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Tschechischer Minimalismus
   
geschrieben von Nils am: 19.07.15, 21:50
Aufrufe: 792

...eigentlich fängt er schon auf dem Weg zum Haltepunkt an: man nehme den kürzesten Weg vom Ort zur Bahnstrecke und schüttet eine kleine Schotterpiste auf. An das Befahren mit dem Auto ist hierbei nicht zu denken. Warum sollte man auch? Wenn jemand ein Auto hat, wieso sollte er mit jenem zur Bahn fahren und dort in den Zug umsteigen? Dort wo der Weg nun auf die Bahn trifft legt man entlang der Gleise ein paar Betonplatten aus, baut darauf ein Wartehäuschen und fertig ist der Haltepunkt. Wer hätte mal gedacht, dass sich das Design der Tschechischen Eisenbahn einmal der Farbgebung der Wellblechbude anpasst? Nun steht man dort, morgens um 7 Uhr. Rundherum einsame Stille, bis sich auf einmal in der Ferne der Zug durch ein leises Hupen bermerkbar macht. Leise rumpelt am 16.07.2015 810 487 als Os 19103 von Benesov u Prahy nach Trhovy Stepanov in den Haltepunkt Bolina. Ich zeigte dem Lokführer kurz an, dass er wegen mir nicht anhalten muss. Außer dem Personal saß so und so niemand im Zug. Wie lange das noch gut geht?

Zuletzt bearbeitet am 19.07.15, 22:14

Datum: 16.07.2015 Ort: Bolina Land: Europa: Tschechien
BR: 6XAusl (sonstige ausländische Verbrennungstriebwagen) / CZ-810 Fahrzeugeinsteller: ČD
Kategorie: Bahn und Infrastruktur

EXIF-Daten:
Hersteller: Canon, Modell: Canon EOS 6D, Belichtungszeit: 1/640sec, Blende: F/7.1, Empfindlichkeit (ISO): 200, Datum/Uhrzeit: 16.07.2015 07:03:53, Brennweite: 45mm


geschrieben von: Johannes Poets
Datum: 20.07.15, 23:08

Urig - da würde ich auch gerne auf meinen Zug warten...

Wirklich gerne? An jedem Arbeitstag?

Das Bild gefällt mir und macht mich nachdenklich.

geschrieben von: Lochris
Datum: 20.07.15, 23:30

Schöne Szene und Geschichte.

geschrieben von: CargoLokführer
Datum: 21.07.15, 07:37

Moin!

Das ohnehin tolle Bild wirkt noch viel schöner aufgrund des guten Textes dazu. Daran kann man sich gerne ein Beispiel nehmen, wenn es um Bildtexte geht.

Stern * und Grüße
CargoLokführer

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