschhofen wird aber in beiden fällen von den Zügen passiert.

Zuletzt bearbeitet am 25.05.21, 20:47

Datum: 29.03.2021 Ort: Eschhofen [info] Land: Hessen
BR: 185 (Bombardier TRAXX F140 AC1/2) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 0 Punkte

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Ludendorff und Luxemburg
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 21.05.21, 00:40
Zu der Serie von Stimmungsbildern mit dunkler Wolkenfront: [www.drehscheibe-online.de] , [www.drehscheibe-online.de] möchte ich meinen Beitrag leisten:

Am Mittwoch, den 19.05.2021 durchfährt die CFL 4020 mit einem Güterzug Richtung Bonn die östlichen Brückentürme der ehemaligen Ludendorff-Brücke bei Bahnkilometer 110,4, bevor der Zug den Haltepunkt Erpel passiert. Dunkle Wolken im Hintergrund scheinen die tragische Geschichte des im Hintergrund befindlichen Bauwerkes zu symbolisieren, als einige der wenigen Sonnenstrahlen auf den Zug treffen.

Die Türme im Hintergrund gehören zu der als „Brücke von Remagen“ bekannt gewordenen ehemaligen Eisenbahnbrücke, welche eine tragische Rolle in der Endphase des Zweiten Weltkrieges spielte. Die Brücke wurde nach dem im Ersten Weltkrieg zur Spitze der Obersten Heeresleitung (OHL) gehörenden General der Infanterie Erich Friedrich Wilhelm Ludendorff (*1865 - +1937) benannt. Das Bauwerk wurde von S.M. Kaiser Wilhelm II (*1859- + 1941) auf diesen Namen getauft. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Ludendorff, welcher im Krieg seine Macht bereits stark ausbaute, durch den Hitler-Ludendorff-Putsch und sein politisches Wirken weiterhin zu einer einflussreichen Person. Insofern ist der Name ggf. Vorbote für das späteren Schicksaal des Bauwerkes im Zweiten Weltkrieg.

Geplant wurde die Brücke seit 1916 aus strategischen Erwägungen noch im Ersten Weltkrieg, um Nachschubwege der rechten Rheinstrecke zur Ahr- und Eifelstrecke zu festigen. Schienen wurden jedoch im Jahre 1919 verlegt, da es Bauverzögerungen gab. Es war das letzte Großprojekt der preußischen Staatseisenbahn. Das Bauwerk war 325 lang und bei 14,80 m über dem Normalwasserstand des Rheines angelegt. In der Mitte des Flusses befand sich ein Brückenpfeiler. Die Brücke selbst war aus Stahl (4800 Tonnen) ausgeführt. Es befanden sich an beiden Seiten Fußgängerstege. Die Brücke ähnelte der Hindenburgbrücke (Rüdesheim – Kempten) und Kronprinzenbrücke in Neuwied-Engers. Die Ludendorff-Brücke überquerte in einem System von Blockstellen nach einem Tunnel über die rechte Rheinstrecke und endete auf der anderen Seite mit Anbindung an die Linke Rheinstrecke und die Ahrtalbahn nach Bad Bodendorf. Sie war auch für Straßenfahrzeuge gangbar. Die auf Bild zu sehenden Türme wurden so massiv ausgeführt, da es sich um eine Brücke mit hoher militärischer Bedeutung handelte. Es war zur damaligen Zeit üblich solche Brücke an den Kopfenden durch Wachtürme zu verstärken. Die Brückenkopftürme an den Wiederlagern hatten Truppenunterkünfte und Schießscharten. Vom Dach der Türme kam man das gesamte Tal überblicken.

Bekannt wurde das dieses Bauwerk durch den Kriegsfilm: ,,Die Brücke von Remagen“ aus dem Jahre 1969. Der Stoff für diesen Film waren die Ergebnisse, welche sich zur Endphase des Zweiten Weltkrieges im Rheinland abspielten und zum Einsturz der Brücke führten. Die Brücke war bereits vorher schon für die mögliche kriegsbedingte Sprengungen von Wehrmachtspionieren vorbereitet worden. Nach der Landung der Alliierten Truppen in der Normandie stand die Sprengung der Brücke von deutscher Seite, zur Verhinderung eines weiteren Vordringens alliierter Kräfte, unmittelbar bevor. Ursprünglich sollte die Brücke relativ früh gesprengt werden, jedoch wurde sich später für eine Schnellsprengung auf rechtsrheinischer Seite entscheiden, um möglichst viele deutsche Truppen noch auf andere Rheinseite zu bringen. Am 7. März 1945 erreichte eine Vorhut der 9. US-Panzerdivision die intakte Brücke und konnte diese einnehmen. Große Teile der amerikanischen Truppen überqueren die Brücke und auf der linken Rheinseite wurde von ihnen ein militärischer Brückenkopf errichtet. Ab dem achten März versuchte die deutsche Seite in einem Gegenangriff die Brücke zurückzuerobern bzw. zu zerstören. Das Bauwerk wurde von Mörsern und aus der Luft bombardiert. Dabei kamen auch Arado Ar 234 Strahlflugzeuge und V2 Raketen zum Einsatz. Am 12.03.1945 stürzte die beschädigte Brücke aus Überlastung ein und riss mehrere US-Soldaten mit in den Tod. Die Verkehrsverbindung wurde zeitweilig mit Pontonbrücken wieder hergestellt. Die Ludendorff-Brücke wurde allerdings nicht wieder aufgebaut. Hitler lies nach dem militärischen Desaster, mit dem berühmten Standgericht West, die verantwortlichen Wehrmachtsoffiziere hinrichten.

Die Deutsche Bundesbahn baute die Brücke nicht wieder auf, aber hielt bis 1962 die Zuführungsgleise noch frei. Nach der Elektrifizierung beider Rheinstrecken wurden alle Wiederaufbaupläne auch aus Kostengründen verworfen. In Unkel steht bis heute noch ein ehemaliges Blockstellenhaus an der Abzweigstelle. Dieses lässt sich ebenfalls fotografisch umsetzen. Der noch im Rhein befindliche Pfeiler wurde 1976 entfernt. In den Türmen auf der Remagener Seite befindet sich heute das Friedensmuseum, welches die Geschichte der Brücke im Zweiten Weltkrieg thematisiert. Alle Türme stehen unter Denkmalschutz. Auf der Erpler Seite sind diese nicht zugänglich und seit dem Krieg noch im Ursprungszustand. Teile der Zufahrtsrampen lassen sich auch noch bis heute finden. Zwischen den Kriegen wurde Brücke jedoch mehr von Fußgängern als Zügen genutzt. Mittlerweile sind die Brückentürme touristische Anziehungspunkte der Region.

Die links neben Zug (in den gleichen Farben der Lok) wehende Fahne zeigt das Wappen der Gemeinde Erpel. Es sind drei goldene Kronen in einem roten Schildhauptfeld und darunter ein schwarzes Kreuz auf silbernem Grund und rechts (kaum zu erkennen) zwei goldene gekreuzte Schlüssel auf blauem Grund zu sehen. Die Kronen weisen, wie im Wappen von Köln, auf die Reliquien der heiligen drei Könige hin. Laut einer Legende waren diese 1164 auf dem Weg nach Köln in der Kirche in Erpel eingelagert. Die Schlüssel sind das Erpeler Schöffensiegel (Herrschaft des Kölner Domkapitels von 1167 bis 1803) und das Kreuz weist auf die Zugehörigkeit zu Kurköln hin. Als „Freie Herrlichkeit“ war Erpel lange keiner weltlichen Macht unterstellt. Heute gehört die Gemeinde Erpel gehört zum Landkreis Neuwied.

Mir dienten die Türme und die Fahne als Kulisse für eine deutsch- luxemburgische Einheit in Form des abgelichteten Güterzuges. Die Bombardier-Lokomotive (91 82 000 4020-5 L-CFL) wurde am 18.03.2005 an die Luxemburgische Staatsbahn ausgeliefert und hatte an diesem Tag den Auftrag einen Güterzug entlang des Rheines nach Norden zu befördern. Es dürfte sich hierbei um den DGS 47679 Luxembourg secteur Triage - Köln Eifeltor II handeln.


Zuletzt bearbeitet am 21.05.21, 10:44

Datum: 19.05.2021 Ort: Erpel (Rhein) [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: LU-4000 Fahrzeugeinsteller: CFL
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 11 Punkte

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Letzter Telegraphensommer im Westerwald
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 19.05.21, 23:59
Eine typische Westerwald-Eisenbahnidylle bietet sich an einem lauen Frühsommerabend. Mit dem Blick nach Süden gerichtet steht der Fotograf bei km 38.6 unweit des Haltepunkt Enspel. Das 1261 erst einmal als Encenmulen erwähnte und später dem Herzogtum Nassau zugeschlagene Enspel findet sich in der Nähe von Westerburg. Enspel liegt auf einer Anhöhe des Westhanges des Stöffel (Basaltgebierge). In dieser Region wird dementsprechend seit 1900 bereits Basalt abgebaut. Basalt ist besonders für den Straßen- und Gleisbau gut geeignet. Im Hintergrund ist dies gut anhand der hervorragenden Gebäude der Basaltindustrie zu erkennen. Heute zählt die Basalt AG zu führenden Baustoffproduzenten in Deutschland. Am 2. Juni 1888 wurde die Basalt Union Steinbruch Basalt Actien Gesselschaft Bergisch westerwlder Harteinwerke unter der Direktive des Kölner Steinbruchbesitzers Wilhelm Zervas gegründet. Die Actien Gesellschaft besaß auch die Mehrheitsanteile an der Bröltalbahn (Hennef – Waldbröhl) in Beuel. Der hier abgelichtete Triebwagen bewegt sich jedoch auf dem am 01.10.1886 zwischen Hachenburg - Westerburg und Hadamar eröffneten Abschnitt der Oberwesterwaldbahn AU (Sieg) - Limburg an der Lahn (KBS461). Auf dem Bild sind noch die vielmals für Nebenbahnen typischen Telegraphenmasten zu erkennen, welchen zu dieser Zeit nur noch an wenigen Stellen der Strecke vorhanden waren. Lange waren sie im Bereich Enspel noch zu finden. Im Herbst 2020 werden sie dort bereits verschwunden sein. Am 24.06.2020 war die Bahnidylle noch in Ordnung, als der VT209 (Baureihe 640) der Hessischen Landesbahn (HLB) auf der RB90 als HLB61576 seinem Ziel Altenkrichen entgegensteuerte. Auch wenn es sich hier nicht um einen in eine solche Nebenbahnszene passenden Schienenbus oder V100 handelt, spiegelt der Triebwagen den modernen Charm eines neumodischen Schienenbusses wieder. Die gelbe Farbe leuchtet ansprechend in den letzten Sonnenstrahlen des Tages. Als der Zug am Fotografen vorbeirumpelt war es bereits 21:00 Uhr. Gut, dass ich mich nach einer Foto-Tour an Lahn, Dill und im Westerwald am Abend habe noch hinreisen lassen das letzte Licht dieses sonnigen Tages noch auszunutzen. Wenig später waren diese Aufnahmen nicht mehr möglich. Die Stelle ist auch heute noch im Sommer umsetzbar, allerdings ohne Telegraphenmasten. Der Fahrzeugeinsatz auf dieser Strecke ist eine Mischung aus 640, 648 und GTW der HLB. Im Schülerverkehr ist auch der 629 der HLB zu finden.


Zuletzt bearbeitet am 20.05.21, 00:04

Datum: 24.06.2020 Ort: Enspel [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 640 (LHB/Alstom LINT 27) Fahrzeugeinsteller: HLB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 7 Punkte

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Verlassenes Stellwerk und eine E40
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 18.05.21, 18:08
Bereits im Jahre 2020 hatte ich bei Niederhövels schon einmal einem Güterzug in dieser Galerie präsentiert. Jedoch reizte es mich immer einmal die Stelle in der blattlosen Zeit umzusetzen, da dann das Motiv des verlassenen Stellwerks dann besser zur Geltung kommt. Bei der heute präsentierten Aufnahme erlaubte der etwas niedrigere Wasserstand auch einen etwas leicht veränderten Standort. Die Beschreibung des Motives bei Bahnkilometer 74,8 spare ich mir ausnahmsweise. Erläuterungen zum Ort und zur Geschichte der Strecke finden sich unter meinem Bild vom 25.04.2020: [www.drehscheibe-online.de]

Alternativ gehe ich näher auf die Umstände der Bildentstehung ein:
E40 128 des DB-Museums war am Karfreitag, den 02.04.2021 als Tfzf von Koblenz-Lützel auf dem Weg nach Crailsheim zur Abholung des Kanzlerwagens. Ich erhielt den Tipp von einem Freund, war jedoch noch bis kurz vor Abfahrt des Zuges auf Grund des Wetters unentschlossen, ob ich die Ablichtung der Lok wirklich in Angriff nehmen sollte. Das Wetter sollte laut Vorhersage wechselhaft bzw. nur in bestimmten Regionen gut werden. Mein Bekannter hatte sich für den nächsten Tag eine andere Stelle an der Siegstrecke ausgesucht und ich haderte ebenfalls noch bis kurz vor Abfahrt des Zuges, ob es sich überhaupt lohnt zu fahren. Nachdem ich den Wolkenfilm im Internet genauer studiert hatte, war zu erkennen, dass es erst ab Wissen zuverlässige Aussicht auf Sonne gab. Kurzentschlossen fuhr ich erst einmal zum Bahnhof Weißenthurm am Rhein, um zu prüfen, ob der Zug pünktlich abgefahren war. Um 10:50 Uhr beobachtete ich dort die Durchfahrt der Lok bei dickem Wolkenhimmel. Ohne Stress ging es dann zu der von mir bereits bekannten Fotostelle bei Hövels. Ich hatte auf Grund der langen Fahrzeit der E40 128 genug Zeit dort hinzugelangen, bis mir eine 215 082 mit einem Kran im Anmarsch gemeldet wurde. Dieses Gespann wollte ich dann an der Sieg auch noch erwischen. Das schaffte ich dann sogar, wenn auch leider ohne Sonne. Mein Bekannter hatte sich zwischenzeitlich auch bereits nach meinem Standort und dem Wetter bei mir erkundigt, da es bei seiner auserkorenen Stelle wohl keine Möglichkeit auf Sonne gab. Wenige Minuten nach mir traf er dann auch an der Fotostelle ein und wir warteten gemeinsam gespannt darauf, ob sich die Wolken rechtzeitig verziehen würden. Es klarte schnell auf. Da zu dieser Zeit noch einige Umleiter unterwegs waren, konnten wir uns die Zeit bis zum Eintreffen der DB-Museumslok mit Regionalverkehr und Güterzügen vertreiben. Als Appetithappen diente uns eine orange RTS 247 903 Tfzf wenige Minuten vor der E40. Trotz der Tatsache, dass der Himmel sich im Bereich der Fotostelle so weit wie möglich aufgelockert hatte zogen immer wieder kleine Wolken durch. Bei der Aufnahme der E40 128 wurde es dann in letzter Minute sehr spannend. Die Schatten auf der Brücke bewegten sich erst kurze Augenblicke vor Durchfahrt des Zuges wieder von der Brücke weg. Wir hörten die Lok bereits hinter den Bäumen, als sich die letzten Schatten im Auslösebereich vom Gleis verzogen. Die Osterwochenenden scheinen wohl in letzter Zeit beliebte Tage für außergewöhnliche Lokzugfahrten zu sein, denn genau ein Jahr vorher, am Karsamstag (11.04.2020) fotografierte ich eine V200 Tfzf in der Voreifel: [www.drehscheibe-online.de]

Gerade in der jetzigen Zeit sind solche Fahrten auf Grund der fehlenden Gesellschaftssonderzüge eine Bereicherung.


Zuletzt bearbeitet am 20.05.21, 00:22

Datum: 02.04.2021 Ort: Hövels [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 139,140 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 14 Punkte

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Doppeltes Lottchen zurück in der Rheinprovinz
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 16.05.21, 23:53
Schauen wir uns einmal die bekannte und geschichtsträchtige Koblenzer Stadtkulisse an. Der Fußgängerweg der Europabrücke (B9) bietet bekannterweise eine gute Sicht auf die linke Rheinstrecke und die Mosel-Rhein-Mündung. Unbekannt ist dieses Motiv nicht, aber trotz seiner mannigfaltigen Umsetzbarkeit wird es zunehmend durch den Bau moderner Häuser beeinträchtigt. Außerdem muss sich der Eisenbahnfotograf entscheiden, auf welcher der beiden Brücken sein Bild entstehen soll. Es stehen gleich zwei Brücken mit Stadtkulisse zur Verfügung. Demnach sollte der Standort gut gewählt werden, wobei sich hier Züge aus beiden Richtungen in verschiedenen Perspektiven ablichten lassen. Dazu finden sich in der Galerie bereits folgende immer völlig unterschiedliche Bilder:
[www.drehscheibe-online.de]; [www.drehscheibe-online.de]; [www.drehscheibe-online.de]; [www.drehscheibe-online.de]; [www.drehscheibe-online.de]; [www.drehscheibe-online.de]

Von der Straßenbrücke fällt der Blick nach Osten über die Mosel bis hin zur Rheinmündung. Über der Mündung (im linken Bildhintergrund) thront unverkennbar die Festung Ehrenbreitstein, auf der rechten Rheinseite über dem namensgebenden Stadtteil Ehrenbreitstein bis hin zu dem im Bild rechts davon auf dem Berg gelegenen Stadtteil Asterstein mit dem gleichnamigen Fort Asterstein. Unter der weitaus bekannteren Festung Ehrenbreitstein (links oben im Bild) findet sich das Reiterstandbild S,M. Kaiser Wilhelm I. Hier im Bild links neben dem Oberleitungsmasten unter der Festung zu sehen. Das Standbild steht auf der Landzunge, welche in die Mündung beide Flüsse ragt, diese Landzunge wird: Deutsches Eck genannt. Am rechten Bildrand ist die Florinskirche aus der Koblenzer Altstadt zu erkennen. Im Vordergrund rollen langsam die beiden Objekte der Begierde (aus der Bundesbahnzeit) über ein Steinbogenviadukt über die Mosel.

Die erwähnte Festung Ehrenbreitstein (linker Bildhintergrund) ist das Hauptwerk mehrerer Festungsanlagen in der ehemaligen Hauptstadt der preußischen Rheinprovinz. Koblenz war seit 1822 bis zur Umgliederung nach dem Krieg die Hauptstadt der aus den Provinzen Jülich-Kleve-Berg und Großherzogtum Niederrhein zusammengesetzten preußischen Rheinprovinz. Die Festung Ehrenbreitstein liegt auf einem bis zu 118 m hohem Felsen und sollte das Mittelrheintal und die wichtigen Koblenzer Verkehrswege überwachen. Die unterschiedlichen Verkehrsträger sind auf diesem Bild vereint zu erkennen. Die imposante Festung selbst besteht als kurtrierische Einrichtung seit dem 16 Jahrhundert und in Ihrer heutigen preußischen Gestalt seit 1817 bzw 1822. Die preußischen Festungsbauten wurden vom Ingenieur-Offizier Carl Schnitzler neu errichtet und bis 1918 militärisch genutzt. Bis in die neuere Zeit hatte Koblenz jedoch immer noch starke Truppenstationierungen. Das auf dem Deutschen Eck stehende Denkmal S.M. Kaiser Wilhelms I (* 1797 bis + 1888) wurde auf einer Landzunge errichtet, welche in die Mosel- Rheinmündung hineinragt. Diese Landzunge wurde ursprünglich nach dem dort ansässigen Deutschen Ritterorden benannt und später Sinnbild des deutschen Einigungsstreben. Im Jahre 1897 wurde zum hundertsten Geburtstag S.M. Kaiser Wilhelm I und zur Erinnerung an die Reichsgründung 1871 das Reiterstandbild in Auftrag gegeben und aufgestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es erst 1993 auf private Bezahlung wiedererrichtet. Die am rechten Bildrand zu sehende Florinskirche ist eine evangelische Kirche. Sie wurde 1820 als erste evangelische Kirche in Koblenz geweiht. Die heute erkennbaren Spitzdächer wurden 1899 aufgesetzt. Ursprünglich stand an diesem Ort die Marienkirche, welche 1100 durch einen Neubau ersetzt wurde.

Eingerahmt von diesen geschichtsträchtigen Orten und den Weg der Mosel querend befanden sich zwei nicht weniger geschichtsträchtige Fahrzeuge am Freitag, den 14.05.2021 um 18:38 Uhr. Die beiden Lokomotiv-Legenden 103 113 und 103 235 des DB-Museum Koblenz hatten ihr Ziel im DB-Museum Koblenz so gut wie erreicht.
Das „doppelte Lottchen“ hatte bereits eine weiten Weg aus Dessau hinter sich. Von Dessau ging es morgens los und der Laufweg führte die Damen über Halle an der Saale, Erfurt, Gerstungen, Fulda, Hanau, Frankfurt am Main, Mainz und das Mittelrheintal hinauf bis nach Koblenz. Auf Grund der Tatsache, dass sie den Hauptbahnhof Koblenz noch bis nach Koblenz-Lützel in das DB-Museum fahren mussten, konnte man sie auf der bekannten Brücke mit Koblenzer Historienkulisse ablichten. Gut zu erkennen ist die unterschiedliche Lackierung beider Maschinen und der unterschiedliche Lackzustand. Wenige Meter hinter der Brücke nach dem Passieren des Bahnhofes Koblenz Lützel waren die Schwestermaschinen bereits in Ihrer Heimat angekommen. Anfangs mit Minuszeit unterwegs wurde es dann jedoch später, als vermutet, als die beiden Lokomotiven die Brücke überquerten. War der Himmel vorher noch locker bewölkt, zog es sich immer mehr zu und dunkle Wolken brauten sich bereits über der Festungsstadt Koblenz zusammen. In den letzten noch verfügbaren Sonnenstrahlen rollten dann die Maschinen über die Moselbrücke. Das „doppelte Lottchen“ passte wie berechnet genau zischen die beiden Oberleitungsmasten. Eine kurze Triebfahrzeugfahrt bot im Gegensatz; zu den sonst hier gern fotografierten ICs, auf Grund Ihrer kurzen Zuglänge; die Möglichkeit die weniger schönen Bauwerke und Kräne rechts und links der Brücke aus der Bildkomposition herauszuhalten.

Zuletzt bearbeitet am 17.05.21, 00:13

Datum: 14.05.2021 Ort: Koblenz [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 103 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 2 Punkte

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Ein Klassiker an der Sieg
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 02.05.21, 22:19
Wenn die Klassiker der Bundesbahnzeit in Deutschland auf Tour sind, werden sie allerorts von Fotofreunden erwartet:

Am Dienstag, den 27.04.2021 war TRI 112 268 mit DLr63049 von Düsseldorf Abstellbahnhof, bei bestem Sonnen-Wetter mit einer n-Wagenüberführung auf dem Weg nach Stuttgart Hauptbahnhof. Auf Grund der Sperrungen (Rechte Rheinstrecke) nehmen viele Sonderleistungen derzeit auch den Weg über die Siegstrecke (KBS 460).

Planmäßig sollte die rot-beige Dame um 13:47 Uhr den Bahnhof Au (Sieg) erreichen. Jedoch passierte sie bereits um 13:08 Uhr die Siegbrücke in Rosbach (Sieg) mit ca. vierzig Minuten minus. Glücklicherweise wurde die verfrühte Fahrtzeit von Bekannten noch gerade so rechtzeitig mitgeteilt. Ich musste auf Grund der früheren Zeit und des daraus noch nicht ausreichenden Sonnenstandes für das geplante Motiv kurzfristig meine Planungen ändern, aber konnte ein alternatives (hier gezeigtes) Motiv ansteuern: Die Brücke in der Ortslage Rosbach befindet sich aus Fahrtrichtung des Zuges kurz hinter dem Haltepunkt Rosbach, in der Nähe eines Sportplatzes. Diese Siegbrücken gibt es mehrfach an der KBS 460 und stellen die größte Anzahl der Fotomotive an dieser Bahnstrecke. Insofern ein typisches Siegstrecken-Bild, zumal hier auch früher einmal 110er im Planeinsatz waren. Ich erreichte den Fotostandpunkt fünf Minuten vor errechneter Durchfahrt des Zuges. Das reichte noch, um mich an der Fotostelle, mittels einer vorher vorbeiziehenden S-Bahn (als ,,Test-Zug"), für den TRI-Zug einzurichten. Im späteren Verlauf wurde der DLr63049 dann noch von mehreren Fotografen, an unterschiedlichen Standorten in Deutschland abgepasst. Ich widmete mich nach meinem 112-Foto den Rest des Tages anderen Zügen und Motiven an der Siegstrecke.

Der vom Zug passierte kleine Ort Rosbach liegt an der Grenze von Nordrhein-Westfalen zu Rheinland-Pfalz und wurde 1191 als de Rosbach und um 1300 als Rospe bereits erwähnt. Im Zweiten Weltkrieg erhielt der Ort starke Bombentreffer. Ab 1969 bildet Rosbach mit Dattenfeld und Herchen die neue Gemeinde Windeck.

Die von TRI eingesetzte 112 268 wurde am 10.01.1963 in kobaltblau/ beige abgenommen und 1968 von E10 1268 in 112 268 umgezeichnet. Neben Ihrer Lackierung in TEE-Farbe hatte sie zwischenzeitlich auch die üblichen verkehrsroten und orientroten Anstriche. Sie war im Laufe Ihres Lebens in Heidelberg, Frankfurt, Dortmund, Hamburg-Eidelstedt, Opladen, München und Berlin beheimatet. Nach vorherigen z-Stellungen wurde die 112 268 am 27.11.2012 im Werk München wegen abgefahrener Radsätze abgestellt. Später wurde die Lokomotive an eine Privatperson verkauft.112 268 wurde am 15.10.2019 wieder in einem rot-beigen Farbkleid im Werk Dessau revidiert. Die Lok fährt nun in Diensten der TRI Train Rental GmbH. Es ist schön, dass diese schön anzusehenden Lokomotiven den Bahn-Alltag auflockern und beweisen, dass sie sogar im täglichen Dienst bei Ersatz und Sonderzügen noch volle Leistung bringen können.

Zuletzt bearbeitet am 10.05.21, 16:36

Datum: 27.04.2021 Ort: Rosbach (Sieg) [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 110,112,113,114 (West-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: TRI
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 6 Punkte

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218 im Frühjahr auf einem Denkmal
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 29.04.21, 23:44
Es wird Frühling im Westerwald. Trotz der doch noch recht kühlen Temperaturen gibt sich die Sonne öfter wieder die Ehre und die Bäume fangen auch in den Mittelgebirgen an zu blühen. Im Süden des Westerwaldes, am Rande des Naturraumes der Eppenroder Hochfläche ist die Landschaft geprägt von bewaldeten Höhenzügen und Tälern. Vom Betrachter aus gesehen mit Blick Richtung Osten liegt die Ortschaft Niedererbach. Markant aus dem Ort ragt die, 1906 aus Bruchstein erbaute, katholische Pfarrkirche St. Katharina hervor. Ein weiteres bekanntes Bauwerk des Ortes, ist die seit 1992 unter Denkmalschutz stehende Eisenbahnbrücke. Sie besitzt sechs Bögen und wurde westlich des Ortes im Jahre 1884 aus heimischem Basalt, Trachyt und Backstein gefertigt. Auf dem Viadukt überquert die KBS 629 den Fischbach. Die Bahnstrecke Staffel -Siershahn-Altenkirchen diente der späten eisenbahntechnischen Erschließung Unterwesterwaldes. Das Motiv ist schon lange beliebt bei Eisenbahnfreunden und wurde früher durch die Tonzüge mit V160 und V100 regelmäßig befahren. Hier ein Bsp. in der Galerie aus früher Zeit: [www.drehscheibe-online.de] . Auch heute lassen sich dort noch regelmäßig Tonzüge fotografieren, wie Bilder in der Galerie belegen [www.drehscheibe-online.de] . Jedoch verkehren diese Tonzüge heutzutage fast immer mit Lokomotiven der Baureihe 247 der Euro Cargo Rail. Ältere Bundesbahnmaschinen verirren sich hier nur noch ausnahmsweise hin:

Am 23.04.2021 um 18:37 Uhr gab es die Gelegenheit eine V160 wieder auf dem Viadukt abzulichten. Auf Grund von Schotterarbeiten auf der Holzbachtalbahn (Abschnitt: Dierdorf - Oberähren) begab sich die 218 450 der Lappwaldbahn Cargo nach getaner Arbeit wieder Richtung Weferlingen. Vorher musste Sie jedoch erst einmal Ihren Weg nach Limburg finden. Zwei Tage zuvor war Sie in entgegengesetzter Richtung, bis Puderbach gefahren, um auf der Holzbachtalbahn Schotterarbeiten auszuführen. Der Verkehr im Holzbachtal soll vsl. ab dem 17.05.2021 wieder rollen (Hier Planverkehr vor den Bauarbeiten: [www.drehscheibe-online.de] .

Die eingesetzte Lok 218 450 der Lappwaldbahn Cargo GmbH (LWC) erblickte als Henschel 32044 im Jahr 1977 das Licht der Bahnwelt und wurde bei der DB am 23.04.2015 in Braunschweig z-gestellt. Heute ist sie in Diensten der Lappwaldbahn anzutreffen. Die LWC ist ein EVU aus Weferlingen (Sachsen-Anhalt). Die Muttergesellschaft wurde 1997 als Lappwaldbahn gegründet und 2006 in verschiedene Bereiche untergliedert.

Bereits die Hinfahrt der Lok konnte von mir zwei Tage vorher bei mäßigem Wetter abgelichtet werden. Einen Tag später entstanden dann einige brauchbare Sonnenbilder beim Schotter-Einsatz. An diesem Tag nun sollte das Wetter mitspielen und der Zug den Rückweg antreten, sodass es die Möglichkeit gab mehrere Bilder anzufertigen. Neben einigen Bildern auf der Holzbachtalbahn konnte ich den Zug, wie hier gezeigt auf dem bekannten Viadukt ablichten. Im Lahntal hatte die 218 mich dann jedoch wieder abgehängt. Dort wurde sie aber schon sehnsüchtig von anderen Fotografen erwartet: [www.drehscheibe-online.de] .

- Hinweis zur Bildmanipulation: Im Hintergrund befindliche (Spitzen der) Windräder wurden entfernt. Diese würden aber (da weit entfernt) auch so kaum auffallen -


Zuletzt bearbeitet am 30.04.21, 12:31

Datum: 23.04.2021 Ort: Niedererbach [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: LWC
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 8 Punkte

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Blondine im letzten Licht
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 10.04.21, 01:22
Je später der Abend desto erlesener die Gäste! Unweit des Rhein - Nahe Eck in Bingen am Rhein queren die Züge auf der linken Rheinstrecke über eine kleine Brücke den Nahezufluss. Im Hintergrund blickt der Fotograf von der an die Bahnbrücke angegliederten Fußgängerbrücke nach Süden auf Bingen mit seinen interessanten historischen Gebäuden. Rechts neben der Lok ist Burg Klopp und die Basilika St. Martin zu erkennen. Beide Gebäude wurden durch die verschiedenen Kriege teilweise zerstört und wieder aufgebaut. Burg Klopp wurde erstmals 1240 erwähnt und ihr Bergfried ist 37,5 m hoch. Im Pfälzischen und Spanischen Erbfolgekrieg wurde die Burg teilweise zerstört. Sie erhielt während der Rheinromantik ein neugotisches Hauptgebäude. Seit 1897 ist ein Teil der Stadtverwaltung darin beheimatet. Heute gibt es dort auch ein Restaurant. Das am Bildrand zusehende Gotteshaus wurde erstmals 1006 erwähnt und ist bei Stadtbrand 1403 bis auf die Krypta niedergerannt. Papst Pius IX erhob das Kirchengebäude am 01.04.1930 zur Basilica minor. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde sie wieder aufgebaut. Basilika und Burg eigenen sich hervorragend als Kulisse für die zurückkehrende hier aufgenommene alte blonde Dame.

Am Donnerstag den 20.08.2020 kehrt die 103 245, des DB-Museums Koblenz, aus der Instandsetzung im Werk Dessau nach Koblenz zurück. Um 19:47 Uhr überfährt sie den Nahezufluss zum Rhein mit etwa einer Stunde Verspätung, kurz bevor das Licht sich von den Gleisen verabschiedete.

An dem wettermäßig wechselhaften Tag entschied ich mich am Abend die Rückfahrt der 103 nach Koblenz aufzunehmen, da es sich gegen Abend weniger Wolken geben sollte. Auf Grund der späten Fahrplanlage am Rhein hoffte ich am ehesten in Bingen noch passendes Licht zu haben. Ende August ist schon deutlich zu merken das die Sonne eben nicht mehr so lange wie im Frühsommer hält. In Bingen erwartete ich die Lok gegen 18:45 Uhr. Das würde für das klassische Motiv mit dem Reiterstellwerk auch schon knapp werden. Als ich in Bingen ankam versuchte ich mich auch erst gar nicht am bekannten Stellwerk, welchen bereits im Schatten lag. Rheinaufwärts fand ich jedoch eine brauchbare Stelle. Nach dem ich dort einige Züge aufgenommen hatte, verabschiedete sich dort auch das Licht. Die 103 war jedoch immer noch nicht in der Nähe. Alle Fotostellen weiter Richtung Koblenz kamen nun auch nicht mehr in Frage, da die Lok dort noch später sein würde und fast alle Stellen dann im Schatten liegen würden. Weit entgegenfahren würde auch kaum noch funktionieren, da ich den Sichtungsmeldungen entnehmen konnte, dass die Lokomotive nun doch bald in Bingen eintreffen würde. Im Grunde war die Hoffnung auf ein Sonnenbild nun bereits begraben. Ich fuhr etwas genervt mit dem Wagen dann Richtung Heimat, aber dachte mir die Maschine kurz noch am Bahnhof anzuschauen. Da erblickte ich, dass in der Bahnhofsnähe noch Sonnenstrahlen die Gleise berührten. Ich überlegte mir, dass die Nahequerung auch noch Sonne haben könnte, ohne zu wissen, ob diese wirklich motivlich umzusetzen war. Die mir unbekannte Stelle musste nun schnellstmöglich erreicht werden. Nachdem ich bequem auf einem Parkplatz (Koblenzer Straße) parken konnte bewegte ich mich über den Fußgänger-Steg auf die andere Seite der Gleise. Vom Steg erkannte ich, wenn die Blondine rasch käme, dass es zumindest mit der Sonne noch reichen könnte. Ich musste nun nur noch rechtzeitig am Fotopunkt ankommen. Der Weg vom Fußgängersteg zum Fotostandpunkt musste noch zurückgelegt werden. Unter stressfreien Bedingungen war dies kein weiter Weg, mir kam aber in Anbetracht der nahenden Lok jede Minute wie eine Stunde vor. Nachdem ich den mir endloslang wirkenden Spielplatz passiert hatte ( ohne jede Chance auf einen Notschuss) war ich froh endlich an der Brücke über die Nahe angekommen zu sein. Es gab einen freien Blick auf die Strecke mit historischen Gebäuden im Hintergrund. Jedoch führt hinter der Bahn eine Straße her, welche mit einem Auto im falschen Moment ein Risiko barg. Des Weiteren musste der Fotoausschnitt so gewählt werden, dass die ärgsten Bausünden verdeckt werden konnten. Es war alles etwas beengte an der Fotostelle, aber es ging ja auch nur um einen Lokzug. Ich hatte dann sogar deutlich mehr Zeit zum ausloten der Stelle, als ich vorher dachte. Jedoch bangte ich mit jeder Minute Verspätung darum, dass die 103 dann ggf ganz im Schatten verschwinden würde. Ich konnte einen Flex und den IC2013 mit 101 143 als ,,Test Zug“ ablichten und somit dann meinen Standpunkt optimieren. Bei diesen ,,Testzügen“ war ich im Vergleich zur 103 nicht wirklich zufrieden, da bei diesen Zügen auf Grund der Wagenlänge das Motiv doch sehr weitwinklig umgesetzt werden musste, wenn man den Zug nicht abschneiden wollte. Die 103 passte da besser rein. Der Standpunkt des Fotografen ist ganz bequem auf der Fußgängerbrücke. Kurz bevor dann die Schatten auf der Brücke die Gleise komplett verschlungen würden, rollte die 103 245 im letzten Abendlicht frisch aus dem Werk Dessau Ihrer Heimat Koblenz entgegen. Also doch noch ein Sonnenbild mit Motiv. Ich war glücklich und fuhr unabhängig von der Lok auch wieder in Richtung Koblenz.



Zuletzt bearbeitet am 10.04.21, 18:37

Datum: 20.08.2020 Ort: Bingen am Rhein [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 103 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 4 Punkte

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,,Diesel-U-Bahn" in der 180 Grad Kurve
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 08.02.21, 22:10
Taunusbahn, KBS 637: Am Donnerstag, den 04.02.2021 bedient eine Doppeleinheit VT2E (Baureihe 609) der Hessischen Landesbahn (HLB), als HLB24319 die RB15 (Brandoberndorf- Bad Homburg). Aufgenommen in der 180 Grad Schleife von Hundstadt (ca. Bahnkilometer 25,6) von einer Anhöhe nahe der B456. Der Fotografenblick ist nach Westen gerichtet.

Der Zug, welcher hinter dem Hügel Grävenwiesbach verlassen hat, fährt durch eine Schleife und Bahnhof Hundstadt (dieser soll zukünftig einen zweiten Bahnsteig erhalten). Der Zug umfährt die Ortschaft und biegt in eine 180 Grad Kehre ein, um sich den Berg hinauf nach Wilhelmsdorf zu mühen. Bei der von mir auserkorenen Fotostelle blickt der Betrachter über die Felder hinweg auf die Ortschaft Hundstadt (341 m. über NN.), welche bei einer Größe von ca. 900 Einwohnern dem Namen Stadt kaum gerecht wird. Der Ort wurde 1410 als Hoestadt erstmals urkundlich erwähnt und 1971 zu Grävenwiesbach eingemeindet. Wie im Bild zu erkennen besteht der Ort heute aus einer Mischung alter Fachwerkgebäude und neueren Häusern. Hundstadt ist bekannt für seine noch vorhandenen eisernen Brunnen. Die Ortschaft liegt, im Hintertaunus, einem Teil des rheinischen Schiefergebirges. Dieses Gebirge ist durch die variszische Gebirgsbildung in der jüngeren Hälfte des Erdaltertums (Paläozoikums) entstanden. Das Gebiet ist, im Vergleich zur nahen Metropol Region Frankfurt am Main, dünner besiedelt. Neben den bewaldeten Flächen gibt es auch ertragreiche Böden in der offenen Beckenlandschaft. Diese ist strak landwirtschaftlich geprägt, was im Vordergrund meines Bildes gut zu erkennen ist. Gleichzeitig ist diese Region Naherholungsgebiet für den Großraum Frankfurt am Main.

Das Jahr 2021 war bis zu diesem Tag recht bewölkt. Die Wetterprognose lies mich am 04.02.2021 in den Taunus fahren, um einmal wieder Sonnen-Bilder zu fertigen. Zudem steht hier in nächster Zeit ein Umbruch bevor. Früher konnte ich mich wenig mit den als „Diesel-U-Bahn“ verspotteten Triebwagen anfreunden. heute gefallen sie mir. Ich war froh nur zwei Doppeleinheiten 648 in den Umläufen zu sehen. Der Takt ist unter der Woche auf der KBS 637 relativ dicht. Derzeit trägt der VT2E noch die Hauptlast im Verkehr. Durch die vielen Einstiege ist der VT2E gut geeignet für den Berufsverkehr Richtung Main-Metropole. Die an Privatbahnen ausgelieferte Splittergattung ist aber auch nicht mehr die jüngste und soll spätestens zum Fahrplanwechsel 2022/23 durch Wasserstoffzüge ersetzt werden. Ein VT2E (609 008) wird bereits jetzt der Zerlegung zugeführt.

Neben den Änderungen im Fahrzeugeinsatz wird die Infrastruktur zukünftig deutlichen Veränderungen unterworfen. Es steht der Ausbau und die Elektrifizierung an. Später soll hier die S5 verkehren. Dies erfolgt in zwei Ausbaustufen. vorab sollen Wasserstofftriebwagen den Verkehr übernehmen. Spätestens dann werden die VT2E verschwunden sein. Bereits jetzt beginnen unabhängig davon die Arbeiten zur Erneuerung der Leit- und Sicherungstechnik an der gesamten Strecke. Die Arbeiten werden vor allem an Wochenenden durchgeführt, sodass es teilweise Samstag und Sonntag zu SEV kommt.


Zuletzt bearbeitet am 10.02.21, 20:12

Datum: 04.02.2021 Ort: Hundstadt [info] Land: Hessen
BR: 609 (LHB VTA und VT2E) Fahrzeugeinsteller: HLB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 5 Punkte

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Westerwälder Mauseloch
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 15.01.21, 17:41 sternsternstern Top 3 der Woche vom 24.01.21
Blick aus dem „Mauseloch“: Tunnel sind generell weithin beliebte Bahnmotive. Ursprünglich wollte ich die bereits einmal von mir fotografierte Tunnelausfahrt noch einmal mit Sonnenschein wiederholen. Die Schatten am Tunnelportal befriedigten mich jedoch nur mäßig. Deswegen entschied ich mich spontan diesen sehr kurzen Tunnel etwas künstlerischer umzusetzen. Auf Grund der Kurve direkt hinter dem Tunnel und der sehr kurzen Tunnelröhre war es mit einem straken Teleobjektiv gefahrlos möglich den Zug bei der Einfahrt in den Tunnel so abzulichten, dass es danach aussieht als würde ich mitten aus dem Tunnel heraus fotografieren. Die „grüne Hölle“ des Westerwaldes kommt hier zudem gut zur Geltung.

DB-Cargo 294 866 fährt am Samstag, den 16. Mai 2020, um 10:42 Uhr auf der Holzbachtalbahn (bei Bahnkilometer 48,7) in den 38 Meter langen Seifener Tunnel bei Döttesfeld ein. Der Zug befindet sich zwischen Döttesfeld und Niederähren. Es handelt sich um den sogenannten „Schützzug“, welcher seinem Ziel dem Schütz-Werk in Selters (Westerwald) entgegenfuhr. Die 294 passierte später in der Gegenrichtung den Tunnel wieder, um ihren Weg in Richtung Siegstrecke fortzusetzen. Dies hatte ich an einem anderen Tag dokumentiert: [www.drehscheibe-online.de]

In diesem Jahr widmete ich mich des Öfteren diesem Güterzug, da die Strecke ab Spätsommer wegen Sanierungsarbeiten zeitweilig erstmal gesperrt wurde. Letztlich ist es jedoch der Lappwaldbahn Service GmbH (LWS) zu verdanken, dass die Güterzüge über die Holzbachtalbahn rollen können. 2020 wurden dann weitere umfassende Sanierungsarbeiten der Strecke angestoßen. Es wird sich in Zukunft zeigen, ob es zu einer Ausweitung des Güterverkehres auf dieser Strecke kommt. Laut einer Pressemeldung soll die Anzahl der Güterzüge nach der Sanierung auf bis zu sechs Güterzüge pro Woche erhöht werden.



Zuletzt bearbeitet am 25.01.22, 23:13

Datum: 16.05.2020 Ort: Seifen (Westerwald) [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 294 (alle V90-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven
Top 3 der Woche: 36 Punkte

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Frühsommer am Schmiedskopftunnel
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 13.01.21, 23:54
Ein klassisches Eisenbahnbild am Schmiedskopftunnel. Bei einem innovativen Bild von Yannik S. [www.drehscheibe-online.de] wurde erwähnt, dass die Nachmittagsstelle weitestgehend bekannt sei. Deswegen habe ich mal meinen Scanner bemüht und in meine Dia-Kiste gegriffen, um dieses bekannte Motiv auch mit einem klassischen Zug zu präsentieren:

Die orientrote 225 059 zieht ihren Güterzug (KC62529) bei km 27,4 auf der Lahntalbahn (Kursbuchstrecke 625) durch den 223 m langen Schmiedskopftunnel. Der im Schwerpunkt aus Kesselwagen gebildete Zug verlässt dabei gerade das Nordportal des Tunnels von Gräfeneck kommend in Richtung Weilburg. Rechts neben dem Zug ist ein klassisches „Spiegelei“ (Formvorsignal von Gräveneck ) und am Bildrand zumindest ein wenig von der Lahn zu erkennen. Die Natur zeigt sich am Dienstag, den 08. Juni 2004 in frühsommerlichem Gewand.

Lange war der überregionale Güterverkehr an der Lahn sehr eingeschlafen. Zwischen 2003 und 2008 war jedoch der dienstägliche Kesselwagenzug mit V160-Bespannung eine schöne Wiederbelebung der bedeutenderen Güterverkehre. Dieser Ganzzug fuhr von Neuwied (bzw. teilweise Bad Hönningen) nach Bernburg an der Saale. Besonders beliebt waren bei den Fotografen die ozean-blau-beige und orientrote Bespannung. Die orientrote 225 059, welche in diesem Bild zu sehen ist, wurde 1970 als 215 059- 7 ausgeliefert und bereits am 10.03.2003 ausgemustert. Lange machte sie sich vornehmlich im Regionalzugdienst nützlich. Sie wurde später von DB-Cargo als 225 059 – 5 am 01.04.2003 wiederbelebt und konnte somit in diesem Bild als Zugmaschine angetroffen werden. Totgesagte leben eben länger.

An der Lahn gibt es einige interessante Tunnel. Der hier gezeigte Schiedskopftunnel bei Weilburg-Kirschhofen besitzt aus Sandstein gefertigte Tunnelportale. Beide Portale wurden von Heinrich Velde im 19 Jahrhundert entworfen und sind neogotisch gestaltet. Gebaut wurde der Tunnel 1860 bis 1862 von erfahrenen italienischen Arbeitern.

- Scan vom Kleinbild-Dia: Velvia 50 -


Zuletzt bearbeitet am 15.01.21, 16:31

Datum: 08.06.2004 Ort: Gräveneck [info] Land: Hessen
BR: 215,225 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 13 Punkte

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Dieselklänge im Tal der Sieg am alten Stellwerk
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 10.01.21, 21:02
294 817 von DB Cargo trägt am 25. April 2020 immer noch die Aufschrift Railion DB - Logistics, als Sie mit Ihrem Güterzug vom Schützwerk in Selters (Westerwald) Richtung Siegen fährt. Da die Güterzüge abgesehen von Umleitungsverkehren (vgl. mein Bild: Der Henkelzug bei Merten (Sieg): [www.drehscheibe-online.de] ) auf der KBS 460 rar sind, ist der regelmäßige Schützzug eine willkommene Abwechslung.

Bei Bahnkilometer 74,8 passiert der Zug um 12:31 Uhr, nachdem er eine der zahlreichen Flussbrücken überquert hat, das alte Stellwerk von Niederhövels. Der Blick des Fotografen ist Richtung Nordwesten gerichtet, als er am Ufer der Sieg den Schützzug ablichtete. Wenige Meter weiter durchfährt der Zug dann den Bahnhof Niederhövels. Das verlassene Stellwerk am rechten Bildrand ist ein wenig durch das frische Grün der Natur verdeckt. Dieses Bahngebäude ist jedoch schon lange nicht mehr in Betrieb und seine besten Zeiten sind genauso vorüber, wie auch die die Aufschrift auf der Lokomotive mittlerweile einer vergangenen Epoche angehört.

Unter der Brücke ist ein Schild angebracht, welches dem Passanten die wichtigsten Informationen zur Bahnstrecke gibt: Die Strecke wurde als Verbindung Köln - Gießen 1850 von der Cöln Mindener Eisenbahn (CME) geplant und sollte Erzvorkommen an der Sieg, an das Ruhrgebiet anbinden. Seit dem 12.01.1862 die Bahnstrecke zweigleissing ausgebaut. Ab 1870 befuhren auch Schnellzüge diese Trasse. 1945 wurden noch zahlreiche Siegbrücken zerstört, jedoch später wiederaufgebaut. Ab 1980 war die komplette Siegstrecke elektrifiziert.

Im Hintergrund unter der Bahnbrücke ist der Fußgängersteg zu erkennen über den der Fotograf den Weg an das Ufer der Sieg fand. Danach musste nur der Dunstbachseifen überschritten werden, um einen Standpunkt mit einem freien Blick auf die Szenerie zu erhalten.




Datum: 25.04.2020 Ort: Hövels [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 294 (alle V90-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 12 Punkte

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Dort Saaleck, hier die Rudelsburg…
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 09.01.21, 18:56
„Dort Saaleck, hier die Rudelsburg,
und unten tief im Tale
da rauschet zwischen Felsen durch
die alte liebe Saale;
und Berge hier und Berge dort
zur Rechten und zur Linken –
die Rudelsburg, das ist ein Ort
zum Schwärmen und zum Trinken“

So heißt es in einem alten Studentenlied aus dem 19 Jahrhundert von Hermann Ludwig Allmers. Alles was diese erste Liederstrophe beschreibt ist im Bild vereint. Der Fotograf hat am 13. September 2020 auf der besungenen Rudelsburg Stellung bezogen. Deswegen ist diese Burg im Bild nicht zu sehen. Der Blick ist nach Westen bzw. Nordwesten gerichtet. Am linken Bildrand thront Burg Saaleck. Im Tal ist die alte liebe Saale zu erkennen, wie sie zwischen Felsen durchrauscht. Am rechten Bildrand zeigen sich die typischen Muschelkalkfelsen. Zwischen den Häusern des Ortes Saaleck ist die St. Laurentius Kirche zu erkennen. Zum Trinken war wegen anderer anstehender Motive erst später Gelegenheit. So musste doch der bekannte Saale-Unstrut Wein verkostet werden.

Über die Saalebrücke zieht um 12:08 Uhr DB-Regio 146 007 ihrem RE92882. Der Zug verkehrt auf der Linie RE18 von Jena Paradies nach Naumburg Saale. Leider wird, abgesehen von Güterzügen, der Hauptverkehr mit silbernen Triebwagen von Abellio abgewickelt. Diese hätten sich etwas weniger für das Motiv geeignet. Zum Glück stand die 146 an diesem Tag am richtigen Zugende. Eine teilweise hier auch verkehrende Garnitur mit 143 wäre mir zwar etwas lieber gewesen, jedoch begegnete mir diese Garnitur Tage später mit der Lok in anderer Zugrichtung und eignete sich damit besser für andere Motive. Insofern war der abgelichtete Zug gerade passend für das Motiv. Es scheint also bei den derzeit hier noch verkehrenden Wendezügen eine Überraschung zu bleiben, ob eine 143 oder eine 146 den Zug zieht und in welche Richtung gerade die Lok steht. So zumindest meine Erfahrung im Jahr 2020.

Der Standort auf der Rudelsburg ist ein geschichtsträchtiger Ort und ein beliebtes Ausflugsziel an der Straße der Romantik. Die 85 m über dem Saaleufer gelegene Burg wurde zur Sicherung der Handelswege von den Bischöfen von Naumburg angelegt und erstmals 1171 erwähnt. Ihre Bekanntheit erlangte Sie in der Romantik und seit 1848 als Tagungsort der Kösener Corps-Studenten. Die am linken Bildrand zu sehende Burg Saaleck wird meist im Zusammenhang mit der Rudelsburg genannt. Burg Saaleck (172 m über NN) ist durch die beiden runden Bergfriede gut zu erkennen. Auf dem Bild wird jedoch der zweite Bergfried bei diesem Blickwinkel durch den vorderen Turm verdeckt. Der Westturm war bewohnbar und der Ostturm diente als Wehrturm. Die Burg entstand im 12 Jahrhundert vermutlich durch die Markgrafen von Meißen. Unten Im Tal durchquert der Zug dann die Ortschaft Saaleck und Stendorf. Die St. Laurentius Kirche und die Saalebrücken fallen dabei dem Betrachter besonders ins Auge.

Der vom Vorplatz der Rudelsburg mögliche Blick war hier in der Galerie noch nicht vertreten. Wie der Standort des Fotografen aussieht kann man auf einem anderen hier in der Galerie bereits vorhandenen Bild erahnen. Diese zeigt die Rudelsburg als Motiv: [www.drehscheibe-online.de] . Ein Blick auf dem beide Burgen vereint sind ist auch bereits mehrfach in der Galerie vertreten: [www.drehscheibe-online.de] , [www.drehscheibe-online.de] .

Das Gebiet der Thüringer Stammstrecke im Grenzgebiet Sachsen-Anhalt und Thüringen bietet jedoch eine landschaftlich reizvolle Gegend mit einigen interessanten Motiven. Insofern ist es angebracht, dass der Fotograf hier auch ins Schwärmen kam, als er den Blick in das romantische Saaletal schweifen ließ, welcher sich von der Rudelsburg bot. So möchte ich meine Ausführungen mit den passenden Worten und einem Auszug aus der dritten Strophe des oben erwähnten Liedes beenden:

„O Vaterland, wie bist du schön
mit deinen Saatenfeldern,
mit deinen Tälern, deinen Höhn
und all den stolzen Wäldern!.“


Zuletzt bearbeitet am 10.01.21, 21:08

Datum: 13.09.2020 Ort: Rudelsburg, Saaleck [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 146 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 2 Punkte

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Moderne Nebenbahnidylle: ,,Müllwagen“ holt Holz
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 12.12.20, 00:13
Das gezeigte Foto entstand am 02.Juni 2020 an einem Bahnübergang bei etwa Bahnkilometer 25, wo die Bahnlinie im Wittgensteiner Land zwischen Lützel und Erndtebrück entlang der Bundesstraße 62 verläuft. In diesem Jahr konnten zur frühen Morgenstunde des Öfteren Holztransporten der Kreisbahn Siegen Wittgenstein beobachtet werden. An einem Dienstag machte ich mich trotz der Ungewissheit, ob der Zug an diesem Tag auch wirklich fährt, am frühen Morgen auf, um nach 1,5 bis 2 h Fahrt das Zielgebiet zu erreichen. Ich hatte die Hoffnung für mein frühes Aufstehen belohnt zu werden. Um 08:15 Uhr hörte ich dann im Wald das erlösende Dieselgeräusch der Vossloh-Maschine. Nachdem der HLB Triebwagen in der Gegenrichtung gerade durch war konnte es sich nur um den Güterzug handeln. Die gerne als „Müllwagen“ verspottete KSW G2000 (273 018 -2) brachte drei leere Holzwagen nach Erndtebrück. Etwa eine Stunde später beförderte die Lokomotive beladene Holzwagen zurück ins Sieg-Tal. Auch wenn es sich bei meinem Bild nur um die besser im Licht befindliche Leerwagenzuführung handelt, war ich froh, dass der Zug nicht wie auch öfter geschehen als Tfzf nach Erndtebrück fuhr. Die jeweils als Sonderleistung eingelegten Züge, welche zu dieser Zeit zwar regelmäßig, aber nicht immer verkehrten, waren eine willkommene Abwechslung im Sommer 2020. Die Landschaft ist in diesem Abschnitt des Rothaarkammes und entlang der Eder recht ansprechend und erinnert mich an mehreren Stellen an typische Nebenbahnmotive aus alter Bundesbahnzeit. Die bekannte Kurve bei Lützel und einige andere Motive wurden in dieser Galerie ja bereits von anderen Fotografen gezeigt. Froh war ich, dass zum Zeitpunkt der Zugdurchfahrt keine hässlichen Automobile mein Bild „bereichern“ wollten. Abgelichtet wurde der Güterzug von mir mit einer modern wirkenden und für viele Fotografen recht gewöhnungsbedürftigen Lokomotivgattung. Auch ich war in früheren Zeiten nicht der größte Befürworter dieser in orange gerne als „Müllwagen“ bezeichneten Lokomotive. Sie macht sich im Morgenlicht jedoch an dieser Stelle gut und stellt eine Besonderheit im Vergleich zu den anderen symmetrischen Diesellokomotiven dar. Ich konnte den Zug dann noch an einer anderen Stelle erlegen, sowie auch seine Rückfahrt fotografieren. Da im Sommer gerade das Morgen- und Abendlicht ideal ist gefällt mir dieser frühe Tagesschuss am besten. Die Schatten waren gerade rechtzeitig vom Gleis gewandert.

Datum: 02.06.2020 Ort: Erndtebrück [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 271,277 (alle Vossloh-Mittelführerstandsloks) Fahrzeugeinsteller: KSW
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 4 Punkte

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Eine alte Dame unterquert die ,,Unvollendete"
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 26.11.20, 20:15
Am Karsamstag, den 11.04.2020 um 13:36 Uhr passiert 221 122 der Efw, als Tfzf 93273 Bahnkilometer 13,8 und die Feldwegbrücke bei Bliesheim auf der Kursbuchstrecke 474 Richtung Euskirchen. Nachdem die V200 über den rechten Rhein aus Mainz nach Köln gelangte, um dort noch eine ihrer Efw-Schwestern der Baureihe V160 abzusetzen, ging es dann weiter in die Voreifel. Dort wurde 221 122 für Schotterzüge bei Bauarbeiten im Raum Rheinbach benötigt. Nach ein wenig Warten in der Frühjahrssonne und der bei solchen Bauzügen oft üblichen Verspätungen gelang eine Ablichtung dieser für ungefähr eine Stunde früher annoncierten Leistung. Ist es auch nur ein Lok-Zug, so stellt diese Leistung einen würdigen Ersatz für die an Karfreitagen oft verkehrenden Gesellschaftssonderzüge dar und gibt durch den fehlenden Zug den Blick ungehindert frei auf die unterquerte ehemalige Bahnbrücke, auf welche ich später eingehen möchte. Insofern war ich froh, dass es fast so wirkte, als wenn die Bahn in dieser durch Corona geprägten Zeit ein attraktives Bauzugprogramm als Ersatz für die fehlenden Sonderzüge aufgelegt hatte.

Die Lokomotive mit Kraus-Maffei Fabriknummer 19242 wurde 1964 bei der Bundesbahn in Dienst gestellt und ist in Ihrem Leben bereits weit herumgekommen. So ist sie nach Beheimatungen in z.B. Villingen, Oldenburg, Gelsenkirchen, oder Oberhausen nach Ihrer Ausmusterung am 26.09.1987 bei der Deutschen Bundesbahn zuletzt Griechenland (1989-2002) und bei der Prignitzer Eisenbahn GmbH (2002-2003) eingesetzt worden. So schön diese alte Dame in ihrem historischen Kleid anzusehen mag sein und sicherlich in diesen Wochen des Öfteren auf der Wunschliste der ein oder anderen Fotografen stand, umso interessanter ist das Motiv, welches Sie durcheilte. Fehlte mir jedoch bissweilen immer noch ein passender schöner Zug um dieses historische Relikt mitten im Wald nahe des Bliesheimer Autobahnkreuzes (A61 und A553) bei Erftstadt / Liblar umzusetzen.

Die im Hintergrund als Feldwegbrücke genutztes Bauwerk hat eine besondere historische Bedeutung und ist dem Kenner sicherlich gleich ins Auge gefallen. Es handelt sich um die Brücke der unvollendeten strategischen Ruhr-Mosel-Entlastungslinie. Die Strecke sollte von Holzheim über Liblar und Rheinbach zur Ahrtalbahn nach Rech führen. An dieser Strecke sind einige Bauwerke auch heute noch zu erkennen. In nächster Umgebung, im Ahrtal lassen sich ebenfalls deutliche Relikte erkennen. Einige wurden teilweise einer Umnutzung unterzogen. Einer der Tunnel an der Ahr wurde z.B. zum Eingang des ehemaligen Regierungsbunkers. Die Bauarbeiten und Planung der strategischen Bahnstrecke begannen noch kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Die Fertigstellung wurde durch den Beginn des Krieges 1914 unterbrochen. Eine Weiterführung der Baumaßnahmen wurde nach dem Krieg durch die französischen Besatzungstruppen gestoppt. Diente doch die geplante Strecke vornehmlich dem Zwecke eines Aufmarsches gegen Frankreich. Über diese Strecke sollten die Züge zügig das Elsass, Saarland und Lothringen erreichen können ohne Ballungsgebiete zu passieren. Die geplante Strecke sollte zweigleisig ausgeführt werden und bedurfte gerade beim Abstieg in das Ahrtal aufwendiger Bauwerke, um den deutliche Höhenunterscheid überwinden zu können. Die strategischen Planungen standen unter dem Einfluss des damaligen preußischen Generalstabschef Alfred von Schliefen, welcher einen großen Teil solcher Bahnlinien planen ließ. Der noch 1911 zum Generalfeldmarschall beförderte Schlieffen selbst wurde 1906 zur Disposition gestellt. Er starb 1913 und erlebte weder die Fertigstellung der Bahnstrecke noch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges, welcher im militärischen Verlauf maßgeblich von seiner strategischen Planung beeinflusst wurde. Die Wichtigkeit der Eisenbahn hatte er vor allem aus den Lehren der Reichseinigungskriege und den Ideen des Generalfeldmarschall Helmut Graf von Moltke erkannt. Der Eisenbahntransport war für die Zuführung von Material und Truppen an die Front von enormer Bedeutung; was auch durch die seit 1871 aufgestellten Eisenbahn-Bataillonen und Regimenter, sowie deren Ausbau manifestiert wurde. Regional war es auch nicht verwunderlich, dass im Vorfeld der wichtigen Festung Cöln besonderen Wert auf den strategischen und taktischen Eisenbahntransport gelegt wurde, zumal das Umland in den Verteidigungsplanungen der Festung Cöln mit eingebogen wurde. Die Bedeutung der Eisenbahn im Bereich der nahen Festung Cöln wurde auch durch den Einsatz eines eigenen für die Festung Cöln zuständigen Verkehrsoffizier vom Platz deutlich. Von der hier erwähnten strategischen Bahn sind heute nur die Abschnitte beim Güteranschluss des Kraftwerkes Nießeraußem und die RB38 bei Horrem noch in Betrieb.


Bildmanipulation: Das Graffiti am unteren rechten Brückenpfeiler wurde geringfügig gemildert und unkenntlich gemacht.



Zuletzt bearbeitet am 26.11.20, 20:23

Datum: 11.04.2020 Ort: Bliesheim [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 220,221 (alle V200-west) Fahrzeugeinsteller: Efw
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 5 Punkte

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Der Henkelzug bei Merten (Sieg)
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 24.11.20, 20:56
Im Frühjahr und Sommer 2020 kamen mehrere Faktoren zusammen, die mich des Öfteren wieder an die Siegstecke getrieben haben. In diesem Zeitraum gab es für einige Monate Güterzug-Umleiter. Dieser Umstand ermöglichte mir eisenbahnfotografische Ablichtungen an Fotostellen, welche ich in früheren Zeiten mit der 120 oder 111 nicht umgesetzt hatte.

Die ca. hundert Kilometer lange elektrifizierte zweigleisige KBS 460 zweigt bei Troisdorf von der rechten Rheinstrecke Richtung Siegen ab. Über die rechte Rheinstecke verkehrt normaler Weise auch der ,,Henkelzug“ dieser ,,Star-Zug“ war während der Sieg-Umleiter besonders im Fokus der Fotografen und wird mit verschiedenen alten Bundesbahndamen von der BayernBahn GmbH gefahren. Da die Lokomotiven immer wieder wechseln können ist es oft eine Überraschung, welche der verschiedenen farbigen Bayernbahn-Elloks zum Einsatz kommt. Zumal nicht jede Farbe in jeder Umgebung gleich gut auf dem Foto wirkt, war ich mit meiner abgelichteten Zugkomposition sehr zufrieden. Diese blaue Schönheit hebt sich hier im Gegensatz zu Ihren grünen Schwestern gut genug von den ortstypischen bewaldeten, in den Fluss abfallenden Steilhängen ab.

Am Mittwoch, den 20.05.2020 um 09:23 Uhr passte ich bei Bahnkilometer 39,4 die Bayernbahn 110 262 (welche bei der DB zuletzt als 139 262 unterwegs war) mit ihrem Zug bei der Fahrt über eine Siegbrücke ab. Das Foto entstand bei der Ausfahrt aus dem Ostportal des 235 m langen Tunnel bei der Mertener Hardt nahe dem Campingplatz Happach (53783 Eitorf) am Ufer der Sieg. Der Güterzug überquert gerade eine der zahlreichen Siegschleifen und das dortige Landschaftsschutzgebiet nahe des Silikatfelsen. Der DGS 59971 wird auf seinem Weg Richtung Siegen den Fluss noch mehrmals queren. Auf seinem weiteren Weg nach Gunzenhausen wurde der aus Langenfeld (Rheinland) kommende Güterzug sicher noch mehrfach von anderen Fotografen abgelichtet.

Ein wenig Glück gehört auch hier dazu, um neben der benötigen Sonne und die richtige Lok zu einer fotogerechten Uhrzeit zu erwischen. Ich probierte bereits am 15.05.2020 einmal mein Glück. Auf Grund deutlicher Verspätung entschied ich mich beim ersten Versuch dann spontan für eine Aufnahme auf dem Rudersdorfer Viadukt, wo ich den „Henkel“ dann mit einer verkehrsroten 151 ablichtete. Wenige Tage später konnte ich die ursprünglich auserkorene Fotostelle mit dem hier gezeigten Ergebnis umsetzen.

Meiner Meinung nach ist die Siegstrecke nicht überall einfach fotografisch zugänglich und die meisten Motive bestehen aus Brücken oder Brücken – Tunnelkombinationen. Mit etwas Gespür lassen sich an dieser deutlich weniger als der benachbarten Rheinstrecke, fotografierten Strecke bei den richtigen Zügen auch imposante Bilder erzielen. Das gezeigte Motiv zeigt den typischen Charakter der Kursbuchstrecke 460.


Zuletzt bearbeitet am 24.11.20, 21:36

Datum: 20.05.2020 Ort: Merten (Sieg) [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 110,112,113,114 (West-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: BYB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 8 Punkte

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261 058 mit Kalk nach Limburg
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 11.11.20, 01:05
Mein erstes (und bisher einziges) Bild dieser Galerie ist noch ein Scan vom Dia gewesen ( [www.drehscheibe-online.de] ). 2018 schaffte ich dann den Sprung zur Digitalfotografie, welche mir auch das zukünftige Einstellen von Bildern erleichtert. Als erstes Digitalbild möchte ich die moderne Bahn mit einer noch jungen Leistung im Güterverkehr an der Lahn zeigen.

Bis zum 02.05.2020 wurden die Steedener/ Kerkerbacher-Kalkzugleistungen (neben den weiterhin verkehrenden BASF-Zügen) von der BEG gefahren. Die letzte BEG Leistung am 02.05.2020 wurde mit 218 396 nach Neuwied gebracht. Nachdem nun die DB Cargo die Leistungen übernommen hatte, änderten sich neben der Triebfahrzeugen auch die Fahrzeiten der Züge. Teile der Leistungen finden in der Nacht statt. Eine fotogene Leistung bei Tageslicht lässt sich jedoch im Sommer am Dienstagabend umsetzen. Nachdem ich am Morgen des Tages gegen sechs Uhr morgens dem HLB 629 huldigte, konnte ich den (durch einen Büroarbeitstag unterbrochenen Fotoerfolg) mit der zum Feierabend verkehrenden neuen Kalkzugleistung abschließen. Zumal das Licht an solchen Hochsommertagen ohnehin morgens und abends am besten ist.

Am Dienstag den 23.06.2020, um 18:14 Uhr hatte die DB Cargo Gravita 261 058 die Ehre den Kalkzug aus Kerkerbach nach Limburg zu bringen. Da ich bereits zwei Fotostellen auf der anderen Seite des Eschhofener Tunnels umgesetzt hatte, überlegte ich, wie ich die Ausfahrt auf der südwestlichen Tunnelseite umsetzen könnte. Ich entscheid mich für eine Stelle kurz vor dem elektrifizierten Abschnitt. Eine Aufnahme mit Güterzug und Tunnel bedurfte jedoch etwas Kreativität, da der Tunnel zu dieser Uhrzeit entweder von der Böschung verschattet wird oder der Zug den Tunnel komplett verdecken würde. So entscheid ich mich dafür den Zug so auf zu nehmen, dass die Tunnelausfahrt im Hintergrund noch sichtbar ist und er Zug in der sommerlichen Landschaft von einem rustikal anmutenden, abgestorbenen Baum und einigen Lupine eingebettet wird. Ein Signal komplettiert das Konvolut. Mein Standpunkt befand sich klassisch neben dem Bahndamm und durch den Einsatz von einem starken Teleobjektiv konnte der Zug relativ dominant in die Nähe der Betrachtung gebracht werden.


Zuletzt bearbeitet am 24.11.20, 16:18

Datum: 23.06.2020 Ort: Eschhofen [info] Land: Hessen
BR: 261 (Voith Gravita 10BB) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 1 Punkt

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Rheingold auf der Oleftalbahn
geschrieben von: JH-Eifel (46) am: 18.05.17, 22:33
Im Mai 2016 veranstaltete der BDEF eine Verbandstagung in Köln. Im Rahmen dieser Tagung wurde eine Sonderfahrt mit dem FEK-Rheingold aus Köln durchgeführt. Die Fahrt ging in die Eifel, zu der als ,,Flitsch" bekannten Oleftalbahn.

Am 7. Mai 2016 durfte ein besonders hochwertiger Zug die Ruhe in der Region stören. Auch wenn die Zugkombination farblich harmonisch wirkt, war die Bespannung des Zuges für einen solchen Sonderzug reichlich ungewöhnlich. Anstatt einer zuerst geplanten V100 kam der Zug mit einer V60 in der Eifel an. Der Zuglauf war: Köln - Düren - Zülpich - Euskirchen - Kall - Hellenthal - Kall - Köln. Ein bisschen wirkte die Zusammenstellung eher wie eine Rangierfahrt, jedoch verrät der Aufnahmeort bei Blumenthal, dass es sich um eine Sonderfahrt handelt. Die 260 109 hatte große Mühe den Zug nach Hellenthal und und zurück zu bringen. Bei recht warmen Wetter mühte sich die kleine Lok regelrecht ab, um den Zug zu Ihrem Ziel zu befördern. Der Rheingold passierte mit erheblicher Verspätung den Aufnahmeort am Ortsrand von Blumenthal. Kurz vor 17 Uhr zieht die kleine Lok den Zug vorbei am Fotografen (Jörg Heinen) nach Hellenthal. Im Hintergrund sieht man die letzten Häuser von Oberhausen. Das Pferd auf der Wiese zeigt sich jedoch reichlich unbeeindruckt von diesem ungewöhnlichen Zug.

- Scan vom Kleinbild-Dia: Velvia 50 -

Zuletzt bearbeitet am 18.05.17, 23:34

Datum: 07.05.2016 Ort: Blumenthal [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 360-365 (alle V60-West) Fahrzeugeinsteller: EVG
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 5 Punkte

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