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[FR] Eine Loireschleife weiter (2002)
geschrieben von: Jochen Schüler (104) am: 29.03.23, 22:31
Den erfolgreichen Fototag 16.06.2002 [www.drehscheibe-online.de] und [www.drehscheibe-online.de] beschlossen wir in der Gegend von Le Puy. So waren am nächsten Morgen auf dem Bahnhof und dort stand ein Locotracteur, Y 8349, vor einem Bauzug in Richtung St Etienne. Also schnell zum Fahrdienstleiter, dort wie immer mit Handschlag begrüßt, erfuhren wir, dass der Zug als 409577 in Richtung Retournac abgehen sollte.

Also fuhren wir schnell nach Lavôute-sur-Loire, um den Blick auf das Schloss Lavôute Polignac ins Motiv zu bringen. Mit der vorhandenen Festbrennweite war es schon etwas eng für Himmel und Spiegelung, aber nach einem rahmenlosen Scan hoffe ich, dass das Bild es in die Galerie schafft. Das Motiv ist ja schon gut vertreten, jedoch nur mit schnödem Neubaukram.

Und so fuhr der Zug um 8:25 in perfekter Länge bei makellosem Morgenlicht durch das Motiv. Wieder so ein Tag, der um 8:30 schon als erfolgreich abgehakt werden konnte.

Scan vom Fuji Sensia 100

Datum: 17.06.2002 Ort: Lavoûte-sur-Loire [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-Y 8000 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 15 Punkte

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Auslösen auf Gehör
geschrieben von: Julian en voyage (500) am: 19.06.22, 18:58
Ausgesprochen rar sind sie geworden, die Streckeneinsätze der SNCF-"Locotracteurs" der Reihe Y 8000. Schon seit ihrer Indienststellung waren die leistungs- und größenmäßig irgendwo zwischen den deutschen Köf III und V60 angesiedelten Loks vorwiegend in unmittelbarer Nähe der großen Personen- und Güterbahnhöfe unterwegs oder anderswo mit dem Rangiergeschäft beschäftigt. Doch gab es immer auch Streckeneinsätze mit leichten Übergabezügen. Mit dem Niedergang des Einzelwagenverkehrs und einer stetig geringer werdenden Zahl an Gleisanschlüssen sind diese immer weiter zurückgegangen und lassen sich heute - frankreichweit betrachtet - problemlos an einer Hand abzählen...

Bis ins Jahr 2021 retten konnten sich die Ausflüge auf die freie Strecke einer in Valenciennes im industriell geprägten Département Nord vorgehaltenen Lok, die von Montag bis Freitag problemlos ihr Beschäftigungsprogramm fand. Montags, mittwochs und freitags ging es zu Toyota in Onnaing, dienstags und donnerstags zunächst HLP/Lz nach Somain und von dort aus zum Logistiker SDM in Sin-le-Noble. Während mit ersterer Bedienung die Autotransportwagen für einen Ganzzug nach Italien (Chignolo Po) zusammen gesucht wurden, war Sin-le-Noble eine ganz klassische Übergabe zu einem mittelständischen Betrieb mit ein paar wenigen H-Wagen. Nur dem unermüdlichen Einsatz des Patrons der Firma, die in den 1980er Jahren - vor dem Einsetzen der unangefochtenen Herrschaft der Ganzzüge - unter anderem die Bahnlogistik des Mineralwasserabfüllers Vittel in Nordfrankreich und Belgien mit aufgebaut hat, war es wohl zu verdanken, dass sie so lang überlebt hat.

Seit dem vergangenen Fahrplanwechsel im Dezember 2021 wurde SDM allerdings überhaupt nicht mehr angefahren, weshalb man wohl leider davon ausgehen muss, dass sich auch dieses Kapitel des klassischen Bahnbetriebs nunmehr unwiderruflich geschlossen hat. Die Verkehre von Toyota in Onnaing sind zeitgleich an DB Cargo France (ex ECR) übergegangen und werden nunmehr mit einer Class 66 oder G1000 erbracht.

Im Juli 2020 bot sich für mich aber noch die Gelegenheit, die Übergabe aus Sin-le-Noble mit Y 8000er-Bespannung zu dokumentieren. Während sie im ersten Corona-Lockdown im Frühjahr desselben Jahres pausierte, war sie gerade erst seit wenigen Wochen wieder einigermaßen zuverlässig unterwegs.

Bereits auf der Rückfahrt nach Somain befand sich der 1979 abgelieferte (und mittlerweile leider ausgemusterte) Y 8082 in der ursprünglichen Arzens-Livrée mit seinen fünf H-Wagen, als ich die Fuhre nach dem Kopfmachen in Douai im ortstypischen Umfeld abpasste. Das leicht abgewirtschaftete Hinterhof-Flair findet man in der Gegend vielerorts. Für die Statistiker die harten Fakten zum Zug: FRET 422015 (Sin-le-Noble - Somain), mit den beinahe obligatorischen 90 Minuten Verfrühung.

Besonders spannend gestaltete sich mein Fotostandort auf der Brücke, die (neben Fußgängern) exklusiv dem Nahverkehrssystem Évéa - einem seltsamen Zwitter zwischen Bus und Straßenbahn, dem "Bus à haut niveau de service" - zur Überquerung der Bahngleise dient. Man hielt es bei deren Errichtung nämlich offenbar für unverzichtbar, sie mit mehr als mannshohen Einhausungen aus Holzplanken zu versehen, deren Sinn sich mir nicht erschlossen hat, die aber für das anvisierte Foto ausgesprochen hinderlich waren. Selbst unter Nutzung der Live View-Funktion war nichts mehr zu holen. Letztlich musste ich die Kamera also am ausgestreckten Arm nach oben und damit haarscharf über die oberste Holzleiste recken und auf mein Gehör vertrauen, ob der Klang hinter dem Holz denn nun zum Diesel des Locotracteurs passte, als ich den Auslöser durchdrückte. Zum Glück hat es funktioniert, das "Auslösen auf Gehör"...:)

Zuletzt bearbeitet am 19.06.22, 19:04

Datum: 21.07.2020 Ort: Sin-le-Noble [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-Y 8000 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 4 Punkte
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Neue Schienen, neuer Schotter, neuer Schnee
geschrieben von: claus_pusch (453) am: 04.12.21, 20:47
Das Herbstquartal 2021 wurde genutzt, um den Gleiskörper der elsässischen Strecke Colmar - Neuf Brisach (Volgelsheim) von Grund auf zu erneuern. Zum Zeitpunkt der Aufnahme waren diese Arbeiten bereits weit fortgeschritten. Der "locotracteur" Y8302 mit seiner erfreulich sauberen Wagengarnitur verteilt bei Sundhoffen neuen Schotter, die ersetzten Gleisjoche liegen noch am Bahndamm herum. Die Vogesenhöhen im Hintergrund wurden in der Nacht zuvor bildbereichernd mit einer Portion Neuschnee bedacht.
Die Instandsetzungsmaßnahmen, die ein Finanzvolumen von 7,8 Millionen EUR haben sollen, als Vorboten einer längerfristig ins Auge gefassten Wiederherstellung der Strecke bis Breisach deuten zu wollen, wäre vermutlich etwas sehr optimistisch; primär geht es darum, den nach wie vor nicht unerheblichen Güterverkehr zum Colmarer Rheinhafen und der dortigen Industriezone zu sichern.

Datum: 03.12.2021 Ort: Sundhoffen [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-Y 8000 Fahrzeugeinsteller: Akiem
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 7 Punkte

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Les vestiges de la Transvosgienne
geschrieben von: Julian en voyage (500) am: 03.11.21, 12:39
Folgt man von Séléstat kommend dem Tal der Flüsse Giessen und Lièpvrette in die Vogesen, begleitet einen auf der Reise ein Schienenstrang, der seine Glanzzeit längst hinter sich hat und nunmehr vollständig in Vergessenheit zu geraten droht.

Im Dezember 1864 von Sélestat zunächst bis Sainte-Marie-aux-Mines eröffnet, erfolgte erst über 70 Jahre später die Verlängerung bis nach Lesseux-Frapelle an der Strecke Straßburg - Saint-Dié. Mit der Eröffnung dieses Abschnitts, der mit dem Tunnel de Sainte-Marie-aux-Mines (6872 m) den lange Jahre über längsten Eisenbahntunnel Frankreichs umfasste, entstand am 8. August 1937 eine dritte Vogesenquerung, die unter anderem direkte Züge von Nancy über Saint-Dié nach Colmar ermöglichte.

Doch schnell hatten sich die verkehrspolitischen Prioritäten verschoben. Weitere ehrgeizige Gebirgsquerungen in unmittelbarer Nähe, von Cornimont nach Metzeral sowie von Bussang nach Wesserling an der Strecke Mulhouse - Kruth, wurden gar nicht erst realisiert, obwohl teilweise bereits mit ihrem Bau begonnen worden war. So kam es im Jahr 1973 auch zur Stilllegung der Verlängerung "unserer" Strecke nach Lesseux - Frapelle, damit der Tunnel zukünftig dem Straßenverkehr dienen konnte. Eine Funktion, die er noch heute erfüllt.

Der Nimbus der durchgehenden "Ligne transvosgienne" war also nach wenigen Jahrzehnten verschwunden und mit der jetzt wieder auf Sélestat - Sainte-Marie-aux-Mines begrenzten Stichstrecke ging es zügig bergab: Januar 1980 Verlagerung des Personenverkehrs auf die Straße, zehn Jahre später Einstellung des Güter- und damit des Gesamtverkehrs zwischen Bois-l'Abbesse und Sainte-Marie, Abbau und Umwandlung in einen Fahrradweg.

Noch bis ins Jahr 2017 durchgehalten hat einzig das Reststück von Sélestat bis zur Zone Industrielle in Bois-l'Abbesse kurz hinter dem Bahnhof La Vancelle, wo bis zuletzt der Hygieneartikelhersteller Hartmann für ein regelmäßiges Verkehrsaufkommen sorgte. Für den Eisenbahnfreund ein besonderes Schmankerl war bis Ende 2012 der Einsatz eines Locotracteurs für die Bedienung, schon damals ein Anachronismus, der in den letzten Jahren zugunsten der BB 75000 (zuerst noch von SNCF Fret, dann vom privaten EVU Sécurail) aufgegeben wurde. Wie so oft waren es gravierende Oberbaumängel infolge unzureichenden Streckenunterhalts, die Anfang 2018 zur finalen Stilllegung führten. Auf eine Finanzierung der etwaigen Sanierung konnten sich die beteiligten Akteure leider nicht einigen. Dem Vernehmen nach knüpfte SNCF Réseau diese an die Bedingung, dass der Kunde die volle Summe allein aufbringt...

Als ich am 20. September 2012 erst- und leider auch letztmals zu Betriebszeiten vor Ort war, ahnte ich davon noch nichts und erfreute mich am orangefarbenen Y 8083, der mit drei für den Hartmann-Standort in Belleville-sur-Saône bestimmten Schiebewandwagen als FRET 432215 (La Vancelle - Sélestat) bei Val-de-Villé unterwegs war. Im Hintergrund erheben sich die schon leicht "angeherbstelten" Vogesen mit dem 856 Meter hohen Altenberg, der am auf seiner Spitze errichteten Sendeturm für das Fernsehen leicht erkennbar ist.

Datum: 20.09.2012 Ort: Val-de-Villé [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-Y 8000 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 5 Punkte

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Seltener Ausflug
geschrieben von: Julian en voyage (500) am: 09.12.12, 15:33
Schon seit ihrer Indienststellung waren die "Locotracteurs" der Reihen Y 8000 und Y 8400 vorwiegend in unmittelbarer Nähe der großen Personen- und Güterbahnhöfe unterwegs oder anderswo mit dem Rangiergeschäft beschäftigt, doch gab es immer auch Streckeneinsätze mit leichten Übergabezügen. Mit dem Niedergang des Einzelwagenverkehrs und einer stetig geringer werdenden Zahl an Gleisanschlüssen - es kommt einem alles seltsam vertraut vor - sind diese mit der Zeit zur absoluten Rarität geworden, was sich durch die Lieferung neuer und leistungsfähiger Dieselloks in den letzten Jahren noch weiter verstärkt hat...

Eines der letzten Refugien für die Zweiachser ist dabei die Reststrecke von Sélestat nach La Vancelle im Elsass, die einst mittels eines heute dem Straßenverkehr gewidmeten Tunnels weiter nach Saint-Dié führte und nur noch einmal werktäglich befahren wird, um die Firma Hartmann am derzeitigen Endbahnhof zu bedienen.

Am frühen Morgen des 20. September 2012 wartete ich in den feuchten Wiesen am Rand der dicht befahrenen Route nationale 59 auf die Dinge, die da kommen sollten. Eigentlich kein gemütlicher Ort, um seine freie Zeit zu verbringen, aber die Fotostellen entlang der wenige Kilometer langen Strecke sind eben nicht so zahlreich...
Im spätest möglichen Zeitfenster kam dann schließlich wie erhofft, die immerhin etwa 160 Kilometer lange Anreise sollte sich also gelohnt haben, der FRET 432214 (Sélestat - La Vancelle) um die Kurve. Mit seinen drei Wagen hinter dem noch orangefarbenen Y 8083 des STF Thionville passte der Zug auch genau in den gewählten Ausschnitt unterhalb der Burgruinen Ortenbourg und Ramstein. Dabei war er, SNCF-typisch, in sehr flotter Fahrt und ordentlich schaukelnd unterwegs, für einen Deutschen doch immer wieder ungewohnt. ;)

Zuletzt bearbeitet am 01.04.23, 17:52

Datum: 20.09.2012 Ort: Val-de-Villé [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-Y 8000 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 3 Punkte
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