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Wieso? Deswegen!
geschrieben von: Vinne (1000) am: 15.03.24, 10:53
Wie oft wurde man schon von Kollegen, Familie oder Passanten angesprochen, wieso man dieses vermeintlich bescheuerte Hobby ausübt - jahrelang?
Wieso? Das muss jeder für sich beantworten.

Warum ich das mache?

Draußen, die Welt und bekannte und neue Motive entdecken, tolle Landschaften sehen, spannende Eisenbahntechnik erleben, Klönschnack mit den Hobbykollegen halten oder einfach unglaubliche Momente aufsaugen, die man sich vorher so oder ähnlich ausgemalt hat und dann erleben darf.

Wieso? Weil ich als kleiner Knirps von Opa im Kinderwagen an der Marschbahn entlang geschoben wurde. Nichts mit Ohren zuhalten, wenn es in Hemmingstedt am Posten 118 mal wieder "dauerte". Immer hämmerten Loks der Baureihe 218 mit allen möglichen Zügen dort durch Dithmarschen. Der Klang dieser Maschinen ist für mich die Definition einer Großdiesellok. Diese Faszination lässt nicht los.

Irgendwann fing man dann mit dem Fotografieren an, 2006 um genau zu sagen. Da war die Baureihe 218 auf der Marschbahn "nur" noch im Fernverkehr tätig, natürlich auch vor den SyltShuttle-Zügen nach Westerland.
Immer war diese Vision eines Sonnenaufgangsbildes von der Insel da, natürlich mit Hindenburgdamm, natürlich mit 218. Jahrelang gab es Urlaubsreisen auf die Insel, allein die Chance dafür passte nie so richtig.

Himmelfahrt 2023 - erneut Urlaub auf der Insel, nun zu den "längeren" Tagen, die Formsignale, auch so ein Thema, mit dem ich in Hemmingstedt quasi bahntechnisch groß geworden bin, auf dem absteigenden Ast.
Die 218 fuhr immer noch, auch so ein "Wunder", sollte die Nachfolge doch längst durch die 245 angetreten werden.

Es passte sogar die Wettervorhersage, da durfte im Urlaub der Wecker doch um 4:30 Uhr klingeln.
Auf dem Weg zum Damm und ebendort eine bisher nicht gekannte Stimmung. Unterwegs kein Auto auf der Straße, im Wattenmeer absolute Ruhe, wirklich, da war gar nichts.

Irgendwann hämmerte dann hörbar aus Westerland der erste Shuttlezug des Tages in Richtung Niebüll, klar und unüberhörbar 218-bespannt. Der kernige Motorsound kam näher, passierte mich und verschwand weit sichtbar im Wattenmeer. Er hörte aber nicht auf.
In Gegenrichtung das identische Zylinderstakkato für den ersten "Insulaner" des Tages. Das Röhren vernahm ich schon, ehe der Zug die Deichkrone bei Klanxbüll überhaupt erreicht hatte.
Von Westerland zuckelte dann noch ein Regio mit 245 heran, das hörte man kurz vorher und vor der Kurve in Dammmitte war das längst wieder vom 218-Orchester untergebuttert.

Die Sonne stiegt derweil in die leichte Wolkenschicht über dem Wattenmeer, der RE verschwand passend in der Ferne, 218 307 und 345 erreichten den Auslösepunkt. Zufrieden ließ sich der Klang noch weit bis Keitum verfolgen. Was ein Start in den Tag.

Wieso also? Deswegen!

Datum: 19.05.2023 Ort: Nössespitze Sylt [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 32 Punkte

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Birken im Haferfeld
geschrieben von: Vinne (1000) am: 14.03.24, 17:08
Auf dem Weg zum ersten Streckenscheitelpunkt der Selketalbahn im Bahnhof Sternhaus-Ramberg verläuft die Schmalspurbahn ab Gernrode zunächst nicht parallel zum namensgebenden Gewässer sondern zum wesentlich kleineren und unscheinbareren Wellbach.
Dieser speist in seinem Verlauf von der Hochmoorebene am Ramberg allerdings den Heiligenteich und den Osterteich, beides fotografisch und namentlich wieder eng mit der Selketalbahn verknüpft.

Nördlich von Bad Suderode plätschert das Fließ dann übrigens in den Quarmbach, der seinerseits westlich von Quedlinburg in der Bode mündet.

Zurück von der Naturkunde zur Eisenbahn. Nachdem sich die Züge entlang des Wellbaches durch den Wald gekämpft haben naht der Bedarfshaltepunkt Sternhaus-Haferfeld. In diesem Bereich legt der Heizer zumeist noch einmal ordentlich auf, um für die letzten Streckenmeter zum Brechpunkt im wahrsten Sinne genug Dampf auf dem Kessel zu haben.
Entsprechend sind die Abfahrten der Dampfzüge bei passender Witterung hier oftmals ein ein optisches Genussfestival.

Hoher Luftdruck sorgt erfahrungsgemäß selbst bei kalten Temperaturen hingegen für Ernüchterung, sodass der Rauch der Kohlenverbrennung hier das einzig sichtbare Zeichen für "echten Dampfbetrieb" bleibt.
So war es auch, als sich 99 6001 bereits zuvor mit kräftigen Abdampfschlägen in der Ferne ankündigte und mit ihrem kurzen P 8966 nach Hasselfelde die Szenerie betrat.

Zwischen der örtlichen Birkenreihe ließ sich das kleine Züglein vorzüglich einrahmen, während ab diesem Knick ein kleiner Nebenarm des Wellbaches aus dem gut gesättigten Wiesenboden entspringt und sich wie die Strecke zu Tale schlängelt.

Neben der "Paradestrecke" zum Brocken lockt die Selketalbahn immer wieder mit typischen Kleinbahnmotiven, die kurzen Garnituren, am besten noch mit der "Ballerina", passen dabei natürlich weitaus besser als die 1'E1'-"Brecher" der Baureihe 99.72 mit ihren bis zu acht Wagen starken Anhängen.

Datum: 28.01.2024 Ort: Sternhaus-Haferfeld [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 099 Fahrzeugeinsteller: HSB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 13 Punkte

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Ob er heute noch wartet?
geschrieben von: Vinne (1000) am: 13.03.24, 17:57
Oft waren wir Eisenbahnfotografen am Fehmarnsund, egal auf welcher Seite. Stets als Ziel, einen Intercity, Eurocity, damals Güterzüge oder in jüngster Vergangenheit die letzten Leistungen von "Gumminase" und Baureihe 218 vor die Linse zu bekommen.
Wetterstimmungen waren oft gewünscht oder einfach das traumhafte Gefühl am Ostseestrand bei blauem Himmel und klarem Wasser.

Meine persönlichen Abschiedsbilder entstanden 2022 bereits im April während des Osterurlaubs, am Abreisetag musste nochmal der "Kleiderbügel" sein, ganz klassisch mit Strand-Express. Jenem Zug, der teils durch seine Lokstellungen, seine Zuverlässigkeit oder eben durch die Garnitur mit mehreren verkehrsroten Doppelstockwagen hinter einer Regio-218 im Gedächtnis bleiben dürfte.

Soweit so gut, wäre da nicht irgendwie noch eine weitere Konstante bei den Besuchen am Fehmarnsund.

Gefühlt bei jedem Besuch war der Strandabschnitt zur Sundrinne auf der Inselseite mit Anglern besiedelt, eine absolut friedliche Koexistenz, zumal man eigentlich zwischen den Zügen entweder zum Klönschnack über das Hobby des anderen kam oder eben die "Jagderfolge" live miterleben konnte.
So saß ich auch recht interessiert am Gestade vor der Zugdurchfahrt und schaute dem guten Mann bei der adleraugenscharfen Beobachtung seiner Rute zu, an deren Schnur eine Mehrfachmontage zum Schollenfang hing.
Nicht nur einmal zappelten mehrere Plattfische gleichzeitig beim Einholen am "Band", ehe auch ich mich erhob, um meinen "Fang" abzustauben.

Uns Fotografen sieht man aktuell am Fehmarnsund nicht mehr. Vielleicht temporär noch einmal, sofern der Tunnel unter der Meeresenge nicht rechtzeitig zur Fehmarnbeltquerung fertig ist.

Und der Angler? Er sitzt bestimmt auch 2024 noch ab und an auf seinem Dreibein, wirft die Angel aus und denkt vielleicht im einen oder anderen Moment noch daran wie es war, als es oben auf der Brücke noch "richtig rumpelte".

Datum: 23.04.2022 Ort: Fehmarnsund [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 6 Punkte

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Reich-S-Bahn-Einsatz in Niedersachsen
geschrieben von: Vinne (1000) am: 12.03.24, 10:13
Die jüngste Vergangenheit bringt Eisenbahnfotografen fast schon bundesweit im Monatsrhythmus neue Meldungen über Ersatzzugleistungen in verschiedensten Regionalverkehrsnetzen.

Man erinnere nur an diverse Einsätze von WFL-Zügen in Bayern, TRI- und DB-Gebrauchtzug-Garnituren im "Ländle" oder die reichhaltig bebilderten 111er-Dienste im Hessischen. Dazu schwimmt dann mal eine 218 in ozeanblau-beiger Lackierung vor WEE-n-Wagen durch den Vorharz oder eben einfach mal eine fast stilreine "Reichsbahn-Garnitur" rund um die niedersächsische Landeshauptstadt.

Da sich hier im Fahrplanjahr 2023 die Transdev Hannover GmbH als neue Betreiberin des S-Bahn-Netzes nur bedingt im Stande sah, mit eigenem Personal und eigenen Fahrzeugen alle Leistungen abzudecken, gab es eben ein buntes Potpourri aus WFL-Personenwagen, die mit regelmäßig wechselnden Maschinen des DB-Gebrauchtzug-Pools bespannt waren.

Mit 114 031 kam im Frühjahr dann ein besonders edles Exemplar zum Einsatz, nachdem die "LEW-Sicken" zuvor schon durch Maschinen der Baureihen 112 und 143 gut vertreten waren. Schlussendlich war mit der ehemaligen Frankfurter Maschine die Baureihentrilogie dann komplett.

Grund genug, die top im Zustand stehende Kiste mal ins Archiv zu schießen, schließlich hing am Zughaken der fotogene Doppelstockpark auf der S7, der im sauberen 2-Stunden-Takt zwischen Hannover Hbf, Lehrte und Celle pendelte.
Bei Röddensen gab es hierfür eine perfekt auf die Zuglänge abgestimmte Lücke auf der sonst motivarmen Strecke. Ein paar Fotowölkchen wussten die Szenerie zusätzlich zu ergänzen, sodass einem schönen Zugporträt nichts mehr im Wege stand.

Datum: 02.04.2023 Ort: Röddensen [info] Land: Niedersachsen
BR: 114 (Ost-Baureihe) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 2 Punkte
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Finale an der Fischteichkurve
geschrieben von: Vinne (1000) am: 11.03.24, 16:21
Gefühlt jedes Mal, sobald ein Zug auf dem Netz der OHE bzw. SInON zu den Nachmittagsstunden den Streckenabschnitt zwischen Beckedorf und Celle passiert, stellt sich die Frage der möglichen Fotomotive.

Durch die groben Nord-Süd-Ausrichtung bis Sülze und die folgende Passage nach Südosten bis Altensalzkoth spielt sich das Programm oftmals eben rund um Beckedorf, Huxahl, Diesten und eben Sülze ab.
Einzige Chance danach: Die Fischteichkurve!

Bevor die Züge im Anschluss an dieses kurze Streckenstück in das Waldgebiet entlang der L 240 eintauchen, dreht die Strecke in eben jener Kurve doch noch einmal so südwärts, dass entlang einer Ackerfläche hier zumeist das fotografische "Finale" stattfinden kann.

So auch für 233 525 vor GX 68680, den wir hier abermals sehen, nun aber in gedrehter Wagenreihung nach dem Richtungswechsel in Beckedorf. An der Zugspitze daher nun der einzige und optisch auffallende Schwerlastwagen vom noch recht jungen Typ Sagmms.

Wieso die Fischteichkurve so heißt? Gute Frage, außer ein paar Bächen ist kein Gewässer passender Art direkt in der Nähe...

Datum: 29.02.2024 Ort: Altensalzkoth [info] Land: Niedersachsen
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 7 Punkte
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Lautstark aus der Deckung ins Dorf
geschrieben von: Vinne (1000) am: 08.03.24, 06:42
Auf dem Weg von der Hindenburgkaserne in Munster (Örtze) nach Parsberg zog GX 68680 die ersten Streckenkilometer über das OHE- bzw. SInON-Netz seine Bahnen.

Dabei musste die Fuhre am Haken von 233 525 auch den bekannten Bahnübergang in Baven passieren, der zusammen mit der Freileitung und Peitschenlampe ein markantes infrastrukturelles Kleinod an der Örtzetalbahn darstellt.

Zumindest für die Straßenverkehrsteilnehmer aus nordöstlicher Richtung sind Züge in Richtung Beckedorf erst spät zu erkennen, weshalb der Mann am Regler des Großdiesels auch kräftig am Typhonhebel aktiv werden musste, um etwaige Unachtsamkeiten der bereiften Konkurrenz auszuschließen.

Während der Annäherung querte natürlich noch ein Ford-Transporter den Bahnübergang, die Fahrerin rappelte sich immerhin noch rechtzeitig zusammen und suchte mit ihrem Gefährt das Weite, sodass das Schussfeld für die versammelten Fotografen frei war.

Kurzfristige Hektik auf'm Heidedorf, danach kehrte hier erst einmal wieder vollständige Ruhe ein.

Datum: 29.02.2024 Ort: Baven [info] Land: Niedersachsen
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 7 Punkte
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Ab auf die Nebenbahn!
geschrieben von: Vinne (1000) am: 06.03.24, 07:23
Das Schaltjahr 2024 bot dank des guten Wetters am 29. Februar eine Zusatzchance, die bis dahin dürftige Statistik des zweiten Monats etwas aufzupolieren.

Nachdem man sich über die "Ost-West" und die "Nord-Süd" bis kurz vor Celle gehangelt hatte, war zum frühen Nachmittag die nächste Militärkreuzfahrt über das OHE- bzw. SInON-Netz angekündigt.

Unter der Führung von 233 525 hatte GX 68680 von der Munsteraner Hindenburgkaserne den Weg in die "Obapfoiz" nach Parsberg angetreten, wobei der Weg nicht via "Amerikalinie" nach Uelzen und ab dort via DB-Infrastruktur südwärts führte, sondern zunächst klassisch über das Nebenbahnnetz in der südlichen Heidelandschaft.

So kam auch der Streckenabschnitt der "Örtzetalbahn" zwischen Trauen und Munster (Örtze) wieder zu einer Zugfahrt, was in Kohlenbissen entsprechend bebildert werden sollte.
Auch 2024 gilt weiterhin der Spruch: OHE - Ohne Hast und Eile, sodass die Fuhre in der Folge noch einige Male entspannt abgepasst werden konnte, wie hier bereits zu sehen war.

Als Ladegut präsentiert sich hinter der Großdiesellok übrigens ein nettes Potpourri der Bundeswehr aus Truppentransportpanzern M113 mit ABRA (Artillerie-Beobachtungsradar), Panzerhaubitzen (PzH) 2000 sowie den allseits bekannten Radpanzern vom Typ Fuchs.

Datum: 29.02.2024 Ort: Kohlenbissen [info] Land: Niedersachsen
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 11 Punkte

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Typische Niedersachsen-Übergabe
geschrieben von: Vinne (1000) am: 01.03.24, 08:59
Wenn ich an Übergabeverkehre in Niedersachsen denke, dann fällt mir immer wieder auf, wie viele reine Dieselstrecken hier tagtäglich von den verschiedenen Rangierlokomotiven von Bahnhöfen wie Seelze, Hannover-Linden, Braunschweig, Osnabrück, Maschen oder aus Bremen unter die Radreifen genommen werden.

Vor allem zuckeln die Maschinen mit ihren gemischt oder artrein zusammengestellten Fuhren zum Teil über Strecken, die außer ihnen keinen Personenverkehr mehr sehen, vielleicht gelegentlich eine Sonderfahrt.

Prominentestes Beispiel hierfür sind natürlich die ehemaligen Strecken der OHE zwischen Celle, Wittingen, Soltau, Winsen (Luhe), Lüneburg und Niedermarschacht, die jede für sich markante Örtlichkeiten und Besonderheiten aufweist.

Für die Lachtetalbahn ostwärts gen Wittingen zeigt sich dieses im Westabschnitt durch die zahlreichen Passagen durch typisch niedersächsische Dörfer, vorbei an Wäldern, durch leichte Niederungen oder einfach entlang von versprengten Bauernhöfen, die ihrerseits die weitläufigen Agrarflächen bewirtschaften.
Nicht weniger typisch für diese Nebenbahnen sind zahlreiche technisch nicht gesicherte Bahnübergänge, Langsamfahrstellen und einfache Infrastruktur mit ortsgestellten Weichen und Holzschwellen.

All dies kumulierte sich im März 2022 südlich von Luttern, als sich 261 104 mit dem EK 53727 aus Wittingen Hafen soeben am alten Haltepunkt den Weg freigetrötet hatte und nach kurzer Waldpassage nun die Grenze zwischen Wiesen und eben Waldstück entlangrollte. Im Hintergrund die regionaltypischen Höfe, am Himmel fantastisches Wolken-Sonne-Gemisch.

Mit dem Gaskesselwagen aus dem Hafen und den Schiebewandwagen aus Lachendorf schrubbt die Gravita weiter gen Celle, wo noch das "Ergebnis" des örtlichen Güterwagenaufkommens an den Haken genommen und gesammelt zum Zielbahnhof Hannover-Linden geschleppt wurde.

Datum: 18.03.2022 Ort: Luttern (Lachendorf) [info] Land: Niedersachsen
BR: 261 (Voith Gravita 10BB) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 5 Punkte
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Traumbedingungen für Brillenfans
geschrieben von: Vinne (1000) am: 26.02.24, 17:20
Der Februar 2017 wird mir einfach noch Jahre lang in fantastischer Erinnerung bleiben.

Eine wahrhaft traumhafte Winterlandschaft überzog für Wochen das Erzgebirge, das sächsische Hügelland und zum Glück auch das "Naherholungsgebiet" in Tschechien, durch welches sich auch die zahlreichen Dieselstrecken vom Elbtal aus die Wege in den Schluckenauer Zipfel oder nach Liberec suchen.

Hier bot die České Dráhy dann auf einmal, natürlich im Wesentlichen notgedrungen, planmäßige "Schneebrillen" auf. In Liberec und Děčín hatten diverse Vertreter der "Särge" (Baureihe 843) und "RegioShark" (Baureihe 844) kältebedingt den Dienst quittiert.
Also durften sich aus Liberec 754 059 und aus Děčín 754 061 vor Schnell- und Regionalzugleistungen nützlich machen.

Während erstgenannte im "Blitzlack" mit drei Wagen einen vorzüglichen Y-Wagen-Schnellzug von und nach Liberec befeuern durfte, hatte die rot-weiße "Elbtalbrille" zwei Bautzener Wagen als Osobní Vlak am Zughaken.
Durch den gemeinsamen Streckenverlauf bis zum Trennungsbahnhof in Benešov nad Ploučnicí ergab sich die Möglichkeit, je nach Zugleistung zwischen den Strecken zu pendeln und so maximale Ausbeute zu erzielen. Und nebenbei schwamm ja auch noch ein ČD-Cargo-Brillendoppel mit der Übergabe durch die Gegend.

Zwei Mal gab man sich dieses Schauspiel, welches für die rot-weiße stets im motivlichen Topfinale westlich von Česká Kamenice münden sollte. Den Erstaufschlag mit dem Os-Paar 6672 und 6673, welches von Děčín aus nur bis zum genannten Bahnhof fuhr, hatte ich euch ja schon unter anderem hier [www.drehscheibe-online.de] präsentiert.
Am Wochenende blubberte die Maschine nun stets bis nach Rumburk durch, sodass am Abend zu früherer Stunde und damit etwas entspannter im Licht der Os 6661 an der Reihe war.

Diverse Fans aus nah und fern hatten sich erwartungsgemäß im tief verschneiten Hang eingefunden, schlussendlich fand jeder seinen Platz mit Blick auf Strecke und Lausitzer Gebirge / Lužické hory.
Wie bestellt senkten sich zur Planzeit die Schranken an der E442 und das markante Spitzenlicht erschien.

Momente später war die Karawane zum Tagesfinale nach Stružnice unterwegs, um dort das letzte Blitzbild des Tages einzusammeln [www.drehscheibe-online.de] .

Diese Touren haben einfach eine fantastische Erinnerung hinterlassen, die auch angesichts der aktuell trüben Wetterlage umso mehr einen Rückblick lohnt.

Datum: 22.01.2017 Ort: Kamenická Nová Víska [info] Land: Europa: Tschechien
BR: CZ-754 Fahrzeugeinsteller: ČD
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 5 Punkte

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Februar-Winter auf'm Dorf
geschrieben von: Vinne (1000) am: 23.02.24, 12:41
Während des fotografisch höchst ergiebigen Januar- und Februarwinters 2017 führte mich mein Weg aus dem damaligen Dresdner Domizil mehrfach über den Erzgebirgskamm nach Tschechien.

Neben den Brillen-Ersatzverkehren im Schluckenauer Zipfel wollte ich auch endlich an der "Škoda-Bahn" zwischen Nymburk und Mladá Boleslav erfolgreich sein, schließlich schleppt ČD Cargo hier tagtäglich mit modernisierten Cargo-Brillen und "Radios" die Autologistikzüge zum Hauptstandort des tschechischen Autobauers.

Natürlich war es mit den Güterzügen wieder ein maximaler Krampf, sodass es umso besser war, dass sich vor Ort immerhin noch überlagernd Schnell- und Regionalzüge die Klinke in die Hand geben, wenngleich nur aus Triebwagen gebildet und im Os-Dienst die damals nicht so heißgeliebten RegioNovas der Baureihe 814.

Nun, in Voděrady war mir so eine gelbe Kiste als Kontrast zum braun-weißen Februarumfeld gerade recht, denn auch neben dem morbid heruntergekommenen "Haltestellenensemble" wusste so eine "Neuzeitbüchse" zu gefallen. Am späten Vormittag war das Verkehrsbedürfnis erwartungsgemäß maximal überschaubar, sodass sich die gelbe Brotbox 814 105 nach kurzem Fahrplanhalt wieder südwärts weiterbewegte.

Danach gab es tatsächlich noch ein paar mehr oder weniger zufriedenstellende Güterzugbilder, vielleicht ein Fall für andermal.

Datum: 14.02.2017 Ort: Voděrady [info] Land: Europa: Tschechien
BR: CZ-814 Fahrzeugeinsteller: ČD
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 0 Punkte
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Schneebrille als Triebwagenersatz
geschrieben von: Vinne (1000) am: 18.02.24, 14:30
Im Januar 2017 zog ein starkes Wintertiefdruckgebiet über die Grenzregion zwischen Deutschland und Tschechien und verwandelte die Landschaft beidseits des Erzgebirges in ein echtes "Winterwonderland". Satte Minusgrade machten auch vor der böhmischen Triebwagenflotte der České dráhy nicht halt, sodass einige Einheiten der Baureihen 843 und 844 für die Regionalverkehre zwischen Děčín, Liberec und dem Schluckenauer Zipfel nicht zur Verfügung standen.

In der Not schickte die PJ Děčín alleinfahrende "Brotbüchsen" der Baureihe 810 auf die Strecke, auch aus Liberec kramte man alles zusammen, was irgendwie einen laufenden Motor und einen warmen Passagierraum vorweisen konnte.
Weil dies allerdings vorne und hinten nicht ausreichte, aktivierte man an Elbe und Lausitzer Neiße jeweils eine "Taucherbrille" der Baureihe 754, die mit Bautzener Y-Wagen in osobní vlak- und rychlík-Diensten unterwegs waren. Während aus Liberec die "Blitzbrille 754 059 mit Schnellzügen aktiv war, blubberte aus Děčín die rot-weiße 754 061 mit zwei Wagen durch die Lande.

Bei den Aussichten, zumal strahlend blauer Himmel angesagt war, musste man die Chance zur Dokumentation dieses Triebwagenersatzverkehrs einfach nutzen.
Nachdem man die Brille auf der Hinfahrt nach Rumburk noch hatte sausen lassen, um sich den Cargo-Brillen in Brniště zu widmen, bezog man für die Rückfahrt in der Ortslage von Dolní Habartice Position, wo dann wie erwünscht in der Ferne die markante Front der Diesellok auftauchte und selbige mit gut gelauntem Personal auf den nächsten Halt in Benešov nad Ploučnicí zubröbbelte.

Datum: 19.01.2017 Ort: Dolní Habartice [info] Land: Europa: Tschechien
BR: CZ-754 Fahrzeugeinsteller: ČD
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 3 Punkte
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Alte Relikte in Nossen
geschrieben von: Vinne (1000) am: 17.02.24, 19:16
Sieben Jahre ist es mittlerweile her, dass ein durchaus satter Winter die Region beidseits des Erzgebirgskamms und auch das Elbtal in Beschlag nahm. Da bot es sich förmlich an, einen Januarsamstag mit strahlendem Sonnenschein für einen Besuch der Kesselzüge in Nossen einzuplanen.

Hier rödelte mit einer soliden Regelmäßigkeit der Vormittagskessel GC 60607 von Rhäsa aus nach Stendell, wobei sich DB Cargo für die gesamte Traktion verantwortlich zeigte und auf der "NM", so die sächsische Bezeichnung der Strecke Nossen - Meißen, stets noch Loks der Baureihen 232 und 233 aufbot, die alle Vollzüge aus dem Elbtal und durch das Triebischtal sogar in Sandwich-Traktion bergwärts wuppen mussten.

Nossen, das war und ist in Teilen auch immer ein Synonym für einen echten Eisenbahnknoten. In besten Zeiten erreichten gleich fünf Strecken diesen bedeutenden Eisenbahn-Standort, davor deren vier auf Normalspurgleisen und auch das Wilsdruffer Schmalspurnetz hatte hier einen Endbahnhof. Während die 1.435 mm-Gleise auch heute noch nach Freiberg, Döbeln, Riesa (zumindest theoretisch) und Meißen liegen, sind die Zeugen der einstigen 750 mm-Strecke nur noch in Nuancen auszumachen.

Im Nossener "Freilichtmuseum", noch heute mit Sächsischem Bahnhofsblock mit Befehlsstelle im Empfangsgebäude mitsamt zweier Jüdel-Wärterstellwerke (Stw 1 und Stw 2) ausgestattet, finden sich noch diverse Bahngebäude, die von der umfangreichen Bedeutung der Eisenbahn hier zeugen.

Während rechterhand das Wärterstellwerk "Stw 2" über die Ausfahrt von 232 709 mit dem genannten Leerkessel wacht, reckt hinten das Ausfahrsignal beide Flügel für die Hp 2-Fahrt in den klaren blauen Winterhimmel. Im Gleisfeld dominieren Reichsbahn-Weichenlaternen und alte DR-Pilz- und Peitschenlampen.

Links hingegen ist ein verdächtig breiter Raum zwischen Normalspurgleis und Stützmauer zu erkennen und genau hier dampften damals die Reko-VI K mit ihren Zügen von und nach Oberdittmannsdorf, Wilsdruff und Freital-Potschappel entlang. Die Kohlenversorgung fand dabei auf dem Streckengleis am Kohlenschuppen statt, der sich vor dem Bockkran zu erkennen gibt. Für die Übernachtung stand den Loks und Personalen der einständige Lokschuppen zur Verfügung, den wir ganz links am Bildrand erkennen. Dahinter lugt schon der Güterschuppen östlich des Empfangsgebäudes hervor, vor dem sich auch die Bahnsteiganlagen der Schmalspur befanden.

Und heute? Eigentlich ist diese Szene noch fast genau so umsetzbar, einzig die DB-Großdiesel sind ersetzt worden. Hier toben nun die schweren DE 2700 von Hectorrail über die Gleise, insofern auch weiterhin ein lohnenswertes Ziel. Man müsste also auch hier mal wieder...

Datum: 28.01.2017 Ort: Nossen [info] Land: Sachsen
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 11 Punkte

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Endspurt zum Zwischenziel
geschrieben von: Vinne (1000) am: 16.02.24, 16:34
Sobald die Züge der Harzer Schmalspurbahnen den Bahnübergang am Jugendwaldheim Drei Annen erreicht haben, können sich Lokführer und Heizer ein wenig entspannen, haben sie mit ihren Maschinen doch den anspruchsvollen Abschnitt des kurvigen und steigungsreichen Drängetals hinter sich gelassen.
Etwas mehr als einen Kilometer haben sie nun noch bis zum Trennungsbahnhof in Drei Annen Hohne zu fahren, wobei die Züge hier theoretisch noch einmal richtig "aufdrehen" können und zwei längere Geraden fast schon im Renntempo hinter sich bringen können.

So hämmerte auch 99 7232 vor P 8903, dem "Harzquerbahnzug" von Wernigerode nach Eisfelder Talmühle, fast schon befreit mit sattem Tempo an den Fotografen vorbei, die abermals eine "neuzeitliche" Lichtung als Fotomotiv ausnutzen konnten.

In wenigen Minuten wird die Maschine dann nicht nur den brennenden Durst am Wasserkran stillen, sondern auch die Garnitur an 99 7237 übergeben, die ihrerseits den "Nordhäuser Brockenzug" nach Drei Annen brachte. 99 7232 selbst wird mit ihrem Personal dann wieder die finale Etappe zum Brocken in Angriff nehmen.

Ein Auto im Dickicht wurde digital wegbeschleunigt.

Datum: 28.01.2024 Ort: Drei Annen Hohne [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 099 Fahrzeugeinsteller: HSB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 3 Punkte
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Geflügelte Büchsen
geschrieben von: Vinne (1000) am: 11.02.24, 15:39
Straškov ist ein kleiner aber nicht ganz unbedeutender Eisenbahnknoten im Okres Litoměřice, gelegen direkt neben der internationalen Autobahn D8 bzw. A 17 / E55 von Dresden nach Prag.

Die weite Ebene südlich des Erzgebirgskamms durchziehen bis heute diverse schöne Nebenbahnen, die zum Teil saisonal, zum Teil weiterhin von der České dráhy im täglichen Verkehr bedient werden.

Bis heute rödeln im "Netz" zwischen Roudnice nad Labem, Vraňany, Bříza bzw. Libochovice, Zlonice und dem Heimat-BW in Louny die modernisierten "Büchsen" der Baureihen 809 auf den zahlreichen Leistungen, dabei legen die Zweiachser sportliche Fahrzeiten an den Tag, was die Triebwagenführer mitsamt ihren Gefährten zu einigen zackigen Betriebsabläufen zwingt.

So war man im Februar 2017 aus der Dresdner Residenz aus auf den Umlaufplan aufmerksam geworden, in welchem der lang avisierte "Retro-809" der Ordnungsnummer 281 mitschwamm. Endlich war das Gefährt auf dem "Roudnice-Pendel" eingesetzt, sodass sich der Besuch in Böhmen mehr als lohnen sollte.
Nach der Anreise über die E-Piste rechtselbisch züngelte man nach Roudnice, um dort die Ankunft des Gefährtes abzuwarten. Nachdem die "ČSD-Brotbox" bei der Einfahrt gezettelt wurde, beobachtete man auch noch die Ankunft von 809 677, der im Schülerverkehr auf der Elektropiste unterwegs war.
Ab dem Startbahnhof an der Elbe verkehrte also ein buntes Doppel, dessen dritten Zwischenhalt im ehemaligen Vorstadtbahnhof von Roudnice nad Labem Hracholusky ich schon einmal hier vorgestellt hatte (siehe [www.drehscheibe-online.de] ).

Nun fuhr ich nach dem gezeigten Bild schnurstraks zum Trennungsbahnhof in Straškov, wo sich die Wege der beiden Gefährte nach eben Bříza Obec und Zlonice trennen sollten. Im Fahrplan waren dafür, sofern ich es recht entsinne, zwei Minuten vorgesehen. Das erforderte natürlich ein Entkuppeln der Schraubenkupplung mitsamt Bremsschläuchen, anschließend sollten die beiden Triebwagen im Minutenabstand ihre Ausfahrten nehmen.
Und natürlich klappte dieses Vorhaben auf'm Lande wie gewohnt, sodass die Büchsenraserei planmäßig von Statten ging. Wenig später sattelte ich wieder die Pferde, denn von der nur knapp zwei Kilometer entfernten Endstation kam der rot-gelbe Brummer im Handumdrehen wieder zurück, das wollte natürlich auch genutzt werden.

Inzwischen hat sich die Zeit natürlich auch bei unseren Nachbarn verändert, die Strecke nach Zlonice ist ab Straškov inzwischen ohne fahrplanmäßigen Betrieb. Zwischen den beiden Wendebahnhöfen in Roudnice und Vraňany spurten die Wägelchen aber weiterhin durch die Gegend, auch 809 281 ist ab und an dort noch anzutreffen. Es lohnt also weiterhin ein Besuch im kleinen "Büchsenparadies".

Datum: 15.02.2017 Ort: Straškov [info] Land: Europa: Tschechien
BR: CZ-809 Fahrzeugeinsteller: ČD
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Der Stern dreht sich weiter!
geschrieben von: Vinne (1000) am: 07.02.24, 14:41
Auch die jüngste Linienreform im Stadtbahnnetz der üstra hat das schon so oft propagierte Ende des TW 6000 abermals nicht eingeläutet. Ganz im Gegenteil, auch die Fahrzeugflotte an der Leine weist angebots- und unfallbedingt ausreichend große Lücken auf, sodass man hier auf kein einziges betriebsbereites Fahrzeug verzichten kann.
Und auch die nächste Stadtbahngeneration in Form des TW 4000 lässt noch rund zwei Jahre auf sich warten, mit denen es dann tatsächlich wohl den letzten "Grünen" an den Kragen gehen soll. Und auch deren Nachfolger, die "Silberlinge" der Reihen TW 2000 und TW 2500 wären dann wohl dran, dies aber natürlich vorbehaltlich des Umbaus aller Stationen auf Hochbahnsteige.

Mit der neuen Linie 13 kommen die "Silberpfeile" seit Dezember 2023 auch wieder regelmäßig im Linienbetrieb auf die Podbielskistraße und damit bis zur Noltemeyerbrücke, von wo die Fahrzeuge erstmals im Regelfahrplan die Strecke zum Fasanenkrug unter die Radreifen nehmen dürfen.
Die "alte 9" verkehrt seitdem verkürzt bis zum Hauptbahnhof, bietet aber weiterhin eines der sicheren Refugien für die verbliebenen LHB-Achtachser.

Aber keine Sorge, auch nordöstlich der Innenstadt rumpeln die Wagen weiterhin über die "A-Strecke", neu eben auf der Linie 13. So kommen sie auch täglich an der Niederlassung von Mercedes Benz am Klingerplatz vorbei, wo sich der Markenstern genauso unaufhörlich in Sichtweite des Mittellandkanals dreht, wie die Züge ihre Runden durch die niedersächsische Landeshauptstadt.

Als sich TW 6207 (einer der ältesten verbliebenen TW 6000) und 6230 im Februar 2022 durch genau diese Szenerie den Weg in die Haltestelle Klingerstraße bahnen, gab es weder die Linie 13, noch die neuen üstra-Schriftzüge oder Ukraine-Herzen auf der Front - alles seitdem stark verändert.
Dass es auf der Straße ringsherum so entspannt zuging, war dem Aufnahmezeitpunkt während der eigenen Mittagspause "geschuldet". Im Berufsverkehr zum frühen Nachmittag war dann auf der "Podbi" nur rund eine Stunde später wieder der normale Wahnsinn zu verzeichnen.

Datum: 23.02.2022 Ort: Hannover Klingerstraße [info] Land: Niedersachsen
BR: Straßenbahnen Fahrzeugeinsteller: üstra
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Der Harzbulle und sein Berg
geschrieben von: Vinne (1000) am: 05.02.24, 15:04
Das Thema des Waldsterbens und daraus entstandener neuer Motiv entlang der Harzquer- und Brockenbahn wurde unlängst thematisiert.

Während es sich entlang der "Stammstrecke" zwischen Wernigerode und Drei Annen Hohne vor allem im Moment lohnt, im Drängetal aktiv zu werden, hat es auch auf der Brockenstrecke diverse einfach erwanderbare neue Motive bis hoch nach Schierke.
Allem gemein ist jedoch, dass das Ziel der meisten HSB-Dampfzüge trotz alledem in nur wenigen Fällen mit einer Rauchkammer voraus stampfenden Lok abzulichten ist - der Brocken.

Bilder mit dem Gipfel, den dort errichteten Gebäuden und Funkanlagen gibt es einige, jedoch oftmals mit einer talwärts kullernden Lok oder im günstigsten Fall noch mit Harzkamel.
Auch sind die möglichen Winkel eigentlich nur auf die Passage südlich des Gleisbogens am Eckerloch begrenzt, denn dort hat der Kahlschlag für einen Blickwinkel gesorgt, bei dem Bergfahrer tatsächlich mit dem Gipfel abgelichtet werden können. Hierbei ist allerdings die dürftige Erreichbarkeit zu beachten.

Entspannter kann man hingegen zur inzwischen zweiten Ansicht des höchsten Berges im Harz anreisen, denn diese befindet sich einfach zwischen Elend und Sorge am zweiten Bahnübergang. Hier ist jedoch der Nachteil, dass dieser Streckenabschnitt pro Tag nur zwei Dampfzupaare zu Gesicht bekommt und der Zufallsfaktor der Nordhäuser Lokstellung nicht außer Acht gelassen werden darf.

Leider ist "König Dampf" hier auch gleichzeitig sein größter Feind, denn eine saubere "Dampfwurst" über dem P 8903, der sich hier als einziger "Motivzug" anbietet, verdeckt das Hauptmotiv sofort - eigene leidige Erfahrung beim Erstversuch.
Dank Mischvorwärmerfähnchen kommen die "Harzbullen" der Baureihe 99.23-24 aber nie so ganz ohne "Optik" daher, also war es nur noch Voraussetzung, dass die Lok passend steht. Nach einem vorherigen Bild bei "DAH" luscherte man also direkt im Trennungsbahnhof, ob sich das Wechselspielchen von 99 7232 aus Wernigerode und 99 7237 aus Nordhausen ausgezahlt hatte und siehe da, einträchtig köchelten die beiden Maschinen mit Rauchkammer voraus vor den Zügen.
Also ab an das avisierte Motiv, bei dem dieses Mal "dank" trockenerer Luft der Brocken nicht zugedampft wurde, Haken dran!

Oberhalb vom Zug kann man übrigens wieder gut die verschiedenen Zustände der Hänge beobachten. Zwischen tot, abgeholz, restlebendig und nachwachsend ist wieder alles dabei.
Der Harz ist im Wandel und schafft immer wieder neue Motive.

Anschließend ging es übrigens noch entspannt ins Selketal an "alteingesessene" Motive, aber das ist ein Thema für ein anderes Mal.

Datum: 28.01.2024 Ort: Elend [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 099 Fahrzeugeinsteller: HSB
Kategorie: Bahn und Landschaft
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Laufsteg zwischen Tod und Neuanfang
geschrieben von: Vinne (1000) am: 04.02.24, 11:22
Der Harz ist aktuell in einer spannend-erschütternden Phase bezüglich seiner Vegetation angekommen. Kurz gesagt finden sich aktuell wohl so heftig wie nie zuvor Aussichten, von denen man vor einigen Jahren nicht einmal träumen konnte. So ist derzeit die Sichtachse zwischen der Brockenbahn oberhalb von Drei Annen Hohne in Richtung Kalkwerk am Hornberg so frei, dass es wohl theoretisch möglich wäre, gleichzeitig einen Zug auf beiden Strecken ablichten zu können.
Auch wer die Bundesstraßen 4 und 242 im Westharz zwischen Braunlage und Bad Harzburg befährt, wird kaum die Notwendigkeit sehen, den neuen Aussichtsturm am Torfhaus zu besteigen, schließlich reicht auch aus dem fahrenden Auto derzeit der Blick gefühlt ohne störenden Baum bis ins Ruhrgebiet.
Der Borkenkäfer hat in Kombination mit Monokulturen und dem nicht zu leugnenden Klimawandel hier ganze Arbeit geleistet, diverse Hänge bestehen nur noch aus Totholz und übriggebliebenen Baumstümpfen.

Aber nichts ist wohl so wehrhaft und einfallsreich wie Mutter Natur. Nicht nur nach einem Vulkanausbruch gedeiht es irgendwann wieder in Aschefeldern, auch die braunen Hänge im Harz verzeichnen an vielen Stellen wieder natürliches Neuwachstum, zumeist sogar klar als zielführender Mischwald erkennbar.

Knapp unterhalb der 500-Meter-Höhenmarke der Harzquerbahn kann dieser Zustand aktuell perfekt mit den Schmalspurzügen von der "Größten unter den Kleinen" umgesetzt werden, ein fantastischer "Laufsteg" zwischen zwei Gegenbögen wurde hier in die Vegetation geschlagen.

Mit absolut fantastischer Zuglänge für dieses Motiv ballert 99 7247 mit einer optisch genau passenden Rauch- und Dampfwolke vor P 8903 nach Eisfelder Talmühle vor die versammelten Kameras.

Während unten am Bildrand klar das Wachstum junger Birken zu erkennen ist, zeigt sich der Hang unterhalb der Trasse noch wie oben beschrieben: tot und abgeholzt.
Oberhalb hingegen sprießen junge Fichten, deutlich sichtbar getrennt durch weitere Laubgewächse. Hingegen zeugt der Hang rechts im Hintergrund noch von der Widerstandsfähigkeit der Wälder, hier scheint der Käfer auf einem kleinen Stück noch etwas vom Erfolg entfernt. Dahinter hingegen wieder das triste Bild, gut erkennbar auch die parallelen Spuren der Forstfahrzeuge, die überall in der Region fast tagtäglich mit dem Abtransport des gefragten Rohstoffs beschäftigt sind.

Es sind Szenen wie diese, die gegenwärtig den Besuch im Harz für uns Eisenbahnfotografen so "lohnenswert" machen. Perspektiven und Motive, die es vermutlich noch nie gegeben hat, locken entlang von Harzquer- und Brockenbahn an die Strecken. Garniert mit einer Wanderung auf den gut begehbaren Wegen entlang der Strecken sei dieses Fotoprogramm jedem ans Herz gelegt.

Aktuell ist noch die richtige Zeit, Hochlicht und zu warme und trockene Luft, alles Feinde einer ansprechenden Dampflokfotografie, sind noch ein paar Monate entfernt.

Und wer weiß, vielleicht ist dieses Motiv bei passenden Rahmenbedingungen alsbald gar nicht mehr umsetzbar, dem Harz und seiner Natur ist es zu wünschen.

Datum: 10.01.2024 Ort: Drei Annen Hohne [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 099 Fahrzeugeinsteller: HSB
Kategorie: Bahn und Landschaft
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Mit der Jüngsten in den Schnee
geschrieben von: Vinne (1000) am: 02.02.24, 14:35
Im Januar 2024 gab es tatsächlich endlich wieder das beste am Winter zu erleben: Schnee und Sonnenschein in Kombination! Dazu passende Luftfeuchtigkeit. Das schrie, unabhängig von den Streikauswirkungen andernorts, sofort nach Dampflokfotografie.
Zeit also, nach gefühlt ewiger Abstinenz wieder bei der "Größten unter den Kleinen" vorbeizuschauen. Zwei Bilder davon sind ja unlängst in der Galerie aufgenommen worden.

Vom Drängetal aus wanderte ich ganz entspannt zurück zum Auto, waren doch rund eineinhalb Stunden bis zum dritten Planzug des Tages dicke ausreichend.
Für dessen Umsetzung wollte ich im Stadtgebiet von Wernigerode nach passenden Lücken Ausschau halten, wobei ich mir realistisch nur im Bereich zwischen Kirchstraße und Bahnhof Hasserode Chancen errechnete, was sich bei der örtlichen Begutachtung auch als vollkommend richtig herausstellte.
Nützlich für die Ausleuchtung des Motivs war dabei der große Parkplatz des Wernigeröder Burghotels, welche die Harzquerbahngleise parallel zur Straße Triangel für die Lok und die ersten Wagen auf passender Länge beschien.
In Richtung Wernigerode-Westerntor biegt die Trasse dabei um die Hanglage des Holtemmetals ab, während sich der Straßenzug in Verlängerung der Hohen Warte entlang der zahlreichen Fachwerkhäuser "oben drüber" zieht.
Einzig das Pflaster der Straße zeigt sich schon von Schnee befreit, andernorts und auf den Dächern hielt sich die weiße Pracht an diesem Tag, wenngleich nicht "faustdick" vorhanden, stabil über den Tag.

Wenig später ertönten dann aus der Ferne die erwarteten Pfiffe einer HSB-Neubaulok, die dicke Dampfwurst quoll über den Häusern empor und die jüngste Maschine der siebzehnköpfigen Familie hämmerte mit P 8903 in Richtung Eisfelder Talmühle auf die Bildfläche.
Optisch auffällig ist bei der Lok das einerseits weiß umrandete Nummernschild, zu DR-Zeiten bei einigen Dampfloks im Harz "Standardauftritt", andererseits die fehlenden weißen Lampenringe, welche der Front doch ein etwas "lückenhaftes" Outfit geben.

Die folgende anstrengende Bergfahrt der 1'E1'-Lok gaben ausreichend Zeit, um sich nach einem weiteren Motiv vor "DAH" umzusehen, davon im Anschluss mehr.

Datum: 10.01.2024 Ort: Wernigerode-Hasserode [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 099 Fahrzeugeinsteller: HSB
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Volldampf über'm Drängetal
geschrieben von: Vinne (1000) am: 31.01.24, 15:39
Zwischen Steinerne Renne und Drei Annen Hohne windet sich die Harzquerbahn stets entlang des westlichen Drängetals bergauf zum Trennungsbahnhof, ab dem die meisten Dampfzüge der Harzer Schmalspurbahn dann den Weg zum Brockenbahnhof nehmen.

Für die Streckenführung haben die Ingenieure seinerzeit keinen Meter der Seitentäler ausgelassen, um die Neigung auf die heute maximalen 33 ‰ begrenzen zu können. Am Thumkuhlenkopf war dabei der einzige Tunneldurchbruch im Schmalspurnetz notwendig, den 99 7243 vor P 8925 vor wenigen Augenblicken verlassen hat.

Wegen des extremen Waldsterbens im Harz, primär durch die Monokulturen aus Kiefern mit Borkenkäferbefall ausgelöst, haben die Reisenden seit einigen Jahren im Drängetal eine tolle Aussicht bergwärts in Fahrtrichtung links, wo zuvor fast blickdichte Wälder auch viele Motive unmöglich machten.

Bei einstelligen Minusgraden und glücklicherweise nicht zu trockener Luft zeigte sich eine schöne Dampfentwicklung über der Maschine, das kräftige Trampeln der 1'E1'-Neubaulok garnierte die Szenerie natürlich akustisch auf feinste Art und Weise.

Nach dem Bild wurde die Wanderung entlang der Strecke wieder aufgenommen, schließlich sollten noch einige weitere Motive an diesem Tag besucht werden.

Datum: 10.01.2024 Ort: Drängetal [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 099 Fahrzeugeinsteller: HSB
Kategorie: Bahn und Landschaft
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Mit Karacho aus der Röhre
geschrieben von: Vinne (1000) am: 29.01.24, 13:27
Die Zeit rund um die Wintersonnenwende bietet für den, je nach Fahrplanperiode, ersten oder zweiten Dampfzug von Wernigerode hinauf nach Drei Annen Hohne und weiter zum Brocken die Chance, diesen bei der Ausfahrt aus dem Thumkuhlenkopftunnel noch vor Verlassen der Röhre mit Sonnenschein abzulichten.

Möglich macht dies der passende Winkel und die geringe Sonnenhöhe an sich, sodass sich neben der Zuglok 99 7241 auch die erste Wagenfront von P 8943 ohne umgebende Dunkelheit ablichten lies.

Entsprechend der Steigung hatte die 1'E1'-Neubaulok gut mit ihrem Zug zu tun, hinzu kamen die rutschigen Schienen dank frostiger Temperaturen. Genau vor Verlassen des einzigen Tunnels im Netz von Deutschlands größtem Meterspurnetz klickte der Auslöser, sodass das Tunnelportal noch vollständig frei von Rauch und Dampf war. Auch das kleine so typische Dampffähnchen des Mischvorwärmers kam zeitgenau wieder zum Vorschein.

Akustisch war die Vorbeifahrt natürlich auch ein Hochgenuss, zumal die Tunnelröhre die herrlichen Klänge passend in meine Richtung kanalisierte.

Datum: 10.01.2024 Ort: Drängetal [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 099 Fahrzeugeinsteller: HSB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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152 und ihre Fans
geschrieben von: Vinne (1000) am: 22.01.24, 17:03
Tja, wir schreiben das Jahr 2024 und blicken inzwischen mehr oder weniger trist in die Welt sogenannter Altbaufahrzeuge bei DB Cargo.

Die Gütersparte der deutschen Staatsbahn schickt mittlerweile eine überschaubare Anzahl von Lokomotiven ohne Drehstromantrieb in den regelmäßigen Zugdienst. Nachdem sukzessive in jüngster Vergangenheit die letzten Einheitselloks und die LEW-Hobel der Baureihen 143 und 155 das zeitliche in verkehrsroten DB-Diensten gesegnet haben, bleiben derzeit etwas mehr als 20 Loks der Baureihe 151 im Einsatz, die zum Teil mit automatischer Kupplung ausgerüstet noch schwere Kohlen- und Erzzüge durch die Republik schleppen.
Doch auch hier ist das Ende abzusehen, soll der Mietvertrag der inzwischen allesamt Railpool gehörenden Loks wohl zur Jahresmitte auslaufen. Dazu passt auch gut, dass die DB-eigenen Werkstätten, führend natürlich das Werk Dessau, keine Revisionsarbeiten an diesen "Dinos" mehr vornehmen wollen und können.

Zu den buchmäßigen "Methusalems" mausern sich also inzwischen keine schweren Loks aus Beschaffungsprogrammen der Bundesbahn mehr, sondern die ersten Drehstromvertreter der DB AG. Seit 1997 bzw. 1998 rollen in dieser Lokgeneration die Baureihen 145 und 152 durch die Bundesrepublik, neue Generationen, vorrangig die Baureihen 187 und 193 haben die letzten "Alten" endgültig aus dem Betriebsdienst verdrängt.

Aber auch an den ersten Drehstromasynchromotoren nagt der Zahn der Zeit, die Baureihen 120 und selbst 101 sind ja ebenfalls bereits zu großen Teilen aus dem aktiven Dienst verdrängt. So sollte man vielleicht gar nicht mehr allzu lang warten, ehe es auch einer 152 an den Kragen geht.
Neben der unfallbedingt verschrotteten 152 128 rollen alle weiteren 169 Loks noch in DB-Diensten fast überall entlang. Und wer mal ganz genau hinhört, wenn so eine ES64F4 einen schweren Zug anfahren oder auf Tempo halten muss - Lüftersound haben die Schrubber auch.

So muss man angesichts der zahlenmäßigen TRAXX-Schwemme doch auch heute schon froh sein, wenn doch mal eine 152 vor der Linse aufkreuzt. Zumindest einen Fan hat die Baureihe.

152 047 hatte ihrerseits bei Woltorf ihre eigenen Fans dabei, 25 an der Zahl, vollbeladen mit frischem Schotter, die am Haken der Allacher Maschine ihren Weg nach Seelze Rbf fanden.
Im flachen Spätwinterlicht war ein solcher Zug etwas besonderes, derartige Ganzzüge sind einfach nicht planbar, und auch das "Flachlandmotiv" mit dem aus dem Bogen rollenden Zug bot einen passenden Rahmen.

Ab und an darf es auch ein "Zugmotiv" sein.

Datum: 02.03.2022 Ort: Woltorf [info] Land: Niedersachsen
BR: 152 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Schere im Winterlicht
geschrieben von: Vinne (1000) am: 17.01.24, 07:04
Die kurzen Tage erlauben naturgemäß nach einem regulären "Büro"-Arbeitstag ja nur kurze Touren, schließlich fährt man quasi schon mit untergehender Sonne los.

Entsprechend gering sind die Erwartungshaltungen bezüglich der Ausbeute, aber im flachen Winterlicht ist man ja über jede Zugfahrt froh, sorgt der Winkel der Einstrahlung doch direkt für eine schöne und vollständige Ausleuchtung, insbesondere vom Fahrwerk.

Zwischen Königslutter und Sunstedt gibt es dazu noch ein Motiv, bei dem die Dammlage der Strecke auch die langen Schlagschatten umliegender Objekte auf dem Gleis verhindert, zudem ließ sich zwischen zwei Bäumen dezent der Blick ins Dörfchen Rottorf darstellen.
Als schönen Abschluss des Fototages fuhr dann die herrliche Scheren-140 801 der Pressnitztalbahn, intern als "140 047" bezeichnet, mit einem Autologistikzug von Bremen Rbf nach Glauchau (Sachs) ins Bild.

In der Senke unten fließt übrigens der Petersbrunnengraben, der in Rottorf via Klinkenbergbach die Lutter erreicht. Diese schwappt dann südlich von Beienrode in die Schunter, die bekanntlich auch mal Namensgeber für eine Bahnstrecke war und ihrerseits bei Groß Schwülper in die Oker plätschert. Mit Mündungen in Aller bei Müden (Aller) sowie Weser bei Verden machen wir dieses Flusssystem komplett. Wieder was gelernt!

Zuletzt bearbeitet am 17.01.24, 07:09

Datum: 09.01.2024 Ort: Sunstedt [info] Land: Niedersachsen
BR: 139,140 Fahrzeugeinsteller: Pressnitztalbahn
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Braunschweig hat 'ne S-Bahn!
geschrieben von: Vinne (1000) am: 14.01.24, 16:56
Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 hat Braunschweig endlich Anschluss an ein großes S-Bahn-Netz erhalten! Freude allerorten möchte man meinen.

Beim genauen Blick darf man allerdings wieder zurückrudern, denn nur weil hier S-Bahn draufsteht, ist noch lange keine S-Bahn drin.
Auf der Linie RB 40 zwischen Burg (b Magdeburg), Magdeburg Hbf, Helmstedt und Braunschweig Hbf düsen neuerdings nämlich einige Umläufe mit den modernisierten 425 der "S-Bahn Mittelelbe" anstelle einer 146 mit drei Doppelstockwagen durch die Lande.
Neben vermeintlichem S-Bahn-Status also noch eine saftige Kapazitätseinschränkung, wenngleich schon 425-Doppeltraktionen gesichtet wurden.

Nun, neben dem optischen Schwindel ist auch die Taktung weit von einem S-Bahn-Netz entfernt, an Wochenenden darf man sich (noch) mit einem 2-Stunden-Takt östlich von Helmstedt herumschlagen, wobei es zwischen Braunschweig und dem einstigen Grenzbahnhof zwischen Bundesrepublik Deutschland und Deutscher Demokratischer Republik im Berufsverkehr zeitweise einen passenden Halbstundentakt gibt.

Fotografisch haben die "neuen Quietschies" natürlich den Reiz, dass man sich des leidigen Steuerwagenproblems entledigen kann. So hatte man dank Vormeldung bei Bornum keine Fragezeichen ob der Lokstellung, denn die Passage von 425 010 - interessanterweise mit dem "Rest" der Garnitur 006 gekuppelt - war klar "richtig" gereiht.

Auf frostigem Acker glänzte das Fahrzeug wie eine Speckschwarte und hinterließ eine zufriedenstellende Erstdokumentation der "Neuen" auf der "Ost-West".

Zuletzt bearbeitet am 14.01.24, 16:58

Datum: 08.01.2024 Ort: Bornum am Elm [info] Land: Niedersachsen
BR: 425 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Das unverhoffte Glück im Hobby
geschrieben von: Vinne (1000) am: 13.01.24, 08:59
Jeder kennt es, man steht an einer Fotostelle, lässt sich vielleicht nur vom Schienenverkehr berieseln oder wartete vielleicht sogar auf eine bestimmte Fuhre.

Und dann kommt etwas völlig unerwartetes um die Ecke. Vielleicht sogar eine Leistung, die so gar nicht in das Schema der örtlichen Strecke passen will.

Ohne Vorankündigung, man muss schnell handeln aber im Nachhinein stellt man dann fest: "Mensch, das war was!"

So auch erlebt während der ersten Fototour 2024, bei der man sich in Bornum am Elm für einen Montagnachmittag mit dem erwarteten dünnen Verkehr berieseln ließ.
Glück benötigt man für diese unerwarteten Züge dann doch immer und so hielt ich mich für eine kurze Getränkeaufnahme doch am Fahrzeug auf, welches neben dem Knick geparkt war.
Mein eigentlicher Standort war diesseits der Vegetation, das Sichtfeld für Züge aus Richtung Braunschweig also hoffnungslos verdeckt.

So rauschte es aber im Walde just als ich die Wasserflasche wieder beiseite gelegt hatte. Aus dem Dickicht schoss 101 002, am Haken die Leergarnitur für NJ 424, die aus Hannover-Hainholz kommend nach Berlin-Rummelsburg unterwegs war.
Komischer Laufwerg? In der Tat, aber wegen eines großflächigen GSM-R-Ausfalls in Hamburg am Morgen kam diese Garnitur nur bis Hannover. Entsprechend war das Umlaufgebilde anscheinend komplett durcheinander, sodass die "Ost-West-Magistrale" zum Nachmittag zu dieser völlig atypischen Leistung kam.

Da durfte es im flachen Winterstreiflicht gerne ein Bild dieser herrlichen Nachtzuggarnitur sein, bei der die unterschiedlichen Wagentypen in meinen Augen auch ganz gut zur Geltung kommen.

Es sind dann doch diese unerwarteten Momente, die unser Hobby trotz aller Sichtungsgruppen, Vormelder oder Systemzugriffe einfach spannend und lohnenswert machen. In jedem Fall schon jetzt eines meiner Jahreshighlights, eine 101 mit Nachtzuggarnitur auf der "Ost-West" - kannste keinem erzählen...

Datum: 08.01.2024 Ort: Bornum am Elm [info] Land: Niedersachsen
BR: 101 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Mein Freund der Baum
geschrieben von: Vinne (1000) am: 05.01.24, 10:19
Bleiben wir beim leidigen Thema der optischen Höhengewinnung im Flachland.

Neben der Einrahmung durch Geäst bietet es sich natürlich auch an, Bäume und Waldflächen prägnant im Bild zu platzieren.

Ganz schnöde folgte ich diesem Ansatz erneut bei Langeln, wo ich seit Längerem bereits am westlichen Bahnübergang einen Baum im Auge hatte, dieser jedoch wegen zahlreichem Gebüsch am Bahndamm nie passend umsetzbar war.

Im Frühjahr 2023 hatte man hier aber endlich mal alles auf Stock gesetzt, sodass ich den Baum endlich mit einem der LHB-VTA auf der A3 umsetzen konnte. VT 2.61 brummelt durch die Mittelholsteiner Szenerie auf den Haltepunkt Langeln zu.

Datum: 10.04.2023 Ort: Langeln [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 609 (LHB VTA und VT2E) Fahrzeugeinsteller: AKN
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Des Flachlandbahners Berge
geschrieben von: Vinne (1000) am: 04.01.24, 17:19
Strahlend blauer Himmel ist für uns Eisenbahnfotografen ja an sich das schönste Wetterphänomen. Keine nervigen Wolken, kein dimmender Schlonz, einfach ungehinderte Einstrahlung.

Blöd nur, dass dann "oben" im Bild alles recht dröge und einfarbig daherkommt. Sobald man sich in den Mittelgebirgen und südlich davon befindet, jedenfalls auf Deutschland bezogen, regelt sich bei "Standardperspektiven" dieses Manko recht schnell von selbst, da sich hinter den Fotosujets die Landschaft mit Wäldern, Ortschaften und Gipfeln erhebt. Der Blauanteil reduziert sich natürlich.

Andere Option wäre natürlich ein erhöhter Standpunkt, egal ob auf einer Brücke oder mittels "Höhentechnologie" wie Drohnen oder Hochstativen.

Tja, aber sonst? Im Flachland eher schwierig. Also greift man "hierzulande" einfach zu dem einzigen Mittel, welches natürlich gesehen Höhe ins Bild bringt: Bäume.
Vor allem in der kahlen Jahreszeit bringt das Geäst willkommene strukturelle Abwechslung in die Himmelssektion.

Bei Langeln exerzierte ich dieses Vorhaben mit dem örtlichen Fotobaum südlich der AKN-Strecke von Elmshorn über Barmstedt nach Henstedt-Ulzburg, als Schienenfahrzeug gab sich der LHB-VTA 2.64 die Ehre.

Datum: 19.01.2020 Ort: Langeln [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 609 (LHB VTA und VT2E) Fahrzeugeinsteller: AKN
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Feierabend im BW Lüneburg Süd
geschrieben von: Vinne (1000) am: 30.12.23, 10:53
Am Ende eines aufregenden Fototages wusste die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde Lüneburg e.V. vor dem heimischen Lokschuppen im Betriebswerk Lüneburg Süd noch einmal richtig aufzufahren.

Verschiedenste Einstellungen mit den zahlreichen OHE-Dieselfahrzeugen konnten arrangiert und aus verschiedenster Perspektive aufgenommen werden.
Star des ganzen war natürlich die mächtige Klöckner-Humboldt-Deutz DG 2000 CCM "2000 92", die das Farbkleid aus ihren letzten Betriebsjahren bei der OHE trägt. Noch jedenfalls, denn der Zielzustand ist die Lackierung im Auslieferungszustand in Dunkelrot mit silbernen Zierstreifen.

Gesellschaft leisteten zwei Vertreter aus den Kieler Schienenfahrzeughallen von MaK, einerseits der GDT 0518, andererseits die 600 D "V 46-01", die in ihrer aktiven Dienstzeit allerdings nie auf der OHE zuhause war.

Als Standort konnten die Teilnehmer der Fotoveranstaltung einige Arbeitsbühnen im BW-Bereich nutzen, sodass auch dieser erhöhte Schuss spitz von vorne auf die Fahrzeugparade gelang.

Datum: 06.03.2022 Ort: Lüneburg [info] Land: Niedersachsen
BR: 3422,3423 (alle Deutz Dieselloks) Fahrzeugeinsteller: AVL
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Immerhin eins für die Statistik
geschrieben von: Vinne (1000) am: 29.12.23, 15:40
Gefühlt habe ich seit Oktober die Sonne nicht mehr durchgehend scheinen sehen. Entsprechend mau ist die Fotoausbeute im letzten Quartal 2023 gewesen.

Schade eigentlich, denn gerade jetzt lockt das herrlich flache Winterlicht doch an die Strecken, selbst Tagestouren wären entspannt kurz und gut nutzbar.

Aber anstelle der Sonne kam nun ja das Wasser, viel Wasser, zu viel Wasser. Überall traten in Norddeutschland Flüsse über die Ufer, Wiesen wurden überschwemmt, Infrastruktur und Wohnraum beschädigt.
Und das auch noch über Weihnachten...

Als kleines Weihnachtswunder wusste der erste Weihnachtsfeiertag 2023, zumindest im Dunstkreis von Kaltenkirchen, ein wenig Sonne zu schenken. So ging es mit der Familie in Richtung Rantzauer See zum Weihnachtsspaziergang, quasi der gut gemeinte Versuch, ein wenig was von der Fressorgie in Bewegung umzusetzen.

Ich nutzte die Chance direkt und wies auf mein persönliches Hobbyleid hin, schön mit Weihnachtskulleraugen und so. Nun ja, bevor man quengelig wird, erbarmte sich die Familie für einen kurzen Stop in Langeln, denn dort war in rund zehn Minuten "Vorgang".

So gelang mit VTA 2.61 tatsächlich noch ein statistisch erfassbares Bild im Dezember 2023, vorne auf der Wiese stand immerhin ein wenig Suppe, sodass es nicht vollständig langweiliger Acker sein musste.
Der Gegenzug war dann direkt wieder ein Wolkenschaden. Immerhin war die Runde am See ganz nett, wenngleich die Krückau auch dort für ordentlich Wassermassen sorgte.

Datum: 25.12.2023 Ort: Langeln [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 609 (LHB VTA und VT2E) Fahrzeugeinsteller: AKN
Kategorie: Bahn und Landschaft
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Mit Volldampf an der Ratsmühle
geschrieben von: Vinne (1000) am: 18.12.23, 15:15
Bisher gar nicht in der Galerie vertreten ist die Ansicht auf die Ratsmühle B. Heise in Dippoldiswalde, dereinst auch mit einem eigenen Gleisanschluss versehen.
Die einstige Verladeeinrichtung ist dem Gebäude im südlichen Flügel noch gut anzusehen, die vollständige Produktionsstätte mit dem Hauptgebäude, hier nicht sichtbar durch den sichtbaren Teil verdeckt, ist seit Jahren dem Verfall preisgegeben, einsturzgefährdet und derzeit zur Weiternutzung in Planung.

Über den Vorplatz, bestehend aus einem kleinen Wege-Platz-System, führt die Trasse der Weißeritztalbahn mit zwei technisch nicht gesicherten Bahnübergängen auf den Bahnhof Dippoldiswalde zu.

Im herrlichen Herbstmorgenlicht bei kühlen Temperaturen stampft die Hartmann-Einheitslok 99 1734 mit P 5000 mit dem vorzüglich zusammengestellten Altbauzug, leider am Ende mit "Reko-Schleuderwagen" garniert, dem damaligen Zielbahnhof der Fahrt entgegen. Seit 2017 ist auch der obere Streckenabschnitt bis Kurort Kipsdorf wieder befahrbar.

Für die Auslösung war vor rund acht Jahren einiges an Zirkelei notwendig, schließlich musste die Lok einige abgestellte Lieferwagen in "dezenter rot-weißer" Farbgebung verdecken, die hier oft abgestellt waren. Zwischen Andreaskreuz und Gebäude wusste die "Altbau-VII K" soeben zu passen, wenngleich die rechte Laterne leider schon leicht das Gebäude touchiert - ich hoffe, es "makelt" nicht zu stark.

Datum: 15.10.2015 Ort: Dippoldiswalde [info] Land: Sachsen
BR: 099 Fahrzeugeinsteller: SDG
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Mit dem Altbauzug entlang der Weißeritz
geschrieben von: Vinne (1000) am: 17.12.23, 15:25
In den Ferienzeiten schickt die SDG regelmäßig den Altbauzug auf die Weißeritztalbahn. Dabei ist es umso fotogener, wenn vor der Garnitur aus Einheits- und Länderbahnwagen eine der Altbau-VII K zum Einsatz kommt. Glücklicherweise lief der zusätzlich angekuppelte Reko III-Wagen mit dem unpassenden Schriftzug am Zugschluss.
Im Oktober 2015 war hierfür die 99 1734 die prädestinierte Maschine im Hainsberger Heizhaus, die dann auch wie gewünscht bei Kaiserwetter zu Ehren kam.

Den zweiten Umlauf des Tages hatte man zunächst bei der Ausfahrt in Seifersdorf erwischt, ehe es entlang der Talsperre Malter nach Dippoldiswalde ging, um an der Ratsmühle auf der Brücke über die Rote Weißeritz auf P 5002 zu warten.
Mit leicht geöffnetem Regler stampft die 1929 gebaute Einheitslok aus dem Hause der Sächsischen Maschinenfabrik Chemnitz nun die letzten Streckenmeter bis zum Zielbahnhof Dippoldiswalde talaufwärts.

Datum: 11.10.2015 Ort: Dippoldiswalde [info] Land: Sachsen
BR: 099 Fahrzeugeinsteller: SDG
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Mit Blondie in die Berge
geschrieben von: Vinne (1000) am: 15.12.23, 11:49
Ein abschließendes Bild einer 103 in DB-Plandiensten möchte ich noch vorschlagen.

Im Winter 2014 schickte das BW München Hbf 1 "seine" 103 245, betreut durch den Münchner Lokomotiv-Verein e.V., bekanntlich mit mehreren "IC-Kirchturmrunden" unter der Woche nach Stuttgart, Nürnberg und Ulm. Während das Co'Co'-Edelgerät hier quasi im "besseren RE-Dienst" eher kurze Züge befördern durfte, was der Substanz natürlich zuträglich war, gab man es der Maschine an Samstagen dann etwas mehr auf den Zughaken.
In München Hbf wurde die 103 in der Früh dem dort wendenden CNL 1319 "Pollux" von Amsterdam Centraal kommend angespannt und durfte den Zug in der Folge in die Alpen und bis Innsbruck Hauptbahnhof ziehen.

In Tirols Landeshauptstadt durfte sich der rot-beige Edelrenner dann bis zum Abend der herrlichen Bergluft hingeben, ehe der Rückweg anzutreten war. Diese Leistung war allerdings selbst im Hochsommer wegen der umliegenden Topographie nicht sonnenbeschienen darstellbar, sodass es nur den 1319 als Zielobjekt gab.

Also morgens raus an die ehemalige Blockstelle Hilperting, wo sich im strahlenden Frühjahrswetter nicht nur der Zug fantastisch präsentierte, sondern auch schon der erste Heißluftballon mit seinen Fahrern den Tag nutzte.
Wieso ich den Baum linkerhand nicht mehr ganz draufgenommen hatte, weiß ich heute auch nicht mehr...

Der Aufnahmetag am 29. März 2014 markierte übrigens den letzten Verkehrstag des CNL 1319 "Pollux" im Fahrplanjahr 2014 und den letzten planmäßigen Einsatz der Baureihe 103 vor einem Nachtzug. Im Folgefahrplanjahr ging es für die 103 245 dann trotzdem wieder ins Inntal, wo sie die IC-Paare 1280/1281 sowie 1284/1285 zwischen München Hbf und Wörgl schleppen durfte. Da war ich leider aber schon nicht mehr in München wohnhaft, entsprechend war das Bild in Hilperting auf lange Zeit meine letzte Begegnung mit der einst so stolzen Schnellzuglok der Deutschen Bundesbahn.

2016 war für "Münchens Blondie" dann aber leider wirklich Dienstschluss im Plandienst.

Datum: 29.03.2014 Ort: Hilperting [info] Land: Bayern
BR: 103 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Regionalsport für Münchens Blondine
geschrieben von: Vinne (1000) am: 12.12.23, 19:19
Blicken wir weiter auf die Planeinsätze der Baureihe 103 im Fahrplanjahr 2014, als ich vermutlich die größte Anzahl an Bildern der formschönen Co'Co'-Renner anfertigte - wenngleich nur eine handvoll.
Das letzte Semester meines Maschinenbaustudiums war eine Praxisphase in München und genau dort wurde das Thema Baureihe 103 durch den Münchner Lokomotiv-Verein e.V. bis 2020 mit der Lok 245 in Perfektion hochgehalten.
Quasi unverhandelbares Kulturgut des "BW 1" war die letztgebaute 103 über mehrere Jahre, ehe sie - bereits seit 1997 dafür vorgesehen - zur Museumslok der DB wurde und inzwischen vorrangig den AKE-TEE bespannen darf.

2014 hingegen war Münchens "Edelblondie" noch voll im Laufplan von DB Fernverkehr vorgesehen und durfte sich, sofern nicht eine andere "Dreier" zur Frist nach München kam, mit einer fast unglaublichen Selbstverständlichkeit diverse Tagesfahrten unternehmen.
Hierbei schickte München seinen Star bevorzugt mit dem IC-Paar 2206/2201 nach Nürnberg, wobei gerüchteweise die dortige Übernachtung im "feindlichen Franken" stets für Angstschweiß bei den Pflegern führte.

Zwecks Fristarbeiten für 103 113 und 235, die ja von Frankfurt (Main) aus vor allem die EC/IC 118 und 119 entlang des Rheins befeuerten, gab es auch vereinzelte Leistungen bis nach Stuttgart. So kam es durchaus vor, dass neben "der" 245 auch die anderen Loks in München zu erleben waren. Dabei konnte man also morgens z.B. die ankommende 235 zur Frist erleben, während nachmittags die 245 wieder auf die bekannte Runde nach Nürnberg ging.
Am Wochenende passte man den Umlauf dann etwas an und ließ die 245 "nur" nach Ulm rollen und anschließend mit dem IC-Leerpark des 2094 zurück, denn am Wochenende war oftmals das CNL-Paar 1318/1319 von und nach Innsbruck an der Reihe - das ist aber ein Fall für demnächst.

Bleiben wir beim bewährten IC 2206, den die Lok auch am Sonntag bespannen durfte.

Bei absolutem Kaiserwetter im März 2014 durfte es dann endlich die gewünschte "Standardperspektive" vom Bahnsteig 16/17 im Münchner Hauptbahnhof neben dem ehemaligen Gebäude der Betriebsüberwachung (Bü) sein, welches 1952 für die bessere Abwicklung der zahlreichen Fahrten im Knotenbahnhof errichtet wurde.

Nachdem der IC von der nicht minder rüstigen Schnellzuglok 115 114 bereitgestellt wurde, erfolgte pünktlich um 15:40 Uhr die Abfahrt von 103 245 vor 120 155. Rechterhand im Schatten steht noch eine 101 am nächsten IC. Heute sucht man die lokbespannten IC fast schon vergeblich, 2014 konnte man in München binnen Minuten vier Schnellzugbaureihen im täglichen Plandienst erleben - Leute, die Zeit vergeht...

Zum Glück hat man diese vergleichbar "billige" Bahnsteigaufnahme mitgenommen, die viel beschworene "Doku des Alltags", nicht nur mit der Baureihe 103 sollte sie jedem ein Anliegen sein, ehe es mit Zugläufen, Wagengattungen und Baureihen vorbei ist und man nur noch sagt "hätte man mal"...

Datum: 09.03.2014 Ort: München Hbf [info] Land: Bayern
BR: 103 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Rot-beige und gelb-silber - neuzeitliches "damals"
geschrieben von: Vinne (1000) am: 10.12.23, 15:29
Im Reigen der aktuellen 103-Thementage will ich den Schwenk in die jüngste Vergangenheit ein wenig unterfüttern.

Wir erinnern uns: Anfang der "10-er Jahre" des 21. Jahrhunderts hatte die DB Fernverkehr noch einen gewissen Lokbedarf und dabei auch wieder ein Auge auf die betriebsfähigen Vertreter der Baureihe 103 geworfen.

Während 103 184 bevorzug mit dem AKE-TEE über die Gleise und teilweise bis in die Schweiz fuhr, kamen von Frankfurt (Main) Hbf noch 103 235 und von München Hbf aus die 103 245 zu (wenn ich recht entsinne) täglichen Einsatzehren vor planmäßigen Reisezügen. Ab dem Sommer 2013 stieß dann sogar wieder 103 113 zur betriebsfähigen Truppe, sodass sich Frankfurt (Main) sogar gemüßigt sah, einen zweitägigen Plan für die Loks aufzustellen. Die "Dreier" hatten dabei bevorzugt den Eurocity-Umlauf EC 118 / 119 "Wörthersee" zwischen Stuttgart Hbf und Münster (Westf.) zu bespannen.

Vom damaligen Wohnort in Krefeld aus wagte ich mich daher im Juli 2013 ins Mittelrheintal, um dort den Tag zu verbringen und natürlich zweifach auf 103 235 anzulegen. Nach einem mehr oder weniger dokumentarischen Bild am Bopparder Hamm mit dem EC 119 wollte ich abends unbedingt den Klassiker in Oberwesel haben.

Oben in den Weinreben stiefelte ich dann bis zum gewünschten Sichtfenster, ehe das Heulen der Maschine in der Ferne klar zu vernehmen war und sie sich mit dem ÖBB-Wagenpark auf der Bühne präsentierte.
Rechtsrheinisch zog derweil 189 909 mit ihrem LKW-Walter ihre Bahnen.
Vor über zehn Jahren alles irgendwie "normal", die letzten 103 in Plandienstehren, gelb-silberne Dispoloks für die aufkommenden Privatbahnen, heute alles Vergangenheit.

Während 189 909 in den wenig sagenden schwarzen MRCE-"Farbtopf" gefallen ist, ist die 103 235 nun in Diensten des DB Museums betriebsfähig und bei Bedarf vor Sonderzügen zu erleben.

Datum: 13.07.2013 Ort: Oberwesel [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 103 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
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T Plus 1 und einen Tick dazu
geschrieben von: Vinne (1000) am: 22.11.23, 16:15
Die Baumreihe am Haltepunkt Dohnsen an der OHE- bzw. SInON-Strecke von Celle nach Soltau ist als Fotomotiv über Jahrzehnte in der Kleinbahnwelt bekannt.

Passend trug die Vegetation hier am heutigen Tage noch ihr herrliches Herbstkleid, die Sonne "drohte" mit Beleuchtung aber die Schatten waren lang. Sehr lang. Viel zu lang.

Und dann vernahm man schon aus Bergen das "erhofft-befürchtete" Wummern von 233 511 mit ihrem Militärzug ins niederländische t' Harde.
Tja, reicht es, reicht es nicht? Was macht man.

Nun, die Hoffnung sollte belohnt werden. Kaum kreuzte die Fuhre sichtbar in Entfernung auf Wohlde zu, da stieg die Sonne die entscheidende Nuancen über den Wald hinter der versammelten Fotogruppe, das Gleis und auch die Baumreihe erhielten aller feinstes Morgenlicht.

Was natürlich zur Geschichte genauso dazugehört, sind die (Hoch-) Nebelschwaden, die das Gelingen des Plans hier bis zum Auslösezeitpunkt einmal mehr in extremes Nervenkrimi ausarten ließen.

Und so war der letzte Wagen kaum durch das Bild gerödelt, da schmockte es vor der Sonne direkt wieder derartig massiv zu, dass ab Sülze die Strecke nicht mehr wirklich ausgeleuchtet wurde.

Das minimalst kleine Zeitfenster zwischen Sonnenaufgang und Erreichen der Hochnebelschicht, keine fünf Minuten, es war perfekt genutzt!

Datum: 22.11.2023 Ort: Dohnsen (Bergen) [info] Land: Niedersachsen
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Stimmungen mit Zug
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Tw neben Tw
geschrieben von: Vinne (1000) am: 21.11.23, 17:03
Im Thüringer Helbetal liegt der Kreuzungsbahnhof Wasserthaleben der "ENO" von Erfurt nach Nordhausen. Planmäßig wird hier zwar nicht mehr gekreuzt, dafür hält hier immerhin im 2-Stunden-Takt der RE 56, während der stündlich versetzt fahrende RE 55 nur durchbrettert.

Gefahren wird mit Desiros der Baureihe 642, in der Regel in Solotraktion unterwegs. Eigentlich hätte die Klappertechnik zwischen Sondershausen und Erfurt längst durch moderne Stellwerkstechnik ersetzt werden sollen, Probleme in der Finanzierung, Planung und Genehmigung haben das Projekt jedoch weit zurückgeworfen, aus Ende 2025 wurde nun Ende 2028.

Und so gibt es in Zukunft weiterhin brummende Tw neben Stellwerk "Tw" zu erleben. Ein wenig sind die Jüdel-Stellwerke hier also noch in Betrieb, auch die Formsignale und eines der wenige Formvorsignale im Bereich der ehemaligen DR haben so noch eine gewisse Gnadenfrist.

Im engen Gleisbogen begegnet uns 642 072 als RE 56, der sogleich zum spärlichen Fahrgasthalt im Rücken des Fotografen zum Stillstand kommen wird.

Ein massiver Vogelschiss auf der Zugzielanzeige wurde digital gereinigt.

Version 2: Dunkler und im Himmel kräftiger gesättigt.

Datum: 07.11.2020 Ort: Wasserthaleben [info] Land: Thüringen
BR: 642 (Siemens Desiro Classic) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Spätherbst auf der Grunaer
geschrieben von: Vinne (1000) am: 16.11.23, 16:59
Der erste Advent ist auch 2023 fast schon vor der Haustür, das Wetter inzwischen aber nicht mehr als graue Herbsttristesse, zumindest in Niedersachsen.

Zeit also, ein wenig im eigenen Archiv zu wühlen und sich daran zu erinnern, was man in dieser Zeit zum Beispiel vor rund sieben Jahren getrieben hat. Da studierte man auf der Zielgeraden in Elbflorenz und gelbe vierachsige Großraumstraßenbahnwagen waren, zumindest im E-Wagen-Verkehr, noch absolute Normalität nach dem ersten "Tatra-Abschied" 2010.

So bot auch der erste Adventssonntag, zeitgleich verkaufsoffen, ausreichend Anlass, die rüstigen ČKD-Brummer vom Betriebshof Trachenberge aus durch die Landeshauptstadt Sachsens zu schicken. Auf der E4 rollierten den Tag über drei Kurse zwischen Neustadt (Antonstr. / Leipziger Straße) und Tolkewitz, wo noch durch das alte Gleisdreieck gewendet wurde.

Zum Nachmittag gab das flache Licht einen passenden Abschnitt auf der Grunaer Straße zwischen Pirnaischem und Straßburger Platz frei. Der Trubel in der Innenstadt, der im Hintergrund auf Höhe des noch sichtbaren Stadtmuseums bzw. Polizeipräsidiums begann, war absolut nicht erkennbar, als sich T4D-MT 224 261 und 224 229 mit ihrem TB4D 244 020 in Richtung Tolkewitz von Dannen machten.

Und heute? Tja, der Tatra-Abschied Volume 2.0 am 3. Juni 2023 war es dann wirklich mit Dresdens Kultstraßenbahnen, von den damals fotografierten Wagen war schon im Sommer keiner mehr aktiv dabei.

Datum: 04.12.2016 Ort: Dresden Grunaer Straße [info] Land: Sachsen
BR: Straßenbahnen Fahrzeugeinsteller: DVB
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Herbst in Emmerthal
geschrieben von: Vinne (1000) am: 07.11.23, 18:36
Auf dem Weg zur Jahreshauptversammlung des Drehscheibe e.V. folgte ein kleiner Tross dem herbstlichen Wetter aus Norddeutschland in Richtung Neuhof (Kr Fulda) und überlegte so im Auto, wo denn gegebenenfalls passende Herbstmotive zu finden wären.

Nach einem Besuch in Bodenwerder fand man dort zwar einen HVLE-Kieszug vor, Tätigkeit gab es allerdings dort nicht zu verzeichnen.

Also entlang der VEV-Strecke ab nach Emmerthal, denn dort bot der S-Bahn-Verkehr immerhin die Chance auf eine sichere Zugfahrt.

In der Umgebung zum Einfahrsignal aus Richtung Paderborn zeigte sich die Herbstfärbung bereits in Nuancen, dazu garnierte ein herrlicher Fotowolkenhimmel die Szenerie, der natürlich aber zu nervenaufreibendem Wolkenlotto führte.
Wenig später vernahm das Fotografengrüppchen aus dem Bahnhof Emmerthal das wohlige "Kling-Klong" der Schrankenanlage, die Wolkendecke gab den Platz für die Sonne frei und zur großen Freude schob sich auf der S5 nach Paderborn der "Ur-Hannoveraner" 424 011 vor die wartenden Objektive.

Im letzten Herbst von DB Regio auf dem westlichen S-Bahn-Netz war man derweil froh, einen graffitifreien Zug im "Westnetz" zu erwischen. Im Jahr darauf übernahm dann die Transdev Hannover, bis heute mehr schlecht als recht, die Leistungen im Sausebahnnetz der niedersächsischen Landeshauptstadt.

Beschnitt geändert, frühere Auslösung. Näher an das Signal war wegen des völlig zugewucherten Grabens nicht möglich, die Aufnahme entstand von der Anrufschranke aus.

Zuletzt bearbeitet am 08.11.23, 09:27

Datum: 15.10.2021 Ort: Emmerthal [info] Land: Niedersachsen
BR: 424 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Aus der Tarnung im Gebüsch
geschrieben von: Vinne (1000) am: 06.11.23, 07:12
Die Militärzüge auf dem Netz der OHE bleiben, egal mit welcher Bespannung, einfach ein interessanter Verkehr im Gesamtbild deutscher Eisenbahnzüge.
Durch die internationale Nutzung der zahlreichen Truppenübungsplätze in der Lüneburger Heide rollen hier im Jahr Fahrzeuge und Material verschiedenster NATO-Partner zwischen den Heimatländern und den Verladerampen in Trauen, Munster (Örtze) und Bergen (b Celle) Lagerbahnhof, womit auch fast jeder Zug völlig anders aussieht.

Während die Bundeswehr entweder auf ihren eigenen Wagen verlädt oder inzwischen vermehrt frische Flachwagen im strahlenden DB-Verkehrsrot benutzt, kommen Fahrzeuge aus dem Ausland meist mit entsprechend "unauffälligen Standardwagen" in die Heide.

So kreuzte auch 233 511 mit GX 41582 von Bergen Lagerbahnhof-Montzen nach Marché-en-Famenne am Waldrand bei Dohnsen mit den bekannten Laadks-Wagen um die Ecke, die man hierzulande auch aus diversen anderen Fahrzeugtransporten von PKW oder Nutzfahrzeugen her kennt.
Beladen war der Zug entsprechend mit belgischen Radfahrzeugen, die genaue Bauart habe ich allerdings nicht parat.

Datum: 28.10.2021 Ort: Dohnsen (b Celle) [info] Land: Niedersachsen
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Unter'm Baum auf Breitlauenen
geschrieben von: Vinne (1000) am: 04.11.23, 19:31
Nachdem jüngst eine hervorragende Einstellung des Kreuzungsbahnhofs Breitlauenen mitsamt seiner Umgebung in die Galerie aufgenommen wurde, nutze ich das Bild [www.drehscheibe-online.de] vom "Rheintalexpress" doch glatt als Vorlage für eine weitere Version dieses eisenbahntechnischen Kleinods im Berner Oberland.

Aus dem Schatten des Baumes fällt unser Blick bei dieser Variante ein wenig weiter in den zweigleisigen Bahnhof hinein, in dessen Gleis 2 noch die He 2/2 19 "Flühblume" (Baujahr 1911, ex. Wengernalpbahn) mit B 45 und B 46 (beide ebenfalls ehemalige WAB-Fahrzeuge) als Folgezug zur Abfahrt nach Wilderswil wartet.

"Star" unseres Bildes ist allerdings He 2/2 Nummer 14 mit Baujahr 1914, eine von insgesamt vier originalen "SLM-Kraftwürfeln" der Schynige-Platte-Bahn SPB, die mit sichtbar geöffnetem Widerstandslüfter ihre Wagen B 24 und B 23 bereits in die folgende 250 ‰-Neigung hineinbremst.

Vor dem Empfangsgebäude hat die Stationsvorsteherin, in Personalunion hier oben übrigens Fahrdienstleiterin, Fahrkartenverkäuferin, Köchin und Landwirtin für die Tiere rund um den Bahnhof, den Betrieb genauestens im Blick. Mit Abfahrt des zweiten und letzten Zuges der kleinen "Karavane" wird sie dann zur Einfahrweiche im Vordergrund fahren und diese für den kommenden bergwärtsfahrenden Pulk nach Gleis 1 einstellen.

Linkerhand bietet eine herrliche Aussichtsplattform derweil einen fantastischen Blick tief hinunter ins "Bödeli", die Ebene rund um Interlaken, sowie die beiden angrenzenden Gewässer, Thuner und Brienzer See. Dahinter erhebt sich langgezogen der Brienzergrat als südlichster Teil der Emmenthaler Alpen, dessen höchste Erhebung in Form des 2.348 Meter hohen Brienzer Rothorns noch im Hintergrund zu erkennen ist (quasi genau über dem SPB-Logo von B 24).
Wer also genau hinsieht, könnte dort hinten dann die Züge der Brienzer Rothorn Bahn die ebenfalls 800 mm breite Strecke hinaufdampfen sehen.

Nach der Abfahrt unserer kleinen Züge kehrte übrigens die mehrfach beschriebene herrliche 40-minütige Ruhe hier auf 1.542 Metern über dem Meer ein.
Zeit für eine kleine Vesperplatte aus dem Bahnhofsrestaurant. Die Tische und Stühle dafür stehen übrigens links neben Gleis 2, der Weg über das Gleis dorthin ein völlig normaler Vorgang.

Schweizer Gemütlichkeit bei der Schynige-Platte-Bahn, garniert mit feinster Eisenbahntechnik mit über einhundertjähriger Geschichte - ich kann es nur empfehlen!

Datum: 24.07.2019 Ort: Breitlauenen [info] Land: Europa: Schweiz
BR: CH-He 2/2 Fahrzeugeinsteller: Schynige Platte Bahn
Kategorie: Bahn und Landschaft
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Mittagspause vor den Seminarräumen (II)
geschrieben von: Vinne (1000) am: 03.11.23, 09:58
Eine Variante von den herbstlichen Straßenbahnen vor dem Leipziger Hauptbahnhof im Zuge einer Seminar-Mittagspause bei DB Training im Westflügel habe ich hier ja schon gezeigt:

[www.drehscheibe-online.de]

Dabei sahen wir die typischen Leipziger "Leoliner" vom Typ NGTW6L, die von der viergleisigen Haltestelle vor Europas größtem Kopfbahnhof in die Goethestraße einbogen.
Nicht minder spektakulär wirkt das Empfangsgebäude vom Willy-Brandt-Platz aus, hier hat man dann die in Richtung südost entschwindenden Bahnen gut im Schussfeld.

Zur Monatsmitte November 2022 hatte ich dann den Folgetermin zum ersten Seminarteil und wieder schien in der Mittagspause Klärchen ungehindert vom Himmel.
Herrlich flaches Herbstlicht machte es zwar ein wenig kompliziert, eine ausgeleuchtete Stelle zu lokalisieren, aber das gewünschte Schussfenster vor der Osthallte bot ausreichend Platz, um selbst die 45,09 Meter langen NGT12-LEI aufzunehmen.
Zwar ist das Oberleitungswirrwar über dem Platz nicht die angenehmste Zutat, zumal dadurch, egal bei welchem Sonnenstand oder welcher Sonnenhöhe, immer irgendwie Schattenwurf droht.

Zum Glück war aber genau an jenem Punkt, an dem die Front vor der Kollision mit dem DB-Keks und dem "Osthalle"-Schriftzug noch platziert werden konnte, kein Schatten zu sehen.
Dafür war die Lücke rechterhand für nervigen Straßenverkehr natürlich umso größer, leider gab es bei jeder Bahn einfach mindestens ein Auto, welches sich hier aufhielt - es war nichts zu wollen.
So garniert das vorliegende Bild eben ein weißer Peugeot die Szenerie, während NGT12-LEI 1204 als Linie 11E in Richtung Dölitz über den Platz rumpelt.

An den Hauptgebäuden zieren im November derweil schon zwei grüne Tannen das Ensemble, was schon auf den Vorweihnachtstrubel im Inneren schließen lässt, denn bekanntlich ist Leipzigs Hauptbahnhof im Kern ja ein Einkaufscentrum mit angeschlossenen Bahnsteiganlagen.
So wurde nach den Bildern auch noch kurz im Bahnhof an einer der Fressbuden Halt gemacht, ehe es für den zweiten Teil des Seminars wieder in die Schulungsräume ging.

Datum: 14.11.2022 Ort: Leipzig Hbf [info] Land: Sachsen
BR: Straßenbahnen Fahrzeugeinsteller: Leipziger Verkehrsbetriebe
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Mit'm Shuttle über Sylt (II)
geschrieben von: Vinne (1000) am: 31.10.23, 17:11
Nachdem wir am Bahnübergang nordöstlich von Archsum ja schon den Blick westwärts mit einem Shuttle betrachtet haben und dabei vor allem die Kirche St. Severin in Keitum im Hintergrund hatten, siehe [www.drehscheibe-online.de] , soll es nun einen Bahnübergang weiter in Richtung Westerland (Sylt) gehen.

Dort kann man etwas seitlicher für Züge in Richtung Niebüll stehen und auch den Blick auf die Sylter Wattseite erlangen.

Vor der massiven Wolkenkulisse, die sich über der Nordsee in typischer Herbstmanier auftürmt, sehen wir rechts vom Zug Munkmarsch mitsamt seinem Hafengebiet, welches der einzige Anlaufpunkt für Wasserfahrzeuge auf Sylts Nordostseite und der zweite neben dem Hafen Rantum auf der Wattseite ist.
Hinter dem Hafengebiet ist ganz leicht noch der weiß-schwarz-weiß gestreifte Leuchtturm Kampens zu erahnen, im Volksmund auch "Langer Christian" genannt.

Die "Stars" in unserem Bild sollen aber durch das marschbahntypische Lokdoppel aus 218 834 und 838 gestellt werden, die mit ihrem SyltShuttle unter voller Dröhung in Richtung Niebüll über die Insel hämmern.

Im Herbst 2021 war es fast schon Glück, ein reinrassig verkehrsrotes Doppel vor den Zügen zu erwischen. Dies übrigens weniger, weil es vermeintlich wenig 218-Paare im Shuttle-Dienst gab, nein, vielmehr waren derart viele "bunte" Loks unterwegs, das fast immer eine blaue Pressnitztalbahn-Maschine oder eine der ozeanblau-beigen RP-Loks um die Ecke kam.

Inzwischen sollte die Epoche der 218.8 auch wieder zu Ende gegangen sein, neu verzücken diverse "neue" 218.4 die Gegend.

Datum: 28.09.2021 Ort: Archsum [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Unverkennbare Marschbahn auf der Insel
geschrieben von: Vinne (1000) am: 28.10.23, 13:23
Die Marschbahn auf Sylt lässt sich vom Streckenverlauf recht klar gliedern und entsprechend bebildern. Nach dem Hindenburgdamm und der zweigleisigen Kurve an der Nössespitze verläuft die Strecke durch den Dünengürtel des Morsum Kliff zum Bahnhof des Ortes, ehe es ab dort eingleisig in Dammlage bis Keitum geht. Hier dominieren rechts und links der Trasse weitgestreckte Wiesen und Felder, die vielmals durch die Landwirtschaft, genauer Viehhaltung, genutzt werden. Nach dem Kreuzungsbahnhof in Keitum zieht sich die Strecke dann mit einem weiteren Dammabschnitt mittels langgestrecktem Linksbogen auf Tinnum zu, welches eng zwischen der Bebauung durchfahren wird. Es folgt ein enger Rechtsbogen, an den sich sofort die Abstellgruppe Tinnum und der Bahnhof Westerland anschließt.
Quasi alles irgendwie klar zuzuordnen.

Und so ist eingentlich logisch, wo das gezeigte Bild dieses RE 6, geschoben von einer der NAH.SH-TRAXX P160 DE ME, entstand.

Neben dem leicht durch den benachbarten Baum verschatteten Vordergrund genießt eine kleine Gruppe junger Rinder den herrlichen Oktobertag auf der Insel, klare Luft und beste Sicht bis zum Horizont sorgen für passende Farben und das Wolkenband über dem Festland zeigt auch eindeutig, bis wohin das Wattenmeer für die klare Wettergrenze sorgt.
Schlussendlich war die Sonne selbst nur knapp über dem Wolkenteppich über der Nordsee gestiegen, sodass es kurz nach dieser Aufnahme wieder zu maximalem Wolkenkrimi über Sylt kam. Aber auch das ist eben die Marschbahn auf der Insel.

Nicht super spektakulär, aber irgendwie doch unverkennbar.

Datum: 07.10.2020 Ort: Archsum [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 245 (Bombardier TRAXX P160 DE ME) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Landschaft
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Die Insel hinter sich
geschrieben von: Vinne (1000) am: 27.10.23, 08:19
Die Perspektive am Hindenburgdamm und der Sylter Nössespitze wird, gerade mit spannenden Wetterlagen über dem Wattenmeer, nie langweilig.

Kaum umgesetzt wird hingegen der morgendliche Blick in Richtung der Insel Sylt. Dies ist aber auch wenig verwunderlich, denn bei den Shuttlezügen beider Anbieter folgen hinter den Loks hier die Flachwagen, im Regionalverkehr grinsen die Married-Pair-Steuerwagen in die Linse und von den Intercity-Paaren ist genau eines umsetzbar.
Zudem, wer reist schon freiwillig unter diesen Aspekten vom Festland auf die Insel?

Nun, dahingehend bot das Urlaubsquartier auf der bewachsenen Düne natürlich den absoluten Einsteigervorteil, zumal man ja auch nicht immer nur auf den gleichen Standardperspektiven abschimmeln will und, das ist halt der kleine Nachteil zum Festland, irgendwann die Streckenabschnitte mit passender Ausleuchtung endlich sind.

Also raus ins Watt und am "Point of no Return", also am Gatter zum Hindenburgdamm, einfach mal etwas den Bahndamm hoch.
In abgeschiedener Position zur restlichen Zivilisation warf ich mir hier übrigens präventiv die Warnweste über, um keinerlei Zweifel aufkommen zu lassen, wenngleich man ausreichend weit von der Trasse entfernt steht.

Leider war im Zeitfenster passender Ausleuchtung nur der RDC AutoZug, bespannt mit 247 908 "Debbie" passend umsetzbar, denn der folgende Intercity hatte ein interessantes Anhängsel, welches die seitliche Perspektive notwendig machte.
Neben der Lok erkennen wir noch die letzten Züge der Zivilisation, das Werk der Hoyme Holz- und Treppenbau GmbH sowie als weithin sichtbare Landmarke von Sylts östlichstem Ende den Sender Morsum des NDR mit 80 m Gesamthöhe.

Grün und Helligkeit reduziert

Datum: 04.10.2020 Ort: Nössespitze Sylt [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 247 (Siemens Vectron DE) Fahrzeugeinsteller: RDC
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Mit'm Shuttle über Sylt
geschrieben von: Vinne (1000) am: 23.10.23, 17:52
Sylt hängt praktisch an einer Lebensader aus Stahl, Beton und Schotter, bei Kennern besser als Marschbahn bekannt.

Im 15-Minuten-Takt hämmern hier entweder schwere SyltShuttle oder AutoZüge mit Straßenfahrzeugen über die Trasse oder die Regional- und Fernverkehrszüge für den "einfachen" Bahnreisenden.

Waren, Arbeitskräfte und nicht zuletzt Massen an Touristen erreichen so tagtäglich die Insel Sylt und sorgen dafür, dass die T-förmige Sandbank mit Bebauung und Bewuchs nicht genauso bedeutungslos ist wie vorgelagerte Seehundbänke.

Für Eisenbahnfreunde, insbesondere bezüglich Großdieselloks, auch 2023 ein Eldorado, zumal der Fuhrpark weder bei DB Regio, DB Fernverkehr noch RDC eine beruhigende Konstanz aufweist. Welche Lok(-baureihe) hier schlussendlich vor einer Leistung zum Einsatz kommt, mag zwar in Umlaufplänen hinterlegt sein, der Zufall, das gängige Betriebschaos auf den eingleisigen Abschnitten oder auch die Technik selbst sorgen stets für Überraschungen.

2020 war zumindest im Kreise von DB Fernverkehr die Flotte der Baureihe 218 massiv von Leihloks durchzogen, deren Auftreten bis heute durch die "verdächtigen" Verleihfirmen wie Railsystems RP oder die Pressnitztalbahn in gewisser Weise "stabil" am Laufen gehalten wird.
So war es im Herbsturlaub auch weniger die Frage, ob man eine ozeanblau-beige 218 zu Gesicht bekäme, sondern eher wie viele und in welcher Reihung.
Nun, leider schmiss man in Niebüll gefühlt nur Mischpaare zusammen, bei denen die "Blondies" auch noch fast alle gen Westerland standen und die Wetterlage hierzu kaum passen wollte.

Also ran an das eine Paar mit ostwärts führender "Retrolackerin", die unter der Nummer 218 480 wie gewünscht in der Ferne auftauchte. An zweiter Stelle brüllte die frisch lackierte 218 390, dahinter dann ein vollbesetzter SyltShuttle, dessen LKW-Flachwagen für diese Fahrt ohne Probleme mit PKW ausgelastet werden konnten - Ferienzeit halt.

Rechts vom Zug übrigens die bekannte Kirche St. Severin in Keitum, erstmals 1240 erwähnt und zuletzt durch die Hochzeit des Bundesfinanzministers auf bundesweite Aufmerksamkeit geschoben.

Während dieses "Snobevent" zum Glück vorbei ist, kann man auch heuer weiter handfeste Lokomotivtechnik in Sichtweite erleben, ab und auch durch feinstes Marschbahnwetter ergänzt.

Mit'm Shuttle über Sylt, es wird trotz allem irgendwie nie langweilig.

Datum: 04.10.2020 Ort: Archsum [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: Railsystems RP
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Reichsbahnrelikte auf Rügen
geschrieben von: Vinne (1000) am: 18.10.23, 17:16
Tja, "blühende Landschaften" im Bereich ehemaliger Betriebsstellen der Deutschen Reichsbahn sind ja spätestens seit der Bahnreform 1994 nichts ungewöhnliches und ein untrüglicher Zeuge der Eisenbahngeschichte in der Bundesrepublik Deutschland.

Spätestens mit dem Supersparprogramm MORA-C strich die DB Cargo dann sowieso diverse Anschlüsse aus ihrer Bedienungsliste und die DB Netz AG hatte damit freie Bahn zur Kostenoptimierung durch Einsparung diverser Weichen, Gleise und Behandlungs- und Verladeanlagen.

So erwischte es natürlich auch zwangsläufig den Bahnhof in Samtens auf Rügen. Immerhin hat sich auf der zweigleisigen Strecke hier ein mittig angeordnetes Überholgleis bis zum heutigen Tage gerettet, wenngleich man natürlich den einstigen Mittelbahnsteig zwischen Gleis 2 und Gleis 3 inzwischen durch einen Außenbahnsteig an Gleis 3 wegrationalisiert hat.
Aber die Zeiten, wo hier vielleicht ein Regionalzug für höherwertigen Fernverkehr an den Rand gehen muss, sind eh vorbei.

Neben drei Hauptgleisen wies der Bahnhof Samtens natürlich auch diverse Nebengleise für den Güterverkehr auf und auch ein Anschlussgleis zum ehemaligen volkseigenen Betrieb "ACZ" (Agrochemisches Zentrum) mit Düngerhalle. Bahnlinks fand man an der Einfahrt die Rampe mit zwei Gleisen, anschließend die Ladestraße und den Güterschuppen westlich des Empfangsgebäudes.
Gesichert wurde der Bahnhof bis zur Umstellung auf ESTW-Technik im November 2017 durch die elektromechanischen bzw. Drucktasten-Befehlsstellwerke "B1" (E 12/78 und GS II DR) sowie "W2" (ebenfalls E 12/78). Rügenurlaubern war der Bahnhof Samtens bis zur Fertigstellung der "Rügenautobahn" B 96n sicher durch die auf einem Straßenroller ausgestellte V 10B (252469/1966) bekannt, die hier Werbung für das Eisenbahn- und Technikmuseum in Prora machte. Ihr schlechter Allgemeinzustand führte dann aber 2019 zur Verschrottung.

Nun zum vorliegenden Bild, welches uns die summierte Realität in Samtens im Jahr 2022 präsentiert.
Wir sehen 4746 303 der ODEG, der soeben als RE 9 aus Rostock kommend nach Sassnitz in den Bahnhof einfährt. Linkerhand sehen wir das stehengebliebene Stellwerk "B1", während das Wärterstellwerk "W2" am Bahnübergang der Gingster Straße bereits dem Erdboden gleichgemacht wurde und Platz für den genannten Außenbahnsteig machen musste. Vorne sehen wir die Reste des Gleises 15, welches eine Schutzweiche mit noch erkennbarem Prellbock zum durchgehenden Hauptgleis in Fahrtrichtung Bergen auf Rügen hatte. Die Anschlussweiche lag ungefähr unter dem zu sehenden Quertragwerk. Dieses lohnt ebenfalls eine nähere Betrachtung, weist es auf der Nordseite doch wegen der Rampe ein hochgezogenes Tragseil mit Warnflächen auf. Direkt daneben steht eine der letzten DDR-Lampen und markiert so klar den ehemaligen Verladebereich, wobei eine letzte Sh 0-Scheibe des Kopfgleises noch durch das Gras scheint. Genau oberhalb dieser hätte man bei strapazierfähigerem Material noch die V 10B stehen sehen - zu spät.

Immerhin war die L296, die "alte Rügenautobahn" zur Aufnahme frei von Straßenfahrzeugen. Die quälen sich jetzt am linken Bildrand durch die Landschaft.

Datum: 07.10.2022 Ort: Samtens [info] Land: Mecklenburg-Vorpommern
BR: 460 (Desiro ML) Fahrzeugeinsteller: ODEG
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Was ist eigentlich Teschenhagen?
geschrieben von: Vinne (1000) am: 16.10.23, 06:38
Teschenhagen hat der eine oder andere vielleicht schon im Bezug auf die Eisenbahn gehört, entweder selbst bei der Fahrt in einem Regionalzug über die Insel Rügen, bei der Vorbeifahrt in einem Fernzug gelesen oder einfach in einer Kursbuchtabelle entdeckt.

Ursprünglich war der heutige Haltepunkt Teschenhagen seinerseits Bahnhof. Er wurde zusammen mit der Bahnstrecke am 1. Juli 1883 eröffnet. Zwischen dem längst der Nutzung entzogenen Empfangsgebäude und der Bahnhofsgrenze Seite Bergen auf Rügen lag sogar ein Ladegleis, welches als Sperrfahrt aus Bergen bedient wurde - lange ist es her.
Danach war Teschenhagen immerhin noch Blockstelle mit zwei Formsignalen, dazu der mechanischen Schranke an der L 291 sowie einer Anrufschranke, erneut am östlichen Einfahrsignal gelegen.

All dieses Klimbim ist längst Geschichte, so auch der höhengleiche Überweg vor dem Bahnhofsgebäude an den Bahnsteig Gleis 1, der, wie in Rambin seinerzeit, dafür sorgte, dass bei Reisendenquerung hier alle Signale Halt zeigen mussten. Auf den Zugzugang kommt man inzwischen über einen neuen Weg vom Bahnübergang aus, der daher auch inzwischen einen dankbaren Fotostandort bietet.

Teschenhagen selbst ist heute hauptsächlich ein Industriegebiet an der "Rügenrennbahn" B 96 bzw. L 296, das dem Haltepunkt mehr Reisendenaufkommen als der heutige Ortsteil von Sehlen beschert. Die paar Häuser würden heute keiner Reisendenzählung mehr standhalten.
Verkehrlich hingegen sind die Bahnsteigkanten in kräftiger Nutzung, kommt hier doch jede Stunde der RE 9 auf seinen Fahrten von Rostock, Stralsund, Bergen auf Rügen, Sassnitz oder Ostseebad Binz vorbei. Quasi Reiseziele ohne Ende, da kann der "normale" Nebenbahnhaltepunkt nur von träumen.

Der Fernverkehr hingegen rauscht jedenfalls seit Streckeneröffnung hier ohne Halt durch, gibt dabei aber fotografisch durchaus eine gute Form in seinen verschiedenen Fahrzeugtypen ab. "Dank" der neuen "Bonsai-ICE 4" wurde das Fahrzeugkarrussel bei DB Fernverkehr ja etwas angetrieben.
Inzwischen fehlen zwar zumeist die lokbespannten Züge, aber zum Glück hat man durch die Angebotsausweitung nun die Möglichkeit, ein breites Potpourri an ICE-Typen auf Rügen zu erleben. Neben den ICE-T der Baureihe 411, die ja seit Jahren zu den Stammgästen zwischen Strelasund und Kreidefelsen gehören, erreichen mit einzelnen Verbindungen nun auch die LDV-401, 402 und eben "kurze Vierer" die Insel.

Zum Besuchszeitpunkt bot sich das mittägliche ICE-Duett zur Aufnahme an, wobei der führende ICE 1040 von Ostseebad Binz nach Berlin Gesundbrunnen in Form des "Klimaschützers" 402 016 für mich das eigentliche Ziel war. ICE 1675 im Block dahinter nach Frankfurt am Main Hbf war dann wieder "nur" ein Wackeldackel.

Tja, was ist also Teschenhagen? Gefühlt ein Industriegebiet mit Bahnübergang und Fotomotiv. Danach hat man dann aber auch alles gesehen.

Bild neu bearbeitet, farblich angepasst und ausgerichtet.

Datum: 07.10.2022 Ort: Teschenhagen (Rügen) [info] Land: Mecklenburg-Vorpommern
BR: 402 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Frühherbst an der Jägersruh
geschrieben von: Vinne (1000) am: 11.10.23, 16:22
Nördlich von Bergen auf Rügen führt die Sassnitzer Chausse auf die Bundesstraße 96 zu, wobei vor dem Bahnübergang mit der Bahnstrecke nach Lietzow eine Umbenennung in die Kreisstraße 14 bzw. Bahnwärterhaus erfolgt. Der Name ist also Programm. Den zugehörigen Namensgeber kann man dabei auf einem schon älteren Bild von mir erkennen, siehe [www.drehscheibe-online.de] .

Zurück also zur Jägersruh, das ist die Straße, die linkerhand vor dem Bahnübergang zu den übrigen Gebäuden dieser "Region" führt. Schlussendlich ein typisches Konglomerat aus zwei Wohnhäusern, Gärten, einem ehemaligen Werkstattbereich - übrigens unverkennbar aus DDR-Herkunft - sowie einer Koppel, auf der zum Besuchszeitpunkt ein paar Schafe ihr pflanzliches Mahl dahinkauten.

Um nun hier allerdings einen Zug nach Bergen auf Rügen aufnehmen zu können, muss man leider an die begrenzende Hecke für einen spitzeren Standpunkt schreiten, da andernfalls das Schussfeld doch durch umliegende Bäume arg begrenzt wird.

Als Lückenfüller für dieses Motiv, bei dem man linkerhand in die sanfte Hügellandschaft von Rügens Inselmitte blickt, bot sich im Herbst 2022 der Regionalverkehr auf dem RE 9 an, der inzwischen ja durch die auf vier Wagen verlängerten Desiro Mainline der ODEG vollständig abgeleistet wird.
Bisher finde ich in der Galerie kein Bild dieser durchaus schnieken Fahrzeuge, die zu Beginn der Betriebsdurchführung ja sogar durch dreiteilige ÖBB-Schwesterfahrzeuge ersetzt werden mussten.
Mittlerweile schrubben die Siemens-Triebwagen aber zuverlässig ihre Kilometer zwischen Warnow und Kreidefelsen ab, so auch 4746 301, der hier auf seinem Umlauf nach Rostock Hbf in wenigen Augenblicken den zentralen Bahnknoten der Insel Rügen erreichen wird.

Hinweis: Fahrzeug als Baureihe 460 (Desiro ML) einsortiert.

Datum: 07.10.2022 Ort: Jägersruh [info] Land: Mecklenburg-Vorpommern
BR: 460 (Desiro ML) Fahrzeugeinsteller: ODEG
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Nordwärts ins Allgäu, im Rücken die Berge
geschrieben von: Vinne (1000) am: 06.10.23, 08:14
Zum Abschluss meiner Serie über die Bayrische Regiobahn auf der Füssener "König-Ludwig-Bahn" möchte ich noch eines der Motive zeigen, welches mich vor Ort für nordwärts fahrende Züge am meisten überraschte, da ich es bis dato so noch nicht wirklich auf dem Schirm hatte.

In Anbetracht des nahenden "135-Meter-Wurms" aus Füssen wollte ich einen Standort neben der Kapelle St. Sebastian bei Tannenmühle ausprobieren. Ich erhoffte mir dort ein schickes Panorama auf die Allgäuer Alpen, nicht zuletzt mit Hochplatten-Tegelberg-Gruppe, unter anderem mit der schroffen Gipfelkette mitsamt Hochplatte (2.082 m.ü.M.) als höchster Erhebung, Branderschrofen (1.881 m.ü.M.) und Hohem Straußberg (1.933 m.ü.M.). Rechts dominiert natürlich Füssens Hausberg, der Säuling, mit 2.047 m.ü.M. die Szenerie.

Ganz leicht in Bildmitte ist, dezent von der Sonne am Hauptgebäude angestrahlt, auch Schloss Neuschwanstein zu erkennen. Darunter luschern die Dächer der Ortslage Hopferau über das Waldgebiet, hinter dem sich am rechten Rand, quasi hinter den zu sehenden Höfen von Weizern, der gemeinsame Kreuzungsbahnhof Weizern-Hopferau befindet.

Eben jenen haben 622 170 (VT 170) und 620 174 (VT 174) vor wenigen Minuten auf ihrer Fahrt nach München Hbf verlassen. Nun brummen die beiden Alstom-LINT-Varianten gemeinsam durch die herrliche Landschaft und werden sogleich die Bundesautobahn A7 unterqueren.

Ganz in der Ferne, links neben dem Säuling, lugt, sofern ich richtig recherchiert habe, sogar noch das Zugspitzmassiv leicht in der Ferne hervor.

Datum: 23.08.2022 Ort: Tannenmühle [info] Land: Bayern
BR: 622 (Alstom LINT 54) Fahrzeugeinsteller: BRB
Kategorie: Bahn und Landschaft
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Foto-Panzer-Queller über der Hochplatte
geschrieben von: Vinne (1000) am: 03.10.23, 20:15
Östlich von Füssen werden die Ammergauer (danke für den Hinweis!) Alpen von der Hochplatten-Tegelberg-Gruppe dominiert, unter anderem mit Hohem Straußberg (1.933 m.ü.M.), Branderschrofen (1.881 m.ü.M.) und die schroffe Gipfelkette mit der Hochplatte (2.082 m.ü.M.) als höchter Erhebung (von rechts nach links).

Im Sommerurlaub war hier fast schon tagtäglich das großartige Wetterphänomen der Quellwolkenbildung über dem Alpenkamm zu beobachten. Eigentlich ein ganz banales Phänomen, denn:

"Quellwolken entstehen, wenn feuchte Luft aufsteigt. Beim Aufstieg kühlt sie sich ab und Wasserdampf kondensiert. Da warme Luft leichter ist als kalte Luft, entstehen solche Aufwinde oftmals durch horizontale Temperaturunterschiede: Wird ein Luftpaket stärker erwärmt als die Umgebung, ist es leichter und steigt deshalb auf. Solche Temperaturunterschiede sind in den Bergen besonders ausgeprägt. Da Hänge von der Sonne erwärmt werden, ist die Luft in der Nähe des Berges wärmer als die auf gleicher Höhe daneben. Der Temperaturunterschied sorgt dafür, dass die Luft am Hang aufsteigt und dort eine Quellwolke bildet."

So lesen wir es jedenfalls auf der Seite des SRF und gerade die Schweizer sollten sich ja bezüglich der Berge und des Wetters auskennen.

Nun befeuern die Seen und Flüsse rund um Füssen das beschriebene Phänomen natürlich noch ungemein, sodass die Wolkenmaschine mit steigenden Temperaturen über den Tagesverlauf immer weiter zur Höchstform aufläuft, die sich fotografisch dann perfekt zu den Nachmittagsstunden ausschlachten lässt.
Und so bot sich am 25. August 2022 dieses fette Wolkenpaket genau über der genannten Gebirgskette und wartete nur darauf, so richtig markant auf das Bild gebracht zu werden.

Hierfür bot sich abermals der kleine Feldwegbahnübergang nördlich der Ortslage von Hopferau an, wo einerseits der entschwindende Streckenverlauf als auch das Sammelsurium an Andreaskreuzen perfekt zur Einrahmung von 1648 151 (VT 151) und 622 172 (VT 172) genutzt werden konnte, die als Regionalbahn von Füssen nach Augsburg Hbf die fantastische Kulisse nun im Rücken hatten.

Im Anschluss entstand dann nach weiterer "Wolkeneskalation" der bereits gezeigte Blick auf die gesamte Berggekette mit der "Allgäu-Schlange" [www.drehscheibe-online.de] .

Zuletzt bearbeitet am 04.10.23, 21:47

Datum: 25.08.2022 Ort: Hopferau [info] Land: Bayern
BR: 648 (LHB/Alstom LINT 41) Fahrzeugeinsteller: BRB
Kategorie: Bahn und Landschaft
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Bayerns Bahn und Bayerns Berge
geschrieben von: Vinne (1000) am: 25.09.23, 07:29
Von der Anhöhe südlich der Landesstraße zwischen Hopferau und Hopfen am See findet sich eines, wenn nicht das, schönste Motiv für nordwärts fahrende Züge auf der "König-Ludwig-Bahn" von Biessenhofen bzw. Marktoberdorf nach Füssen.
Vor dem Bau des letzten Teilstücks der Bundesautobahn 7, deren verlauf gut über dem Zug zu erkennen ist, gab es auch die querende Brücke der Landesstraße nicht, sodass der Blick auf den erkennbaren Hopfensee noch freier war.
Nun, der Autobahnbau hat nicht nur die Landschaft verändert, sondern auch die Trasse der Bahnstrecke. Was das für einige Motive bedeutete, habe ich im Rahmen meiner kleinen Serie über die Strecke bereits vorgestellt, siehe hier [www.drehscheibe-online.de] und [www.drehscheibe-online.de].

Viel imposanter sind von diesem Standort aus natürlich die Ammergauer Alpen im Hintergrund, über deren Gipfeln sich die so typischen Hochsommerquellwolken über den Tagesverlauf aufbauen.
Rechts überragt Füssens Hausberg in Gestalt des Säulings mit 2.047 m.ü.M. die Region, es folgt die Hochplatten-Tegelberg-Gruppe, unter anderem mit Hohem Straußberg (1.933 m.ü.M.), Branderschrofen (1.881 m.ü.M.) und die schroffe Gipfelkette mit der Hochplatte (2.082 m.ü.M.) als höchter Erhebung.

Durch all diese markanten Erhebungen und die weiten grünen Wiesen des Allgäus brummt erneut eine der "135 m-Meter-Schlangen" der Bayrischen Regiobahn in Form von 622 170 (VT 170) und 620 175 (VT 175) in Richtung München Hbf.

Datum: 25.08.2022 Ort: Hopferau [info] Land: Bayern
BR: 622 (Alstom LINT 54) Fahrzeugeinsteller: BRB
Kategorie: Bahn und Landschaft
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