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Gipsumleiter oder die Frage...
   
geschrieben von barnie am: 02.11.20, 13:32
Aufrufe: 1040

Worin liegt der Mehrwert der Drohnen(eisenbahn)fotografie?

Für gewöhnlich einmal wöchentlich, in der kalten Jahreszeit gern auch zweimal wöchentlich, rollt 20m hinterm eigenem Wohnhaus der Gipszug ins Heizkraftwerk Chemnitz Küchwald hin und wieder zurück. Eigentlich ideale Voraussetzungen, dem doch ganz nett anzusehenden Zug fotografisch zu huldigen. Da aber dieser Zug eben soooo regelmäßig fährt kann man ihn ja immer, ...und außerdem kommende Woche fährt er ja auch noch, ...und man muss doch nicht diesmal und außerdem und sowieso. Da es immer irgendwelche Ausreden und Schweinehunde gibt, habe ich den Zug bisher nur insgesamt dreimal im heimischen Revier fotografiert. Als jedoch in den letzten zwei Wochen die Bahnstrecke wegen Bauarbeiten in Neukieritzsch gesperrt war, musste der Gipszug einen Umweg über Zeitz, Gera, Gößnitz nehmen. Da das Wetter am Fahrtag als eines der wenigen "wetterstabilen" in diesem Herbst zu werden schien habe ich mich aufgemacht, am ca. 25 entfernten Gleisdreieck von Saara diesem Zug aufzulauern.

Im Gepäck hatte ich die Spiegelreflex sowie die Drohne. Es ist bei Luftbildern fast(!) egal, wo man einen Zug fotografiert. Aus der Luft sieht das immer spektakulär aus. Ganz einfach schon deswegen, weil die Perspektive sehr neu ist. Doch ist deswegen ein Drohnenfoto gleich ein gutes Eisenbahnfoto, nur weil es aus der Luft aufgenommen wurde? Ein paar Jahre zurück: Ist ein farbiges Eisenbahnfoto ein gutes Eisenbahnfoto, nur weil es nicht mehr nur schwarz-weiß aufgenommen wurde? Der Drohnen-Effekt wird sich in ein paar Jahren weggeguckt haben. Wenn das eingetreten ist: Wie beurteilen wir dann Drohnenbilder? Welche Maßstäbe legen wir an?

Für mich den Ausschlag für die Drohnenvariante war der Umstand, dass sich der rote Zug ganz vorzüglich fügt in die doch noch recht grüne Umgegebung. Die keilförmig zulaufende Straße gibt dem Ganzen etwas Geometrie, der erhöhte Standpunkt lässt zudem einen netten Blick in die Ferne zu. Die Drohnenfotografie ist für mich noch ein ganz neues Betätigungsfeld. Es wird sicherlich noch kontroverse Diskussionen darüber geben, auf die ich mich sehr freue.

Datum: 22.10.2020 Ort: Zürchau Land: Thüringen
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Drohne

EXIF-Daten:
Hersteller: Hasselblad, Modell: L1D-20c, Belichtungszeit: 1/640 sec, Blende: F/3.5, Datum/Uhrzeit: 23.10.2020 20:39:43, Brennweite: 10 mm, Bildgröße: 675 x 1200 Pixel


geschrieben von: Nils
Datum: 03.11.20, 08:29

Da Du ja ausdrücklich die Diskussion wünscht, stelle ich meine Kritik aus der Auswahl mal öffentlich: mir ist die Drohne zu hoch geflogen. Weniger Dach vom Zug würde mir persönlich besser gefallen. Sonst natürlich schön! Zug und Licht sind natürlich klasse!

Gruß
Nils

geschrieben von: H.M.
Datum: 03.11.20, 10:00

Hallo Barnie,

deine Aussage "Es ist bei Luftbildern fast(!) egal, wo man einen Zug fotografiert. Aus der Luft sieht das immer spektakulär aus." unterschreibe ich so nicht. Vorher sollte man sich schon Gedanken machen, genau wie bei der "Erd-Fotografie". Wo gibt es schöne Motive, wie kann ich diese umsetzen, wie sieht es hinter dem Zug aus. Und die Höhe ist das mit entscheidende Kriterium. Ich bin zu der Erkenntnis gekommen das weniger meistens mehr ist. Was ich als sehr problematisch bei Motiven mit einem bestimmten Auslösepunkt sehe, ist die Auslöseverzögerung der Drohne. Da ging schon das ein oder andere Bild in die Hose.

Nun zu deinem Bild, ich hätte es spitzer aufgenommen. Sonst passt es.

Gruß Holger

geschrieben von: SeBB
Datum: 03.11.20, 12:55

Hallo barnie,

was mir an diesem Bild besonders gefällt: der Zug hebt sich vor seinem Schlagschatten super ab, eine solche Plastizität kennt man sonst von Eisenbahnfotos eher nicht. Dafür braucht man zwar keine Drohne, sie kann einem den Effekt aber erleichtern.
Auch finde ich den Kontrast zwischen der uniform grünen Landschaft und dem komplett roten Zug schön.

Das Einzige, was mich etwas stört, ist die gebündelte Reflexion im Feld, die könnte man noch digital eliminieren.

Viele Grüße
Sebastian

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