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Mit Kisten an der Küste entlang
geschrieben von: 294-762 (406) am: 18.03.24, 16:24
494 523 war am 13.03.2024 mit einem Containerzug auf der wunderschönen Küstenstrecke von Genua nach La Spezia unterwegs. Hier passiert sie gerade das Viadukt am Bahnhof Zoagli. Der Lokführer kann einen kurzen Blick auf den Golf von Tigullien genießen.

Bild aufgehellt.

Datum: 13.03.2024 Ort: Zoagli [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E494 Fahrzeugeinsteller: AKIEM
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 2 Punkte
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Güterzug in Isola del Cantone
geschrieben von: 294-762 (406) am: 16.03.24, 10:26
Leider war der Verkehr am 12.03.2024 sehr dünn und eigentlich waren wir schon am zusammenpacken als das Signal hinter uns doch nochmal auf Fahrt gesprungen ist. Das konnte nur ein Güterzug sein! So bog dann auch die Medway 494 237 mit einem schönen Containerzug um die Ecke und das Topmotiv der Strecke konnte mit Güterzug abgehakt werden. Zufrieden verließen wir die Stelle.

Datum: 12.03.2024 Ort: Isola del Cantone [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E494 Fahrzeugeinsteller: Medway
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 12 Punkte
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Blick auf Noto, Sizilien
geschrieben von: Th.B. (19) am: 01.03.24, 08:40
Doppeltes Glück: Nicht nur, dass ein Loch in den Wolken die Sonne durchließ und sowohl ALn668.3035 mit dem REG12932 Siracusa - Rosolini ins Licht taucht, auch die Barockstadt Noto wird richtig ins Licht gesetzt. Und ein weiteres Loch gab es im Maschendrahtzaun, gerade groß genug, die Linse durchblicken zu lassen.

Unter anderem auf der Strecke 392 Siracusa - Caltanissetta - Xirbi werden die letzten Leistungen des klassischen Dieseltriebwagens der Reihe ALn668 gefahren. Aber ob diese Fahrzeuge nach einer ab März 2024 geplanten Vollsperrung zur Erneuerung der Signal- und Leittechnik zurückkommen werden ist offen. Neue Züge hat die Trenitalia bestellt.

Datum: 02.02.2024 Ort: Noto [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 17 Punkte

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Viadukt Barcola
geschrieben von: km 106,5 (353) am: 23.02.24, 11:06
Barcola ist ein kleiner Ort vor den Toren Triest.
1857 wurde im Rahmen der Bahnstrecke aus Villa Opicina ein Steinbogen Viadukt quer über die Häuser gebaut.
Heute ist das Bauwerk Teil des Hauptverkehres aus Richtung Norden zum Bahnhof Triest Centrale.
Von den Hängen um den Ort man einen schönen Blick auf die Adria und von einer Lücke zwischen den vielen Häusern lässt sich auch das Viadukt umsetzen.
Am 20.09.23 stand ich eben dort und fotografiert ein 464 "Sandwich" als es mit dem Regionalzug aus Venedig die Brücke querte

Datum: 2024 Ort: Barcola [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E464 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 2 Punkte
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Blick bis zum Festland
geschrieben von: Jan vdBk (873) am: 07.02.24, 19:36
Auf der sizilianischen Ferrovia Circumetnea nähert sich ADe 14 als Treno 21 unterhalb von Piedimonte dem kleinen Haltepunkt Santa Venera. In den Olivengärten hinter dem nächsten Hang werden derweil alte Sträucher verbrannt. Dahinter fällt der Blick über ein Stück Ionisches Meer bis hin zur Küste Kalabriens, der Stiefelspitze des italienischen Festlandes.

Datum: 01.03.2023 Ort: Santa Venera [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ADe Fahrzeugeinsteller: Ferrovia Circumetnea (FCE)
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 16 Punkte

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Einsamer ADe
geschrieben von: Amberger97 (654) am: 06.01.24, 15:53
Zu Fuße des nicht sichtbaren Ätnas, durchfährt ADe 16 eine weitläufige Wiese direkt neben dem nördlichen Ende des dortigen Lavafelds, auf dem ich stehe, zwischen Bronte und dem Weiler Contrada Difesa. Im Hintergrund erhebt sich die Felsformation Rocca Calanna.

Zuletzt bearbeitet am 06.01.24, 15:55

Datum: 03.10.2023 Ort: Bronte [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ADe Fahrzeugeinsteller: Ferrovia Circumetnea (FCE)
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 13 Punkte

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Treni in movimento
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 27.12.23, 16:09
Nicht allzu üppig ist der Verkehr auf der eingleisigen Strecke Domodossola - Borgomanero - Novara, die auch nach der Elektrifizierung um die Jahrtausendwende herum vielerorts noch eine gehörige Portion Nebenbahnatmosphäre versprüht. Zwar ist sie als Entlastungsroute für die Simplonstrecke offiziell Teil des transeuropäischen Korridors Rotterdam - Genua. Das zeigt sich allerdings nur ein paar Mal am Tag in Form der "Rollenden Autobahn" Freiburg - Novara von RAlpin (zu einem beträchtlichen Teil nachts). Auch die wenigen, auf die Hauptverkehrszeiten konzentrierten Regionalzüge fallen nicht stärker ins Gewicht, sodass mehrstündige Zuglücken im durchgehenden Verkehr eher die Regel denn die Ausnahme sind.

Kurzzeitig Hochbetrieb kehrt in den schmucken Bahnhof von Villadossola, der noch mit niedrigen Bahnsteigen und niveaugleichen Gleisübergängen ausgestattet ist, allerdings ein, wenn am Vormittag die Bedienung des Stahlwalzwerks der Duferco Travi e Profilati in Pallanzeno stattfindet, die ich euch kürzlich schon einmal vorgestellt habe: [www.drehscheibe-online.de]

Das emsige Treiben setzt ein, sobald der mit Stahlknüppeln beladene Eingangszug aus Richtung Süden in den Bahnhof gerollt ist. Der "Tigre" kuppelt ab, die "Aragosta" der Reihe D145 lässt den Motor aufheulen und verlässt ihr Abstellgleis, um sich ans andere Zugende zu setzen. Die Streckenlok rollt anschließend oder mit ihr gemeinsam ebenfalls vom Nordkopf des Bahnhofs zurück... Nach Rückkunft der Fuhre aus Pallanzeno vollzieht sich dann ein ähnliches Schauspiel in umgekehrter Richtung. Hier sehen wir gerade die D145 2055, wie sie zusammen mit E652 117 am Hausbahnsteig rangiert. Passend dazu warnen die Verbotsschilder vor einem Überschreiten der Gleise während der "treni in movimento".

Zuletzt bearbeitet am 27.12.23, 16:15

Datum: 08.11.2023 Ort: Villadossola [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D145 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 6 Punkte

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Der diskrete Charme des Pavese
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 23.12.23, 13:53
Es gibt Bahnstrecken, an die man wegen ihrer landschaftlichen Schönheit - völlig unabhängig von den eingesetzten Fahrzeugen - einfach gerne fährt. Und es gibt die Nebenbahnen rund um Pavia.

Doch wie das manchmal so ist in unserem Hobby, locken einen besondere Fahrzeugeinsätze dann auch dorthin, wo man sonst eher nicht unterwegs wäre. Und häufig kommt es so, dass - wenn man sich darauf einlässt - auch diese Landstriche einen gewissen Charme entfalten... Nicht anders erging es uns Ende November, als wir durch die irgendwo zwischen Spätherbst und frühem Winter wechselnde Poebene östlich von Pavia fuhren, sich die zähen Hochnebelfelder langsam auflösten und wir Kurs auf den Landbahnhof von Belgioioso nahmen, eine kleine Kreuzungsstation in der Campagna Sottana.

Nach einem ausgiebigen Streifzug durch das Areal fiel die Motivwahl schließlich auf den alten Güterschuppen, der am Ende der längst nicht mehr angebundenen und von einem roten Blätterteppich überwachsenen Nebengleise sein trauriges Dasein fristet. Und als es auf unserem im Schatten liegenden Schwellenstapel schon langsam etwas kalt wurde, tauchte sie dann endlich auf, die erwartete D 445 1018, der Grund, warum wir angereist waren. Die Lok zeigt sich seit nunmehr knapp zwei Jahren wieder im graffitifreien "Altlack" Verde magnolia-Isabella und ist damit zum inoffiziellen Flaggschiff der Diesellokflotte von Mercitalia Rail mutiert. Hintergrund für die Frischekur war, so hört man, dass es sich bei der 1975 in Savigliano gebauten Maschine um die letzte erhaltene handelt, die am 6. Oktober 1979 den Eröffnungszug zur Wiederinbetriebnahme der Tendabahn bespannte.

Am Haken hatte die Retro-Lok den Auto-Ganzzug MRS 50499 (Alessandria Smistamento - Chignolo Po), den sie in beachtlicher Geschwindigkeit und mit nicht zu überhörendem Geräuschpegel der Logistikplattform der Fratelli Elia entgegen wuchtete. Dieser werktägliche Neuwagenverkehr ist seit Jahren eine feste Größe auf der Strecke und bis heute - von gelegentlichen Gastspielen der glücklosen D146 abgesehen - eine der letzten Bastionen der "diesel unificati" im Güterzugdienst.

Datum: 28.11.2023 Ort: Belgioioso [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D445 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 11 Punkte

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Hinauf nach Trontano
geschrieben von: DB 399 101-5 (114) am: 21.12.23, 18:09
Nachdem er es nun doch noch in diesem Jahr zur SSIF geschafft hat, hatte Julian hier unlängst eine geniale Aufnahme der untersten Kehre bei Creggio an der Rampe der Vigezzina zwischen Masera und Trontano gezeigt. Auch wenn meine Aufnahme aus dem Winter 2022 da um Längen nicht mithalten kann, möchte ich mit einem weiteren Bild dieses extrem engen und kurvenreichen Anstiegs der Strecke ins Rennen gehen, diesmal von der obersten Kehre zwischen Creggio und Trontano.

Die Schweizer schicken auf ihre internationalen Kurse nach Domodossola meist die vier 2011 verlängerten ABe 4/8 45-48, die mir durch das mit der Verlängerung und Modernisierung einhergehende dynamische Farbschema ausgesprochen gut gefallen. Auf Niederflurigkeit wurde bei der Verlängerung vier der acht 1992-94 gebauten ABe 4/6 51-58 allerdings verzichtet und das zusätzliche Mittelteil sogar als Reiseabteil ohne Tür ausgeführt.

Am 17. Februar 2022 schlängelt sich ABe 4/8 48 mit dem Ziel Locarno gemächlich die Strecke nach Trontano hoch.

Datum: 17.02.2022 Ort: Trontano [info] Land: Europa: Italien
BR: CH-ABe 4/8 Fahrzeugeinsteller: FART
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 1 Punkt
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Colline in fiamme
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 21.12.23, 20:27
Sizilien bietet zahllose Facetten, die den Besucher zwischen Faszination und Unverständnis schwanken lassen. Eine davon ist die Beziehung der Inselbewohner zur Naturgewalt Feuer. Am plakativsten wird das Verhältnis ohne Zweifel am Ätna, dem mit 3357 Metern höchsten Vulkan Europas, dem auch 500.000 Jahre nach seiner Entstehung noch lange nicht die Puste ausgegangen ist. Dass der Bergkoloss munter vor sich hin zischt, raucht und Lava spuckt, hat zahllose Generationen nicht abgehalten, sich in seinem Schatten niederzulassen. Zusammen mit den der Nordküste vorgelagerten Liparischen Vulkanen Stromboli und Vulcano kann Sizilien mit Fug und Recht als Insel der Feuerberge angesehen werden. Beim Ätna steckt das sogar schon im Namen, der sich nach ganz überwiegender Auffassung von der indogermanischen Bezeichnung für „brennend“ ableitet.

Brennende Berge findet man aber auch abseits der Vulkane mühelos. Und sie sind meist menschgemacht. Mit einer erstaunlichen Unbekümmertheit werden selbst bei größter Trockenheit im Spätsommer Feuer entfacht, um Abfälle zu beseitigen, Stoppelfelder nach der Ernte in der Hoffnung auf fruchtbare Asche abzubrennen oder Weideflächen zu gewinnen. Nicht selten geraten diese Feuer außer Kontrolle und greifen auf die umgebende Natur über. Gerade in den vergangenen Jahren hielten unzählige Wald- und Buschbrände die Feuerwehren auf Trab...

So war es wenig überraschend, dass ein Rauschleier über den Berghängen unweit des Badeortes Gioiosa Marea an der sizilianischen Nordküste hing, als ich am frühen Morgen des 15. September 2019 dort aufschlug, um den Nachtzug aus Rom in die Inselhauptstadt im Streiflicht abzupassen. Während ich auf dem Überführungsbauwerk stand, das etwaige Murenabgänge über die Bahnstrecke hinweg in Richtung Meer leiten soll, stiegen immer wieder neue Rußwolken aus dem Seitental auf und trübten die Luft sichtbar ein - Wenigstens fotografisch kein uninteressantes Schauspiel (das in diesem Fall auch weitgehend unter Kontrolle schien)!

Davon unbeeindruckt erschien wenig später der ICN 1957 (Roma Termini - Palermo) auf der Bildfläche und heulte mit dem "Caimano" E 656 497 an der Spitze seinem Zielbahnhof entgegen. 2019 war das letzte Jahr, in dem die altbewährten Gelenk-Sechsachser noch in nennenswertem Umfang vor den Fernzügen auf Sizilien anzutreffen waren. Zwar waren bereits die ersten für den Intercity-Dienst akquirierten E 464 in die Laufpläne eingeschert, aber insgesamt 15 "Caimani" standen noch zur Verfügung und fuhren im Herbst rund die Hälfte der Leistungen. Neben E 656 030, 039, 046, 052, 074, 091, 093 und 096 aus der ersten bzw. 294 aus der dritten Bauserie waren dies auch E 656 424, 431, 435, 462, 492 und eben die gezeigte 497 aus der mit Doppellampen ausgestatteten fünften Bauserie. Mittlerweile steht die 1986 abgelieferte Lok in Foligno und harrt der Dinge, die da kommen mögen... Möglicherweise eine Aufarbeitung durch die Fondazione FS für den Sonderzugeinsatz.

Zuletzt bearbeitet am 23.12.23, 01:47

Datum: 15.09.2019 Ort: Airone [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E656 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 16 Punkte

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La prima neve
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 13.12.23, 17:28 sternsternstern Top 3 der Woche vom 24.12.23
Der erste Schnee des Winters ist ja immer etwas besonderes. In den Abruzzen fiel er in der Saison 2022/23 Ende November und bescherte den Berggipfeln eine romantische weiße Auflage, die nach unten hin puderförmig auslief, während im Tal noch unverkennbar die Farben des Herbstes regierten, wenn auch bereits in einem fortgeschrittenen Stadium...

Das Schauspiel sollte natürlich auch gemeinsam mit der Eisenbahn ins Bild gerückt werden, was gar nicht so einfach war, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. So streifte ich am Stadtrand von Avezzano, Ausgangspunkt der schon mit einigen meiner letzten Fotos dokumentierten Nebenbahn nach Roccasecca, länger um einen Bahnübergang herum, von dem aus sich zwischen Bewuchs, Bebauung und Straßenschneisen ein Fenster auf die Bergkette des Sirente-Velino auftut, nach Gran Sasso und Maiella das dritthöchste Massiv des Apennins. Letztlich entschied ich mich des Panoramas wegen für die Schattenseite des Zuges.

Spannend machten es bis zuletzt die Wolken, deren Schatten im Sekundentakt wechselnde Formen annahmen und nicht nur in atemberaubender Geschwindigkeit über die Hänge des Monte Velino (2.487 m) flitzten, sondern ebenso leider auch über das Bahngleis im Vordergrund. Das andauernde An und Aus des Sonnenlichts zehrte doch etwas an den Nerven, erst recht, nachdem der vorangegangene Schülerzug nach Capistrello im tiefsten Wolkenschatten vorüber gerauscht war. Für den ALn 668 3334 als Regionale 20195 (Avezzano - Cassino) sollte dann aber zum Glück alles passen. :)

Datum: 23.11.2022 Ort: Avezzano [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 21 Punkte

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Oldies but Goldies
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 04.12.23, 15:47
Im Jahr 2023 rückte die grenzüberschreitende Schmalspurstrecke von Domodossola nach Locarno - im italienischen Streckenabschnitt besser bekannt als Vigezzina, im schweizerischen als Centovallibahn - verstärkt in den Fokus der Eisenbahnfreunde. Denn durch technische Probleme an den dort planmäßig im Interregio-Verkehr eingesetzten Panoramatriebwagen, die zwischenzeitlich komplett abgestellt werden mussten, wurden die Fahrzeugumläufe gehörig durcheinander gewirbelt. Gut, dass noch immer eine größere Zahl der ET-Oldies aus den 50er und 60er Jahren betriebsfähig ist, welche in die Bresche springen konnten und nun auch einen Teil der internationalen Züge übernahmen.

Anfang November war die angespannteste Phase gerade überstanden und die erste Panorama-Einheit schon wieder in den Betrieb eingeschert. Nichtsdestotrotz lockte mich das traumhafte Herbstwetter an einen der wohl schönsten Streckenabschnitte: Den Aufstieg aus dem Val d'Ossola auf die Hänge oberhalb des Val Vigezzo. In spektakulärer Schleifenentwicklung schraubt sich die Meterspur hier auf wenigen Kilometern von Domodossola (267 Meter über dem Meer) bzw. Masera (297m) bis nach Trontano, wo mit 519 Metern eine erste Zwischenetappe erreicht ist, ehe es - nun mit moderaterer Steigung - noch weiter hinauf zum Scheitelpunkt bei Santa Maria Maggiore geht.

Jedenfalls die inneritalienischen Regionalzüge zwischen Domodossola und Re waren - abgesehen von einer Vevey-Doppeltraktion am frühen Morgen - fest in der Hand der über 60 Jahre alten ABe 8/8. Mindestens ein weiterer bediente auch weiterhin als IR die Gesamtstrecke bis Locarno. Wenige Minuten bevor die Schatten der umgebenden Berge die letzten wärmenden Sonnenstrahlen aus der Landschaft verbannen sollten, quietschte der ABe 8/8 Nr. 22 als Regionale 262 (Re - Domodossola) durch die engen Gleisbögen. Bei Creggio umrundete der Oldie von 1959, der seit seiner Übernahme durch die italienische SSIF im Jahr 1982 auf den Namen "Ticino" hört (vorher lief er als "Lemano" bei der FART), den markanten mittelalterlichen Turm, um den sich natürlich auch die ein oder andere Legende rankt, [www.visitossola.it] .

Aus dem Hintergrund grüßen die frisch schneebedeckten Berge des grenznahen Naturparks der Alpe Veglia und Alpe Devero. Ein schöner Kontrast zur goldgelben Herbstlandschaft, der in den letzten, eher schneearmen Jahren gar nicht so selbstverständlich war!

PS: Einzelne kahle Zweige in unmittelbarer Nähe der rechten Fahrzeugfront habe ich digital zurückgeschnitten.

Datum: 08.11.2023 Ort: Creggio [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ABe 8/8 Fahrzeugeinsteller: SSIF
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 23 Punkte

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L'aragosta in montagna
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 24.11.23, 17:59
Gämsen und Steinböcke, Schneehasen und Murmeltiere, Kühe und Bergziegen - Die Reihe der Tiere, die man spontan in den Alpen verortet, ist lang. Langusten zählen sicherlich nicht dazu. Normalerweise jedenfalls. Es sei denn, die Bahn bringt mal wieder alles durcheinander... Doch der Reihe nach!

Wir sind natürlich mal wieder im Reich der Spitznamen unterwegs, die - mal mehr, mal weniger passend - den meisten charakteristischen Lokomotivbaureihen zugeschrieben werden, sei es vom Bahnpersonal selbst oder aus der Fanszene. Für die schwere Rangierlokreihe D145, die in den 1980er Jahren in zwei Unterserien (eine von FIAT Ferroviaria, eine von TIBB) mit insgesamt 100 Exemplaren an die Ferrovie dello Stato geliefert wurde, hat sich rasch die Bezeichnung als "Aragosta" (deutsch: Languste) eingebürgert. Vor allem dürfte sich das auf die damals neuartige orangefarbene Lackierung beziehen, die tatsächlich an die Meerestiere erinnert, in zweiter Linie vielleicht auch auf die ungewöhnlich langen Vorbauten.

Heute, vierzig Jahre später, befinden sich die lange Zeit im schweren Rangierdienst und für kurze Streckeneinsätze im Güterverkehr unverzichtbaren "Aragoste" langsam, aber unaufhaltsam auf dem Rückzug. Vielerorts hat in den letzten Jahren eine neue Generation von Dieselloks die Nachfolge angetreten, wenn nicht die Verkehre ersatzlos weggefallen oder an die private Konkurrenz übergegangen sind. So rangieren etwa auf beiden Seiten der Straße von Messina, wo der Trajektverkehr nach Sizilien bis 2022 zahllose D145er beschäftigte, neuerdings angemietete DE18 von Vossloh. Anderswo kommen die Nachfolgerinnen in Gestalt der "EffiShunter" von CZ LOKO aus Tschechien.

Umso erfreulicher ist es, dass sich eines der 2023 verbliebenen Habitate der "Langusten" im Alpenraum findet, nicht weit von der Schweizer Grenze. Von Villadossola aus, gelegen an der eingleisigen Nebenlinie Domodossola - Novara, wird bis zu fünfmal in der Woche das Stahlwalzwerk der Duferco Travi e Profilati in Pallanzeno bedient. Im Wareneingang werden sogenannte Knüppel - ein längliches, stählernes Halbzeug mit quadratischem Querschnitt - auf Rungenwagen angeliefert, im Ausgang fertige Profile und Produktionsschrott mitgenommen.

Am 8. November 2023 hat die D145 2055 aus der zweiten, von TIBB konstruierten Bauserie ihr Ziel fast erreicht. Nachdem die als Rangierfahrt aus Domodossola gekommenen Wagen in der Zugmitte getrennt wurden, zieht die Lok die erste Hälfte aus dem Streckengleis über die sichtbare Weiche in die Übergabegruppe zum Werk, wo für die letzten Meter eine 245 mit Stangenantrieb übernehmen wird. Dabei geht es vorbei am ehemaligen Empfangsgebäude des heutigen Haltepunkts, das von üppigem Blumenschmuck umgeben ist. Neben einer Armada von Topfpflanzen pflegen die privaten Besitzer auch ein paar Blumenbeete auf dem Bahnsteig. Zusammen mit der bunten Wäsche, die über dem benachbarten Ristorante vom Balkon hängt, ein Stück (vermeintlich) heiler Welt im Val d'Ossola...

Datum: 08.11.2023 Ort: Pallanzeno [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D145 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 3 Punkte

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Un passo dal cielo
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 21.11.23, 15:59
Dem Himmel ganz nah ist, wer im kleinen Abruzzen-Örtchen Pescocanale auf den Kirchhof tritt. Ob nur im wörtlichen oder zugleich im übertragenen Sinn, das hängt wohl maßgeblich davon ab, ob man gläubiger Christ ist oder nicht... Jedenfalls markiert der gepflasterte Platz unmittelbar vor der Chiesa di San Michele Arcangelo, die dem Erzengel Michael geweiht ist, den höchsten Punkt der historisch gewachsenen Siedlungsstruktur - Seinerzeit sicher ein bewusst getroffenes Statement.

An einem herrlichen Novembertag im farbenfrohen Herbst 2022 genoss ich die wärmende Sonne auf einer der dort zum Verweilen einladenden Bänke. Nur ein Maler war in meinem Rücken mit kleineren Renovierungen an der Fassade beschäftigt. Ansonsten blieb der Platz über eine halbe Stunde menschenleer. Pünktlich zur planmäßigen Durchfahrtszeit des Regionale 20193 (Avezzano - Cassino) begab ich mich ans Geländer, das den Rand des Platzes zum tief eingeschnittenen Tal hin abgrenzt. Seit vor wenigen Jahren ein paar große Bäume gefällt wurden, eröffnet sich von dort nämlich ein beispiellos schöner Weitblick auf den gut 150 Meter tiefer gelegenen Haltepunkt des Ortes, das bereits mit einer meiner letzten Galerie-Einstellungen porträtierte Tunnelportal [www.drehscheibe-online.de] und nicht zuletzt die Häuser des an die steile Bergflanke angeschmiegten Nachbarorts Capistrello.

Wie lange die ALn 668 des Depots Sulmona auf der Strecke, mittlerweile einem der letzten sicheren Rückzugsorte der Fiat-Klassiker bei Trenitalia, noch durchhalten werden, gilt es abzuwarten. In den vergangenen Tagen waren erste zaghafte Einsätze der PESA-Atribo (ATR 220) im Fahrgastverkehr geplant... Wer noch mal hin will, sollte also nicht allzu lange zögern!

Datum: 23.11.2022 Ort: Pescocanale [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 28 Punkte

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Profumi d’autunno
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 16.11.23, 18:25
Der Herbst und seine Düfte - Der Wandel, den die Natur in der bunten Übergangsjahreszeit durchschreitet, wenn das Laub zunächst seine goldgelbe Färbung annimmt, ehe es von den ersten Herbststürmen davon getragen wird, wenn die Hagebutten in den Hecken und Sträuchern sprießen, macht sich vor allem optisch bemerkbar. Doch man riecht ihn auch!

Das nasse Gras, saftig vom Tau und den Niederschlägen durchtränkt, quietscht nicht nur unter den Füßen, auch sein Geruch hat so gar nichts mehr mit den trockenen Halmen des Spätsommers gemeinsam. Der erdige Duft gefallener Blätter tritt anstelle der Aromen frischen Grüns. Und natürlich mischt sich in diesen naturgegebenen Wandel auch die Veränderung des menschlichen Lebens im Herbst. Die Heizperiode beginnt, die Öfen werden angefeuert. Wenn dies - wie in vielen kleinen Orten der Abruzzen - noch ganz klassisch mit Brennholz aus den Wäldern der Umgebung geschieht, liegt der Rauchschleier von Holzfeuer über den Dächern, für Augen und Nase gleichermaßen unverwechselbar.

Ist gerade ein Zug auf den Gleisen unterwegs, kommt mitunter noch eine weitere Facette zur olfaktorischen Melange hinzu. Man mag sie oder nicht, aber jedenfalls das manchmal verklärte Gemüt des Fans der klassischen Eisenbahn findet auch am "Dieselduft" seine Freude, wenn ihn ein ALn 668 versprüht. Die Bezeichnung als Automotrice (A) leggera (L) a nafta (n) ist hier noch Programm...

Für die Statistik: Regionale 20192 (Cassino - Avezzano), gebildet aus ALn 668 3323 und einem weiteren 668, lässt am 24. November 2022 Capistrello hinter sich und nimmt Kurs auf die Galleria del Salviano.

Datum: 24.11.2022 Ort: Capistrello [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 14 Punkte

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Canavesana ai tempi del Gruppo Torinese Trasporti
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 15.11.23, 18:53
Bis zum Jahresende 2020 ließ sich im oberen Abschnitt der Ferrovia Canavesana zwischen Rivarolo und Pont Canavese noch die typische Atmosphäre der einst zahlreichen "ferrovie concesse" erleben, in privater Regie auf Grundlage staatlicher Konzessionen erbauter Nebenbahnen, die Ortschaften und mitunter ganze Gegenden an die weite Eisenbahnwelt anschlossen, die von den FS noch nicht bedacht worden waren. Die damals für die Betriebsabwicklung zuständige Gruppo Torinese Trasporti (GTT) setzte für das rudimentäre und überwiegend auf Schüler zugeschnittene Zugangebot, das bereits durch zahlreiche Buskurse ergänzt wurde, noch Dieseltriebwagen der 668er-Familie aus den 70er Jahren ein, die das farbenfrohe Unternehmensdesign trugen.

Am 13. Oktober 2017 erreichten zwei von ihnen, ALn 668 906 und 907 (1972 von FIAT Ferroviaria gebaut), als Zug 702 (Pont Canavese - Rivarolo) den ehemaligen Bahnhof und nunmehrigen Haltepunkt Valperga. Sie waren aus dem Bestand der benachbarten Ferrovia Torino - Ceres in die GTT bzw. deren Vorgängergesellschaft SATTI (Società Anonima Torinese Tranvie Intercomunali) gelangt und gemeinsam mit dem Dritten im Bunde, ALn 668 905, bis zur Betriebseinstellung die Stammfahrzeuge im Alto Canavese.

Vor den im leichten Dunst daliegenden Gipfeln der Grajischen Alpen breitet sich Bausubstanz in einem wilden Epochen- und Stilmix aus. Das zweistöckige Empfangsgebäude, das aus der Eröffnungszeit der Strecke um das Jahr 1906 stammt, wird von zweckmäßiger Wohnbebauung neueren Datums und zweifelhafter Ästhetik in den Schatten gestellt. An längst vergangene Zeiten erinnern derweil der ein bisschen schief geratene Turm der Chiesa Parrocchiale di San Giorgio Martire aus dem 16. Jahrhundert und das auf einem Hügel thronende Castello di Valperga, das heute von einer neoklassizistischen Fassade geprägt wird. Unmittelbar links davon die Chiesa San Giorgio mit ihrem romanischen Glockenturm, 1150 erstmals urkundlich erwähnt.

Und heute? Die historischen Gebäude sind selbstredend alle noch vorhanden, doch auf den Bahngleisen ruht der Verkehr seit nunmehr fast drei Jahren. Der vor Ort aufgrund der nicht immer überzeugenden Performance der GTT überwiegend begrüßte Betreiberwechsel auf Trenitalia wurde zwar zum 1. Januar 2021 vollzogen, allerdings nur zwischen Turin/Settimo und Rivarolo, wo jetzt moderne "Pop"-Triebwagen die Pendler in die Großstadt bringen. Die versprochene Elektrifizierung des oberen Streckenabschnitts nach Pont Canavese lässt indes immer noch auf sich warten. Als Zeithorizont für eine Wiederinbetriebnahme geistert aktuell der September 2025 durch die Medien. Um diesen Termin einzuhalten, sollte es aber demnächst tatsächlich mit den auf 18 Monate veranschlagten Arbeiten losgehen...

Datum: 13.10.2017 Ort: Valperga [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Gruppo Torinese Trasporti (GTT)
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 8 Punkte

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Sand im Getriebe
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 12.11.23, 19:43
Kräftig Sand ins Getriebe des europäischen Schienengüterverkehrs gestreut hat Mutter Natur, als sich am späten Nachmittag des 27. August 2023 an der Falaise de la Praz in der oberen Maurienne ein massiver Felssturz ereignete, der neben Autobahn und Route Départementale auch die mit Abstand wichtigste Eisenbahnverbindung zwischen Frankreich und Italien jäh unterbrach. Während die Autoroute mittlerweile wieder befahrbar ist, ruht der Bahnverkehr bis auf weiteres... Zunächst erhoffte man sich, Ende des Jahres den Betrieb wieder aufnehmen zu können. Mittlerweile gehen Experten aufgrund des labilen Hangs und der notwendig gewordenen Sicherungsarbeiten frühestens vom zweiten Halbjahr 2024 aus. Anderswo kursiert bereits 2025...

Entsprechend gravierend sind die Auswirkungen: Güterbahnen und Spediteure mussten binnen kürzester Zeit alternative Transportmöglichkeiten erarbeiten, um die Warenströme nicht völlig versiegen oder dauerhaft auf die Straße abwandern zu lassen. Ein Teil der Züge kann über die Küstenstrecke und den Grenzübergang Ventimiglia umgeleitet werden, doch sind die dortigen Kapazitäten aufgrund des dichten Vorort-Nahverkehrs rund um Marseille und Nizza, die teilweise noch bestehende Eingleisigkeit auf italienischer Seite und nicht zuletzt die seit einigen Jahren kastrierte Infrastruktur in Ventimiglia (seit Schließung des Güterbahnhofs Parco Roja stehen dort für das Umspannen und ggf. Zwischenabstellen von Güterzügen nur noch wenige Gleise zur Verfügung) begrenzt. Daher müssen andere Verkehre weiträumige Umwege in Kauf nehmen - So schlägt etwa der Ambrogio-KLV von Bayonne nach Candiolo bei Turin aktuell die Route über Paris (!) und Basel ein, DB Cargo führt ein KLV-Zugpaar über Kehl... Wieder andere Kunden dürften direkt auf den LKW ausweichen.

Weitaus ruhiger waren die Zeiten im Oktober 2017, als an einem Freitag, den 13., eine Doppeltraktion BB 36300 - unterstützt durch eine hier nicht sichtbare dritte Lok am Zugschluss - damit beschäftigt war, den schweren Getreideganzzug MRI 47331 ([Gevrey -] Modane - Torino Orbassano) talwärts gen Poebene zu bremsen und dabei den kurzen Viadukt bei Chiomonte passierte. Die in ihr herbstliches Kleid gehüllte Alpenlandschaft gipfelt hier in einem Felsgrat, den die markanten Felsformationen der Denti di Chiomonte zieren.

Datum: 13.10.2017 Ort: Chiomonte [info] Land: Europa: Italien
BR: FR-BB 36300 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 13 Punkte

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Valle del Boite
geschrieben von: Dennis G. (227) am: 04.11.23, 13:41
Das Topmotiv der Strecke Belluno–Calalzo ist wohl der Blick auf die Eisenbahnbrücke im das Tal des Boite mit dem dahinter aufragenden Monte Antelao, dem mit 3264 m s.l.m. höchsten Berg der Cadorischen Dolomiten. Dazwischen ist die am Ortsrand von Valle di Cadore gelegene Kirche San Martino zu sehen.

Während links des Viaduktes nur ein kurzer Tunnel folgt, verschwindet die Strecke rechts davon für 2739 m unter dem Monte Zucco. Dieser Tunnel wurde 2003 eröffnet, nachdem der erste Tunnel an dieser Stelle durch ständige Hangbewegungen gefährdet war.

Der Fluss Boite wird hier, kurz vor seiner Mündung in den Piave, durch mehrere Wehre aufgestaut und zur Energiegewinnung mittels Wasserkraftschnecken genutzt.

Einige Leitungen im Himmel sowie ein Funkmast am Tunnelportal wurden im Rahmen der Bildbearbeitung entfernt.

Zuletzt bearbeitet am 04.11.23, 20:09

Datum: 12.08.2023 Ort: Perarolo di Cadore [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn501 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 26 Punkte

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Vietato sporgersi
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 02.11.23, 13:44
Kopf einziehen heißt es für Fahrgäste am offenen Fenster, wenn ihr Zug auf der Fahrt von Avezzano nach Cassino hinter dem Bahnhof Capistrello für die nächsten Kilometer in eine Abfolge von engen Tunneln und dichter Vegetation eintaucht! Nicht weniger als sieben Tunnel ermöglichen es dem Schienenstrang, auf einer Strecke von fünf Kilometern mit einem durchschnittlichen Gefälle von 20 Promille (in der Spitze bis zu 30 Promille) einen Höhenunterschied von etwa 100 Metern zu überwinden. Das aufwendige System aus Tunneln und Kehrschleifen, die Galleria elicoidale di Capistrello, erstreckt sich auf mehreren Ebenen entlang der Bergflanken und im engen Flusstal bis hinunter zum Haltepunkt von Pescocanale.

Dementsprechend war es auch dieser schroffe Gebirgsabschnitt, der die durchgehende Eröffnung der Nebenbahn, deren Bau mit der Legge Baccarini beschlossen wurde, um einige Zeit verzögerte - Bis ins Jahr 1902. Seit dem Abschluss der Bauarbeiten vor über hundert Jahren hat sich dann wiederum eher wenig verändert in der abgelegenen Schlucht, außer dem leider munter empor geschossenen Bewuchs, der einige potentielle Fotomotive hinter einem undurchdringlichen Blättervorhang versteckt. Im Herbst leuchtet der immerhin ausgesprochen schön!

Am 24. November 2022 hat ALn 668 3324 als Regionale 20193 (Avezzano - Cassino) den Großteil seiner Talfahrt bereits absolviert und taucht kurz vor dem Haltepunkt Pescocanale wieder ans Tageslicht, den goldgelb umrahmten Tunnel Nummer sechs von sieben hinter sich lassend. Der links des Portals rasch an Höhe gewinnende Fußweg führt übrigens ziemlich direkt nach Capistrello und dürfte bei guter Kondition und entsprechendem Ehrgeiz nur unwesentlich langsamer als die Bahnfahrt sein... Ich nahm ihn nach dem Foto indes ganz gemütlich in Angriff.

Datum: 24.11.2022 Ort: Pescocanale [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 11 Punkte

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Santa Verena
geschrieben von: Amberger97 (654) am: 01.11.23, 17:21
Oberhalb des Dörfchens Santa Verena befindet sich eine Kirche, hinter der sich ein Haltepunkt der Ferrovia Circumetnea befindet. Hier, auf der nördlichen Strecke, gibt es zur Zeit drei Zugpaare. Um 16.00 Uhr sehen wir den letzten Zug des Tages nach Riposto, der gebildet aus ADe 17 auf den Haltepunkt zusteuert, wo er nach einem kuren Halt weiter zur Küste fährt.

Datum: 03.10.2023 Ort: Santa Venera [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ADe Fahrzeugeinsteller: Ferrovia Circumetnea (FCE)
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 5 Punkte

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Mit dem Zug in die Dolomiten
geschrieben von: Dennis G. (227) am: 30.10.23, 12:12
Vom Bahnhof Ponte Nelle Alpi-Polpet führt eine Stichstrecke entlang des Flusses Piave in die Berge. Die Strecke endet am Bahnhof mit dem sperrigen Namen Calalzo-Pieve di Cadore-Cortina, wo einst Anschluss an die schmalspurige Dolomitenbahn über Cortina d’Ampezzo bis zum Bahnhof Toblach an der Pustertalbahn bestand. Doch diese ist bereits seit 1964 Geschichte. Heute muss für die Weiterfahrt auf Busse umgestiegen werden. Alternativ kann die alte Trasse mit dem Fahrrad erkundet werden.

Doch zurück zur noch existierenden Normalspurstrecke. Obwohl sie einige interessante Motive bietet, ist die Strecke bisher kaum in der Galerie vertreten. Das mag unter anderem daran liegen, dass das Fotografieren an vielen Stellen nicht einfach ist, da steile Berghänge die Sonne nur spärlich ins Tal scheinen lassen. So lagen am 12. August auch drei Stunden nach Sonnenaufgang noch Teile der Strecke im Bergschatten.

Der Bahnhof von Ospitale di Cadore war zum Glück rechtzeitig ausgeleuchtet als kurz nach 9 Uhr ein Minuetto als R 16546 von Belluno nach Calalzo durch den Bahnhof rollte. Mit nur 267 Einwohnern ist der Ort so klein, dass ein Fahrgastwechsel nicht vorgesehen ist. Als Besonderheit wird im Bahnhof mit Hilfe einer steinernen Brücke ein Bergbach über die Gleise geführt.


Datum: 12.08.2023 Ort: Ospitale di Cadore [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn501 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 9 Punkte

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Mare, olivi e automotrici
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 29.10.23, 15:20
Abgesehen von einigen wenigen Stellen, an denen exponierte Felsmassive bis an den Meeressaum heranreichen, ist die ionische Küste Kalabriens, anders als die Westflanke der italienischen Stiefelspitze, vergleichsweise flach.

Der Landschaftseindruck, der sich auf weiten Strecken der 472 Kilometer langen Ferrovia Jonica mehrfach in ganz ähnlicher Form wiederholt, ist trotzdem reizvoll: Olivenbäume, das endlose Meer und irgendwo dazwischen die Triebwagen, die mehr oder weniger häufig vorbei dieseln.

Die Hauptlast im Regionalverkehr tragen dabei auch im Jahr 2023, obwohl die Ablieferung neuer "Blues" gerade begonnen hat und schon seit etlichen Jahren ein paar "Swing" von PESA mitmischen, die Fiat-Klassiker der Reihe ALn 663.

Am 28. Juni 2023 war einer von ihnen als Regionale 5536 (Reggio di Calabria - Catanzaro Lido) unterwegs, beobachtet von der Rampe zum Leuchtturm am Capo Stilo bei Monasterace. Offiziell ist der gesamte Hügel der Verwaltung des Miltärs unterstellt und das Betreten untersagt, wovon rostende Hinweisschilder künden. Das schert aber niemanden und die Landmarke ist ein beliebtes Ziel für Ausflügler, Picknickende - Und Eisenbahnfotografen natürlich...

Datum: 28.06.2023 Ort: Monasterace [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn663 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 17 Punkte

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Che bella sorpresa !
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 28.10.23, 23:14
Anlässlich eines Hochsommeraufenthalts in den Abruzzen wollte ich mich mal einem Thema widmen, für das man auf lange Tage mit frühem Sonnenschein angewiesen ist: Der mit einem werktäglichen Zugpaar gewährleisteten Anbindung der zwischen Avezzano und Roccasecca/Cassino eingesetzten ALn 668 an ihr Heimatdepot in Sulmona, welche die betagten Triebwagen auf den wohl spektakulärsten Teilabschnitt der Gebirgsbahn Rom - Pescara führt.

Während der Gegenzug am späten Nachmittag unterwegs ist, macht sich der bergwärts fahrende Regionale 4741 (Sulmona - Avezzano) schon morgens um halb sieben auf die Reise. Also - mal wieder - ein Ziel für Frühaufsteher (oder solche, die es werden wollen...)! Das gilt umso mehr, wenn man ihn im ausgesetzten Abschnitt zwischen Prezza und Goriano Sicoli fotografieren möchte, der nur mittels längerer Wanderungen erreichbar ist.

So steckten mir schon etwa dreihundert Höhenmeter, auf rund zwei Dritteln der Strecke ohne richtige Wege, in den Knochen, als ich endlich am anvisierten Panoramablick auf den Talkessel von Sulmona eintraf. Anstrengend, aber unglaublich schön, denn man hat dabei genug Zeit, die große Bergwelt auf sich wirken zu lassen.

Während ich also zwischen knorrigen Koniferen und gelb blühenden Ginstersträuchern im Gras saß und sich die Herzfrequenz langsam wieder dem Ruhepuls näherte, konnte ich schon mal grübeln, in welcher Zusammensetzung der Zug wohl heute erscheinen würde: Denn sowohl eine Doppel- als auch eine Dreifachtraktion 668 ist möglich.

Was letztlich aufgeboten wurde, lag allerdings wirklich außerhalb jeder Wahrscheinlichkeit: Man hatte den beiden Triebwagen in Sulmona kurzerhand die altlackierte D 345 1116 vorgespannt! Derartige Vorspannfahrten kamen bis Anfang des Jahrtausends sporadisch vor, gerade bei großen Schneemengen im Winter zur Unterstützung auf steilen Bergstrecken, z. B. zwischen Sulmona - Carpinone, auf der heutigen "Transiberiana d'Italia". Aber eine solche Kombination als planmäßiger Regionalzug im Jahr 2023, das hätte ich mir in den kühnsten Träumen nicht ausgemalt... In etwa so, als wollte man in Deutschland einen 628 fotografieren, der dann völlig unvermittelt mit einer 215 davor erscheint!

Dass der Rückweg im Anschluss umso beschwingter angetreten wurde, muss ich wohl nicht noch einmal gesondert erwähnen. ;)

PS: Ein eigentlich dünnes Kabel, das im Streiflicht vor der Lok aber doch etwas vorwitzig funkelte, hat Photoshop geext.

Datum: 19.06.2023 Ort: Goriano Sicoli [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D345 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 18 Punkte

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Trattori in viaggio
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 25.10.23, 17:55
Was kann man sich in der Freizeit Schöneres vorstellen, als in aller Früh noch vor sechs Uhr in einem nur so vor Beton strotzenden Industriegebiet am Rande der Stadt aufzuschlagen? Da dürfte den allermeisten Leuten vermutlich sehr, sehr viel einfallen. Erst recht, wenn in gerade einmal 20 Kilometern Entfernung endlose Adria-Strände rufen...

Hat man sich allerdings erstmal in den Kopf gesetzt, die Anschlussbedienung des Traktorenwerks in Jesi fotografisch zu begleiten, bleibt einem wenig anderes übrig. Denn Dienstbeginn für die Lokmannschaft von Mercitalia Shunting & Terminal ist bereits morgens um fünf. Ohne viel Zeit zu verlieren, rollen sie dann mit ihrer 255er, einer 1988 bis 1991 in insgesamt 30 Exemplaren bei Badoni und Greco gefertigten Rangierlokreihe, über die Via C. Marx (!) direkt auf den Werkshof, wo die bunt beladenen Wagen schon zur Abholung bereitstehen.

Die unterschiedlich farbige Ladung hat einen einfachen Hintergrund: Der Standort von CNH Industrial in den Marken gehört zu Europas größten Traktorfabriken und wird vom italienisch-amerikanischen Agartechnik-Multi für die Produktion unterschiedlicher Typen der drei großen Konzernmarken Case, New Holland und Steyr genutzt. Die unter dem Branding New Holland vom Band laufenden Traktoren sind dabei blau, Case und Steyr hingegen rot. Eine farbliche Aufteilung, die sich auch in den Hochregalen direkt neben dem Anschlussgleis widerspiegelt, wo ein rot-blaues Meer aus Motorhauben auf die Montage wartet.

Vor dieser Kulisse sind um 5:52 Uhr bereits alle Vorbereitungen für die Abfahrt getroffen. Ein letztes Mal schreitet der Rangierer in den ersten zarten Strahlen der Morgensonne im Catwalk-geeigneten Gang die Wagenschlange ab, ehe er dem Kollegen auf der Lok mitteilt, dass wirklich alles okay ist und dieser die Fuhre gemächlich in Richtung Bahnhof in Bewegung setzen wird. Später am Vormittag machen sich die Wagen dann hinter einer (völlig graffitierten) E405 als MRS 56364 (Jesi - Modena) auf den Weg zu den Kunden in der großen weiten Welt, in diesem Fall vor allem zu den Agrarbetrieben in der Poebene.

Zuletzt bearbeitet am 25.10.23, 18:06

Datum: 13.06.2023 Ort: Jesi [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-255 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Shunting & Terminal (MIST)
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 10 Punkte

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Vecchie glorie
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 22.10.23, 15:19 sternsternstern Top 3 der Woche vom 05.11.23
Das Nebenbahnnetz, das den Apennin von Nord nach Süd durchzieht, war schon seit dem langsamen Aufkommen der Dieseltraktion in den 1930er Jahren eine Domäne für einteilige Dieseltriebwagen, die den oft nur bescheidenen Verkehrsbedürfnissen genügten. Während es zu Beginn die urtümlichen, braunen Fahrzeuge von Fiat, Breda und Co waren, die im Volksmund auf den Namen "Littorina" getauft wurden, setzten sich ab den frühen 1960er Jahren zunehmend die ALn 668 durch, die in ihren verschiedenen Bauserien und Weiterentwicklungen (ALn 663/776) für Jahrzehnte die unangefochtenen Herrscher abseits der großen Magistralen bleiben sollten. Bis in jüngste Vergangenheit.

Damit einher ging auch die Entwicklung der entsprechenden Bahnbetriebswerke und Werkstätten. Neben Sulmona in den Abruzzen steht das Deposito locomotive di Benevento exemplarisch für die frühe Dominanz der Dieseltriebwagen. 1928 gegründet, gelangten schon Anfang der 30er Jahre die ersten "Littorine" ins kampanische Hinterland. Schnell spezialisierte sich die Werkstatt auf Dieseltriebwagen und sollte in späteren Jahren kaum mehr andere Fahrzeuge beheimaten. So waren in den 80ern und 90ern stabil um die 90 (!) ALn 668/663 hier zu Hause und beschäftigten bis zu 200 Mitarbeiter. Doch spätestens im neuen Jahrtausend begann der Niedergang, zunächst schleichend, dann immer schneller. Stilllegungen gleich mehrerer Nebenbahnen wie Benevento - Campobasso (2013) oder Avellino - Rocchetta (2010) trugen ebenso ihren Teil dazu bei, wie groß angelegte Elektrifizierungsprojekte mit langjährigen Streckensperrungen (derzeit baut man zwischen Isernia und Campobasso sowie zwischen Benevento und Avellino/Salerno). So verdingen sich die verbliebenen ALn 663er im Jahr 2023 nur noch mit wenigen Leistungen ihr letztes Gnadenbrot. Eine Schließung des Depots seitens Trenitalia kursiert für Ende 2024, auch wenn da das letzte Wort offenbar noch nicht gesprochen ist.

Eine besondere Reminiszenz an - jedenfalls für Freunde klassischer Eisenbahn - bessere Zeiten stellen allerdings die seit ihrer Aufarbeitung vor einigen Jahren in Benevento beheimateten ALn 668 1870 und 1882 dar, die aus der von 1971 bis 1973 gebauten Serie, der letzten mit einer rundlicheren Frontpartie, stammen und von der Fondazione FS mit beachtlichem Erfolg im Ausflugsverkehr eingesetzt werden.

Ihre Stammstrecke ist dabei die Querverbindung von Avellino nach Rocchetta durch das dünn besiedelte Bergland der Irpinia. Nanu, habt ihr nicht ein paar Zeilen weiter oben gerade von deren Stilllegung gelesen...? Richtig! Allerdings wurde die Strecke nach einigen Jahren des Dornröschenschlafs auf Initiative der Fondazione FS tatsächlich zu neuem Leben erweckt und steht seit Mitte 2018 wieder durchgehend dem Bahnbetrieb zur Verfügung. Zwar nur mit verringerter Höchstgeschwindigkeit, aber für den Ausflugsverkehr reicht das ja völlig.

Am 18. Juni 2023 passierten ALn 668 1882 und 1870 als TS 96400 (Avellino - Lioni) in entsprechend gemächlicher Fahrt den markantesten Kunstbau der Strecke: Den Ponte Principe bei Lapio. Seit 1893 überspannt das beeindruckende Bauwerk mittels dreier, jeweils 98 Meter langer Fachwerkträger das Tal des Calore. Und noch heute scheinen die genieteten Eisenträger das Fluidum vergangener Zeiten auszuatmen. Ein bleibendes Denkmal für die Ingenieure der Società Industriale Italiana di costruzioni metalliche aus Castellammare di Stabia, die hier vor 130 Jahren ihr Können unter Beweis stellten, [www.comune.lapio.av.it] .

PS: Die Reste eines neuzeitlichen, aber schon wieder in Auflösung begriffenen Warnschildes am Brückenträger habe ich nachträglich entfernt, ebenso ein bisschen Flatterband im Brückeninneren.

PPS: Der Standort hart am Lichtraumprofil, den man aufgrund der geringen Geschwindigkeit locker bis zur Passage des Zuges wieder verlassen kann, wird vom freundlich winkenden Personal völlig entspannt gesehen. An anderen Strecken mit anderen Rahmenbedingungen aber bitte nicht nachmachen, liebe Kinder... ;)

Datum: 18.06.2023 Ort: Lapio [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Fondazione FS
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven
Top 3 der Woche: 29 Punkte

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Fluch und Segen
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 21.10.23, 21:17 sternsternstern Top 3 der Woche vom 05.11.23
Saharastaub - Bei bestimmten Wetterlagen ein Phänomen, dass sich auch noch Hunderte oder gar Tausende Kilometer entfernt von der namensgebenden Wüste, in der die zahllosen Sandpartikel aufgewirbelt wurden, bemerkbar machen kann. Je südlicher man in Europa reist, desto wahrscheinlicher ist eine Begegnung mit der staubigen Luft naturgemäß.

Für den Fotografen bedeutet der Saharastaub Fluch und Segen zugleich. Fluch, weil klassische Landschaftsmotive tagsüber in der getrübten Sonne völlig fahl wirken; Segen, weil in den Morgen- und Abendstunden mitunter Gegenlichtstimmungen aufkommen, wie sie bei klarer Luft kaum möglich sind.

Letzteres machte ich mir am 19. Juni 2023 zu eigen, als sich der Himmel über Mittelitalien nach einem noch klaren Morgen im Tagesverlauf immer weiter eintrübte - Vorboten einer mehrere Tage andauernden Hitzewelle im festen Griff der Wüstenluft... Wie erhofft tauchten die Strahlen der den Bergen rasch entgegen sinkenden Sonne die Hochebene bei Sella di Corno an der Grenze vom Latium/Lazio zu den Abruzzen für kurze Zeit in ein facettenreiches Licht und schnitten sich vor den schattigen Berghängen regelrecht durch die sandige Atmosphäre.

Ganz vornehm zurück nahm sich inmitten dieses Naturschauspiels der nummernmäßig unerkannt gebliebene ALn 776, der als Regionale 19741 (Terni - L'Aquila) durch die weit geschwungenen S-Kurven brummte. Dass er dabei über und über von Graffiti bedeckt war, sieht man ihm im Abendlicht funkelnd nicht an.

Zuletzt bearbeitet am 21.10.23, 21:40

Datum: 19.06.2023 Ort: Sella di Corno [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn776 Fahrzeugeinsteller: Busitalia
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 30 Punkte

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Museumsreifer Nachmittagsverstärker
geschrieben von: DB 399 101-5 (114) am: 17.10.23, 19:09
Neben den drei verbliebenen ABe 8/8 21 bis 23, sind bei der SSIF auch noch immer die drei ABe 4/6 10 bis 12 im aktiven Bestand, welche sich, obwohl mit Baujahr 1968 fast zehn Jahre jünger, in den vergangenen Jahren noch seltener zeigten. Lediglich die morgendliche Schülerzugleistung Re - Domodossola - Re war im Normalfall ein zuverlässiger Anlaufpunkt, fand allerdings das halbe Jahr lang weitgehend im Dunkeln statt. Aber was ist schon normal am immer für Überraschungen guten Fahrzeugeinsatz auf der Vigezzina? Durch die vorübergehende Abstellung der Panoramatriebzüge, war seit Mai 2023 mit allem zu rechnen. So durfte der ABe 4/6 34 "Piemonte" am 9. Oktober 2023 auch einen der drei nachmitttäglichen Regios von Re nach Domodossola fahren, genauer den R262, welcher hier mit leichter Verspätung um halb vier die fotogene Außenkurve vor dem Bahnhof Gagnone - Orcesco Richtung Domodossola passiert.
Die Stelle markiert das letzte "einfach" zu erreichende Motiv, bevor die Strecke für geraume Zeit in der Einsamkeit verschwindet und ohne kleinen Spaziergang erst in Vergio und Trontano wieder über steigungsreiche kleine Sträßchen von Masera aus zu erreichen ist.

Zuletzt bearbeitet am 17.10.23, 19:11

Datum: 09.10.2023 Ort: Gagnone - Orcesco [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ABe 4/6 Fahrzeugeinsteller: SSIF
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 2 Punkte

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Dreifachtraktion dreifarbig
geschrieben von: Amberger97 (654) am: 17.10.23, 10:07
Beim Bahnhof Gurrida wartete ich auf den Treno 15 nach Randazzo. Wohl wegen Schülerverkehr wird dieser Zug mit drei VTs gefahren. Am 04.10.2023 schickte die FCE dafür drei der älteren ADe in den drei verschiedenen Lackierungen ins Rennen. Gurrida ist Verkehrshalt, nicht nur für diesen Zug. Wie zu erwarten, fand kein Fahrgastwechsel statt. Hier ist einfach nichts und der Bahnhof ist nur über einen Feldweg erreichbar.

Datum: 04.10.2023 Ort: Gurrida [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ADe Fahrzeugeinsteller: Ferrovia Circumetnea (FCE)
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 3 Punkte
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Am Rand von Bronte
geschrieben von: Amberger97 (654) am: 16.10.23, 09:56
Langsam erobert sich Bronte das Gebiet des bis an die Stadtgrenze reichenden Lavafelds zurück. Neben neuen Wohnhäusern entstand im Südosten ein Gewerbegebiet. Durch den weggefrästen Basalt kann man so fast am Motiv auf überdimensionierten Parkplätzen parken und neben einer Fabrik auf Treno 5, den ersten Nordfahrer nach Randazzo warten.

Zuletzt bearbeitet am 16.10.23, 09:57

Datum: 03.10.2023 Ort: Bronte [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ADe Fahrzeugeinsteller: Ferrovia Circumetnea (FCE)
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 11 Punkte

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Springen oder waten?
geschrieben von: DB 399 101-5 (114) am: 15.10.23, 11:38
Die Brücke über den Melezzo Orientale bei Malesco am Morgen fehlte bislang noch auf der Sammlung. Noch etwas umständlicher als für die abendliche Perspektive stellte sich der Weg zum geeigneten Fotostandpunkt im Flussbett heraus. Nachdem man den Hang hinuntergerutscht ist, bieten sich bei Niedrigwasser - andernfalls ist das Aufsuchen dieses Motivs ohnehin nicht zu empfehlen - zwei Möglichkeiten: Entweder in einigen Zwei- bis Drei-Meter-Sätzen über die einzelnen Kanäle des Flusses springen oder gleich Schuhe aus und hindurchwaten. Wir probierten beide Varianten, wobei ich mich für die Sprungversion entschied. Ganz trocken blieben die Füße trotz wasserfester Schuhe auch dabei nicht...

Aber für die folgende Aufnahme des ersten Internationalen Richtung Locarno hätte ich auch eine komplette Dusche in Kauf genommen, zumal nach mehrwöchigem Streckenunterbruch noch immer keine Panoramicos unterwegs waren und so der betagte ABe 8/8 22 "Ticino" von den Italienern in die Schweiz geschickt wurde.

Zuletzt bearbeitet am 15.10.23, 11:41

Datum: 09.10.2023 Ort: Malesco [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ABe 8/8 Fahrzeugeinsteller: SSIF
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 20 Punkte

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Estate sulla costa ligure!
geschrieben von: cgraaf (47) am: 14.10.23, 21:37
Vergangene Sommer verbrachten wir unsere Urlaub, wie die letzte Jahre, wieder in Österreichische Tirol. Als Aperitif besuchten wir jedoch einige Tage zuvor Freunde, die letztes Jahr aus den Niederlanden nach Rapallo in Italien umgezogen sind. Natürlich hatte ich im Voraus auf der Drehscheibe Gallerie eine kleine Vorstudie gemacht, wo es in der Gegend interessante Orte geben sollte, an denen ich meine ersten ligurischen Zugfotos machen konnte. So stoßte ich auf dieses Bild von Bahnhof Zoagli: nicht allzu weit fahren und eine total andere Landschaft, als ich sie jemals vor einem Bahnhof erlebt habe. Aber der Wahl war schwierig, weil es hier unzählig viel sehr ansprechende Motive gibt!

Am zweiten Tag unseres Besuchs gelang es mir, meine sozialen Verpflichtungen für eine Weile hinter mir zu lassen und mich an den ausgewählten Ort zu begeben. Für einer, der normalerweise in der Benelux, Deutschland oder Österreich "bahnfuzzt", war dieser Ort etwas gewöhnungsbedürftig: warmes, schönes Wetter mit stahlblauen Himmel, außerordentlich ansprechendes Zugmaterial, aber vor allem die herrliche typisch Italienische Atmosphäre mit dem brausenden Meer direkt unterm Bahnhof und überall unglaublich laut singenden Grillen!

Und was kann man hier besser fotografieren als einem Neigezug in Frecciargento-Farben? Bellissimo! Nächstes Jahr hoffentlich wieder!

Zuletzt bearbeitet am 14.10.23, 21:59

Datum: 26.07.2023 Ort: Zoagli [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ETR485 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 4 Punkte

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Links hinterm Eurospin
geschrieben von: Amberger97 (654) am: 07.10.23, 10:09
Am Steinbruch im nördlichen Teil des Lavafelds von Bronte am Ätna bieten sich mehrere Motivmöglichkeiten zur Umsetzung an. Dementsprechend öfter musste ich die Straße, die später zum Feldweg wird, benutzen. Sie beginnt gleich hinter dem Eurospin-Supermarkt des Orts.
Der altgrüne ADe 17 hat auf seiner Fahrt nach Randazzo noch circa 200 Höhenmeter aufwärts zu überwinden, ehe er in ein paar Kilometern bei Maletto die höchste Stelle der Strecke erreicht hat.

Datum: 04.10.2023 Ort: Bronte [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ADe Fahrzeugeinsteller: Ferrovia Circumetnea (FCE)
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 5 Punkte

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Tra viti, ortaggi e ulivi
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 02.10.23, 18:27
Nach Begegnungen mit dem Fern- und Güterverkehr, die gemessen am Gesamtangebot jeweils nur eine Randerscheinung darstellen, setzen wir unseren fotografischen Streifzug durch Umbrien entlang der Apenninquerung Rom - Ancona nun mit dem typischen Zug der Strecke schlechthin fort: Einem lokbespannten Regionale, bestehend aus einer E464 und MDVE/MDVC-Wagen.

Diese klassische Kombination, wie sie den Nahverkehr auf beinahe allen italienischen Hauptbahnen in den letzten Dekaden geprägt hat, ist hier auch 2023 noch omnipräsent. Triebwagen mischen sich vor allem im nordöstlichen Streckenabschnitt in den Marken darunter, während in Umbrien neben den durchgehenden Verbindungen Rom - Ancona u.z. auch die nur auf Teilstrecken verkehrenden Züge noch fest in der Hand der Lok-Wagen-Kompositionen sind. Einzig die Frage, ob die "Monocabina" nun am Nord- oder Südenende hängt, sorgt beim Fotografieren für Spannung, da keine echte Systematik erkennbar wird. Auch das wiederum ist aber eigentlich typisch... Glück hatte ich am 12. Juni 2023 mit R 4944 (Spoleto - Foligno), der die Lok auf der - in diesem Fall - passenden Nordseite hatte.

Unterhalb der treppenförmig am Hang liegenden Altstadt von Trevi, die zu den Borghi più belli d’Italia - den schönsten Orten Italiens -, gehört, rollte er seinem Ziel entgegen. Auf diesem Abschnitt ist die Strecke Rom - Ancona seit den 90er Jahren zweigleisig ausgebaut und verläuft in ziemlich gerader Linienführung durch ausgedehnte Gemüsefelder im weitläufigen Tal des Clitunno. Diese natürliche Senke, die bereits von der antiken Via Flaminia genutzt wurde, wird an ihrem Westrand teils durch Weinberge, im Osten zum 1429 Meter hohen Monte Serano hin (hier erkennbar an den Antennenanlagen auf dem Gipfel) indes wegen der anderen Bodenstruktur praktisch ausschließlich durch Olivenhaine begrenzt.

Eine Erkenntnis, die mir eine jener Begegnungen einbrachte, wie man sie eigentlich nur von Fototouren abseits der ausgetretenen Pfade kennt: Als mich einer der Bauern (er war von der Fraktion "Gemüse") dort mit der Kamera unter dem Baum erblickte, hielt er spontan an, sprang aus seinem alten Fiat Panda und verstrickte mich sofort in ein Gespräch über das Woher und wohin, Land, Leute, Beruf und Berufung... Im Nu war eine halbe Stunde rum und man verabschiedete sich mit Handschlag und einem breiten Lachen im Gesicht. Nicht ohne zwischendurch einmal kurz den Auslöser zu drücken, wenn wieder ein Zug vorbeirauschte. :)

Datum: 12.06.2023 Ort: Trevi [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E464 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 8 Punkte

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Ostküsten-Charme
geschrieben von: Amberger97 (654) am: 28.08.23, 19:52
Möchte man gleich am Tag nach der Anreise voll in die sizilianische Eisenbahnfotografie einsteigen, ist ein Flug mit Ankunft am Samstag am späten Abend dafür nicht die beste Wahl. Der Zugverkehr ist sonntags nämlich außerordentlich dünn. Nach drei Fotos bei Caltanissetta und einem bei Augusta, war am Nachmittag der Tag eigentlich schon beendet. Mir kam aber noch die Idee, ein Motiv an der Strecke Lentini Diramazione-Gela zu suchen für den nicht mehr in all zu ferner Zukunft fahrenden Regionale 12817, der Catania mit Caltagirone verbindet. Da 2011 zwischen Gela und Caltagirona, ein Teil einer Brücke eingestürzt ist, wird dort momentan kein Schienenverkehr angeboten. Alle Züge enden in Caltagirona.
Für den genannten Zug, kam ein ALn668 zum Einsatz. Im Gegensatz zu seinen Kollegen aus Palermo, sind die Fahrzeuge von Catania fast immer in Individual-Lackierung anzutreffen. Nichtsdestotrotz freue ich mich über ein Foto von dieser eigentlich reizvollen Strecke. Ist nämlich einmal der eher flache Küstenstreifen zwischen Lentini und Scordia geschafft, geht es durch eine hügelige Landschaft hinauf ins Hinterland.
Eine kleine Stromleitung im unteren Bildbereich habe ich entfernt.

Zuletzt bearbeitet am 28.08.23, 19:52

Datum: 11.10.2020 Ort: Scordia [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 2 Punkte

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Rottami per Terni
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 27.08.23, 14:51
Eine untergeordnete Rolle auf den Gleisen Umbriens spielt heutzutage der Güterverkehr. Langlaufende Züge in den Süden lassen die Region in aller Regel links liegen und auch örtliches Aufkommen wird nur sehr punktuell noch generiert. Ganze zwei Güterverkehrstarifpunkte haben im Portfolio von Mercitalia Rail bis 2023 überlebt - Der weitaus bedeutendere davon ist Terni, wo seit rund 140 Jahren die Stahlindustrie für beachtliche Tonnagen sorgt. Die im "italienischen Manchester" ansässigen Acciai Speciali Terni sind nach langjähriger Zugehörigkeit zur ThyssenKrupp AG seit Januar 2022 Teil des italienischen Arvedi-Konzern und haben sich auf die Herstellung rostfreien Stahls spezialisiert, von dem rund eine Million Tonnen im Jahr die Hallen der Walzwerke verlassen.

Unverzichtbarer Rohstoff dafür ist mit einem Anteil von beinahe 90% der in die Öfen wandernden "Backzutaten" Schrott, der im gigantischen "Parco Rottami" auf dem Werksgelände angeliefert wird: [www.youtube.com] Hierbei kommt der Bahn in der Logistik eine wichtige Rolle zu. So rollt seit vielen Jahren bis zu sechs mal in der Woche ein Ganzzug von einem Schrottverwerter in Vittuone Arluno (bei Mailand) nach Terni, beladen mit alten Spülbecken, Kfz-Schrott und vielem anderen mehr...

Während er in der Vergangenheit ganz überwiegend den steigungsärmeren Weg über Orte nahm, wird er er seit Mai 2023 für das restliche Fahrplanjahr entlang der Adria über Falconara Marittima und nach dortigem Kopfmachen auf die Apenninquerung via Fabriano, Foligno geleitet. Bauarbeiten auf der Direttissima Bologna - Florenz lassen grüßen!

Am 15. Juni 2023 machte es der in den Abendstunden südwärts fahrende MRS 51383 (Vittuone Arluno - Terni) mit einer immer wieder schwankenden Verspätung extrem spannend. Die zwischenzeitlich etwa eine Stunde Plus, mit der er aus Falconara abgefahren war, hätte einem Foto im Tageslicht an praktisch allen potentiellen Motiven den Garaus gemacht! So glühten die Drähte mit meinem TIS-Guide, der mich von zu Hause aus netterweise immer auf dem Laufenden hielt...;) Letztlich konnte der Zug dank einiger Reserven doch noch erfreulich viel Zeit gut machen und erlöste mich schließlich mit seiner "Tigre"-Doppelbespannung gerade noch rechtzeitig, ehe die Wiese, auf der ich wartete, vollständig in den Schatten der am Hang stehenden Bäume gefallen wäre. Da war die Freude natürlich riesig!

Auf dem Berg im Hintergrund erhebt sich - von derlei Auf und Ab der Gefühle unbeeindruckt - das historische Ortszentrum von Fossato di Vico mit seinen Türmen und Bogengängen (den sog. Rughe), das durch die zinnenbewehrte Porta Castri zugänglich und absolut sehenswert ist.

PS: Großes Glück hatte ich mit den - für Mercitalia-Verhältnisse - ungewöhnlich sauberen Loks. Die Zuglok glänzte tatsächlich wie eine Speckschwarte und war frei von jeglichen farblichen Verunstaltungen, die Vorspannlok hatte in der Realität ein paar kleinere Graffiti, die sich digital schnell entfernen ließen.

Datum: 15.06.2023 Ort: Fossato di Vico [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E652 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 17 Punkte

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Dalla "Pio centrale" al Pendolino
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 25.08.23, 19:07 sternsternstern Top 3 der Woche vom 03.09.23
Verlässt man die Toskana in südöstlicher Richtung, gelangt man nach Umbrien, ins "grüne Herz Italiens". Als einzige Region der Apenninhalbinsel, die weder eine Meeresküste hat, noch an das benachbarte Ausland angrenzt, steht sie - wenn man nicht gerade auf den Spuren katholischer Heiliger wandelt - immer ein bisschen im Schatten anderer Reisedestinationen. Auch unter Bahnfotografen stellt das Land zwischen goldenen Feldern, grünen Hügeln und schroffen Berghängen bestenfalls eine Randnotiz dar - Grund genug, eine kleine Fotoserie zu starten, die vielleicht dem ein oder anderen Lust macht, abseits der ganz großen Touristenströme auf Entdeckungsreise zu gehen!

Wichtigster Schienenstrang Umbriens ist die Apenninquerung von Rom nach Ancona, die in Orte die alte Hauptbahn Rom - Florenz verlässt, um via Terni, Spoleto und Foligno im Appennino umbro-marchigiano ihren Scheitelpunkt auf 550 Meter über dem Meer zu erreichen, von wo sie - nunmehr auf dem Gebiet der Region Marken - zur Adriaküste hinab steigt. Zum Zeitpunkt ihrer ersten Planung in den 1840er Jahren gehörten weite Teile des durchquerten Territoriums noch zum Kirchenstaat, sodass das Eisenbahnprojekt zu Ehren des frisch gekürten Papstes Pius IX. auf den Namen "Strada Ferrata Pio Centrale" getauft wurde. Letztlich brauchte die Realisierung ihre Zeit und wurde erst durch das neu entstandene Königreich Italien vervollständigt - Der Beiname wurde somit schnell obsolet...

Heute zeigt sich die seit 1939 elektrifizierte Strecke abseits einiger bereits realisierter Ausbauabschnitte noch ziemlich ursprünglich. Eine kurvenreiche, eingleisige und stellenweise auch recht steile Streckenführung stellt den Betrieb vor Herausforderungen. Dies begünstigte die frühe Umstellung der hochwertigsten Zugläufe auf Elektrotriebzüge: Von den Veteranen der Reihe ETR 220 und ALe 601, die zwischen Rom und Ancona jeweils ihre letzten Intercity-Einsätze erbrachten, über ein Gastspiel der legendären "Settebello" und "Arlecchino" Mitte der 80er Jahre bis hin zum "Ur-Pendolino" ETR 401, der hier in den Weiten Umbriens das ideale Terrain gefunden hatte, um die Stärken des bogenschnellen Fahrens ausspielen zu können. Ihm folgten, jeweils allerdings erst nach ihrer Verdrängung auf prestigeträchtigeren Relationen, weitere Pendolino-Generationen. Zunächst der in der Fanszene Kultstatus genießende ETR 450, später der von Giorgetto Giugiaro designte ETR 460, wenn auch beide zuletzt mit deaktivierter Neigetechnik.

2023 ist die Apenninquerung eines der letzten Refugien der längst auf der Abschussliste stehenden ETR 460, die unter der mittelfristig ebenfalls auslaufenden Marke "Frecciabianca" in Tagesrandlage ein Zugpaar Ravenna - Rom vice versa erbringen. Im Hochsommer ist es in beiden Richtungen ein dankbares Fotoobjekt, das sich zwischen die zahlreichen Wendezüge und spärlichen Bewegungen im Güterverkehr mischt, wenn die Sonne noch oder schon wieder am Horizont kratzt. Am Abend des 11. Juni 2023 hatte ich für Frecciabianca 8852 (Roma Termini - Ravenna) nach einem längeren Kampf über einen von schier undurchdringlichem Dickicht überzogenen Hang auf der Nordseite des kleinen Viadukts von Fossato di Vico Stellung bezogen. Dort eröffnet sich nicht nur ein herrlicher Weitblick über die umbrische Landschaft, sondern auch die Möglichkeit, die vierspurige Schnellstraße mehr oder weniger elegant hinter Bewuchs zu verstecken...

Zuletzt bearbeitet am 25.08.23, 19:33

Datum: 11.06.2023 Ort: Fossato di Vico [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ETR460 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 21 Punkte

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Ein Güterzug in Manarola
geschrieben von: 442 217-2 am: 13.08.23, 12:05
Nach dem Aufstieg auf die Terasse vor dem Hotel Affittacamere Vandiris in Manarola wird man hier mit einem sehr schönen Ausblick belohnt. Eine unbekannt gebliebene E.652 der FS fährt hier mit ihren Güterzug die Cinque Terre entlang Richtung Genua.

Hinweis: An der Lok wurde ein Graffiti digital entfernt

Datum: 28.07.2023 Ort: Manarola [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E652 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 5 Punkte

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Sturm auf dem Ätna
geschrieben von: photorail (7) am: 09.08.23, 19:41
Innerhalb weniger Minuten wird der Himmel beunruhigend.
Blitze schlagen in der Ferne ein, Donner dröhnt immer näher und näher.
Ein paar Augenblicke Licht, das immer schwächer wird.
Es vergeht rollend und murmelnd ADe.
Das letzte Flackern des Lichts ist verschwunden.
Gerade noch genug Zeit für die Flucht zu Fuß den Hügel hinauf und zum Auto.
Und der Sturm erwischt mich mit Hagelkörnern wie Mandarinen.
Aber die Fotos habe ich.

Datum: 09.11.2019 Ort: Maletto [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ADe Fahrzeugeinsteller: Ferrovia Circumetnea (FCE)
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 26 Punkte

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Non c'è regola senza eccezioni
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 08.08.23, 13:23
Ehe wir uns auf unserer Italienreise anderen Regionen zuwenden, bleiben wir noch ein bisschen in der Toskana und kehren an die Strecke von Empoli nach Siena zurück, wo sich die Großdieselloks der Reihe D445 austoben können. Zu 99 Prozent stehen sie dabei auf der Südseite der Wendezüge. Doch die Binsenweisheit, dass es keine Regel ohne Ausnahme gibt, lässt sich auch hier anwenden: Am 20. Juni 2019 schwamm nämlich - sehr zu unserer Freude - eine gedrehte Garnitur im Umlauf mit, die am Abend plötzlich ganz neue Motivoptionen aufkommen ließ, die normalerweise nur mit Trieb- oder Steuerwagen "funktionieren".

Als wäre dies nicht Glück genug, war für die Traktion der umgekehrt gereihten MDVE/MDVC-Wagen mit D445 1073 die einzige Lok des Depots Siena eingeteilt, deren Front ein roter Kontrastbalken ziert, einstmals vor allem eine Spezialität der in Treviso beheimateten Maschinen. Und dass alle Wagen noch das XMPR-Design trugen, war in dieser Übergangsphase auf das neue DTR-Farbschema auch keine Selbstverständlichkeit mehr...

Um kurz nach acht klickten auf einer Straßenbrücke bei Vico d'Elsa die Kameras für den Regionale 11781 (Firenze S.M.N. - Siena), der im letzten Abendlicht der Universitätsstadt entgegen strebte. Die Sonne hatte sich erst kurz zuvor noch einmal gegen die aufkommenden Schleierwolken behaupten können.

Datum: 20.06.2019 Ort: Vico d'Elsa [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D445 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 14 Punkte

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Wenn Rituale Früchte tragen
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 06.08.23, 19:18 sternsternstern Top 3 der Woche vom 20.08.23
Während Italien in den letzten Wochen mit Rekordhitze bis zu 47 Grad von sich Reden machte, war der Frühling - nach einem viel zu trockenen Winter - in weiten Teilen der Apenninhalbinsel eher vom Gegenteil geprägt. Noch bis weit in den Juni hinein zeigte sich das Wetter ausgesprochen wechselhaft und ungewöhnlich nass. Gleich mehrfach suchten Starkregen und heftige Überschwemmungen den Norden des Landes heim, deren Folgen bis heute längst noch nicht überall bewältigt sind...

Vergleichsweise glimpflich davon kam bei all diesen Unwettern die Toskana. Nichtsdestotrotz war bei meinem Aufenthalt dort in der ersten Juniwoche zunächst nicht viel vom Sommer zu spüren. Da es - man kann schließlich nicht aus seiner Haut ;) - aber doch ein bisschen im "Foto-Finger" juckte, hatte ich es mir zum Ritual gemacht, morgens einfach mal den Wecker zu stellen und einen Blick aus dem Fenster ins Dämmerlicht vor dem auf einem Hügel bei Asciano gelegenen Agriturismo zu werfen. Wer wusste bei der instabilen Wetterlage schon, ob einen Wolken, Nebel oder Sonne erwarteten...? Die Herrschaften von meteo.it, iLMeteo und Co. jedenfalls nicht. Wenn es aussichtslos schien, drehte ich mich eben noch mal im Bett um, ansonsten ging es vor dem Frühstück auf der Terrasse für ein paar Fotos der morgendlichen Pendlerzüge raus an die nahegelegene Bahnstrecke.

Einer der Tage, an denen ich mein Glück versuchte, war der 6. Juni 2023. Tja, oben am Agriturismo machte der Himmel noch einen klaren Eindruck, unten im Tal in Asciano hing dann der Nebel, dem man vermeintlich ein Schnippchen geschlagen hatte... Entsprechend nur mäßig motiviert stapfte ich einen Wanderweg entlang auf eine weitere Hügelkuppe, von der man - wenn denn Sonne wäre - einen schönen Blick auf den Viadukt am Ortsausgang haben sollte; das wusste ich noch von einem früheren Besuch. Oben angekommen war es genauso "suppig" wie zuvor und von der Bahn nichts, aber auch wirklich gar nichts zu sehen. Irgendeiner inneren Ahnung folgend wartete ich auf einem abgeernteten Feld trotzdem ein paar Minuten bis zur nächsten Zugbewegung.

Und als es schon von dort her grummelte - verdächtig nach einem alten Fiat klingend, obwohl doch eigentlich ein Niederflurfahrzeug kommen sollte -, begann der dichte Schleier sich plötzlich zu lichten. Zaghaft, aber der Zwischenhalt am Haltepunkt Asciano-Monte Oliveto machte es möglich, dass er gerade rechtzeitig zur Durchfahrt des Regionale Veloce 19070 (Chiusi-Chianciano Terme - Siena) den Blick auf den Viadukt preisgab und die Nebelreste in den Hintergrund verwies. Schön, wenn Rituale Früchte tragen! :)

Derselbe Viadukt aus einer anderen Perspektive: [www.drehscheibe-online.de]

Datum: 06.06.2023 Ort: Asciano [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn663 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 29 Punkte

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Prodotti tipici toscani: L'acido solforico
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 29.07.23, 21:58
Die Toskana - Traumziel deutscher Urlauber und Quell unzähliger regionaler Spezialitäten! Ein gutes Olivenöl (natürlich extravergine) und ein schmackhafter Rotwein (zum Beispiel ein renommierter Brunello di Montalcino aus dem schönen Val d'Orcia) dürfen im Korb mit den Reisemitbringseln nicht fehlen, vielleicht ergänzt um ein paar Cantucci (ein traditionelles Mandelgebäck) und ein Stück Speck aus Colonnata (mit IGP-Status!). Weitere lokale Produkte sollte man eher vor Ort genießen, etwa eine riesige Bistecca alla fiorentina vom Grill...

Mit einer Spezialität der etwas anderen Art kann das etwa auf halber Strecke zwischen Piombino und Grosseto in der Maremma gelegene Örtchen Scarlino aufwarten. Sie ist allerdings nur bedingt als Mitbringsel geeignet. Man sollte jedenfalls seinen eigenen Kesselwagen dafür mitbringen... Denn es handelt sich um Schwefelsäure, einen wichtigen, aber zugleich stark ätzenden Grundstoff der chemischen Industrie! Mit einer jährlichen Produktionskapazität von 600.000 Tonnen liefert das im Industriegebiet Casone ansässige Unternehmen Nuova Solmine einen Großteil der in Italien hergestellten Schwefelsäure. Während diese früher aus dem vor Ort in den Colline Metallifere, dem "Toskanischen Erzgebirge", abgebauten Mineral Pyrit gewonnen wurde - nicht ohne massive Eingriffe in die Umwelt -, bedient man sich heute auf dem Weltmarkt eingekauften Schwefels. Dieser wird anschließend verbrannt, um Schwefeldioxid als Ausgangsstoff für die eigentliche Schwefelsäureherstellung zu gewinnen.

Ist dieses Procedere einmal erfolgreich abgeschlossen, tritt das fertige Produkt seine Reise zu den Kunden nicht nur per LKW und Schiff an, sondern teilweise auch mit der Eisenbahn. Dafür rollt dreimal in der Woche ein Ganzzug von Scarlino nach Rho bei Mailand, ergänzt um einen einmal die Woche fahrenden Umlauf zum venezianischen Hafen Marghera. Während für den elektrifizierten Hauptlauf seit 2014 - abgesehen von einem kurzen Intermezzo der DB Cargo - die SNCF-Tochter Captrain Italia verantwortlich ist, erbringt die Nuova Solmine die erste bzw. letzte Meile auf dem Anschlussgleis vom Staatsbahnhof Scarlino Scalo zum Werk selbst.

Stammlok dafür ist ein Veteran mit deutschen Wurzeln: Eine Deutz-Mittelführerstandslok vom Typ DG 1200 BBM, die bei der Nuova Solmine unter ihrer Fabriknummer 57191 läuft. Geliefert wurde die Maschine 1961 allerdings als "V 35" an die Köln-Bonner Eisenbahnen, bei deren Nachfolger Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) sie noch bis 2008 heimisch war, eine Remotorisierung und Modernisierung (u.a. mit modifizierter Frontpartie am langen Vorbau) bei ABB/Henschel im Jahr 1995 inklusive. Nach einer Zwischenstation beim Gleisbauunternehmen "DIE-LEI" ( [www.drehscheibe-online.de] ) gelangte die Lok schließlich 2015 über einen Lokhändler nach Italien.

Nicht ganz einfach gestaltet sich die fotografische Umsetzung der Rangierfahrten, denn in aller Regel traut sich der Deutz-Klassiker erst im Laufe des - mitunter fortgeschrittenen - Abends aus dem Werk. Und zwar immer erst dann, wenn der Leerzug bereits in Scarlino angekommen ist, wobei es zu dessen Abholung zunächst als Lokleerfahrt über das weitgehend in Straßenrandlage trassierte Gleis geht; wenig ergiebig... Mit etwas Glück wird nach der Abholung der Leerwagen beim Rangieren noch das rustikale Bahnübergangs-Ensemble unmittelbar am Werkstor, das mich irgendwie an einem Mischung aus rumänischer Nebenbahn und afrikanischer Savannenlandschaft erinnert, mit passender Lokstellung befahren. Die Zustellung der mit Schwefelsäure beladenen Wagen in den Staatsbahnhof erfolgt indes selbst im Hochsommer oft erst nach Einbruch der Dunkelheit - Lange Standzeiten der gefährlichen Fracht sollen tunlichst vermieden werden!

Dieses nötige Quäntchen Glück hatte ich am 6. Juni 2023, als die leeren Wagen aus MRV 53451 (Venezia Marghera Scalo - Scarlino) kurz vor "Licht aus" noch einmal im goldenen Abendlicht bis zum Bahnübergang vorgezogen wurden, um sie anschließend unter der (unzugänglichen) Verladeanlage auf dem Werksgelände zu platzieren.

Datum: 06.06.2023 Ort: Scarlino [info] Land: Europa: Italien
BR: 3422,3423 (alle Deutz Dieselloks) Fahrzeugeinsteller: Nuova Solmine
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 4 Punkte

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Un'esplosione di colori
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 26.07.23, 21:12 sternsternstern Top 3 der Woche vom 06.08.23
Ein letzter Hort klassischer Dieseltraktion in Italien ist auch Mitte 2023 das Deposito locomotive im toskanischen Siena, das neben einer üppigen Zahl an ALn 663/668 noch über knapp 30 einsatzfähige Großdieselloks der Reihe D445 verfügt. Die Nachfolger in Gestalt der trimodalen Hitachi-Triebwagen, die in der musikalischen Trenitalia-Tradition auf den Namen "Blues" getauft wurden, kommen auf der Hauptschlagader des D445er-Betriebs, der Strecke von Siena über Empoli nach Florenz, bislang nur in homöopathischen Dosen zum Einsatz.

So faszinierend die praktisch im Stundentakt vorbei dieselnden, lokbespannten Züge Florenz - Siena vice versa auch sind und so schön die durchfahrene toskanische Hügellandschaft ist, so rar sind leider die bewuchsfreien Abschnitte an der Dieselpiste - Und entsprechend eingeschränkt die Auswahl an Fotostellen. Im Frühjahr und Frühsommer jedoch sorgt Mutter Natur mit einer regelrechten Explosion der Farben für willkommene zusätzliche Akzente, wenn entlang von Feldern und Bahndamm der Klatschmohn in sattem Rot empor sprießt.

Besonders plakativ ließ sich das Schauspiel Anfang Juni an der alten, aus Ziegelsteinen errichteten Straßenbrücke bei Staggia Senese beobachten, wo die D445 1122 mit ihrem Regionale 19033 (Empoli - Siena) förmlich über einen roten Teppich zu defilieren schien.

PS: Um das Motiv adäquat einzufangen, habe ich das Bild aus zwei übereinander angeordneten Querformat-Aufnahmen zusammengesetzt.

Zuletzt bearbeitet am 28.07.23, 18:59

Datum: 09.06.2023 Ort: Staggia Senese [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D445 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven
Top 3 der Woche: 27 Punkte

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Geschirrspüler
geschrieben von: Amberger97 (654) am: 25.07.23, 20:20
Neben den alten ALn663, setzt Trenitalia in Kalabrien neue ATR 220 von Pesa ein. Trotz ihres Alters, verfügen sie über eine ziemlich laute Geräuschkulisse, die an einen kaputten Geschirrspüler erinnern. Am Ionischen Meer ist ein unbekannter ATR nach Reggio di Calabria unterwegs.

Datum: 17.10.2020 Ort: Bova Marina [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ATR220 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 3 Punkte
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Vom Weidacher bis zum Schlern
geschrieben von: Vinne (1000) am: 24.07.23, 16:15
Die Rittnerbahn verläuft von West nach Ost über das Hochplateau des Rittens und verbindet dabei Maria Himmelfahrt / L'Assunta, Oberbozen / Soprabolzano und Klobenstein / Collalbo miteinander. Wer auf der genannten Fahrtrichtung zur Rechten einen Platz in den Triebwagen auf Meterspur ergattert wird bei gutem Wetter mit einer fabelhaften Aussicht in Südtirols Bergwelt belohnt.

Darüberhinaus findet man natürlich zahlreiche Höfe, Wälder und kleine Bächlein, die sich entlang der Bahnstrecke aufreihen.
Letzter Zwischenhalt vor Klobenstein ist dabei der Haltepunkt Weidacher, neben dem sich der namensgebende Oberweidacherhof befindet. Hier kann man nicht nur selbst als Urlauber einkehren sondern auch diverse landwirtschaftliche Lebensmittel erwerben. Angefangen von den klassischen Milchprodukten der Berge über frische Eier bis zur hauseigenen Wagyuzucht, mit der man in der Region völlig neue Wege eingeschlagen hat.

BDe 4/8 24 hat dieses Ensemble soeben zu seiner linken, während sich im Hintergrund mächtig und majestätisch die Gipfel der Alpen erheben.

Kleine Bergkunde am Rande:
Ganz links am Bildrand die Geislergruppe, im Wolkenschatten dabei die Hauptgipfel Sass Rigais (3.025 m) und Furchetta (3.025 m), rechts angeleuchtet die zahlreichen "Nadeln" westlich davon (u.a. Große Fermeda (2.873 m), Villnößerturm (2.834 m) und Geislerspitze (2.832 m)).
Dahinter, erneut im Wolkenschatten, die höchsten Gipfel der Puezspitzen mit 2.918 m und 2.913 m.
Dann, weitaus näher am Aufnahmestandort, das Hochplateau Europas größter Hochalm, genauer der Seiser Alm mit bis zu 2.350 m über dem Meer. Höchste Erhebung ist hier die Puflatschspitz.
Von den Wolken leide vollständig verhüllt die Langkofelgruppe mit dem 3.181 m hohen Namensgeber.
Dafür umso besser sichtbar Südtirols Wahrzeichen, der Schlern. Auf der Westseite seine markanten Türme der Santner- und Euringerspitze (2.413 m bzw. 2.394 m), daneben am "Rand" der Burgstall mit 2.516 m und als höchste Erhebung der Petz mit 2.563 m.

Datum: 29.07.2018 Ort: Weidacher Klobenstein [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-BDe 4/8 Fahrzeugeinsteller: SAD
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 5 Punkte

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Viertel vor Acht auf'm Ritten
geschrieben von: Vinne (1000) am: 22.07.23, 11:40
Frühmorgens verkehren zwei Zugpaare der Rittnerbahn von Klobenstein / Collalbo kommend über Oberbozen / Soprabolzano hinaus zum westlichen Endbahnhof in Maria Himmelfahrt / L'Assunta. Diese dienen unter der Woche vor allem den Berufspendlern, die ab Oberbozen mit der 3S-Seilbahn hinunter in die Landeshauptstadt Südtirols fahren. Am Wochenende hingegen fahren hier die ersten Ausflügler aus ihren Unterkünften auf dem Ritten bereits ostwärts, um es entweder den Pendlern gleichzutun oder eben einfach auf die Ostseite des Hochplateaus zu fahren.

Während eines zweiwöchigen Sommerurlaubs in Bozen wollte ich der kleinen Schmalspurbahn natürlich den einen oder anderen Besuch spendieren, sodass ich mehrfach zum frühen Morgen entgegen der Lastrichtung mit der Seilbahn auf den Berg fuhr, um dem ersten Umlauf mit Abfahrt um 7:46 Uhr in Maria Himmelfahrt die Kamera entgegenrecken zu können.

Herrliche Ruhe lag dabei stets über dem kleinen Örtchen, während ich mich in unmittelbarer Nähe der Bergstation und des Bahnhofs in Oberbozen aufhielt.
In der Ferne war dabei sogar der Endbahnhof zu erkennen, wer im Bild genau hinsieht, wird links neben dem Hausdach neben dem Nadelbaum erst das kleine Empfangsgebäude und daneben den Lokschuppen erkennen. In selbigem stehen bis heute sowohl der Oberleitungswagen als auch eine der ehemaligen Zahnradloks, die ab Maria Himmelfahrt über die Steigungsstrecke die Adhäsionstriebwagen ins Tal bremsten oder bergauf schoben. Mit der Seilbahn entfiel leider dieser reizvolle Streckenabschnitt, der sein unteres Ende, wie heute die Seilbahn, im Rittnerbahnhof in unmittelbarer Nähe zum Staatsbahnhof Bozen hatte.

Zurück zum Bild, mit etwas Fernblick konnte also BDe 4/8 24, ein ehemaliger Trogenerbahnwagen aus der Schweiz, in L'Assunta erspäht werden. Wenig später verließ er das Sichtfeld, um nicht einmal zwei Minuten später die Via della Piscina, also die Schwimmbadstraße, zu queren. Entsprechend der schwierigen Lichtverhältnisse "oben am Berg" dürfte diese Perspektive, quasi direkt vom Bahnhofsplatz aufgenommen, nur im Monatsabstand zum längsten Tag des Jahres machbar sein. Die Seite des Triebwagens in der dunklen SAD-Lackierung machte den Eindruck nicht viel einfacher.

Links am Bildrand, dies nur der Vollständigkeit halber, erhebt sich auf der Westseite des Etschtals als Teil des Mendelkamms die Felsformation des Penegal. Als kleine weiße Flecken erkennbar sind dabei noch die nördliche Sendeanlage und das Panoramahotel Penegal.

Datum: 25.07.2018 Ort: Oberbozen / Soprabolzano [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-BDe 4/8 Fahrzeugeinsteller: SAD
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 2 Punkte
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Val Chiavenna
geschrieben von: karl_heinzz (5) am: 18.07.23, 09:07
Ein Coradia Stream Pop ETR 104 von Trenord (Trenitalia) kommt am 10.06.2022 aus Chiavenna über die Adda-Brücke gerollt, um kurz darauf im Bahnhof Colico die Endstation seiner Fahrt zu erreichen.

Datum: 10.06.2022 Ort: Colico [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ETR104 Fahrzeugeinsteller: Trenord
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 6 Punkte

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Straßenbahn in Portovecchio
geschrieben von: photorail (7) am: 16.06.23, 14:17
Im Jahr 2015 beschloss die Hafenbehörde von Triest, während der weltberühmten Barcolana-Regatta einen Massentransport von Touristen in den Bereich des alten Hafens zu verlegen. Sie nahmen den schönen Triebwagen ADn 808 von FUC Ferrovia Udine-Cividale und ließen ihn auf dem Gelenkbahnnetz fahren, das einst die Piers und Lagergebäude bediente. Es war ein Erfolg. Ein Jahr später organisierte dieselbe Organisation in Zusammenarbeit mit dem Museo di Trieste Campo Marzio und der Gemeinde Triest einen regelmäßigen Dienst auf derselben Strecke, aber mit zwei Dieselloks, die ein paar ehemalige österreichische Waggons unterbrachten. Dieser touristische Dienst wurde Tramway of PortoVecchio TPV genannt. Sie verband den öffentlichen südlichen Eingang des alten Hafens mit dem Barcola-Gebiet, wo ein Industriemuseum eröffnet wurde. Dieser Teil des Hafens ist geschichtsträchtig: Er wurde von den Österreichern erbaut, verfügte über einige riesige - für die damalige Zeit - Druckölkräne und war seit Mitte des Jahres 800 das wirtschaftliche und kommerzielle Zentrum der Stadt. Die TPV dauerte nur 3 Monate, denn gleich nach ihrer Eröffnung wurde ein neuer Bürgermeister gewählt, der Triest regierte. Dieser war - und ist es immer noch - ein starker Gegner jeglicher Art von Eisenbahn oder Straßenbahn. Seit seiner Wahl wurde die berühmte Straßenbahn zur Villa Opicina geschlossen. Und auch der TPV wurde eingestellt. Offiziell, weil der neue Stadtrat Pläne für dieses Gebiet hatte, in Wirklichkeit aber nur, weil es sich um eine Eisenbahnsache handelte.... Dieses Bild ist also einer wirklich kurzen Eisenbahngeschichte gewidmet, geboren und gestorben in 90 Tagen.

Datum: 30.07.2016 Ort: Trieste Porto Vecchio [info] Land: Europa: Italien
BR: 2XAusl (sonstige ausländische Diesellokbaureihen) Fahrzeugeinsteller: Autorità Portuale Trieste
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 5 Punkte

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Porta Maggiore
geschrieben von: FunFactorTM (54) am: 12.06.23, 18:57
Inmitten der römischen Innenstadt erhebt sich das Porta Maggiore, ein monumentales Tor, das einst Teil des Claudius-Aquädukts, einer antiken römische Wasserleitung zur Versorgung der Stadt, war. Heute bildet es den Mittelpunkt des gleichnamigen Platzes, der optisch durch die Ruinen der Aurelianischen Mauer, einer der besterhaltenen antiken Stadtmauern der Welt, geteilt wird. Der Platz ist ein wichtiger Knoten- und Umsteigepunkt im Netz der römischen Straßenbahn. Besonders auffällig sind hier die Überland-Fahrzeuge der Verbindung Roma Laziali - Giardinetti mit ihrer abweichenden Spurweite von 950 mm. Auf dem Bild ist eine dieser Straßenbahnen zu sehen, die in Richtung Innenstadt fährt. Das Fahrzeug wurde zwischen 1959 und 1961 gebaut und ist noch heute in Betrieb.

Ich habe dieses Bild im Jahr 2022 aufgenommen, inspiriert von einem Foto, das Julian drei Jahre zuvor an dieser Stelle gemacht hatte. Sein Bild war der Auslöser für mich, während meines Rom-Besuchs dort vorbeizugehen. Und ich kann ihm nur zustimmen: Es ist ein echtes Erlebnis, wenn die uralten Straßenbahnen anhalten, beschleunigen und über die Straße scheppern.

Die Bildmanipulation hat zwei Ziele verfolgt: Zum einen wurde eine störende wartende Person entfernt, um den Fokus auf das eigentliche Motiv, die Straßenbahn, zu legen. Zum anderen wurde der herumliegende Müll auf dem Platz entfernt, um ein saubereres und gepflegteres Bild zu erhalten.

Zuletzt bearbeitet am 03.03.24, 16:00

Datum: 23.08.2022 Ort: Rom, Porta Maggiore [info] Land: Europa: Italien
BR: 4XAusl (sonstige ausländische Elektrotriebwagen) Fahrzeugeinsteller: ATAC
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 10 Punkte
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Frühling im Trentino
geschrieben von: hamburgspotter (72) am: 21.05.23, 21:19
An einem Bilderbuch-Frühlingsvormittag im Etschtal war EU43-003 mit ein paar E-Wagen gen Verona unterwegs, als südlich von Avio ein Bild gelang, während sich im Hintergrund die letzten Nebelreste auflösen. Obwohl diese in meinen Augen sehr schöne Stelle schon von unzähligen Fotografen aufgesucht wurde, ist sie bisher nicht in der Galerie vertreten.

Datum: 18.05.2023 Ort: Avio [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-EU43 Fahrzeugeinsteller: Rail Traction Company (RTC)
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 8 Punkte
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Morgendliche Ruhe in Kalabrien
geschrieben von: Jens Naber (489) am: 16.05.23, 21:07
Menschenleere Strände und Straßen fanden wir am Morgen des 18. April 2019 bei Africo vor und auch in unserer Unterkunft wurden wir ein bisschen ungläubig beäugt, als wir dem Besitzer erklärten, dass das mit einem gemütlichen Frühstück nichts wird. Doch das frühe Aufstehen sollte sich lohnen, konnten wir den Sonnenaufgang über dem Meer von unserem Standpunkt doch in vollen Zügen genießen. Unterbrochen wurde die Stille an diesem Morgen lediglich durch die Vorbeifahrt des morgendlichen R 22474 von Reggio di Calabria nach Catanzaro Lido sowie regelmäßiges Niesen zweier Heuschnupfen-Geplagter, die realisieren mussten, dass die Natur hier eben doch ein paar Wochen weiter als zum gleichen Zeitpunkt im heimischen Deutschland war. Gebildet ist der Zug an diesem Frühlingsmorgen aus einem modernen ATR 220, der in flotter Fahrt durch das schöne Kalabrien rollte. Die Triebwagen teilen sich auf der "Ferrovia Jonica" derzeit noch den Betrieb mit den deutlich älteren Fiat-Triebwagen, deren Ablösung jedoch allmählich in den Startlöchern steht.

Datum: 18.04.2019 Ort: Africo [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ATR220 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 9 Punkte

2 Kommentare [»]
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