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Drei auf einen Streich geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 11.11.25, 17:14 |
Vor kurzem hatten wir in der Galerie eine Challenge über die längste Uerdinger-Garnitur oder das Bild mit den meisten Schienenbussen auf einen Schlag. Dehnen wir die Challenge auf die Ferkeltaxen der Reichsbahn aus...! ;-) Ich biete hier den Bahnhof von Neuruppin an! Ein Nebenbahnknoten, welcher u.a. bereits mit diesem Bild [www.drehscheibe-online.de] vorgestellt wurde. Und was war hier damals los...?! Aus allen Himmelsrichtungen kamen zu bestimmten Zeiten die Ferkeltaxen in den Bahnhof gekullert: man kam aus Hennigsdorf über Kremmen, man fuhr nach Wittstock über Walsleben, man kam aus Herzberg/ Mark mit vorherigem Anschluss einer Ferkeltaxe von Löwenberg nach Rheinsberg, man fuhr nach Neustadt in der Dose. Kurzum: ein Nebenbahnknoten, wie man ihn heute fast vergeblich sucht. Auf allen Strecken waren LVT´s unterwegs, teilweise noch mit erhabenem Zierstreifen.
Der Nachmittag des 09.04.93 wurde auf dem Bahnhof von Neuruppin verbracht, und vor dem imposanten Bahnhofsgebäude haben sich von links nach rechts folgende Protagonisten versammelt: als N 5068 ist der 772 103 mit seinem Steuerwagen 972 703 aus Hennigsdorf eingetrudelt. In der Mitte steht der 772 173 mit seinem Steuerwagen 972 773, unterwegs als N 6587 von Wittstock nach Herzberg. Ganz rechts ist der 772 122 mit seinem Steuerwagen 972 722 von Neustadt an der Dosse als N 6465 eingetroffen. Damals ganz normaler Alltag - und wir haben schon wenig später verächtlich die Nase gerümpft, als die erste sanitärfarbene Ferkeltaxe das blutrote Stelldichein versaut hat... Scan vom Fuji-100 6x6-Dia Datum: 09.04.1993 Ort: Neuruppin [info] Land: Brandenburg BR: 772 (alle Schienenbusse Bauart Reichsbahn) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 9 Punkte 5 Kommentare [»] |
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Neulich, in Neugersdorf geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 16.10.25, 20:06 |
Die Lausitz lockte uns zum Ende der Dampfära recht häufig mit verschiedenen Güterzugleistungen, welche mit Zittauer, Bautzener, Görlitzer oder Löbauer 52.80 bespannt wurden. Hierzu zählte ein morgendlicher Nahgüterzug ab Löbau, welcher in Neugersdorf einen Rangierhalt eingelegt hat. Am 22.08.1987 war die Löbauer 52 8080 vor dem Zug eingesetzt, und wir beobachten von einer Straßenbrücke das umfangreiche Rangiermanöver.
Man beachte all die Elemente, welche damals zum ganz normalen Eisenbahnalltag gehörten: den Portalkran, ferner Formsignale (mit Propangasflaschen), welche eher im Weg standen, als dass sie bildbereichernd waren. Ausgedehnte Gleisanlagen mit fast schon historisch anmutenden Güterwagen, die typischen Pilz- und Silberfischchenlampen, ein ganz normaler Mittelbahnsteig, eine Babelsbergerin mit einem kreuzenden Güterzug, ein blauer W 50 inmitten von Güterwagen, beladen mit Kohle. Alltag bei der Reichsbahn. Neugersdorf heute: ein (!) Gleis liegt noch, als Haltepunkt für Triebwagen zwischen Bischofswerda und Zittau. Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia. P.S. falls die Lok zu dicht ist: eine andere Auslösung ist als KB-Dia aus dieser Position nicht vorhanden. Datum: 22.08.1987 Ort: Neugersdorf [info] Land: Sachsen BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 6 Punkte 1 Kommentar [»] |
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Herbstsonne auf dem Abschiedszug geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 12.10.25, 17:49 |
Wir haben vor einiger Zeit eine Reise auf verschiedenen Dieselstrecken durch die Lausitz gemacht und waren u.a. auf dieser Fußgängerbrücke in Ebersbach, unmittelbar an der Grenze zu Tschechien: [www.drehscheibe-online.de].
Nur knappe fünf Jahre vorher ist etwa an der gleichen Stelle diese Aufnahme entstanden: sie zeigt die Abschiedsfahrt der Baureihe 52.80 beim Bw Zittau, die wir bereits auf diesem Foto [www.drehscheibe-online.de] gesehen haben. Ebenfalls unmittelbar an der Grenze zu den Tschechen wartet eine größere Gruppe von Fotografen die Vorbeifahrt des letzten dampfgeführten Zuges des Bw Zittau ab. Im Hintergrund erkennen wir eine "Brotbüchse", bereits auf tschechischem Gebiet. Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia Datum: 28.10.1989 Ort: Ebersbach [info] Land: Sachsen BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Zug schräg von vorn Top 3 der Woche: 4 Punkte |
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Im Land der Sorben geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 11.10.25, 09:08 |
Bleiben wir noch einen Moment auf der Strecke von Baruth nach Bautzen, wo jüngst diese Aufnahme [www.drehscheibe-online.de] ihren Einzug in die Galerie gefunden hat. Wir sind in einer Gegend, welche durch ihre Zweisprachigkeit auffällt - im Land der Sorben. Gut, von Sorben und Wenden hat man vielleicht mal im Geschichtsunterricht etwas gehört, wenn man zu dem Zeitpunkt nicht gerad Kreide holen war...;-) Hier wird auf die Zweisprachigkeit an allen Städte- und Bahnhofsnamen hingewiesen. Die Sorben gelten als westslawische Minderheit und pflegen in der Lausitz ihre Tradition, Kultur und Sprache - was u.a. bei der Ausführung der Städtenamen zum Ausdruck kommt.
Kommen wir zu unserem Güterzug von Baruth nach Bautzen. Wir haben uns am 01.05.87 das Rangiergeschäft in Baruth angeschaut und den Zug bei Sdier abgepasst. Danach ging es schnell weiter nach Großdubrau mit seiner Aufschrift in deutsch und sorbisch. Unsere 52 8198 hatte an dem Tag keine Wagen für Großdubrau, also ging es ohne Halt durch den Bahnhof weiter Richtung Bautzen. Sorben in Deutschland...Mit Anfang 20 wieder was gelernt...! ;-) Komisch...in Bayern stehen alle Namen auf deutsch...(*duck und weg...*) :-)) Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia. Datum: 01.05.1987 Ort: Großdubrau [info] Land: Sachsen BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 4 Punkte 2 Kommentare [»] |
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Ein Bahnwärterhaus an einer vergessenen Strecke geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 10.10.25, 16:52 |
Zurück in die Lausitz! Wir hatten vor einiger Zeit die Bahnstrecke von Baruth nach Bautzen am Wickel und sehen hier [www.drehscheibe-online.de] eine Rangierszene im damaligen Endbahnhof der Strecke, welche einst von Löbau nach Radibor geführt hat.
Am 01.05.87 waren wir ebenfalls einen ganzen Tag in der Lausitz, und das Programm verlief diesmal ohne den Dampfbetrieb auf der Strecke von Bischofswerda nach Zittau. Wir hatten uns den Vormittag um Bautzener 52.80 auf den von Bautzen ausgehenden Strecken Richtung Hoyerswerda und Königswartha gekümmert, bevor es am Nachmittag zum "Baruther" ging. Wiederum war zunächst das Rangiergeschäft in Baruth zu erleben, bevor die Fuhre dann über Großdubrau und Radibor gen Bautzen gehen sollte. Für den Zug haben wir uns an diesem Bahnübergang bei einer Ortschaft namens Sdier postiert, und nach einiger Zeit kam der Zug mit seiner 52 8198 dann auch angedampft. Nach der Aufnahme ging es hinterher, und in Großdubrau sowie bei Kleinwelka klickten die Knipsen erneut. Das Bahnwärterhaus steht heute noch. Auf Google Earth ist es erkennbar, völlig zugewachsen hinter einer Baumreihe von jungen Laubbäumen, welche auf der ehemaligen Trasse gewachsen sind. Der Vergleich lohnt sich... Scan vom Fuhi-100 Kleinbilddia Datum: 01.05.1987 Ort: Sdier [info] Land: Sachsen BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 6 Punkte 3 Kommentare [»] |
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Trabi-Begnung geschrieben von: Michael Haschek (41) am: 19.09.25, 23:28 |
Als am 27.05.1987 am späten Nachmittag endlich die schon in der Lokeinsatzstelle Löbau gesichtete 52 8080 mit ihrer kurzen Übergabe auftauchte, begegneten sich ausgerechnet in diesem Moment zwei Trabis auf dem Überführungsbauwerk. Was uns damals sehr verärgerte, da wir von einem durch die Trabis verdorbenen Motiv ausgingen.
Nach nahezu 40 Jahren betrachte ich die Trabis als ebenso typisch für die DDR wie die damals noch eingesetzten Loks der Baureihe 52.80. Scan vom 6x7 Farbnegativ Datum: 27.05.1987 Ort: Löbau [info] Land: Sachsen BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Zug schräg von vorn Top 3 der Woche: 10 Punkte 1 Kommentar [»] |
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Ein Güterzug mit "Wumme" durch Zeitz-Zangenberg geschrieben von: Der Rollbahner (323) am: 15.09.25, 17:40 |
In Zeitz ließen sich die "Taigatrommeln" der Deutschen Reichsbahn bis 1994 ziemlich verläßlich auch während einer ihrer Einsätze abbilden.
Als im Hintergrund bereits eine Schlechtwetterfront aufzog, gelang noch mit etwas Restsonne in Zeitz-Zangenberg dieses Foto von 220 367-7 und ihrem Güterzug in Richtung Weißenfels. Scan vom Fuji KB-Dia Zweiter Versuch: Bild nach rechts gedreht. Datum: 05.09.1992 Ort: Zeitz-Zangenberg [info] Land: Sachsen-Anhalt BR: 1120 (alle V200-ost Taigatrommeln) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Zug schräg von vorn Top 3 der Woche: 7 Punkte 2 Kommentare [»] |
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Dampf trifft Feldbahn geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 14.09.25, 19:32 |
Lassen wir ein paar Dampfwolken über der Lausitz wehen - und kommen zu einer Strecke, die nur noch die Senioren unter uns kennen dürften: es gab im Umlauf der Bautzener 52.80 einen nachmittäglichen Nahgüterzug von Baruth nach Bautzen. Dieser befuhr von Baruth eine ehemalige Bahnstrecke, welche von Löbau nach Radibor geführt hat, wo sie dort auf eine weitere Strecke von Hoyerswerda nach Bautzen traf. An der Strecke lagen einige bedeutende Industriestandorte wie z.B. das Basaltwerk in Baruth, welches für Güteraufkommen sorgte. Die Strecke hatte im Personenverkehr nur eine untergeordnete Rolle, und dieser wurde bereits 1972 zwischen Löbau und Baruth sowie später auch bis Radibor eingestellt. Der Güterverkehr war jedoch weiterhin von Bedeutung, und so existierte diese Strecke bis Ende der 90er Jahre und wurde in mehreren Abschnitten stillgelegt. Der Abbau der Strecke erfolgte dann im Jahr 2004 - sprich: vor über 20 Jahren.
Das Basaltwerk besaß eine eigene 300 m lange Feldbahn mit einer Spurweite von 600 mm zur Beförderung des Basaltschotters vom heute noch als Museum existierenden Brechergebäude zur Verladestelle. Reste der Feldbahn sind heute noch vorhanden, jedoch stark überwuchert, während sämtliche Normalspur-Gleisanlagen nur noch über Google Earth erahnbar sind. Es gab einen weiteren Werksanschluss in Baruth mit einer eigenen V 15, und aus der Erinnerung heraus kam am Nachmittag hier immer eine Fuhre mit der Werkslok an, bevor ein emsiges Rangiergeschäft in Baruth einsetzte und am Ende die Reise Richtung Bautzen losging. Da diese Leistung gut im Licht verlief, war das Fotoprogramm in der Lausitz immer so gestrickt, dass man sich vormittags bis zum frühen Nachmittag um die Dampfzüge in der südlichen Oberlausitz zwischen Löbau, Bischofswerda und Zittau gekümmert hat, bevor es nachmittags zum "Baruther" hoch ging, mit dem man infolge Ortskenntnis, einer sehr niedrigen Streckenhöchstgeschwindigkeit sowie Rangieraufenthalten gut zu tun hatte. Auf der Aufnahme vom Nachmittag des 22.08.87 beginnt die saubere und optisch auch recht ansprechende 52 8123 ihr Rangiergeschäft, während links oben die Feldbahn zu sehen ist. Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia, abgekühlt und leicht gedreht Datum: 22.08.1987 Ort: Baruth [info] Land: Sachsen BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 5 Punkte 1 Kommentar [»] |
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Nachdem am Vormittag des 13. April 1986 der erste Güterzug nach Aue Tender voraus mit 50 3551 [www.drehscheibe-online.de] bespannt war, wartete ich circa eine Stunde später auf den nächsten Zug Richtung Aue. Ziel war dieses Mal die bekannte Signalbrücke in Wiesenburg. Mit Volldampf donnerte 50 3628 durch den Bahnhof Wiesenburg ihrem Ziel Aue entgegen. Während Signalbrücke und Bahnhof nicht mehr existieren, überlebte 50 3628 und steht heute im Sächsischen Eisenbahnmuseum Chemnitz Hilbersdorf.
Scan vom MF-Dia Datum: 13.04.1986 Ort: Wiesenburg [info] Land: Sachsen BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 19 Punkte 3 Kommentare [»] |
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Normalspurdampf-Abschied in Zittau geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 10.09.25, 15:26 |
Das Putzkauer Viadukt. Weithin bekannt als eines der markantesten Motive der Strecke von Bischofswerda nach Zittau. Erst vor kurzem haben wir diese Aufnahme [www.drehscheibe-online.de] in der Galerie gesehen, und wir kurbeln die Zeit zurück auf den 28.10.89. Die letzten Dampfwolken über Zittau waren noch gar nicht lange verflogen, und am spätherbstlichen Nachmittag des 28.10.89 stand hier die Abschiedsfahrt der Baureihe 52.80 vom Bw Zittau an - ein Brauch, welcher in jener Zeit sehr häufig gepflegt wurde, meist mit Aufschriften auf der Lok oder einem Schild.
Ganz ohne Schild, aber herrlich blankgeputzt kommt hier auf dem Putzkauer Viadukt die 52 8195 mit einer Fuhre Halberstädtern an einer größeren Abordnung von Hobbykollegen vorbei. Rasch ging es hinterher, und am Viadukt von Schirgiswalde, in Ebersbach und in Eibau klickten die Knipsen erneut...;-) Mit diesem Zug ging dann in Zittau eine langjährige Ära zu Ende. Das Wort "Plandampfveranstaltung" kannte damals noch keiner...Und nur wenige Tage später begann dann das, was immer nur mit "Wahnsinn" beschrieben wurde. Und wer jetzt sagt: Dampf vor grün-gelben Wagen gab es nie planmäßig, dem sei diese Aufnahme des legendären P 19408/ 19413 ans Herz gelegt - DER damaligen Starleitung der 50.35 vom Bw Halberstadt: [www.drehscheibe-online.de] [www.drehscheibe-online.de] Scan vom Fuji 100 Kleinbilddia Datum: 28.10.1989 Ort: Putzkau [info] Land: Sachsen BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 7 Punkte 2 Kommentare [»] |
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Im Jahr 1986 herrschte noch reges Treiben im Bahnhof Wilkau-Haßlau. Während 50 3551 mit ihrem langen Güterzug den Bahnhof nach Aue durchfährt, rangiert fleißig im Hintergrund 106 134. Was habe ich mich damals geärgert, dass 50 3551 mit Tender voraus den Zug bespannte. Das war fast so schlimm, wie eine Bespannung mit Diesel. Heute sehe ich das Bild als Zeitdokument, auf dem es viel zu entdecken gibt. Wie ich anderen Bildern aus der Galerie entnehmen konnte, die später entstanden sind, gibt es nur noch einen Haltepunkt an anderer Stelle in Wilkau-Haßlau. 50 3551 ist 1992 in Meiningen verschrottet worden.
Scan vom MF-Dia Datum: 13.04.1986 Ort: Wilkau-Haßlau [info] Land: Sachsen BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 19 Punkte 8 Kommentare [»] |
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Dampf über der Oberlausitz geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 08.09.25, 19:42 |
Was wäre die Oberlausitz ohne einige Bilder vom Dampfbetrieb zu Vor-Wendezeiten...? ;-) Neben der Börde und dem Harzvorland, dem Erzgebirge, Nossen und dem Muldetal führten uns in der 2. Hälfte der 80er Jahre auch einige Fototouren in die Gegend zwischen Löbau, Bautzen und Zittau. Hier war die Baureihe 52.80 heimisch und wurde von verschiedenen Betriebswerken noch munter vor Güterzügen eingesetzt. Zittau bespannte z.B. diese Nahgüterzüge nach Bischofswerda und zurück, mit ihren endlos langen und häufigen Rangieraufenthalten, welche dazu führten, dass der Zug zwischen jedem Rangierhalt ein anderes Zugbild aufwies. Löbau fuhr "um den Kirchturm", und Bautzen war auf der Hauptstrecke zwischen Görlitz und Bischofswerda unterwegs sowie auf Nebenstrecken, die man heute nur noch mit Mühe über Google Earth findet.
Wir erwähnten bereits die sieben Viadukte auf der Strecke zwischen Zittau und Löbau über Herrnhut, und auch eine weitere Strecke von Löbau nach Ebersbach wies in der Ortslage von Ebersbach kurz vor dem Bahnhof dieses Viadukt auf. Am Morgen des 22.08.1987 waren die Straßen menschenleer, und wir erkennen die für die Lausitz so berühmten Umgebindehäuser. Die Löbauer 52 8080 war mit dem Nahgüterzug 65221 unterwegs, den wir bis Seifhennersdorf verfolgt haben. Hier rauscht sie mit ihrer Fuhre über das Viadukt und wird sogleich im Bahnhof einen kurzen Rangieraufenthalt einlegen; ein weiterer folgt in Neugersdorf, nur wenige Kilometer weiter. Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia Datum: 22.08.1987 Ort: Ebersbach [info] Land: Sachsen BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 9 Punkte 2 Kommentare [»] |
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Der dritte Oktober 1990 geschrieben von: 1600TL (65) am: 08.09.25, 09:33 ![]() ![]() Top 3 der Woche vom 21.09.25 |
war der erste Tag der deutschen Einheit nach der Wiedervereinigung. Natürlich denkt man sofort an die große Plandampfveranstaltung an diesem Tag im Saaletal. Neben den Dampfleistungen gab es natürlich noch Planverkehr, der oft genug unbeachtet geblieben ist. So bin ich froh, dass ich bei 119 161 den Auslöser betätigt habe. Die Lok kam an diesem Tag unterhalb der Dornburger Schlösser mit einem Güterzug nach Saalfeld daher.
Scan vom MF-Dia Zweiteinstellung mit Farbkorrektur Datum: 03.10.1990 Ort: Dornburg [info] Land: Thüringen BR: 219,229 (alle U-Boote) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Zug schräg von vorn Top 3 der Woche: 22 Punkte 8 Kommentare [»] |
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Dicker Rauch geschrieben von: Michael Haschek (41) am: 25.08.25, 23:58 |
Am 11.02.1982 qualmen die Mügelner 99 1608 und 99 1542 vor ihrer heimischen Lokleitung um die Wette: Normaler Alltag: Die 99 1542 wird sogleich einen Güterzug nach Kemmlitz übernehmen.
Ein störender Mast wurde entfernt. Scan vom 6x7 Farbnegativ Zuletzt bearbeitet am 26.08.25, 13:32 Datum: 11.02.1982 Ort: Mügeln [info] Land: Sachsen BR: 099 (Schmalspur kleiner 1000mm Spurweite) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 9 Punkte 1 Kommentar [»] |
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Klein Lok mit grossen Waggons geschrieben von: Michael Haschek (41) am: 16.08.25, 00:21 |
Im Rahmen des Restbetriebes von Wolkenstein bis Niederschmiedeberg verlässt die bestens gepflegte 99 1582 den schmalspurigen Güterteil des Bahnhofs Wolkenstein am 09.09.1986 mit einer stattlichen Anzahl aufgeschemelter Normalspurwaggons. Bestimmt war die Fracht für die Kühlschrankfabrik in Niederschmiedeberg, die heute ebenso von der Bildfläche verschwunden ist, wie der damals befahrene Streckenabschnitt.
Im Hintergrund am Berghang wird die Altstadt von Wolkenstein sichtbar. Scan vom 6x7 Farbnegativ Zuletzt bearbeitet am 16.08.25, 11:00 Datum: 09.09.1986 Ort: Wolkenstein [info] Land: Sachsen BR: 099 (Schmalspur kleiner 1000mm Spurweite) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 14 Punkte 2 Kommentare [»] |
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Späte Stunde geschrieben von: Michael Haschek (41) am: 23.06.25, 23:00 |
Zweiter Versuch: Nachdem ab 06.04.1980 gleichzeitig in beiden deutschen Staaten die heute noch praktizierte Sommerzeit eingeführt wurde, war es auch möglich noch weit nach 20.00 h Tageslichtaufnahmen zu machen, wie hier am 11.08.1980 unterhalb von Unterwellenborn. Wir sehen die kohlegefeuerte bestens gepflegte 01 1518, die mit ihrem E 807 soeben ohne Halt den Bahnhof Unterwellenborn durchfahren hat und in wenigen Minuten Saalfeld pünktlich um 20:39 h erreichen wird.
Bildprägend im Hintergrund ist die Stahlhütte namens Maxhütte zu erkennen. Eines der ersten "Jugendobjekte" der DDR war übrigens um 1950 die mit letzterer zusammenhängende Aktion "Max braucht Wasser". Scan vom KB Dia Fuji RD 100 Datum: 11.08.1980 Ort: Unterwellenborn [info] Land: Thüringen BR: 001-019 (Schnellzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Landschaft Top 3 der Woche: 6 Punkte 2 Kommentare [»] |
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Noch planmässig nach Jöhstadt geschrieben von: Michael Haschek (41) am: 22.06.25, 00:00 |
Am 16.08.1980 konnte man Jöhstadt von Wolkenstein aus noch planmässig auf der Schiene erreichen. Hier passiert die 99 1590 den blütenprächtigen Garten am Haltepunkt Schlössel mit P 14287 von Wolkenstein nach Jöhstadt. Sein Ziel wird er nach weiteren fünf Minuten Fahrt pünktlich um 11:00 h erreichen.
Scan vom KB Dia Fuji RD 100 Zuletzt bearbeitet am 22.06.25, 20:27 Datum: 16.08.1980 Ort: Schlössel [info] Land: Sachsen BR: 099 (Schmalspur kleiner 1000mm Spurweite) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Landschaft Top 3 der Woche: 11 Punkte 1 Kommentar [»] |
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Durchblick geschrieben von: Michael Haschek (41) am: 20.06.25, 19:54 |
Beim obligatorischen Saalfeld-Besuch während unserer DDR-Tour zu viert (unser "Gipfeltreffen") bot sich dieser zufällige Durchblick durch de geöffneten Schiebetüren eines auf dem vorderen Gleis im Zugverband stehenden Güterwagens auf das Führerhaus der gepflegt wirkenden 44 0414. Nach der Weiterfahrt des Güterzuges entstand natürlich auch noch ein Portrait der "ganzen" 44.
Scan vom KB DiaFuji RD 100 Datum: 11.08.1980 Ort: Saalfeld [info] Land: Thüringen BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven Top 3 der Woche: 7 Punkte |
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Noch reichlich Dampf geschrieben von: Michael Haschek (41) am: 18.06.25, 20:14 |
Reichlich Dampf gab es im August 1980 noch in und um Saalfeld herum. Hier verlässt 44 0280 den Bahnhof Saalfeld mit einem langen Güterzug in Richtung Gera. Für die gleich anschliessende Steigung bis Unterwellenborn wird ordentlich "eingekachelt".
Auch im Bw herrscht noch Dampf vor; auf die nächsten Einsätze warten unter anderem 44 0393, 01 2114, 01 2204 und einige 01.5 . Scan vom KB Dia auf Fuji RD 100 Datum: 11.08.1980 Ort: Saalfeld [info] Land: Thüringen BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 4 Punkte |
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Gleich geschafft geschrieben von: Michael Haschek (41) am: 17.06.25, 23:08 |
Auf der Steigung von Saalfeld nach Unterwellenborn legt sich die 44 0567 am 11.08.1980 kurz vor Erreichen des Brechpunktes im Bahnhof Unterwellenborn nochmal richtig ins Zeug. Auffallend ist auch der ausserordentlich gute Pflegezustand der 44. Ein leichter rotbrauner Ton in der Landschaft stammt von den Schornsteinen der nahegelegenen Maxhütte.
Scan vom 6x6 Farbnegativ Datum: 11.08.1980 Ort: Unterwellenborn [info] Land: Thüringen BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Landschaft Top 3 der Woche: 12 Punkte 2 Kommentare [»] |
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Halle - Hettstetter geschrieben von: Michael Haschek (41) am: 10.06.25, 21:00 |
Im August 1979 konnten wir auf Vermittlung meines Hobbykollegen aus dem Bezirk Suhl erstmals in Halle/Saale bei seinen Schwiegereltern in spe übernachten, um die Anfahrt in den Harz zu verkürzen. Bevor wir morgens in den Harz aufbrachen, wollte mein Freund mir noch den Lokschuppen der ehemaligen Halle-Hettstetter Eisenbahn (HHE) im Hallenser Industriegebiet zeigen. Neben der namensgebenden Normalspurstrecke betrieb die HHE auch eine meterspurige Güterbahn zur Bedienung der zahlreichen zum Teil mit sehr engen Radien ausgeführten Anschlussgleise im Stadtgebiet von Halle. Die Bedienung erfolgte ausschließlich mit Normalspurwagen auf Rollböcken.
Als wir nach einigen Irrfahrten den Lokschuppen gefunden hatten, standen wir in der morgendlichen Stille vor geschlossenen Toren. Als wir schon die Fotosachen einpackten, näherte sich ein bemützter Mann, schloss ein Tor auf und fuhr die 199 004 vor das Tor um irgenwelche Wartungsarbeiten an der Lok vorzunehmen. Die langen Kuppelstangen waren für diese Bahn typisch, da die aufgebockten Waggons ohne Pufferwagen gekuppelt wurden. Leider nahmen wir uns keine Zeit für weitere Aufnahmen mit dem Rollbockzug, sondern brachen zur GHE auf. Datum: 03.08.1979 Ort: Halle an der Saale [info] Land: Sachsen-Anhalt BR: 399 (alle deutschen Schmalspur-Kleinloks) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 7 Punkte 1 Kommentar [»] |
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Bei Tauwetter durchs Steinachtal geschrieben von: Michael Haschek (41) am: 09.06.25, 20:51 |
Bei leichtem Tauwetter arbeitet sich die 95 0004 am 03.03.1980 mit P 18004 von Sonneberg nach Saalfeld das Steinachtal in Richtung Lauscha bergan. Während Sonneberg Hbf auf 386 m über NN liegt, sind es in Lauscha bereits 610 m über NN, der höchste Punkt der Strecke wird aber erst in km 48,2 ab Sonneberg in Ernstthal (am Rennsteig) mit 769 m über NN erreicht.
Bereits im Sommerfahrplan 1980 wurden die BR 95 des Bw Probstzella auf der Strecke von Sonneberg nach Saalfeld weitgehend von neu angelieferten Dieselloks der BR 119 aus rumänischer Produktion abgelöst, während der Streckenast nach Eisfeld noch gelegentlich bis Anfang 1981 der BR 95, Einsatzstelle Sonneberg, verblieb. Scan vom 6x6 Farbnegativ Datum: 03.03.1980 Ort: Blechhammer [info] Land: Sachsen BR: 060-098 (Tenderlokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Landschaft Top 3 der Woche: 12 Punkte 4 Kommentare [»] |
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Hf 2 Einfahrt Lauscha geschrieben von: Michael Haschek (41) am: 08.06.25, 10:57 |
Einfahrt in abzweigendes Gleis für 95 0044 mit P 18004 nach Ernstthal. Wegen Bauarbeiten am Lichter Viadukt war die Strecke ab Ernstthal gesperrt, hinter der Lok zwei Dienstschotterwagen für die Baustelle. Die abzweigende Einfahrt wurde bei der DDR Reichsbahn als Hf (meines Wissens für Hauptformsignal) 2 bezeichnet. Hier ist das Einfahrsignal preußischer Länderbahnbauart neben der preußischen T 20 alias BR 95 bemerkenswert.
Scan vom KB sw-Negativ Datum: 04.08.1979 Ort: Lauscha [info] Land: Thüringen BR: 060-098 (Tenderlokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Landschaft Top 3 der Woche: 10 Punkte 3 Kommentare [»] |
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Ende März bei Markersbach geschrieben von: Michael Haschek (41) am: 07.06.25, 23:03 |
Als 50 3670 am 22.03.1986 mit dem bekannten "Containerzug" von Aue nach Annaberg-Buchholz das Markersbacher Viadukt überquert, liegt noch etwas Schnee im Erzgebirge. Dem Gesamtbild kommt zugute, dass der Zug überwiegend aus geschlossenen Güterwagen besteht.
Die Zwickauer 50 3670 zeigt sich allerdings "betriebsgerecht verschmutzt". Zweiter Versuch da beim ersten versehentlich die falsche Vorlage geladen wurde, was ich aber nicht mehr rückgängigmachen konnte. Scan vom 6x7 Farbnegativ Datum: 22.03.1986 Ort: Markersbach [info] Land: Sachsen BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Landschaft Top 3 der Woche: 7 Punkte 2 Kommentare [»] |
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Mit dem Sandzug über die Mulde geschrieben von: Michael Haschek (41) am: 21.05.25, 00:23 |
Am 06.10.1987 lud herbstliches Sonnenwetter zum fotografieren der noch dampfbespannten Sandzüge im Muldental ein. Hier überquert die bestens herausgeputzte 50 3576 der Einsatzstelle Rochlitz des Bw Glauchau die Muldenbrücke unterhalb des Rochlitzer Schlosses. Das Bild wurde vom Schloßhof aus aufgenommen.
Schon mit Fahrplanwechsel zum Sommerfahrplan 1988 war der Dampfbetrieb im Muldental Geschichte. Scan vom 6x7 Farbnegativ Datum: 06.10.1987 Ort: Rochlitz [info] Land: Sachsen BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Landschaft Top 3 der Woche: 12 Punkte 5 Kommentare [»] |
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Weisse Pracht geschrieben von: Michael Haschek (41) am: 16.05.25, 00:27 |
Bei eiskaltem aber sonnigen Winterwetter verlässt die Glauchauer 50 3519 den Bahnhof Lichtenstein an der Nebenstrecke von St. Egidien nach Oelsnitz mit ihrem Nahgüterzug. Um einen Zylinderschaden zu vermeiden, sind die Zylinderentwässerungshähne weit geöffnet, wodurch die Szene von weissem Dampf bestimmt wird. Auch der Rauhreif in den Bäumen trägt zur Winterstimmung bei.
Scan vom 6x7 Farbnegativ Datum: 03.01.1987 Ort: Lichtenstein [info] Land: Sachsen BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Landschaft Top 3 der Woche: 10 Punkte 2 Kommentare [»] |
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Mit 52 8064 in den Frühlingstag geschrieben von: Michael Haschek (41) am: 15.05.25, 00:34 |
Am 25.03.1986 war der Nahgüterzug mit der farblich und auch sonst herausgeputzten 52 8064 des Bw Bautzen bespannt. Zur gepflegten Lok passt auch das sonnige Frühjahrswetter. Die Aufnahme entstand einige hundert meter hinter dem Bautzener Spreeviadukt.
Scan vom 6x7 Farbnegativ Datum: 25.03.1986 Ort: Bautzen [info] Land: Sachsen BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Landschaft Top 3 der Woche: 9 Punkte 1 Kommentar [»] |
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Volldampf im noch jungen Jahr geschrieben von: Michael Haschek (41) am: 13.05.25, 00:21 |
In den ersten Tagen des neuen Jahres 1987 zog es uns bei eiskaltem aber sonnigen Winterwetter unter anderem an die in St. Egidien abzweigende Strecke nach Oelsnitz im Westerzgebirge. Wegen der auch noch in der Bahnhofseinfahrt anhaltenden Steigung musste die 50 3519 des Bw Glauchau mit ihrem Nahgüterzug noch mit Volldampf fahren, obwohl das Fahrtziel schon fast erreicht war. Aus dem Führerstand schaut auch der an seiner Arbeitskleidung zu erkennende und seit Glauchau mitfahrende Rangierer.
Schon im Mai des Folgejahres endete der Dampfbetrieb beim Bw Glauchau. Scan vom 6x7 Farbnegativ Datum: 03.01.1987 Ort: Oelsnitz [info] Land: Sachsen BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 8 Punkte 2 Kommentare [»] |
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Mit dem Kieszug durch den Wald geschrieben von: Michael Haschek (41) am: 12.05.25, 23:42 |
Am 05.02.1987 beschäftigten wir uns mit den Engelsdorfer 52.80, die vor allem auch auf der Nebenbahn von Beucha nach Trebsen unterwegs waren. Hier dampft uns die bestens herausgeputzte 52 8077 des Bw Leipzig-Engelsdorf mit ihrem ellenlangen Kieszug zwischen Altenhain und Beucha am Waldrand bei sonnigem Winterwetter entgegen. Letzteren Zug hatte sie in Seelingstädt übernommen, nach dem sie zuvor mit Tender voraus einen Nahgüterzug von Engelsdorf bis zum Endbahnhof Trebsen gebracht hatte. Die wenigen Kilometer von Trebsen nach Seelingstädt wurden dabei als Lz-Fahrt zurückgelegt.
Auch heute noch wird ein Kieswerk in der Nähe von Trebsen auf der Schiene bedient, während der einstige Betriebsmiitelpunkt Seelingstädt nur noch als Durchfahrgleis genutzt wird. Scan vom 6x7 Farbnegativ Datum: 02.02.1987 Ort: Altenhain [info] Land: Sachsen BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Zug schräg von vorn Top 3 der Woche: 8 Punkte 1 Kommentar [»] |
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Gewitter in der Luft geschrieben von: Michael Haschek (41) am: 03.05.25, 00:32 |
Als sich am 13.08.1980 die 50 3579 vom Bw Halberstadt mit ihrem Nahgüterzug dem Vorsignal des Bahnhofs Heudeber-Danstedt nähert, ziehen dunkle Wolken auf. Vor der deutschen Teilung zweigte im dortigen Bahnhof die Privatbahn nach dem heute im "Westen" gelegenen Mattierzoll ab.
Weiter bestand ein Verbindung nach Vienenburg über Schauen; von letzterer Strecke stellte ab Wasserleben eine weitere Privatbahn eine Verbindung nach Börßum her. Seit Kriegsende wurden alle aufgeführten Strecken in Richtung Westen durch die innerdeutsche Grenze unterbrochen. Die ehemals zweigleisige Hauptstrecke von Halberstadt nach Bad Harzburg endete bis zur Wiedervereinigung in Ilsenburg. Die bestens gepflegte 50.35 hebt sich deutlich von dem dunklen Wolkenfeld ab, auch die ehemals zweigleisige Trassierung ist gut zu erkennen. Scan vom 6x6 Farbnegativ; leider Schärfeverlust durch die geforderte Verkleinerung. Zuletzt bearbeitet am 03.05.25, 20:05 Datum: 13.08.1980 Ort: Heudeber-Danstedt [info] Land: Sachsen-Anhalt BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Landschaft Top 3 der Woche: 1 Punkt 3 Kommentare [»] |
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Neulich, im Tiefenbachtal geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 28.02.25, 17:38 |
Zur Zeit dampft ja die Harzquerbahn durch die Galerie, dass es eine Freude ist ! Der Dampf quillt ja fast aus dem Rechner...;-) Aber während sich der Harz an seinem Nordrand eher schroff zeigt, wird es im Südharz zusehends milder, und auch der Anteil an Laub- und Mischwald ist deutlich ausgeprägter als im Nordharz, wo heute nur noch einzelne Tannen von einer früheren Bewaldung zeugen.
Von all den Auswirkungen auf den Forstbestand war im März 1989 noch nichts zu spüren. Die Züge der Harzquerbahn ackerten die Steigungen hoch oder kullerten die Gefälleabschnitte fast ohne Auspuffschlag wieder hinunter. So eine Stelle sehen wir hier im Tiefenbachtal, einige Kilometer vor Eisfelder Talmühle gelegen. Einen Haltepunkt Sophienhof gab es damals noch nicht, und wir beobachten die 99 7238, wie sie durch das Tiefenbachtal kullert. Junge Tannen prägen den Vordergrund, und der Zug wird demnächst den Haltepunkt Tiefenbachmühle passieren, bevor er in Eisfelder Talmühle eine Verschnaufpause incl. Wasserfassen einlegen wird. Bis Nordhausen liegt dann noch fast eine Stunde Fahrzeit vor dem Zug. Die Fotostelle heute: viel Spaß beim Erwandern und Suchen...! ;-) Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia Datum: 25.03.1989 Ort: Tiefenbachmühle [info] Land: Thüringen BR: 099 (Schmalspur ab 1000mm Spurweite) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Landschaft Top 3 der Woche: 3 Punkte 1 Kommentar [»] |
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Als im Harz noch viele Tannen und Fichten standen geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 22.02.25, 18:28 |
Der Harz ist in der Galerie derzeit noch immer en vogue, und wir sehen zahlreiche neue Motivvarianten, u.a. als Folge des Borkenkäfers, der hier ganze Arbeit geleistet hat.
Aber auch früher, als der Harz noch durch seinen dichten Nadelwaldbestand bestach, gab es Motive, die erwandert werden wollten. Hierzu gehören die beiden Feldwegbrücken im Kälberbruch, von denen wir vor kurzem diese Version [www.drehscheibe-online.de] gesehen haben. Wenige Hundert Meter von jener Brücke findet sich eine weitere Brücke, über welcher ein Forstweg die Harzquerbahn überquert. Von diesem Weg bot sich am 06.02.90 der Blick auf die 99 7241 an, die nach einem kurzen Gefälle sogleich wieder Fahrt aufnehmen wird, um ihren P 14403 über die nächste kleine Steigung zu wuchten. Der P 14403 war damals der zweite von täglich mehreren Dampfzügen, die die Harzquerbahn auf voller Länge von Wernigerode bis Nordhausen befahren haben. Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia Datum: 06.02.1990 Ort: Kälberbruch [info] Land: Sachsen-Anhalt BR: 099 (Schmalspur ab 1000mm Spurweite) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Zug schräg von vorn Top 3 der Woche: 3 Punkte 1 Kommentar [»] |
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Dampf an der innerdeutschen Grenze geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 16.02.25, 13:03 Bild des Tages vom 01.11.25 |
Zur Zeit sind ja recht viele Bilder aus dem Harz in der Galerie zu sehen. Gleichzeitig hat Jan vor einiger Zeit ein sehenswertes Bild mit ehemaligen Grenzanlagen zwischen Büchen und Schwanheide eingestellt. Nun, hier bei Sorge haben wir beides im Bild: die Harzquerbahn kommt kurz vor Sorge unmittelbar an den Grenzanlagen der ehemaligen innerdeutschen Grenze vorbei und passiert in einer engen Kurve die Widerlager der Brücke der Südharzeisenbahn, genauer gesagt: dem Streckenast von Brunnenbachsmühle nach Tanne, welcher mit diesem sensationellen Bild [www.drehscheibe-online.de] in der Galerie vorhanden ist; nur gut einen Kilometer weiter östlich von unserem Aufnahmepunkt entfernt.
Links neben der Trasse der Harzquerbahn verläuft die Fahrstraße nach Elend, und die Straße vor der Bahntrasse, welche heute Richtung Braunlage führt, endete damals an einem großen Eisentor. Wir schreiben den 19.11.1989. Die Wende war erst wenige Tage her, und außer uns waren wohl noch weitere "Sensationstouristen" unterwegs, welche ihre Vehikel am Straßenrand abgestellt haben, um ein paar Fotos von der 99 7234 und ihrem P 14405 anzufertigen. Vehikel aus Zwickauer Produktion. Alles hat seine Zeit...;-) Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia Datum: 19.11.1989 Ort: Sorge [info] Land: Sachsen-Anhalt BR: 099 (Schmalspur ab 1000mm Spurweite) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 10 Punkte 5 Kommentare [»] |
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Als im Harz noch Tannen und Fichten standen geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 14.02.25, 18:42 |
Winter ohne Schnee gab es bereits vor 35 Jahren..;-) Und bleiben wir doch noch einen Moment im Harz - einem damals dicht bewaldeten Mittelgebirge voller Tannen und Fichten. Und mittendurch fährt die Harzquerbahn.
Fernab jeder Ortschaft gab es zwischen Benneckenstein und Tiefenbachmühle zwei einsame Feldwegbrücken, welche heute nur über eine längere Wanderung erreichbar sind. Dafür bestand seinerzeit noch eine nennenswerte Zugdichte zwischen Wernigerode und Nordhausen; die Brockenstrecke lag noch brach. Lediglich zwei Züge verkehrten bis Schierke, der Rest nahm in Drei Annen Hohne den Weg über Elend und Sorge. Am schneelosen 10.02.90 erleben wir die 99 7246, wie sie ihren P 14403 unter einer der beiden Feldwegbrücken hindurchwuchtet. Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia Datum: 10.02.1990 Ort: Kälberbruch [info] Land: Sachsen-Anhalt BR: 099 (Schmalspur ab 1000mm Spurweite) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Zug schräg von vorn Top 3 der Woche: 3 Punkte 2 Kommentare [»] |
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Mit gesenkten Pantos über den Innenring geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 31.01.25, 17:41 |
Auch im Berliner Raum waren bis zur Mitte der 90er Jahre noch Holzroller zu sehen, sowohl von Seddin aus entlang des BAR sowie auf der Kanonenbahn als auch auf diversen Strecken kreuz und quer durch die Stadt. Häufig waren Loks der Baureihe 242 auf dem Innenring zu sehen, u.a. vor Güterzügen von und zum Containerbahnhof Frankfurter Allee oder vom Güterbahnhof Schöneweide. Hier verkehrte recht zuverlässig ein Güterzug in den Nachmittagsstunden in westliche Richtung, um dann am noch längst nicht fertiggestellten Nordkreuz Richtung Pankow Heinersdorf abzubiegen; geradeaus Richtung Gesundbrunnen ging es noch nicht. Schöneweide, Frankfurter Allee, Pankow Heinersdorf...Güterbahnhöfe, welche längst stillgelegt wurden; deren Flächen teilweise überbaut wurden.
Eine Fotostelle fand sich am Innenring zwischen den S-Bahnhöfen Prenzlauer Allee und Greifswalder Straße, etwa auf der Höhe des ehemaligen Gaswerkes. Hier ließen sich sowohl Züge auf den Fernbahngleisen als auch S-Bahn-Züge in beide Richtungen beobachten, je nach Sonnenstand. Am Nachmittag des 21.08.91 kommt uns hier die 242 156 entgegen und hat ihren Stromabnehmer bereits abgesenkt, um in wenigen Augenblicken die recht niedrige Brücke unter der Prenzlauer Allee zu passieren. Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia Datum: 21.08.1991 Ort: Berlin Prenzlauer Allee [info] Land: Berlin BR: 109,142,171 (alle Holzroller) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Zug schräg von vorn Top 3 der Woche: 3 Punkte |
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Der Säuretopfwagen geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 29.01.25, 17:13 |
Und erneut ist es nicht der grandios heruntergekommene Holzroller, sondern der erste Wagen hinter der Lok - ein Säuretopfwagen. Eigentlich ein Relikt aus der Epoche III oder sogar II. Befördert wurden Steinzeugtöpfe, welche jedoch sehr zerbrechlich waren und später durch Metallbehälter ersetzt wurden. Die Wagen besaßen generell Bremserbühnen, weil ein Ablaufen nur mit einer besetzten Bremserbühne zulässig war. Es gab darüber hinaus noch eine Reihe weiterer konstruktiver Vorsichtsmaßnahmen, wobei ich aber hier auf die einschlägige Literatur verweise. Bei der Bundesbahn waren derartige Wagen bis in die 70er Jahre im Einsatz, bei der Reichsbahn endete ihr Einsatz zur Wendezeit.
Seien wir ehrlich: welcher Modellbahner hat in seinem Reichsbahn-Güterzug nicht mindestens einen Säuretopfwagen aus Sonneberger Produktion eingestellt...? ;-) Am 08.09.87 gelang -wiederum als klassischer Beifang- die Aufnahme dieses Holzrollers auf einer der Vorflutbrücken zwischen Dessau und Roßlau. Was hinter der Lok hing, fiel mir erst deutlich später auf, als man sich seine Reichsbahnbilder mit einem gehörigen Zeitabstand anschaut - und dann so etwas entdeckt...!;-) Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia Datum: 08.09.1987 Ort: Roßlau [info] Land: Sachsen-Anhalt BR: 109,142,171 (alle Holzroller) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 6 Punkte 2 Kommentare [»] |
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Noch mehr Geruch von Braunkohle und Zweitakter geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 27.01.25, 18:29 |
Ich komm´ nicht drum herum...;-) O.k., Ihr hattet die Szene schon einmal, mit der E 44: [www.drehscheibe-online.de]. Ein Bild, bei dem ich nicht im Traum mit der damaligen Resonanz gerechnet hatte. Das Bild mag schonungslos den Alltag in der DDR darstellen - aber so sah es an einigen Ecken auch aus, und für uns war das als ehemalige "Westberliner" halt die Kulisse, die geboten wurde, an die wir bei den zahlreichen Einreisen jener Jahre einfach gewohnt waren.
Über die Entstehungsgeschichte zu dieser Aufnahme ist bei den beiden anderen Bildern bereits viel erzählt wurden. Auf dem Bahnsteig standen wir damals bestimmt so ca. 90 Minuten, und egal, was vorbeikam - klick! Später kam auch eine Leipziger Babelsbergerin mit einem Personenzug, der die drei Reisenden mit ihrem illustren Gepäck aufgenommen hat. Kommen wir zum Bild: gute 20 Minuten vor der E 44 kam dieser Holzroller mit einer sehenswerten Güterwagengarnitur vorbei. Man beachte den herrlichen Braunkohlenstaubwagen im Zugverband! Alltag in der DDR im Februar 1989. Der Wahnsinn kam auf den Tag neun Monate später... Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia Datum: 09.02.1989 Ort: Leipzig Lindenau [info] Land: Sachsen BR: 109,142,171 (alle Holzroller) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 13 Punkte 6 Kommentare [»] |
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Beschiss...! geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 28.01.25, 11:44 |
Skandal! Da sollte eigentlich eine 244 dran hängen...! Der zweite Flop des Tages, der so gut mit diesem einmonatigen Einsatz der Güstener 41 1231 vor einem Personenzugumlauf von Staßfurt nach Sangerhausen begann und dann im Raum Leipzig fortgesetzt wurde. Ein Eisenschwein ging damals noch ins Netz, und wir bezogen anschließend mittags Position im Bahnhof von Bad Dürrenberg, für eine Planleistung einer 244 vor einem Personenzug von Leipzig nach Großkorbetha. Was kam? Ein Holzroller. Wir sind danach noch schnell rüber zum bayerischen Bahnhof von Leipzig, wo wenigstens der Personenzug nach Böhlen mit der 244 127 funktionierte. Dann hoch nach Roßlau, für den P 3498 von Lutherstadt.
Ja, man musste damals schon das nötige Quäntchen Glück mitbringen, um bei der Reichsbahn Altbauelloks zu erwischen. Das war beileibe kein Selbstläufer. Den Personenzug von Leipzig nach Großkorbetha sah man immer wieder auf Fotos. Wir haben ihn 3 x versucht - drei Holzroller. Und heute? Heute ist man froh über Bilder dieser Baureihen, in ihren vielfältigen Versionen. Wenigstens gab es zum Abschluss jenes Tages noch ein Stelldichein im Bw Dessau mit der 244 137 (warum fuhr sie nicht...?) und der 254 069. Wir sind damals mit vier verschiedenen Altbauelloks wieder nach Hause gefahren. Und heute liegt der Beifang im Skat...;-) Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia Datum: 15.04.1988 Ort: Roßlau [info] Land: Sachsen-Anhalt BR: 109,142,171 (alle Holzroller) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 9 Punkte |
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Fahrt in eine andere Welt geschrieben von: Jan vdBk (1019) am: 27.01.25, 07:31 |
Zu Bundesbahnzeiten kam es tatsächlich vor, dass besonders rührige Bahnhofschefs und Dienststellenleiter kleine Bahnhofsfeste organisiert haben. Ein solches Event waren die "Büchener Eisenbahntage". Besonders erinnerlich sind mir die 3. Büchener Eisenbahntage, die Anfang Mai 1990 vor der Kulisse von Grenzöffnung und Wiedervereinigung stattfanden. Nachdem man sich in Büchen an der sehenswerten Fahrzeugausstellung und den Sonderfahrten sattgesehen hatte, pilgerten einige Leute in Richtung Grenzzaun. Da schlossen wir uns direkt mal an.
Direkt am Zaun stehend befand man sich schon ein gutes Stück auf DDR-Territorium. Im Mai 1990 war aber schon bekannt, dass die Landminen zur Grenzsicherung nur auf der Ostseite des Zaunes ausgelegt sind. Und so trauten wir und viele andere uns auf die wilde Wiese zwischen der Riedebeck, dem Grenzbächlein, und dem Zaun. Dabei konnten wir durch den Grenzzaun dem D 333 hinterherblicken, der in eine Welt aufbrach, die bis vor fünf Monaten für mich unerreichbar war. Datum: 05.05.1990 Ort: Zweedorf [info] Land: Mecklenburg-Vorpommern BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven Top 3 der Woche: 17 Punkte 5 Kommentare [»] |
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Alltag in Engelsdorf zur Wendezeit geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 26.01.25, 17:54 |
Bleiben wir noch einen Moment bei den Holzrollern; die rollen gerade so nett durch die Galerie...;-)
Zur Wendezeit haben wir uns damals vorübergehend sehr intensiv um den Verkehr unter Draht gekümmert und ein Feld beackert, welches erst kurz vor dem planmäßigen Ende der Protagonisten in die Aufmerksamkeit der Hobby-Freunde gerückt ist: dem Einsatz der letzten noch aktiven Altbauelloks der Baureihen E 44 und E 94 bei der Reichsbahn. Während im "Westen" die letzten Loks der Baureihe 194 bereits 1988 zu Grabe getragen wurden, hielten sich die Eisenschweine, wie die Loks liebevoll im "Osten" genannt wurden, noch zwei Jahre länger - aber man musste schon entweder großes Glück haben, eine 254 zu erwischen, oder man musste viel Zeit mitbringen, um dem einigermaßen zuverlässigen Dg von Engelsdorf nach Friedrichstadt aufzulauern. Bilder jener Leistung sind in der Galerie enthalten - aber natürlich fiel bei diesen Touren auch enorm viel Beifang in Form aller weiteren bei der Reichsbahn aktiven E-Lok-Baureihen ab. Naturgemäß wurde bei den Fototouren am Morgen regelmäßig das Bw Engelsdorf aufgesucht, um zu schauen, welche "Schweinerei" geboten wird. Am Morgen des 18.03.90 stand die im Hintergrund erkennbare 254 059 für den Dresdener Dg bereit und wurde gerad aufgerüstet, aber vorher schob sich noch die 242 030 polternd auf die Drehscheibe. Bilder, die man nie gemacht hätte, wenn es die nahe Dämmerung der Eisenschwein-Einsätze nicht mehr gegeben hätte. Alltag zur Wendezeit...;-) Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia Datum: 18.03.1990 Ort: Leipzig Engelsdorf [info] Land: Sachsen BR: 109,142,171 (alle Holzroller) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 5 Punkte |
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Leipzig-Lindenau: die Gegenrichtung geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 25.01.25, 10:21 |
Bleiben wir doch noch einen Moment bei den "Holzrollern" - Lokomotiven der Baureihen 242 und 211, die nach der Wende sehr schnell von den Gleisen verschwunden sind. Ja, sie waren unspektakulär, aber gerade deshalb so interessant, weil es zahllose verschiedene Varianten gab: je nach Bauserie gab es unterschiedliche Seitenlüfter, und es gab Loks mit dicker und dünner Bauchbinde, später Loks mit Latz oder Kontrastbalken. Die ganz Erwachsenen unter uns kennen sie vielleicht sogar noch in grün, und bei der E 11 mit Schürze.
Kommen wir zu einem Tag, den ich damals schon wettertechnisch in die Tonne treten wollte. Doch dann sprang mit dieser Aufnahme [www.drehscheibe-online.de] ein Bild heraus, dessen Nachhall ich überhaupt nicht erwartet hätte - und der mich motiviert hat, hier noch einmal nachzulegen. Kommen wir also noch einmal auf den Bahnsteig des Haltepunktes Leipzig-Lindenau, an diesem trostlosen 09. Februar des Wendejahres. Die Sonne kämpfte, aber so richtig gewonnen hat sie nicht. Wir waren eigentlich auf der Pirsch nach den letzten Altbauelloks, und im Dunst des frühen Nachmittages haben wir auf alles draufgehalten, was so vorbeikam: überwiegend Güterzüge, und auch eine 118 kam mit einem Personenzug vorbei. Dann endlich eine E 44! Sie zog vorbei - und wir drehen uns auf dem Bahnsteig mal um und schauen in die Gegenrichtung. Ein Holzroller kam des Weges, am Haken eine typische Garnitur seiner Zeit. So ging das einige Zeit, bevor wir weiter zum Rangierbahnhof Gaschwitz gezogen sind, wo dort am Eselsrücken eine weitere 244 unermüdlich dabei war, Zug um Zug zu zerlegen, bevor auch diese Fotoaktion endgültig im Nebel versank. Gaschwitz heute? Ein paar Gleise liegen da noch, überspannt durch die A 38. Aber die Erinnerung an die Holzroller nimmt uns keiner...und an die DDR schon gar nicht...! ;-) Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia Datum: 09.02.1989 Ort: Leipzig Lindenau [info] Land: Sachsen BR: 109,142,171 (alle Holzroller) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 8 Punkte 4 Kommentare [»] |
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...Weichensdorf (sic!) geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 24.01.25, 19:31 |
Es gab früher Orte , bei denen gedanklich sofort ein Film ablief, sobald der Ortsname fiel. "Saalfeld" gehörte dazu; hier muss man nicht viele Worte der Erklärung finden. Zu König Dampfs Zeiten gehörte in Insiderkreisen auch der kleine Ort "Weichensdorf" dazu, ein heute völlig bedeutungsloses Kaff in der nördlichen Niederlausitz, zwischen Frankfurt/ Oder und Cottbus gelegen. Aber was machte damals die Faszination von einer kleinen Gemeinde aus, nur wenige Kilometer von Eisenhüttenstadt entfernt?
Weichensdorf lag an der Strecke von Grunow nach Cottbus über Peitz. Einer eingleisigen Strecke, über welche sogar früher ein D-Zug mit Stralsunder 03.10 unterwegs war - und auf welcher selbst bis kurz nach der Wende noch ein Personenzug verkehrte, in dem russische Weitstreckenwagen als Kurswagen eingereiht waren. Die Strecke war -wie die legendäre Ostbahn- von Doppeltelegrafenmasten gesäumt, welche sich dort bis zur Mitte der 90er Jahre hielten. Jamlitz und Ullersdorf hießen einige Unterwegsbahnhöfe - und Weichensdorf. Repräsentative, wuchtige Bahnhofsgebäude waren vorhanden, sprich: bis Mitte der 90er Jahre fast ein Geheimtipp für die gute, alte Eisenbahn. In Grunow [www.drehscheibe-online.de] zweigte die Nebenbahn über Beeskow nach KW ab, auf welcher heute die Talente der Niederbarnimer Eisenbahn vorherrschen. "Warste mal in Weichensdorf?" So die Frage unter Dampflokenthusiasten. Der Clou war: hier kreuzten früher zwei Nahgüterzüge, meist ellenlang, so wie kurz nach der Wende z.B. in Ganzlin, mit Güstrower Wummen. Aber in Weichensdorf oblag die Bespannung der Baureihe 52.80, aus zwei verschiedenen Bahnbetriebswerken: man sah Frankfurter und Cottbuser Loks, mit Glück sogar eine Frankfurter Altbau-52. Für beide Züge setzte dann ein umfangreiches Rangiergeschäft ein. Es gab mehrere Ladegleise, m.a.W. hier war nachmittags Action. Diesem Sog von "Weichensdorf" wollten wir uns nicht entziehen, und so führte ein Fototag, der am Morgen noch mit dem Kirchturmsgüterzug von Wustermark begann, über Brandenburg (mit 52.80 nach Golzow) an Berlin dran vorbei bis runter nach Beeskow und weiter nach Weichensdorf. Und wir kommen da an und ziehen die Arschkarte...! Eine Cottbuser Babelsbergerin...! Nix Dampf. Der Frankfurter Zug war schon weg, und wir haben einige Anwesenheitsschüsse gemacht, deutlich gefrustet. Heute, fast 37 Jahre später, ist der Frust längst vergessen. Im Skat liegt eine der wenigen Aufnahmen einer 118.1 auf einer Dieselstrecke der Reichsbahn. 118.1 wurden nie modernisiert, sondern verschwanden noch schneller von den Gleisen als die sechsachsige Version oder aber die 118.5. Wir sehen hier, wie am Nachmittag des 15.08.87 die 118 175 ein paar Wagen abgesetzt hat und mit einem uralten Begleitwagen wieder zu ihrer Fuhre zurückkehrt. Und der eine bemängelt den durchgeschnittenen Güterwagen am rechten Bildrand - und der andere erkennt den "Oppeln"..;-) Weichensdorf heute: alle Gleise sind abgebaut, auf der Trasse wächst ein junger Laubwald. Das Bahnhofsgebäude steht als Ruine dort, vernagelt, verlassen. Die Zeiger einer Uhr stehen auf punkt zwölf. Gesiterstunde.... Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia Datum: 15.08.1987 Ort: Weichensdorf [info] Land: Brandenburg BR: 228 (V180) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 7 Punkte 1 Kommentar [»] |
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Über das Hetzdorfer Viadukt geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 23.01.25, 19:52 ![]() ![]() Top 3 der Woche vom 02.02.25 |
Wie "jung" die Galerie ist, merkt man immer an den historischen Aufnahmen...;-) Ich hab´ ja gestaunt, dass bislang noch kein Bild mit einem Zug auf dem Hetzdorfer Viadukt in der Galerie enthalten ist. Bislang findet sich dort immerhin diese sehr ansprechende Aufnahme vom Heidebahnfan [www.drehscheibe-online.de], auf der das Hetzdorfer Viadukt den Hintergrund prägt.
Wir haben vor über 30 Jahren bei einer Fototour das Viadukt als Motiv eingebaut, aber dass wir nur wenige Tage vor der Einstellung des Betriebes über das Viadukt vor Ort waren, wird mir erst jetzt bewusst. Am 12.05.1992 wurde hier ein neuer Streckenabschnitt eröffnet, der im Zuge einer Streckenbegradigung unter Umgehung des maroden Hetzdorfer Viaduktes geschaffen wurde. Jahrelang gab es über dem Viadukt eine Langsamfahrstelle, und somit wurde im Jahr 1986 beschlossen, eine Neubaustrecke zu schaffen, innerhalb welcher auch zwei Spannbetonbrücken enthalten sind, die ihren Weg in die Galerie bereits gefunden haben. 1987 begannen die Bauarbeiten für die Neubaustrecke, und nach fünf Jahren konnte die Strecke eingeweiht werden; zeitgleich wurde die alte Strecke über das Viadukt außer Betrieb genommen. Heute führt ein Wanderweg über das Viadukt, von welchem man auch einen Blick auf die darunter liegende Flöhatalbahn hat. Aber am Vormittag des 25.04.1992 haben wir einen Aussichtsfelsen erklommen, von dem man einen herrlichen Blick auf das Viadukt hatte. Diverse Reisezüge gingen ins Netz, und am ansprechendsten fand ich diesen Holzroller vor dem N 5639 von Bad Brambach über Plauen mit Lokwechsel in Reichenbach nach Dresden, der bis auf einen gemischtklassigen Bautzener "Ausrutscher" nur aus grünen Halberstädtern und einem Bghw bestand. Scan vom Fuji-Provia 6x6-Dia Datum: 25.04.1992 Ort: Hetzdorf [info] Land: Sachsen BR: 109,142,171 (alle Holzroller) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 26 Punkte 6 Kommentare [»] |
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Der Halbgepäckwagen geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 22.01.25, 17:47 |
Es ist nicht der Holzroller mit der dicken Bauchbinde, der hier innehalten lässt. Nein; Holzroller gab es im April 1990 noch wie Sand am Meer. Etwas gestolpert bin ich bei diesem Bild über den ersten Wagen hinter der 242, einem Bautzener Halbgepäckwagen. Nun, man kannte bei den Y-Wagen die üblichen Sitzwagen der 1. und 2. Klasse, ferner die roten Schlaf- und Speisewagen der Mitropa. Aber Halbgepäckwagen...?
Des Rätsels Lösung: wir haben hier tatsächlich einen recht seltenen Wagen. Aus einer Serie von 110 Y/B 70-Wagen, welche ursprünglich für die CSD bestimmt waren, jedoch auf Grund von Zahlungsschwierigkeiten nicht abgenommen wurden, entstammen auch sieben BDmse-Halbgepäckwagen, sogar mit Seitenkanzel für den Zugführer. Während alle weiteren Wagen der ursprünglich für die CSD bestimmten Serie für die Bildung von Städteexpress-Garnituren der Reichsbahn herangezogen wurden und das bekannte orange-beige Farbkonzept erhielten, wurden die sieben Halbgepäckwagen zunächst wie üblich grün lackiert, erhielten dann aber später das grün-gelbe Outfit. Und einer dieser Wagen war hier am 10.04.1990 hinter der 242 259 vor einem Personenzug zwischen Dresden und Leipzig im Zugverband eingereiht. Ein BDmse existiert heute noch -wieder im grünen Look- in der Museumsgarnitur der WFL. Es soll sich um den letzten betriebsfähigen Vertreter dieser Wagengattung in Deutschland handeln. Vielleicht ist es sogar der Wagen, der hier im April 1990 am ehemaligen Tunnel bei Niederau den Fotografen fast 35 Jahre später überrascht hat. P.S. natürlich war damals dieser Zug ein typischer Beifang. Der richtige Zug kam kurz dahinter: [www.drehscheibe-online.de] Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia Datum: 10.04.1990 Ort: Niederau-Gröbern [info] Land: Sachsen BR: 109,142,171 (alle Holzroller) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Zug schräg von vorn Top 3 der Woche: 6 Punkte 1 Kommentar [»] |
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Neulich in Redekin geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 15.01.25, 20:16 |
Bleiben wir noch einen Moment bei unserer Tour zur Genthiner Kleinbahn vom 15.01.91. Nach der Abfahrt des 172 001 in Ziesar ging es rüber nach Genthin, denn hinter Ziesar fuhr unsere Taxe auf der Strecke von Ziesar nach Güsen aus dem Licht. Aber es waren ja noch mehr Blutblasen auf den Strecken der Genthiner Kleinbahn unterwegs, und eine sollte uns von Jerichow nach Genthin entgegen kommen.
Direkt an der Ortseinfahrt eines Dorfes namens Redekin überzeugte uns diese Schornstein-Kulisse. Inmitten des Flairs der damaligen Zeit kam dann das Gespann aus dem 172 157 mit seinem Steuerwagen in Redekin um die Ecke, hielt kurz an dem im Hintergrund sichtbaren Haltepunkt an und knatterte dann Richtung Genthin weiter. Wir sind anschließend in das Bw Jerichow gefahren, gaffen, was da noch so rumsteht. Diverse Ferkeltaxen waren zu sehen, ferner ein alter Vorkriegs-Beiwagen, wie er früher desöfteren hinter einer Kleinlok der Baureihe 101, 102 oder 106 über die Nebenstrecken der Reichsbahn gezogen wurde. Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia Datum: 15.01.1991 Ort: Redekin [info] Land: Sachsen-Anhalt BR: 772 (alle Schienenbusse Bauart Reichsbahn) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Zug schräg von vorn Top 3 der Woche: 6 Punkte |
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Der 34. Geburtstag in Ziesar geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 14.01.25, 18:20 |
Neben dem berühmten "Raureif-Tag" in der Mecklenburgischen Schweiz, sprich dem 30.12.1995, gab es in der längeren Vergangenheit weitere Wintertage, an die ich mich gerne zurückerinnere. Hierzu zählt der 15.01.1991 - fast auf den Tag 34 Jahre her. Ein schneeloser, aber eiskalter, klarer Wintertag, der bei der Genthiner Kleinbahn verbracht wurde. Einige Aufnahmen dieses Tages sind bereits in der Galerie enthalten, aber als "Geburtstagsbild" möchte ich erneut den Bahnhof Ziesar mit seinem herrlichen Empfangsgebäude präsentieren, welcher sich insbesondere in den Vormittagsstunden für Aufnahmen gelohnt hat.
1991...zu dieser Zeit hießen die dort eingesetzten Ferkeltaxen noch 171 oder 172, und mint war irgend etwas mit Pfefferminz, aber bestimmt keine Farbe für Ferkeltaxen. Kurz vor der Abfahrt der Blutblasen-Garnitur setzte sich noch eine Gartenlaube der Baureihe 102 mit einer Übergabe in Bewegung, der aber bis auf die Bahnhofsausfahrt keine weitere Beachtung geschenkt wurde. Ich beiß´ mir da heute noch ein Monogramm in den Selbigen, dass wir die damals nicht verfolgt haben, womöglich sogar noch nach Görzke. Nee, wir blieben den Ferkeltaxen treu und haben bis zum "Licht aus" gegen 15.30 Uhr das gesamte Netz der Kleinbahn abgegrast. Sehen wir hier also den 172 001 mit seinem passenden Steuerwagen als P 15444 nach Güsen. Die Taxe gibt´s heute noch - betriebsfähig und im Besitz der Hafenbahn Neustrelitz. Und Ziesar? Das Bahnhofsgebäude ist erhalten und wird privat bewohnt. Die Trassen sind noch erkennbar, jedoch aller Gleise beraubt. Das nahe Kleinbahn-Betriebswerk wurde sicherheitshalber abgerissen, bevor es unkontrolliert in sich zusammenzusacken drohte. Und in Görzke steht am alten Bahnhofsgebäude noch eine Kleinlok der Baureihe 101, neben einer Gastronomie. Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia Datum: 15.01.1991 Ort: Ziesar [info] Land: Brandenburg BR: 772 (alle Schienenbusse Bauart Reichsbahn) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 11 Punkte 2 Kommentare [»] |
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Neulich in Wensickendorf geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 07.01.25, 21:03 |
Kommen wir noch einmal zum 15.12.91 zurück, einem kalten, aber sonnigen Wintertag. Bevor es an die Verfolgung der "Babelsberger Dicken" vor dem Personenzug von Templin nach Löwenberg ging, begann der Tag noch ganz gemütlich auf der Heidekrautbahn. Hier gab es noch einige Bahnhofsgebäude, welche in den Vormittagsstunden ganz gut im Licht lagen. Hierzu gehörte der Bahnhof Wensickendorf; ein wahres Kleinod. Das Signal im Hintergrund steht nicht ganz umsonst da, und wer genau hinsieht, erkennt, dass sich dort die Strecke teilt zwischen der Trasse nach Liebenwalde sowie einer weiteren Strecke Richtung Oranienburg, welche in früheren Zeiten Teil einer Nordumfahrung Berlins war.
Am Vormittag des 15.12.91 hat der 172 013 mit seinem Steuerwagen 172 613 als P 16161 auf der KBS 193 von Liebenwalde soeben den Bahnhof von Wensickendorf erreicht und wird nach kurzem Halt Richtung Basdorf weiterbrummen. Wensickendorf heute: Ein Haltepunkt der RB 27 -oder besser gesagt: Parkplatz mit Gleisanschluss- auf der Strecke von Berlin-Karow nach Schmachtenhagen, betrieben durch die Niederbarnimer Eisenbahn. Die frühere Strecke Richtung Oranienburg wurde hier teilweise wiederbelebt, und bis Schmachtenhagen verkehren moderne Triebwagen. Die Trasse nach Liebenwalde ist noch zu erkennen, aber die Natur erobert, wo sie kann. Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia Datum: 15.12.1991 Ort: Wensickendorf [info] Land: Brandenburg BR: 772 (alle Schienenbusse Bauart Reichsbahn) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 10 Punkte 2 Kommentare [»] |
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Veteranentreffen geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 05.01.25, 13:35 |
Tja...so etwas gab es früher auch schon: im letzten Moment kommt der weiße Lieferwagen...!:-)
Hier war es damals nur einen Tick anders: im letzten Moment kam der Autoverfolger. Wie bereits bei dieser Aufnahme berichtet [www.drehscheibe-online.de], war ich damals völlig aus dem Häuschen, auf der Strecke von Templin nach Löwenberg eine "Dicke" anzutreffen. In einer Gegend, in der die Orte noch Hammelspring, Vogelsang oder Klein Mutz heißen, war auf einem Sonntag nix los. Also kick and rush: nach dem ersten Shot ging es hastig dem Zug hinterher. Ein Waldmotiv in Vogelsang ging noch ins Netz, doch dann kam die Ortsdurchfahrt von Zehdenick: Gegurke, kein Navi, kein Beifahrer, den Zug im Nacken, und eine Landkarte auf dem Beifahrersitz...! (sic!). Dann "triff" mal die richtige Straße, die Richtung Löwenberg immer wieder parallel zur Bahntrasse verlief. Irgendwie gelang dieses Unterfangen, aber der Zug war in der Ferne schon zu sehen. Irgendwo knickte bei Bergsdorf ein Feldweg ab. Abbiegen, ein paar Meter rennen, die "Dicke" bereits bedrohlich in Sichtweise. Und just in diesem Moment kommt die Barkasse ! Knipse hoch - klick. Jahrelang hab´ ich mich über den doofen Lieferwagen geärgert. Und heute? Die "Dicke" aus Babelsberg trifft den Barkas aus Karl-Marx-Stadt. Ob die Ivecos und Sprinter in 30 Jahren zu ähnlichen Zeitzeugen mutieren...? Das wird die Generation nach uns entscheiden... Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia Datum: 15.12.1991 Ort: Bergsdorf [info] Land: Brandenburg BR: 228 (V180) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Zug schräg von vorn Top 3 der Woche: 8 Punkte 4 Kommentare [»] |
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Das Bahnwärterhaus von Klein Mutz geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 04.01.25, 11:06 |
Es begab sich aber zu der Zeit, als die Est. Templin des Bw Neustrelitz noch über die "Babelsberger Dicke" verfügte. Eine Handvoll Loks der Baureihe 118 waren nach der Wende dort noch aktiv und wurden vor Reise- und Güterzügen auf den von Templin ausgehenden Strecken eingesetzt, insbesondere in Richtung Löwenberg.
Der 15.12.1991 war wieder so ein Tag, der für Entdeckungstouren in das Umland der Hauptstadt herhalten musste. An dem Tag herrschte tiefe Wintersonne, und es ging zunächst zur Heidekrautbahn, um ein paar Ferkeltaxen einzufangen -natürlich noch als Baureihe 171 oder 172 unterwegs..;-) - und von dort war die Strecke von Templin nach Löwenberg nicht weit. Das Kursbuch verriet auf der KBS 912, auf der über den Tag verteilt damals nur sechs Zugpaare unterwegs waren, einen mittäglichen N 4195 von Templin nach Oranienburg. Dem Zug ging es bis kurz vor Templin entgegen, in der sicheren Erwartung, eine gewöhnliche V 100 zu erwischen. Was kam in Hammelspring (sic!) um die Ecke? Die dicke 118 733...! Nun, wie der entfesselte Hammel bin ich dem Zug dann hinterhergesprungen; eine Templiner 118 war mir bis dahin noch nicht vor die Linse gekommen. Da der Zug an jeder Milchkanne anhielt, gingen bei der Verfolgung noch drei weitere Stellen bis kurz vor Löwenberg ins Netz, und hier sehen wir die Dicke, wie sie in dem Dorf mit dem niedlichen Namen "Klein Mutz" ein altes Bahnwärterhaus passiert, welches lt. Google heute noch dort steht. Nach dem Zug ging es dann wieder rüber zur Heidekrautbahn, Verschnaufpause mit Ferkeltaxen...! ;-) Der Betrieb mit der Baureihe 118 ging bei der Est. Templin dann bald zu Ende, aber einige Jahre später gab es noch mal für eine Fahrplanperiode einen 228-bespannten Zug mit Sanitärwagen (pfui...!) von Potsdam nach Templin, m.W. mit Wustermarker oder Brandenburger Lok. Aus ästhetischen Gründen damals nie gefuzzt...leider...;-) Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia Datum: 15.12.1991 Ort: Klein Mutz [info] Land: Brandenburg BR: 228 (V180) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Zug schräg von vorn Top 3 der Woche: 5 Punkte |
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Der Fluch der Festbrennweite geschrieben von: Olli Sydow (1680) am: 01.01.25, 13:14 |
Machen wir eine Reise in die Vergangenheit und kommen in eine Zeit, als noch König Dampf den Güterverkehr im Muldetal beherrscht hat. Von den berühmten Sandzügen sind ja schon einige Aufnahmen in der Galerie enthalten, und es war das letzte Jahr, in dem das Bw Glauchau mit seiner Est. Rochlitz seine 50.35 vor den schweren Zügen einsetzen sollte.
Eine Fototour führte uns am 09.01.88 -vor fast genau 37 Jahren- zunächst auf einige Strecken im Raum Engelsdorf, um dort den Sonnenaufgang mit der Baureihe 52.80 zu verbringen. Dann ging es für den späten Vormittag rüber zum ersten der beiden täglichen Sandzüge ins Muldetal. Die spitze Sonne an der berühmten Brücke über die Mulde in Rochlitz hat uns dann zu dieser Perspektive veranlasst. Rochlitz mal ohne Schlosskirche, sondern nur mit der Brücke und der kleineren Kirche dahinter. Damals hatten wir noch keine Standard-Zooms. Es herrschte die Festbrennweite, allein der Qualität halber. Und damals hat man sich überhaupt keine Gedanken darüber gemacht, ob man nun am unteren Bildrand den Wasserfall komplett im Bild hatte oder nicht. Hauptsache, man säbelt die Kirchturmspitze nicht ab, und weiter zurück ging es m.E. nicht, da kam irgendwo ein Gartenzaun. Also genießen wir die Vorbeifahrt der 50 3551, wie sie im tiefen Januarlicht mit ihrer Fuhre über die Muldebrücke koffert. Danach galt wieder "kick and rush", den nächsten Shot gab es in Lunzenau [www.drehscheibe-online.de], bevor die Hatz nach Rochsburg weiterging...[www.drehscheibe-online.de] Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia Zuletzt bearbeitet am 01.01.25, 21:30 Datum: 09.01.1988 Ort: Rochlitz [info] Land: Sachsen BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn Kategorie: Bahn und Infrastruktur Top 3 der Woche: 11 Punkte 2 Kommentare [»] |
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