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Die Rhumebrücke von Katlenburg
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 18.03.24, 09:34
Ist schon irgendwie strange... Man fährt seit gefühlt ...zig Jahren immer wieder in den Harz, kommt auch immer wieder auf dem Weg von Northeim nach Osterode durch Katlenburg an der Rhumebrücke vorbei, verbringt sogar einen einwöchigen Urlaub extra zum Akku-Ende anno 1989 im Harzvorland - und braucht fast bis zum Pensionsalter, um die Rhumebrücke erstmals abzulichten...!

Nehmen wir mal als Steilvorlage diese Aufnahme [www.drehscheibe-online.de] und beziehen uns auf eine dortige Fragestellung, ob die Umsetzung heute noch möglich ist. Voilá. Ein 648 passt auf die Brücke - aber jetzt kommt die Herausforderung, dass auch ein halbwegs sauberer und vor allem unbeschmierter LINT da aufkreuzt. Bei weitem keine Selbstverständlichkeit, und auch dieses Motiv gelang erst im zweiten Anlauf, zudem noch -nicht nur sprichwörtlich- Sekunden vor der nächsten Quellwolke.
Und wir sind wieder bei dem "Hätte-hätte-Satz". 613, 614, 212, 216...was hätte ich da 1989 für einen einteiligen 515 auf der Brücke gegeben. Gemacht haben wir die in der Nähe. Im Bahnhof Hattorf, Block Hammenstedt, all den Kram. Aber für die Brücke hat es nie gereicht. As time goes by...

Datum: 17.03.2024 Ort: Katlenburg [info] Land: Niedersachsen
BR: 648 (LHB/Alstom LINT 41) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 12 Punkte

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Baumblüte in Hohnstedt
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 17.03.24, 19:13
Hohnstedt an der Nord-Süd-Strecke. Bereits 19 Aufnahme aus Hohnstedt und Umgebung sind in der Galerie. Neuere und historische Ansichten, und früher war die Trasse vor dem Ort weitgehend frei von Buschwerk. Inzwischen restlos zugewachsen ist die mittägliche Ansicht auf den Ort mit der markanten Kirche. Aber einige hundert Meter weiter nördlich findet sich noch eine Lücke, und bereits Mitte März setzt bei den dortigen Büschen die Blüte ein, und dann kann man die schon mal mit ins Bild nehmen. Als passender Farbklecks erschien dann ein blauer Smartron mit der Betriebsnummer 192 043 mit seiner Containerwagenschlange. Ein silberner Metrans-Vectron -ebenfalls mit einem Kistenzug im Schlepp- wird folgen.

Datum: 17.03.2024 Ort: Hohnstedt [info] Land: Niedersachsen
BR: 192 (Siemens Smartron) Fahrzeugeinsteller: Northrail
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 1 Punkt
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MaK-Dynamik in Boltersen
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 14.03.24, 17:15
Von der Fotofahrt auf der Bleckeder Kleinbahn haben wir ja in der Galerie bereits diese beiden Bilder gesehen: [www.drehscheibe-online.de] [www.drehscheibe-online.de]. Und bevor der auf dem letztgenannten Bild erkennbare Bahnhof verlassen wird, muss er erst einmal erreicht werden...:-) Wir sehen hier den Zug bei der Einfahrt in den verträumten Bahnhof Boltersen, weit entfernt des gleichnamigen Ortes.
Die Kategorie müsste eigentlich "Zug schräg von unten" heißen - ein Bild gegen den allgemeinen Trend, Züge aus immer höheren Positionen aufnehmen zu wollen...;-)

Datum: 10.03.2024 Ort: Boltersen [info] Land: Niedersachsen
BR: 3264,3265 (alle MaK-Stangenloks) Fahrzeugeinsteller: AVL
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 6 Punkte
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Gestörte Sonntagsruhe in Erbstorf
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 12.03.24, 16:47
Am 10.03.24 fand eine kleine, aber feine Fotozugveranstaltung auf der Bleckeder Kleinbahn statt. Zum Einsatz kam die MaK-Stangenlok 46-01 des AVL mit einer kurzen Garnitur aus Ucs-Wagen verschiedener Bauserien. Im Vergleich zu früheren Veranstaltungen der Lüneburger, wie zum Beispiel dieser grandiosen Aktion [www.drehscheibe-online.de], präsentierte sich die MaK 600 D diesmal mit Räumern und bot somit ein eher skandinavisches Bild - und somit eine willkommene Abwechslung zu früheren Fahrten!
Die Tour führte von Lüneburg zum Hafen von Bleckede, und auch wenn am Nachmittag das Wetter nicht mehr so richtig mitspielte, hat dies der Stimmung unter den Teilnehmern aus nah und fern keinerlei Abbruch getan!
An dieser Stelle nochmals einen Dank an den Veranstalter, seine Supporter und dem AVL-Team! ;-)

Hier sehen wir das illustre Züglein, wie es mit seinem "Krabbenkutter" am frühen Vormittag die Sonntagsruhe in Erbstorf stört.

Zuletzt bearbeitet am 12.03.24, 16:51

Datum: 10.03.2024 Ort: Erbstorf [info] Land: Niedersachsen
BR: 3264,3265 (alle MaK-Stangenloks) Fahrzeugeinsteller: AVL
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 7 Punkte

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Wir lieben Lebensmittel
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 11.03.24, 18:30
Vor kurzem wurde dieses Bild eines ex-Mülheimer M-Wagens im Dienst der Schöneiche-Rüdersdorfer Straßenbahn in die Galerie aufgenommen: [www.drehscheibe-online.de]. Im Text wurde ja über den vielfältigen Fahrzeugeinsatz bei diesem kleinen Betrieb berichtet, und neben dem M-Wagen und dem Neubaufahrzeug aus Helsinki waren auch zwei Tatra-Sänften unterwegs. Beide präsentierten sich in einem bislang ungewohnten Outfit in schwarz mit teils gelben Fronten. Während der eine für die örtliche freiwillige Feuerwehr wirbt, ist der andere als Gourmet-Fahrzeug unterwegs. Während eine Dorfbewohnerin in der vorfrühlingshaft-beschaulichen Kirschenstraße zu Schöneiche soeben mit ihrer Töle gassi geht, rumpelt die Sänfte durch die ansonsten fast autofreie Straße Richtung Berlin-Friedrichshagen.

Datum: 08.03.2024 Ort: Schöneiche [info] Land: Brandenburg
BR: Straßenbahnen Fahrzeugeinsteller: SRS
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 1 Punkt
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Der neue Player in Rüdersdorf
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 09.03.24, 16:01
Ich möchte mit dieser Bildeinstellung an den sehr informativen Beitrag vom Toaster [www.drehscheibe-online.de] anknüpfen. Wie berichtet, hat die Schöneiche-Rüdersdorfer Straßenbahn in erster Linie für die Verstärkerkurse zur Jägerstraße zwei Zweirichtungsfahrzeuge der Reihe "M" aus Mülheim erworben. Dies auch, weil die ex-Heidelberger Düwags inzwischen in die Jahre gekommen sind und aktuell in Schöneiche nur noch das Radio Teddy zu hören ist.
Bei meinen Besuchen am 07. und 08.03.24 präsentierte sich der eingesetzte Fahrzeugpark recht bunt: auf der regulären Strecke waren zwei Hängebauch-Tatras in einem ungewohnt-dunklen Werbeoutfit unterwegs. Während der eine von ihnen Lebensmittel liebt, machte der andere Werbung für die lokale freiwillige Feuerwehr. Darüber hinaus war ein Helsinki-Wagen unterwegs, und als viertes Fahrzeug der M-Wagen mit der Nummer 77, der hier am Postamt in Rüdersdorf um die Ecke kommt - nach einem vorangegangenen Versuch vor 80 Minuten mit einem "Auto-Totalschaden".
Für die beiden Verstärkerkurse wurde am Nachmittag das Radio Teddy aus Heidelberg dazugeschaltet, während für den zweiten M-Wagen das Deutschlandticket gelöst werden musste...:-)


Datum: 08.03.2024 Ort: Rüdersdorf [info] Land: Brandenburg
BR: Straßenbahnen Fahrzeugeinsteller: SRS
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 0 Punkte
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Eine vorübergehende Teichlandschaft
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 05.03.24, 17:34
Mal wieder Zeit für Haustürgeschäfte...;-) Von den Eisenbahnfreunden fast unbemerkt zieht die RB 33 der ODEG unermüdlich ihre Kreise zwischen Potsdam Stadt und Jüterbog über Treuenbrietzen, ergänzt um die RB 37 zwischen Beelitz Stadt und Berlin-Wannsee. Insider erklären schon mal die RB 33 zur langweiligsten Nebenbahn Brandenburgs.
Nun, die Zeiten, in denen lokbespannte Züge mit V 100, Dicken und U-Booten pendelten, ist lange vorbei. Auch die Grubenloren mit zwei Steuerwagen sind Geschichte; heute pendeln LINT 54 durch die Mark zwischen den beiden Hauptstädten, der Zauche und dem Fläming. Güterverkehr...? Sechs Richtige...! :-( Und auch der Monsun der letzten Wochen und Monate hat vor der eher staubigen Mark nicht Halt gemacht und hinterlässt mancherorts noch überflutete Felder. So gesehen gleich hinter Beelitz Stadt, wo ein 1622 der ODEG sich in der vorübergehenden Teichlandschaft spiegelt.
Die Brücke links im Bild überspannt die Nieplitz, einen Nebenfluss der Nuthe.

Datum: 29.02.2024 Ort: Beelitz [info] Land: Brandenburg
BR: 622 (Alstom LINT 54) Fahrzeugeinsteller: ODEG
Kategorie: Hochstativ
Top 3 der Woche: 8 Punkte
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Im Sumpf der Beskiden
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 04.03.24, 18:00
Im Rahmen unserer Mai-Tour des Jahres 1989 haben wir für ein paar Tage auch einen Abstecher in die Beskiden gemacht. Nach zwei Tagen im Raum Wolsztyn wollten wir uns den Dampfbetrieb auf der Strecke von Nowy Sacz nach Chabowka anschauen - einer Strecke, welche in der Galerie mit mehreren Bildern bereits vertreten ist, allesamt mit neuern Datums. Wir hatten damals über die Strecke nur die Info, dass so gut wie jeder Personenzug zwischen den beiden Orten mit der Baureihe Ty2 bespannt werden sollte - und dass die Loks Kessel voraus gen Westen fahren. Allerdings hatten wir während der drei Tage mit einem Phänomen zu kämpfen, welches wir bislang von unseren Touren nicht kannten: wir hatten kaum Sonne...! Gut, die Tageseinreisen in die DDR fanden damals ausschließlich bei gutem Wetter statt, und auch die ersten Tage im Raum Wolsztyn schien überwiegend die Sonne. Aber hier unten in den Beskiden war es überwiegend bedeckt und mumpfig, und die Anzahl der Fotos mit Sonne konnten wir an einer Hand abzählen. Am Morgen des 11.05.89 kam vormittags wenigstens stundenweise die Sonne aus dem Dunst, und wir versuchten das beste daraus zu machen. Die Züge bestanden meist aus vier bis fünf Wagen, die den Ty in den Steigungen alles abverlangt hatten, und es gab gehörig auf die Ohren, wenn die Loks mit ihrem typisch-blechernden Sound an uns vorbeikofferten. In den langen Steigungen waren die Züge oft minutenlang vorher zu hören. Die Loks wiesen jedoch einen äußerst üblen Pflegezustand aus; es waren keineswegs die Zirkuspferde, die wir aus Wolsztyn kannten.
Wir sehen hier einen vormittäglichen Zug auf seinem Weg von Nowy Sacz nach Chabowka, wie ihn eine Ty2 durch die S-Kurve bei Pisarzowa wuchtet.

Für den Rest des Tages verschwand dann bis auf wenige Lücken die Sonne wieder hinter dichten Wolken. Und als nach weiteren zwei Tagen kein weiteres Sonnenbild im Kasten war, hatten wir von der Gegend die Nase voll, und es ging zurück in den Raum Gniezno, die letzten Ty43 zu Grabe tragen...

Scan vom Fuji-100 Kleinnbilddia

Datum: 11.05.1989 Ort: Pisarzowa [info] Land: Europa: Polen
BR: PL-Ty2 Fahrzeugeinsteller: PKP
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 9 Punkte

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Zum Wonnemonat in Konotop
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 02.03.24, 15:42
Konotop - ein Kult-Ort für Dampflokfotografen im Raum Wolsztyn. Es gab einen fotogenen Bahnhof nebst Wasserturm, welcher jedoch in erster Linie nachmittags umsetzbar war - oder mittags. Aber den Begriff "Hochlicht" kannten wir im Mai 1990 noch nicht; wir wunderten uns nur, warum auf den Aufnahmen des Mittagszuges von Wolsztyn nach Nowa Sol das Triebwerk immer so abgesoffen war...;-) Deshalb ist der Mittagszug, den wir in im Rahmen unserer Mai-Tour desöfteren verfolgt haben, nicht herzeigbar.
Viel besser im Licht lag daher der morgendliche Personenzug von Nowa Sol, den wir hier im Bahnhof von Lipiny Odrzanskie schon gesehen haben: [www.drehscheibe-online.de]. Auch am Morgen des 04.05.90 stand dieser Zug auf dem Programm, und wir erwarteten ihn bei der Einfahrt in Konotop. Das klerikale Gebäude im Hintergrund ist die Kirche St. Anna, den soeben die Ol49-14 mit ihrem üblich kurzen P 55022 passiert hat.

Konotop heute: das Bahnhofsgebäude steht noch, und der Wasserturm wurde sogar restauriert. Auf der Trasse von Wolsztyn über Konotop nach Nowa Sol wurde teilweise ein Radweg angelegt. In den Bahnhöfen stehen Schautafeln mit Hinweisen und Bildern zum früheren Dampfbetrieb. Einige Bahnhofsgebäude sind verfallen, andere wurden renoviert und werden privat genutzt.

As time goes by....

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 04.05.1990 Ort: Konotop [info] Land: Europa: Polen
BR: PL-Ol49 Fahrzeugeinsteller: PKP
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 1 Punkt
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Die Wiese hinter Kopanica
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 01.03.24, 20:55
Bleiben wir noch einen Moment bei dem abendlichen Zug von Wolsztyn nach Sulechow. Wir haben vor kurzem dieses Bild mit der Ol49-23 bei der Ausfahrt in Wolsztyn gesehen [www.drehscheibe-online.de], und ich glaube, bevor der Zug komplett die Brücke passiert hat, saßen wir schon wieder im Auto, auf zum nächsten Bild. Dieses entstand auf einer Wiese gleich hinter dem Bahnhof Kopanica, nur wenige Kilometer hinter Wolsztyn entfernt und nur zwei Halte weiter. Wir sehen hier diese herrliche Garnitur aus einem Dosto-Wagenpark sowie zwei Eindeckern dahinter. Und mit der Ol49-23 war tatsächlich ein wahres Prachtexemplar an Dampflok im Einsatz - und Wolsztyn hatte mehrere dieser Zirkuspferde im Stall...! ;-) Nach der Wiese von Kopanica ging es gleich wieder hinterher, und bis Sulechow sollten wir den Zug noch zwei weitere Male erwischen.

Nun muss man fairer Weise sagen, dass wir damals wie die armen Irren jedem Zug gefolgt sind, der in die Sonne fuhr. Aber aus heutiger Sicht fehlen im Prinzip die Stimmungsaufnahmen. Bilder mit Streiflicht sind von den Touren an einer Hand abzählbar, es zählten irgendwie nur 45 Grad Sonne aus dem Rücken. Kaum ein Moment, wo man mal innehielt und einfach dem Auspuffschlag des sich entfernenden Zuges hinterhergelauscht hat geschweige denn mal mit einem Zug mitgefahren ist. Es zählte nur das technisch perfekte Bild, nicht die Stimmung. Aus heutiger Sicht wäre man evtl. anders an die Sache herangegangen, aber so weit waren wir damals mit Mitte bis Ende 20 noch nicht. Wir freuten uns einen Kullerkeks über ein fast zehntägiges Schönwetterhoch - und wenn man heute die verstaubten Magazine aus dem Regal holt, merkt man, was fehlt. Mal ein paar nachdenkliche Zeilen...

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 01.05.1990 Ort: Kopanica [info] Land: Europa: Polen
BR: PL-Ol49 Fahrzeugeinsteller: PKP
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 7 Punkte

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Ausfahrt in Lipiny Odrzanskie
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 29.02.24, 18:30
Ein Zug, der es uns auf unserer Mai-Tour im Jahr 1990 ganz besonders angetan hat, war der morgendliche P 55022 von Nowa Sol nach Wolsztyn. Der Zug verkehrte am frühen Vormittag in nordöstliche Richtung und somit genau in die Sonne. Ein Motiv, welches wir für den Zug desöfteren angesteuert haben, war der fotogene Bahnhof von Lipiny Odrzanskie. Nachdem zunächst die Einfahrt mit dem Bahnhofsgebäude im Sack war, rannten wir an diesem Tag entlang des Zuges zur Ausfahrt, um noch die Anfahrt mitzuerleben. Nach kurzem Sprint bzw. Halt des Zuges ging es weiter Richtung Wolsztyn - und für uns ging der Sprint weiter zum Auto, denn in Konotop wollten wir dem Zug erneut auflauern.
Wir sehen hier am Morgen des 03.05.90 die Ol49-105, wie sie ihren P 55022 in Lipiny in Bewegung setzt.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 03.05.1990 Ort: Lipiny Odrzanskie [info] Land: Europa: Polen
BR: PL-Ol49 Fahrzeugeinsteller: PKP
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 5 Punkte

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Das abendliche Ritual
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 28.02.24, 20:33
Ein Genuss war in den 90er Jahren immer der abendliche P 4444 von Poznan nach Sulechow, der in Wolsztyn von Diesel auf Dampf umspannte. Auf unserer Mai-Tour anno 1990 stand dieser Zug an mehreren Tagen abends immer auf dem Programm, zumal er durch seine Dosto-Garnitur plus zwei Verstärkerwagen bestach und mal etwas länger war als die sonstigen Personenzüge nach Sulechow oder Nowa Sol, welche meist nur aus zwei oder drei "Sickenwagen" oder den deutschen n-Wagen sehr ähnlich aussehenden Wagen bestanden - was der Fotofreude jedoch keine Einschränkung darstellte...!;-)

Die Verfolgung dieses Zuges begann meistens kurz hinter Wolsztyn an einer Brücke, von der man zwei eingleisige Strecken gut einsehen konnte. Das hintere Gleis war den Zügen nach Zbaszynek vorbehalten, während das vordere kurz nach der Brücke gen Sulechow abknicken sollte.
Am Tag der Arbeit des Jahres 1990 sind wir Zeuge, wie die sehr gut gepflegte und reichhaltig verzierte Ol 49-23 ihre Reise in Wolsztyn gerade angetreten hat und sogleich unter der Brücke hindurchkoffern wird. Und für uns begann -wie fast jeden Abend- die Hatz nach Sulechow. Vier bis fünf Fotostellen waren bis dahin Pflicht...;-)

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 01.05.1990 Ort: Wolsztyn [info] Land: Europa: Polen
BR: PL-Ol49 Fahrzeugeinsteller: PKP
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 1 Punkt
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Preußens Gloria im Land des weißen Adlers
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 27.02.24, 20:12
Bleiben wir noch einen Moment auf der Strecke von Wolsztyn nach Sulechow. Drei nachmittägliche Personenzüge sorgten auf unseren Touren nach Polen in den Jahren 1989 und 1990 für ein reichhaltiges Programm. Nachdem man sich morgens und vormittags entweder um die Tkt48-Leistungen im Raum Rzepin-Miedzyrzecz oder zwischen Zbaszynek und Leszno gekümmert hat, stand regelmäßig der Mittagszug von Wolsztyn nach Nowa Sol an, bevor es ab dem frühen Nachmittag an die in Ost-West-Richtung verlaufende Strecke nach Sulechow ging - welche inzwischen längst abgebaut ist und von der Natur zurückerobert wird.

Wir haben vor kurzem ein hochinteressantes Dampflokbild der ÖGEG-657 in der Galerie gesehen, und mit dieser Aufnahme möchte ich an eine weitere, tatsächlich "echte" Preußin erinnern: hinter der Ok1 359 verbarg sich die P 8 "2431 Posen" alias 38 2155, welche nach dem Krieg -wie viele andere P 8 auch- in Polen verblieben ist. Nach langer Abstellzeit kam sie nach einer betriebsfähigen Aufarbeitung ab März 1989 als Museumslok nach Wolsztyn. Bis 2001 sowie von 2006 bis 2009 war die Lok betriebsfähig; seitdem ist es ruhig um die Preußin geworden.
Bei unserer einwöchigen Fototour im Mai 1989 stand die Lok kalt im Wolsztyner Schuppen, aber im Mai 1990 war sie täglich vor verschiedenen Planzügen unterwegs, meist nach Nowa Sol oder Sulechow. Also wurde sie in unser Fotoprogramm eingebaut, so oft es ging. Hier sehen wir sie vor dem abendlichen P 4444 bei Kopanica in Richtung Sulechow paffen. Den Planzug aus Posen mit seiner Dosto-Garnitur plus weiteren Wagen hat sie in Wolsztyn von der Dieseltraktion übernommen.

Mittlerweile ist mit der Ok1 322 seit dem Jahr 2001 eine weitere P 8 in Wolsztyn als rollfähiges Exponat zu bewundern. Und wer sich eingehend mit der Materie beschäftigt, entdeckt weitere preußische P 8, die noch an verschiedenen Standorten in Polen als Denkmals- oder Museumsloks vorhanden sind...;-)

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 02.05.1990 Ort: Kopanica [info] Land: Europa: Polen
BR: PL-Ok1 Fahrzeugeinsteller: PKP
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 7 Punkte

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Schönen Gruß nach Stuttgart
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 26.02.24, 16:56
Am letzten Wochenende ging es aus familiären Gründe nach Polen, u.a., um ein bissel Ahnenforschung zu betreiben und zu schauen, wo denn ein Teil der Vorfahren so herkam. Die mütterliche Linie hatte ihren Ausgangspunkt in Schlesien, und dann ging es über den Kreis Schwiebus-Züllichau auf der Flucht vor den Russen nach Berlin.
Was hat das mit der Galerie zu tun? Nun, wir waren in den Jahren 1989 und 1990 auf diversen Touren in Polen unterwegs, um nach dem offiziellen Dampfende bei der DR dem König Dampf im Nachbarland zu huldigen, wo noch in diversen Depots Einsätze von Dampflokomotiven statt fanden.
Natürlich begann man die ersten Exkursionen im Dampflokmekka Wolsztyn. Hier war u.a. die Strecke von Wolsztyn nach Sulechow noch fest in der Hand der Dampftraktion, und insbesondere die drei nachmittäglichen Personenzüge in westliche Richtung sollten uns auf unseren Touren häufig beschäftigen.
Kommen wir zum Bahnhof von Smolno Wielkie, früher Groß Schmöllen. Die Ty 42 148 ist mit ihrem P 4438 aus Wolsztyn soeben eingetrudelt und wird nach kurzem Halt mit ihrer Garnitur gen Sulechow aufbrechen. Bemerkenswert war der gute Pflegezustand der "Weiterbau-52", und der Joke war natürlich die Radkappe an der Rauchkammertür, wofür die Lok unter Eisenbahnfreunden recht bekannt war.
Letzten Samstag habe ich den Bahnhof erneut aufgesucht. Nach fast 34 Jahren. Das Bahnhofsgebäude steht noch, sogar die beiden Formsignale. Die Gleise liegen jedoch nicht mehr, und die Natur hat sich einen Großteil der Trasse bereits zurückerobert. Aber vor 34 Jahren sind wir bei unseren Touren regelmäßig zwischen Sulechow und Wolsztyn hin und her gefahren - vorbei an einem Wegweiser zu einem Dorf, in dem bis zum Krieg ein Teil meiner Vorfahren gelebt hat.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

P.S. wenn man den Standpunkt bei Railview angibt, sieht man, dass der Bahnhof sogar als Fotobjekt bei Maps erwähnt wird...;-)

Zuletzt bearbeitet am 26.02.24, 16:58

Datum: 01.05.1990 Ort: Smolno Wielkie [info] Land: Europa: Polen
BR: PL-Ty42 Fahrzeugeinsteller: PKP
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 3 Punkte

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Den Rennsteig hinauf
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 25.02.24, 21:06
Wie bereits erwähnt, führten uns nach der Wende diverse Fototouren nach Thüringen, um hier die Babelsbergerinnen im gepflegten Steilstreckenbetrieb zu erleben. Das tiefe Gebrumme der Maschinen ertönte über dem Rennsteig, auf Suhl-Schleusingen und auf der Strecke nach Großbreitenbach. Die Züge waren nie besonders lang, aber für den Freund historischer Garnituren ein Fest: bis 1993 sah man im Thüringer Wald noch die zweiteiligen grünen Doppelstockwagen; es dürfte mit das letzte Einsatzgebiet dieser Wagen gewesen sein. Dann sah man die Dicken vor Senftöpfen und wenig später auch vor den Dosto-Einzelwagen im mintgrünen Farbschema, tw. noch in Versuchslackierung. Parallel dazu gab es Züge mit den üblichen Bghw-Wagen, bevor später auf Suhl-Schleusingen die Dicken mit einem Karlsruher Kopf in mint unterwegs sein sollten - den man in jedem Endbahnhof umfahren musste, weil die Steuerleitung nicht passte.
Kommen wir nach Schmiedefeld, einem Ort unterhalb des Rennsteiges. Hier geht es steil den Berg hinauf, und wir nehmen mal dieses Bild einer 94 [www.drehscheibe-online.de], wie sie ihren Sonderzug den Berg hochwuchtet. So, nun spulen wir die Zeit mal fast auf den Tag genau 30 Jahre zurück und schauen uns an, wie spärlich die Vegetation damals dort aussah. Die Dampflok tauschen wir mal gegen eine Dicke, und die ex-Bauzugwagen wechseln wir mal gegen eine der letzten zweiteiligen Dosto-Garnituren aus. 228 607 brummt hier in langsamer Fahrt mit ihrem P 14722 Richtung Ilmenau und erreicht demnächst den Spitzkehrenbahnhof Rennsteig.

Scan vom Fuji-100 6x6-Dia

Datum: 24.04.1993 Ort: Schmiedefeld [info] Land: Thüringen
BR: 228 (V180) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 10 Punkte

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Passende Farben
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 23.02.24, 22:17
Die Elbe-Mulde-Vorflutbrücken zwischen Roßlau und Dessau. Immer wieder zog es mich an diese Brücken, angefangen vor der Wende mit einer 244: [www.drehscheibe-online.de] Mehrere Brücken boten hier verschiedene Fotomöglichkeiten, und eine davon ergab sich an dieser kleinen Brücke zwischen Elbe und Mulde.
Im Mai 2006 war der Planeinsatz der Baureihe 228 bei der DB AG beendet - aber diverse Loks dieser formschönen Baureihe hielten sich noch einige Jahre bei diversen privaten Verkehrsunternehmen. Es gab grüne Loks bei der Westfälischen Almetalbahn, blaue bei Spitzke und der Rennsteigbahn, rote bei Uwe Adam, eine orange-weiße bei Locon - und es gab die ITL. Dort sind vier ehemalige V180 in den Bestand des Unternehmens übernommen worden: die Wustermarker 228 119 als 118 001, die ex-Regierungslok 118 552 als 118 002, die Haldenslebener 228 585 als 118 003 und die Leipziger 228 124 als 118 004. Mit den Loks wurden diverse Güterzüge bespannt, u.a. der Zementklinkerpendel von Königs Wusterhausen nach Bernburg, den wir hier sehen, bespannt mit der 118 002...und farblich passend zum Umfeld.
Der Einsatz der Baureihe 118 bei der ITL ist längst beendet, aber bis auf die 118 004, welche in Kahla verschrottet wurde, sind drei Loks noch erhalten: die 118 001 wieder als -rollfähige- 118 119 im Traditions-Bw Lutherstadt Wittenberg, die 118 002 im historischen Lack als Ausstellungsstück, und die 118 003 als Denkmal bei der ITL in Pirna.

Und die Vorflutbrücken? Die Strecke zwischen Roßlau und Dessau wurde umfassend modernisiert. Da geht fotografisch gar nix mehr...:-(

Scan vom Fuji Velvia 6x6-Dia

Datum: 03.05.2006 Ort: Roßlau [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 228 (V180) Fahrzeugeinsteller: ITL
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 5 Punkte
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Vor 30 Jahren: moderne Zeiten am Rennsteig
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 22.02.24, 12:23
Nachdem sich das Einsatzgebiet der Babelsberger Dicken in den 90er Jahren immer mehr verkleinert hat, wir jedoch den formschönen Maschinen weiterhin treu bleiben wollten, folgten wir ihnen in ihre letzten Refugien. Diese lagen bis 1995 im Thüringer Wald, wo auf den Steilstrecken über den Rennsteig oder auf Suhl-Schleusingen die hochmotorisierten Sechsachser weiterhin unverzichtbar waren. Diverse Bilder in der Galerie zeugen von dem unermüdlichen Einsatz, bis 1993 sogar noch vor den zweiteiligen grünen Doppelstockeinheiten. Auch vor den Senftöpfen waren die Dicken zu sehen, aber das neue Farbschema machte natürlich auch vor dem Thüringer Wald nicht halt. Also nahmen wir zusehends mit den mintfarbenen Doppelstock-Einzelwagen vorlieb - einer Farbgebung, welche heute nach 30 Jahren bereits einen gewissen Kultstatus erreicht hat.
Eine der zahlreichen Fototouren führte uns im Sommer 1994 an den Rennsteig, und wie so oft begann der Tag mit dem Viadukt von Angelroda. Einige Bilder dieser Brücke sind bereits aus diversen Blickwinkeln in die Galerie gelangt, und irgendwie sehen die etwas neueren Bilder so aus, als wäre das Viadukt deutlich freier als noch zur Mitte der 90er Jahre. Jedenfalls sehen wir hier die 228 700, wie sie ihre sanitärfarbene Dosto-Garnitur knapp über der Baumgrenze über das Viadukt wuchtet - und seien wir ehrlich: eine Garnitur aus drei grünen Bghw wäre zwar stilvoller, aber würde bei diesem Motiv hoffnungslos vor dem Hintergrund absaufen. Also stellen wir mit diesem Zug den Inbegriff der Epoche V dar: die 228 700 mit ihrem DB-Magerkeks sogar auf der Front vor den farblich gar nicht mal so unpassenden Wagen.

Dass die Baureihe seit 1993 für zwei Jahre ein weiteres Revival im Südharz und im Weserbergland feiern sollte, war für uns natürlich der Bringer. Doch davon später mehr...;-) Und dass der Einsatz der Arnstädter und später Erfurter Loks im Thüringer Becken bis 1997 andauern sollte, ahnte damals auch noch keiner - vom i-Punkt der MEG-Loks im Thüringer Oberland ganz zu schweigen...;-) Das Thema ist noch lange nicht durch...!:-)

Scan vom Fuji Velvia 6x6-Dia

Datum: 12.07.1994 Ort: Angelroda [info] Land: Thüringen
BR: 228 (V180) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 5 Punkte
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Zwei "Dicke" auf einem Bild
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 20.02.24, 13:15
Ich trage mal bewusst "dick" auf und behaupte, dass der wohl berühmteste Wasserturm nördlich der Mainlinie in dem kleinen Ort Blumenberg in der Börde steht...;-) Nicht umsonst sind bereits zahlreiche Bilder von dem leider inzwischen völlig bedeutungs- und motivlosen Kreuzungsbahnhof in der Galerie vorhanden. Der Wasserturm steht noch, ist aber ziemlich zugewachsen und rottet vor sich ihn, in der Befürchtung, dass er irgendwann in sich zusammenfällt.
Im März 1988 war der Turm noch ein dankbares Motiv - nicht nur für die übliche Oscherslebener 50.35, welche hier wie so oft mit ihrem Güterzug aus Magdeburg erwartet wurde, sondern auch für alles weitere, was aus nordöstlicher Richtung den Bahnhof erreichen würde. Dies waren natürlich die Personen- und Eilzüge aus Magdeburg, und an dem Tag kam auch ganz unscheinbar die 118 549 aus Richtung Eilsleben angekullert.
Die Lok gehörte seinerzeit zum Bw Magdeburg, welches jedoch seine Dicken nur noch von der ESt. Eilsleben aus einsetzte, insbesondere auf der Strecke zwischen Marienborn und Magdeburg, aber auch auf der verträumten Nebenbahn über Wanzleben.
Unserer 118 549 sollte kein langes Leben mehr beschieden sein. Nur ein halbes Jahr später wurde sie z-gestellt.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 19.03.1988 Ort: Blumenberg [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 228 (V180) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 7 Punkte

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Ausfahrt Bad Doberan
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 19.02.24, 19:32
Bad Doberan...kennt man eigentlich nur als Ausgangspunkt vom Molli. Aber kurz nach der Wende gab es dort noch einen Dieselbetrieb, welcher aus heutiger Sicht -historisch gesehen- durchaus mit der Schmalspurbahn mithalten konnte. Das Bw Wismar setzte bis zum Frühjahr des Jahres 1992 noch seine Babelsberger Dicken vor Personenzügen auf der Strecke von Rostock nach Wismar ein, und nach dem Fototag des 23.02.90 führte eine weitere Tour im März 1991 wiederum an die Ostseeküste - natürlich wieder zum Molli, aber auch, um die letzten Einsätze der Dicken vor den Personenzügen entlang der Küste einzufangen.
Bilder aus diesen Touren haben wir schon gesehen [www.drehscheibe-online.de], auch den "Flop" vom gleichen Tag: [www.drehscheibe-online.de]
Bei diesem Zug war jedoch die Welt noch in Ordnung, und wir sehen hier die 118 679, wie sie am 26.03.91 vor einer V100 mit einem Personenzug nach Wismar den Bahnhof von Bad Doberan soeben verlassen hat und das wuchtige Stellwerk passiert. Die Lok quittierte nur wenige Wochen später ihren Dienst in Wismar und wurde am 28.05.91 nach Güstrow abgegeben. Hier hielt sie sich noch bis zu ihrer z-Stellung am 31.08.92.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 26.03.1991 Ort: Bad Doberan [info] Land: Mecklenburg-Vorpommern
BR: 228 (V180) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 6 Punkte
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Das alte Bahnwärterhaus bei Teschow
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 17.02.24, 21:09
Bleiben wir noch einen Moment bei den Babelsberger Dicken, fahren aber von der Lausitz an die Küste. Bis 1992 waren hier noch Wismarer 118 vor den Personenzügen zwischen Wismar und Rostock zu sehen. Kommen wir zu einer Fototour im Februrar 1990 zum Molli. Hier wurde zunächst die Schmalspurbahn von Kühlungsborn nach Bad Doberan beackert, und irgendwie ergaben sich hier die besten Aufnahmen in der Zeit vom frühen Morgen bis zum späten Mittag. Eine Stippvisite zum Bahnhof ergab die Erkenntnis, dass vor den Personenzügen auf der benachbarten Normalspurstrecke Babelsberger Dicke unterwegs waren - und schwupp: wurde das Thema gewechselt, und für den Nachmittag stand die Baureihe 118 auf dem Programm. Verweisen wir hierzu auf diese sehenswerte Aufnahme [www.drehscheibe-online.de] und die entsprechende Antwort darauf: [www.drehscheibe-online.de]. Zwischen Rostock und Wismar waren sowohl vier- als auch sechsachsige Maschinen der Baureihe 118 unterwegs, und somit wurde ohne jede vorherige Ortskenntnis die Strecke erkundet, mit anderen Worten: kick and rush: Foto machen, anschließend hinterher und gucken, was geht...;-) Auf diese Weise entstand am Nachmittag des 23.02.90 bei Teschow die Aufnahme der 118 666, wie sie mit ihrem P 15131 von Rostock nach Wismar dieses alte Bahnwärterhaus passiert. Und es ist wie immer: man freut sich über diverse Aufnahme vom Molli, wie er sich entlang diverser PKW aus DDR-Produktion seinen Weg durch die Goethestraße bimmelt - und ärgert sich, dass man von den fast noch viel wertvolleren "Dicken" vor den typischen Bghw-Garnituren nicht noch viel mehr Bilder angefertigt hat. Ein Jahr später war der Stern der 118 beim Bw Wismar schon fast gesunken - und der Molli fährt immer noch...;-)

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Zuletzt bearbeitet am 18.02.24, 18:27

Datum: 23.02.1990 Ort: Teschow [info] Land: Mecklenburg-Vorpommern
BR: 228 (V180) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 14 Punkte

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Die klassische Hauptstrecke
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 15.02.24, 17:04
Wir verlassen mal kurz die Hauptstadt, bleiben aber noch einen Moment bei den Babelsberger Dicken, somit in meinen Augen bei der formschönsten Baureihe, die der DDR-Lokomotivbau jemals hervorgebracht hat. Auch wenn jetzt möglicherweise der eine oder andere widerspricht, aber ich stelle diese Baureihe in punkto Ästhetik auf Augenhöhe mit der Bundes-V200. Liegt vielleicht auch daran, dass man die Baureihe 220 1984 im Harz, Cuxhaven oder Lübeck "zu Grabe getragen hat", während die Babelsbergerin den Hobbyweg noch ein gutes Dutzend weitere Jahre begleitet hat.

Kommen wir zu einer Fototour in die Lausitz anno 1994: hier war der Einsatz der Baureihe 228, wie sie nunmehr hieß, in Bautzen und Zittau bereits beendet. Aber in Görlitz hielten sich zum Juli 1994 noch zwei "Dicke", welche in den U-Boot-Plänen mitliefen. Mit dieser Aufnahme vom Putzkauer Viadukt [www.drehscheibe-online.de] wurde auf den besonderen Fang bereits hingewiesen, und die Lok ist mir an dem Tag bereits mittags mit einem Personenzug von Bautzen nach Dresden bei Siebitz begegnet. Hier kommt sie uns kurz hinter Bautzen auf klassischer Hauptstrecke mit Doppeltelegrafenmasten entgegen - einem Motiv, welches bereits mit der Dampftraktion den Weg in die Galerie gefunden hat: [www.drehscheibe-online.de]. Natürlich wurde danach sofort spekuliert und gerechnet, mit welchem Zug die Lok ab Dresden im Anschluss unterwegs sein würde - und anscheinend standen die Sterne für den Tagesabschluss am "Putzkauer" richtig..;-)

Scan vom Fuji Velvia 6x6-Dia

Datum: 21.07.1994 Ort: Siebitz [info] Land: Sachsen
BR: 228 (V180) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 10 Punkte

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Eine "Dicke" in Ruhleben
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 14.02.24, 19:13
Es gibt Ecken in Berlin, denen man die Großstadt nicht ansieht. Hierzu gehört der Bereich zwischen dem ehemaligen S-Bahnhof Siemensstadt-Fürstenbrunn und dem Güterbahnhof Ruhleben. Hier verlaufen getrennt voneinander zwei eingleisige Strecken: eine kommt von Berlin-Moabit, wobei hier ein ehemaliges S-Bahngleis genutzt wird, welches seit dem S-Bahn-Streik im Jahr 1980 nicht mehr von der S-Bahn befahren wurde. Das zweite Gleis zweigt am Stellwerk "Chag" (wir erinnern uns...;-) ) vom westlichen Innenring ab und führt ebenfalls nach Ruhleben, wobei kurz vor dem Güterbahnhof Ruhleben eine sehr weite Kurve durchfahren wird.
Am Nachmittag des 20.06.89 beobachten wir von der Brücke des Gütergleises zum Kraftwerk Reuter die 118 207 (...welche auch sonst...? ;-) ), wie sie mit einem Zug voller uriger Kesselwagen die langgezogene Kurve befährt, bevor sogleich der Güterbahnhof Ruhleben erreicht wird.
Zur Orientierung: im Hintergrund sehen wir den 60 m hohen Wasserturm am Spandauer Damm, welcher in den Jahren 1909/1910 errichtet wurde.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Zuletzt bearbeitet am 14.02.24, 19:15

Datum: 20.06.1989 Ort: Berlin Ruhleben [info] Land: Berlin
BR: 228 (V180) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 9 Punkte

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Produkte der Waggon Union
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 13.02.24, 19:31
Die Waggon Union - ein Unternehmen in Berlin-Borsigwalde, spezialisiert für Schienenfahrzeuge und Omnibusaufbauten. Der "Toaster" stammt von ihr, m.a.W. die S-Bahn-Baureihe 480, ferner U-Bahnwagen und SD-Doppeldeckerbusse für die BVG. Ferner die Straßenbahnwagen Typ GT6 und GT8 für Karlsruhe. Darüber hinaus zahlreiche Güterwagen, u.a. 300 Container-Tragwagen Sggmrs 715 für die Kombiwaggon, ferner Bpmz und Bvmz für die IC-Flotte der Bundesbahn.
Wie kamen die Produkte der Waggon Union in die große weite Welt? Ganz einfach: über den Schienenweg ab Berlin-Tegel. Oft eingereiht in die Nahgüterzüge ab Tegel, waren die fertigen Produkte der Waggon Union häufig auf den Berliner Schienen zu sehen - wie hier am Nachmittag des 01.04.89.
Wir lungerten an diesem Tag auf dem S-Bahnhof Wedding herum - der damals zusammen mit der Ringbahn seit 1980 im Dornröschenschlaf lag. Am Bahnsteigende befand sich ein kleines Gebäude, von dessem Dach man den Ausblick auf die typischen Mietskasernen der Stadt sowie die Trasse der Ringbahn und ihrem Gütergleis aus Richtung Tegel über Gesundbrunnen hatte. Der Franzosenzug ging an dem Tag ins Netz - mit der ewigen 118 207 vom Bw Wustermark, über die schon an anderer Stelle berichtet wurde. Und ebenso oft erschien die 118 312, mit ihrem Outfit ohne durchgehende Bauchbinde die andere "Langweilerin" aus Wustermark. Heute jedoch erschienen beide Loks im Blockabstand. Den Franzosenzug hatten wir auf dem Schirm, und diesem folgte i.d.R. der Tegel-Güterzug mit der Baureihe 106. Heute war jedoch eine weitere 118 im Einsatz und überraschte uns mit dieser Fuhre aus zwei brandneuen Tragwagen sowie einem IC-Wagen aus Borsigwalde. Wer genau hinsieht, erkennt im Schatten am Zugschluss die sonst übliche 106.

Und die Waggon Union? Wurde 1990 von ABB Henschel aufgekauft - welches später in Adtranz überging, welches wiederum von Bombardier übernommen wurde.

Die Containertragwagen Sggmrs 715 sah man desöfteren in den Klv-Zügen ab dem Hamburg- und Lehrter Güterbahnhof, wie hier: [www.drehscheibe-online.de]
Und der Wedding? Sieht heute in etwa so aus: [www.drehscheibe-online.de]. Krass, wa...?

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia


Datum: 01.04.1989 Ort: Berlin Wedding [info] Land: Berlin
BR: 228 (V180) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 12 Punkte
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Gruß an "Chag"
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 12.02.24, 14:29
Was wäre eine Berlin-Reise ohne das Stellwerk "Chag"..?;-) So mancher frühe Nachmittag der späten 80er Jahre wurde an dieser Kombination aus Stellwerk und Kastenbrücke verbracht, und der Güterverkehr von Ruhleben oder Moabit brachte immer irgendeine Aktivität mit, und sei es auch nur eine lumpige Lz...:-)

Das Stellwerk haben wir in der Galerie bereits in diesen beiden Einstellungen [www.drehscheibe-online.de] [www.drehscheibe-online.de] gesehen, und eine Solo-106 ist nun auch nix außergewöhnliches, sondern eher der normale Alltag. Aber den Gruß des Lokführers zurück an den Stellwerker fand ich allerliebst - und wir erkennen hinter der Lz noch das gezogene Hp 2 - für uns immer das "Signal", um Position zu beziehen.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 11.07.1989 Ort: Berlin Charlottenburg [info] Land: Berlin
BR: 344-347 (alle V60-ost) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Menschen bei der Bahn
Top 3 der Woche: 17 Punkte

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Falkenhagen (Kr. Nauen)
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 08.02.24, 14:46
Falkenhagen im Kreis Nauen...kennt wahrscheinlich keine Sau. Dabei war dieser Bahnhof abseits jeder Zivilisation mitten im Wald nordwestlich von Falkensee seinerzeit ein wichtiger Umsteigepunkt. Im Stil eines typischen Bahnhofes am Berliner Außenring geführt, konnte man von hier zwischen drei Kursbuchstrecken wechseln: den Bahnhof erreichte die KBS 125 von Potsdam, die KBS 130 von Berlin-Lichtenberg oder Oranienburg und die KBS 131, wahlweise von Nauen oder Staaken, nach der Wende auch Berlin-Spandau. Man konnte also im Prinzip in die Richtungen fahren, welche ein Geistlicher in der Kirche mit seiner Hand beschreibt, wenn er zum Ende der Messe den Segen spricht...;-)

Wir schreiben den ersten Tag der deutschen Einheit. Und was macht man an so einem Tag? Man vollzieht dieselbe, indem man sich das nahe Umland von Berlin anschaut und auf Ecken stößt, die man zwar vorher vom Namen her kannte, aber nie einen Fuß hinbewegt hat, obwohl die gleich hinter der Mauer lagen. Und so führte der Weg an dem Tag nach Falkensee und Albrechtshof [www.drehscheibe-online.de] [www.drehscheibe-online.de] [www.drehscheibe-online.de] , um zu erkunden, welche aus heutiger Sicht noch lebenden Fossilien des DDR-Schienenverkehrs da umherfuhren. Und so ging es auch nach Falkenhagen, um zu schauen, wo denn die Dosto- und Gliederzüge so hinfuhren.
Wir erleben in Falkenhagen die Durchfahrt des DDR-Binnenschnellzuges D 534 von Berlin-Lichtenberg nach Wismar über Schwerin, geführt von der 132 651. Rechts im Hintergrund wird gleich ein LVT für seine kurze Reise nach Staaken bereitgestellt, aber er musste vorher in die Ausweiche , um einen Dosto-Zug von Albrechtshof nach Birkenwerder vorbeizulassen.
Ein Blick in die Kursbuchtabellen verrät einen extrem dichten Takt auf allen o.g. Strecken.

Und heute? Viel Spaß beim Suchen der Spuren des Bahnhofs Falkenhagen, irgendwo im Wald hinter Falkensee...;-)

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 03.10.1990 Ort: Falikenhagen [info] Land: Brandenburg
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 6 Punkte
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Im Dschungel der Großstadt
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 07.02.24, 13:01
Es gab in Berlin Fotopunkte, welche sich nur an einem Tag der Woche umsetzen ließen. Dazu zählte dieser Blick hier, aufgenommen aus einer Stellwerksruine am Sachsendamm in Berlin-Schöneberg. Ältere Semester werden sich noch an das Nadelöhr der Berliner Stadtautobahn erinnern: die A 100 endete hier jahrelang an einer ebenso wuchtigen wie engen Betonbrücke, über welche seinerzeit nur ein einziges befahrenes Gleis verlief: das Gleis vom Güterbahnhof Papestraße zum Anhalter Güterbahnhof bzw. zum Postbahnhof am Postamt an der Luckenwalder Straße.
Es hat Jahre der Verhandlungen zwischen dem Senat von Berlin und der Reichsbahn gedauert, um diese Brückenkonstruktion zu beseitigen. Letztendlich hat man eine Lösung gefunden, und wer heute diesen Abschnitt der A 100 befährt -wenn er nicht eh im ewigen Dauerstau in Schöneberg steht-, wird sich diese Situation zum Ende der 80er Jahre kaum vorstellen können.
Nun, oberhalb der Brückenkonstruktion befand sich eine Stellwerksruine, aus welcher sich der Blick auf die eingleisige und zugewucherte Strecke ergeben hat. Und nur an Samstagen gab es hier in den Mittagsstunden eine Übergabe vom Anhalter Güterbahnhof, welche nach zweimaligem Kopfmachen in den Güterbahnhöfen Papestraße und Tempelhof Richtung Grunewald unterwegs war. Montags bis freitags war diese Leistung deutlich später unterwegs.

Was sehen wir auf dem Bild noch? Der Zug unterfährt die ehemalige Verbindungskurve vom südlichen Innenring zum Güterbahnhof Papestraße, und rechts erkennen wir noch das Gebäude des S-Bahnhofes Papestraße.
Und heute? Der Postbahnhof sowie Anhalter Güterbahnhof sind lange Geschichte, und auf dem Areal oberhalb des Sachsendamms erstreckt sich der Bahnhof Berlin-Südkreuz.

Zur Beleuchtungssituation: der Zug hat mittags Gleisachse. Aber anders lässt es sich nicht darstellen, und das Bild ist exemplarisch für diverse Strecken, welche sich inmitten der Großstadt einsam durch den Dschungel kämpften.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia


Datum: 11.03.1989 Ort: Berlin Schöneberg [info] Land: Berlin
BR: 344-347 (alle V60-ost) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 8 Punkte
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Der Transitkorridor
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 06.02.24, 15:54
Der Bau der Berliner Mauer im August 1961 brachte mit ihr einige Absurditäten, deren Ausmaß man erst mit dem Fall derselben ab dem November 1989 so richtig verinnerlicht hatte. Hierzu zählte die Situation am westlichen Stadtrand von Berlin, in Staaken. Staaken war zum einen der westliche Rand von Spandau, und Staaken (West) lag im Osten...Nun, für uns Berliner war auf der Brücke des Nennhauser Damms Richtung Berlin das letzte machbare Motiv, und wir sehen hier auf einer Aufnahme aus dem Jahr 1994 einen IC Richtung Hamburg und dahinter die Reste des ehemaligen S-Bahnhofes Staaken. [www.drehscheibe-online.de]

Wendet man auf dieser Brücke den Blick in die westliche Richtung (also in den Osten...;-) ), so haben wir hier früher immer die Interzonenzüge durch einen zweigleisigen, eingemauerten Transitkorridor fahren sehen, welcher nach einigen Kilometern aufhörte. Der Korridor diente zur Abgrenzung der Transitstrecke von Berlin Richtung Wustermark zu einer parallel liegenden Strecke, welche zum Endpunkt Staaken führte und im Reichsbahn-Kursbuch unter der Nummer 131 zu finden war. Hier gab es einen recht dicht getakteten Verkehr mit Ferkeltaxen nach Wustermark sowie nach Falkenhagen als Anschluss an die „Sputniks“ auf dem Berliner Außenring.

Schauen wir uns also dieses Mauer-Monstrum mal an: wir sehen am Nachmittag des 07.08.90, wie die 132 118 mit ihrem D 338 nach Hamburg diese Szenerie passiert. Rechts hinter der Mauer verläuft das Gleis zum stumpf gelegenen Bahnhof von Staaken, welcher 1951 für den DDR-Binnenverkehr errichtet wurde und im Hintergrund als monotones Betongebäude schwach sichtbar ist.
Ganz im Hintergrund erkennen wir die o.g. Brücke am Nennhauser Damm, welche auf West-Berliner Stadtgebiet lag. Wer genau hinsieht, erblickt in Berlin die Spitze vom Rathaus Spandau, den Kühlturm sowie die Schornsteine des Kraftwerkes Reuter sowie weitere Industriebauten.

Ja, die deutsche Teilung hatte viele Gesichter...

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 07.08.1990 Ort: Staaken [info] Land: Brandenburg
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 15 Punkte

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Über den Spandauer Schifffahrtskanal
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 05.02.24, 19:34
Mit diesem Wimmelbild [www.drehscheibe-online.de] habe ich jüngst den "Tegel-Zug" in der Galerie vorgestellt. Und wie bereits an anderer Stelle erwähnt: was nach Tegel fährt, muss irgendwann wieder zurückkommen. Und so sah das nachmittägliche Fotoprogramm oft so aus, dass neben den zahlreichen Zügen vom Hamburg- und Lehrter Güterbahnhof auch eine 106 mit ihrer Übergabe von Tegel aufkreuzte. An den drei Tagen, an denen der Franzosenzug ab Tegel verkehrte, kam der Nahgüterzug im Block hinterher, denn das Rangiergeschäft war erledigt. An den Tagen ohne Franzosenzug kam der Tegel-Zug auch gerne mal etwas früher.
Hier sehen wir ihn am späten Nachmittag des17.06.89 auf der Brücke über den Spandauer Schifffahrtskanal, über welchen man zum Nordhafen gelangt. Diese Brücke wurde bereits vor einiger Zeit aus dieser Position gezeigt [www.drehscheibe-online.de], aber es lässt sich auch aus einer Grünanlage am Nordufer umsetzen. Und: wir erinnern uns an den Kühlwagen...;-)

Die Brücke ist inzwischen einer modernen Konstruktion gewichen. Hinter meterhohen Schallschutzwänden liegen zwei S-Bahn-Gleise und parallel dahinter zwei Gleise für den Verkehr von Moabit Richtung Gesundbrunnen. Dahinter überspannt der Overfly mit der Trasse von Gesundbrunnen Richtung Hauptbahnhof (tief) die Szenerie.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Zuletzt bearbeitet am 05.02.24, 19:38

Datum: 17.06.1989 Ort: Berlin Moabit [info] Land: Berlin
BR: 344-347 (alle V60-ost) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 19 Punkte

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Morgendlicher Blick auf den Gbf. Moabit
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 04.02.24, 12:53
So, bleiben wir noch einen Moment im Berlin zur Wendezeit und kommen mal ein bissel zum Güterverkehr. Hiervon sind ja bereits schon einige Bilder in der Galerie enthalten, aber es gibt Fotostellen, welche wundersamer Weise bis heute fehlen! So zum Beispiel der frühmorgendliche Blick von der Putlitzbrücke auf den Güterbahnhof Moabit. Nachmittagsbilder von dieser Brücke existieren, aber die Tage sind ungezählt, an denen wir im Hochsommer werktags vor dem Job dort aufkreuzten. Und man wurde immer belohnt! Binnen 90 Minuten kamen dort drei Klv-Züge zum nahen Hamburg- und Lehrter Güterbahnhof, bespannt mit Russen der Baureihe 130 oder 132. Dann der Tegel-Zug, wie wir ihn hier sehen: ein Nahgüterzug mit Wagen für den Güterbahnhof Tegel. Die Haubenwagen gehen nach Thyssen Bandstahl, die weiteren Wagen zu diversen weiteren Anschließern, und am Zugschluss hängt ein Kühlwagen mit Lebensmitteln für die französischen Besatzer (…;-) ), welche uns ansonsten 3 x pro Woche mit dem legendären Franzosenzug beglückt haben, welcher an diesem Motiv etwas später auch noch aufkreuzen wird. Die 110 wird mit einem Nahgüterzug gegen Mittag in Tegel wieder aufbrechen, aber die 106 wird den ganzen Tag für Rangierarbeiten dort benötigt, bevor sie am späten Abend mit einem weiteren Nahgüterzug wieder zurückkommt.

Was kam an dem Wimmelmotiv an der Putlitzbrücke noch so? Gerne weitere Übergaben mit Goldbroilern zum Westhafen, und mit viel Glück kam auch mal eine dicke Babelsbergerin mit einem Fcs- Zug für die nahe Sandbude hinter HuL oder ein Kesselzug für das Tanklager am Westhafen. M.a.W. dort war morgens immer Ballett!
Und heute? Die OL-Masten stehen dort derart unglücklich, dass jeder ernsthafte Versuch eines Fotos zum Scheitern verurteilt ist. Und Güterzüge fahren schon lange nicht mehr nach Tegel.

Schaut euch in der Galerie die Nachmittagsbilder von der Putlitzbrücke an, denn was morgens dort ankommt, muss nachmittags wieder zurück!

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 15.06.1989 Ort: Berlin Moabit [info] Land: Berlin
BR: 202,204 (alle V100-Ost-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 8 Punkte

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Der Kohlenstaubzug
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 02.02.24, 16:13
Die "ODEG" hat mit diesem Bild [www.drehscheibe-online.de] auf die Bedienung der Rheinbraun Brennstoff GmbH in Brandenburg an der Havel hingewiesen. Ein bis zwei Mal pro Woche erhält die Rheinbraun eine Fuhre Kohlenstaub, welche auf den letzten Metern von der ITB befördert wird. In der Regel erfolgt die Zu- und Abfuhr der Wagen bis Brandenburg von Seddin aus, und im Güterbereich des Brandenburger Hauptbahnhofes übernehmen die ITB-V100 die Garnitur und befördern sie zu dem Anschließer, welcher direkt am Silokanal liegt.
Kommen wir zurück in den Sommer 2020: hier fanden über einen mehrwöchigen Zeitraum Umleitungen aller Güterzüge zum Quenz sowie zu den weiteren Anschließern über die eingleisige Nebenbahn von Rathenow statt - einer Strecke, auf der bis auf die Bedienung von Premnitz planmäßig kein Güterverkehr statt findet und somit die lokale Fangemeinde aus dem Häuschen holte...;-). Die Stahlzüge von und zum Quenz, ein Nahgüterzug -und der Kohlenstaubzug- mussten ihren Weg über Rathenow, Premnitz und Pritzerbe nehmen, und hierfür wurde sogar der Reisezugfahrplan der ODEG so verändert, dass Zugkreuzungen der Güterzüge mit den damals noch eingesetzten GTW 2/6 in Pritzerbe eingelegt werden konnten, m.a.W. man konnte die Uhr nach den Zügen stellen. Hier sehen wir am Abend des 30.07.2020 die 232 531, wie sie bei Premnitz mit dem Kohlenstaubzug am Haken in das Abendlicht gen Rathenow zieht. Die Behälterwagen haben noch einen weiten Weg bis ins Ruhrgebiet vor sich.

Datum: 30.07.2020 Ort: Premnitz [info] Land: Brandenburg
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 4 Punkte

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Mit Volldampf durch Polen
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 01.02.24, 18:03
Vor kurzem wurde vom Saarländer diese ansprechende Aufnahme der CFL 5519 [www.drehscheibe-online.de] in die Galerie aufgenommen. Die Geschichte dieses Galerievorschlages ist sehr ähnlich wie der der CFL-Lokomotive: auch hier wurde nach dem Krieg eine bereits von der Reichsbahn bei zwei Lokomotivfabriken im besetzten Polen bestellte Serie der Baureihe 42 weitergebaut. Während drei Original-42 in Polen verblieben sind und hier anfangs die Baureihenbezeichnung Ty 3 erhielten, wurden bei den Fabriken Fablok und Cegielski insgesamt 129 Lokomotiven der Baureihe Ty 43 gebaut; sie waren ursprünglich mit der deutschen Baureihe 42 identisch.
Später wurden alle noch betriebsfähigen Loks beim Depot Gniezno zusammengezogen und bis Anfang der 90er Jahre ausgemustert. Von den drei Original-42 wurde im Jahr 1990 ein Exemplar, die 42 1427 alias Ty43-126, betriebsfähig aufgearbeitet, wieder mit ihrer ursprünglichen Nummer Ty 3-2 versehen und von Wolsztyn aus im Museumsdienst eingesetzt. Nach Ablauf ihrer Kesselfrist im Jahr 2002 wurde die Lok zunächst in Gniezno und später in Leszno hinterstellt.

Auf dem Bild sehen wir die Ty 43-123, wie sie am 27.02.89 mit ihrer Fuhre von Naklo über Janowiec (siehe auch hier: [www.drehscheibe-online.de] ) nach Gniezno koffert, hier aufgenommen bei Damaslawek.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Zuletzt bearbeitet am 01.02.24, 18:18

Datum: 27.02.1989 Ort: Damaslawek [info] Land: Europa: Polen
BR: PL-Ty 43 Fahrzeugeinsteller: PKP
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 6 Punkte

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Die Rückleistung des Postwagens
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 31.01.24, 14:52
Im Rahmen unserer Berlin-Reise zur Vor- und Nachwendezeit sind wir hier auf den D 343 von Hannover nach Berlin eingegangen, welcher an seiner Zugspitze einen Postwagen beförderte: [www.drehscheibe-online.de] . Und wenn man mit der Galerieeinstellung von alten Berlin-Bildern beschäftigt ist, so wird damit auch ein Interesse an weiteren Informationen geweckt. Und somit bin ich auf einen Zugbildungsplan der Deutschen Reichsbahn aus den Jahren 1989/90 gestoßen, in welchem u.a. auch die früher so genannten "Interzonenzüge" aufgelistet waren. Und so findet sich beim D 343 der Hinweis auf den Postwagen, wonach dieser ab Berlin auf den D 395 nach Warschau übergeht, welcher am Abend des Tages der Ankunft des D 343 Berlin Richtung Polen verlässt. Das gleiche Spiel findet demzufolge in der Gegenrichtung statt: hier bringt der D 394 aus Warschau mit einer Ankunft in Berlin gegen 9 Uhr den Postwagen mit, welcher dann in den Nachmittagsstunden als letzter Wagen des D 342 Berlin in Richtung Hannover wieder verlässt. Wir sehen hier den D 342, wie er sich, noch im ehemaligen Grenzstreifen befindlich, vor der Charité in Schrittgeschwindigkeit in die Kurve legt. Der Fernsehturm grüßt aus der Ferne die leider ziemlich dreckige Zuglok.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 08.1989 Ort: Berlin Charité [info] Land: Berlin
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 6 Punkte

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Der Postwagen
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 30.01.24, 13:30
Die "Interzonenzüge" vom Bundesgebiet nach Berlin (West) sahen in den 80er und 90er Jahren vom Erscheinungsbild her fast alle gleich aus: Bundesbahn-m-Wagen in ozeanblau-beige, mit Ausnahme der Hamburger Züge, welche meist aus Reichsbahn-Bom in grün-beige bestanden, und als Zuglok die ewige Ludmilla. Den Speisewagen stellte meist die Mitropa.
Da war man schon froh über eine Abwechslung wie im D 242/ 243 mit seinen zwei französischen Kurswagen oder den D 245/ 246 mit seinem B-Wagen der PKP. Für die Freunde von Schlaf- und Liegewagen der Mitropa waren natürlich die freitäglichen Autoreisezüge ab Berlin-Wannsee eine "Bank", und leider fast unfotografierbar, weil nachts, sei auf den berühmten Ost-West-Express mit polnischer und russischer Garnitur hingewiesen.
Tagsüber bot sich eine Abwechslung mit dem vormittäglichen D 343 aus Hannover an: an der Spitze der ansonsten bundesdeutschen Garnitur hing ein Postwagen der deutschen Post. Einem Prototyp aus dem Jahr 1966 folgte ab 1968 eine Serienlieferung von 39 weiteren Bahnpostwagen auf der Basis des OSShD-Y- Wagens. Wir sehen hier einen derartigen Wagen hinter der 132 229, welche im Sommer 1990 mit ihrem D 343 auf der Berliner Stadtbahn unterwegs ist und in wenigen Augenblicken den Bahnhof Zoologischer Garten erreichen wird.
In einigen Fahrplanperioden wurde der Bahnpostwagen auch von der Bundespost gestellt. Unabhängig hiervon verkehrte ein reiner Postzug zum Postbahnhof in der Luckenwalder Straße, neben dem Anhalter Güterbahnhof gelegen. Aber dies ist ein Thema für eine gesonderte Bildeinstellung...;-)

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 08.1990 Ort: Berlin Charlottenburg [info] Land: Berlin
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Cho
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 29.01.24, 20:58
"Cho" war die Abkürzung für das Stellwerk Charlottenburg Ostturm in Berlin. Der Bahnhof von Charlottenburg verfügte über zwei Stellwerke: das Reiterstellwerk Chab für die Fahrdienstleitung sowie Cho für den Weichenwärter. Beide Stellwerke wurden am 12.06.1993 außer Betrieb genommen. Am 29.09.86 war die Infrastruktur in Charlottenburg jedoch noch komplett, und wir sehen erneut den bereits mit diesem Bild [www.drehscheibe-online.de] vorgestellten Dienstpendel, hier bereits auf der Rückfahrt von Grunewald. Am Ostende des Fernbahnsteiges in Charlottenburg hatte man diesen Blick auf das Stellwerk sowie auf die Formsignale, und ein gezogenes Hp2 steht gegenüber dem etwas windschiefen Stellwerksturm Spalier für den LVT 171 065, welcher sich in herbstlicher Umgebung auf seine Reise über die Viadukte der Stadtbahn macht.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 29.09.1986 Ort: Berlin Charlottenburg [info] Land: Berlin
BR: 772 (alle Schienenbusse Bauart Reichsbahn) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Der Dienstpendel am Tattersall
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 28.01.24, 10:41
Jüngst wurde dieses Bild [www.drehscheibe-online.de] vom Dienstpendel in Berlin-Charlottenburg in die Galerie aufgenommen. Wie berichtet, wurde hier meist ein LVT eingesetzt, aber in seltenen Fällen kam auch eine V100 mit einem Steuerwagen zum Einsatz. Dieser Steuerwagen war entweder ein LOWA E5 oder aber auch dieses Gefährt, was irgendwie nach Eigenkonstruktion aussieht und mich ob seiner Herkunft in tiefes Nachdenken fallen lässt. Von derartigen Steuerwagen sind Aufnahmen aus der Niederlausitz im Netz zu sehen; der Wagen ist somit kein Unikum - aber es ist kein E5.

Hier stehen wir im vielleicht bekanntesten Treppenhaus der Stadtbahn: dem Treppenhaus im Tattersall. Zu dem Gebäude wurde mit diesem sehr kontroversen Bild [www.drehscheibe-online.de] bereits ausführlich berichtet, und es ist heute noch in restaurierter Form vorhanden.

Damals war das Treppenhaus ein sehr beliebter Fotostandpunkt und Szenetreff, und zu besonderen Zügen war man dort nie allein. Die Anwohner kannten uns schon und ließen uns gewähren, meist nur mit der Bitte, das Fenster im Anschluss an unsere Aktivitäten wieder zu schließen. Zu Zeiten der dampflokbespannten Themenfahrten war rechtzeitiges Erscheinen angesagt, aber für normale „Interzonenzüge“ hatte man meist seine Ruhe. Und zwischen den Fernzügen erschien nachmittags immer der Dienstpendel – wenn man mit den Stadtbahnern der Baureihe 275 nicht schon genug Abwechslung hatte, aber die sahen Mitte der 80er Jahre alle gleich aus...;-)

Scan vom Kleinbilddia

Zuletzt bearbeitet am 31.01.24, 18:53

Datum: 09.1985 Ort: Berlin Charlottenburg [info] Land: Berlin
BR: Steuerwagen (außer von Triebwagen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Einfahrt Bahnhof Zoo
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 27.01.24, 14:25
Bleiben wir noch eine Weile an der Berliner Stadtbahn und genießen den Dieselbetrieb vor hochwertigen Reisezügen. Nach der Wende wurden alsbald die ersten Intercity-Verbindungen in die Hauptstadt eingerichtet, und der Fahrplanwechsel zum Sommer 1991 war im Prinzip der Paukenschlag: über die Magistrale rollten fast im Stundentakt IC-Züge aus Frankfurt oder Wiesbaden über Göttingen oder über die Rheinschiene und Köln über Hannover Richtung Hauptstadt, zuzüglich der IC-Züge von Hamburg, welche es bereits seit Sommer 1990 gab. Alles bündelte sich auf der Stadtbahn, mit einer entsprechenden Zugdichte voller ludmillenbespannter Züge, aufgelockert durch weitere D-Züge sowie Berlins erster Interregioverbindung nach Köln, anfangs mit der Baureihe 218, später mit dem U-Boot.
Und somit konnte man vormittags vom berühmten Bilka-Parkhaus kurz vor dem Bahnhof Zoo die IC-Züge in dichter Folge erleben, hier exemplarisch die 132 268 vor dem IC 131 aus Hamburg. Wie das Motiv einige Jahre später unter Strippe aussah, sehen wir hier: [www.drehscheibe-online.de]
Das Bilka-Parkhaus gibt es schon lange nicht mehr. Der Platz in der City West ist viel zu lukrativ, als ihn mit einem schnöden Parkhaus zu belegen.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 07.07.1991 Ort: Berlin Zoologischer Garten [info] Land: Berlin
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Der Dienstpendel
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 26.01.24, 19:56
Wenn man sich heutzutage die Aufnahme aus dem Berlin der Vor- und Nachwendejahre ansieht, so kommt man tatsächlich auf den Gedanken, dass man sich dort aus heutiger Sicht im größten Eisenbahn-Freilichtmuseum der Welt aufgehalten hat. Damals war die Infrastruktur mit all ihren Stellwerken, Bahnhöfen, Formsignalen und stillgelegten Strecken für uns der normale Alltag - und außerhalb der Mauer ging die Archäologie weiter, denn die Reichsbahnwelt sah ja im Prinzip genauso aus. Aber wenn man jetzt, teils 35 Jahre später, die Dias wieder hervorkramt, kommen auch all die Erinnerungen und Anekdoten wieder zum Vorschein. Und mit ihnen der Gedanke an eine deutlich geruhsamere Zeit, nicht so schnelllebig, oberflächlich und hektisch wie heute. Ja, wir lebten mit der Mauer. Aber irgendwie kamen wir uns nie so richtig eingemauert vor. Im Gegenteil: man lebte inmitten eines Politikums voller spannender und skurriler Geschichten.
Eine ist die des Dienstpendels: nach der Übergabe der S-Bahn an die BVG wurde für die Werktätigen der Reichsbahn ein Dienstpendel nach Grunewald eingerichtet. Meist wurde hierfür ein LVT herangezogen, aber es gab in Ausnahmefällen auch einen Ersatzverkehr mit V100 und einem Steuerwagen. Aber Planfahrzeug war jahrelang der 171 065. Wir sehen ihn hier auf dem Bahnhof Berlin-Charlottenburg, aufgenommen im Februar 1987 unter dem legendären Signalausleger. Er wird gleich den Bereich des Betriebswerkes Grunewald erreichen und alsbald wieder zur Rückfahrt Richtung Berlin-Friedrichstraße aufbrechen.

Die Bauten auf dem Bahnhof Charlottenburg wurden wenige Jahre nach dieser Aufnahme etwas aufgehübscht, wie wir hier sehen: [www.drehscheibe-online.de] Der Bahnhof heute? Es gibt kein Bild davon in der Galerie, und das hat Gründe...

Und der Dienstpendel? Verkehrte bis ca. 1992.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 24.02.1987 Ort: Berlin Charlottenburg [info] Land: Berlin
BR: 772 (alle Schienenbusse Bauart Reichsbahn) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Das Rennen
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 25.01.24, 16:20
Bleiben wir noch einen Moment an der Berliner Stadtbahn - mit all ihren Treppenhäusern, Dachluken und Parkhäusern, von denen sich in den 80er bis frühen 90er Jahren herrliche Fotos auf den Dieselbetrieb machen ließen. Nicht nur die Fernzüge begeisterten ob ihrer Garnituren, oft aus typischen 26,4-m-Wagen der DB und DR gebildet, garniert mit Mitropa-Speisewagen, Postwagen oder gar ausländischen Schlaf-, Sitz- und Liegewagen. Auch die parallele S-Bahn mit ihren Stadtbahnern der Baureihe 275 ließ das Warten am Motiv nie langweilig werden. Und auch die Ludmillen waren nicht alle gleich. Es gab blitzsaubere Loks, hellrote, dunkelrote, wahlweise mit dicker oder dünner Bauchbinde. Und völlig bunt wurde es erst nach der Wende, wie wir gesehen haben.
Vor der Wende entstand im Herbst 1987 diese Aufnahme aus einem Treppenhaus in der Uhlandstraße in Charlottenburg. Wir sehen die 132 437 mit ihrem D 338 nach Hamburg, erkennbar an der kompletten Reichsbahngarnitur. Die Lok heult zwischen den engen Fassaden in ihrer Anfahrt aus dem Bahnhof Zoo die Anwohner wach, und ein Stadtbahner der Baureihe 275 möchte mithalten, wird aber alsbald im nahen Bahnhof Savignyplatz wieder ausgebremst.

Unvergesslich bleibt mir die Story, wie wir Zugang zu dem Treppenhaus erhielten. Unten war eine Tür mit einem Zahlencode. Anfangs warteten wir einfach, bis jemand hinauskam. In dem Gebäude war in den oberen Etagen ein Fitness-Center untergebracht. Eines Tages kam ein junger Mann hinaus, sah uns und fragte, ob wir zu dem Fitness-Center wollen. Wir so - ja. Er so- na, dann drückt doch den Zahlencode...und die Nummer habe ich bis heute nicht vergessen...!:-) Aber gebt euch keine Mühe! Der Code ist längst geändert, und das Motiv sieht seit der Elektrifizierung völlig anders aus: [www.drehscheibe-online.de]

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 09.1987 Ort: Berlin Charlottenburg [info] Land: Berlin
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Stellwerk Ws
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 24.01.24, 14:31
Was wäre Berlin ohne die bahntechnischen Hochbauten des Architekten Richard Brademann? Aus seiner Feder stammen zahlreiche Eisenbahnbauten, von Bahnhofsgebäuden über Stellwerke bis zu Umformer- und Gleichrichterwerken. Bekannt und als solche für seinen Baustil typisch sind z.B. die S-Bahnhöfe Feuerbachstraße, Eichkamp, Humboldthain, Birkenwerder und Westkreuz, ferner der Bahnhof Wannsee mit seinen typischen Stellwerken wie z.B. dem Stellwerk Wsk: [www.drehscheibe-online.de]
Während das Stellwerk Wsk noch vorhanden ist und sich derzeit einer Sanierung unterzieht, ist das ebenso bekannte Reiterstellwerk Ws aus dem Jahre 1928 seit 2019 nicht mehr vorhanden, obwohl beide Stellwerke unter Denkmalschutz standen. Das Stellwerk Ws wurde zwar 1993 außer Betrieb genommen, und es war auch der Elektrifizierung der Wetzlarer Bahn nicht im Wege. Jedoch rottete es seitdem 26 Jahre vor sich hin, bis die Betriebssicherheit der unter ihr liegenden Strecke dann über den Denkmalschutz obsiegte.

Kurbeln wir aber die Zeit zurück auf den 07.07.91. Das Stellwerk war noch in Betrieb, und irgendwie haben wir damals mit den Personalen Einvernehmen mit unserem Fotostandpunkt im Bereich zwischen der S-Bahn und der Fernbahn erzielt. Anders ist heute nicht erklärbar, dass an dem Nachmittag diverse Züge an diesem Fotopunkt ins Netz gingen, u.a. die Babelsberger Dicke vor dem Pendel nach Potsdam sowie der Ford-Logistikzug von Lichterfelde. Aber keine Lok glänzte so derart RAW-frisch wie die 132 411 vor ihrem IC 177 "Ricarda Huch" nach Karlsruhe, den die Lok bis Helmstedt am Haken hatte.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 07.07.1991 Ort: Berlin Wannsee [info] Land: Berlin
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Die Dachluke an der Friedrichstraße
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 22.01.24, 12:49
Es gab mal eine Zeit in Berlin, so kurz nach der Wende, in der es noch möglich war, für Fotomotive diverse Altbauten entlang der Stadtbahn nach Dachböden zu durchstöbern...! Gegensprechanlagen und verschlossene Türen gab es seinerzeit in den Altbauten noch nicht, und so wurde im Sommer 1992 dieser Fotopunkt entdeckt: wir blicken aus einer Dachluke auf den Bahnhof Berlin-Friedrichstraße.
Über dem Bahnhof erhebt sich das fast 94 m hohe "Internationale Handelszentrum", Ende der 70er Jahre errichtet. Verschiedene Handelsunternehmen waren dort ansässig, u.a. die Firma des ehemaligen DDR-Devisenbeschaffers Schalck-Golodkowski. Später waren vorübergehend die Niederländische sowie die Kanadische Botschaft dort ansässig.
Das Gebäude wurde heute erweitert und beinhaltet weiterhin Büro- und Wohnflächen.
Was sehen wir noch? Natürlich den Fernsehturm, daneben den Berliner Dom.

Ich kann mich an die Fotoaktion bis heute noch erinnern: man betrat das -selbstverständlich nicht verschlossene- Treppenhaus, ging leise bis zur oberen Etage, an welche sich der offene sowie völlig verstaubte und stickige Dachboden anschloss. Der Tag war enorm warm, und die nicht isolierte Dachfläche entpuppte sich da oben als wahrer Schwitzkasten. Mehrere Dachluken waren vorhanden, von denen sich der Blick auf den Bahnhof ergab. Die 234 016 hat mit ihrem IC 540 soeben den Bahnhof erreicht und ist hier entweder in der Ankunft oder Abfahrt auf ihrem weiteren Weg über die Stadtbahn. Nächster Halt ist der Bahnhof Zoologischer Garten, vorbei am Lehrter Stadtbahnhof. Einen Hauptbahnhof gab es damals – denn der frühere Schlesische Bahnhof, später und heute Ostbahnhof, hieß zwischendurch mal „Hauptbahnhof“ - nicht zu verwechseln mit dem heutigen Moloch am Europa-Platz.

Scan vom Fuji RDP 100-6x6-Dia


Datum: 20.07.1992 Ort: Berlin Friedrichstraße [info] Land: Berlin
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Die andere Blickrichtung auf das Viadukt von Corte
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 21.01.24, 18:50
So, setzen wir nach Julians Aufruf die Reise über die Insel Korsika fort. Julian schrieb, dass ihn seine Reise ins Landesinnere führen wird. Mal sehen, wo wir uns treffen...;-)
Bereits mit diesen beiden Bildern [www.drehscheibe-online.de] [www.drehscheibe-online.de] ist das Viadukt von Corte in der Galerie vorgestellt worden. Wir sehen die vormittägliche Variante vom Hang mit Blick auf die Ausläufer von Corte sowie dem Gebirge dahinter, und wir sehen die spätnachmittägliche Variante. Auf der nachmittäglichen Variante ist der serpentinenartig angelegte Feldweg zu sehen, welchen man benötigt, um zum Vormittagsbild zu kommen.
Und Julian beschreibt in seiner jüngsten Aufnahme sehr treffend die Vegetation, welche einen auf dem Weg zur Fotostelle manchmal schier verzweifeln lässt! Und ich mag mich gern wiederholen: wer auf einer Fototour nach Korsika ohne zerkratzte Beine wiederkommt, hat nur Bahnsteigbilder gemacht...:-) Auch die Vormittagsvariante lässt sich nur mit langen Hosen umsetzen...aber ob man die bei 38 Grad morgens um 9 Uhr anziehen will..?!
Eine dritte und eher hautschonende Perspektive auf das Viadukt möchte ich hiermit vorschlagen: Am späten Vormittag erreicht der erste durchgehende Zug von Bastia nach Ajaccio die frühere Hauptstadt Corte und überquert vorher das Viadukt, welches wir hier fast in voller Länge sehen. Der im Vordergrund zu sehende Fahrweg ist in der verlinkten Nachmittagsansicht erkennbar.

Zuletzt bearbeitet am 21.01.24, 18:53

Datum: 27.07.2023 Ort: Corte [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-AMG 800 Fahrzeugeinsteller: CFC
Kategorie: Bahn und Landschaft
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Auf einen Bordeaux nach Biederitz
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 19.01.24, 22:21
Zur Zeit sind ja Aufnahmen von Hochwassergebieten in der Galerie en vogue, und vor einiger Zeit wurde diese sehr interessante Aufnahme aus Biederitz gezeigt: [www.drehscheibe-online.de]. An dem Tag war nicht nur Mozart unterwegs, sondern es war auch ein Chinakistenzug mit der 243 650 der Delta-Rail vorgemeldet, welcher sich auf dem Weg von Braunschweig über Magdeburg Richtung Oderbrücke befand. Diesen Zug wollten wir unbedingt noch mitnehmen, auch wenn die Sonne bereits keine Frontausleuchtung mehr parat hatte. Der Fotokollege aus der Mozart-Einstellung präferierte die spitze Version, aber ich wollte lieber einen eher seitlichen Durchblick durch die Bäume versuchen. Die Hochwassersituation der Elbe ist im Text zu Mozart bereits in sehr ausführlicher Weise beschrieben worden, also begnügen wir uns mit der Lady. Wir haben dann die gemeldete Zeit aus Braunschweig hochgerechnet, aber ein Personalwechsel in Magdeburg verhalf uns dann zu einer weiteren Dreiviertelstunde des Ausharrens in eisiger Kälte. Aber die Zugdichte an diesem Motiv sorgte für genügend Zerstreuung, bevor der erwartete Protagonist die Bühne betrat.

Datum: 09.01.2024 Ort: Biederitz [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 143 Fahrzeugeinsteller: Delta Rail
Kategorie: Bahn und Landschaft
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I am the backbone of the economy
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 20.01.24, 09:29
Gestern ging die Meldung durch den Äther, dass eine der beiden Vectronen mit der auffälligen "Backbone"-Aufschrift mit dem früheren Hangartner/Schenki-KLV von Rostock nach Verona im Zulauf auf Priort war. Ein Zug, welcher seit Jahren verkehrt und zunächst aus den grünen Wechselpritschen der Spedition Hangartner bestand, später nur noch aus den weißen Sattelaufliegern von DB Schenker. Der Zug wird jedoch von Jahr zu Jahr bunter, wobei sich seine Bespannung inzwischen auf den Vectron stabilisiert hat, gern auch mit Loks der Mercitalia, welche dann den gesamten Zuglauf bis Verona bestreiten.
Also wurde nach Dienstschluss schnell in Kerzendorf Position bezogen. Meist legt der Zug am westlichen Berliner Außenring in Priort eine Pause ein, aber gestern ging es ohne Halt weiter, wobei der Zug am "Schweineohr" den Außenring verlässt, um auf die Anhalter Bahn zu wechseln.
Um die Spannung zu erhöhen, bildeten sich in der feuchten Luft alsbald Quellwolken und ließen das Warten zur Zitterpartie werden. In Ludwigsfelde mussten noch einige Züge des Fernverkehrs abgewartet werden, aber dann erschien der Protagonist mit seiner bunten Fuhre im wahrsten Sinne des Wortes Sekunden nach einer Wolke und ließ danach zufrieden den Weg zum wärmenden Auto antreten.

Ich habe überlegt, ob der Zug bei dieser Auslösung womöglich aus dem Bild fährt. Aber mir ging es um die Werbung auf der Lok, und einer früheren Auslösung steht der OL-Mast im Weg.

Datum: 19.01.2024 Ort: Kerzendorf [info] Land: Brandenburg
BR: 193 (Siemens Vectron) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Ludmillaklänge am Stellwerk Sgw
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 18.01.24, 19:17
Und noch ein Motiv aus Spandau...! ;-) Hinter jedem Busch tat sich auf der Strecke vom Hamburg- und Lehrter Güterbahnhof über Moabit, Ruhleben und Spandau ein neues Motiv auf, bevor die Strecke Richtung Wustermark und weiter nach Stendal oder Hamburg bei Staaken die Hauptstadt verließ.
Das berühmte Stellwerk Spg wurde bereits desöfteren in der Galerie gezeigt, aber auch an der Westausfahrt des Spandauer Güterbahnhofs gab es ein weiteres Stellwerk mit der Bezeichnung Sgw.
Am späten Nachmittag des 26.06.95 ist das Hp1 gezogen, und wir erleben die lautstarke Beschleunigung der 202 303, wie sie mit ihrem IR 2348 an uns vorbeikoffert. Im Hintergrund grüßt der Turm des Rathauses Spandau.
Dank der 150er Festbrennweite des Rollei-Teles konnte man getrost ein paar Schritte in Deckung gehen, bevor man hier noch ein wenig Zug bekommt...;-)

Und auch diese Lok ist heute noch im EWR-Outfit zu erleben.

Scan vom Fuji Velvia 6x6-Dia. Ich hab´das Format so belassen, der Dynamik halber.

Datum: 26.06.1995 Ort: Berlin Spandau [info] Land: Berlin
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Die Gegenrichtung
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 16.01.24, 22:13
Zahlreiche Bilder von der Berliner Stadtkulisse am S-Bahnhof Jannowitzbrücke sind bereits in der Galerie enthalten, aber nur wenige Bilder zeigen den Blick in die Gegenrichtung. Also nehmen wir einmal dieses Bild vom Juni 2022 [www.drehscheibe-online.de] und kurbeln die Zeit zurück in den Oktober 1993. Es hing noch keine Strippe, und es gab weder das Trias-Gebäude noch sonstige Hochbauten, welche auf dem verlinkten Bild zu sehen sind.
Zwischenzeitlich wurden die Gebäude, welche bereits 1993 den Hintergrund bildeten, saniert, aber damals gab es noch hochwertigen Reisezugverkehr mit Dieseltraktion. Gut, die ehrwürdige Ludmilla kannten wir jahrelang vor den Interzonenzügen, aber nach der Wende entstand für wenige Jahre eine ungeahnte Baureihenvielfalt.
Über die grandios aufwändige Hochzüchtung der Baureihe 219 zur 229 wurde bereits berichtet, und die Loks hatten immer etwas Imposantes, insbesondere, wenn sie auf der schnurgeraden Magistrale einen Intercity am Haken hatten und mit hohem Tempo durch die Mark Brandenburg fegten. Hier sehen wir so einen Zug, wie er vor wenigen Augenblicken seine Reise im Ostbahnhof begonnen hat und im gemächlichen Tempo über die Stadtbahn blubbert. Während der Großteil der 229-Leistungen vor deutlich kürzeren Intercityzügen Richtung Hamburg zu erbringen war, waren die beeindruckenden Leistungen die schwereren Züge, sei es der morgendliche Nachtzug aus Bonn oder einer der damals kunterbunten IC´s Richtung Hannover - Köln.

Scan vom Fuji Velvia 6x6-Dia

Datum: 16.10.1993 Ort: Berlin Jannowitzbrücke [info] Land: Berlin
BR: 219,229 (alle U-Boote) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Der Blick von der Fußgängerbrücke von Francardo
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 15.01.24, 13:09
Julian hat ja mit seinem sehenswerten Bild aus Korsika "vorgelegt" und aufgefordert, sich an einer kleinen Serie über Korsika zu beteiligen. Nun, denn, ala hopp! Ich hatte ja bereits von unserem Sommerurlaub ´23 einige Aufnahmen vorgeschlagen, und die Serie kann jetzt gern noch ergänzt werden!;-)

Wie bereits berichtet, waren wir überwiegend im bergigen Landesinneren in der Gegend um Corte unterwegs. Dieser bergige Charakter wird auch auf dieser Aufnahme deutlich: in Francardo, oberhalb von Soveria, befindet sich eine steinerne Fußgängerbrücke, von der sich dieser Blick geboten hat. Die Brücke selbst ist mit Zug leider nicht umsetzbar, weil die Trasse in einem engen Einschnitt verläuft und man nirgendwo stehen kann. Aber von der Brücke reicht der Blick weit in die Berglandschaft, und der irgendwie interessantere Blick ergab sich jenseits aller Konventionen von der Schattenseite aus. Es gäbe zwar noch einen deutlich früheren Zug, morgens um 7 Uhr, aber für diesen Blick hätte die Höhe der Sonne nicht gereicht. Also muss es der erste durchgehende Vormittagszug nach Bastia sein, den wir hier sehen - und den man nach dem Motiv am Bahnhof von Soveria locker wieder einholt, da die Strecke hier mehrere kleinere Gebirgstäler ausfahren muss.

Für Triebwagenarchäologen sei auf den ortsnahen Bahnhof von Francardo hingewiesen. Hier rotten hinter dem Bahnhof einige Soulé-Trieb- und Steuerwagen neben den Gleisen vor sich hin und warten auf ihr Schicksal.

Datum: 26.07.2023 Ort: Francardo [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-AMG 800 Fahrzeugeinsteller: CFC
Kategorie: Bahn und Landschaft
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Die Stadtbahn am Lehrter Bahnhof
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 14.01.24, 17:29
Zurück in die Hauptstadt!;-) Begeben wir uns zur Stadtbahn und kommen zu einem Motiv, welches etwas tricky war: wir alle kennen S-Bahn-Bilder vom Bahnsteigende des Lehrter Stadtbahnhofes mit der Charité im Hintergrund. Aber dieses Bild war nicht ganz trivial: es ging nur, wenn auf der benachbarten S-Bahn kein Verkehr war, und aus welchen Gründen auch immer war dies Anfang Mai 1992 der Fall. Wir befinden uns zwischen den beiden Stadtbahngleisen, und wer noch den Lehrter Bahnhof kennt, wird sich an die Bauten erinnern, welche da zwischen den beiden Gleisen lagen. Erreichbar waren diese über eine Treppe am anderen Ende des Stadtbahnhofes, ausgehend von der Brachfläche, auf welcher früher die Gleise zum eigentlichen Lehrter Fernbahnhof lagen. Dessen Ruine wurde nach dem Krieg gesprengt, und jahrelang gab es dort unter den Stadtbahnbögen eine zugängliche Brachfläche. Nur auf die Treppe haben wir uns nie getraut, denn wir wären sofort im Blickfeld der S-Bahn.
Nun, 1992, wenige Jahre nach der Wende, tickten die Uhren noch anders, und während einer betrieblichen Zwangspause der S-Bahn ging es die Treppe hoch bis zu dieser Stelle. Mir kamen an dem Nachmittag kurz hintereinander drei ludmillenbespannte Züge entgegen, und den größten Reichsbahncharme versprühte der D 646 von Berlin Ostbahnhof über die Magistrale nach Halberstadt, welcher sogar noch einen Städteexpress-Y-Wagen im Zugverband aufwies. Diese D-Zug-Verbindung wurde für einige Jahre nach der Wende eingelegt, und die Züge waren auch Bestandteil des legendären Plandampfes "Viva Magistrale", als im Herbst 1991 die 01 1531 und 03 1010 noch "echte" Schnellzüge bespannen durften.
Und heute? Auf dem Gelände des Lehrter Stadt- und Fernbahnhofs erstreckt sich der Hauptbahnhof, Fernverkehr nach Halberstadt ist Geschichte. Aber die Lok gibt es noch: 232 189 ist nach wie vor im Einsatz - im EWR-Outfit bespannt sie Güterzüge, meist von Seddin aus.

Datum: 05.05.1992 Ort: Berlin Lehrter Bahnhof [info] Land: Berlin
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Eine Sänfte am Plauer Torturm
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 13.01.24, 23:50
Bleiben wir noch einen Moment in der Stadt Brandenburg an der Havel. Wie bereits bei diesem Bild [www.drehscheibe-online.de] erwähnt, besaß sowohl die Brandenburger Altstadt als auch die Neustadt früher eine komplette Befestigungsanlage mit insgesamt neun Stadttoren, von denen heute noch vier Tortürme erhalten sind. Einer von ihnen ist der Plauer Torturm, welcher sich unmittelbar neben der Trasse der Straßenbahn befindet. Wenn man sich den Turm genauer anschaut, fällt folgendes auf: der Eingang in den Turm befindet sich auf halber Höhe. Dies rührt daher, dass sich früher an den Turm das eigentliche Stadttor angeschlossen hat, von dessem Wehrgang der Zugang zum Turm stattgefunden hat. Seitlich am Turm sehen wir links den Abort. Warum die Ausbuchtung? Na, irgendwo muss das Geschäft ja hinfallen...!;-) Was muss das früher im Mittelalter gestunken haben...!

Heute ist von der Stadtmauer noch ca. die Hälfte vorhanden, aber die Tore wurden bis auf die Tortürme beseitigt. Staßenbahnen, die durch Stadttore fahren, gibt es in Deutschland nur noch in Freiburg im Breisgau - und am Nauener Tor in Potsdam!
Die Sonne stand am 10.01.24 bereits sehr tief, aber sie beleuchtet noch die Tatra-Sänfte Nr. 184 fast komplett. Und desweiteren sind viele weitere Elemente abgeschattet, die sich bei Sonne vielleicht störend auswirken würden wie z.B. das Verkehrsschild. So geht der Spot direkt auf den Tatra, welcher sich hier auf der Linie 1 zum Knast an der Anton-Saefkow-Allee befindet.

Datum: 10.01.2024 Ort: Brandenburg [info] Land: Brandenburg
BR: Straßenbahnen Fahrzeugeinsteller: VBBr
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Ohne Sänfte über die Jahrtausendbrücke
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 12.01.24, 16:40
Bleiben wir doch noch einen Moment in Brandenburg an der Havel und schauen an der Brandenburger Niederhavel den Wasservögeln zu. Die Niederhavel trennt die Altstadt von der Neustadt, wobei der Begriff "Neustadt" irreführend ist: beide Städte haben ein historisches Flair und besaßen früher eigene Stadtmauern, und es sind mit dem Steintorturm, dem Plauer Torturm, dem Rathenower Torturm und dem Neustädtischen Mühlentorturm noch vier Türme erhalten, welche früher Bestandteil der Tore in den Stadtbefestigungsanlagen waren. In beiden Städten ist etwa die Hälfte der Stadtmauern heute noch erhalten, und mit der Dominsel, den Havelbrücken, der Promenade am Salzhof sowie dem Rathaus der Altstadt mit Roland bietet Brandenburg für den archäologisch Interessierten mehr, als man auf den ersten Blick vermutet.
Von den beiden Havelbrücken war die Jahrtausendbrücke bereits an dieser Stelle [www.drehscheibe-online.de] Thema, und der Ausflug des 10.01.24 führte ob der tiefstehenden Sonne erneut zu dieser Brücke.
Nun ist aufgrund von lang andauernden Brückenarbeiten der Betrieb der Line 2 zur Quenzbrücke eingestellt, und auch Bauarbeiten zur barrierefreien Ausstattung einer Straßenbahnhaltestelle an der Luckenberger Brücke führen dazu, dass aktuell die beiden Straßenbahnlinien 1 und 6 auf ihrem Weg von Hohenstücken Nord bzw. der Anton-Saefkow-Allee die Jahrtausendbrücke passieren müssen. Und wenn schon der im historischen Outfit gehaltene KT4D Nr. 174 [www.drehscheibe-online.de] als Fahrschule unterwegs war, bestand die Hoffnung, dass er nochmals auf dieser Brücke auftauchen würde. Das tat er dann am späten Mittag auch, jedoch nicht als Fahrschule, sondern er hat einen Kurs auf der Linie 6 übernommen. Wir sehen hier nunmehr die andere Seite dieses Wagens in den Hausfarben der Verkehrsbetriebe, wie er soeben die im Bogen liegende Jahrtausendbrücke überquert. Natürlich wurde auch jetzt vom gegenüberliegenden Ufer die Rückfahrt abgewartet; alles andere war schon verschattet...;-)

Datum: 10.01.2024 Ort: Brandenburg [info] Land: Brandenburg
BR: Straßenbahnen Fahrzeugeinsteller: VBBr
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 1 Punkt
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Ludmillaklänge in Spandau bei Berlin
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 11.01.24, 11:19
Ich bin zwar kein gebürtiger Spandauer, und es heißt ja auch: Spandau BEI Berlin. Aber die Spandauer fühlten sich eigentlich nie so richtig zu Berlin gehörig, und man bleibt irgendwie unter sich. Kein ernst zu nehmender Spandauer zieht nach Berlin - und umgekehrt...!;-) Die Freybrücke über die Havel im Zuge der Heerstraße trennt Welten...! :-)

Darf man heutzutage alles nicht so bierernst nehmen, aber gefühlt habe ich meine halbe Jugend entweder im Düppeler Forst oder entlang der Trasse vom Hamburg- und Lehrter Güterbahnhof über Ruhleben bis zur Stadtgrenze in Staaken verbracht, und ungezählt sind die Stunden des Verweilens auf der Fußgängerbrücke kurz vor Staaken, von welcher dieses Bild entstand. Bereits drei weitere Bilder sind von dieser Fußgängerbrücke bereits dankenswerter Weise in die Galerie gelangt, und verlinken möchte ich unsere allseits geliebte "Conny": [www.drehscheibe-online.de] In der Zeitlage einige Stunden vor Conny und bereits im Mai 1992 aufgenommen ist dieser D-Zug nach Hamburg, gezogen von der 232 499. Ein ellenlanger Zug, der die ersten Vorboten des neuen Corporate Designs mit sich bringt. Der erste Intercity nach Hamburg war der "Max Liebermann" , und wer erinnert sich noch an den legendären Einsatz eines 601...?! ;-) Aber im Mai 1992 gab es noch D-Züge nach Hamburg; der komplette Fernverkehr nach Hamburg wurde erst später auf das IC-Produkt umgestellt.

Zur Fußgängerbrücke wurde im Text der weiteren Bilder an dieser Stelle bereits alles erzählt, und es gibt an dieser Stelle heute noch eine Fußgängerbrücke. Der Blick von dieser ist jedoch derart grauenhaft, dass jede Umsetzung scheitern muss. Vier Gleise unter Strippe, eng umrahmt durch Schallschutzmauern. Spooky...:-(

Und..? Wer sieht den ollen Benz? Zeitgeist! ;-)

Scan vom Fuji RDP 100 6x6-Dia

Datum: 17.05.1992 Ort: Berlin Spandau [info] Land: Berlin
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 4 Punkte

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