DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!
angemeldet: -
Seiten: 2 3 4 5 6 .. 9 >
Auswahl (418):   
 
Galerie: Suche » Trenitalia, nach Einstelldatum sortiert » zur erweiterten Suche
 
Blick auf Noto, Sizilien
geschrieben von: Th.B. (19) am: 01.03.24, 08:40
Doppeltes Glück: Nicht nur, dass ein Loch in den Wolken die Sonne durchließ und sowohl ALn668.3035 mit dem REG12932 Siracusa - Rosolini ins Licht taucht, auch die Barockstadt Noto wird richtig ins Licht gesetzt. Und ein weiteres Loch gab es im Maschendrahtzaun, gerade groß genug, die Linse durchblicken zu lassen.

Unter anderem auf der Strecke 392 Siracusa - Caltanissetta - Xirbi werden die letzten Leistungen des klassischen Dieseltriebwagens der Reihe ALn668 gefahren. Aber ob diese Fahrzeuge nach einer ab März 2024 geplanten Vollsperrung zur Erneuerung der Signal- und Leittechnik zurückkommen werden ist offen. Neue Züge hat die Trenitalia bestellt.

Datum: 02.02.2024 Ort: Noto [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 17 Punkte

4 Kommentare [»]
Optionen:
 
Viadukt Barcola
geschrieben von: km 106,5 (353) am: 23.02.24, 11:06
Barcola ist ein kleiner Ort vor den Toren Triest.
1857 wurde im Rahmen der Bahnstrecke aus Villa Opicina ein Steinbogen Viadukt quer über die Häuser gebaut.
Heute ist das Bauwerk Teil des Hauptverkehres aus Richtung Norden zum Bahnhof Triest Centrale.
Von den Hängen um den Ort man einen schönen Blick auf die Adria und von einer Lücke zwischen den vielen Häusern lässt sich auch das Viadukt umsetzen.
Am 20.09.23 stand ich eben dort und fotografiert ein 464 "Sandwich" als es mit dem Regionalzug aus Venedig die Brücke querte

Datum: 2024 Ort: Barcola [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E464 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 2 Punkte
Optionen:
 
Colline in fiamme
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 21.12.23, 20:27
Sizilien bietet zahllose Facetten, die den Besucher zwischen Faszination und Unverständnis schwanken lassen. Eine davon ist die Beziehung der Inselbewohner zur Naturgewalt Feuer. Am plakativsten wird das Verhältnis ohne Zweifel am Ätna, dem mit 3357 Metern höchsten Vulkan Europas, dem auch 500.000 Jahre nach seiner Entstehung noch lange nicht die Puste ausgegangen ist. Dass der Bergkoloss munter vor sich hin zischt, raucht und Lava spuckt, hat zahllose Generationen nicht abgehalten, sich in seinem Schatten niederzulassen. Zusammen mit den der Nordküste vorgelagerten Liparischen Vulkanen Stromboli und Vulcano kann Sizilien mit Fug und Recht als Insel der Feuerberge angesehen werden. Beim Ätna steckt das sogar schon im Namen, der sich nach ganz überwiegender Auffassung von der indogermanischen Bezeichnung für „brennend“ ableitet.

Brennende Berge findet man aber auch abseits der Vulkane mühelos. Und sie sind meist menschgemacht. Mit einer erstaunlichen Unbekümmertheit werden selbst bei größter Trockenheit im Spätsommer Feuer entfacht, um Abfälle zu beseitigen, Stoppelfelder nach der Ernte in der Hoffnung auf fruchtbare Asche abzubrennen oder Weideflächen zu gewinnen. Nicht selten geraten diese Feuer außer Kontrolle und greifen auf die umgebende Natur über. Gerade in den vergangenen Jahren hielten unzählige Wald- und Buschbrände die Feuerwehren auf Trab...

So war es wenig überraschend, dass ein Rauschleier über den Berghängen unweit des Badeortes Gioiosa Marea an der sizilianischen Nordküste hing, als ich am frühen Morgen des 15. September 2019 dort aufschlug, um den Nachtzug aus Rom in die Inselhauptstadt im Streiflicht abzupassen. Während ich auf dem Überführungsbauwerk stand, das etwaige Murenabgänge über die Bahnstrecke hinweg in Richtung Meer leiten soll, stiegen immer wieder neue Rußwolken aus dem Seitental auf und trübten die Luft sichtbar ein - Wenigstens fotografisch kein uninteressantes Schauspiel (das in diesem Fall auch weitgehend unter Kontrolle schien)!

Davon unbeeindruckt erschien wenig später der ICN 1957 (Roma Termini - Palermo) auf der Bildfläche und heulte mit dem "Caimano" E 656 497 an der Spitze seinem Zielbahnhof entgegen. 2019 war das letzte Jahr, in dem die altbewährten Gelenk-Sechsachser noch in nennenswertem Umfang vor den Fernzügen auf Sizilien anzutreffen waren. Zwar waren bereits die ersten für den Intercity-Dienst akquirierten E 464 in die Laufpläne eingeschert, aber insgesamt 15 "Caimani" standen noch zur Verfügung und fuhren im Herbst rund die Hälfte der Leistungen. Neben E 656 030, 039, 046, 052, 074, 091, 093 und 096 aus der ersten bzw. 294 aus der dritten Bauserie waren dies auch E 656 424, 431, 435, 462, 492 und eben die gezeigte 497 aus der mit Doppellampen ausgestatteten fünften Bauserie. Mittlerweile steht die 1986 abgelieferte Lok in Foligno und harrt der Dinge, die da kommen mögen... Möglicherweise eine Aufarbeitung durch die Fondazione FS für den Sonderzugeinsatz.

Zuletzt bearbeitet am 23.12.23, 01:47

Datum: 15.09.2019 Ort: Airone [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E656 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 16 Punkte

9 Kommentare [»]
Optionen:
 
La prima neve
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 13.12.23, 17:28 sternsternstern Top 3 der Woche vom 24.12.23
Der erste Schnee des Winters ist ja immer etwas besonderes. In den Abruzzen fiel er in der Saison 2022/23 Ende November und bescherte den Berggipfeln eine romantische weiße Auflage, die nach unten hin puderförmig auslief, während im Tal noch unverkennbar die Farben des Herbstes regierten, wenn auch bereits in einem fortgeschrittenen Stadium...

Das Schauspiel sollte natürlich auch gemeinsam mit der Eisenbahn ins Bild gerückt werden, was gar nicht so einfach war, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. So streifte ich am Stadtrand von Avezzano, Ausgangspunkt der schon mit einigen meiner letzten Fotos dokumentierten Nebenbahn nach Roccasecca, länger um einen Bahnübergang herum, von dem aus sich zwischen Bewuchs, Bebauung und Straßenschneisen ein Fenster auf die Bergkette des Sirente-Velino auftut, nach Gran Sasso und Maiella das dritthöchste Massiv des Apennins. Letztlich entschied ich mich des Panoramas wegen für die Schattenseite des Zuges.

Spannend machten es bis zuletzt die Wolken, deren Schatten im Sekundentakt wechselnde Formen annahmen und nicht nur in atemberaubender Geschwindigkeit über die Hänge des Monte Velino (2.487 m) flitzten, sondern ebenso leider auch über das Bahngleis im Vordergrund. Das andauernde An und Aus des Sonnenlichts zehrte doch etwas an den Nerven, erst recht, nachdem der vorangegangene Schülerzug nach Capistrello im tiefsten Wolkenschatten vorüber gerauscht war. Für den ALn 668 3334 als Regionale 20195 (Avezzano - Cassino) sollte dann aber zum Glück alles passen. :)

Datum: 23.11.2022 Ort: Avezzano [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 21 Punkte

8 Kommentare [»]
Optionen:
 
Un passo dal cielo
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 21.11.23, 15:59
Dem Himmel ganz nah ist, wer im kleinen Abruzzen-Örtchen Pescocanale auf den Kirchhof tritt. Ob nur im wörtlichen oder zugleich im übertragenen Sinn, das hängt wohl maßgeblich davon ab, ob man gläubiger Christ ist oder nicht... Jedenfalls markiert der gepflasterte Platz unmittelbar vor der Chiesa di San Michele Arcangelo, die dem Erzengel Michael geweiht ist, den höchsten Punkt der historisch gewachsenen Siedlungsstruktur - Seinerzeit sicher ein bewusst getroffenes Statement.

An einem herrlichen Novembertag im farbenfrohen Herbst 2022 genoss ich die wärmende Sonne auf einer der dort zum Verweilen einladenden Bänke. Nur ein Maler war in meinem Rücken mit kleineren Renovierungen an der Fassade beschäftigt. Ansonsten blieb der Platz über eine halbe Stunde menschenleer. Pünktlich zur planmäßigen Durchfahrtszeit des Regionale 20193 (Avezzano - Cassino) begab ich mich ans Geländer, das den Rand des Platzes zum tief eingeschnittenen Tal hin abgrenzt. Seit vor wenigen Jahren ein paar große Bäume gefällt wurden, eröffnet sich von dort nämlich ein beispiellos schöner Weitblick auf den gut 150 Meter tiefer gelegenen Haltepunkt des Ortes, das bereits mit einer meiner letzten Galerie-Einstellungen porträtierte Tunnelportal [www.drehscheibe-online.de] und nicht zuletzt die Häuser des an die steile Bergflanke angeschmiegten Nachbarorts Capistrello.

Wie lange die ALn 668 des Depots Sulmona auf der Strecke, mittlerweile einem der letzten sicheren Rückzugsorte der Fiat-Klassiker bei Trenitalia, noch durchhalten werden, gilt es abzuwarten. In den vergangenen Tagen waren erste zaghafte Einsätze der PESA-Atribo (ATR 220) im Fahrgastverkehr geplant... Wer noch mal hin will, sollte also nicht allzu lange zögern!

Datum: 23.11.2022 Ort: Pescocanale [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 28 Punkte

10 Kommentare [»]
Optionen:
 
Profumi d’autunno
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 16.11.23, 18:25
Der Herbst und seine Düfte - Der Wandel, den die Natur in der bunten Übergangsjahreszeit durchschreitet, wenn das Laub zunächst seine goldgelbe Färbung annimmt, ehe es von den ersten Herbststürmen davon getragen wird, wenn die Hagebutten in den Hecken und Sträuchern sprießen, macht sich vor allem optisch bemerkbar. Doch man riecht ihn auch!

Das nasse Gras, saftig vom Tau und den Niederschlägen durchtränkt, quietscht nicht nur unter den Füßen, auch sein Geruch hat so gar nichts mehr mit den trockenen Halmen des Spätsommers gemeinsam. Der erdige Duft gefallener Blätter tritt anstelle der Aromen frischen Grüns. Und natürlich mischt sich in diesen naturgegebenen Wandel auch die Veränderung des menschlichen Lebens im Herbst. Die Heizperiode beginnt, die Öfen werden angefeuert. Wenn dies - wie in vielen kleinen Orten der Abruzzen - noch ganz klassisch mit Brennholz aus den Wäldern der Umgebung geschieht, liegt der Rauchschleier von Holzfeuer über den Dächern, für Augen und Nase gleichermaßen unverwechselbar.

Ist gerade ein Zug auf den Gleisen unterwegs, kommt mitunter noch eine weitere Facette zur olfaktorischen Melange hinzu. Man mag sie oder nicht, aber jedenfalls das manchmal verklärte Gemüt des Fans der klassischen Eisenbahn findet auch am "Dieselduft" seine Freude, wenn ihn ein ALn 668 versprüht. Die Bezeichnung als Automotrice (A) leggera (L) a nafta (n) ist hier noch Programm...

Für die Statistik: Regionale 20192 (Cassino - Avezzano), gebildet aus ALn 668 3323 und einem weiteren 668, lässt am 24. November 2022 Capistrello hinter sich und nimmt Kurs auf die Galleria del Salviano.

Datum: 24.11.2022 Ort: Capistrello [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 14 Punkte

2 Kommentare [»]
Optionen:
 
Valle del Boite
geschrieben von: Dennis G. (227) am: 04.11.23, 13:41
Das Topmotiv der Strecke Belluno–Calalzo ist wohl der Blick auf die Eisenbahnbrücke im das Tal des Boite mit dem dahinter aufragenden Monte Antelao, dem mit 3264 m s.l.m. höchsten Berg der Cadorischen Dolomiten. Dazwischen ist die am Ortsrand von Valle di Cadore gelegene Kirche San Martino zu sehen.

Während links des Viaduktes nur ein kurzer Tunnel folgt, verschwindet die Strecke rechts davon für 2739 m unter dem Monte Zucco. Dieser Tunnel wurde 2003 eröffnet, nachdem der erste Tunnel an dieser Stelle durch ständige Hangbewegungen gefährdet war.

Der Fluss Boite wird hier, kurz vor seiner Mündung in den Piave, durch mehrere Wehre aufgestaut und zur Energiegewinnung mittels Wasserkraftschnecken genutzt.

Einige Leitungen im Himmel sowie ein Funkmast am Tunnelportal wurden im Rahmen der Bildbearbeitung entfernt.

Zuletzt bearbeitet am 04.11.23, 20:09

Datum: 12.08.2023 Ort: Perarolo di Cadore [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn501 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 26 Punkte

10 Kommentare [»]
Optionen:
 
Vietato sporgersi
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 02.11.23, 13:44
Kopf einziehen heißt es für Fahrgäste am offenen Fenster, wenn ihr Zug auf der Fahrt von Avezzano nach Cassino hinter dem Bahnhof Capistrello für die nächsten Kilometer in eine Abfolge von engen Tunneln und dichter Vegetation eintaucht! Nicht weniger als sieben Tunnel ermöglichen es dem Schienenstrang, auf einer Strecke von fünf Kilometern mit einem durchschnittlichen Gefälle von 20 Promille (in der Spitze bis zu 30 Promille) einen Höhenunterschied von etwa 100 Metern zu überwinden. Das aufwendige System aus Tunneln und Kehrschleifen, die Galleria elicoidale di Capistrello, erstreckt sich auf mehreren Ebenen entlang der Bergflanken und im engen Flusstal bis hinunter zum Haltepunkt von Pescocanale.

Dementsprechend war es auch dieser schroffe Gebirgsabschnitt, der die durchgehende Eröffnung der Nebenbahn, deren Bau mit der Legge Baccarini beschlossen wurde, um einige Zeit verzögerte - Bis ins Jahr 1902. Seit dem Abschluss der Bauarbeiten vor über hundert Jahren hat sich dann wiederum eher wenig verändert in der abgelegenen Schlucht, außer dem leider munter empor geschossenen Bewuchs, der einige potentielle Fotomotive hinter einem undurchdringlichen Blättervorhang versteckt. Im Herbst leuchtet der immerhin ausgesprochen schön!

Am 24. November 2022 hat ALn 668 3324 als Regionale 20193 (Avezzano - Cassino) den Großteil seiner Talfahrt bereits absolviert und taucht kurz vor dem Haltepunkt Pescocanale wieder ans Tageslicht, den goldgelb umrahmten Tunnel Nummer sechs von sieben hinter sich lassend. Der links des Portals rasch an Höhe gewinnende Fußweg führt übrigens ziemlich direkt nach Capistrello und dürfte bei guter Kondition und entsprechendem Ehrgeiz nur unwesentlich langsamer als die Bahnfahrt sein... Ich nahm ihn nach dem Foto indes ganz gemütlich in Angriff.

Datum: 24.11.2022 Ort: Pescocanale [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 11 Punkte

2 Kommentare [»]
Optionen:
 
Mit dem Zug in die Dolomiten
geschrieben von: Dennis G. (227) am: 30.10.23, 12:12
Vom Bahnhof Ponte Nelle Alpi-Polpet führt eine Stichstrecke entlang des Flusses Piave in die Berge. Die Strecke endet am Bahnhof mit dem sperrigen Namen Calalzo-Pieve di Cadore-Cortina, wo einst Anschluss an die schmalspurige Dolomitenbahn über Cortina d’Ampezzo bis zum Bahnhof Toblach an der Pustertalbahn bestand. Doch diese ist bereits seit 1964 Geschichte. Heute muss für die Weiterfahrt auf Busse umgestiegen werden. Alternativ kann die alte Trasse mit dem Fahrrad erkundet werden.

Doch zurück zur noch existierenden Normalspurstrecke. Obwohl sie einige interessante Motive bietet, ist die Strecke bisher kaum in der Galerie vertreten. Das mag unter anderem daran liegen, dass das Fotografieren an vielen Stellen nicht einfach ist, da steile Berghänge die Sonne nur spärlich ins Tal scheinen lassen. So lagen am 12. August auch drei Stunden nach Sonnenaufgang noch Teile der Strecke im Bergschatten.

Der Bahnhof von Ospitale di Cadore war zum Glück rechtzeitig ausgeleuchtet als kurz nach 9 Uhr ein Minuetto als R 16546 von Belluno nach Calalzo durch den Bahnhof rollte. Mit nur 267 Einwohnern ist der Ort so klein, dass ein Fahrgastwechsel nicht vorgesehen ist. Als Besonderheit wird im Bahnhof mit Hilfe einer steinernen Brücke ein Bergbach über die Gleise geführt.


Datum: 12.08.2023 Ort: Ospitale di Cadore [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn501 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 9 Punkte

3 Kommentare [»]
Optionen:
 
Mare, olivi e automotrici
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 29.10.23, 15:20
Abgesehen von einigen wenigen Stellen, an denen exponierte Felsmassive bis an den Meeressaum heranreichen, ist die ionische Küste Kalabriens, anders als die Westflanke der italienischen Stiefelspitze, vergleichsweise flach.

Der Landschaftseindruck, der sich auf weiten Strecken der 472 Kilometer langen Ferrovia Jonica mehrfach in ganz ähnlicher Form wiederholt, ist trotzdem reizvoll: Olivenbäume, das endlose Meer und irgendwo dazwischen die Triebwagen, die mehr oder weniger häufig vorbei dieseln.

Die Hauptlast im Regionalverkehr tragen dabei auch im Jahr 2023, obwohl die Ablieferung neuer "Blues" gerade begonnen hat und schon seit etlichen Jahren ein paar "Swing" von PESA mitmischen, die Fiat-Klassiker der Reihe ALn 663.

Am 28. Juni 2023 war einer von ihnen als Regionale 5536 (Reggio di Calabria - Catanzaro Lido) unterwegs, beobachtet von der Rampe zum Leuchtturm am Capo Stilo bei Monasterace. Offiziell ist der gesamte Hügel der Verwaltung des Miltärs unterstellt und das Betreten untersagt, wovon rostende Hinweisschilder künden. Das schert aber niemanden und die Landmarke ist ein beliebtes Ziel für Ausflügler, Picknickende - Und Eisenbahnfotografen natürlich...

Datum: 28.06.2023 Ort: Monasterace [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn663 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 17 Punkte

3 Kommentare [»]
Optionen:
 
Che bella sorpresa !
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 28.10.23, 23:14
Anlässlich eines Hochsommeraufenthalts in den Abruzzen wollte ich mich mal einem Thema widmen, für das man auf lange Tage mit frühem Sonnenschein angewiesen ist: Der mit einem werktäglichen Zugpaar gewährleisteten Anbindung der zwischen Avezzano und Roccasecca/Cassino eingesetzten ALn 668 an ihr Heimatdepot in Sulmona, welche die betagten Triebwagen auf den wohl spektakulärsten Teilabschnitt der Gebirgsbahn Rom - Pescara führt.

Während der Gegenzug am späten Nachmittag unterwegs ist, macht sich der bergwärts fahrende Regionale 4741 (Sulmona - Avezzano) schon morgens um halb sieben auf die Reise. Also - mal wieder - ein Ziel für Frühaufsteher (oder solche, die es werden wollen...)! Das gilt umso mehr, wenn man ihn im ausgesetzten Abschnitt zwischen Prezza und Goriano Sicoli fotografieren möchte, der nur mittels längerer Wanderungen erreichbar ist.

So steckten mir schon etwa dreihundert Höhenmeter, auf rund zwei Dritteln der Strecke ohne richtige Wege, in den Knochen, als ich endlich am anvisierten Panoramablick auf den Talkessel von Sulmona eintraf. Anstrengend, aber unglaublich schön, denn man hat dabei genug Zeit, die große Bergwelt auf sich wirken zu lassen.

Während ich also zwischen knorrigen Koniferen und gelb blühenden Ginstersträuchern im Gras saß und sich die Herzfrequenz langsam wieder dem Ruhepuls näherte, konnte ich schon mal grübeln, in welcher Zusammensetzung der Zug wohl heute erscheinen würde: Denn sowohl eine Doppel- als auch eine Dreifachtraktion 668 ist möglich.

Was letztlich aufgeboten wurde, lag allerdings wirklich außerhalb jeder Wahrscheinlichkeit: Man hatte den beiden Triebwagen in Sulmona kurzerhand die altlackierte D 345 1116 vorgespannt! Derartige Vorspannfahrten kamen bis Anfang des Jahrtausends sporadisch vor, gerade bei großen Schneemengen im Winter zur Unterstützung auf steilen Bergstrecken, z. B. zwischen Sulmona - Carpinone, auf der heutigen "Transiberiana d'Italia". Aber eine solche Kombination als planmäßiger Regionalzug im Jahr 2023, das hätte ich mir in den kühnsten Träumen nicht ausgemalt... In etwa so, als wollte man in Deutschland einen 628 fotografieren, der dann völlig unvermittelt mit einer 215 davor erscheint!

Dass der Rückweg im Anschluss umso beschwingter angetreten wurde, muss ich wohl nicht noch einmal gesondert erwähnen. ;)

PS: Ein eigentlich dünnes Kabel, das im Streiflicht vor der Lok aber doch etwas vorwitzig funkelte, hat Photoshop geext.

Datum: 19.06.2023 Ort: Goriano Sicoli [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D345 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 18 Punkte

1 Kommentar [»]
Optionen:
 
Estate sulla costa ligure!
geschrieben von: cgraaf (47) am: 14.10.23, 21:37
Vergangene Sommer verbrachten wir unsere Urlaub, wie die letzte Jahre, wieder in Österreichische Tirol. Als Aperitif besuchten wir jedoch einige Tage zuvor Freunde, die letztes Jahr aus den Niederlanden nach Rapallo in Italien umgezogen sind. Natürlich hatte ich im Voraus auf der Drehscheibe Gallerie eine kleine Vorstudie gemacht, wo es in der Gegend interessante Orte geben sollte, an denen ich meine ersten ligurischen Zugfotos machen konnte. So stoßte ich auf dieses Bild von Bahnhof Zoagli: nicht allzu weit fahren und eine total andere Landschaft, als ich sie jemals vor einem Bahnhof erlebt habe. Aber der Wahl war schwierig, weil es hier unzählig viel sehr ansprechende Motive gibt!

Am zweiten Tag unseres Besuchs gelang es mir, meine sozialen Verpflichtungen für eine Weile hinter mir zu lassen und mich an den ausgewählten Ort zu begeben. Für einer, der normalerweise in der Benelux, Deutschland oder Österreich "bahnfuzzt", war dieser Ort etwas gewöhnungsbedürftig: warmes, schönes Wetter mit stahlblauen Himmel, außerordentlich ansprechendes Zugmaterial, aber vor allem die herrliche typisch Italienische Atmosphäre mit dem brausenden Meer direkt unterm Bahnhof und überall unglaublich laut singenden Grillen!

Und was kann man hier besser fotografieren als einem Neigezug in Frecciargento-Farben? Bellissimo! Nächstes Jahr hoffentlich wieder!

Zuletzt bearbeitet am 14.10.23, 21:59

Datum: 26.07.2023 Ort: Zoagli [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ETR485 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 4 Punkte

1 Kommentar [»]
Optionen:
 
Tra viti, ortaggi e ulivi
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 02.10.23, 18:27
Nach Begegnungen mit dem Fern- und Güterverkehr, die gemessen am Gesamtangebot jeweils nur eine Randerscheinung darstellen, setzen wir unseren fotografischen Streifzug durch Umbrien entlang der Apenninquerung Rom - Ancona nun mit dem typischen Zug der Strecke schlechthin fort: Einem lokbespannten Regionale, bestehend aus einer E464 und MDVE/MDVC-Wagen.

Diese klassische Kombination, wie sie den Nahverkehr auf beinahe allen italienischen Hauptbahnen in den letzten Dekaden geprägt hat, ist hier auch 2023 noch omnipräsent. Triebwagen mischen sich vor allem im nordöstlichen Streckenabschnitt in den Marken darunter, während in Umbrien neben den durchgehenden Verbindungen Rom - Ancona u.z. auch die nur auf Teilstrecken verkehrenden Züge noch fest in der Hand der Lok-Wagen-Kompositionen sind. Einzig die Frage, ob die "Monocabina" nun am Nord- oder Südenende hängt, sorgt beim Fotografieren für Spannung, da keine echte Systematik erkennbar wird. Auch das wiederum ist aber eigentlich typisch... Glück hatte ich am 12. Juni 2023 mit R 4944 (Spoleto - Foligno), der die Lok auf der - in diesem Fall - passenden Nordseite hatte.

Unterhalb der treppenförmig am Hang liegenden Altstadt von Trevi, die zu den Borghi più belli d’Italia - den schönsten Orten Italiens -, gehört, rollte er seinem Ziel entgegen. Auf diesem Abschnitt ist die Strecke Rom - Ancona seit den 90er Jahren zweigleisig ausgebaut und verläuft in ziemlich gerader Linienführung durch ausgedehnte Gemüsefelder im weitläufigen Tal des Clitunno. Diese natürliche Senke, die bereits von der antiken Via Flaminia genutzt wurde, wird an ihrem Westrand teils durch Weinberge, im Osten zum 1429 Meter hohen Monte Serano hin (hier erkennbar an den Antennenanlagen auf dem Gipfel) indes wegen der anderen Bodenstruktur praktisch ausschließlich durch Olivenhaine begrenzt.

Eine Erkenntnis, die mir eine jener Begegnungen einbrachte, wie man sie eigentlich nur von Fototouren abseits der ausgetretenen Pfade kennt: Als mich einer der Bauern (er war von der Fraktion "Gemüse") dort mit der Kamera unter dem Baum erblickte, hielt er spontan an, sprang aus seinem alten Fiat Panda und verstrickte mich sofort in ein Gespräch über das Woher und wohin, Land, Leute, Beruf und Berufung... Im Nu war eine halbe Stunde rum und man verabschiedete sich mit Handschlag und einem breiten Lachen im Gesicht. Nicht ohne zwischendurch einmal kurz den Auslöser zu drücken, wenn wieder ein Zug vorbeirauschte. :)

Datum: 12.06.2023 Ort: Trevi [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E464 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 8 Punkte

6 Kommentare [»]
Optionen:
 
Ostküsten-Charme
geschrieben von: Amberger97 (654) am: 28.08.23, 19:52
Möchte man gleich am Tag nach der Anreise voll in die sizilianische Eisenbahnfotografie einsteigen, ist ein Flug mit Ankunft am Samstag am späten Abend dafür nicht die beste Wahl. Der Zugverkehr ist sonntags nämlich außerordentlich dünn. Nach drei Fotos bei Caltanissetta und einem bei Augusta, war am Nachmittag der Tag eigentlich schon beendet. Mir kam aber noch die Idee, ein Motiv an der Strecke Lentini Diramazione-Gela zu suchen für den nicht mehr in all zu ferner Zukunft fahrenden Regionale 12817, der Catania mit Caltagirone verbindet. Da 2011 zwischen Gela und Caltagirona, ein Teil einer Brücke eingestürzt ist, wird dort momentan kein Schienenverkehr angeboten. Alle Züge enden in Caltagirona.
Für den genannten Zug, kam ein ALn668 zum Einsatz. Im Gegensatz zu seinen Kollegen aus Palermo, sind die Fahrzeuge von Catania fast immer in Individual-Lackierung anzutreffen. Nichtsdestotrotz freue ich mich über ein Foto von dieser eigentlich reizvollen Strecke. Ist nämlich einmal der eher flache Küstenstreifen zwischen Lentini und Scordia geschafft, geht es durch eine hügelige Landschaft hinauf ins Hinterland.
Eine kleine Stromleitung im unteren Bildbereich habe ich entfernt.

Zuletzt bearbeitet am 28.08.23, 19:52

Datum: 11.10.2020 Ort: Scordia [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 2 Punkte

1 Kommentar [»]
Optionen:
 
Dalla "Pio centrale" al Pendolino
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 25.08.23, 19:07 sternsternstern Top 3 der Woche vom 03.09.23
Verlässt man die Toskana in südöstlicher Richtung, gelangt man nach Umbrien, ins "grüne Herz Italiens". Als einzige Region der Apenninhalbinsel, die weder eine Meeresküste hat, noch an das benachbarte Ausland angrenzt, steht sie - wenn man nicht gerade auf den Spuren katholischer Heiliger wandelt - immer ein bisschen im Schatten anderer Reisedestinationen. Auch unter Bahnfotografen stellt das Land zwischen goldenen Feldern, grünen Hügeln und schroffen Berghängen bestenfalls eine Randnotiz dar - Grund genug, eine kleine Fotoserie zu starten, die vielleicht dem ein oder anderen Lust macht, abseits der ganz großen Touristenströme auf Entdeckungsreise zu gehen!

Wichtigster Schienenstrang Umbriens ist die Apenninquerung von Rom nach Ancona, die in Orte die alte Hauptbahn Rom - Florenz verlässt, um via Terni, Spoleto und Foligno im Appennino umbro-marchigiano ihren Scheitelpunkt auf 550 Meter über dem Meer zu erreichen, von wo sie - nunmehr auf dem Gebiet der Region Marken - zur Adriaküste hinab steigt. Zum Zeitpunkt ihrer ersten Planung in den 1840er Jahren gehörten weite Teile des durchquerten Territoriums noch zum Kirchenstaat, sodass das Eisenbahnprojekt zu Ehren des frisch gekürten Papstes Pius IX. auf den Namen "Strada Ferrata Pio Centrale" getauft wurde. Letztlich brauchte die Realisierung ihre Zeit und wurde erst durch das neu entstandene Königreich Italien vervollständigt - Der Beiname wurde somit schnell obsolet...

Heute zeigt sich die seit 1939 elektrifizierte Strecke abseits einiger bereits realisierter Ausbauabschnitte noch ziemlich ursprünglich. Eine kurvenreiche, eingleisige und stellenweise auch recht steile Streckenführung stellt den Betrieb vor Herausforderungen. Dies begünstigte die frühe Umstellung der hochwertigsten Zugläufe auf Elektrotriebzüge: Von den Veteranen der Reihe ETR 220 und ALe 601, die zwischen Rom und Ancona jeweils ihre letzten Intercity-Einsätze erbrachten, über ein Gastspiel der legendären "Settebello" und "Arlecchino" Mitte der 80er Jahre bis hin zum "Ur-Pendolino" ETR 401, der hier in den Weiten Umbriens das ideale Terrain gefunden hatte, um die Stärken des bogenschnellen Fahrens ausspielen zu können. Ihm folgten, jeweils allerdings erst nach ihrer Verdrängung auf prestigeträchtigeren Relationen, weitere Pendolino-Generationen. Zunächst der in der Fanszene Kultstatus genießende ETR 450, später der von Giorgetto Giugiaro designte ETR 460, wenn auch beide zuletzt mit deaktivierter Neigetechnik.

2023 ist die Apenninquerung eines der letzten Refugien der längst auf der Abschussliste stehenden ETR 460, die unter der mittelfristig ebenfalls auslaufenden Marke "Frecciabianca" in Tagesrandlage ein Zugpaar Ravenna - Rom vice versa erbringen. Im Hochsommer ist es in beiden Richtungen ein dankbares Fotoobjekt, das sich zwischen die zahlreichen Wendezüge und spärlichen Bewegungen im Güterverkehr mischt, wenn die Sonne noch oder schon wieder am Horizont kratzt. Am Abend des 11. Juni 2023 hatte ich für Frecciabianca 8852 (Roma Termini - Ravenna) nach einem längeren Kampf über einen von schier undurchdringlichem Dickicht überzogenen Hang auf der Nordseite des kleinen Viadukts von Fossato di Vico Stellung bezogen. Dort eröffnet sich nicht nur ein herrlicher Weitblick über die umbrische Landschaft, sondern auch die Möglichkeit, die vierspurige Schnellstraße mehr oder weniger elegant hinter Bewuchs zu verstecken...

Zuletzt bearbeitet am 25.08.23, 19:33

Datum: 11.06.2023 Ort: Fossato di Vico [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ETR460 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 21 Punkte

5 Kommentare [»]
Optionen:
 
Non c'è regola senza eccezioni
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 08.08.23, 13:23
Ehe wir uns auf unserer Italienreise anderen Regionen zuwenden, bleiben wir noch ein bisschen in der Toskana und kehren an die Strecke von Empoli nach Siena zurück, wo sich die Großdieselloks der Reihe D445 austoben können. Zu 99 Prozent stehen sie dabei auf der Südseite der Wendezüge. Doch die Binsenweisheit, dass es keine Regel ohne Ausnahme gibt, lässt sich auch hier anwenden: Am 20. Juni 2019 schwamm nämlich - sehr zu unserer Freude - eine gedrehte Garnitur im Umlauf mit, die am Abend plötzlich ganz neue Motivoptionen aufkommen ließ, die normalerweise nur mit Trieb- oder Steuerwagen "funktionieren".

Als wäre dies nicht Glück genug, war für die Traktion der umgekehrt gereihten MDVE/MDVC-Wagen mit D445 1073 die einzige Lok des Depots Siena eingeteilt, deren Front ein roter Kontrastbalken ziert, einstmals vor allem eine Spezialität der in Treviso beheimateten Maschinen. Und dass alle Wagen noch das XMPR-Design trugen, war in dieser Übergangsphase auf das neue DTR-Farbschema auch keine Selbstverständlichkeit mehr...

Um kurz nach acht klickten auf einer Straßenbrücke bei Vico d'Elsa die Kameras für den Regionale 11781 (Firenze S.M.N. - Siena), der im letzten Abendlicht der Universitätsstadt entgegen strebte. Die Sonne hatte sich erst kurz zuvor noch einmal gegen die aufkommenden Schleierwolken behaupten können.

Datum: 20.06.2019 Ort: Vico d'Elsa [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D445 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 14 Punkte

1 Kommentar [»]
Optionen:
 
Wenn Rituale Früchte tragen
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 06.08.23, 19:18 sternsternstern Top 3 der Woche vom 20.08.23
Während Italien in den letzten Wochen mit Rekordhitze bis zu 47 Grad von sich Reden machte, war der Frühling - nach einem viel zu trockenen Winter - in weiten Teilen der Apenninhalbinsel eher vom Gegenteil geprägt. Noch bis weit in den Juni hinein zeigte sich das Wetter ausgesprochen wechselhaft und ungewöhnlich nass. Gleich mehrfach suchten Starkregen und heftige Überschwemmungen den Norden des Landes heim, deren Folgen bis heute längst noch nicht überall bewältigt sind...

Vergleichsweise glimpflich davon kam bei all diesen Unwettern die Toskana. Nichtsdestotrotz war bei meinem Aufenthalt dort in der ersten Juniwoche zunächst nicht viel vom Sommer zu spüren. Da es - man kann schließlich nicht aus seiner Haut ;) - aber doch ein bisschen im "Foto-Finger" juckte, hatte ich es mir zum Ritual gemacht, morgens einfach mal den Wecker zu stellen und einen Blick aus dem Fenster ins Dämmerlicht vor dem auf einem Hügel bei Asciano gelegenen Agriturismo zu werfen. Wer wusste bei der instabilen Wetterlage schon, ob einen Wolken, Nebel oder Sonne erwarteten...? Die Herrschaften von meteo.it, iLMeteo und Co. jedenfalls nicht. Wenn es aussichtslos schien, drehte ich mich eben noch mal im Bett um, ansonsten ging es vor dem Frühstück auf der Terrasse für ein paar Fotos der morgendlichen Pendlerzüge raus an die nahegelegene Bahnstrecke.

Einer der Tage, an denen ich mein Glück versuchte, war der 6. Juni 2023. Tja, oben am Agriturismo machte der Himmel noch einen klaren Eindruck, unten im Tal in Asciano hing dann der Nebel, dem man vermeintlich ein Schnippchen geschlagen hatte... Entsprechend nur mäßig motiviert stapfte ich einen Wanderweg entlang auf eine weitere Hügelkuppe, von der man - wenn denn Sonne wäre - einen schönen Blick auf den Viadukt am Ortsausgang haben sollte; das wusste ich noch von einem früheren Besuch. Oben angekommen war es genauso "suppig" wie zuvor und von der Bahn nichts, aber auch wirklich gar nichts zu sehen. Irgendeiner inneren Ahnung folgend wartete ich auf einem abgeernteten Feld trotzdem ein paar Minuten bis zur nächsten Zugbewegung.

Und als es schon von dort her grummelte - verdächtig nach einem alten Fiat klingend, obwohl doch eigentlich ein Niederflurfahrzeug kommen sollte -, begann der dichte Schleier sich plötzlich zu lichten. Zaghaft, aber der Zwischenhalt am Haltepunkt Asciano-Monte Oliveto machte es möglich, dass er gerade rechtzeitig zur Durchfahrt des Regionale Veloce 19070 (Chiusi-Chianciano Terme - Siena) den Blick auf den Viadukt preisgab und die Nebelreste in den Hintergrund verwies. Schön, wenn Rituale Früchte tragen! :)

Derselbe Viadukt aus einer anderen Perspektive: [www.drehscheibe-online.de]

Datum: 06.06.2023 Ort: Asciano [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn663 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 29 Punkte

9 Kommentare [»]
Optionen:
 
Un'esplosione di colori
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 26.07.23, 21:12 sternsternstern Top 3 der Woche vom 06.08.23
Ein letzter Hort klassischer Dieseltraktion in Italien ist auch Mitte 2023 das Deposito locomotive im toskanischen Siena, das neben einer üppigen Zahl an ALn 663/668 noch über knapp 30 einsatzfähige Großdieselloks der Reihe D445 verfügt. Die Nachfolger in Gestalt der trimodalen Hitachi-Triebwagen, die in der musikalischen Trenitalia-Tradition auf den Namen "Blues" getauft wurden, kommen auf der Hauptschlagader des D445er-Betriebs, der Strecke von Siena über Empoli nach Florenz, bislang nur in homöopathischen Dosen zum Einsatz.

So faszinierend die praktisch im Stundentakt vorbei dieselnden, lokbespannten Züge Florenz - Siena vice versa auch sind und so schön die durchfahrene toskanische Hügellandschaft ist, so rar sind leider die bewuchsfreien Abschnitte an der Dieselpiste - Und entsprechend eingeschränkt die Auswahl an Fotostellen. Im Frühjahr und Frühsommer jedoch sorgt Mutter Natur mit einer regelrechten Explosion der Farben für willkommene zusätzliche Akzente, wenn entlang von Feldern und Bahndamm der Klatschmohn in sattem Rot empor sprießt.

Besonders plakativ ließ sich das Schauspiel Anfang Juni an der alten, aus Ziegelsteinen errichteten Straßenbrücke bei Staggia Senese beobachten, wo die D445 1122 mit ihrem Regionale 19033 (Empoli - Siena) förmlich über einen roten Teppich zu defilieren schien.

PS: Um das Motiv adäquat einzufangen, habe ich das Bild aus zwei übereinander angeordneten Querformat-Aufnahmen zusammengesetzt.

Zuletzt bearbeitet am 28.07.23, 18:59

Datum: 09.06.2023 Ort: Staggia Senese [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D445 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven
Top 3 der Woche: 27 Punkte

14 Kommentare [»]
Optionen:
 
Geschirrspüler
geschrieben von: Amberger97 (654) am: 25.07.23, 20:20
Neben den alten ALn663, setzt Trenitalia in Kalabrien neue ATR 220 von Pesa ein. Trotz ihres Alters, verfügen sie über eine ziemlich laute Geräuschkulisse, die an einen kaputten Geschirrspüler erinnern. Am Ionischen Meer ist ein unbekannter ATR nach Reggio di Calabria unterwegs.

Datum: 17.10.2020 Ort: Bova Marina [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ATR220 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 3 Punkte
Optionen:
 
Morgendliche Ruhe in Kalabrien
geschrieben von: Jens Naber (489) am: 16.05.23, 21:07
Menschenleere Strände und Straßen fanden wir am Morgen des 18. April 2019 bei Africo vor und auch in unserer Unterkunft wurden wir ein bisschen ungläubig beäugt, als wir dem Besitzer erklärten, dass das mit einem gemütlichen Frühstück nichts wird. Doch das frühe Aufstehen sollte sich lohnen, konnten wir den Sonnenaufgang über dem Meer von unserem Standpunkt doch in vollen Zügen genießen. Unterbrochen wurde die Stille an diesem Morgen lediglich durch die Vorbeifahrt des morgendlichen R 22474 von Reggio di Calabria nach Catanzaro Lido sowie regelmäßiges Niesen zweier Heuschnupfen-Geplagter, die realisieren mussten, dass die Natur hier eben doch ein paar Wochen weiter als zum gleichen Zeitpunkt im heimischen Deutschland war. Gebildet ist der Zug an diesem Frühlingsmorgen aus einem modernen ATR 220, der in flotter Fahrt durch das schöne Kalabrien rollte. Die Triebwagen teilen sich auf der "Ferrovia Jonica" derzeit noch den Betrieb mit den deutlich älteren Fiat-Triebwagen, deren Ablösung jedoch allmählich in den Startlöchern steht.

Datum: 18.04.2019 Ort: Africo [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ATR220 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 9 Punkte

2 Kommentare [»]
Optionen:
 
Tanz auf dem Vulkan
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 10.04.23, 20:25
Nicht gerade üppig in der Galerie vertreten sind die italienischen "Full-Chopper" der Reihe ALe 724, die zum Beginn der 80er Jahre maßstabsbildend für neue Triebwagentechnik waren, aber mit ihrer nur begrenzten geografischen Verbreitung vor allem in den Ballungsräumen Neapel und Turin sowie den wenig prestigeträchtigen Vorortdiensten, die sie Zeit ihrer Karriere verrichteten, für Reisende und Fanszene gleichermaßen im Schatten anderer Fahrzeugtypen standen. Anlass genug, einmal einen Blick auf die "Passante di Napoli" zu werfen, jene Durchmesserlinie der Staatsbahn, die heute als Linie 2 ins Neapolitaner Metronetz aufgenommen wurde und auf der die ALe 724 seit ihrer Ablieferung 1982/83 bis zum Dienstende vierzig Jahre später heimisch waren!

Kurz vor dem westlichen Ende der "Metropolitana" verläuft die Strecke auf besonders bemerkenswertem Terrain, mitten über der Kernzone des "Supervulkans" der Phlegräischen Felder/Campi Flegrei! Auf einem Gebiet von insgesamt mehr als 150 km² erstreckt sich die eingesunkene Caldera, wobei die vulkanische Aktivität heute auf den ersten Blick vor allem in Form vieler kleinerer Vulkankegel zu Tage tritt. Der größte davon ist der Solfatara-Krater, von dessen Hang dieses Foto entstanden ist. Ungeachtet der ständigen Bedrohung durch Erdbeben und eine potentielle, immer wahrscheinlicher werdende Eruption erstreckt sich zu seinen Füßen - wie eigentlich im gesamten Großraum Neapel - dichte Wohnbebauung, und das seit Jahrtausenden. Auch wenn man sich in Pozzuoli mit der Gefahr arrangiert zu haben scheint, schwingt doch immer eine Mischung aus Faszination und Schauer mit, wenn die beißend riechenden Schwefeldämpfe aus dem Vulkan hinüber wehen oder man als Tourist die Ruinen des römischen Macellums besichtigt, dessen Säulen von Bohrmuscheln übersäht sind. Denn die einstmals in Ufernähe errichteten und auch heute wieder auf dem Trockenen liegenden Bauten sind zwischenzeitlich einmal ins Meer ab- und wieder aufgetaucht! Die Erdkruste hat sich aufgrund der vulkanischen Aktivität mehrfach gesenkt und gehoben, insgesamt über 10 Meter...

Einen interessanten Kurzbeitrag über Faszination und Gefährdungspotential gibt's u.a. von Quarks: [www.youtube.com]

Aber kehren wir von dem ab, was unter der Erde vor sich hin brodelt und gehen kurz auf das Sichtbare ein, jedenfalls auf die markantesten Punkte: Im Vordergrund unterhalb der Fotostelle, zu der Yannick und ich uns durch ein schier undurchdringliches Dickicht aus Kakteen und sonstigem Dornengestrüpp den steilen Hang empor gekämpft hatten, erstreckt sich links das frisch sanierte und in Pastellgelb getünchte Santuario di San Gennaro alla Solfatara, ihm rechts gegenüber als kaum krasser denkbarer Kontrast das im Verfall begriffene ehemalige Militärkrankenhaus, das 1917 als Sanatorium für tuberkulosekranke Soldaten errichtet wurde und einer Nachnutzung harrt.

Auf der "Passante" rollt ein unerkannt gebliebener ALe 724 als M 7612 (Napoli San Giovanni-Barra - Pozzuoli Solfatara) seinem Endbahnhof entgegen, der knapp außerhalb des Bildausschnitts liegt. Dahinter neben neueren Wohnquartieren direkt an der Küstenlinie des Golfs von Pozzuoli das auf einem Tuffsteinfelsen errichtete historische Stadtquartier Rione Terra, das 1970 im Zuge eines vorhergesagten Absenkens des Erdbodens (die römische Markthalle mit Muschelbesatz lässt grüßen...) und wegen der prekären sanitären Zustände geräumt wurde, aber in jüngster Vergangenheit eine behutsame Wiederbelebung erfährt. Die sichtbaren Baukräne künden davon. Rechts schließt sich das Hafenbecken an, in dem gerade eine der kleinen Fähren manövriert, die Pozzuoli mit den Inseln Ischia und Procida verbinden.

Auch die Landzunge im Hintergrund, die den Golf von Pozzuoli vom offenen Tyrrhenischen Meer trennt, ist reich an historischer Bausubstanz. Links im Bild als markantester Punkt das Castello Aragonese von Baia, das Alfonso von Aragon (die Spanier waren also auch hier) im 15. Jahrhundert an der strategisch wichtigen Stelle errichten ließ. Weiter rechts zur tiefsten Stelle der Landzunge hin - im Bild nur erkennbar, wenn man es weiß - lassen sich die antiken Termen des römischen Seebads Baiae besichtigen, das der sittenstrenge Seneca als "deversorium vitiorum", als "Rasthaus der Laster" brandmarkte...

Jetzt aber genug der Geschichts- und Geografiestunde! Für alles weitere gilt: Am besten selbst hinfahren, auch wenn man 2023 nicht mehr mit dem "Full-Chopper" anreisen kann. ;)

PS: Graffiti auf den Mittelwagen digital entfernt.

Datum: 05.09.2019 Ort: Pozzuoli [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALe724 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 12 Punkte

3 Kommentare [»]
Optionen:
 
Agricola - Der Bauer
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 04.04.23, 22:46
Da ich mich seinerzeit beim Wechsel von der Grund- auf die weiterführende Schule für das nur an wenigen Orten angebotene Kunstprofil entschied und bis zur Oberstufe immer den "lebendigen Sprachen" den Vorzug gab, kam ich nie in den Genuss (?) altsprachlich-humanistischer Bildung. Aber von den Lateinern habe ich mir sagen lassen, dass "Agricola" (der Bauer) wohl eines der ersten Worte war, das ins Vokalheft zu schreiben war... Und irgendwie musste ich genau daran denken, als ich das gezeigte Bild aus dem Archiv kramte. Vielleicht ist es das satt leuchtende Kornfeld, vielleicht das Landgut auf dem Hügel mit der darauf zuführenden Zypressen-Allee - Oder einfach das Idealbild einer Kulturlandschaft, wie man sie auch in einem Bilderbuch über die alten Römer hätte abdrucken können.

Wir sind in der südlichen Toskana, in den lehmigen Hügeln der Crete Senesi. Frühes Aufstehen war an diesem Junitag 2019 angesagt, um pünktlich zum Sonnenaufgang auf dem zuvor ausgeguckten Aussichtspunkt zu sein. Und so klickte die Kamera bereits um kurz vor sechs das erste Mal, eines meiner frühesten Eisenbahnfotos. Vielleicht war es also auch die unchristliche Uhrzeit, die mich an den Bauern hat denken lassen...;)

Protagonist auf den Gleisen ist ein Diesel-Minuetto, der als Regionale Veloce 3022 (Grosseto - Firenze S.M.N.) gerade den Friedhof von Buonconvento umkurvt. Ein gutes Drittel seiner rund 200 Kilometer langen Fahrtstrecke von der Provinzstadt in der Maremma in die Kunstmetropole am Arno hat er da schon geschafft.

Zuletzt bearbeitet am 06.04.23, 15:18

Datum: 21.06.2019 Ort: Buonconvento [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn501 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 11 Punkte

6 Kommentare [»]
Optionen:
 
Im Frecciarossa durchs Etschtal
geschrieben von: 99 741 (349) am: 04.04.23, 20:46
Südlich von Bozern verläuft die Bahnstrecke in Richtung Verona durchs Etschtal. Diesen Weg nehmen neben den Güterzügen und EC vom Brenner auch zahlreiche Regionalzüge - und alle 2 Stunden auch ein Frecciarossa. Am 10.3. war ETR 400 043 vor wenigen Minuten gerade erst als TI 8525 in Bozen gestartet und hatte noch den weiten Weg nach Neapel vor sich.

Datum: 10.03.2023 Ort: Auer / Ora [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ETR400 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 4 Punkte

1 Kommentar [»]
Optionen:
 
C'era una volta...
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 27.03.23, 18:48 sternsternstern Top 3 der Woche vom 09.04.23
Oder auch: A shot everyman and his dog has done!

Es war einmal eine Bahnstrecke, die verlief von Genua aus westwärts zur französischen Grenze, das einzige Gleis immer eng an die Küste geschmiegt. So schön, so unpraktisch für eine internationale Magistrale, oder eine Strecke, die dies sein will. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts keimten daher Pläne auf, sie um ein zweites Gleis zu ergänzen. Bedingt durch die topografischen Gegebenheiten ging es mit der Umsetzung nur schleppend voran, 1936 zunächst auf dem kurzen Stück zwischen Albenga und Loano, dreißig Jahre später im Stadtgebiet von Genua und direkt an der Grenze im Westen. Während diese ersten Ausbauten den Charakter als Küstenstrecke nicht grundlegend veränderten, wich man bei den späteren Abschnitten auf Tunnel durch das Landesinnere aus. Am 11. Dezember 2016 war der besonders reizvolle Part rund um Imperia (von San Lorenzo al Mare bis Andora) an der Reihe, ein herber Schlag für die fotografierende Zunft - Und wohl auch für manch Reisenden auf dem Weg nach und von Imperia, wo der neue Bahnhof denkbar ungünstig zu den beiden Stadtkernen liegt.

Es war einmal eine Fotostelle, die in diesem Abschnitt lag. Natürlich nicht die einzige, aber eben DIE Fotostelle. Einen Innovationspreis wird man für den morgendlichen Blick auf Cervo mit seiner barocken Kirche San Giovanni Battista nicht mehr gewinnen können, denn so ziemlich jeder Freund von Italiens Bahnen stand dort wohl schon einmal. Ein schöneres Idiom als es die Briten dafür gefunden haben, fällt mir auch nicht ein. ;) Dennoch bleibt sie unvergessen, zu einzigartig war die beinahe kitschige Mischung aus Bahn und Meer. Dementsprechend traf man dort vor allem in den letzten Betriebsjahren und -monaten oft Gleichgesinnte aus aller Herren Länder und konnte zwischen den Zügen in geselliger Runde fachsimpeln. Irgendeine gemeinsame Sprache fand sich eigentlich immer: Italienisch, Deutsch, Französisch, Englisch...

Es war einmal ein Güterzug, der einmal pro Woche in fotogener Zeitlage an jener Fotostelle vorbei schaute. Und nicht irgendein Güterzug, sondern eine meist reinrassige Schlange aus FS-Teleskophaubenwagen. Immer samstags war er unterwegs, der MRI 48363 (Ventimiglia Parco Roja - Novi San Bovo). Am 20. Februar 2016 war es der "Tigre" E 652 134, der den Zug im mittlerweile geschlossenen Grenzgüterbahnhof von der SNCF übernommen hatte, um ihn entlang der Blumenriviera zum Ilva-Stahlwerk von Novi Ligure zu bringen. Um kurz nach neun klickten die Kameras, der Zug schepperte vorüber und hinterließ zufriedene Gesichter der zahlreich Angereisten... Cervo, es war einmal!

Zuletzt bearbeitet am 28.03.23, 08:15

Datum: 20.02.2016 Ort: Cervo [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E652 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 24 Punkte

7 Kommentare [»]
Optionen:
 
Steuerwagenparadies Italien
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 25.03.23, 19:47
Für Freunde von Steuerwagen (sofern es diese gibt - wahre Aficionados des "falschen" Zugendes dürfen sich gerne outen...! ;)) ist die Apenninhalbinsel ein echtes Eldorado. Unzählige verschiedene Bauarten haben sich im Laufe der letzten Jahrzehnte herausgebildet.

Angefangen hat es in den 1960er Jahren mit den "Piano ribassato"-Wagen, die mit ihrem Niederfluranateil neue Maßstäbe im Vorort- und Regionalverkehr setzten. In den darauffolgenden Dekaden kamen die MDVE/MDVC-Wagen hinzu, verschiedene Steuerwagenbauarten inklusive, als hasenkastenförmige "Schrankwand" oder aerodynamisch mit dem "Mazinga"-Kopf, letzterer wiederum wahlweise mit Stellpult für E- oder Dieselloks... Im Doppelstockbereich zunächst ab 1979 die "Casaralta"-Wagen, die auf den Voitures de Banlieue à deux niveaux (VB 2N) des Pariser Vorortverkehrs beruhten, im neuen Jahrtausend ergänzt um bzw. ersetzt von den modernen "Vivalto"-Garnituren. Auch in den Regionalverkehr abgewanderte UIC X-Wagen bekamen einen Führerstand verpasst und in jüngster Vergangenheit hielten die carrozze semipilota schließlich auch im bis dahin noch weitgehenden "unverpendelten" Fernverkehr Einzug. Wir sehen also: Die Typenvielfalt ist immens!

Dank der seit 1999 in insgesamt über 700 Exemplaren beschafften Wendezug-Loks der Reihe E 464, die rasch alle älteren E-Loks aus dem Nahverkehrsdienst verdrängten, konnten sich lokbespannte Zuggarnituren noch bis weit in die 2010er/2020er Jahre hinein auf den meisten elektrifizierten Strecken des Landes behaupten und sind erst mit den Ablieferungen der neuesten Triebwagen-Generation ("Pop" und "Rock") langsam auf dem Rückzug. Folgerichtig baute man auch die "Piano ribassato"-Wagen, mit denen in den 60ern der Siegeszug der Steuerwagen begann, noch einmal um und verpasste ihnen ab 2004 u.a. eine neue, recht gefällige Frontpartie.

Diesen Zustand repräsentierte auch das Exemplar, das am 18. April 2014 im Regionale 23686 (Roma Tiburtina - Pescara) mitlief und bei Goriano Sicoli im spektakulären Abstieg vom Scheitelpunkt der Apenninquerung Rom - Pescara in den Talkessel von Sulmona einen der zahlreichen Viadukte überquerte, die für Fotografen nur nach einem längeren - aber unglaublich schönen - Fußweg zu erreichen sind. Typisch für die Übergangsjahreszeiten in den Abruzzen sind die starken Kontraste in der Landschaft: Während auf den Bergen noch üppig Schnee liegt, erstrahlt die fruchtbare Ebene schon in saftigem Grün.

Zuletzt bearbeitet am 26.03.23, 12:53

Datum: 18.04.2014 Ort: Goriano Sicoli [info] Land: Europa: Italien
BR: Steuerwagen (außer von Triebwagen) Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 16 Punkte

6 Kommentare [»]
Optionen:
 
Il tramonto sull'Aspromonte
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 15.03.23, 16:25
Wenn es Abend wird an der italienischen Stiefelspitze, versinkt der rot glühende Sonnenball hinter den Bergen des Aspromonte, jenes trockenen und mitunter bizarr gezackten Gebirgsmassivs in Kalabrien, wo das Erbe der Magna Graecia mit seinen griechischen Sprachinseln auf den Rückzugsort der ’Ndrangheta trifft. Unterstrichen wird der unwirtliche Eindruck mancherorts durch die Ruinen längst verlassener Häuser, nicht nur in der eindrucksvollen Geisterstadt Africo Vecchio, sondern zum Beispiel auch auf dem Felsen Rocca Bianca, der in Bova Marina direkt oberhalb von Bahnstrecke und Küste thront.

Pünktlich zum Sonnenuntergang brummte am 9. September 2019 ein einzelner ALn 663 als Regionale 22482 (Reggio di Calabria - Roccella Jonica) vorbei. Noch dominieren die Fiat-Triebwagen aus den späten 80er Jahren gemeinsam mit den nur drei ab 2015 nach Kalabrien gelieferten PESA Atribo (ATR 220) den Regionalverkehr auf der reizvollen Küstenlinie. Doch schon bald dürfte auch ihr Stern zu sinken beginnen, denn in diesen Tagen absolviert der erste bimodale HTR 412 von Hitachi Testfahrten auf der Ferrovia Jonica zwischen Reggio und Catanzaro. Insgesamt 13 Exemplare sollen davon in nächster Zeit geliefert werden und das bewährte, aktuellen Anforderungen an Barrierefreiheit und Klimatisierung aber nicht mehr genügende Fahrzeugmaterial verdrängen...

Datum: 09.09.2019 Ort: Bova Marina [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn663 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 9 Punkte

3 Kommentare [»]
Optionen:
 
Wo auch im Winter die Blumen blühen
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 19.02.23, 18:17
Wo auch im Winter die Blumen blühen, da muss er wohl sein, der mondäne Küstenabschnitt, der in Deutschland auf den klangvollen Namen Blumenriviera hört. Ein wegen seiner revolutionären Schriften aus Frankreich verbannter Schriftsteller soll hier begonnen haben mit der Blumenzucht. Da er offenbar großen Erfolg mit dem Versand der bunten und duftenden Ware ins ferne Paris hatte, taten es ihm die Einheimischen gleich und so schießen an der Riviera di Ponente zwischen Genua und Ventimiglia neben Zitrus- und Olivenhainen heute auch zahllose Gewächshäuser der Gärtnereien empor.

Auch abseits der bewirtschafteten Flächen blüht und duftet es im Januar, wenn auch eine Nummer kleiner und dezenter. So war das Warten auf den Zugverkehr entlang der alten Küstenstrecke nicht nur wegen der Aussicht auf Meer und Brandung ein besonderes Vergnügen. Unweit des bekannten Kirchenblicks von Cervo - wohl dem Motiv der Motive, das jeder einmal gemacht hat, ehe die Strecke Ende 2016 zweigleisig ausgebaut und in den Berg verbannt wurde - schaute ich am 29. Januar 2013 einmal in die Gegenrichtung. Düstere Wolken hingen an diesem wechselhaften Tag über der Küste, aber für den ein oder anderen Zug hatte die Sonne ein Einsehen.

Aus heutiger Sicht besonders interessant ist die "Fanta-Dose" ALe 801/940, die als Regionale 6229 (Ventimiglia - Savona) über den schmalen Laufsteg zwischen Steilhang und Küstensaum surrte. Die zwischen 1975 und 79 für den Vorortverkehr gebauten Elektrotriebwagen sollten sich wenige Jahre später - etwa zeitgleich mit der eingleisigen Küstenstrecke - aus der ligurischen Eisenbahnszene verabschieden.

Datum: 29.01.2013 Ort: Cervo [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALe801/940 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven
Top 3 der Woche: 9 Punkte

5 Kommentare [»]
Optionen:
 
Doppio Minuetto
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 15.02.23, 19:24 sternsternstern Top 3 der Woche vom 26.02.23
Während die piemontesische Provinzhauptstadt Biella bereits seit 1856 in Richtung Santhià und Turin an das Schienennetz angeschlossen ist, ließ eine Verbindung in östlicher Richtung trotz jahrzehntelanger Bestrebungen auf sich warten. Erst 1925 wurde die private Società Ferrovie Elettriche Novaresi (SFEN) mit Bau und Betrieb der rund 50 Gleiskilometer nach Novara beauftragt - ganz modern elektrisch sollte es zugehen, wie schon der Gesellschaftsname zum Ausdruck brachte. Daraus wurde letztlich nichts, ohne dass dieser Umstand einer Eröffnung mit viel Pomp am 18 Mai 1939 entgegengestanden hätte, in Anwesenheit des "Duce" höchstselbst. "Una giornata formidabile!" titelte La Stampa damals [www.archiviolastampa.it] ... Nun ja, tatsächlich wurde der reguläre Zugbetrieb wegen einiger noch ausstehender Restarbeiten und Fahrzeugmangel erst mehr als ein Jahr später aufgenommen.

Die verhältnismäßig späte Entstehungszeit in den 1930er Jahren ist an der streckenbegleitenden Infrastruktur noch heute gut zu erkennen. Die Bahnhofsgebäude zeigen sich mit ihren kantigen Formen irgendwo zwischen Kolonialstil und Razionalismo und auch die Betonbogenbrücke bei Ghislarengo über den Sesia, einen linken Nebenfluss des Po, ist epochentypisch.

Der tiefe Wasserstand des am Monte Rosa-Massiv entspringenden Flusslaufs ließ am 31. Januar 2023 im breiten Flussbett mehrere kaum von der Strömung berührte "Pfützen" entstehen, die gemeinsam mit der weitgehenden Windstille schöne Spiegelungen ermöglichten. So ließ sich auch der als Regionale 11616 (Novara - Biella S. Paolo) vorbei kommende Minuetto gleich in doppelter Ausführung porträtieren.

Datum: 31.01.2023 Ort: Ghislarengo [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn501 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 27 Punkte

12 Kommentare [»]
Optionen:
 
ALn 668 an der Mittelmeerküste
geschrieben von: Dennis Kraus (1049) am: 10.02.23, 15:22
Während die Hauptstrecken auf der Insel Sizilien elektrifiziert sind, gibt es in den weniger dicht besiedelten Gebieten auch noch einige Dieselstrecken mit eher nur dünnen Verkehr. Auf den Dieselpisten im Süden des Landes sahen wir unter den eingesetzten Fahrzeugen bei unserem Besuch im Oktober 2020 entweder oftmals beschmierte Exemplare oder moderne Triebwagen des Typs ALn501. Dagegen trafen wir auf der Nebenbahn westlich Palermo auf ausschließlich saubere ALn668. Am Morgen des 22.10.2020 erwarteten wir bei Balestrate den aus Trapani kommenden R 26624. In diesem Bereich können sich die Fahrgäste an einer schönen Aussicht aufs Mittelmeer erfreuen.

Datum: 22.10.2020 Ort: Balestrate [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 7 Punkte

2 Kommentare [»]
Optionen:
 
Dreifach Glück im zweiten Anlauf
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 17.01.23, 18:43 sternsternstern Top 3 der Woche vom 29.01.23
Seit ihrer Ablieferung an das Deposito Locomotive di Sulmona in den Jahren 1982/83 bildeten die ALn 668 3300 das Rückgrat im Zugbetrieb auf den von dort ausgehenden Nebenbahnen in Richtung L'Aquila/Terni, Carpinone sowie der nicht minder reizvollen Verbindung von Avezzano nach Roccasecca. Die letzte Serie der großen 668er-Familie wurde eigens für die anspruchsvollen Gebirgstrecken der Abruzzen beschafft und weist gegenüber den vorigen Bauserien eine spezielle Getriebeübersetzung sowie eine geringere Höchstgeschwindigkeit von nur 110 km/h auf. Durch die Einstellung des regulären Personenverkehrs auf der "Transiberiana d'Italia" (Sulmona - Castel di Sangro - Carpinone) im Jahr 2011 und die Lieferung neuer PESA Atribo (ATR 220) für die Züge zwischen Sulmona und L'Aquila ist die Nebenlinie Avezzano - Roccasecca heute, von umlaufbedingten Einzelleistungen abgesehen, das letzte verbliebene Einsatzgebiet der Fahrzeuge. Von den einstmals 40 Exemplaren stehen dafür nach ersten Ausmusterungen und vereinzelten Abgängen nach Foggia und Ancona noch rund zwei Dutzend in Sulmona zur Verfügung.

Der spektakulärste Streckenabschnitt erstreckt sich rund um das 5000 Einwohner-Städtchen Capistrello, wo die Gleise auf engstem Raum gut 100 Meter Höhendifferenz überwinden, unter anderem mit Hilfe zweier Kehrtunnel. Vom Portal eines der beiden aus bietet sich ein freier Blick auf die mittlere Ebene und den an die steilansteigende Bergflanke geschmiegten alten Stadtkern. Klar, dass ich mir dieses Motiv bei meinem Aufenthalt in den Abruzzen nicht entgehen lassen wollte!

Doch wem muss ich erzählen, dass das Fotografenhobby mitunter unerwartete Hürden bereithält...? Eigentlich stand Capistrello schon am Vortag unmittelbar nach diesem Foto [www.drehscheibe-online.de] auf der Agenda. Das verhinderte allerdings ein Unfall mit einem unvermittelt direkt vor meinem Auto aus dem Wald auf die Straße schießenden Reh. Keine schöne Erfahrung, weder für mich als Fahrer, noch (und vor allem) für das bemitleidenswerte Tier, das nach der Kollision noch Reißaus nehmen konnte, aber sicher nicht ohne bleibende Verletzungen davongekommen ist... Die Schäden an meinem Auto nahmen dann die drei (!) in einem Fiat Panda herbeigeeilten Beamten der Carabinieri Forestali auf, einer der schier unüberschaubaren Untergliederungen der italienischen Polizeibehörden, zuständig für alles, was irgendwie mit Wald und Wild zu tun hat. Gut, habe ich die also auch einmal kennengelernt. Da die Drei ebenso gründlich wie freundlich waren, konnte ich eine rechtzeitige Ankunft am Motiv trotz ursprünglich üppigen Zeitpolsters natürlich abschreiben.

Doch zumindest in fotografischer Hinsicht nahm die Sache noch einen positiven Ausgang. Glücklicher Umstand Nummer eins: Ich hatte mich ohnehin für ein paar Nächte im einzigen Hotel von Capistrello einquartiert, sodass einem Besuch am nächsten Tag nichts entgegenstand. Das Motiv war von dort sogar fußläufig erreichbar. Allerdings war nun das Wetter alles andere als freundlich. Da kam glücklicher Umstand Nummer zwei ins Spiel: Für rund eine Minute (ungelogen die einzige in der ganzen Stunde!) gaben die den kompletten Vormittag über in den umgebenden Bergen hängenden Wolken der Sonne ausreichend Raum, um alle wesentlichen Motivbestandteile zu erhellen. Und dass dann der wiederum einzige lichtmäßig passende Zug auch noch genau die nötigen paar Minuten Verspätung hatte, um zeitgleich mit der unerwarteten Wolkenlücke durch das Motiv zu brummen, war doch einigermaßen unglaublich. Dreifach Glück im zweiten Anlauf!

Just for the record: Regionale 20188 (Cassino - Avezzano) mit ALn 668 3313 an der Spitze.

Datum: 24.11.2022 Ort: Capistrello [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 24 Punkte

7 Kommentare [»]
Optionen:
 
Legname per Verzuolo
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 13.01.23, 19:52
Lange Jahre über generierte die zur Burgo-Gruppe gehörende Papierfabrik im piemontesischen Verzuolo dem Schienengüterverkehr immense Tonnagen. Da die Anbindung allein über die nicht elektrifizierte Nebenbahn Cuneo - Saluzzo - Savigliano möglich ist, entwickelte sich die Gegend schnell zum Pilgerziel der Fotografen, denn diesellokbespannte Übergabezüge haben in Italien längst Seltenheitswert. Neben Kesselwagen mit Calciumcarbonat (Kreide), das in der Papierproduktion als Füllstoff eine wichtige Rolle spielt, machte im Wareneingang das aus den europäischen Nachbarländern importierte Holz den größten Anteil aus.

Dieser Zustand änderte sich schlagartig im Jahr 2019, als eine tiefgreifende Produktionsumstellung vollzogen wurde: Von gestrichenem Hochglanz-Druckpapier stieg die Fabrik auf die Herstellung von Wellpappenrohpapier für Verpackungen um. Basis für diese reine Gebrauchsware ist Altpapier, das nunmehr (per LKW) überwiegend in Norditalien eingesammelt wird. Die umfangreichen Holztransporte und zugleich der gesamte Schienenverkehr sind damit obsolet geworden. Nach der 2021 erfolgten Übernahme durch den irischen Papier-Multi Smurfit Kappa bleibt die Hoffnung, dass sich zeitnah zumindest wieder ein bescheidener Altpapier-Transport auf der Schiene etablieren kann. Ab Februar 2023 sind zumindest einmal entsprechende Trassen bestellt (1 x die Woche)... Warten wir's mal ab! Von einem ersten Versuch im letzten Jahr hat man (leider) nach einer einzigen Fahrt nichts mehr gehört.

Im Oktober 2014 war aber noch alles beim Alten, sodass Basti und ich einen der Holzzüge - die morgendliche TRA 39722 (Cuneo - Verzuolo) - an einem Bahnübergang bei Busca erwarteten, der Eingeweihten nicht ganz unbekannt sein dürfte...;) Die wunderbar klare Sicht veranlasste mich zu einer kleinen Panorama-Variation. Auffälligste Landmarken sind von links nach rechts: Der Glockenturm der Confraternita della SS. Annunziata (1728 - 1735) in der Lücke zwischen Hausdach und Sträuchern, darüber die erste Gipfelkette der Seealpen, in Bildmitte die Silo- und Produktionsanlagen des Stärke-, Futtermittel- und Rohalkoholherstellers Sedamyl (bis heute ein wichtiger Güterkunde der Bahn), rechts des Zuges schließlich ein Teil der endlosen Obstplantagen der Gegend und auf der bewaldeten Kuppe darüber thronend das Kloster Eremo di Belmonte.

Der Zug selbst wurde an jenem 22. Oktober 2014 von D146 2008 bespannt, einer Maschine aus der 32 Exemplare umfassenden Serie moderner, aber eher glückloser Dieselloks, die 2002 bis 2006 bei Firema gebaut wurde. Uns wäre eine D445, die sich die Leistungen nach Verzuolo mit den 146ern teilten, natürlich bedeutend lieber gewesen, aber mittlerweile habe ich meinen Frieden auch mit dem "hässlichen Entlein" gefunden. Denn das droht eher heute als morgen selbst zur Rarität auf italienischen Gleisen zu werden. Rund die Hälfte der kaum 20 Jahre alten Loks ist bereits schadhaft abgestellt und gammelt - teilweise zur Ersatzteilgewinnung ausgeschlachtet - in Turin, Mailand, Marcianise oder Rimini vor sich hin...

Zuletzt bearbeitet am 14.01.23, 10:20

Datum: 22.10.2014 Ort: Busca [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D146 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 6 Punkte

1 Kommentar [»]
Optionen:
 
Sotto la benedizione divina
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 11.01.23, 18:34
Eine wechselvolle Geschichte hat die Bahnstrecke Ceva - Ormea, die dem Tal des Tànaro in die Ligurischen Alpen folgt, in den letzten Jahrzehnten durchleben müssen. Mehr als einmal stand sie vor dem Aus, doch irgendwie meinte es das Schicksal gut mit ihr, sodass auch heute noch (bzw. wieder) sporadisch ein Zug durch die malerische Landschaft rollt. Ob es vielleicht mit der auffälligen Häufung von Gotteshäusern in unmittelbarer Nähe der Strecke, wie hier in Bagnasco, zu tun hat...? Wie so oft gilt wohl auch in diesem Fall: Glaubenssache!

In der Mitte des 19. Jahrhunderts als Teil einer durchgehenden Verbindung von Ceva nach (Imperia-)Oneglia angedacht, wurden diese Pläne noch vor Baubeginn zugunsten der nur wenig weiter westlich realisierten Tendabahn aufgegeben, sodass die 35 Gleiskilometer schließlich bis 1893 als rein lokalen Bedürfnissen dienende Stichstrecke eröffnet wurden. Zwischen 1938 und 1973 war die Linie Ceva - Ormea Teil des norditalienischen Dreiphasenwechselstrom-Netzes, ehe man sie aus Rentabilitätsgründen - wirklich dicht war der Verkehr nie - auf Dieselbetrieb umstellte. Weitere 40 Jahre später wurde sie zum 17. Juni 2012 zusammen mit zwölf (!) anderen Nebenbahnen Opfer einer großen Einstellungswelle der Region Piemont, die das Betriebsdefizit nicht länger tragen wollte... Das Ende schien eigentlich zu diesem Zeitpunkt bereits besiegelt.

2016 ereignete sich jedoch das erste kleine Wunder im oberen Tànaro-Tal: Auf Betreiben der Fondazione FS wurde die Strecke reaktiviert und am Endbahnhof sogar das zweite Gleis zum Umfahren der sporadischen Züge wieder aufgebaut. Der aufkeimenden touristischen Nutzung verpasste nach nur wenigen Monaten das Hochwasser im Spätherbst 2016 einen kräftigen Dämpfer. Im Ortsgebiet von Priola wurden mehrere Hundert Meter Gleise zerstört und der darunter liegende Bahndamm weggespült. Nicht das erste Mal in der Geschichte von Bahn und Tal, dass sich der Fluss in einen reißenden Strom verwandelte und verheerende Verwüstungen anrichtete... Doch auch damit war das Kapitel der Eisenbahn nach Ormea noch nicht endgültig geschlossen. Die aufwendigen Bauarbeiten wurden tatsächlich bewilligt und seit September 2018 ist die Gesamtstrecke wieder befahrbar. Hoffentlich noch lange Zeit!

Am 11. Oktober 2019 unternahmen mehrere Turiner Schulklassen einen Bahnausflug in das an diesem Herbsttag noch leicht neblig-dunstige Tànaro-Tal. Für die Traktion des Charterzuges TS 96431 (Torino Porta Nuova – Ormea) sorgte die ehemalige Trevisaner D 445 1062. Auffällig ist der rote Kontrastbalken auf der Front, einstmals eine Spezialität des Depots im Veneto. Zum Aufnahmezeitpunkt (und noch heute) zählte die Lok allerdings zum Bestand der DTR Piemonte, wo sie seit dem Ende der lokbespannten Regionalzüge in der Region keine Planleistungen mehr hat und daher außer für Abschleppdienste und Überführungsfahrten auch relativ freizügig im Sonderverkehr eingesetzt werden kann. Links des Zuges erheben sich die Ausläufer der bei Kletterern beliebten Falesia di Bagnasco.

Zuletzt bearbeitet am 12.01.23, 12:47

Datum: 11.10.2019 Ort: Bagnasco [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D445 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 16 Punkte

2 Kommentare [»]
Optionen:
 
La piccola automotrice tra boschi e cime
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 05.01.23, 18:41 sternsternstern Top 3 der Woche vom 15.01.23
Im Herzen Mittelitaliens erstrecken sich die Abruzzen mit ihren reizvollen, mitunter ergreifend schönen Berglandschaften. Zwischen den gezackten Gipfeln des Gran Sasso-Massivs, des Monte Velino und der Montagna della Maiella wechseln sich karge, verkarstete Flächen und Schafweiden mit Laubwäldern ab, in denen knorrige Eichen, Buchen und Kastanien gedeihen und die der üppigen Fauna Unterschlupf bieten. Der Mensch nimmt jenseits der wenigen Städte oft nur eine Rolle am Rande ein, viele Dörfer finden ihre Grenzen noch heute in den seit Jahrhunderten gewachsenen Ortskernen.

Mitten hinein gegraben in diese große Natur hat sich der Aterno, ein nordwestlich von L'Aquila entspringender Gebirgsfluss. Seinem Lauf folgt beinahe auf gesamter Länge die Bahnstrecke von Sulmona nach L'Aquila. Seit 2015 haben auf ihr die vier in Sulmona beheimateten PESA-Atribo - bei Trenitalia auf den Namen "Swing" getauft - den Verkehr übernommen, verbunden mit der Einführung des hippen Streckennamens "Aterno Line". Den ganzen Verkehr? Nein, ein einziges Zugpaar hielt all die Jahre über an Werktagen noch die Fahne der Fiat-Klassiker ALn 668 3300 hoch, die seit Beginn der 80er Jahre das Rückgrat im Zugbetrieb auf den von Sulmona ausgehenden Nebenbahnen sowie der nicht minder spektakulären Verbindung von Avezzano nach Roccasecca (dazu demnächst mehr!) bildeten.

Ende November 2022 hatte ich die Gelegenheit, ein paar Tage in den Abruzzen zu verbringen. Da stand natürlich auch dieses Relikt des klassischen FS-Dieselbetriebs auf der Agenda. Da die Laubfärbung gerade auf ihrem Höhepunkt angelangt war, sollte möglichst viel davon ins Bild gerückt werden. Ich startete also früh am Morgen im Bergdorf Goriano Valli - dort wird man als Auswärtiger zu früher Stunde in etwa so beäugt, wie George Clooney ("The American") bei seiner ersten Ankunft in Castelvecchio ;) - zu einer kleinen Wanderung durch das goldene Blättermeer. Ziel war ein auf einem Bergsattel gelegener Wachturm aus dem 14. Jahrhundert, von dessen Fuß aus sich ein traumhafter Blick hinab in die Aterno-Schlucht eröffnet.

Dort angekommen begann nach Entdeckung eines passenden Blätterrahmens das Warten, ob es die Sonne - wie überschlägig vorab per Google Earth kalkuliert - rechtzeitig und im passenden Winkel schaffen würde, den Talgrund auszuleuchten. Ein paar Minuten vor Zugdurchfahrt war klar, dass zumindest das genau passen dürfte. Es blieb somit nur noch die bange Frage, ob tatsächlich gleich der alte Fiat auftauchen würde. Denn der war nach Berichten von Hobbykollegen durchaus etwas launisch. Mal fuhr er wie geplant um 8:30 Uhr ab Sulmona, mal um 10:30 Uhr, mal auch überhaupt nicht.

Als von irgendwoher Kirchenglocken neun Uhr schlugen, wurde es ernst. Kaum waren sie verklungen, trat ein anderes Geräusch an ihre Stelle: Anschwellend, verdächtig nach Zug klingend - Und zwar nicht nach dem Staubsauger-Sound eines bergauf keuchenden PESAs, sondern nach dem vertrauten Grummeln des 668ers. Wenig später tauchte der kleine Triebwagen als Regionale 23806 (Sulmona - L'Aquila) auch wirklich aus dem Tunnelportal auf und in den sonnenbeschienen Abschnitt ein. Die Kamera klickte und ein breites Grinsen war mir ins Gesicht geschrieben. Perfekt gelaufen! Der Rückweg bergauf zum Auto wurde mit doppeltem Elan in Angriff genommen. :)

Seit dem vergangenen Fahrplanwechsel im Dezember 2022 scheint die letzte 668er-Leistung auf der Strecke leider Geschichte zu sein. Jedenfalls taucht auch für diesen Zug seit Neuestem ein Rollstuhlsymbol in der einschlägigen Fahrplantabelle auf... In aller Regel ein untrügliches Zeichen für "Neubau". Dafür rollt seitdem einmal am Tag die TUA (Società Unica Abruzzese di Trasporto; ehemals Ferrovia Adriatico Sangritana) mit ihren ALn 776 aus Lanciano kommend durch die Schlucht. Vielleicht mal was für einen kommenden Besuch in den Abruzzen!

Datum: 23.11.2022 Ort: Goriano Valli [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 39 Punkte

15 Kommentare [»]
Optionen:
 
Landbahnhofidylle
geschrieben von: Andreas (KBS720) (342) am: 11.11.22, 17:05
Während unserer Sizilientour im März 2017 trieb es uns auch ins Landesinnere. Dortkonnte im Bahnhof von Donafugata der noch altfarbene 502 074 als R 26700 (Modica - Caltanissetta Xirbi) bei der Abfahrt aufgenommen werden. Mit persönlich gefiel diese Farbaufteilung an den Fahrzeugen irgendwie etwas besser.

Datum: 27.03.2017 Ort: Donafugata [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn501 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 2 Punkte
Optionen:
 
Ein Kaiman am Meer II
geschrieben von: Andreas (KBS720) (342) am: 10.11.22, 17:19
Während auf dem Foto von Julian das ganze etwas seitlicher aufgenommen wurde, war unserer Standort seinerzeit ein Masten weiter und spitzer. So fällt der durchaus schon schäbige aber Grafitifreie Zustand der 656 497 vielleicht etwas weniger auf. Mit dem IC 721 (Messina Centrale - Siracusa) am Haken ist sie hier unweit von Ali Terme unterwegs

Datum: 26.03.2017 Ort: Ali Terme [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E656 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 5 Punkte

2 Kommentare [»]
Optionen:
 
Ein Kaiman am Meer
geschrieben von: Andreas (KBS720) (342) am: 09.11.22, 14:36
Nachdem eine badische Delegation im Herbst 2016 bereits Sizilien unsicher machte, fand sie sich im Frühjahr abermals auf der süditalenischen Insel ein.

Nachdem wir vormittags bereits Bilder in die Gegenrichtung gemacht hatte, wie Jens Naber neulich hier erst zeigte. Sollte nachmittags für eine Caimano am InterCityNotte Stellung bezogen worden. Hier rollt 656 443 mit dem ICN 1963 (Milano Centrale - Siracusa) bei Forza d'Agro an den Fotografen vorbei

Datum: 25.03.2017 Ort: Forza d'Agro [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E656 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 6 Punkte

2 Kommentare [»]
Optionen:
 
Abends an der Küste
geschrieben von: Andreas (KBS720) (342) am: 25.10.22, 08:40
Anfang Oktober 2016 machte eine badische Delegation einen Kurzurlaub auf Sizilien. Für mich war es ein Comeback nach gut 10 Jahren, als ich zuletzt mit meinen Eltern dort im Urlaub war. Dieses Mal standen die Fotografierei mehr im Vordergrund.
So fanden sich am Ende dieses Abends fast mehr Fotografen an dieser Stelle, als Leute am Stand. Eine unbekannte 656 eilt mit dem IC 723 (Roma Termini - Palermo Centrale) bei Pollina ihrem nächsten Halt entgegen.

Datum: 04.10.2016 Ort: Pollina [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E656 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 10 Punkte

4 Kommentare [»]
Optionen:
 
Nachtzug aufs Festland
geschrieben von: Yannick S. (1017) am: 22.10.22, 16:34
Bis heute gibt es jeden Tag mehrere Nachtzüge, die die Insel Sizilien mit dem Festland verbinden. Etwas untypisch für Nachtzüge sind die Zeiten zu denen die Züge auf der Insel fotografierbar sind, denn um zu halbwegs normalen Zeiten in Rom bzw. Mailand anzukommen fährt man auf der Insel mitten am Tag.
Inzwischen Geschichte sind allerdings leider die so charakteristischen Loks der Baureihe E.656, die natürlich deutlich bekannter sind unter ihrem Spitznamen - Caimano.

Datum: 26.10.2018 Ort: Cefalu [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E656 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 15 Punkte

2 Kommentare [»]
Optionen:
 
Coradia auf der Brücke
geschrieben von: gilbez_646 (2) am: 12.10.22, 18:42
Der Coradia "Minuetto" Dieseltriebwagen fährt auf der Brücke über dem Elvo Flüsschen, während er an einem frühen Januars Morgen einen Regional von Santhià nach Biella ausführt. Wenige Monaten später, fingen die Arbeiten um die Elektrifizierung der Linie an, und dann, als die Arbeiten beendeten, wurden diese Züge von Coradia "Jazz" Elektrotriebwägen ersetzt.

Datum: 11.01.2021 Ort: Salussola [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn501 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 7 Punkte

4 Kommentare [»]
Optionen:
 
Auf der Suche nach den ALn 668
geschrieben von: Dennis Kraus (1049) am: 25.08.22, 13:58
Auf der Strecke von Foggia über Rocchetta nach Potenza gab es im Mai 2021 einen Mischverkehr mit neuen Triebwagen der Reihe ATR 220 und den klassischen, schon etwas betagten Fahrzeugen des Typs ALn 668. Anhand der verschiedenen Symbole bezüglich Ausstattung der Züge konnte man schon in den Kursbuchtabellen erkennen, um welches Fahrzeug es sich planmäßig handelt und so gezielt nach den 668 Ausschau halten. Der morgendliche R 19870 von Potenza nach Foggia gehörte zu diesen Leistungen. Am 19.05.2021 erwarteten wir ihn an einer der für diese Strecke typischen Steinbogenbrücken kurz nach Rocchetta.

Datum: 19.05.2021 Ort: Rocchetta [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 4 Punkte
Optionen:
 
Typisch Südtirol!
geschrieben von: Einheitstaurus (43) am: 22.08.22, 15:28
Obwohl der Nahverkehr auch auf dem Südteil der Brennerbahn inzwischen hauptsächlich durch Triebwagen erbracht wird - zum Einsatz kommen Fahrzeuge der Typen Stadler Flirt und Alstom Coradia Meridian in den Lackerungsschemen der Provinzen Bozen-Südtirol und Trient - lassen sich noch vereinzelte lokbespannte Züge beobachten.

Vornehmlich auf den "Durchläufern" Brennero/Brenner - Verona Porta Nuova (und teilweise darüber hinaus) kommen Wendezüge bespannt mit Loks der Trenitalia-Baureihe E464 zum Einsatz. Dabei hängen die Loks stets am Südende, um am Brenner nicht unter österreichisches Netz zu gelangen.
Angeregt von den bereits in der Galerie befindlichen Bildern wollten wir uns die nachmittägliche Perspektive in Albeins vornehmen, als wir vergangene Woche an der Brennerbahn waren. Vor Ort angekommen, mussten wir jedoch feststellen, dass das so nicht möglich war, da das Gebüsch inzwischen erheblich an Höhe gewonnen hatte.

Auf der Suche nach alternativen Perspektiven stich dann die hier zu sehende Variante ins Auge, die die für Südtirol im allgemeinen typischen, speziell in Albeins/Albes verbreiteten Apfelbaumplantagen in den Vordergrund rückt.
Passend kam E464.697(?) mit RE 3845 Brennero/Brenner - Bologna Centrale an den Fotografen vorbei.

Datum: 17.08.2022 Ort: Albeins / Albes [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E464 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 1 Punkt
Optionen:
 
Sonnenuntergang in Genua
geschrieben von: Christopher Pätz (8) am: 31.07.22, 11:11
Beleuchtet vom Licht der langsam untergehenden Sonne zieht am 21.09.2018 eine E.402 den IC 681 Ventimiglia - Mailand durch die Hafenanlagen am Bahnhof Genova Pra. In Kürze wird der Bahnhof Genova Piazza Principe erreicht. Rechts davon verschwindet im Berg unterhalb der dichten Bebauung die Neubaustrecke, die zukünftig den Fernverkehr aufnehmen soll.

Datum: 21.09.2018 Ort: Genua [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E402B Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 5 Punkte
Optionen:
 
Zwischen zwei Tunnel
geschrieben von: Amberger97 (654) am: 23.06.22, 22:21
Nachdem REG 12842 mit einem weiten Bogen hinter dem Bahnhof Ragusa Ibla gleichnamigen Stadtteil, die Altstadt, umfahren hat, befindet er sich nun auf der anderen Seite davon zwischen zwei Tunneln. Der Tunnel, in den der Zug gleich einfahren wird, ist ein Teil einer Kehrschleife, um den höher gelegenen Bahnhof von Ragusa Superiore zu erreichen, der sich auf dem Berg über dem Tunnel befindet.

Datum: 13.10.2020 Ort: Ragusa [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 7 Punkte

1 Kommentar [»]
Optionen:
 
Ciao Venezia
geschrieben von: gerryh (21) am: 06.06.22, 20:52
Abenstimmung in der Lagune von Venedig mit Bootstaxi, Frecciarossa 1000 (ETR 400) und Möwe.

Zuletzt bearbeitet am 06.06.22, 20:55

Datum: 26.05.2022 Ort: Venedig [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ETR400 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 12 Punkte

8 Kommentare [»]
Optionen:
 
Italienische Tunnellandschaft
geschrieben von: Bf Dorf Mecklenburg (18) am: 25.05.22, 17:45
Die Cinque Terre ist bekannt für ihre an der Steilküste entlang laufende Bahnstrecke die neben schönen Motiven und schönen Ausblicken auch viele Tunnel hat. Der Bahnhof Vernazza ist zu 90% ein Tunnel. Als wir auf dem anderen Gleis gerade mit einem der überfüllten Züge ankamen lud der Tunnel für ein Experiment ein. Also schnell zum anderen Gleis, die Kamera ausgepackt und auf den nächsten Zug gewartet.
Die Italiener waren überaus freundlich. Sie erkannten, dass ich ein Foto machen wollte und haben extra gewartet um am Bahnsteig weiter lang zu gehen. So macht das fotografieren am Bahnsteig gleich mehr Spaß.

Nachdem Foto wurde das wie so oft überfüllte Vernazza erkundet und später ging es dann noch an das bekannte Motiv in Manarola.

Datum: 11.08.2021 Ort: Vernazza [info] Land: Europa: Italien
BR: Steuerwagen (außer von Triebwagen) Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 5 Punkte

1 Kommentar [»]
Optionen:
 
Durch die Weiten der Toskana ...
geschrieben von: Allgäubahner (26) am: 04.05.22, 17:34
... brummen hier gemächlich zwei ALn 668 auf dem Weg von Grosseto nach Siena. Recht übersichtlich ist das Zugangebot auf dieser Strecke, allerdings hat die Strecke auch eine teilweise kurvenreiche Führung und nutzt nicht den direkten Weg zwischen den beiden Städten. Vom Aufnahmepunkt hat man einen weiten Blick über die Toskana und wenn der Wind nicht bläst, lässt sich die Wartezeit gut aushalten.
Als Aufnahmeort habe ich einen etwas südlicher gelegenen Ort mit Bahnhof angegeben, der nächstgelegene Ort Ponte d'Arbia hat nicht wirklich einen Bezug zur Bahn

Datum: 18.04.2022 Ort: Buonconvento [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 8 Punkte

3 Kommentare [»]
Optionen:
 
Die Salurner Klause,...
geschrieben von: Hans-Jürgen Warg (1572) am: 01.05.22, 15:29
...eine Verengung des Etschtales, ist einer der südlichsten Punkte des deutschen
Sprachraums. Nachdem wir eine knappe Woche am Gardasee verbracht haben
gab es anschließend noch ein paar Tage in der Nähe von Meran. Da ich in Salurn
bisher noch nicht fotografisch aktiv war hatte ich mir vorgenommen einmal dorthin
zu fahren. Da man in Südtirol als Tourist eine Mobilitätskarte bekommt, bei uns
war es die MeranCard, habe ich das Auto stehen lassen und bin mit Bus und Bahn
nach Salurn gefahren. Nach knapp 2 Kilometer Fußmarsch vom Bahnhof Salurn aus
hatte ich den Fotopunkt erreicht und wartete nun auf das was kommen sollte. Das
war zunächst ein unerkannter ETR 600, der als "Frecciargento" AV 8502 von Rom
nach Bozen unterwegs war.

Zuletzt bearbeitet am 01.05.22, 15:32

Datum: 11.04.2022 Ort: Salurn / Salorno [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ETR 600 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 4 Punkte

2 Kommentare [»]
Optionen:
 
Den letzten Frühling ...
geschrieben von: Allgäubahner (26) am: 29.04.22, 21:23
... erleben wohl die D445 vor Nahverkehrszügen derzeit zwischen Florenz und Siena.
Während unter der Woche die Züge oft gut gefüllt sind, sind am Wochenende doch deutlich weniger Fahrgäste unterwegs, entsprechend ausgedünnt ist auch der Fahrplan. Trotzdem sind zwischen Florenz und Siena fast nur die lokbespannten Wendezüge unterwegs. Nur die Pendel Empoli-Siena verkehren mit Triebwagen. Am Ostermontagnachmittag hat die bestens gepflegte D445 1148 bei Badesse ihr Ziel Siena fast erreicht.

Zuletzt bearbeitet am 30.04.22, 23:23

Datum: 18.04.2022 Ort: Badesse [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D445 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 3 Punkte
Optionen:
 
Peschiera del Garda,...
geschrieben von: Hans-Jürgen Warg (1572) am: 28.04.22, 06:18
...ist eine italienische Kleinstadt gelegen am Südostufer des Gardasees. Bekannt ist
die Stadt vor allem durch die im 16. -17. Jahrhundert von Venedig erbauten Festung
die seit 2017 Teil der Unesco Welterbestätten ist. Anfang April verbrachten wir ein
paar Tage dort und für das Hobby war natürlich auch etwas Zeit eingeplant. So plazierte
ich mich an einem lauen Frühlingsabend auf den alten Festungswällen und richtete die
Kamera auf die Eisenbahnbrücke über den Mincio, dem einzigen Abfluss des Gardasees.
Neben zahlreichen anderen Zügen kam auch dieser ETR 700 der als "Frecciargento"
AV 9748, von Venedig nach Mailand unterwegs war.


Zuletzt bearbeitet am 28.04.22, 06:19

Datum: 05.04.2022 Ort: Peschiera del Garda [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ETR 700 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 2 Punkte
Optionen:
 
Siziliens Nordküste
geschrieben von: Amberger97 (654) am: 06.04.22, 17:05
Gut das erste Drittel der Strecke Palermo-Trapani verläuft in Nähe der Mittelmeer-Küste. Bis Piraineto, von wo es zum Flughafen geht, ist sie elektrifiziert. Von dort aus geht es mit ALn668 weiter an die Westküste. Jedoch nicht für die beiden Triebwagen im Foto. Sie dürfen nur bis Castelvetrano fahren.

Zuletzt bearbeitet am 06.04.22, 17:06

Datum: 22.10.2020 Ort: Trappeto [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 9 Punkte

1 Kommentar [»]
Optionen:

Auswahl (418):   
 
Seiten: 2 3 4 5 6 .. 9 >

Größere Ansicht und weitere Informationen durch Anklicken der Vorschaubilder, Filterung der Auswahl über die Suchfunktionen. Bei Fragen zu unserer Galerie hilft die » Galerie-Moderation

(c) 2024 - Arbeitsgemeinschaft DREHSCHEIBE e.V.