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Von Kamenz nach Bischofswerda...
geschrieben von: Hans-Jürgen Warg (1572) am: 02.03.24, 07:01
...fuhren seit September 1967 keine planmäßigen Personenzüge
mehr, der Güterverkehr endete 1990. Letzte Fahrten auf der Stre-
cke fanden im Oktober 1996 anlässlich eines Bahnhofsfestes in
Kamenz mit 52 8141 statt. Anfang 1997 wurde die Strecke still-
gelegt und bis Herbst 2004 waren alle Gleise abgebaut. Im April
1992 gab es auf dem Abschnitt zwischen Kamenz und Elstra zwei
vom VSE (Verein Sächsischer Eisenbahnfreunde) organisierte Son-
derfahrten. Eigentlich waren 52 8134 bzw. 52 8200 dafür vorgese-
hen, aber beide Loks waren aus unterschiedlichen Gründen nicht
verfügbar, so dass 50 3688 kurzfristig angeheizt wurde. Hier im
Bild ist der Zug, unterwegs in Richtung Elstra, bei Wiesa zu sehen.
(Scan vom 6x6 Dia)

Zuletzt bearbeitet am 02.03.24, 07:05

Datum: 18.04.1992 Ort: Wiesa bei Kamenz [info] Land: Sachsen
BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 5 Punkte
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Den Rennsteig hinauf
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 25.02.24, 21:06
Wie bereits erwähnt, führten uns nach der Wende diverse Fototouren nach Thüringen, um hier die Babelsbergerinnen im gepflegten Steilstreckenbetrieb zu erleben. Das tiefe Gebrumme der Maschinen ertönte über dem Rennsteig, auf Suhl-Schleusingen und auf der Strecke nach Großbreitenbach. Die Züge waren nie besonders lang, aber für den Freund historischer Garnituren ein Fest: bis 1993 sah man im Thüringer Wald noch die zweiteiligen grünen Doppelstockwagen; es dürfte mit das letzte Einsatzgebiet dieser Wagen gewesen sein. Dann sah man die Dicken vor Senftöpfen und wenig später auch vor den Dosto-Einzelwagen im mintgrünen Farbschema, tw. noch in Versuchslackierung. Parallel dazu gab es Züge mit den üblichen Bghw-Wagen, bevor später auf Suhl-Schleusingen die Dicken mit einem Karlsruher Kopf in mint unterwegs sein sollten - den man in jedem Endbahnhof umfahren musste, weil die Steuerleitung nicht passte.
Kommen wir nach Schmiedefeld, einem Ort unterhalb des Rennsteiges. Hier geht es steil den Berg hinauf, und wir nehmen mal dieses Bild einer 94 [www.drehscheibe-online.de], wie sie ihren Sonderzug den Berg hochwuchtet. So, nun spulen wir die Zeit mal fast auf den Tag genau 30 Jahre zurück und schauen uns an, wie spärlich die Vegetation damals dort aussah. Die Dampflok tauschen wir mal gegen eine Dicke, und die ex-Bauzugwagen wechseln wir mal gegen eine der letzten zweiteiligen Dosto-Garnituren aus. 228 607 brummt hier in langsamer Fahrt mit ihrem P 14722 Richtung Ilmenau und erreicht demnächst den Spitzkehrenbahnhof Rennsteig.

Scan vom Fuji-100 6x6-Dia

Datum: 24.04.1993 Ort: Schmiedefeld [info] Land: Thüringen
BR: 228 (V180) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 10 Punkte

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Zwei "Dicke" auf einem Bild
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 20.02.24, 13:15
Ich trage mal bewusst "dick" auf und behaupte, dass der wohl berühmteste Wasserturm nördlich der Mainlinie in dem kleinen Ort Blumenberg in der Börde steht...;-) Nicht umsonst sind bereits zahlreiche Bilder von dem leider inzwischen völlig bedeutungs- und motivlosen Kreuzungsbahnhof in der Galerie vorhanden. Der Wasserturm steht noch, ist aber ziemlich zugewachsen und rottet vor sich ihn, in der Befürchtung, dass er irgendwann in sich zusammenfällt.
Im März 1988 war der Turm noch ein dankbares Motiv - nicht nur für die übliche Oscherslebener 50.35, welche hier wie so oft mit ihrem Güterzug aus Magdeburg erwartet wurde, sondern auch für alles weitere, was aus nordöstlicher Richtung den Bahnhof erreichen würde. Dies waren natürlich die Personen- und Eilzüge aus Magdeburg, und an dem Tag kam auch ganz unscheinbar die 118 549 aus Richtung Eilsleben angekullert.
Die Lok gehörte seinerzeit zum Bw Magdeburg, welches jedoch seine Dicken nur noch von der ESt. Eilsleben aus einsetzte, insbesondere auf der Strecke zwischen Marienborn und Magdeburg, aber auch auf der verträumten Nebenbahn über Wanzleben.
Unserer 118 549 sollte kein langes Leben mehr beschieden sein. Nur ein halbes Jahr später wurde sie z-gestellt.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 19.03.1988 Ort: Blumenberg [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 228 (V180) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 7 Punkte

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Ausfahrt Bad Doberan
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 19.02.24, 19:32
Bad Doberan...kennt man eigentlich nur als Ausgangspunkt vom Molli. Aber kurz nach der Wende gab es dort noch einen Dieselbetrieb, welcher aus heutiger Sicht -historisch gesehen- durchaus mit der Schmalspurbahn mithalten konnte. Das Bw Wismar setzte bis zum Frühjahr des Jahres 1992 noch seine Babelsberger Dicken vor Personenzügen auf der Strecke von Rostock nach Wismar ein, und nach dem Fototag des 23.02.90 führte eine weitere Tour im März 1991 wiederum an die Ostseeküste - natürlich wieder zum Molli, aber auch, um die letzten Einsätze der Dicken vor den Personenzügen entlang der Küste einzufangen.
Bilder aus diesen Touren haben wir schon gesehen [www.drehscheibe-online.de], auch den "Flop" vom gleichen Tag: [www.drehscheibe-online.de]
Bei diesem Zug war jedoch die Welt noch in Ordnung, und wir sehen hier die 118 679, wie sie am 26.03.91 vor einer V100 mit einem Personenzug nach Wismar den Bahnhof von Bad Doberan soeben verlassen hat und das wuchtige Stellwerk passiert. Die Lok quittierte nur wenige Wochen später ihren Dienst in Wismar und wurde am 28.05.91 nach Güstrow abgegeben. Hier hielt sie sich noch bis zu ihrer z-Stellung am 31.08.92.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 26.03.1991 Ort: Bad Doberan [info] Land: Mecklenburg-Vorpommern
BR: 228 (V180) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 6 Punkte
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Das alte Bahnwärterhaus bei Teschow
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 17.02.24, 21:09
Bleiben wir noch einen Moment bei den Babelsberger Dicken, fahren aber von der Lausitz an die Küste. Bis 1992 waren hier noch Wismarer 118 vor den Personenzügen zwischen Wismar und Rostock zu sehen. Kommen wir zu einer Fototour im Februrar 1990 zum Molli. Hier wurde zunächst die Schmalspurbahn von Kühlungsborn nach Bad Doberan beackert, und irgendwie ergaben sich hier die besten Aufnahmen in der Zeit vom frühen Morgen bis zum späten Mittag. Eine Stippvisite zum Bahnhof ergab die Erkenntnis, dass vor den Personenzügen auf der benachbarten Normalspurstrecke Babelsberger Dicke unterwegs waren - und schwupp: wurde das Thema gewechselt, und für den Nachmittag stand die Baureihe 118 auf dem Programm. Verweisen wir hierzu auf diese sehenswerte Aufnahme [www.drehscheibe-online.de] und die entsprechende Antwort darauf: [www.drehscheibe-online.de]. Zwischen Rostock und Wismar waren sowohl vier- als auch sechsachsige Maschinen der Baureihe 118 unterwegs, und somit wurde ohne jede vorherige Ortskenntnis die Strecke erkundet, mit anderen Worten: kick and rush: Foto machen, anschließend hinterher und gucken, was geht...;-) Auf diese Weise entstand am Nachmittag des 23.02.90 bei Teschow die Aufnahme der 118 666, wie sie mit ihrem P 15131 von Rostock nach Wismar dieses alte Bahnwärterhaus passiert. Und es ist wie immer: man freut sich über diverse Aufnahme vom Molli, wie er sich entlang diverser PKW aus DDR-Produktion seinen Weg durch die Goethestraße bimmelt - und ärgert sich, dass man von den fast noch viel wertvolleren "Dicken" vor den typischen Bghw-Garnituren nicht noch viel mehr Bilder angefertigt hat. Ein Jahr später war der Stern der 118 beim Bw Wismar schon fast gesunken - und der Molli fährt immer noch...;-)

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Zuletzt bearbeitet am 18.02.24, 18:27

Datum: 23.02.1990 Ort: Teschow [info] Land: Mecklenburg-Vorpommern
BR: 228 (V180) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 14 Punkte

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Eine "Dicke" in Ruhleben
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 14.02.24, 19:13
Es gibt Ecken in Berlin, denen man die Großstadt nicht ansieht. Hierzu gehört der Bereich zwischen dem ehemaligen S-Bahnhof Siemensstadt-Fürstenbrunn und dem Güterbahnhof Ruhleben. Hier verlaufen getrennt voneinander zwei eingleisige Strecken: eine kommt von Berlin-Moabit, wobei hier ein ehemaliges S-Bahngleis genutzt wird, welches seit dem S-Bahn-Streik im Jahr 1980 nicht mehr von der S-Bahn befahren wurde. Das zweite Gleis zweigt am Stellwerk "Chag" (wir erinnern uns...;-) ) vom westlichen Innenring ab und führt ebenfalls nach Ruhleben, wobei kurz vor dem Güterbahnhof Ruhleben eine sehr weite Kurve durchfahren wird.
Am Nachmittag des 20.06.89 beobachten wir von der Brücke des Gütergleises zum Kraftwerk Reuter die 118 207 (...welche auch sonst...? ;-) ), wie sie mit einem Zug voller uriger Kesselwagen die langgezogene Kurve befährt, bevor sogleich der Güterbahnhof Ruhleben erreicht wird.
Zur Orientierung: im Hintergrund sehen wir den 60 m hohen Wasserturm am Spandauer Damm, welcher in den Jahren 1909/1910 errichtet wurde.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Zuletzt bearbeitet am 14.02.24, 19:15

Datum: 20.06.1989 Ort: Berlin Ruhleben [info] Land: Berlin
BR: 228 (V180) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 9 Punkte

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Produkte der Waggon Union
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 13.02.24, 19:31
Die Waggon Union - ein Unternehmen in Berlin-Borsigwalde, spezialisiert für Schienenfahrzeuge und Omnibusaufbauten. Der "Toaster" stammt von ihr, m.a.W. die S-Bahn-Baureihe 480, ferner U-Bahnwagen und SD-Doppeldeckerbusse für die BVG. Ferner die Straßenbahnwagen Typ GT6 und GT8 für Karlsruhe. Darüber hinaus zahlreiche Güterwagen, u.a. 300 Container-Tragwagen Sggmrs 715 für die Kombiwaggon, ferner Bpmz und Bvmz für die IC-Flotte der Bundesbahn.
Wie kamen die Produkte der Waggon Union in die große weite Welt? Ganz einfach: über den Schienenweg ab Berlin-Tegel. Oft eingereiht in die Nahgüterzüge ab Tegel, waren die fertigen Produkte der Waggon Union häufig auf den Berliner Schienen zu sehen - wie hier am Nachmittag des 01.04.89.
Wir lungerten an diesem Tag auf dem S-Bahnhof Wedding herum - der damals zusammen mit der Ringbahn seit 1980 im Dornröschenschlaf lag. Am Bahnsteigende befand sich ein kleines Gebäude, von dessem Dach man den Ausblick auf die typischen Mietskasernen der Stadt sowie die Trasse der Ringbahn und ihrem Gütergleis aus Richtung Tegel über Gesundbrunnen hatte. Der Franzosenzug ging an dem Tag ins Netz - mit der ewigen 118 207 vom Bw Wustermark, über die schon an anderer Stelle berichtet wurde. Und ebenso oft erschien die 118 312, mit ihrem Outfit ohne durchgehende Bauchbinde die andere "Langweilerin" aus Wustermark. Heute jedoch erschienen beide Loks im Blockabstand. Den Franzosenzug hatten wir auf dem Schirm, und diesem folgte i.d.R. der Tegel-Güterzug mit der Baureihe 106. Heute war jedoch eine weitere 118 im Einsatz und überraschte uns mit dieser Fuhre aus zwei brandneuen Tragwagen sowie einem IC-Wagen aus Borsigwalde. Wer genau hinsieht, erkennt im Schatten am Zugschluss die sonst übliche 106.

Und die Waggon Union? Wurde 1990 von ABB Henschel aufgekauft - welches später in Adtranz überging, welches wiederum von Bombardier übernommen wurde.

Die Containertragwagen Sggmrs 715 sah man desöfteren in den Klv-Zügen ab dem Hamburg- und Lehrter Güterbahnhof, wie hier: [www.drehscheibe-online.de]
Und der Wedding? Sieht heute in etwa so aus: [www.drehscheibe-online.de]. Krass, wa...?

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia


Datum: 01.04.1989 Ort: Berlin Wedding [info] Land: Berlin
BR: 228 (V180) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 12 Punkte
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Gruß an "Chag"
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 12.02.24, 14:29
Was wäre eine Berlin-Reise ohne das Stellwerk "Chag"..?;-) So mancher frühe Nachmittag der späten 80er Jahre wurde an dieser Kombination aus Stellwerk und Kastenbrücke verbracht, und der Güterverkehr von Ruhleben oder Moabit brachte immer irgendeine Aktivität mit, und sei es auch nur eine lumpige Lz...:-)

Das Stellwerk haben wir in der Galerie bereits in diesen beiden Einstellungen [www.drehscheibe-online.de] [www.drehscheibe-online.de] gesehen, und eine Solo-106 ist nun auch nix außergewöhnliches, sondern eher der normale Alltag. Aber den Gruß des Lokführers zurück an den Stellwerker fand ich allerliebst - und wir erkennen hinter der Lz noch das gezogene Hp 2 - für uns immer das "Signal", um Position zu beziehen.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 11.07.1989 Ort: Berlin Charlottenburg [info] Land: Berlin
BR: 344-347 (alle V60-ost) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Menschen bei der Bahn
Top 3 der Woche: 17 Punkte

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Falkenhagen (Kr. Nauen)
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 08.02.24, 14:46
Falkenhagen im Kreis Nauen...kennt wahrscheinlich keine Sau. Dabei war dieser Bahnhof abseits jeder Zivilisation mitten im Wald nordwestlich von Falkensee seinerzeit ein wichtiger Umsteigepunkt. Im Stil eines typischen Bahnhofes am Berliner Außenring geführt, konnte man von hier zwischen drei Kursbuchstrecken wechseln: den Bahnhof erreichte die KBS 125 von Potsdam, die KBS 130 von Berlin-Lichtenberg oder Oranienburg und die KBS 131, wahlweise von Nauen oder Staaken, nach der Wende auch Berlin-Spandau. Man konnte also im Prinzip in die Richtungen fahren, welche ein Geistlicher in der Kirche mit seiner Hand beschreibt, wenn er zum Ende der Messe den Segen spricht...;-)

Wir schreiben den ersten Tag der deutschen Einheit. Und was macht man an so einem Tag? Man vollzieht dieselbe, indem man sich das nahe Umland von Berlin anschaut und auf Ecken stößt, die man zwar vorher vom Namen her kannte, aber nie einen Fuß hinbewegt hat, obwohl die gleich hinter der Mauer lagen. Und so führte der Weg an dem Tag nach Falkensee und Albrechtshof [www.drehscheibe-online.de] [www.drehscheibe-online.de] [www.drehscheibe-online.de] , um zu erkunden, welche aus heutiger Sicht noch lebenden Fossilien des DDR-Schienenverkehrs da umherfuhren. Und so ging es auch nach Falkenhagen, um zu schauen, wo denn die Dosto- und Gliederzüge so hinfuhren.
Wir erleben in Falkenhagen die Durchfahrt des DDR-Binnenschnellzuges D 534 von Berlin-Lichtenberg nach Wismar über Schwerin, geführt von der 132 651. Rechts im Hintergrund wird gleich ein LVT für seine kurze Reise nach Staaken bereitgestellt, aber er musste vorher in die Ausweiche , um einen Dosto-Zug von Albrechtshof nach Birkenwerder vorbeizulassen.
Ein Blick in die Kursbuchtabellen verrät einen extrem dichten Takt auf allen o.g. Strecken.

Und heute? Viel Spaß beim Suchen der Spuren des Bahnhofs Falkenhagen, irgendwo im Wald hinter Falkensee...;-)

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 03.10.1990 Ort: Falikenhagen [info] Land: Brandenburg
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 6 Punkte
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Im Dschungel der Großstadt
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 07.02.24, 13:01
Es gab in Berlin Fotopunkte, welche sich nur an einem Tag der Woche umsetzen ließen. Dazu zählte dieser Blick hier, aufgenommen aus einer Stellwerksruine am Sachsendamm in Berlin-Schöneberg. Ältere Semester werden sich noch an das Nadelöhr der Berliner Stadtautobahn erinnern: die A 100 endete hier jahrelang an einer ebenso wuchtigen wie engen Betonbrücke, über welche seinerzeit nur ein einziges befahrenes Gleis verlief: das Gleis vom Güterbahnhof Papestraße zum Anhalter Güterbahnhof bzw. zum Postbahnhof am Postamt an der Luckenwalder Straße.
Es hat Jahre der Verhandlungen zwischen dem Senat von Berlin und der Reichsbahn gedauert, um diese Brückenkonstruktion zu beseitigen. Letztendlich hat man eine Lösung gefunden, und wer heute diesen Abschnitt der A 100 befährt -wenn er nicht eh im ewigen Dauerstau in Schöneberg steht-, wird sich diese Situation zum Ende der 80er Jahre kaum vorstellen können.
Nun, oberhalb der Brückenkonstruktion befand sich eine Stellwerksruine, aus welcher sich der Blick auf die eingleisige und zugewucherte Strecke ergeben hat. Und nur an Samstagen gab es hier in den Mittagsstunden eine Übergabe vom Anhalter Güterbahnhof, welche nach zweimaligem Kopfmachen in den Güterbahnhöfen Papestraße und Tempelhof Richtung Grunewald unterwegs war. Montags bis freitags war diese Leistung deutlich später unterwegs.

Was sehen wir auf dem Bild noch? Der Zug unterfährt die ehemalige Verbindungskurve vom südlichen Innenring zum Güterbahnhof Papestraße, und rechts erkennen wir noch das Gebäude des S-Bahnhofes Papestraße.
Und heute? Der Postbahnhof sowie Anhalter Güterbahnhof sind lange Geschichte, und auf dem Areal oberhalb des Sachsendamms erstreckt sich der Bahnhof Berlin-Südkreuz.

Zur Beleuchtungssituation: der Zug hat mittags Gleisachse. Aber anders lässt es sich nicht darstellen, und das Bild ist exemplarisch für diverse Strecken, welche sich inmitten der Großstadt einsam durch den Dschungel kämpften.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia


Datum: 11.03.1989 Ort: Berlin Schöneberg [info] Land: Berlin
BR: 344-347 (alle V60-ost) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 8 Punkte
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Der Transitkorridor
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 06.02.24, 15:54
Der Bau der Berliner Mauer im August 1961 brachte mit ihr einige Absurditäten, deren Ausmaß man erst mit dem Fall derselben ab dem November 1989 so richtig verinnerlicht hatte. Hierzu zählte die Situation am westlichen Stadtrand von Berlin, in Staaken. Staaken war zum einen der westliche Rand von Spandau, und Staaken (West) lag im Osten...Nun, für uns Berliner war auf der Brücke des Nennhauser Damms Richtung Berlin das letzte machbare Motiv, und wir sehen hier auf einer Aufnahme aus dem Jahr 1994 einen IC Richtung Hamburg und dahinter die Reste des ehemaligen S-Bahnhofes Staaken. [www.drehscheibe-online.de]

Wendet man auf dieser Brücke den Blick in die westliche Richtung (also in den Osten...;-) ), so haben wir hier früher immer die Interzonenzüge durch einen zweigleisigen, eingemauerten Transitkorridor fahren sehen, welcher nach einigen Kilometern aufhörte. Der Korridor diente zur Abgrenzung der Transitstrecke von Berlin Richtung Wustermark zu einer parallel liegenden Strecke, welche zum Endpunkt Staaken führte und im Reichsbahn-Kursbuch unter der Nummer 131 zu finden war. Hier gab es einen recht dicht getakteten Verkehr mit Ferkeltaxen nach Wustermark sowie nach Falkenhagen als Anschluss an die „Sputniks“ auf dem Berliner Außenring.

Schauen wir uns also dieses Mauer-Monstrum mal an: wir sehen am Nachmittag des 07.08.90, wie die 132 118 mit ihrem D 338 nach Hamburg diese Szenerie passiert. Rechts hinter der Mauer verläuft das Gleis zum stumpf gelegenen Bahnhof von Staaken, welcher 1951 für den DDR-Binnenverkehr errichtet wurde und im Hintergrund als monotones Betongebäude schwach sichtbar ist.
Ganz im Hintergrund erkennen wir die o.g. Brücke am Nennhauser Damm, welche auf West-Berliner Stadtgebiet lag. Wer genau hinsieht, erblickt in Berlin die Spitze vom Rathaus Spandau, den Kühlturm sowie die Schornsteine des Kraftwerkes Reuter sowie weitere Industriebauten.

Ja, die deutsche Teilung hatte viele Gesichter...

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 07.08.1990 Ort: Staaken [info] Land: Brandenburg
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 15 Punkte

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Über den Spandauer Schifffahrtskanal
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 05.02.24, 19:34
Mit diesem Wimmelbild [www.drehscheibe-online.de] habe ich jüngst den "Tegel-Zug" in der Galerie vorgestellt. Und wie bereits an anderer Stelle erwähnt: was nach Tegel fährt, muss irgendwann wieder zurückkommen. Und so sah das nachmittägliche Fotoprogramm oft so aus, dass neben den zahlreichen Zügen vom Hamburg- und Lehrter Güterbahnhof auch eine 106 mit ihrer Übergabe von Tegel aufkreuzte. An den drei Tagen, an denen der Franzosenzug ab Tegel verkehrte, kam der Nahgüterzug im Block hinterher, denn das Rangiergeschäft war erledigt. An den Tagen ohne Franzosenzug kam der Tegel-Zug auch gerne mal etwas früher.
Hier sehen wir ihn am späten Nachmittag des17.06.89 auf der Brücke über den Spandauer Schifffahrtskanal, über welchen man zum Nordhafen gelangt. Diese Brücke wurde bereits vor einiger Zeit aus dieser Position gezeigt [www.drehscheibe-online.de], aber es lässt sich auch aus einer Grünanlage am Nordufer umsetzen. Und: wir erinnern uns an den Kühlwagen...;-)

Die Brücke ist inzwischen einer modernen Konstruktion gewichen. Hinter meterhohen Schallschutzwänden liegen zwei S-Bahn-Gleise und parallel dahinter zwei Gleise für den Verkehr von Moabit Richtung Gesundbrunnen. Dahinter überspannt der Overfly mit der Trasse von Gesundbrunnen Richtung Hauptbahnhof (tief) die Szenerie.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Zuletzt bearbeitet am 05.02.24, 19:38

Datum: 17.06.1989 Ort: Berlin Moabit [info] Land: Berlin
BR: 344-347 (alle V60-ost) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 19 Punkte

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Morgendlicher Blick auf den Gbf. Moabit
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 04.02.24, 12:53
So, bleiben wir noch einen Moment im Berlin zur Wendezeit und kommen mal ein bissel zum Güterverkehr. Hiervon sind ja bereits schon einige Bilder in der Galerie enthalten, aber es gibt Fotostellen, welche wundersamer Weise bis heute fehlen! So zum Beispiel der frühmorgendliche Blick von der Putlitzbrücke auf den Güterbahnhof Moabit. Nachmittagsbilder von dieser Brücke existieren, aber die Tage sind ungezählt, an denen wir im Hochsommer werktags vor dem Job dort aufkreuzten. Und man wurde immer belohnt! Binnen 90 Minuten kamen dort drei Klv-Züge zum nahen Hamburg- und Lehrter Güterbahnhof, bespannt mit Russen der Baureihe 130 oder 132. Dann der Tegel-Zug, wie wir ihn hier sehen: ein Nahgüterzug mit Wagen für den Güterbahnhof Tegel. Die Haubenwagen gehen nach Thyssen Bandstahl, die weiteren Wagen zu diversen weiteren Anschließern, und am Zugschluss hängt ein Kühlwagen mit Lebensmitteln für die französischen Besatzer (…;-) ), welche uns ansonsten 3 x pro Woche mit dem legendären Franzosenzug beglückt haben, welcher an diesem Motiv etwas später auch noch aufkreuzen wird. Die 110 wird mit einem Nahgüterzug gegen Mittag in Tegel wieder aufbrechen, aber die 106 wird den ganzen Tag für Rangierarbeiten dort benötigt, bevor sie am späten Abend mit einem weiteren Nahgüterzug wieder zurückkommt.

Was kam an dem Wimmelmotiv an der Putlitzbrücke noch so? Gerne weitere Übergaben mit Goldbroilern zum Westhafen, und mit viel Glück kam auch mal eine dicke Babelsbergerin mit einem Fcs- Zug für die nahe Sandbude hinter HuL oder ein Kesselzug für das Tanklager am Westhafen. M.a.W. dort war morgens immer Ballett!
Und heute? Die OL-Masten stehen dort derart unglücklich, dass jeder ernsthafte Versuch eines Fotos zum Scheitern verurteilt ist. Und Güterzüge fahren schon lange nicht mehr nach Tegel.

Schaut euch in der Galerie die Nachmittagsbilder von der Putlitzbrücke an, denn was morgens dort ankommt, muss nachmittags wieder zurück!

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 15.06.1989 Ort: Berlin Moabit [info] Land: Berlin
BR: 202,204 (alle V100-Ost-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 8 Punkte

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Die Rückleistung des Postwagens
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 31.01.24, 14:52
Im Rahmen unserer Berlin-Reise zur Vor- und Nachwendezeit sind wir hier auf den D 343 von Hannover nach Berlin eingegangen, welcher an seiner Zugspitze einen Postwagen beförderte: [www.drehscheibe-online.de] . Und wenn man mit der Galerieeinstellung von alten Berlin-Bildern beschäftigt ist, so wird damit auch ein Interesse an weiteren Informationen geweckt. Und somit bin ich auf einen Zugbildungsplan der Deutschen Reichsbahn aus den Jahren 1989/90 gestoßen, in welchem u.a. auch die früher so genannten "Interzonenzüge" aufgelistet waren. Und so findet sich beim D 343 der Hinweis auf den Postwagen, wonach dieser ab Berlin auf den D 395 nach Warschau übergeht, welcher am Abend des Tages der Ankunft des D 343 Berlin Richtung Polen verlässt. Das gleiche Spiel findet demzufolge in der Gegenrichtung statt: hier bringt der D 394 aus Warschau mit einer Ankunft in Berlin gegen 9 Uhr den Postwagen mit, welcher dann in den Nachmittagsstunden als letzter Wagen des D 342 Berlin in Richtung Hannover wieder verlässt. Wir sehen hier den D 342, wie er sich, noch im ehemaligen Grenzstreifen befindlich, vor der Charité in Schrittgeschwindigkeit in die Kurve legt. Der Fernsehturm grüßt aus der Ferne die leider ziemlich dreckige Zuglok.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 08.1989 Ort: Berlin Charité [info] Land: Berlin
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 6 Punkte

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Der Postwagen
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 30.01.24, 13:30
Die "Interzonenzüge" vom Bundesgebiet nach Berlin (West) sahen in den 80er und 90er Jahren vom Erscheinungsbild her fast alle gleich aus: Bundesbahn-m-Wagen in ozeanblau-beige, mit Ausnahme der Hamburger Züge, welche meist aus Reichsbahn-Bom in grün-beige bestanden, und als Zuglok die ewige Ludmilla. Den Speisewagen stellte meist die Mitropa.
Da war man schon froh über eine Abwechslung wie im D 242/ 243 mit seinen zwei französischen Kurswagen oder den D 245/ 246 mit seinem B-Wagen der PKP. Für die Freunde von Schlaf- und Liegewagen der Mitropa waren natürlich die freitäglichen Autoreisezüge ab Berlin-Wannsee eine "Bank", und leider fast unfotografierbar, weil nachts, sei auf den berühmten Ost-West-Express mit polnischer und russischer Garnitur hingewiesen.
Tagsüber bot sich eine Abwechslung mit dem vormittäglichen D 343 aus Hannover an: an der Spitze der ansonsten bundesdeutschen Garnitur hing ein Postwagen der deutschen Post. Einem Prototyp aus dem Jahr 1966 folgte ab 1968 eine Serienlieferung von 39 weiteren Bahnpostwagen auf der Basis des OSShD-Y- Wagens. Wir sehen hier einen derartigen Wagen hinter der 132 229, welche im Sommer 1990 mit ihrem D 343 auf der Berliner Stadtbahn unterwegs ist und in wenigen Augenblicken den Bahnhof Zoologischer Garten erreichen wird.
In einigen Fahrplanperioden wurde der Bahnpostwagen auch von der Bundespost gestellt. Unabhängig hiervon verkehrte ein reiner Postzug zum Postbahnhof in der Luckenwalder Straße, neben dem Anhalter Güterbahnhof gelegen. Aber dies ist ein Thema für eine gesonderte Bildeinstellung...;-)

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 08.1990 Ort: Berlin Charlottenburg [info] Land: Berlin
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 6 Punkte
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Cho
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 29.01.24, 20:58
"Cho" war die Abkürzung für das Stellwerk Charlottenburg Ostturm in Berlin. Der Bahnhof von Charlottenburg verfügte über zwei Stellwerke: das Reiterstellwerk Chab für die Fahrdienstleitung sowie Cho für den Weichenwärter. Beide Stellwerke wurden am 12.06.1993 außer Betrieb genommen. Am 29.09.86 war die Infrastruktur in Charlottenburg jedoch noch komplett, und wir sehen erneut den bereits mit diesem Bild [www.drehscheibe-online.de] vorgestellten Dienstpendel, hier bereits auf der Rückfahrt von Grunewald. Am Ostende des Fernbahnsteiges in Charlottenburg hatte man diesen Blick auf das Stellwerk sowie auf die Formsignale, und ein gezogenes Hp2 steht gegenüber dem etwas windschiefen Stellwerksturm Spalier für den LVT 171 065, welcher sich in herbstlicher Umgebung auf seine Reise über die Viadukte der Stadtbahn macht.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 29.09.1986 Ort: Berlin Charlottenburg [info] Land: Berlin
BR: 772 (alle Schienenbusse Bauart Reichsbahn) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Der Dienstpendel am Tattersall
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 28.01.24, 10:41
Jüngst wurde dieses Bild [www.drehscheibe-online.de] vom Dienstpendel in Berlin-Charlottenburg in die Galerie aufgenommen. Wie berichtet, wurde hier meist ein LVT eingesetzt, aber in seltenen Fällen kam auch eine V100 mit einem Steuerwagen zum Einsatz. Dieser Steuerwagen war entweder ein LOWA E5 oder aber auch dieses Gefährt, was irgendwie nach Eigenkonstruktion aussieht und mich ob seiner Herkunft in tiefes Nachdenken fallen lässt. Von derartigen Steuerwagen sind Aufnahmen aus der Niederlausitz im Netz zu sehen; der Wagen ist somit kein Unikum - aber es ist kein E5.

Hier stehen wir im vielleicht bekanntesten Treppenhaus der Stadtbahn: dem Treppenhaus im Tattersall. Zu dem Gebäude wurde mit diesem sehr kontroversen Bild [www.drehscheibe-online.de] bereits ausführlich berichtet, und es ist heute noch in restaurierter Form vorhanden.

Damals war das Treppenhaus ein sehr beliebter Fotostandpunkt und Szenetreff, und zu besonderen Zügen war man dort nie allein. Die Anwohner kannten uns schon und ließen uns gewähren, meist nur mit der Bitte, das Fenster im Anschluss an unsere Aktivitäten wieder zu schließen. Zu Zeiten der dampflokbespannten Themenfahrten war rechtzeitiges Erscheinen angesagt, aber für normale „Interzonenzüge“ hatte man meist seine Ruhe. Und zwischen den Fernzügen erschien nachmittags immer der Dienstpendel – wenn man mit den Stadtbahnern der Baureihe 275 nicht schon genug Abwechslung hatte, aber die sahen Mitte der 80er Jahre alle gleich aus...;-)

Scan vom Kleinbilddia

Zuletzt bearbeitet am 31.01.24, 18:53

Datum: 09.1985 Ort: Berlin Charlottenburg [info] Land: Berlin
BR: Steuerwagen (außer von Triebwagen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Einfahrt Bahnhof Zoo
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 27.01.24, 14:25
Bleiben wir noch eine Weile an der Berliner Stadtbahn und genießen den Dieselbetrieb vor hochwertigen Reisezügen. Nach der Wende wurden alsbald die ersten Intercity-Verbindungen in die Hauptstadt eingerichtet, und der Fahrplanwechsel zum Sommer 1991 war im Prinzip der Paukenschlag: über die Magistrale rollten fast im Stundentakt IC-Züge aus Frankfurt oder Wiesbaden über Göttingen oder über die Rheinschiene und Köln über Hannover Richtung Hauptstadt, zuzüglich der IC-Züge von Hamburg, welche es bereits seit Sommer 1990 gab. Alles bündelte sich auf der Stadtbahn, mit einer entsprechenden Zugdichte voller ludmillenbespannter Züge, aufgelockert durch weitere D-Züge sowie Berlins erster Interregioverbindung nach Köln, anfangs mit der Baureihe 218, später mit dem U-Boot.
Und somit konnte man vormittags vom berühmten Bilka-Parkhaus kurz vor dem Bahnhof Zoo die IC-Züge in dichter Folge erleben, hier exemplarisch die 132 268 vor dem IC 131 aus Hamburg. Wie das Motiv einige Jahre später unter Strippe aussah, sehen wir hier: [www.drehscheibe-online.de]
Das Bilka-Parkhaus gibt es schon lange nicht mehr. Der Platz in der City West ist viel zu lukrativ, als ihn mit einem schnöden Parkhaus zu belegen.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 07.07.1991 Ort: Berlin Zoologischer Garten [info] Land: Berlin
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Der Dienstpendel
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 26.01.24, 19:56
Wenn man sich heutzutage die Aufnahme aus dem Berlin der Vor- und Nachwendejahre ansieht, so kommt man tatsächlich auf den Gedanken, dass man sich dort aus heutiger Sicht im größten Eisenbahn-Freilichtmuseum der Welt aufgehalten hat. Damals war die Infrastruktur mit all ihren Stellwerken, Bahnhöfen, Formsignalen und stillgelegten Strecken für uns der normale Alltag - und außerhalb der Mauer ging die Archäologie weiter, denn die Reichsbahnwelt sah ja im Prinzip genauso aus. Aber wenn man jetzt, teils 35 Jahre später, die Dias wieder hervorkramt, kommen auch all die Erinnerungen und Anekdoten wieder zum Vorschein. Und mit ihnen der Gedanke an eine deutlich geruhsamere Zeit, nicht so schnelllebig, oberflächlich und hektisch wie heute. Ja, wir lebten mit der Mauer. Aber irgendwie kamen wir uns nie so richtig eingemauert vor. Im Gegenteil: man lebte inmitten eines Politikums voller spannender und skurriler Geschichten.
Eine ist die des Dienstpendels: nach der Übergabe der S-Bahn an die BVG wurde für die Werktätigen der Reichsbahn ein Dienstpendel nach Grunewald eingerichtet. Meist wurde hierfür ein LVT herangezogen, aber es gab in Ausnahmefällen auch einen Ersatzverkehr mit V100 und einem Steuerwagen. Aber Planfahrzeug war jahrelang der 171 065. Wir sehen ihn hier auf dem Bahnhof Berlin-Charlottenburg, aufgenommen im Februar 1987 unter dem legendären Signalausleger. Er wird gleich den Bereich des Betriebswerkes Grunewald erreichen und alsbald wieder zur Rückfahrt Richtung Berlin-Friedrichstraße aufbrechen.

Die Bauten auf dem Bahnhof Charlottenburg wurden wenige Jahre nach dieser Aufnahme etwas aufgehübscht, wie wir hier sehen: [www.drehscheibe-online.de] Der Bahnhof heute? Es gibt kein Bild davon in der Galerie, und das hat Gründe...

Und der Dienstpendel? Verkehrte bis ca. 1992.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 24.02.1987 Ort: Berlin Charlottenburg [info] Land: Berlin
BR: 772 (alle Schienenbusse Bauart Reichsbahn) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Das Rennen
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 25.01.24, 16:20
Bleiben wir noch einen Moment an der Berliner Stadtbahn - mit all ihren Treppenhäusern, Dachluken und Parkhäusern, von denen sich in den 80er bis frühen 90er Jahren herrliche Fotos auf den Dieselbetrieb machen ließen. Nicht nur die Fernzüge begeisterten ob ihrer Garnituren, oft aus typischen 26,4-m-Wagen der DB und DR gebildet, garniert mit Mitropa-Speisewagen, Postwagen oder gar ausländischen Schlaf-, Sitz- und Liegewagen. Auch die parallele S-Bahn mit ihren Stadtbahnern der Baureihe 275 ließ das Warten am Motiv nie langweilig werden. Und auch die Ludmillen waren nicht alle gleich. Es gab blitzsaubere Loks, hellrote, dunkelrote, wahlweise mit dicker oder dünner Bauchbinde. Und völlig bunt wurde es erst nach der Wende, wie wir gesehen haben.
Vor der Wende entstand im Herbst 1987 diese Aufnahme aus einem Treppenhaus in der Uhlandstraße in Charlottenburg. Wir sehen die 132 437 mit ihrem D 338 nach Hamburg, erkennbar an der kompletten Reichsbahngarnitur. Die Lok heult zwischen den engen Fassaden in ihrer Anfahrt aus dem Bahnhof Zoo die Anwohner wach, und ein Stadtbahner der Baureihe 275 möchte mithalten, wird aber alsbald im nahen Bahnhof Savignyplatz wieder ausgebremst.

Unvergesslich bleibt mir die Story, wie wir Zugang zu dem Treppenhaus erhielten. Unten war eine Tür mit einem Zahlencode. Anfangs warteten wir einfach, bis jemand hinauskam. In dem Gebäude war in den oberen Etagen ein Fitness-Center untergebracht. Eines Tages kam ein junger Mann hinaus, sah uns und fragte, ob wir zu dem Fitness-Center wollen. Wir so - ja. Er so- na, dann drückt doch den Zahlencode...und die Nummer habe ich bis heute nicht vergessen...!:-) Aber gebt euch keine Mühe! Der Code ist längst geändert, und das Motiv sieht seit der Elektrifizierung völlig anders aus: [www.drehscheibe-online.de]

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 09.1987 Ort: Berlin Charlottenburg [info] Land: Berlin
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Stellwerk Ws
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 24.01.24, 14:31
Was wäre Berlin ohne die bahntechnischen Hochbauten des Architekten Richard Brademann? Aus seiner Feder stammen zahlreiche Eisenbahnbauten, von Bahnhofsgebäuden über Stellwerke bis zu Umformer- und Gleichrichterwerken. Bekannt und als solche für seinen Baustil typisch sind z.B. die S-Bahnhöfe Feuerbachstraße, Eichkamp, Humboldthain, Birkenwerder und Westkreuz, ferner der Bahnhof Wannsee mit seinen typischen Stellwerken wie z.B. dem Stellwerk Wsk: [www.drehscheibe-online.de]
Während das Stellwerk Wsk noch vorhanden ist und sich derzeit einer Sanierung unterzieht, ist das ebenso bekannte Reiterstellwerk Ws aus dem Jahre 1928 seit 2019 nicht mehr vorhanden, obwohl beide Stellwerke unter Denkmalschutz standen. Das Stellwerk Ws wurde zwar 1993 außer Betrieb genommen, und es war auch der Elektrifizierung der Wetzlarer Bahn nicht im Wege. Jedoch rottete es seitdem 26 Jahre vor sich hin, bis die Betriebssicherheit der unter ihr liegenden Strecke dann über den Denkmalschutz obsiegte.

Kurbeln wir aber die Zeit zurück auf den 07.07.91. Das Stellwerk war noch in Betrieb, und irgendwie haben wir damals mit den Personalen Einvernehmen mit unserem Fotostandpunkt im Bereich zwischen der S-Bahn und der Fernbahn erzielt. Anders ist heute nicht erklärbar, dass an dem Nachmittag diverse Züge an diesem Fotopunkt ins Netz gingen, u.a. die Babelsberger Dicke vor dem Pendel nach Potsdam sowie der Ford-Logistikzug von Lichterfelde. Aber keine Lok glänzte so derart RAW-frisch wie die 132 411 vor ihrem IC 177 "Ricarda Huch" nach Karlsruhe, den die Lok bis Helmstedt am Haken hatte.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 07.07.1991 Ort: Berlin Wannsee [info] Land: Berlin
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Die Dachluke an der Friedrichstraße
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 22.01.24, 12:49
Es gab mal eine Zeit in Berlin, so kurz nach der Wende, in der es noch möglich war, für Fotomotive diverse Altbauten entlang der Stadtbahn nach Dachböden zu durchstöbern...! Gegensprechanlagen und verschlossene Türen gab es seinerzeit in den Altbauten noch nicht, und so wurde im Sommer 1992 dieser Fotopunkt entdeckt: wir blicken aus einer Dachluke auf den Bahnhof Berlin-Friedrichstraße.
Über dem Bahnhof erhebt sich das fast 94 m hohe "Internationale Handelszentrum", Ende der 70er Jahre errichtet. Verschiedene Handelsunternehmen waren dort ansässig, u.a. die Firma des ehemaligen DDR-Devisenbeschaffers Schalck-Golodkowski. Später waren vorübergehend die Niederländische sowie die Kanadische Botschaft dort ansässig.
Das Gebäude wurde heute erweitert und beinhaltet weiterhin Büro- und Wohnflächen.
Was sehen wir noch? Natürlich den Fernsehturm, daneben den Berliner Dom.

Ich kann mich an die Fotoaktion bis heute noch erinnern: man betrat das -selbstverständlich nicht verschlossene- Treppenhaus, ging leise bis zur oberen Etage, an welche sich der offene sowie völlig verstaubte und stickige Dachboden anschloss. Der Tag war enorm warm, und die nicht isolierte Dachfläche entpuppte sich da oben als wahrer Schwitzkasten. Mehrere Dachluken waren vorhanden, von denen sich der Blick auf den Bahnhof ergab. Die 234 016 hat mit ihrem IC 540 soeben den Bahnhof erreicht und ist hier entweder in der Ankunft oder Abfahrt auf ihrem weiteren Weg über die Stadtbahn. Nächster Halt ist der Bahnhof Zoologischer Garten, vorbei am Lehrter Stadtbahnhof. Einen Hauptbahnhof gab es damals – denn der frühere Schlesische Bahnhof, später und heute Ostbahnhof, hieß zwischendurch mal „Hauptbahnhof“ - nicht zu verwechseln mit dem heutigen Moloch am Europa-Platz.

Scan vom Fuji RDP 100-6x6-Dia


Datum: 20.07.1992 Ort: Berlin Friedrichstraße [info] Land: Berlin
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Die Gegenrichtung
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 16.01.24, 22:13
Zahlreiche Bilder von der Berliner Stadtkulisse am S-Bahnhof Jannowitzbrücke sind bereits in der Galerie enthalten, aber nur wenige Bilder zeigen den Blick in die Gegenrichtung. Also nehmen wir einmal dieses Bild vom Juni 2022 [www.drehscheibe-online.de] und kurbeln die Zeit zurück in den Oktober 1993. Es hing noch keine Strippe, und es gab weder das Trias-Gebäude noch sonstige Hochbauten, welche auf dem verlinkten Bild zu sehen sind.
Zwischenzeitlich wurden die Gebäude, welche bereits 1993 den Hintergrund bildeten, saniert, aber damals gab es noch hochwertigen Reisezugverkehr mit Dieseltraktion. Gut, die ehrwürdige Ludmilla kannten wir jahrelang vor den Interzonenzügen, aber nach der Wende entstand für wenige Jahre eine ungeahnte Baureihenvielfalt.
Über die grandios aufwändige Hochzüchtung der Baureihe 219 zur 229 wurde bereits berichtet, und die Loks hatten immer etwas Imposantes, insbesondere, wenn sie auf der schnurgeraden Magistrale einen Intercity am Haken hatten und mit hohem Tempo durch die Mark Brandenburg fegten. Hier sehen wir so einen Zug, wie er vor wenigen Augenblicken seine Reise im Ostbahnhof begonnen hat und im gemächlichen Tempo über die Stadtbahn blubbert. Während der Großteil der 229-Leistungen vor deutlich kürzeren Intercityzügen Richtung Hamburg zu erbringen war, waren die beeindruckenden Leistungen die schwereren Züge, sei es der morgendliche Nachtzug aus Bonn oder einer der damals kunterbunten IC´s Richtung Hannover - Köln.

Scan vom Fuji Velvia 6x6-Dia

Datum: 16.10.1993 Ort: Berlin Jannowitzbrücke [info] Land: Berlin
BR: 219,229 (alle U-Boote) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Die Stadtbahn am Lehrter Bahnhof
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 14.01.24, 17:29
Zurück in die Hauptstadt!;-) Begeben wir uns zur Stadtbahn und kommen zu einem Motiv, welches etwas tricky war: wir alle kennen S-Bahn-Bilder vom Bahnsteigende des Lehrter Stadtbahnhofes mit der Charité im Hintergrund. Aber dieses Bild war nicht ganz trivial: es ging nur, wenn auf der benachbarten S-Bahn kein Verkehr war, und aus welchen Gründen auch immer war dies Anfang Mai 1992 der Fall. Wir befinden uns zwischen den beiden Stadtbahngleisen, und wer noch den Lehrter Bahnhof kennt, wird sich an die Bauten erinnern, welche da zwischen den beiden Gleisen lagen. Erreichbar waren diese über eine Treppe am anderen Ende des Stadtbahnhofes, ausgehend von der Brachfläche, auf welcher früher die Gleise zum eigentlichen Lehrter Fernbahnhof lagen. Dessen Ruine wurde nach dem Krieg gesprengt, und jahrelang gab es dort unter den Stadtbahnbögen eine zugängliche Brachfläche. Nur auf die Treppe haben wir uns nie getraut, denn wir wären sofort im Blickfeld der S-Bahn.
Nun, 1992, wenige Jahre nach der Wende, tickten die Uhren noch anders, und während einer betrieblichen Zwangspause der S-Bahn ging es die Treppe hoch bis zu dieser Stelle. Mir kamen an dem Nachmittag kurz hintereinander drei ludmillenbespannte Züge entgegen, und den größten Reichsbahncharme versprühte der D 646 von Berlin Ostbahnhof über die Magistrale nach Halberstadt, welcher sogar noch einen Städteexpress-Y-Wagen im Zugverband aufwies. Diese D-Zug-Verbindung wurde für einige Jahre nach der Wende eingelegt, und die Züge waren auch Bestandteil des legendären Plandampfes "Viva Magistrale", als im Herbst 1991 die 01 1531 und 03 1010 noch "echte" Schnellzüge bespannen durften.
Und heute? Auf dem Gelände des Lehrter Stadt- und Fernbahnhofs erstreckt sich der Hauptbahnhof, Fernverkehr nach Halberstadt ist Geschichte. Aber die Lok gibt es noch: 232 189 ist nach wie vor im Einsatz - im EWR-Outfit bespannt sie Güterzüge, meist von Seddin aus.

Datum: 05.05.1992 Ort: Berlin Lehrter Bahnhof [info] Land: Berlin
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Ludmillaklänge in Spandau bei Berlin
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 11.01.24, 11:19
Ich bin zwar kein gebürtiger Spandauer, und es heißt ja auch: Spandau BEI Berlin. Aber die Spandauer fühlten sich eigentlich nie so richtig zu Berlin gehörig, und man bleibt irgendwie unter sich. Kein ernst zu nehmender Spandauer zieht nach Berlin - und umgekehrt...!;-) Die Freybrücke über die Havel im Zuge der Heerstraße trennt Welten...! :-)

Darf man heutzutage alles nicht so bierernst nehmen, aber gefühlt habe ich meine halbe Jugend entweder im Düppeler Forst oder entlang der Trasse vom Hamburg- und Lehrter Güterbahnhof über Ruhleben bis zur Stadtgrenze in Staaken verbracht, und ungezählt sind die Stunden des Verweilens auf der Fußgängerbrücke kurz vor Staaken, von welcher dieses Bild entstand. Bereits drei weitere Bilder sind von dieser Fußgängerbrücke bereits dankenswerter Weise in die Galerie gelangt, und verlinken möchte ich unsere allseits geliebte "Conny": [www.drehscheibe-online.de] In der Zeitlage einige Stunden vor Conny und bereits im Mai 1992 aufgenommen ist dieser D-Zug nach Hamburg, gezogen von der 232 499. Ein ellenlanger Zug, der die ersten Vorboten des neuen Corporate Designs mit sich bringt. Der erste Intercity nach Hamburg war der "Max Liebermann" , und wer erinnert sich noch an den legendären Einsatz eines 601...?! ;-) Aber im Mai 1992 gab es noch D-Züge nach Hamburg; der komplette Fernverkehr nach Hamburg wurde erst später auf das IC-Produkt umgestellt.

Zur Fußgängerbrücke wurde im Text der weiteren Bilder an dieser Stelle bereits alles erzählt, und es gibt an dieser Stelle heute noch eine Fußgängerbrücke. Der Blick von dieser ist jedoch derart grauenhaft, dass jede Umsetzung scheitern muss. Vier Gleise unter Strippe, eng umrahmt durch Schallschutzmauern. Spooky...:-(

Und..? Wer sieht den ollen Benz? Zeitgeist! ;-)

Scan vom Fuji RDP 100 6x6-Dia

Datum: 17.05.1992 Ort: Berlin Spandau [info] Land: Berlin
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Spandau Ballett
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 09.01.24, 20:40
Das herrliche Formsignal-Ballett, welches sich früher an der Ostausfahrt des Spandauer Güterbahnhofes befand, war bereits an anderer Stelle schon einmal Thema in der Galerie. In den 80er und 90er Jahren zählten solche Ansammlungen von Formsignalen, verbunden mit ansprechenden Stellwerken, in Berlin einfach zum Alltag. Die Besonderheit eines Formsignals hatte man damals noch gar nicht auf dem Schirm, denn sie standen noch überall. Heute ist das allerletzte Refugium für Formsignale -weithin bekannt- in Berlin-Neukölln zu finden. Diverse Bilder in der Galerie weisen auf dieses Kleinod im Dschungel der City hin.

Am Stellwerk Spg tummelten wir uns damals desöfteren, denn hier waren im Prinzip rund um die Uhr ansprechende Fotos möglich. Nicht schlecht gestaunt haben wir am frühen Nachmittag des 17.10.93, als der EC 177 aus Hamburg mit dieser Traktion an uns vorbeiheulte. Warum man der 234 103 eine 103 als Wagenlok beigestellt hat, entzieht sich meiner Kenntnis; evtl. eine Überführung aus Eidelstedt nach Lichtenberg, denn die Strippe aus Hamburg hing noch nicht.

Zum Standort: das Gleis, in dem ich stehe, ist ein selten genutztes Abstellgleis, welches wenige 100 Meter hinter mir endet. Gefahr für Leib und Leben bestand also nicht, schon gar nicht unter den wachsamen Augen des Stellwerkpersonals. Zum Licht: es muss nicht immer Frontlicht sein, aber diese Traktion wollte ich der Galerie nicht vorenthalten.

Scan vom Fuji Velvia 6x6-Dia

Datum: 17.10.1993 Ort: Berlin Spandau [info] Land: Berlin
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Winterstimmung
geschrieben von: Johannes Poets (750) am: 23.12.23, 07:00 sternsternstern Top 3 der Woche vom 07.01.24
Wenn im Winter die Tage kurz sind beginnt für viele Fotografen die Zeit der nächtlichen Stimmungsbilder. Wenn dann auch noch Schnee liegt lässt sich bei Dunkelheit wunderbare Winterstimmung einfangen. Mit dieser Aufnahme aus dem Bahnhof Eisfelder Talmühle mit der 99 7239-9 und dem P 14409 Wernigerode – Nordhausen-Nord wünsche ich allen Usern und den Machern der Galerie ein frohes und friedliches Weihnachtsfest.

---
Scan vom Mittelformat-Dia (Ektachrome 64)

Datum: 24.01.1984 Ort: Eisfelder Talmühle [info] Land: Thüringen
BR: 099 (Schmalspur ab 1000mm Spurweite) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Stimmungen mit Zug
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Die zweite Foto-Tour...
geschrieben von: Hans-Jürgen Warg (1572) am: 15.12.23, 14:57
...mit der erst kürzlich gebraucht erworbenen Pentacon-Six führte
Ende Oktober 1989 in den Harz. Der Umstieg vom Kleinbild zum
Mittelformat war damit vollzogen, beim Filmmaterial musste aber
vorerst noch der Orwo-Film genügen. Eines der letzten Bilder des
Tages entstand in der Einfahrt in den Bahnhof Eisfelder Talmühle -
199 871 mit dem N 67778 von Nordhausen nach Hasselfelde.
(Scan vom 6x6 Dia; überarbeitete Neueinstellung))


Datum: 21.10.1989 Ort: Eisfelder Talmühle [info] Land: Thüringen
BR: 299 (alle deutschen Schmalspur-Dieselloks) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Landschaft
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Es lebe das Saaletal..................
geschrieben von: MiWa (50) am: 19.11.23, 14:36
...das ist nicht ganz der Slogan auf dem großen roten Plakat mit weißer Schrift am Bahnhofsgebäude - aber das Saaletal war ja jüngst sehr präsent hier in der Galerie.
Am 29. Oktober 1986 war nicht wirklich viel Sonnenschein. Trotzdem haben wir versucht das Beste draus zu machen.
41 1150 hatte an diesem Mittwoch die Aufgabe den P 4005 von Camburg nach Saalfeld zu befördern.
Es ist laut Bahnhofsuhr 14.32 Uhr als sie nach kurzem Halt den Personenzug aus dem Bahnhof Rothenstein (Saale) heraus beschleunigt.
Der Heizer hat gut aufgelegt, damit die 41er den Fahrplan mit Stop an jedem Bahnhof einhalten kann.
Die drei jungen Männer beobachten das Spektakel mit interessierten Blicken, die Damen sind eher nicht so begeistert.
Der IFA W50 wird nach Öffnen der Schranke seine Fahrt fortsetzen können.


Datum: 29.10.1986 Ort: Rothenstein (Saale) [info] Land: Thüringen
BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 21 Punkte

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100 Jahre Orlabahn
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 14.11.23, 17:00
Vom Dampfspektakel des Oktober´ 89 im Saaletal ist ja in der Galerie bereits berichtet worden. Die beiden Traditionslokomotiven 01 1531 und 44 1093 sorgten auf der Strecke von Camburg bis Saalfeld für einige Tage für Furore, und auf der Orlabahn von Orlamünde nach Pößneck wurde aus Anlass des 100jährigen Streckenjubiläums die Dieseltraktion gegen die 74 1230 eingetauscht, ebenfalls eine betriebsfähige Traditionslokomotive, welche seinerzeit noch in Wustermark beheimatet war.

Der Einsatz der preußischen T 12 währte bei der Reichsbahn bis 1968; ob jetzt diese Baureihe früher auf der Orlabahn zu Hause war, wissen nur die Profis. Uns war´s egal; Hauptsache, es dampft, und somit sehen wir hier die Abfahrt eines planmäßigen Personenzuges in Orlamünde Richtung Pößneck unterer Bahnhof – vorbei an der herrlichen Kulisse aus Stellwerk und Wasserturm, welche inzwischen Opfer der Modernisierung geworden sind.
Natürlich ging es danach diesem Zug hinterher, und bis Langenorla Ost hatten wir ihn eingeholt. Auch das Motiv mit der Rückleistung ab Pößneck und der Ortskulisse von Schweinitz ist seinerzeit sehr häufig in den Printmedien zu sehen gewesen. War ja auch zu genau dieser Zeit keine der beiden größeren Tradi-Schwestern unterwegs…;-)

Das Licht ist ziemlich achsig. Aber nur so war eine vernünftige Ausleuchtung der Stellwerks- und Wasserturmkulisse zu erreichen.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 04.10.1989 Ort: Orlamünde [info] Land: Thüringen
BR: 060-098 (Tenderlokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 8 Punkte

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Versuchs mal mit Gemütlichkeit...
geschrieben von: rolf koestner (18) am: 13.11.23, 18:26
Den Arbeitstag ausklingen lassen und ein Small-Talk, während noch einige Tätigkeiten an der Lok auszuführen sind. Das Personal ist mit der 99 1584 aus Kemmlitz zurückgekehrt und bereitet nun die Lok für den nächsten Tag vor.

Datum: 09.10.1991 Ort: Mügeln [info] Land: Sachsen
BR: 099 (Schmalspur kleiner 1000mm Spurweite) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Menschen bei der Bahn
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Die Kurve von Döbritschen
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 13.11.23, 17:32
Wir nannten das Motiv einfach nur "Döbritschen Kurve" - und jeder wusste, was gemeint war: unmittelbar hinter Camburg betreibt hier die Saaletalbahn fast eine 180-Grad-Kurve, und man konnte oberhalb des Dorfes Döbritschen die Vorbeifahrt der Züge endlos lange genießen. Wir haben erst vor kurzem ein Bild vom 04.10.86 und der 41 1273 in Großheringen gesehen [www.drehscheibe-online.de] . Ein sehr nebliger Tag, bei dem erst gegen Mittag die Wolkendecke aufriss. Tender voran kam an späten Vormittag die 41 1180 mit dem Nahgüterzug 66460 von Jena in Camburg an, und auf dem Plan stand jetzt der berühmte Dg 55455, von welchem wir ebenfalls erst kürzlich ein Bild aus Dornburg gesehen haben [www.drehscheibe-online.de].
Wir postierten uns für den Dg auf dem Hang oberhalb von Döbritzschen und brauchten nicht lange warten, denn den Lokwechsel von der Baureihe 250 auf die Dampftraktion haben wir uns kurz vorher in Camburg angeschaut.
Ich glaube, wir haben uns damals noch gar keine Sorgen um irgendwelche Quellwolken gemacht. Wenn Sonne war, war Sonne, und wenn nicht, dann nicht. Hier hat die 41 1180 das Rennen gegen den Schatten knapp gewonnen, als sie mit ihrem Dg um die Ecke bog. Und wie immer ging danach die Hatz los: der Zug fuhr meist ohne Halt bis Saalfeld, und wir hatten ihn nach Döbritschen bereits in Göschwitz wieder eingeholt. Danach stand natürlich die Leuchtenburg in Kahla auf dem Fotoprogramm, und anschließend hatten wir ihn bis Orlamünde erneut eingeholt [www.drehscheibe-online.de] . Ein letztes Bild gelang bei Etzelbach, kurz vor Rudolstadt - bevor es wieder hoch nach Großheringen ging, denn da stand ja noch der Nahgüterzug mit der 41 1273 auf dem Programm...;-)

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia, etwas kühler dargeboten.

Das Motiv in Döbritschen lässt sich auch heute noch hervorragend umsetzen - wie die Galerie in mehreren Bildern zeigt. Und der Dreck im rechten Teil des Himmels ist der Qualm aus der 180-Grad-Kurve...:-)

Datum: 04.10.1986 Ort: Döbritschen [info] Land: Thüringen
BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Landschaft
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Saalfelder Rotstern
geschrieben von: Johannes Poets (750) am: 13.11.23, 08:00
Während der Bearbeitung dieses Bildes musste ich unwillkürlich an die "Schlager Süßtafel" der Marke "Rotstern" denken, die ich damals irgendwo in Saalfeld erwarb, um sie als "Devotionalie" für mein DDR-Kultregal mit nach Hause zu nehmen. Gegessen habe ich sie nie. Sie bestand aus Hartfett, Zucker, Molke und Kakaopulver sowie Erdnüssen. Der Kakaogehalt lag bei 7 Prozent.

Die Aufnahme auf dem Bahnsteig in Saalfeld war ein ziemliches Gefummel. Es sollte möglichst viel Typisches mit ins Bild: Die geöffnete Tür des Reko-Wagens, die Treibräder der Lok, die Signale, der Treppenaufgang mit dem gusseisernen Geländer und der Werbung. Das alles mit einer 50mm-Festbrennweite. Zu sehen ist die 01 0510-6 mit dem P 4006 nach Leipzig.

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Scan vom Kleinbild-Dia (Ektachrome 200)

Datum: 23.05.1981 Ort: Saalfeld [info] Land: Thüringen
BR: 001-019 (Schnellzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Stimmungen mit Zug
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Bergfahrt
geschrieben von: Johannes Poets (750) am: 10.11.23, 14:00
Zwei Tage nach dem Entstehen des Fotos der 01 1514-7 mit dem E 805 [www.drehscheibe-online.de] besuchte ich erneut die Fotostelle an der markanten Gesteinsformation bei Unterwellenborn. Diesmal sollte der Gegenzug E 802 Sonneberg – Leipzig fotografiert werden. Auch er war mit einer kohlegefeuerten 01.5 bespannt und erwartungsgemäß hinterließ die Lok während der Bergfahrt eine, wenn auch recht dünne, Rauchwolke über der Wagenschlange. Die 01 1518-8 wurde ein halbes Jahr nach dieser Aufnahme abgestellt und im Sommer 1981 zerlegt.

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Scan vom Kleinbild-Dia (Ektachrome 200). Das Bild wurde am linken Rand etwas verbreitert, um einen gefälligeren Bildabschluss zu erhalten.

Datum: 07.08.1980 Ort: Unterwellenborn [info] Land: Thüringen
BR: 001-019 (Schnellzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Hinab ins Saaletal
geschrieben von: Johannes Poets (750) am: 09.11.23, 07:00
Nicht nur die Saalebahn war in den 1980er Jahren das Ziel zahlreicher Dampflokfreunde. Auch an der einen oder anderen Fotostelle im Verlauf der Strecke von Leipzig nach Saalfeld fand man hin und wieder leere Pappschachteln von Kleinbildfilmen aus östlicher wie aus westlicher Produktion. 2 ½ Stunden Fahrzeit liegen hinter der Mannschaft auf der 01 1514-7 und den Fahrgästen im E 805 Leipzig – Sonneberg. Die Aufnahme entstand kurz hinter Unterwellenborn und zeigt den Zug im Gefälle von Könitz (290 müNN) hinunter nach Saalfeld (211 müNN) im Saaletal. Zusätzlich zu den kürzlich erwähnten 01 1519, 1531 und 1533 [www.drehscheibe-online.de] ist neben der 01 0509 auch diese Maschine erhalten geblieben. Sie kann im Technikmuseum in Speyer bewundert werden.

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Scan vom Kleinbild-Dia (Ektachrome 200)

Zuletzt bearbeitet am 09.11.23, 08:05

Datum: 05.08.1980 Ort: Unterwellenborn [info] Land: Thüringen
BR: 001-019 (Schnellzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Die Mutter aller Vorbeifahrten
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 08.11.23, 19:31
Die Magistrale. Legendäre Ost-West-Verbindung zwischen Magdeburg und Berlin. Namhafte Züge waren hier früher unterwegs. Eine meist schnurgerade doppelgleisige Hauptstrecke mit Telegrafenmasten, Blockstellen, alten Bahnhöfen.

Wir schreiben den 03.04.94. Nach der Plandampfveranstaltung "Viva Magistrale" fand jetzt der Plandampf "Metropol" statt. Schnellzugloks bespannten an dem einen Tag tonnenschwere Züge aus russischen Breitspurwagen von Berlin nach Frankfurt/ Oder, am anderen Tag diverse Züge von Berlin nach Magdeburg und zurück. Einer von ihnen war der D 243...

Morgendlicher Dunst lag über den endlosen Weiten Brandenburgs, an der Grenze zu Sachsen-Anhalt. Einsam und allein lag mitten in dieser Gegend, irgendwo zwischen Burg und Genthin, die Blockstelle Parey. Ein paar Eisenbahnfotografen hatten sich hier eingefunden, über kilometerlange Wald- und Feldwege. Leitern wurden aufgebaut, man harrte der Dinge, die da kommen sollten. Kein Geräusch störte die Szenerie, kein Verkehrslärm, keine Ortschaft weit und breit. Es war windstill, aber frostig kalt.
Man wusste um die Abfahrt des D 243 in Magdeburg, eines internationalen Schnellzuges von Paris (!) nach Berlin, mit Schlaf- und Liegewagen. Die Zeit der Vorbeifahrt wurde hochgerechnet, und da ging es schon los: ganz in der Ferne war ein dumpfes Grollen zu vernehmen. Blick zum Horizont der schnurgeraden Strecke: ja, sie kommt! Eine Dampfwolke war auszumachen, darunter ein schwarzes Etwas. Das Grollen wurde stärker. Wir nahmen voller Spannung und fast Ehrfurcht unsere Plätze auf den Leitern ein. Konzentration auf den einzigen Schuss, den man mit der Rollei hatte. Dann fegte die Lok heran: 01 1531, mit inzwischen spitzer Rauchkammertür, dahinter der Schnellzug, direkt hinter der Lok der Mitropa-Schlafwagen. Mit 130 Sachen donnerte der Zug an uns vorüber, uns fast von den Leitern werfend. Die mit Abstand schnellste Vorbeifahrt eines Dampfzuges, die ich je in meinem Leben erlebt habe...erleben durfte! ;-) Wir haben uns alle danach angeschaut mit einem Blick in einer Mischung aus Begeisterung, Unglaube oder Fassungslosigkeit. Ob noch jemand im Schlafwagen den selbigen gefunden hat...?;-)

Der Zug kam dem Vernehmen nach vor Plan in Berlin an. Es gibt Aussagen, wonach die Höchstgeschwindigkeit der Lok von 130 km/h überboten wurde...

Einige Zeit danach wurde ein weiterer Personenzug auf die Reise ab Magdeburg geschickt. Eine grüne Dosto-Garnitur, vorne die 41 1185, und im Schlepp eine Babelsbergerin. Deutlich härterer Auspuffschlag, dafür etwas langsamer - und bei weitem nicht so beeindruckend.

P.S....: für Zugverfolger: [www.drehscheibe-online.de] [www.drehscheibe-online.de]

Scan vom Fuji Velvia 6x6-Dia

Zuletzt bearbeitet am 10.11.23, 14:13

Datum: 03.04.1994 Ort: Parey [info] Land: Brandenburg
BR: 001-019 (Schnellzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Stimmungen mit Zug
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Lz, und noch dazu tv
geschrieben von: Franz Dampf (2) am: 07.11.23, 17:54
Wenn wir schon mal beim Thema Saaletal sind, darf Großheringen nicht fehlen. Ein langer Umlauftag führte die 41 1273 noch im Herbst 1986 einmal quer durch Ostthüringen. Am Morgen bespannte die Lok den Gag 58310, einen Zementzug von Gera nach Naumburg. Für ihre Rückleistung in die Saalfelder Heimat war zunächst eine Leerfahrt nach Großheringen vorgesehen. Um ihren folgenden Ng vorwärts zu befördern, wurde noch schnell übers Gleisdreieck nach Camburg gedreht.

Ziemlich selten gelang damals ein brauchbares Bild, in dem die ganze alte Herrlichkeit des Südkopfes des Bahnhofs Großheringen abgebildet werden konnte. Auch am 04.10.1986 mißlang die Ausfahrt mit frisch aufbereitetem Feuer so, daß der Abdampf klassisch seinen Erzeuger in den Schatten stellte. Weiter südlich im Saaletal wurde das Licht schon knapp.

Der technische Pflegezustand widersprach der Optik der Lok erheblich, war sie doch sehr zuverlässig in ihren Umläufen zu finden. Am späten Nachmittag war die Temperatur schon soweit gesunken, sodaß der Dampf weiß kondensierte. An der Lok sind keine Undichtigkeiten feststellbar. Den schiefen Masten habe ich nicht versucht gerade aufzustellen.

Scan vom 6x6-Orwo-Dia

Datum: 04.10.1986 Ort: Großheringen [info] Land: Thüringen
BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Landschaft
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Zum Sonnenaufgang in Uhlstädt
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 07.11.23, 17:08
Zur Zeit dampft es ja in der Galerie im Saaletal aus allen Rohren...;-) Dass Dampflokomotiven nicht nur spektakuläre Vorbeifahrten liefern, sondern auch einfach mal nur angerollt kommen, zeigt dieses Bild: wir sind erneut am 05.09.86 im Saaletal unterwegs, und nach einigen Nachtaufnahmen vor Sonnenaufgang entstand das erste Bild bei Sonne am Stellwerk in Uhlstädt - einem recht bekannten Motiv, welches man aus mehreren Blickwinkeln umsetzen konnte. Sei es nachmittags vom Straßenrand mit der Saale im Hintergrund oder sogar nach einem längeren Fußmarsch vom gegenüberliegenden Ufer, sei es mit einer Schnellzugleistung oder dem berühmten Dg 55445. Hier ist es nur der morgendliche P 5014 von Saalfeld nach Jena, mit welchem hier die 41 1150 um die Ecke biegt und die grüne Dosto-Garnitur vollständig hinter sich verbirgt. Letzte Nebelreste kräuseln noch auf der Saale, während die Meute noch im Reinrollen des Zuges wieder ins Auto springt, um ja noch die Ausfahrt zu erhaschen. Vier Fotomöglichkeiten weist das Dia-Magazin von dem Zug an diesem Morgen auf. Über die Galeriefähigkeit der drei weiteren Aufnahmen reden wir nicht. Damals gab es nur "kick and run": eine Fotostelle, und was danach kommt, ist Zugabe. Es zählte nur Masse...

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 05.09.1986 Ort: Uhlstädt [info] Land: Thüringen
BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Volles Rohr durch Dornburg
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 06.11.23, 18:05
Bleiben wir doch noch einen Moment im Saaletal und reisen in die Vergangenheit. Vor einiger Zeit wurde ein Bild vom Traditions-Jumbo 44 1093 gezeigt, welcher zu besonderen Anlässen vor Planzügen im Saaletal unterwegs war. Und ebenso oft war dort auch die Saalfelder 01 1531 unterwegs - eine Lok, welche später auf keiner hochwertigen Plandampfveranstaltung fehlen sollte und später schon fast als langweilig galt. Ja, man wollte nicht immer nur "die" 1531 sehen - und wurde bei einigen Veranstaltungen belohnt. 01 1519 war mal im Harzvorland unterwegs, und 01 1533 wurde anlässlich einer HU für eine Aktion in der Lausitz herangezogen. Aber bleiben wir bei "unserer" 1531 und kommen zu einem der legendärsten Fototage im Saaletal: dem wolkenlosen 04.10.89. Der Anlass des Planeinsatzes sowohl der 01.5 als auch der 44 ist mir nicht mehr bekannt; aber da an dem Tag auch die 74 1230 mit Planzügen auf der Orlatalbahn unterwegs war, vermute ich ein Streckenjubiläum.
Nun, der Einsatz der Baureihe 41.10 war im Saaletal seit fast drei Jahren beendet, aber man ließ mit diesen drei Lokomotiven die Zeit des Dampfbetriebes noch einmal kurz aufleben.
Aufgabe der 01 war die Bespannung des D 501 - einem schweren Schnellzug von Leipzig nach Saalfeld, den die Lok ab Camburg bespannen sollte. Zahllose Fotografen hatten sich für diese Leistung unterhalb der Dornburger Schlösser postiert - einem Motiv, welches bereits mit einigen weiteren Bildern in der Galerie vertreten ist.
Und dann der Auftritt der Protagonistin: mit Vmax ging es an uns vorbei, es gab fürchterlich auf die Ohren, und der feuchte Morgen sorgte für eine entsprechende Dampfwurst...:-)

Nach dem Bild hetzte die Meute hinterher, in der Hoffnung, den Zug einzuholen (sic!)... Eigentlich Irrsinn, aber wir wussten: der Zug hält sowohl in Jena als auch in Göschwitz, und hinter Jena führte eine stadtautobahnähnliche Schnellstraße Richtung Lobeda, und von dort war es nur eine Autobahnabfahrt, um wieder ins Saaletal zu gelangen. Also ging die Hatz los. Wir haben den Zug tatsächlich hinter Göschwitz noch ein zweites Mal erwischt, aber es reichte nur für ein typisches Verfolgerbild. Danach ging es weiter; wir wussten, dass die 44 1093 noch unterwegs war...;-)

Und dass wenige Tage später die Wende eintreten sollte, lag zwar in der Luft, aber irgendwie jenseits jeder Vorstellungskraft. Dass es in den Jahren darauf im Saaletal noch zu zahlreichen Plandampfveranstaltungen kommen sollte, ahnte keiner. Und natürlich mit dabei: 01 1531, welche anlässlich jener Veranstaltungen eine spitze Rauchkammertür erhalten sollte...;-) Doch dazu später mehr...

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 04.10.1989 Ort: Dornburg [info] Land: Thüringen
BR: 001-019 (Schnellzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Nebel im Saaletal
geschrieben von: Johannes Poets (750) am: 06.11.23, 18:00
Oliver erwähnte ihn bereits bei seinem Bild aus Porstendorf [www.drehscheibe-online.de] – den Nebel im Saaletal. Bei der Anreise war man voller Vorfreude auf schöne Landschaftsbilder mit Schlössern im Hintergrund unter stahlblauem Himmel. War man dann vor Ort, blieb nichts anderes mehr übrig, als direkt am Gleis Position zu beziehen. Die feuchte Luft hatte dann aber den Vorteil, daß sich der Abdampf der Lokomotive noch prächtiger entwickelte als er es zur kalten Jahreszeit ohnehin schon tut.

Unterhalb der Dornburger Schlösser kachelt die 41 1125-8 mit dem Dg 55445 Camburg – Saalfeld über einen Bahnübergang, der den Zugang einiger weniger Anwohner zu ihren Häusern in einer Saaleschleife gewährleisten soll.

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Scan vom Kleinbild-Dia (Ektachrome 200)

Datum: 22.02.1982 Ort: Dornburg [info] Land: Thüringen
BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 20 Punkte

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41 1273 und ein Vergleich
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 05.11.23, 16:26
Das 1273. Bild in der Galerie – Vorhang auf für 41 1273..;-)
Im Saaletal waren bis Ende 1986 noch vier einsatzfähige Lokomotiven der Baureihe 41.10 im Einsatz: 41 1150, 1180, 1225 – und 1273. Das nahe Einsatzende sah man den Maschinen leider an; so richtig gepflegt wurden sie nicht, zumindest äußerlich. Dabei wurden von ihnen teils stramme Leistungen gefordert. Von Personenzügen über Nahgüterzüge bis zum strammen Dg vertraute man ihnen alles an - und die Aufzeichnungen verrieten sogar mal die Bespannung des D 703 von Leipzig nach Saalfeld, welchen ab Camburg eine 41.10 zu bespannen hatte und uns schonungslos, brutal und ohne Fotomöglichkeit überrascht hat.

Im Herbst 1986 führten mehrere Fototouren ins Saaletal, und der 04.10.86 stand ganz im Zeichen der Mikados, auch wenn sich die Sonne erst am späten Vormittag durch den Nebel fraß. Nach diversen Güterzügen stand am späten Nachmittag noch der Ng 66467 von Camburg nach Saalfeld auf dem Programm, der an diesem Tag eine maßlose Verspätung hatte und nur noch vor Jena Licht hatte.
Kommen wir mal zum Motiv: eine recht häufig aus dem Saaletal gezeigte Fotostelle war die Karton- und Papierfabrik von Porstendorf, oberhalb von Jena. Und wenn man so durch die Galerie stöbert, findet sich genau dieses Motiv wieder, 36 Jahre später aufgenommen! [www.drehscheibe-online.de]
Ich lade zum Vergleich ein, ebenfalls zur Studie der illustren Wagengarnitur hinter der 41. Vielleicht reichts ja trotz der etwas gedämpften Beleuchtungssituation für den Einzug in die Galerie. Aber wir sind hier nicht auf der Museumsbahn, wo die Loks alle schachtelfrisch in rot/ schwarz erstrahlen...;-)

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 04.10.1986 Ort: Porstendorf [info] Land: Thüringen
BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Landschaft
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Alles Reko
geschrieben von: Johannes Poets (750) am: 26.10.23, 07:00
Waren für uns die Züge, die Saalfeld in südlicher Richtung nach Probstzella und Sonneberg verließen, vor allem wegen der hier eingesetzten Baureihe 95 interessant, so war es auf den beiden Strecken Richtung Camburg bzw. Gera die Baureihenvielfalt. Schwere Güterzüge hinter Jumbos der Baureihe 44, später kamen die schnittigen Mikados der Baureihe 41 auf der Saalebahn zum Einsatz und schließlich die edlen Renner der Baureihe 01.5, die es Anfang der 1980er Jahre sowohl mit Rost- als auch mit Ölhauptfeuerung gab. Nicht zu vergessen die Altbau-01er mit den großen Ohren!

Aber auf diesem Bild ist alles Reko: Aus Leipzig kommend begegnet uns vor der Kulisse des Stahl- und Walzwerkes Maxhütte bei Unterwellenborn die 01 0513-0 mit dem P 3025, der in wenigen Minuten sein Ziel Saalfeld erreicht. Es muß heiß gewesen sein an diesem Tag, am ersten der Rekowagen steht die Tür offen. Die spitze Rauchkammertür bei den Reko-01ern wirkte auf mich anfangs etwas befremdlich, aber dann fand sie richtig schick.

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Scan vom Kleinbild-Dia (Ektachrome 200)

Datum: 07.08.1980 Ort: Unterwellenborn [info] Land: Thüringen
BR: 001-019 (Schnellzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Spitzkehre Rauenstein
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 25.10.23, 10:15
Zur Zeit pafft ja die Bergkönigin durch die Galerie. Begeben wir uns daher nochmals auf die Zeitreise in den Mai 1988, als die damalige Traditionslok 95 1027 vor einem Personenzug von Saalfeld über Sonneberg nach Eisfeld zeigen durfte, was in ihr steckt.
Im Verlauf der Strecken sind zwei Richtungswechsel notwendig. Den in Lauscha haben wir aus verschiedenen Perspektiven gesehen, und ein weiterer Richtungswechsel erfolgt in Rauenstein, zwischen Sonneberg und Eisfeld gelegen.
Auf unserer Aufnahme vom 12.05.88 hat die 95 1027 ihren zweiten Richtungswechsel bereits hinter sich und rollt nunmehr mit der Rauchkammer voran am ESig von Rauenstein aus Richtung Eisfeld vorbei, ihrem Endbahnhof im Werratal entgegen. Das Gleis aus Sonneberg liegt rechter Hand.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 12.05.1988 Ort: Rauenstein [info] Land: Thüringen
BR: 060-098 (Tenderlokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Der Piesau-Viadukt bei Lichte
geschrieben von: Johannes Poets (750) am: 24.10.23, 07:00
Wie im Begleittext zu diesem Bild [www.drehscheibe-online.de] bereits erwähnt, fuhren die 95er vom Bw Probstzella zwischen Saalfeld und Sonneberg jeweils bis zum Spitzkehren-Bahnhof Lauscha mit der Rauchkammer voraus. Hier begegnet uns die 95 0028-1, im Jahr 1923 als preußische T20 in Dienst gestellt; ihr markantes "Gesicht" in bestem "Lichte" der tiefstehenden Wintersonne. Sie ist mit dem P 18005 von Saalfeld (Saale) nach Sonneberg unterwegs und verlässt gerade den Piesau-Viadukt am stillgelegten Einfahrsignal der Gegenrichtung für den Bahnhof Lichte (Thür) Ost. Das zwischen 1911 und 1913 errichtete Bauwerk ist 258 m lang und führt das Gleis auf 10 Rundbögen in 34 m Höhe über das Tal der Piesau und die heutige Bundesstraße 281. Ein seitlicher Blick auf den Viadukt hätte wegen des Sonnenstandes um diese Uhrzeit (15:45 Uhr) ungünstige Beleuchtungsverhältnisse gehabt.

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Scan vom Kleinbild-Dia (Ektachrome 200)

Datum: 25.02.1980 Ort: Lichte [info] Land: Thüringen
BR: 060-098 (Tenderlokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Lauscha von oben
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 24.10.23, 08:16
Kürzlich waren in der Galerie zwei interessante Bilder der Bergkönigin aus Lauscha zu sehen. Eine zeigte den ursprünglichen Planbetrieb, die andere entstand im Rahmen einer Plandampfveranstaltung. Schieben wir noch eine Aufnahme dazwischen und kommen in den Mai 1988. Noch waren bei der Reichsbahn einige wenige Dampfloks planmäßig im Einsatz, aber die Fühler wurden bereits ausgestreckt, um deren Einsätze auf Video der Nachwelt zu konservieren. Und so kam es, dass am 12.05.1988 die Traditionslok 95 1027 wie in noch älteren Zeiten den planmäßigen P 18005 von Saalfeld nach Sonneberg und anschließend den P 18027 nach Eisfeld bespannen sollte. Zu jener Zeit war so ein Einsatz eine wahre Attraktion. Ein kommerzielles Filmteam war dem Zug auf den Fersen, ferner die "Wilde Horde der gut Informierten". Und die waren zahlreich angetreten an dem Tag, und es folgte eine stundenlange Verfolgung der Königin mit einem Beginn in Saalfeld an der Bohlenwand gegen 14.30 Uhr, bevor die Garnitur nach zwei Richtungswechseln in Lauscha und Rauenstein um 19 Uhr Eisfeld erreicht hat.

Dass wenige Jahre später u.a. in dieser Region Plandampfveranstaltungen statt finden sollten, deren Massenauflauf den Pulk vom Mai 1988 um ein vielfaches toppte, ahnte damals noch keiner...;-)

Und so standen wir damals oberhalb von Lauscha und beobachteten die Ankunft, das Umsetzen sowie die Abfahrt des Zuges Richtung Sonneberg.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 12.05.1988 Ort: Lauscha [info] Land: Thüringen
BR: 060-098 (Tenderlokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Landschaft
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Agraragitation bei Remschütz
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 23.10.23, 17:10
Kommen wir noch einmal ins Saaletal zurück. Ganz in der Nähe dieser Aufnahme hier [www.drehscheibe-online.de] bietet sich hinter Remschütz dieser Blick auf die Strecke. Wir schreiben den 05.09.86. Einsätze der Baureihe 44 gehören zwar schon seit einigen Jahren der Vergangenheit an, aber es hält sich ein mehrtägiger Umlaufplan der Baureihe 41.10, welcher vom Personenzug über den Nahgüterzug bis zum schweren Dg zahlreiche Zugleistungen sowohl im Saaletal als auch auf der Strecke von Göschwitz nach Gera enthält. Da waren langsame Nahgüterzüge mit einigen Rangieraufenthalten dabei, die eine recht lockere Verfolgung ermöglicht haben. Da war aber auch ein mittäglicher Durchgangsgüterzug von Camburg nach Saalfeld dabei, der eine recht ambitionierte Fahrweise auf der parallelen Landstraße einforderte...;-) Eher gemütlich verlief hingegen das Warten auf den Ng 66476 von Saalfeld in nördliche Richtung bei Remschütz. Hier wurden zunächst zwei Reisezüge mit Ludmilla und U-Boot abgewartet und dem Treiben der örtlichen Landwirtschaft zugeschaut, bevor der Protagonist in Form der 41 1273 die Bühne betrat. Ja, die Loks der Baureihe 41.10 waren im Saaletal nie richtig sauber - wobei diese Maschine wenigstens noch irgendwie glänzt. Andere Exemplare waren einfach nur schwarz. Kein Wunder - die Einsätze der Baureihe 41.10 sollten in wenigen Monaten ihrem Ende entgegen gehen.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 05.09.1986 Ort: Remschütz [info] Land: Thüringen
BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 7 Punkte

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158 Höhenmeter
geschrieben von: Johannes Poets (750) am: 23.10.23, 07:00
Die schöne Aufnahme aus Lauscha, die uns kürzlich Hans-Jürgen Warg mit der heute in Blankenburg beheimateten 95 1027-2 vorstellte [www.drehscheibe-online.de], möchte ich zum Anlass nehmen, die Zeit um 12 Jahre zurückzudrehen. Der Spitzkehren-Bahnhof Lauscha (Thür) liegt an der damals noch durchgehenden Strecke Sonneberg – Ernstthal am Rennsteig – Probstzella – Saalfeld (Saale). Die ölgefeuerte 95 0009-1 erreichte ihn mit dem P 18004 um 14:15 Uhr. Zum Umsetzen waren 11 Minuten Zeit eingeplant. Für die nun folgende Bergfahrt wird ordentlich Anlauf genommen, denn auf den sechseinhalb Streckenkilometern bis Ernstthal müssen 158 Höhenmeter überwunden werden. Dabei liegen die Bahnhöfe von Lauscha und Ernstthal in der Luftlinie nur 2.600 m auseinander. Tender voraus geht es über den Lauscha-Viadukt, durch eine weite 180°-Kehre, in der sich der Lauschenstein-Tunnel befindet, über den Nasse-Telle-Viadukt zum Haltepunkt Oberlauscha und dann weiter nach Ernstthal. Die Loks fuhren damals planmäßig sowohl aus Saalfeld als auch aus Sonneberg kommend mit der Rauchkammer voraus in Richtung Lauscha.

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Scan vom Kleinbild-Dia (Ektachrome 200)

Zuletzt bearbeitet am 23.10.23, 19:50

Datum: 25.02.1980 Ort: Lauscha [info] Land: Thüringen
BR: 060-098 (Tenderlokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 13 Punkte

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"Die Bergkönigin", so hieß eine...
geschrieben von: Hans-Jürgen Warg (1572) am: 20.10.23, 12:52
...Plandampfveranstaltung im Thüringer Wald Anfang Oktober
1992. Gefahren wurde auf der Strecke Saalfeld - Sonneberg -
Eisfeld - Meiningen mit den beiden "Bergköniginnen" 95 1016
und 95 1027 sowie 44 1093 und 94 1292. Aus privaten Gründen
konnte ich nur am ersten der insgesamt 4 Tage dauernden Ver-
anstaltung teilnehmen. Im Bahnhof Lauscha fotografierte ich
den von Probstzella gekommenen und hier Kopf gemachten
Leergüterzug 77470 mit 95 1027 bei der Ausfahrt nach Sonne-
berg. Der Standpunkt im nicht mehr genutztem Gleis wurde
vom Fahrdienstleiter toleriert und war somit völlig gefahrlos.
(Scan vom 6x6 Dia)

Zuletzt bearbeitet am 20.10.23, 12:57

Datum: 08.10.1992 Ort: Lauscha [info] Land: Thüringen
BR: 060-098 (Tenderlokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 5 Punkte

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Erdbeben in Wernigerode
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 15.10.23, 12:19
Bleiben wir doch noch einen Moment bei der Baureihe 44. Gesehen haben wir kürzlich die 44 1093, die 1106, die 2225. Ein weiteres Exemplar war nach der Wende anlässlich einiger Plandampf- und sonstigen Veranstaltungen in der Börde und im Harzvorland aktiv: die 44 1486. Heute als rollfähiges Exponat im Traditions-Bw Staßfurt zu bewundern, wurde die Lok in den 90er Jahren häufig vor diversen Foto-Güterzügen eingesetzt. Ende Februar 1993 fand eine zweitägige Veranstaltung in der Börde statt, bei der ein Stahlzug nach Ilsenburg zu befördern war. Der erste Tag war als reiner Fototag vorgesehen, welcher dann -wie so oft bei derartigen Veranstaltungen- in den Wolken versank. Der zweite Tag war als ausgesprochener Mitfahrer-Tag gedacht, und man spannte der Stahlzuggarnitur noch zwei grüne Halberstädter für die Mitfahrer davor. Dass an dem Tag teilweise die Sonne schien, war die fast schon pathologische Folge. Und somit konnte ich mir die Ausfahrt des Zuges in Wernigerode nicht entgehen lassen. Wir sehen die orkanartige Ausfahrt des Zuges; nicht im Bild zu sehen sind diverse einstürzende Häuser entlang der Strecke...:-) Natürlich muss man sich so´n Bild schönsaufen mit all den Mitfahrern, die dicht gedrängt fast wie Surfer aus den Fenstern zu fallen drohen. Ob es auf deren Seite Verluste gab, ist nicht überliefert...:-).

Ich habe den Scan absichtlich nicht weiter aufgehellt, damit die Struktur der Dampfwolke erhalten bleibt.

Scan vom Fuji Velvia 6x6-Dia

Datum: 20.02.1993 Ort: Wernigerode [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 3 Punkte

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Nach der Wende regierte König Dampf
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 13.10.23, 14:44
Reisen wir zurück in den September 1991. Es waren ereignisreiche Monate nach der Wende. Der Osten entdeckte den Westen (und umgekehrt), der West-Berliner das Umland. Kaum ein Wochenende verging, an dem nicht irgendein Sonderzug die wiedervereinte Stadt erreichte. Ab August 1991 wurde der legendäre „Gurkenzug“ in den Spreewald ins Leben gerufen, welcher uns monatelang an den Samstagen mit schönem Wetter beschäftigen sollte.

Völlig aus dem Häuschen gestaltete sich das Wochenende um den 14. und 15.09.91: am Samstag wurde der Gurkenzug mit seiner 52 8075 bis nach Forst/ Lausitz verlängert, um der neu erworbenen Dampflok 65 1057 des Vereins „Berliner Eisenbahnfreunde“ etwas Auslauf zu geben, welche den Zug von Cottbus bis Forst und zurück befördern durfte, bevor anschließend ein umfangreiches Fotoshooting mit zahlreichen Dampfloks im Bw Cottbus statt fand. Am Abend folgte dann die Rückfahrt des Gurkenzuges, und im Schlepp hatte man die 44 225, welche am darauf folgenden Tag einen Sonderzug der Berliner Eisenbahnfreunde von Berlin in den Spreewald brachte, bevor mit der Rückleistung dieses Zuges die 65 1057 von der Lausitz in das neue Vereinsdomizil umzog. Gleichzeitig war die 52 6666 mit einem Sonderzug auf der Strecke von Mittenwalde nach Töpchin unterwegs. Wir hatten gut zu tun…;-)

Wir sehen hier den Sonderzug aus Berlin, wie er mit der 44 225 in flotter Fahrt durch den Bahnhof Schönwalde (Spreewald) brettert - damals noch mit Mittelbahnsteig versehen und mit Personal besetzt, welches uns den Standort absegnete.

Zur Lok: neben der 44 1106 sehen wir hier eine weitere Heizlokomotive aus dem Bw Cottbus, welche schon seit längerem für Sonderzüge, u.a. des DMV, herangezogen wurde. Zwischenzeitlich vom Lausitzer Dampflokclub erworben, führte ihr Weg nach mehreren privaten Eigentümern mittlerweile zu den Sonneberger Eisenbahnfreunden.

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 15.09.1991 Ort: Schönwalde (Spreewald) [info] Land: Brandenburg
BR: 040-059 (Güterzug-Dampflokomotiven) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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