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Ein Eierkopp besucht die Hauptstadt
   
geschrieben von Olli Sydow am: 10.12.20, 21:07
Aufrufe: 1133

Das 613. Bild erfordert natürlich einen VT 08.5, sprich 613. Diese Triebwagen waren ja nach ihrer Karriere im F-Zug-Dienst zuletzt im Nahverkehrseinsatz im Harzvorland und im Weserbergland unterwegs, bevor ihr Einsatz im Jahre 1985 zu Ende ging. Ein Zug wurde von der BSW-Gruppe Braunschweig betreut und kam als "Weltmeisterzug" mit dem Spielfilm "Das Wunder von Bern" zu Filmehren. Der Zug, bestehend aus den Triebköpfen 613 603 und 620 sowie aus den Mittelwagen 913 510 und 512, erhielt hierzu wieder sein ursprüngliches Outfit mit Flügelrad.
Mit dem VT 08.5 wurden diverse Sonderfahrten in ganz Deutschland durchgeführt. Eine Tour führte ihn Ende August 1991 in die Hauptstadt. Wir erwarten den Zug an einem der berühmtesten Fotomotive Berlins an der damals noch nicht elektrifizierten Stadtbahn: der Blick aus dem Treppenhaus des "Tattersalls des Westens", aus welchem früher unzählige Fotos von "Interzonenzügen" mit ihren heulenden Ludmillas entstanden sind, deren Sound sich in der engen Häuserschlucht zum wahren Spektakel entwickelt hat..;-).Der Name "Tattersall" geht auf einen britischen Stallmeister zurück; in derartigen Gebäuden wurden früher Pferde untergebracht und gepflegt. In der Nähe des Savignyplatzes in Berlin-Charlottenburg gibt es in dem Gebäude das traditionsreiche ehemalige Lokal des Schwergewichtsboxers Franz Diener aus den "Goldenen zwanziger Jahren". Während die früheren Stallungen nach dem Ende des 2. Weltkrieges abgerissen wurden, ist das Gebäude heute immer noch direkt an der Stadtbahn erhalten und trägt die Aufschrift "Tattersall des Westens". Heute ist in den Räumlichkeiten die Künstlerkneipe "Diener Tattersall" untergebracht. Die Elektrifizierung der Stadtbahn hat weitere Fotos aus dem Gebäude unmöglich gemacht.
Am 30.08.1991 war der Blick auf die Stadtbahn mit dem Künstlerhaus St. Lukas zur linken sowie der Gedächtniskirche und dem Europa-Center im Hintergrund noch ungehindert möglich. Der VT 08 hat soeben den Bahnhof Zoologischer Garten verlassen und rollt in Richtung des Bahnhofes Charlottenburg.

Scan vom Fuji -100 Kleinbilddia

Zuletzt bearbeitet am 10.12.20, 21:11

Datum: 30.08.1991 Ort: Berlin Charlottenburg Land: Berlin
BR: 608 (alle histor. VT08, 612, 613) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Bundesbahn
Kategorie: Zug schräg von vorn

EXIF-Daten:
Hersteller: EPSON, Modell: Perfection V800, Belichtungszeit: , Blende: F/0.0, Brennweite: 0 mm, Bildgröße: 825 x 1280 Pixel


geschrieben von: Frank H
Datum: 12.12.20, 11:49

Hi Olli!

Ich hätte ja mit einem Harzbild gerechnet, aber der 613 in Berlin ist ja eine schöne Überraschung! Auch der Bildtext ist für mich, als Nicht-Kenner der Hauptstadt, sehr informativ! Schade, dass sowohl der Zug als auch das Motiv leider geschichte sind.

Bild 614 dürfte ja dann auch schon gesetzt sein, für Nr. 615 müsstest Du aber in den Odenwald ;)))

* und viele Grüße,

Frank

geschrieben von: Olli Sydow
Datum: 12.12.20, 16:37

Hei Frank!

Das Harz-Bild hat die Kollegen nicht wirklich überzeugt, wobei eine gewisse Kompromissfähigkeit vorausgesetzt wurde. Der 614 ist in der Pipeline, aber im Odenwald war ich, seitdem nix Lokbespanntes mehr durchfährt, nicht mehr..;-)

geschrieben von: Detlef Klein
Datum: 12.12.20, 20:36

Hallo Olli,
ein schönes Foto aus der Bundeshauptstadt. Leider ist nur die Vt-Front beleuchtet. Der schöne Zug ist mir hier aber zu sehr verschattet. Das dies mit hohen Häusern oftmals schwierig ist, ist mir auch bewusst.
ciao Detlef

geschrieben von: Johannes Poets
Datum: 12.12.20, 21:33

Grund der "Verschattung" dürften nicht die hohen Häuser sein, sondern die mangelnde Bildbearbeitung.

geschrieben von: Nils
Datum: 12.12.20, 23:40

Hohe Häuser? Bildbearbeitung? Schon einmal was von spitzen Sonnenstand gehört? Was hätte man hier besser machen können? Wäre die Sonne seitlicher gekommen, wäre die Stelle durch die Häuser verschattet. Hier kratzt der Schatten doch bereits am Zug. Ich finde das Motiv bombastisch und finde den Zeitpunkt der Aufnahme für die örtlichen Gegebenheiten ziemlich optimal.

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.12.20, 23:45

geschrieben von: Johannes Poets
Datum: 13.12.20, 00:14

Was soll die Schönrederei - der VT wirkt zu dunkel. Die Sonne kommt optimal aus 45° aus der Gleisachse, kein Schatten auf der Seite des VT. Die hätte in der Bildbearbeitung deutlich aufgehellt werden können.

geschrieben von: Nils
Datum: 13.12.20, 08:04

Johannes, dass die Sonne eben nicht 45 Grad zum Zug kommt, beweist doch alleine schon der Schatten, den der Zug selbst wirft. Auch, dass dieser enge Einschnitt zwischen den hohen Häusern noch nahezu schattenfrei ist bei dem flachen Licht, zeigt doch wie spitz der Lichteinfall war. Lass das maximal 20 Grad gewesen sein.

geschrieben von: Detlef Klein
Datum: 13.12.20, 12:39

Hallo auch,
da wurden andere Aufnahmen wegen fehlendem Seiteinlicht schon in die Tonne getreten.
Ciao Detlef

geschrieben von: Olli Sydow
Datum: 13.12.20, 22:33

Guten Abend...

Wie man an der Uhr der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ablesen kann, war es kurz vor 18 Uhr. Wie ein Blick auf DSRailview verrät, verläuft die Strecke hier fast genau in westlicher Richtung - wie bereits von Nils erwähnt. Wenn man dazu noch einen schwülwarmen Spätsommerabend hinzuzieht, dessen Quellwolken immer noch nicht eingestürzt sind, wird relativ schnell klar, dass die Sonne etwas gedämpft daherkam. Und wenn man jetzt noch eine 85er Kleinbild-Festbrennweite zu einem dunkelroten Triebwagen dazuaddiert, dürfte die Frage der (fehlenden) Seitenausleuchtung beantwortet sein. Das Originaldia weist demzufolge auch kaum Seitenausleuchtung auf, also warum sollte ich künstlich etwas aufhellen, was in Wirklichkeit nicht vorhanden ist? Bei diesem Bild geht es in erster Linie um die Stadtkulisse in Verbindung mit der ortsunüblichen und aus "persönlichen" Gründen passenden Baureihe. Dies haben von 12 Bewertern 12 Bewerter erkannt.

So; schönen dritten Advent noch. Bleibt "negativ"...

VG, Olli

geschrieben von: 797 505
Datum: 14.12.20, 18:15

Geiles Zeitdokument! *

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