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Historischer Moment
   
geschrieben von Toaster 480 am: 06.12.20, 18:34 sternstern Top 3 der Woche vom 20.12.20
Aufrufe: 3373

Am 04.12.2020 um 12:03 Uhr war es soweit: der erste Fahrgastzug entlang des U5-Lückenschlusses zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor fuhr von Kaulsdorf Nord kommend in Richtung Hauptbahnhof ein. Fünf Minuten zuvor endete eine U-Bahn als vorerst letzter Zug hier am Alexanderplatz. Die Ehre der den Umständen entsprechend recht unspektakulären Eröffnung hatte das IK20-Doppel 5070+5074. Etwa zur gleichen Zeit startete am Hauptbahnhof ein Gegenzug, befuhr jedoch logischerweise zunächst den ehemaligen U55-Abschnitt und war somit erst wenige Minuten nach dem o.g. Zug auf dem Lückenschluss unterwegs. Als die einzig Corona-konforme Fotostelle erkannte ich einen Treppenaufgang, über dessen Geländer ich mich herübergelehnt habe. Als einziger habe ich nun diese einmalige Perspektive im Archiv, während die Massen auf dem Bahnsteig oder auf der Galerie auf ihren Bildern etliche Menschen vor dem Zug haben. :-)

Datum: 04.12.2020 Ort: Berlin Alexanderplatz Land: Berlin
BR: Untergrund- und Hochbahnen Fahrzeugeinsteller: BVG
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven

EXIF-Daten:
Hersteller: NIKON CORPORATION, Modell: NIKON D5100, Belichtungszeit: 1/80 sec, Blende: F/5.3, Datum/Uhrzeit: 04.12.2020 12:03:12, Brennweite: 85 mm, Bildgröße: 847 x 1280 Pixel


geschrieben von: Johannes Poets
Datum: 08.12.20, 18:31

So ein Gedränge zu Coronazeiten - ich bin fassungslos!

geschrieben von: LaNgsambahNer
Datum: 08.12.20, 19:03

Genauso schlimm finde ich den heftigen Farbstich.

geschrieben von: Toaster 480
Datum: 08.12.20, 20:18

Zunächst einmal freue ich mich, dass das Bild vor "Ablauf der Bewertungszeit" hier angenommen wurde.

UM EINE POTENTIELLE DISKUSSION VORWEG ZU NEHMEN:
Die hier zu sehene "Masse" ist gar nichts dagegen, was TÄGLICH im Berliner Berufsverkehr abgeht. Im Zuge der Eröffnung wurde zumindest auf dem Bahnsteigen und im Zug noch ein gewisser Mindestabstand zwischen den Haushalten gewahrt, während ich am selben Tag an anderer Stelle unter normalen Berufspendlern die reinste Sardinen-Büchsen-Drängelei erlebt habe. Deshalb startet hier bitte keine Diskussion über das Für und Wider dieser Eröffnung, denkt lieber an die Allgäu-Massenaufläufe und die bevorstehenden Regelverstöße bei den EC-Abschiedsfahrten. So wie es im Berliner Falle vergangenen Freitag wieder einmal die "professionellen" Fotografen waren, die ohne Rücksicht auf Verluste "Gruppensessions" und Gepöbel veranstaltet haben.

LG Robin / Toaster 480

geschrieben von: Train Jaune
Datum: 09.12.20, 07:52

Moinsen,

jetzt mache ich auch mal den Meckerkopp: Gedränge und Farbstich, fällt Euch nichts anderes zu diesem Bild ein? Der Farbstich ist der Beleuchtung geschuldet und wirkt auf mich nichtmal unnatürlich. Wenn man sich den Farbfilter im Gehirn bewußt macht, kann man so einen Farbstich in der Realität auch erahnen. Und zu Corona sage ich lieber nichts, da kann man sich nur den Mund verbrennen und die Forenkultur an den Rand der Auslöschung bringen.

Mein erster Eindruck von dem Bild: Wow, was für eine tolle Aufnahme: Linienführung, Tiefenwirkung, Bildaufteilung (die Treppe links, die angeschnittene Treppe rechts, das "Fenster" in Bildmitte oben, die sich öffnende Lücke zwischen den Leuten, die auf den Mann mit dem Mülleimer zuläuft, der aus dem Bild herausweisende Pfeil zum Infopunkt...), die vielen kleinen Details (der TF in der S-Bahn, die vollständig lesbare Bahnsteiganzeige, die Reflexion auf der Schiene), die besonderen Details der Situation (Handydisplays, Warnwesten der Ordnungskräfte, Masken, die zwei (!) Leute, die in die "falsche" Richtung schauen) - dieses Bild hat das Potenzial, noch in hundert Jahren als Standarddokumentation dieses Moments zu dienen.

Vieles daran ist natürlich einfach Glück und Zufall, aber Belichtung, Ausrichtung, Fokussierung und Bildausschnitt hat der Fotograf selbst bestimmt und alles zeugt von echtem Können. Bravo und *!

Viele Grüße
TJ

geschrieben von: Vinne
Datum: 09.12.20, 08:13

Moin!

Einen Farbstich kann ich auch direkt nicht erkennen, genau so kenne ich die Berliner U-Bahn-Stationen auch.

Endlich mal ein "neues" Zeitdokument - das ist stark!

Gruß

geschrieben von: barnie
Datum: 09.12.20, 08:49

Hm. Ein U-Bahn-Bild. Ist nicht so meins. Mal so generell gesprochen. Es muss schon was außergewöhnliches gezeigt werden, dass es mich zu einem positiven Kommentar hinreißt. Und hier setze ich mit einem * sogar noch einen drauf :-).

Tatsächlich bietet das Bild eine Fülle an Details, dazu die wirklich tolle Perspektive, die Menschen... wirklich ganz toll!

Zum Thema Farbstich: Ich glaube, aus so einer Kunstlichtsituation heraus muss man nicht zwangsläufig ein "klinisch reines" Weiß erwarten. Zumal durch Mischlicht ehedem eine exakte Bestimmung der korrekten Farbtemperatur schwierig sein dürfte. Das Foto ist diesbezüglich vielleicht nicht perfekt aber stimmig.

geschrieben von: Streckenrangierbezirk
Datum: 09.12.20, 13:34

So, wie auf dem Foto, werden die Fahrgäste dort vermutlich nie wieder bei der Einfahrt einer U-Bahn an der Bahnsteigkante stehen. Fast alle ausgerichtet in Erwartung des Zuges. Mit Übertritt der Sicherheitsmarkierung. (Mit Handy-) Kameras im Anschlag. Und hoffentlich bald wieder ohne Mund-/Nasenbedeckung.
Dieser vermeintliche "Farbstich" offenbarte mir übrigens sofort den Aufnahmeort: Berlin Alexanderplatz. Genau so begegnet einem die Lichtsituation inmitten der mustergültig aufbereiteten Fliesenlandschaft. Tag für Tag.

*
Grüße vom SRB

geschrieben von: aw1975
Datum: 09.12.20, 13:53

Ein herrliches Zeitdokument, sehr gut hast Du diesen historischen Moment festgehalten! Ein Bild, auf dem es so viel zu entdecken gibt, ganz mein Geschmack!

Gruss
Alex

geschrieben von: mavo
Datum: 09.12.20, 18:22

Interessanter Bildschnitt, einmaliges unwiederholbares Motiv, technisch gelungen, mit dem Smartphone filmende, den Mindestabstand ignorierende, "Coronadeppen" als Zeitdokument= *!
"Dit is Berlin!"

geschrieben von: NAch
Datum: 09.12.20, 22:49

@ Robin,

Das Bild passt.

Es passt zur heutigen Coronazeit.
Es passt zum Umgang vieler mit der Gefahr.
Und es passt natürlich zur DSO Galerie.

Im Bahnhof Museuminsel gibt es viele Sterne, zu diesem Bild gibt es nicht nur meinen.

Viele Grüße

Achim
der auch gerne dabei gewesen wäre, aber es nicht getan hat.

geschrieben von: Rainer.Patzig
Datum: 13.12.20, 16:38

Hallo

@Robin: Recht hast Du mit dem Berufsverkehr, übe ich regelmässig.

Ansonsten halte ich es mit TJ: Das Bild gefällt mir sehr (also *) und einen Farbstich sehe ich auch nicht - Berliner Untergrund ist halt so. Eine Kleinigkeit hätte ich noch anzumerken, die aber für mich ein Schlaglicht auf den Berliner Verkehr wirft: Die Verlängerung der Großprofillinie erfolgt mit einem Zug (ok ein Neubauzug) der eigentlich für das Kleinprofil entwickelt wurde, erkennbar an den "Blumenbrettern" an den Türen.

Viele Grüße Rainer

geschrieben von: Der Rollbahner
Datum: 13.12.20, 16:41

Was für ein tolles Bild, es hat das gewisse Etwas und ist Zeitdokument zugleich! Wer unter künstlichem Licht, sowohl als Teil und auch Beobachter der Massen fungierend, diesen gelungenen Bildaufbau mit der besonderen Atmosphäre des Momentes präsentieren kann, bekommt von mir nichts als Anerkennung und Lob. Viele Grüße von Hartmut

geschrieben von: Toaster 480
Datum: 20.12.20, 18:20

Nun gibt es noch einmal Anlass mich zu äußern: nach 314 Bildern und ca. 6 Jahren Galerie-Aktivität hat es nun ein Bild (das 315.) von mir in die Top 3 der Woche geschafft. Erstaunlich, dass es sich dabei um ein kontroverses Bild handelt, welches zunächst Gegenwind erhalten hat.

Vielen Dank für Eure Stimmen und die vielen (teils sehr ausführlichen) Rückmeldungen. Ich weiß das sehr zu schätzen. Durch die Galerie und vor allem zahlreiche Negativ-Kommentare habe ich tatsächlich das Handwerk der Fotografie erlernt. Das ist nicht abwertend gemeint, jede sachliche Anmerkung nehme ich ernst und bin gerne bereit mich weiterzuentwickeln.

In diesem Sinne auf weitere Bilder,
LG Robin

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