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Ein Kesselzug auf S-Bahn-Gleisen
   
geschrieben von Olli Sydow am: 21.04.20, 20:23
Aufrufe: 2164

Eigentlich müsste für dieses Bild die Kategorie "Bahn und Industriebrache" vergeben werden. Ich mute der Galerie mit dieser Aufnahme mal ein völlig unbekanntes Berlin-Bild zu, welches zwar mitnichten durch ein aufgeräumtes Umfeld besticht, jedoch eine betriebliche Besonderheit zeigt: in Berlin-Mariendorf liegt am Ufer des Teltowkanals ein Tanklager, welches über einen Gleisanschluss am Gelände des ehemaligen Gaswerkes Mariendorf versorgt wird. Hin und wieder verkehren Kesselzüge nach Mariendorf, die meist von "Russen" der LEG bespannt werden. Um zu diesem Gleisanschluss zu gelangen, kommen die Züge entweder vom nördlich von Mariendorf gelegenen Bahnhof Berlin-Südkreuz oder über Neukölln und Tempelhof. Kurz vor dem Teltowkanal müssen die Züge für einige Kilometer die Gleise der S-Bahn nach Blankenfelde/Mahlow nutzen, denn die Brücke über den Teltowkanal ist nur mit zwei Gleisen für die S-Bahn ausgestattet. Bald nach der Teltowkanalbrücke ist der Güterbahnhof Marienfelde erreicht, von wo es über ein Gütergleis wieder zurück zum Anschluss geht.
Heute früh kam die Meldung ins Haus geflattert, dass ein Kesselzug im Bahnhof Südkreuz gesichtet wurde. Quasi auf Verdacht bin ich nach dem Dienst mal nach Marienfelde "gaffen" gefahren, und siehe da: ein entladener Kesselzug stand im Bahnhof, bespannt mit der kurios lackierten 232 182 der LEG. Flugs ging es zur Lankwitzer Brücke. Dort angekommen, musste ich nicht lange auf die Fuhre warten. Zwischen zwei S-Bahnzügen war genug Platz für den Durchlass des Kesselzuges, der hier bereits die S-Bahn-Gleise befährt. Hinter dem Zug ist das Gütergleis zum Anschluss zu sehen, und der Zug wird in wenigen Minuten den Teltowkanal überqueren.

Mir ist bewusst, dass weder die Lichtverhältnisse optimal sind noch irgendein Hauch Harmonie aus dem Bild strömt. Aber die Strecke verläuft fast nach Norden, und selbst um 16 Uhr ist kein vernünftiges Frontlicht zu ergattern. Aber auch unaufgeräumte Industriegebiete gehören zur Hauptstadt...ooch dit is´ Berlin! Möge die seltene Fuhre mit ihrer kuriosen Lok die Licht- und Motivmängel ausgleichen..;-)

Datum: 21.04.2020 Ort: Berlin Mariendorf Land: Berlin
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: LEG
Kategorie: Zug schräg von vorn

EXIF-Daten:
Hersteller: NIKON CORPORATION, Modell: NIKON D810, Belichtungszeit: 1/1000 sec, Blende: F/9.0, Datum/Uhrzeit: 21.04.2020 16:05:07, Brennweite: 42 mm, Bildgröße: 853 x 1280 Pixel


geschrieben von: Torka
Datum: 24.04.20, 20:36

Fetzt trotzdem * ;D

geschrieben von: Detlef Klein
Datum: 24.04.20, 21:01

Hallo und Guten Abend,
ich frage mich seit geraumer Zeit (ok, 10 Min.) was dieses Bild berechtigt, in die Galerie aufgenommen zu sein. Oben langweiliger Himmel, rechts eine Wüstenei, links herausragende (aus dem Buschwerk) Fabrikhallen mit davor stehender Schallschutzwand. Diagonal ein Zug, begleitet von zwei Stromschienen.. Für mich leider kein Galeriefoto. Da bin ich von Dir, Oliver, Besseres gewohnt.
ciao Detlef

geschrieben von: Bw Husum
Datum: 24.04.20, 21:51

Ich muss Dettlev da zustimmen. Insbesondere der dominante Weg ist in meinen Augen ehrlich gesagt sehr unvorteilhaft, um es vorsichtig auszudrücken. Da wurden schon viele interessantere Bilder wegen "Gerümpel im Vordergrund" abgelehhnt (als man die abgelehnten Bilder noch sehen konnte, ohne das ich diese Diskussion jetzt wieser eröffnen möchte). Eine interssante Lok macht es in meinen Augen nicht aus. Nichts für ungut und viele Grüße,

Jens

geschrieben von: Olli Sydow
Datum: 24.04.20, 22:08

Leute, das Ding hat einen Punkt, mehr nicht. Da hängt vielleicht etwas "Lokalpatriotismus" mit. Und der Text enthält genau das. Hätte auch schief gehen können, und dann wär das so. So what?

geschrieben von: Toaster 480
Datum: 24.04.20, 23:25

Auch wenn es nicht unbedingt in die Galerie gehört, bin ich erfreut mal ein Streckenbild dieser seit vielen Jahren besonderen Betriebssituation zu sehen.

geschrieben von: Julian en voyage
Datum: 25.04.20, 01:14

Hallo zusammen,

neben Ollis Replik, die sicher nicht frei von etwas Berliner Schnauze ist, auch von mir noch ein paar Worte zum Bild: Es war und ist in der Tat ein Grenzfall, über den wir innerhalb des Teams während des Auswahlverfahrens unter Berücksichtigung diverser Aspekte diskutiert haben. Die einen hat das Frontlicht gestört, die anderen der Bildaufbau oder eben die genannte Unaufgeräumtheit. Wieder andere haben die besondere Betriebssituation oder den launigen Text, der hier zum Gesamtwerk dazu gehört, positiv ins Feld geführt. Ich habe letztendlich mit [-] gestimmt, kann aber auch gut damit leben, dass jetzt ein Foto dieser seltenen Betriebssituation (denkbar knapp!) seinen Galerieplatz gefunden hat, denn zumindest völlig uncharakteristisch für die Berliner Peripherie ist es ja nicht und insoweit vielleicht wertvoller, als manches "Feld-Wald-und-Wiesen-Motiv".

Viele Grüße und bleibt (wie bislang, danke dafür :)) sachlich!
Julian

geschrieben von: Rübezahl
Datum: 25.04.20, 13:13

Mit etwas mehr Brennweite hätte man mehr von dem unschönen Beiwerk aus dem Bild räumen können. So bleibt nur: Nicht schön, aber selten!

Gruß

Rübezahl

geschrieben von: Stenzo di Monaco
Datum: 26.04.20, 09:12

"Nicht schön, aber selten" darf dich kein Argument für die Galerie sein. Egal wie selten der Zug ist, solange solche Mängel sind, darf der zumindest nach den Regeln hier nicht aufgenommen werden.

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