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Treni in movimento
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 27.12.23, 16:09
Nicht allzu üppig ist der Verkehr auf der eingleisigen Strecke Domodossola - Borgomanero - Novara, die auch nach der Elektrifizierung um die Jahrtausendwende herum vielerorts noch eine gehörige Portion Nebenbahnatmosphäre versprüht. Zwar ist sie als Entlastungsroute für die Simplonstrecke offiziell Teil des transeuropäischen Korridors Rotterdam - Genua. Das zeigt sich allerdings nur ein paar Mal am Tag in Form der "Rollenden Autobahn" Freiburg - Novara von RAlpin (zu einem beträchtlichen Teil nachts). Auch die wenigen, auf die Hauptverkehrszeiten konzentrierten Regionalzüge fallen nicht stärker ins Gewicht, sodass mehrstündige Zuglücken im durchgehenden Verkehr eher die Regel denn die Ausnahme sind.

Kurzzeitig Hochbetrieb kehrt in den schmucken Bahnhof von Villadossola, der noch mit niedrigen Bahnsteigen und niveaugleichen Gleisübergängen ausgestattet ist, allerdings ein, wenn am Vormittag die Bedienung des Stahlwalzwerks der Duferco Travi e Profilati in Pallanzeno stattfindet, die ich euch kürzlich schon einmal vorgestellt habe: [www.drehscheibe-online.de]

Das emsige Treiben setzt ein, sobald der mit Stahlknüppeln beladene Eingangszug aus Richtung Süden in den Bahnhof gerollt ist. Der "Tigre" kuppelt ab, die "Aragosta" der Reihe D145 lässt den Motor aufheulen und verlässt ihr Abstellgleis, um sich ans andere Zugende zu setzen. Die Streckenlok rollt anschließend oder mit ihr gemeinsam ebenfalls vom Nordkopf des Bahnhofs zurück... Nach Rückkunft der Fuhre aus Pallanzeno vollzieht sich dann ein ähnliches Schauspiel in umgekehrter Richtung. Hier sehen wir gerade die D145 2055, wie sie zusammen mit E652 117 am Hausbahnsteig rangiert. Passend dazu warnen die Verbotsschilder vor einem Überschreiten der Gleise während der "treni in movimento".

Zuletzt bearbeitet am 27.12.23, 16:15

Datum: 08.11.2023 Ort: Villadossola [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D145 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 6 Punkte

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Der diskrete Charme des Pavese
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 23.12.23, 13:53
Es gibt Bahnstrecken, an die man wegen ihrer landschaftlichen Schönheit - völlig unabhängig von den eingesetzten Fahrzeugen - einfach gerne fährt. Und es gibt die Nebenbahnen rund um Pavia.

Doch wie das manchmal so ist in unserem Hobby, locken einen besondere Fahrzeugeinsätze dann auch dorthin, wo man sonst eher nicht unterwegs wäre. Und häufig kommt es so, dass - wenn man sich darauf einlässt - auch diese Landstriche einen gewissen Charme entfalten... Nicht anders erging es uns Ende November, als wir durch die irgendwo zwischen Spätherbst und frühem Winter wechselnde Poebene östlich von Pavia fuhren, sich die zähen Hochnebelfelder langsam auflösten und wir Kurs auf den Landbahnhof von Belgioioso nahmen, eine kleine Kreuzungsstation in der Campagna Sottana.

Nach einem ausgiebigen Streifzug durch das Areal fiel die Motivwahl schließlich auf den alten Güterschuppen, der am Ende der längst nicht mehr angebundenen und von einem roten Blätterteppich überwachsenen Nebengleise sein trauriges Dasein fristet. Und als es auf unserem im Schatten liegenden Schwellenstapel schon langsam etwas kalt wurde, tauchte sie dann endlich auf, die erwartete D 445 1018, der Grund, warum wir angereist waren. Die Lok zeigt sich seit nunmehr knapp zwei Jahren wieder im graffitifreien "Altlack" Verde magnolia-Isabella und ist damit zum inoffiziellen Flaggschiff der Diesellokflotte von Mercitalia Rail mutiert. Hintergrund für die Frischekur war, so hört man, dass es sich bei der 1975 in Savigliano gebauten Maschine um die letzte erhaltene handelt, die am 6. Oktober 1979 den Eröffnungszug zur Wiederinbetriebnahme der Tendabahn bespannte.

Am Haken hatte die Retro-Lok den Auto-Ganzzug MRS 50499 (Alessandria Smistamento - Chignolo Po), den sie in beachtlicher Geschwindigkeit und mit nicht zu überhörendem Geräuschpegel der Logistikplattform der Fratelli Elia entgegen wuchtete. Dieser werktägliche Neuwagenverkehr ist seit Jahren eine feste Größe auf der Strecke und bis heute - von gelegentlichen Gastspielen der glücklosen D146 abgesehen - eine der letzten Bastionen der "diesel unificati" im Güterzugdienst.

Datum: 28.11.2023 Ort: Belgioioso [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D445 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 11 Punkte

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L'aragosta in montagna
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 24.11.23, 17:59
Gämsen und Steinböcke, Schneehasen und Murmeltiere, Kühe und Bergziegen - Die Reihe der Tiere, die man spontan in den Alpen verortet, ist lang. Langusten zählen sicherlich nicht dazu. Normalerweise jedenfalls. Es sei denn, die Bahn bringt mal wieder alles durcheinander... Doch der Reihe nach!

Wir sind natürlich mal wieder im Reich der Spitznamen unterwegs, die - mal mehr, mal weniger passend - den meisten charakteristischen Lokomotivbaureihen zugeschrieben werden, sei es vom Bahnpersonal selbst oder aus der Fanszene. Für die schwere Rangierlokreihe D145, die in den 1980er Jahren in zwei Unterserien (eine von FIAT Ferroviaria, eine von TIBB) mit insgesamt 100 Exemplaren an die Ferrovie dello Stato geliefert wurde, hat sich rasch die Bezeichnung als "Aragosta" (deutsch: Languste) eingebürgert. Vor allem dürfte sich das auf die damals neuartige orangefarbene Lackierung beziehen, die tatsächlich an die Meerestiere erinnert, in zweiter Linie vielleicht auch auf die ungewöhnlich langen Vorbauten.

Heute, vierzig Jahre später, befinden sich die lange Zeit im schweren Rangierdienst und für kurze Streckeneinsätze im Güterverkehr unverzichtbaren "Aragoste" langsam, aber unaufhaltsam auf dem Rückzug. Vielerorts hat in den letzten Jahren eine neue Generation von Dieselloks die Nachfolge angetreten, wenn nicht die Verkehre ersatzlos weggefallen oder an die private Konkurrenz übergegangen sind. So rangieren etwa auf beiden Seiten der Straße von Messina, wo der Trajektverkehr nach Sizilien bis 2022 zahllose D145er beschäftigte, neuerdings angemietete DE18 von Vossloh. Anderswo kommen die Nachfolgerinnen in Gestalt der "EffiShunter" von CZ LOKO aus Tschechien.

Umso erfreulicher ist es, dass sich eines der 2023 verbliebenen Habitate der "Langusten" im Alpenraum findet, nicht weit von der Schweizer Grenze. Von Villadossola aus, gelegen an der eingleisigen Nebenlinie Domodossola - Novara, wird bis zu fünfmal in der Woche das Stahlwalzwerk der Duferco Travi e Profilati in Pallanzeno bedient. Im Wareneingang werden sogenannte Knüppel - ein längliches, stählernes Halbzeug mit quadratischem Querschnitt - auf Rungenwagen angeliefert, im Ausgang fertige Profile und Produktionsschrott mitgenommen.

Am 8. November 2023 hat die D145 2055 aus der zweiten, von TIBB konstruierten Bauserie ihr Ziel fast erreicht. Nachdem die als Rangierfahrt aus Domodossola gekommenen Wagen in der Zugmitte getrennt wurden, zieht die Lok die erste Hälfte aus dem Streckengleis über die sichtbare Weiche in die Übergabegruppe zum Werk, wo für die letzten Meter eine 245 mit Stangenantrieb übernehmen wird. Dabei geht es vorbei am ehemaligen Empfangsgebäude des heutigen Haltepunkts, das von üppigem Blumenschmuck umgeben ist. Neben einer Armada von Topfpflanzen pflegen die privaten Besitzer auch ein paar Blumenbeete auf dem Bahnsteig. Zusammen mit der bunten Wäsche, die über dem benachbarten Ristorante vom Balkon hängt, ein Stück (vermeintlich) heiler Welt im Val d'Ossola...

Datum: 08.11.2023 Ort: Pallanzeno [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D145 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 3 Punkte

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Rottami per Terni
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 27.08.23, 14:51
Eine untergeordnete Rolle auf den Gleisen Umbriens spielt heutzutage der Güterverkehr. Langlaufende Züge in den Süden lassen die Region in aller Regel links liegen und auch örtliches Aufkommen wird nur sehr punktuell noch generiert. Ganze zwei Güterverkehrstarifpunkte haben im Portfolio von Mercitalia Rail bis 2023 überlebt - Der weitaus bedeutendere davon ist Terni, wo seit rund 140 Jahren die Stahlindustrie für beachtliche Tonnagen sorgt. Die im "italienischen Manchester" ansässigen Acciai Speciali Terni sind nach langjähriger Zugehörigkeit zur ThyssenKrupp AG seit Januar 2022 Teil des italienischen Arvedi-Konzern und haben sich auf die Herstellung rostfreien Stahls spezialisiert, von dem rund eine Million Tonnen im Jahr die Hallen der Walzwerke verlassen.

Unverzichtbarer Rohstoff dafür ist mit einem Anteil von beinahe 90% der in die Öfen wandernden "Backzutaten" Schrott, der im gigantischen "Parco Rottami" auf dem Werksgelände angeliefert wird: [www.youtube.com] Hierbei kommt der Bahn in der Logistik eine wichtige Rolle zu. So rollt seit vielen Jahren bis zu sechs mal in der Woche ein Ganzzug von einem Schrottverwerter in Vittuone Arluno (bei Mailand) nach Terni, beladen mit alten Spülbecken, Kfz-Schrott und vielem anderen mehr...

Während er in der Vergangenheit ganz überwiegend den steigungsärmeren Weg über Orte nahm, wird er er seit Mai 2023 für das restliche Fahrplanjahr entlang der Adria über Falconara Marittima und nach dortigem Kopfmachen auf die Apenninquerung via Fabriano, Foligno geleitet. Bauarbeiten auf der Direttissima Bologna - Florenz lassen grüßen!

Am 15. Juni 2023 machte es der in den Abendstunden südwärts fahrende MRS 51383 (Vittuone Arluno - Terni) mit einer immer wieder schwankenden Verspätung extrem spannend. Die zwischenzeitlich etwa eine Stunde Plus, mit der er aus Falconara abgefahren war, hätte einem Foto im Tageslicht an praktisch allen potentiellen Motiven den Garaus gemacht! So glühten die Drähte mit meinem TIS-Guide, der mich von zu Hause aus netterweise immer auf dem Laufenden hielt...;) Letztlich konnte der Zug dank einiger Reserven doch noch erfreulich viel Zeit gut machen und erlöste mich schließlich mit seiner "Tigre"-Doppelbespannung gerade noch rechtzeitig, ehe die Wiese, auf der ich wartete, vollständig in den Schatten der am Hang stehenden Bäume gefallen wäre. Da war die Freude natürlich riesig!

Auf dem Berg im Hintergrund erhebt sich - von derlei Auf und Ab der Gefühle unbeeindruckt - das historische Ortszentrum von Fossato di Vico mit seinen Türmen und Bogengängen (den sog. Rughe), das durch die zinnenbewehrte Porta Castri zugänglich und absolut sehenswert ist.

PS: Großes Glück hatte ich mit den - für Mercitalia-Verhältnisse - ungewöhnlich sauberen Loks. Die Zuglok glänzte tatsächlich wie eine Speckschwarte und war frei von jeglichen farblichen Verunstaltungen, die Vorspannlok hatte in der Realität ein paar kleinere Graffiti, die sich digital schnell entfernen ließen.

Datum: 15.06.2023 Ort: Fossato di Vico [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E652 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 17 Punkte

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Ein Güterzug in Manarola
geschrieben von: 442 217-2 am: 13.08.23, 12:05
Nach dem Aufstieg auf die Terasse vor dem Hotel Affittacamere Vandiris in Manarola wird man hier mit einem sehr schönen Ausblick belohnt. Eine unbekannt gebliebene E.652 der FS fährt hier mit ihren Güterzug die Cinque Terre entlang Richtung Genua.

Hinweis: An der Lok wurde ein Graffiti digital entfernt

Datum: 28.07.2023 Ort: Manarola [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E652 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 5 Punkte

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Geheimtipp oder überlaufen?
geschrieben von: Der_Ostfale (373) am: 03.05.23, 21:32
In deutschen Printmedien sind die Strecken von Mailand nach Chiavenna und Tirano mit dem Abschnitt am Lago di Como so gut wie gar nicht vertreten. Schon lange hatte ich mich daher gefragt, wie es wohl eigentlich weitergeht, wenn die (Bilder-)Reise mit dem Bernina-Express in Tirano vorbei ist. Auch sonst sind italienische Strecken in den großen Publikationen zu Alpenbahnen ja eher wenig vertreten. In den letzten Jahren brachten vereinzelt Bilder in dieser Galerie ein wenig Licht ins Dunkel.
Dank Gunars Tipp, trainspo.com zu nutzen, eine mir bis dahin unbekannte Internet-Galerie, wurde ich dessen gewahr, dass die Strecken noch einige weitere von Italienern wohl sehr rege frequentierte Stellen zu bieten hat. So finden sich besonders viele Einträge südlich von Varenna, mit einem Blick von Außen in die Innenkurve, die Ortschaft Varenna links im Hintergrund. Klar, die Stelle ist etwas kompromissbehaftet, die Strecke eben auch sehr an den engen Hang gequetscht, so dass es nicht völlig verwundert, dass sie nicht so ikonisch, wie manch Motiv aus Bildbänden und Sonderheften von Georg Wagner, Beat Moser, Bernd Eisenschink oder Klaus Eckert u.a. ist, in deren wunderbaren Publikationen ich bei aller Liebe zu Österreich und zur Schweiz die italienischen Bahnen eben hin und wieder etwas vermisst hatte.
Auch der Ort Varenna selbst gilt zuweilen noch als weniger überlaufener Tipp für einen Aufenthalt am Comer See, doch schien er uns gemessen an der Jahreszeit eindeutig schon voll genug. Dutzende Touristen waren allein mit dem Zug angereist, wohl auch, um von hier an die beiden vielleicht noch bekannteren Orte Bellagio und Menaggio am Westufer überzusetzen. Auch Tremezzo ist eine sehr bekannte Gemeinde, denn hier liegt der Drehort der Heirat von Anakin und Padmé in Episode II der Star-Wars-Filme. Sie ist als "I-dont-like-Sand"-Szene populär geworden. Der Drehort ist von der bekannten Fotostelle aus in der Ferne zu sehen.
Der Güterzug würde auf Anakins Heimatplanet wohl sofort geplündert werden, denn er enthält reichlich Wasser. Recht zuverlässig fahren die Wasserzüge von San Pellegrino beladen von Tirano nach Lecco.
May the Force be with you!

Bildmanipulation: Zwei Kräne im Ort und Graffiti auf der Lok wurden entfernt.

Zuletzt bearbeitet am 04.05.23, 17:39

Datum: 29.03.2023 Ort: Varenna [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E652 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 8 Punkte

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Segni dell'età
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 12.03.23, 19:31 sternsternstern Top 3 der Woche vom 26.03.23
Bald 50 Jahre ist es her, dass die D445 1020 (Savigliano 1975) an die Ferrovie dello Stato geliefert wurde - Ein halbes Jahrhundert, das nicht spurlos an der Lok vorübergegangen ist. Längst zeigt sie sichtliche Alterserscheinungen: Rostflecken überziehen das Dach, Schmutzschlieren rinnen von den Fenstern die Front herab und mancherorts platzt der ausgewaschene XMPR-Lack schon ab. Unklar, ob das, was darunter zum Vorschein kommt, eine Grundierung, abermals Rost oder die Ursprungslackierung in Verde Magnolia/Isabella ist, über die man seinerzeit bei der letzten großen Hauptuntersuchung einfach drüber lackiert hat...

Aber noch ist sie unverzichtbar, denn die Situation im überalterten Diesellokpark von Mercitalia Rail ist chronisch angespannt, seitdem man einerseits vor gut zehn Jahren einen Vorvertrag mit Ansaldo über die Lieferung von 40 neuen Streckenlokomotiven annulliert hat, andererseits aber immer mehr der alten Maschinen abgestellt werden, sei es zur Ersatzteilgewinnung oder weil sie offenbar einfach nicht mehr zu retten sind. So lassen sich die italienweit noch für Güterzüge zur Verfügung stehenden D445er an den Fingern beider Hände abzählen. Von der ersten Serie mit ihren charakteristischen Einfachleuchten, die Anfang 2012 nach dem Ausscheiden im Personenverkehr auf der Ferrovia Jonica in vielen Exemplare nach Turin kam, sind es Anfang 2023 neben der abgebildeten Lok noch D445 1018, 1019 und 1033.

Am 31. Januar 2023 hat die Protagonistin die Kimberly-Clark-Papierfabrik in Romagnano Sesia bedient und rollt nun mit der ungewöhnlich kurzen Leerwagenschlange als MRV 39705 (Romagnano Sesia - Novara Boschetto) bei San Bernardino zurück zum Ausgangspunkt ihres Ausflugs. Danach wird wieder für eine Woche Ruhe auf den Gleisen einkehren: [www.drehscheibe-online.de]

In ihrem Rücken erheben sich - gefiltert durch die Mischung aus Dunst und Smog, wie sie an vielen Wintertagen typisch für die Poebene ist - die mächtigen Alpengipfel, auf denen auch im schneearmen Winter 2022/23 ein Hauch der weißen Pracht liegt.

PS: Die Lok trägt zwar anders als manche ihrer Schwestern wenigstens an der Front keine großflächigen Graffiti, dafür aber gleich mehrere Tags, die ich nachträglich digital entfernt habe.

Datum: 31.01.2023 Ort: San Bernardino [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D445 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 32 Punkte

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Tradotta mattutina
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 11.02.23, 21:57
Die norditalienische Poebene ist seit jeher von einem dichten Nebenbahnnetz durchzogen, das sich in weiten Teilen bis heute erhalten hat. Wer die nötige Zeit mitbringt, kann sich vom Mündungsdelta bis an den Fuß der ersten Alpengipfel mit Regionalzügen abseits der Magistralen durch die endlosen Felder schaukeln lassen.

Merklich ausgedünnt hat man das Netz allerdings zum Beginn der 2010er Jahre im Piemont, wo zwischen 2012 und 2014 gleich vierzehn (!) Nebenbahnen ihren Personenverkehr (und damit meist den gesamten Betrieb) verloren. Das entsprach etwa einem Viertel des damaligen Netzes der Region!

Die Strecke von Novara nach Varallo Sesia weist immerhin im Abschnitt bis Romagnano noch mehr oder minder regelmäßigen Betrieb auf. Dort sorgt der US-Hygienepapier-Multi Kimberly-Clark, der am Standort überwiegend Küchenpapier ("Scottex") für den italienischen Markt produziert, für Aufkommen im Güterverkehr. Einmal die Woche - in der Regel dienstags - erhält er eine Lieferung Zellstoff über die Schiene.

Während die leere Rückfahrt vor der Alpensilhouette ein gerne fotografiertes Motiv ist (coming soon!), muss man für die morgendliche Hinfahrt kreativ werden, denn weder Sonnenstand noch "Motivlage" sind trivial. Am 31. Januar 2023 entschied ich mich für den ehemaligen Bahnhof San Bernardino, der weitab des namensgebenden Ortes inmitten von Reisfeldern liegt und heute das Herz eines jeden Lost places-Fans höher schlagen lässt...

Noch ehe die kurz zuvor aufgegangene Sonne Gelegenheit gehabt hätte, den frostigen Boden (und Fotografen) auch nur etwas aufzutauen, brummte der Diesel-Veteran D445 1020 (Baujahr 1975) mit ein paar Schiebewandwagen als MRS 39704 (Novara Boschetto - Romagnano Sesia) gemächlich heran und passierte unter fröhlichem Pfeifen der sympathischen Crew den Bahnsteig, der seit 2003 seiner Funktion beraubt ist.

Datum: 31.01.2023 Ort: San Bernardino [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D445 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 12 Punkte

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Kaltes Erwachen
geschrieben von: Taurus717 (26) am: 11.11.22, 13:43
Am 08. Januar 2021 war es besonders kalt. Bei minus zehn Grad erwachte die von den See- und Kottischen Alpen umrandete stadt Cuneo. D146.2005, die für die Rangierarbeiten im Bahnhof an dem Tag verantwortlich war, startete nach einer langen aufwärmphase ihren von Isotta Fraschini V1712 T2F Dieselmotor und umhüllte den 1937 eröffneten Bahnhof mit einer Rauchfahne. Erst zwei Stunden später brachte Sie die morgendliche übergabe nach Robilante, immerhin war dann die Kabine etwas wärmer...

Zuletzt bearbeitet am 12.11.22, 17:03

Datum: 08.01.2021 Ort: Cuneo [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D146 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 6 Punkte

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Veteran im Güterzugdienst
geschrieben von: Jens Naber (489) am: 01.11.22, 14:21
Im Frühjahr 2017 waren die sizilianischen "Caimano" nicht nur im Fernverkehr unterwegs, auch einige Leistungen im Güterverkehr wurden noch von den markanten Sechsachsern erbracht. Leider war das mit der Zuverlässigkeit der Güterzüge während unseres Aufenthaltes auf der größten Insel im Mittelmeer allerdings so eine Sache, denn obwohl wir mit Fahrplänen ausgestattet waren, klappte nur der hier gezeigte Zug am Morgen des 25. März 2017 - und das auch nur dank eines Sprintes zurück zur Fotostelle, denn eigentlich hatten wir die Hoffnung bereits aufgegeben und waren auf dem Weg zurück zu unserem Mietwagen. Bei Sant'Alessio Siculo ist E 656 457 mit dem MRS 59318 unterwegs nach Messina und rollt vorbei an den Stränden der Ostküste. Weitere Versuche mit Güterzügen endeten dann leider wahlweise mit der Fotografie von Leerfahrten oder alternativ komplett ohne Bild.

Datum: 25.03.2017 Ort: Sant'Alessio Siculo [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E656 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 7 Punkte

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Fiats wohin man sieht
geschrieben von: 294-762 (406) am: 30.08.22, 22:27
Fiats wohin man sieht gab es am 18.09.2019 bei Rocchetta Sant Antonio Lacedonia. Die Beiden von Fiat gebauten Loks D345.1119 und D445.1139 zogen einen Autozug beladen mit Autos aus dem Fiat-Werk San Nicola die Melfi an einem als Ruine erhalten gebliebenen Blockwärterhaus durch das herbstliche Süditalien vorbei.

Datum: 18.09.2019 Ort: Rocchetta S. Antonio Lacedonia [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D345 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 1 Punkt
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Ein leerer Autozug
geschrieben von: 294-762 (406) am: 22.08.22, 18:33
Mit einem leeren Autozug zum Fiat-Chrysler-Werk in San Nicola di Melfi sind die beiden von Fiat produzierten Dieselloks D445.1150 + D345.1012 unterwegs. In wenigen Kilometern werden Sie die Fabrik erreichen. Hier haben sie gerade den im Nichts liegenden Bahnhof Rocchetta Sant Antonio Lacedonia passiert, welcher im Hintergrund zu erkennen ist.

Datum: 17.09.2019 Ort: Rocchetta S. Antonio Lacedonia [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D445 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 2 Punkte
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Unterhalb von Candela
geschrieben von: 294-762 (406) am: 30.12.21, 21:52
Unterhalb von Candela befördern D445 1150 und D345 1012 einen leeren Autozug am 16.09.2019 nach San Nicola di Melfi

Datum: 16.09.2019 Ort: Candela [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D445 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 0 Punkte
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Campomorone als Verlegenheitslösung
geschrieben von: Olli Sydow (1368) am: 21.09.21, 17:46
Auf der Strecke über den Giovi-Pass von Genua ins Inland findet sich gleich hinter der Hafenstadt dieses mächtige Viadukt, welches bereits aus mehreren Perspektiven in sehenswerten Bildern in der Galerie enthalten ist. Natürlich stand dieses Motiv ganz oben auf der Hitliste unsers Kurzurlaubes. Daher wurde bereits der vormittägliche Blick auf das Viadukt in das Programm eingearbeitet. Dort angekommen, rollte zunächst eine Art Skl über die Brücke und ließ Böses ahnen. Nach einer Stunde vergeblicher Wartezeit ohne weiteren Zug sind wir wieder von dannen gezogen und haben unser Glück dann wieder an der Küstenstrecke probiert. In Zoagli trafen wir zwei italienische Hobbyfreunde, welche uns nach kurzer Recherche erklärt haben, dass der Verkehr über den Giovi-Pass an diesem Vormittag vorübergehend unterbrochen wurde und die Züge von Genua Richtung Norden die parallele Strecke über die Linea Vecchia dei Giovi nehmen würden, bevor der Verkehr ab mittags wieder über den Pass laufen würde...tolle Nummer; shit happens..:-( Also wurde nach Zoagli sowie dem Stadtviadukt von Recco das Viadukt am Nachmittag erneut aufgesucht, und bereits bei unserer Ankunft im Ort rauschte ein Zug über das Viadukt hinweg....läuft..! ;-) Jetzt ging es nur noch darum, den Weg zum erhöhten Aussichtspunkt zu finden. Die einspurige Serpentinenstraße nach oben sah natürlich so gut wie keine Haltebuchten vor. Irgendwann ergab sich dann aber eine Gelegenheit, das Fuzzmobil abzustellen und die letzten Meter per pedes zurückzulegen. Natürlich rauschte auf diesem Weg ein Kesselzug mit einer E 652 im aktuellen Lackschema über die Brücke, der gerade noch so eingefangen werden konnte. Einige Meter höher sind wir dann an dem Punkt angekommen, an welchem das Viadukt deutlich beeindruckender sichtbar war. Innerhalb einer gepflegten Stunde wurde dann auf so ziemlich alles draufgehalten, was über das Viadukt rauschte: Regios mit E 464, IC´s und Nachtzüge mit E402, weitere Güterzüge mit mehr oder weniger beschmierten Loks - aber alle Bilder hinterließen trotz der Imposanz den Eindruck, dass man auf Grund der hellen Häuser im Hintergrund drei Mal hingucken musste, was für eine Baureihe eigentlich gerade das Viadukt passiert hat. Und im Nachhinein hat mir der blaue Kesselzug gar nicht so schlecht gefallen, denn er hebt sich recht ansprechend vom grünen Hintergrund ab. Daher möchte ich ihn als Vergleichsbild zu dieser Aufnahme vorschlagen: [www.drehscheibe-online.de]

Zuletzt bearbeitet am 21.09.21, 17:48

Datum: 13.09.2021 Ort: Campomorone [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E652 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 1 Punkt

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Anders als erwartet
geschrieben von: Dennis Kraus (1049) am: 24.05.21, 11:33
Mitte Mai öffnete Italien seine Grenzen auch wieder für Touristen, eine Einreise war nun ohne Quarantäne wieder möglich, ebenso die Rückreise nach Deutschland. Dieser Umstand wurde für einen kurzfristigen Urlaub genutzt, Ziel war die Gegend um Foggia, denn ich wollte schon lange mal die Autozüge zwischen Foggia und San Nicola di Melfi besuchen. Vor Ort klappte das alles aber nicht ganz so, wie gewünscht. Mein Mitfotograf war schon zwei Mal dort und hatte meist drei Güterzugpaare tagsüber, auch aus Reiseberichten ist entsprechender Verkehr bekannt. Bei uns lief leider deutlich weniger und meist auch noch zu unfotogenen Uhrzeiten. Aber nicht nur die Zugemenge wurde deutlich reduziert, auch die Fahrzeugeinsätze waren zu unserer Überraschung anders. Waren bisher immer die Oldtimer 345/445 im Einsatz, lief dieses Mal die Mehrheit der Züge mit moderner Traktion und zwar mit von CZ Loko gebauten EffiShunter. Neben dem hier zu sehenden Mercitalia Rail Doppel war auch regelmäßig eine Doppeltraktion von Sangritana unterwegs.
Nachdem mehrere Tage nacheinander vormittags gar nichts fuhr, gab es an unserem Abreisetag dann doch mal noch einen passenden Zug morgens Richtung San Nicola di Melfi. Nach einem ersten Bild bei Ordona war der Zug in Candela locker wieder eingeholt und wurde von der dortigen Straßenbrücke fotografiert. Ein drittes Bild hinter Rocchetta fiel dann leider einer Wolke zum Opfer.

Datum: 23.05.2021 Ort: Candela [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D744 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 1 Punkt
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Altissima, purissima, Levissima
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 18.01.21, 18:21
Höchste Höhe und purste Reinheit wird dem Kunden versprochen, wenn man den überaus eingängigen Werbeslogan des Mineralwasser-Produzenten beim Wort nimmt. Abgefüllt wird das aus den umgebenden Bergen stammende Levissima-Wasser in Cepina Valdisotto bei Bormio im oberen Veltlin. Obwohl die Abfüllanlage, die über die Sanpellegrino-Gruppe zum Lebensmittel-Multi Nestlé gehört, selbst keinen Gleisanschluss hat, übernimmt die Bahn eine wichtige Rolle in der Logitik des Unternehmens. In Tirano, dem nächstgelegenen Bahnhof, werden werktäglich bis zu zwei Güterzüge abgefertigt, die die bis dorthin mit LKW transportierten Flaschen zunächst entlang der Adda und des Comer Sees nach Lecco Maggianico bringen. Von dort aus treten sie zu Ganzzügen vereinigt die Weiterreise ins Land an, unter anderem dreimal pro Woche zum Güterbahnhof Maddaloni Marcianise vor den Toren Neapels. Kühles Nass aus den Alpen für den Mezzogiorno also!

Die erste der beiden beladenen Rückfahrten erwartete ich am 17. Oktober 2019 hoch oben auf einer Stützmauer der parallelen Straße (altissimo eben ;)) bei Dorio am Ostufer des Comer Sees. Während über dem drittgrößten See Italiens weitgehend ungetrübt die Sonne schien, drückten über die Gipfel der Lepontinischen Alpen bereits die wolkigen Vorboten einer Schlechtwetterfront südwärts. Links, wo die Wolken am dichtesten sind, liegt der 2458 Meter hohe Pizzo Campanile und damit die Grenze zur Schweiz. Auf dessen anderer Seite erstreckt sich eine Bahnstrecke, die vor ihrer teilweisen Marginalisierung durch einen Basistunnel die fotografierende Zunft weitaus stärker in ihren Bann gezogen hat, als die Linie von Mailand über Lecco nach Tirano, doch das ist eine andere Geschichte...

Für die Traktion der TRA 51911 (Tirano - Lecco Maggianico) eingeteilt war an diesem Tag die E 652 122 - Ein "Tigre" mit gewissen optischen Besonderheiten gegenüber seinen Artgenossen. Die Lok zählt zu den wenigen Exemplaren ihrer Baureihe im XMPR-Schema, die mit einem weißen anstelle des türkisfarbenen Dachs unterwegs sind und dabei das nur in Blau- und Grüntönen gehaltene FS-Logo ohne rote Farbakzente tragen, wie es zwischen 1994 und 2007 aktuell war. Und vielleicht das auffälligste Unterscheidungskriterium: Anders als viele Loks aus dem Mercitalia-Bestand zeigte sie sich im Herbst 2019 völlig frei von Graffiti. Möglicherweise hat hier ja das zweite Attribut des Levissima-Slogans eine gewisse Ausstrahlungswirkung. ;)

Datum: 17.10.2019 Ort: Dorio [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E652 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 12 Punkte

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Unterhalb des Ätnas
geschrieben von: Dennis Kraus (1049) am: 27.10.20, 09:42
Südlich von Acireale hat man von einer Brücke einen wunderbaren Blick auf die Hauptstrecke Messina - Catania und dem 3323 Meter hohen Ätna. Er gilt als aktivster Vulkan Europas. Oft zeigt er sich in Wolken gehüllt, doch am Morgen des 08.10.2020 war er gut sichtbar.
Eigentlich warteten wir hier auf den Nachtzug aus Rom. Doch sehr zu unserer Freude kam vorher im ersten Licht noch völlig überraschend ein Güterzug mit E652 172.
Die Lok war fast komplett ohne Graffiti, was in Italien leider nicht selbstverständlich ist, nur am hinteren Teil musste ein kleiner Schriftzug digital entfernt werden.

Zuletzt bearbeitet am 28.10.20, 08:44

Datum: 08.10.2020 Ort: Acireale [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E652 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Bahn und Landschaft
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Ungewöhnliches signalportal
geschrieben von: Candiano (90) am: 22.10.20, 14:41
In italienischen Stationen, insbesondere auf nicht elektrifizierten Strecken, ist es üblich, einen einzelnen Pol (oder ein kleines Portal) für das Signal jeder Spur zu installieren. Eine der wenigen Ausnahmen ist die Adria-Station auf der Linie Rovigo-Chioggia, wo zwei große Portale die Signale auf jeder Seite der Station unterstützen.
Hier sehen wir den Güterzug zum Industriegebiet von Cavanella Po, der den Bahnhof in Richtung seines Ziels verlässt.

Datum: 08.10.2020 Ort: Adria [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D345 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Alte herrlichkeiten im dienst
geschrieben von: Candiano (90) am: 19.10.20, 12:57
Dieselgüterzüge sind in Italien selten, da der große teil des knappen güterverkehrs auf der schiene auf elektrifizierten hauptstrecken verkehrt.
Die kurze fracht von Rovigo zum industriegebiet von Cavanella Po ist die ausnahme. Dreimal pro woche ziehen 50 Jahre alte D345-Loks 13 phosphatautos entlang dieser sekundären, nicht elektrifizierten linie im Polesine flachland.

Datum: 08.10.2020 Ort: Adria [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D345 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Güterverkehr im italienischen Nichts
geschrieben von: KBS720 (178) am: 02.07.20, 17:42
Unsere Auslands-Frühlings-Tour 2019 war recht diesellastig und führte uns in den Südosten von Italien. Neben den Küsten-IC wollten wir uns auch ein bisschen um die bekannten Güterzüge zum Fiat-Werk kümmern. Julien hatte uns freundlicherweise (Herzlichen Dank an dieser Stelle!) mit den nötigen Güterzugfahrzeiten versorgt und so fuhren wir morgens ans Wunschmotiv nahe Candela, wo wir auf den ersten Freighttrain warteten.

Und tatsächlich, fast auf die Minute pünktlich traten D345 1091 + 1121 mit ihrem E-Wagen-Güterzug auf die Bühne. Rasch wurde die Verfolgung aufgenommen und nahe Roccetta S. Antonio klickten die Cams erneut.

Datum: 16.04.2019 Ort: Leonessa [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D345 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Tigre smagliante, casa fatiscente
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 21.01.20, 17:37
Gegensätzlicher könnte das Erscheinungsbild der beiden "Protagonisten" dieses Bildes kaum sein: Während der "Tigre" E 652 171 - ganz untypisch für Loks von Mercitalia Rail - aussieht wie ein junger Gott, ist das alte Bahnwärterhaus am Streckenkilometer 64 (gezählt von Trofarello bei Turin aus, wo die Strecke nach Cuneo und Savona jene nach Asti/Alessandria verlässt) seit geraumer Zeit dem Verfall preisgegeben und bietet eher einen traurigen Anblick.

Fotografisch gesehen reizte es mich allerdings durchaus, denn landschaftliche Höhepunkte sucht man in der landwirtschaftlich geprägten Ebene zwischen Fossano und Cuneo vergeblich, sodass die Ruine eine markante Landmarke am Schienenstrang darstellt. Nachdem sie den entgegenkommenden Klinker-Zug von Robilante nach Trino Vercellese hat passieren lassen, schleicht die E 652 171 mit TRA 50901 (Torino Orbassano - Cuneo) langsam aus der Kreuzung im Bahnhof Centallo und passiert das Bauwerk, ehe sie die letzte Etappe bis zum Zielbahnhof in Angriff nimmt.

Von Cuneo aus werden die Getreidewagen noch am selben Abend mit der D 445 1018 nach Busca gebracht und in den Anschluss des Stärke-, Futtermittel- und Rohalkoholherstellers Sedamyl zugestellt werden. Die Rückfahrt von ebendort war am nächsten Morgen mein Ziel: [www.drehscheibe-online.de]

Grazie Federico fürs Vormelden der Fuhre! :)

Zuletzt bearbeitet am 27.10.23, 13:31

Datum: 10.10.2019 Ort: Centallo [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E652 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Einer der allerletzten seiner Art
geschrieben von: Yannick S. (1017) am: 18.12.19, 16:59
Der Stern der letzten älteren E-Lok Baureihen bei Trenitalia ist stetig am sinken. Sei es im Personenverkehr die E444, oder im Güterverkehr die E632 oder E656; um eine dieser Loks noch einmal zu erwischen braucht man eine gehörige Portion Glück.

So wie am 04. September 2019 an der Ostküste Italiens bei Pedaso. Eigentlich waren Julian und ich dorthin gefahren, um unser Glück mit den E444 herauszufordern, die eigentlich nur noch dort, zum damaligen Zeitpunkt, halbwegs planbar fuhren. Nachdem der IC mit einer E444 geklappt hatte, standen für die nächste Zeit erst einmal nur Triebwagen an. Nachdem ich die allerdings bereits nach einem Foto gefühlt gesehen hatte, wagte ich es mal an das andere Ortsende von Pedaso zu fahren, um dort beim nordfahrenden IC auf eine ziehende Lok zu hoffen. Dieser Wunsch blieb mir natürlich verwehrt. Ich war noch dazu etwas angefressen als dann kurz darauf eine E405 mit einem Güterzug gen Süden fuhr, mit der ich hier so rein gar nichts anfangen konnte. Wir waren per WhatsApp schon wieder am ausmachen eines Treffpunktes, um anschließend eine Stelle für den nächsten im Licht fahrenden IC zu suchen, da schreckte mich eine WhatsApp erheblich auf! Sie lautete: "Caimano mit KeWa!!!" und Sekunden hinterher "Aber auch Graffiti". Uff! Ich konnte es kaum fassen und kurz darauf kam tatsächlich ein Caimano im Einsatz für Mercitalia über die Brücke gerumpelt! Leider behielt Julian allerdings auch in Sachen Graffiti recht...

Erst zu Hause, als mir Julian mitteilte, dass noch wesentlich weniger Caimanos überhaupt noch im Einsatz stehen würden, als wir zuerst angenommen hatten, entschied ich mich das Mammutprojekt anzugehen und den Caimano eine letzte Reinigung zu verpassen. Es war doch etwas Arbeit, aber so war der Abschied vom Caimano dann innerlich doch etwas leichter zu ertragen. ;-)

Datum: 04.09.2019 Ort: Pedaso [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E656 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Bahn und Landschaft
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D345 im historischen Gewand!
geschrieben von: KBS720 (178) am: 28.11.19, 19:54
Im Frühjahr 2019 waren wir ein paar Tage rund um Melfi im fotografischen Einsatz. Am 16. April wollten wir uns hauptsächlich um die (noch)Dieselpiste von Foggia zum Fiat-Werk in Melfi kümmern, die von "häßlichen Kuttern" (O-Ton eines Bekannten) befahren wird.

Teile unserer Reisegruppe hatten allerhöchste Zweifel, weil im Grund genommen weder die Landschaft noch die Bahnstrecke den Anschein machten, als würde es hier Güterverkehr zu einem großen Autowerk geben (über die Geschichte des Fiat-Werks gabs bei DSO ja schon einiges zu lesen, Stichwort Förderung strukturschwacher Regionen). Und so standen wir morgens auf einer Brücke und harrten der Dinge, die da kommen mögen. Und tatsächlich, nur wenige Minuten nach der fahrplanmäßigen Durchfahrtszeit senkten sich die Schranken und laut röhrend zogen zwei D345 unter den Fotografen hindurch. Im ersten Moment waren wir leicht enttäuscht, daß sich die D345 1121 an zweiter Stelle befand. Aber gemäß dem Motto "Was nach hinten fährt, muß auch wieder vorkommen" suchten wir zur Vormittagszeit dann eine Stelle, an der wir die Lok etwas frontaler fuzzen konnten.

Nahe Roccetta S. Antonio laufen die Strecken von Melfi sowie der Fiat-Anschluß zusammen. Gemeinsam mit dem alten verfallenen Bahnhofsgebäude eine tolle Kombi, oder? Rechtzeitig positionierten wir uns und wurden nicht enttäuscht: Nach einer längeren Pause im Werk fuhr das D345-Doppel 1121 + 1091 nahezu planmäßig an den Fotografen vorbei.

Datum: 16.04.2019 Ort: Rocchetta Scalo [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D345 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
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Avanti, Tigre, avanti!
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 17.11.19, 11:58
Am Morgen des 3. September 2019 fanden wir uns in einem Hotel in der Peripherie von Prato wieder. Eigentlich viel weiter nördlich, als wir gemäß grober Urlaubsplanung sein wollten. Aber ehe man im Mezzogiorno im Regen sitzt, rödelt man eben auch von Rom noch mal in die Toskana hoch...

Ziel am Vormittag sollte die alte Direttissima Bologna - Prato (- Florenz) sein, die ab 1934 DIE Querung des Apennin darstellte und erst mit Eröffnung der parallelen Hochgeschwindigkeitsstrecke 2009 wieder etwas an Bedeutung einbüßte.

Einen tollen Ausblick hatten wir oberhalb von Carmignanello in unmittelbarer Nachbarschaft der Burgruine auf dem Rocca di Cerbaia gefunden. Zusammen mit der kleinen Wanderung vom Talgrund hinauf und einer Burgbesichtigung (umfangreiche, zweisprachige Infotafeln informieren) ein schönes Ausflugsprogramm, aber irgendwie ganz ohne Zug bei Sonne dann doch nicht so schön, wie es sein könnte...;)

Als sich mal wieder ein größerer Sonnenspot vor Ort ausgebreitet hatte, aber planmäßig kein Zug anstand, hofften wir dementsprechend stark darauf, dass sich doch bitte irgendetwas außerplanmäßig auf den Gleisen tun sollte. Und tatsächlich tauchte dort hinten nach längerer Warterei ein Mercitalia-Containerzug mit einem "Tigre" in XMPR-Lack auf. Leider aber unerträglich langsam, sodass der nächste Wolkenschatten schon wieder bedrohlich schnell heran rückte... Es hallten also in purer Verzweiflung Anfeuerungsrufe durch das Tal - Avanti, Tigre, avanti!

Letztlich klappte es wirklich haarscharf mit der Sonne. Dank 86 Minuten Verfrühung passte auch das Seitenlicht noch wunderbar für den TME 52225 (Verona Quadrante Europa - La Spezia Migliarina).

PS: Das Bild ist aus zwei übereinander angeordneten Querformat-Aufnahmen entstanden, um noch ein bisschen mehr vom Wolkenhimmel zeigen zu können.

Datum: 03.09.2019 Ort: Carmignanello [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E652 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Bahn und Landschaft
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Agrarland
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 01.11.19, 15:09
Hierzulande denkt man bei Italien, seit jeher nicht nur im Sommer Traumziel der Deutschen, zuerst an ausgedehnte Strände, pittoreske Orte und spektakuläre Steilküsten, vielleicht noch an die Berggipfel der Dolomiten oder das Landhaus in der Toskana. Doch gerade im Norden zeigt sich das Land häufig von einer anderen Seite, der landwirtschaftlich geprägten nämlich. Und das sind dort in der Regel nicht Wein- und Olivenanbau! Vom Fuße der Alpen über die Poebene bis nach Venetien und in die Romagna dominieren weitgehend flache Korn-, Mais- und Reisfelder das Landschaftsbild.

Fotografisch können diese Gegenden - obwohl von einem Bahnnetz durchzogen, das so dicht ist, wie kaum wo anders im Land - einen schier zur Verzweiflung treiben, denn prägnante (Landschafts-)Motive springen nicht gerade häufig ins Auge. Da muss man dann eben die Ansprüche etwas herunter schrauben und sich auf die Suche nach den eher moderaten Hinguckern machen. Sitzt man dann erstmal am Rande eines vor sich hin glucksenden Bewässerungskanals im Schatten des zum Motiv auserkorenen Baums und wartet auf den Zug, so erliegt man früher oder später doch dem durchaus vorhandenen, wenngleich diskreten Charme des von Höfen und Baumreihen durchzogenen Landstrichs...

Am Morgen des 11. Oktober 2019 spielte mir zudem das Glück in die Hand, denn die morgendliche Übergabe von Busca nach Cuneo war - wie ich nach einem überhasteten Besuch am Bahnhof, wo die im Leerlauf vor sich hin brummende D 445 1018 auch weit nach der Planabfahrt noch stand, festgestellt hatte - mit etwa einer Stunde Verspätung unterwegs, sodass die Herbstsonne noch genug Zeit hatte, sich über den Horizont zu schieben und wenigstens teilweise gegen den Dunst anzukämpfen.

Bei Roata Rossi, kurz vor der Bivio Madonna dell'Olmo, wo die Strecke aus Richtung Saluzzo/Verzuolo/Busca sich mit der elektrifizierten Linie aus Fossano und der stillgelegten aus Mondovì vereinigt, hatte ich einen der oben zitierten Plätze gefunden. Nach kurzer Wartezeit zog die 1975 gebaute Maschine mit ihrem bunten Sammelsurium aus Getreidewagen als TRA (= Tradotta/Übergabe) 39727 (Busca - Cuneo) vorbei.

Dieser Verkehr von Mercitalia Rail für den Stärke-, Futtermittel- und Rohalkoholhersteller Sedamyl ist erst im Spätsommer 2019 wieder angelaufen, sodass es trotz des Wegfalls vieler Verkehre zur Papierfabrik Burgo in Verzuolo, wo der Produktionsprozess derzeit von Holz auf Altpapier als Grundstoff umgestellt wird, auch für Freunde von Staatsbahn-Dieseln spannend in dieser Ecke des Piemonts bleiben dürfte! Darüber hinaus erreichen auch private EVU (v. a. die SNCF-Tochter Captrain Italia und RTC) weiterhin mit Ganzzügen den Bahnhof Busca.

PS: Falls sich jemand fragen sollte, was das orangefarbene "Etwas" unterhalb der Zweige des Baums ist - Da segelt gerade ein Blatt zu Boden! Angesichts des glücklichen (?) Zufalls, dass das pünktlich zur Zugdurchfahrt geschah, habe ich es mal im Bild gelassen, auch wenn davon in der vorliegenden Auflösung nicht viel zu erkennen ist...;)

Zuletzt bearbeitet am 02.11.19, 15:19

Datum: 11.10.2019 Ort: Roata Rossi [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D445 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
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Testimone di un'altra epoca
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 29.09.19, 12:40 sternsternstern Top 3 der Woche vom 13.10.19
Ganz, ganz vereinzelt gibt es sie auch in Zeiten der Ablieferung neuester TRAXX-Lokomotiven der Reihe E 494 noch im Einsatzbestand von Mercitalia Rail, der Güterverkehrssparte der FS: Lokomotiven, die das Farbkleid vergangener Epochen tragen!

Im E-Loksektor sind es m. W. noch derlei drei (E 656 607, E 633 204 und E 652 003), sodass es schon ein absoluter Glücksgriff ist, eine der Maschinen auf der Strecke zu erwischen, wenn man nicht vorab informiert ist.

Entsprechend war die Freude groß, als E 633 204 mit TC 64642 (Genova Voltri - Padova Interporto) am Abend des 29. August 2019 völlig überraschend über die Orba-Brücke in Ovada rumpelte, während ich hüfttief im Fluss stand, um die Türme der Altstadt (Chiesa di Nostra Signora Assunta, 1772 - 1781) stimmig unter dem Brückenbogen zu platzieren.

Dieser Zug war einer der zwischen dem 16. und 29. August 2019 recht zahlreichen Umleiter über die ansonsten nur schwach genutzte Verbindung von Genua über Ovada nach Alessandria. Hintergrund dieser Aktion waren Instandhaltungsarbeiten an mehreren Viadukten der Succursale dei Giovi, der direkten Strecke von Genua in Richtung Po-Ebene.

PS: Ein Graffito an der Lok habe ich mittels Photoshop entfernt, nicht jedoch die charakteristischen Roststellen und übrigen Abnutzungserscheinungen, die das nahende Einsatzende der Lok zu prädeterminieren scheinen... Ebenso habe ich die Stromleitungen im Himmel mal an Ort und Stelle gelassen - Gehören irgendwie ja auch dazu. ;)

Datum: 29.08.2019 Ort: Ovada [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E633 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Bahn und Landschaft
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In mezzo al nulla
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 12.07.19, 00:06
Vor allem in den Achtziger- und Neunzigerjahren versuchte man in Italien mit der gezielten Ansiedlung gigantischer, oft (teil-)staatlicher Industrie-Anlagen in strukturschwachen, traditionell von Landwirtschaft geprägten Gebieten die Arbeitslosigkeit im „Mezzogiorno“ zu bekämpfen.

Skurril muten diese Versuche heute leider häufig an, wenn man die verwaisten Anlagen längst wieder geschlossener Betriebe, wie etwa des Chemiewerks nördlich von Crotone, betrachtet. Auch die Stahlindustrie in Taranto/Tarent ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Empfindliche Narben in die Umwelt gerissen haben sie dennoch…

Verhältnismäßig als Erfolgsgeschichte gesehen werden kann dagegen wohl das heutige FCA-Fahrzeugwerk Melfi, das zwischen 1991 und 1993 auf einer Fläche von 270 Hektar im Niemandsland des letzten Nordzipfels der Basilikata errichtet wurde. Seit 2014 zeichnet es für die Produktion des Jeep Renegade und des Fiat 500X verantwortlich.

Ein nicht unerheblicher Teil der Neuwagen verlässt die Basilikata dabei mit der Eisenbahn, wofür die Strecke zum Werk – Teil der einstigen Verbindung von Rocchetta über Spinazzola nach Gioia del Colle – gemeinsam mit der Linie Foggia – Potenza in den kommenden Jahren sogar elektrifiziert werden soll.

Bislang sind die Züge bis Foggia aber fest in Händen der Dieseltraktion, wobei Mercitalia hier schwerpunktmäßig noch auf die mittlerweile über vierzig Jahre alten Maschinen der Reihe D 345 zurückgreift.

Am Abend des 5. Juni 2018 müht sich D 345 1096 gemeinsam mit einer Schwesterlok im Altlack gehörig ab, den Auto-Ganzzug MRS 58408 (San Nicola di Melfi - San Ferdinando) aus der Senke zwischen Rocchetta S. Antonio und Candela zu wuchten. Aus dem Hintergrund grüßt der 1326 Meter hohe Monte Vulture, ein erloschener Vulkan, an dessen Hängen DOC-Weine reifen.

PS: Eine Eisenstange, die - aus dem sichtbaren Geländer am Gleis empor ragend - der Lokfront gefährlich nahe kam, habe ich per Photoshop entfernt.

Datum: 05.06.2018 Ort: Candela [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D345 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Caimano im Schnee
geschrieben von: 1116er (275) am: 27.03.19, 22:29
Sehr erfreut war ich über die Bespannung des EUC 47247 nach Bologna, der von der "Caimano" 656 467 bespannt wurde und unweit des Abfahrtsbahnhofes abgelichtet werden konnte.

Datum: 14.02.2018 Ort: Tarvisio [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E656 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Acqua, acqua dappertutto
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 26.03.19, 12:11
Wasser - Wasser ist überall! Eine Aussage, die wohl zu Schulzeiten fast jeder schon einmal von seinem Bio- oder Chemielehrer energisch eingetrichtert bekam...

Es stimmt ja auch - In Bellano am Comer See, dem flächenmäßig drittgrößten Wasserreservoir Italiens, umso mehr.

Selbst den Güterverkehr auf den Schienen am Ostufer prägt das Element: Bis zu zwei werktägliche Übergaben transportieren ab Tirano Levissima-Mineralwasser, das vom Quellort Cepina zunächst mit Lastwagen bis zur nächstmöglichen Bahnverladung gebracht wird, nach Lecco Maggianico. Ab dort geht es für die nun zu längeren Ganzzügen zusammenrangierten Wagen weiter an verschiedene Zielbahnhöfe im ganzen Lande!

Am Mittag des 23. März 2018 rollte E 633 224 mit einer jener Übergaben, TRA 51911 (Tirano - Lecco Maggianico), gemächlich in den Bahnhof Bellano-Tartavalle Terme, um hier mit einem entgegenkommenden Regionale aus Mailand zu kreuzen.

Ich beobachtete das Spektakel aus luftiger Höhe, was einen Panoramablick über das alte Wasserkraftwerk (was auch sonst...? ;)), das einst die nötige Energie für die direkt am Ausgang der Pioverana-Schlucht erbaute Baumwollspinnerei lieferte, hinweg auf den See und die verschneiten Gipfel der Lepontinischen Alpen erlaubte.

Datum: 23.03.2018 Ort: Bellano [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E633 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Bahn und Landschaft
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Autos aus dem Nirgendwo
geschrieben von: Gunar Kaune (433) am: 20.02.19, 19:14
Für Italien in mehrerer Hinsicht ungewöhnlich ist die Strecke von Foggia nach San Nicola di Melfi. Sie führt durch die weite Hügellandschaft zwischen Apulien und der Basilikata und ist - eher untypisch für Italien - relativ frei von Bewuchs, so dass sie zahlreiche Fotomöglichkeiten bietet. Und die braucht man auch, denn es gibt hier – in Italien ebenfalls nicht selbstverständlich – regelmäßigen Güterverkehr. Und diesen sogar noch mit Dieselloks, ein paar D345 und D445 mühen sich mit mehreren Zügen pro Tag zu einem Fiatwerk ab, das in den 1990er Jahren zur Förderung der strukturschwachen Region nahe der Stadt Melfi errichtet wurde.

Recht zuverlässig ist der Fahrplan der Züge, durch den Personenverkehr und die beschränkte Anzahl an Loks sind die Möglichkeiten für Fahrten überschaubar. Jeweils am Nachmittag verlässt der MRS 58408 mit fabrikneuen Fahrzeugen den Werkbahnhof und macht sich auf den Weg in Richtung Norden nach San Ferdinando. Ich musste an diesem Nachmittag allerdings eine ganze Weile auf den zug warten. Zwar wusste ich, dass die Loks im Werkbahnhof sind, aber die Abfahrt verzögerte sich eine ganze Weile. Es wurde schon fast Sonnenuntergang, bis die zwei D345 endlich mit ihrer Wagenschlange am Horizont auftauchten und kurz darauf meinen Standort unweit von Candela passierten. Im Hintergrund zeigt dieser Blick sogar noch den Ausgangsort des Zuges, das mitten im Nirgendwo errichtete Autowerk, sowie zahlreiche Windräder, die sich in dieser Ecke Italiens recht großer Beliebtheit erfreuen.

Zuletzt bearbeitet am 23.02.19, 19:15

Datum: 25.09.2018 Ort: Candela [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-D345 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Im letzten Licht durch Südtirol
geschrieben von: Steffen O. (702) am: 21.01.19, 00:11
Auf der italienischen Seite der Brennerstrecke in Südtirol bieten sich nachmittags einige schöne Fotomöglichkeiten. Unweit Brixen liegt die kleine Ortschaft Albeins, welche von E412 004 + E412 019 im letzten Licht mit einem KLV Zug in Richtung Bozen passiert wurde.

Zuletzt bearbeitet am 21.01.19, 00:14

Datum: 26.09.2017 Ort: Albeins / Albes [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E412 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Merci Rapido Vuoto
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 15.07.18, 17:30 Bild des Tages vom 26.06.19
Die drei Buchstaben MRV für "Merci Rapido Vuoto", das ins Deutsche übersetzt soviel wie "Schneller Leergüterzug" bedeutet, bezeichnen in Italien Züge, die exklusiv aus nicht beladenen Güterwagen gebildet sind. Eine Info in den (internen) Fahrplantabellen, die einem als Fotograf manch unerfreuliche Überraschung erspart, wenn es sich etwa um leere Rungen- oder Coiltransportwagen handelt...! ;)

Auch im leeren Zustand unverändert fotogen zeigen sich hingegen die italientypischen Schotterwagen der Bauart Faccs, die am 1. Juni 2018 von E 652 063 (noch im XMPR-Farbschema) und einer Schwesterlok, die bereits das neue Mercitalia-Gewand trägt, als MRV 58622 (Brindisi - Roma Smistamento) bei Maddaloni Superiore nordwärts geführt wurden. Gut erkennbar ist aus der erhöhten Perspektive die Struktur der Wagen mit dem entsprechenden Schattenwurf der Außenwände. Und auch dem Adjektiv "rapido" machte der Zug an jenem Abend alle Ehre, tauchte er doch unerwartet schnell in der Kurve auf und ließ mir gerade noch genug Zeit, die Kamera hoch zu reißen... Möglicherweise war man bestrebt die beinahe übliche Verspätung von etwa 100 Minuten bis zur Ankunft in der Hauptstadt wenigstens etwas zu reduzieren. Immerhin rief für das Personal nicht nur der Feierabend, sondern am nächsten Tag auch die Festa della Repubblica, der italienische Nationalfeiertag!

Dieser beinahe tägliche Verkehr zwischen Apulien und Rom zählt neben dem Transport fabrikneuer Lieferwagen von Fossacesia nach Pontecagnano sowie bevorzugt in den Nachtstunden verkehrender Autozüge zu den wenigen Güterzug-Leistungen, die die bis heute überwiegend eingleisige und nicht ohne Steigungen (bis zu 23 Promille im Apennin jenseits von Benevento) auskommende Bahnlinie Caserta - Foggia nutzen. Wer sich näher mit der Strecke, die hier an ihrem westlichen Ende so malerisch am Berghang entlang läuft (perspektivisch ist es geplant, diesen Abschnitt zu ersetzen), befassen möchte, dem sei zum Einstieg folgender Link ans Herz gelegt: [www.lestradeferrate.it] . Auf den von Ginster übersäten Berghängen thronen indes die Reste der in normannische Zeit zurückreichenden Festungsanlagen von Maddaloni.

PS: Die Lokfront habe ich digital von einem krakeligen Tag befreit.

Zuletzt bearbeitet am 01.02.21, 11:21

Datum: 01.06.2018 Ort: Maddaloni Superiore [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E652 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
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Ein alter Tiger am Giovi
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 06.05.18, 11:37 Bild des Tages vom 26.04.20
Die Anreise hatte uns einen Wintereinbruch in den Schweizer Alpen beschert, was uns zu einer verwegenen Autozug-Mitfahrt durch den Simplontunnel mit regelrechten Wasserfällen aus Schmelzwasser brachte, aber am Abend des 28. April 2017 stand ich schließlich in Begleitung von Yannick und Nico doch noch im milden Sonnenschein bei Mignanego an der Linea Succursale dei Giovi.

Über diese zwischen 1889 und 1922 eröffnete zweite Querung des Giovi-Passes rollt bis heute der gesamte Fernverkehr und große Teile des Güterverkehrs aus dem Großraum Genua nach Norden. Ab 2022 – Hundert Jahre nach Eröffnung der letzten Etappe der Linea Succursale – wird damit voraussichtlich Schluss sein, denn dann soll das Großprojekt „Terzo Valico“ (-> [www.terzovalico.it] ) in Betrieb gehen, das eine deutlich steigungsärmere dritte parallele Strecke umfasst.

Sehr viel näher liegt indes das Ende der ältesten „Tigre“ der Reihe E 633, die – anders als die weiterentwickelten E 652 – im Zuge der beschlossenen Verjüngungskur von Mercitalia Rail alsbald aus dem Bestand ausscheiden werden, gegebenenfalls noch im Laufe des Jahres 2018. Dankenswerterweise ließen sich im Laufe des Nachmittags gleich zwei der zu diesem Zeitpunkt nur noch etwa zwanzig im Einsatz stehenden Maschinen am Giovi blicken. Bei der E 633 237, die den Papier-Ganzzug MRS 56328 (Porcari - Chiasso) am Haken hatte, habe ich versucht, im Nachhinein mittels Photoshop ein paar allzu auffällige Graffiti zu entfernen, ohne den typischen „Used Look“ italienischer Güterzugloks komplett zu verbergen. ;)

Zuletzt bearbeitet am 24.03.19, 18:16

Datum: 28.04.2017 Ort: Mignanego [info] Land: Europa: Italien
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Der Mann mit der eisernen Maske
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 03.12.17, 12:27
Um kaum einen historischen Strafgefangenen ranken sich wohl so viele Gerüchte, wie um den "Mann mit der eisernen Maske", dessen Identität bis heute nicht annähernd geklärt ist. Spätestens Alexandre Dumas verschaffte dem Mysterium mit seinem Abenteurroman "Le Vicomte de Bragelonne" Weltruhm.

Als belegt gilt hingegen, dass der Staatsgefangene des Sonnenkönigs Ludwig XIV. zwischen 1681 und 1687 in der Festung Exilles interniert war. Eben jene Festung auf einem Felssporn zwischen Grajischen und Cottischen Alpen im piemontesischen Val di Susa ist das markante Bauwerk, das sich dem Betrachter zeigt, wenn er den Blick vom Tunnelportal oberhalb des ehemaligen Haltepunkts von Exilles nach links ins Tal schweifen lässt...

Überragt wird die herbstliche Szene vom 3538 Meter hohen Rocciamelone, der sich im Hintergrund aus Dunst und Smog der nahen Großstadt Turin schält. Aufgrund des großen Höhenunterschieds zwischen Berg und Tal galt er früher (fälschlicherweise) als höchster Berg der Alpen.

Und was bewegt sich da eigentlich auf den Gleisen...? E 652 091 von Mercitalia Rail, wie sich die FS-Gütertochter seit 1.1.2017 nennt, erklimmt mit dem freitäglichen Holz-Leerzug MRI 49306 (Cuneo - Modane) die Fréjus-Bergstrecke hin zum Mont-Cenis-Tunnel.

Datum: 13.10.2017 Ort: Exilles [info] Land: Europa: Italien
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Freienfeld - Campo di Trens
geschrieben von: Dispolok_E189 (367) am: 28.04.17, 14:15
Freienfeld oder auch Campo di Trens an der Brennerbahn war schon oft ein Ziel meiner Ausflüge. Letztes Jahr wurden im südlichen Bereich des ehemaligen Bahnhofes die Gleisanlagen weitestgehend zurück gebaut. Lediglich die beiden Hauptgleise und ein Stück Verladerampe wurden verschont. Dies führte auch dazu, dass der Bahnhof zur Haltestelle herunter gestuft wurde. Nicht nur die Gleise sondern auch der Bewuchs entlang der Strecke wurde komplett entfernt, sodass dieser Blick nun auf die Bahnstrecke möglich ist.

Am 22.04.2017 war es den ganzen Tag über fast wolkenlos, nur am Abend kamen größere Wolken ins Südtiroler Land. Dies führte allerdings auch dazu, dass so mancher Zug leider im Schatten an mir vorbei fuhr. Als 412 006 und eine weitere 412er samt Paneuropa / Terratrens Klv gegen 16:45 Uhr kamen, waren die Wolken noch ein gutes Stück von der Sonne entfernt.

Datum: 22.04.2017 Ort: Freienfeld / Campo di Trens [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-E412 Fahrzeugeinsteller: Mercitalia Rail
Kategorie: Zug schräg von vorn
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