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Ein Wimmelbild vom Hamburger und Lehrter Güterbahn
   
geschrieben von Olli Sydow am: 24.03.21, 22:03
Aufrufe: 1153

Sommer 1988. Zahllose Nachmittage wurden damals in Berlin-Moabit verbracht. Die Beusselbrücke, die Putlitzbrücke und die Fennbrücke boten einen guten Blick auf die ausgedehnten Gleisanlagen des Güterbahnhofs Moabit, des Hamburger und Lehrter Güterbahnhofes -kurz HuL- sowie der Gleisanlagen aus Richtung Tegel. Nicht zu vergessen der Gasometer des Gaswerkes Charlottenburg. Unmittelbar hintereinander reihte sich hier ein Motiv an das andere. Und was damals so los war..! Nachmittags brachen in "HuL" drei Klv-Züge mit Wechselpritschen auf, dann gab es am späten Nachmittag den berühmten "Franzosenzug" aus Tegel, ferner bei Bedarf einen Kohleleerzug vom Kraftwerk Lübars, danach eine 106 mit der Übergabe aus Tegel, dazu Übergaben mit 106 aus HuL und Moabit, ferner Züge vom Westhafen sowie einen werktäglichen Leerzug mit Schüttgutwagen von einem Baustoffhof in der Nähe des Containerterminals in HuL. Mit anderen Worten: man hatte gut zu tun; es wurde nie langweilig. An Lokomotiven sah man das gesamte Portfolio, was damals an Diesellokbaureihen in Berlin-West unterwegs war: Ludmillen der Baureihen 130 und 132, "Dicke", den Goldbroiler, später die V 100.
Eigentlich eine Stammleistung der Baureihe 201 war der nachmittägliche Lgo 59194 von HuL nach Seddin, welcher aus Fc- oder Fac-Wagen gebildet war und in der Regel zwichen 17 und 18 Uhr aufbrach. Am 14.07.88 hatte jedoch die 130 042 Dienst vor dem Zug. Riesige Fenster gucken uns an, und der Zug wartet auf seine Abfahrt. Im Hintergrund erheben sich die Containerterminale, und wir erkennen weitere Berlin-typische Bauten wie z.B. den leider verschatteten Fernsehturm, das Bettenhaus der Charité, das ehemalige Handelszentrum, das Hotel Stadt Berlin u.v.a.m. - und das Ganze in einer größeren Wolkenlücke.

Das Gelände heute: es liegen noch zwei Gleise für die Zustellung der Güterzüge zum Westhafen. Der Containerbahnhof ist längst Geschichte. Der Overfly vom Hauptbahnhof überspannt die Fennbrücke, und leere Sandzüge mit Ludmillen mit großen Fenstern verkehren längst nicht mehr...

Scan vom Fuji 100 - Kleinbilddia

Datum: 14.07.1988 Ort: Berlin Moabit Land: Berlin
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur

EXIF-Daten:
Hersteller: EPSON, Modell: Perfection V800, Bildgröße: 838 x 1280 Pixel


geschrieben von: Nils
Datum: 25.03.21, 12:06

Ein grandioses Bild, welches man sich gerne länger anschaut. Der „Osten“ scheint zum Greifen nah, aber er war doch weit weg. Auch die Scanqualität ist top! *

geschrieben von: Rübezahl
Datum: 25.03.21, 13:20

Piekfeines Berlin-Bild aus Friedenszeiten mit allem drum und dran !!!

@Nils: Der "Osten" war genauso nah wie heute. Nur einmal über 'nen Grenzübergang, schon war man da. Nur in ungekehrter Richtung lag der "Westen" für die meisten noch fern.

* und Gruß

Rübezahl

geschrieben von: barnie
Datum: 25.03.21, 15:36

Sehe ich das richtig: Pilzlampen im "Westen"? War das üblich? Oder sind das "West-Pilzlampen", die denen aus dem Osten nur sehr ähnlich sehen?
Bild: Toll!

geschrieben von: Dirk Wenzel
Datum: 25.03.21, 18:10

Perfekt aufbereiteter Scan.
Für mich entfalten die Lampen und Flutlichtmaste in Verbindung mit den Wolken irgendwie sogar eine räumliche Wirkung.
Ich fühle mich sofort mitten im Geschehen...
Grüße Dirk
Und natürlich *

geschrieben von: Harkort
Datum: 25.03.21, 19:12

@barnie:
Ich bin zwar kein Lampenfachmann, aber auch wenn das hier das alte West-Berlin ist, zeigt das Bild DDR-Reichsbahngelände.
Die vier Alliierten hatten bei der Teilung der Stadt die Betriebsrechte für die Bahnanlagen geschlossen bei der Reichsbahn belassen,
um weiterhin einen reibungslosen Verkehr sicherzustellen. Und das war auch der Grund, warum der sozialistische Staat DDR seine
Staatsbahn nie umbenannt hat. Man wollte die Betriebsrechte und den Einfluß in West-Berlin nicht verlieren. Erst im letzten Jahrzehnt
der DDR wurde (1984) die S-Bahn im Westteil an die BVG abgegeben. - Also ja, wahrscheinlich Ost-Lampen im Westen ...

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.03.21, 07:37

geschrieben von: 232 531
Datum: 26.03.21, 13:56

Du hast es ja schon auf WhatsApp gezeigt, aber auch noch einmal hier: Sehr, sehr schön!
Es ist wirklich erstaunlich, wenn man sich den früher-heute Vergleich anschaut.

Viele Grüße,
Edgar

geschrieben von: Olli Sydow
Datum: 26.03.21, 16:14

Allseits danke für die Blumen! :-) Ich muss sagen, dass ich mir damals bis heute so gut wie gar keine Gedanken über die Bauform der Lampen gemacht habe. Die waren halt einfach da...Aber interessant, was andere auf den Bildern so entdecken!
VG, Olli

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