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Idylle sur la Moselle
geschrieben von: Volker Blees (67) am: 07.01.24, 12:02
Bei "Mosel" und "Eisenbahn" werden die meisten DSO-Galerie-Besuchenden wohl als erstes an liebliche Ortschaften und steile Weinberge zwischen Pünderich und Koblenz denken, garniert mit einer 181 vor einem IC oder einer 151-DT vor einem Erzzug. Aber auch in Frankreich, wo die Mosel mehr als Hälfte ihrer Gesamtlänge verläuft, begegnen sich Fluss und Bahn an einigen Stellen.

Die - von der Quelle her gesehen - zweite noch in Betrieb befindliche Bahn-Moselquerung verbindet Pont-Saint-Vincent mit Neuves Maisons im Zuge der seit 2018 im Mittelabschnitt stillgelegten zweigleisigen Hauptstrecke (Culmont-Chalindrey -) Merrey - Vittel - Nancy. Zugleich endet hier, in Neuves Maisons, der schiffbare Teil der Mosel, wobei die Schiffe aber nicht den im Bild sichtbaren Lauf nutzen, sondern den linkerhand hinter Büschen verborgenen Moselkanal.

Immerhin 19 Zugpaare verkehren in einer Art Vorortverkehr zwischen Nancy und Pont-Saint-Vincent. Von der benachbarten Straßenbrücke aus gibt die Moselbrücke (, die, wie Julian bereits gezeigt hat, auch von der anderen Seite her attraktiv wirkt) ein idyllisches Bild ab, als sonntagnachmittags ein dreiteiliger AGC Pont-Saint-Vincent gen Nancy verlässt.

Datum: 20.08.2023 Ort: Pont-Saint-Vincent [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 3 Punkte

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A plat ventre dans la neige
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 04.01.24, 16:17
Bäuchlings im Schnee lag ich für diese Aufnahme, um den weiten Blick über die Jura-Landschaft mit glitzernder Schneeauflage und dem Licht-und-Schatten-Spiel, das der nahe Waldrand auf die Weide in ihrem winterlichen Kleid warf, einfangen zu können. Aber es war - so die einhellige Einschätzung von Fotokumpel Matthias und mir - die einzige Möglichkeit, eine unattraktive landwirtschaftliche Halle auszublenden und zugleich einen sauberen Bildabschluss zu setzen. Da mussten wir jetzt also durch, ganz nach dem Motto "Nur die Harten kommen in den Garten". Hosen und Anorak sollten in der Sonne, die an diesem wunderschönen Wintertag vom Himmel strahlte, schnell wieder getrocknet sein...

Dankenswerterweise weitaus pünktlicher als der "Picasso"-Triebwagen, wegen dem wir alle eigentlich an die "Ligne des Horlogers" - die "Uhrmacherlinie" - gekommen waren, erlöste uns hier der AGC im Design der alten Région Franche-Comté als TER 18109 (Besançon - Morteau), der sich oberhalb der kleinen Kirche von Les Combes im Weiler La Colombière gemächlich seinem Zielbahnhof näherte. Der Scheitelpunkt im Wald bei Gilley war bereits passiert, als die Zeiger des lokaltypischen "Clocher comtois" langsam der Elf entgegen tickten.

Hinweis für etwaige "Nachahmungstäter": Die unterhalb des Gleises stehenden Nadelbäume, die schon vor knapp zwei Jahren dem VT gefährlich nahe kamen, dürften eine Wiederholung dieses Blickwinkels aktuell unmöglich machen.

Datum: 15.01.2022 Ort: Colombière [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 7 Punkte

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Après l'orage
geschrieben von: Volker Blees (67) am: 01.10.23, 11:00
Am nördlichen Rand des Massif Central verläuft die eingleisige Bahnstrecke Gannat - Commentry, die heute verkehrlich zur Verbindung von Clermont-Ferrand nach Montluçon zählt. Unter Eisenbahnfreunden bekannt ist sie vor allem durch ihre vier ebenso imposanten wie filigranen stählernen Viadukte, von denen bereits einige Bilder hier in der Galerie vetreten sind.

Im August 2016 wollte ich mir auf der Fahrt von Montluçon in Richtung Vichy eigentlich den Viaduc de Bellon fotografisch vornehmen, doch zog mit dunklen Wolken ein Gewitter auf und verleidete mir das Warten auf einen der nur 16 Züge, die hier verkehren. Beim Weiterfahren tat sich überraschend ein Wolkenloch auf, so dass ich Gelegenheit bekam zu beweisen, dass es entlang der Strecke auch abseits der Viadukte nette, wenngleich längst nicht so spektakuläre Motive gibt.


Bildmanipulation: Stromleitung gekappt und Fotografenschatten unkenntlich gemacht

Zuletzt bearbeitet am 05.10.23, 17:13

Datum: 22.08.2016 Ort: Coutansouze [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 6 Punkte
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Sous une fine couche de neige
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 28.01.23, 19:52
Mitte Januar sorgten Temperaturen unterhalb der Nullgradmarke und leichte Niederschläge auch in den Vogesen für eine dünne Schneeschicht bis in mittlere Lagen, also auch in greifbarer Nähe der Bahnstrecken. Als am vergangenen Samstag, dem 21. Januar 2023, dann wenigstens für ein paar Stunden die Sonne durchbrach, galt es auf dem schmalen Grat zwischen schöner Ausleuchtung und langsam wegtauendem Schnee zu wandeln.

Während sich im Tal rund um Saint-Dié schon eine "Kuhflecken-Landschaft" breit machte, hing kurz vor der Einfahrt in den Tunnel de Vanémont 1 am Vormittag sogar noch ein bisschen Schnee auf den Bäumen, wenn auch weitaus weniger, als ein Stück weiter nördlich im Pfälzer Wald. Unweit des Scheitelpunkts der Ende 2021 reaktivierten Strecke nach Épinal, die seit Inkrafttreten des Winterfahrplans 2018/19 wegen maroden Oberbaus eingestellt war, befinden wir uns hier auf ziemlich genau 500 Metern über dem Meer.

Der als TER 831910 (Strasbourg - Épinal) verkehrende X 76660 passte genau in eine der spärlichen Lücken, in denen im Januar in der waldreichen Gegend die Sonne ihren Weg zwischen den Baumwipfeln hindurch findet.

Einladen möchte ich an dieser Stelle zu einem Vergleich mit dem sehenswerten, bereits in der Galerie enthaltenen Foto von User "fers à repasser", das an selber Stelle entstanden ist [www.drehscheibe-online.de] . Nicht nur die Jahreszeit ist eine andere, sondern vieles mehr hat sich in knapp 30 Jahren verändert. Angefangen beim Fahrzeugeinsatz über die längst demontierte Telegrafenleitung bis hin zu deutlichen Unterschieden in der Vegetation. Während man die Straßenböschung rechts erst kürzlich gerodet hat, sind die Nadelbäume und anderen Gehölze links des Gleises prächtig gediehen, sodass der Blick ins Tal dem Betrachter heute verborgen bleibt...

Zuletzt bearbeitet am 28.01.23, 20:59

Datum: 21.01.2023 Ort: Corcieux-Vanémont [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 8 Punkte

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Etwas "klack-klack" in der Stille
geschrieben von: Biebermühlbahner (201) am: 22.01.23, 16:38
In den Vogesen herrscht vielerorts eine richtige Ruhe - bis auf die ein paar zwitschernde Vögel und knackende Äste, auf die man tritt, hört man meist gar nichts. Wenn etwas Wind geht rauschen die Wälder recht angenehm, für etwas Erholung abseits der städtischen Gegenden sind das sehr wilkommene Umstände. Wenn man sich in die Nähe der Bahnlinie von Strasbourg nach St. Dié begibt, kommt aber in gewissen Abständen etwas "Musik" hinzu: Das ziemlich rhythmische und für französische Nebenbahnen charakteristische "Klackern" der unverschweißten Schienenstöße. Und genau das und nichts anderes war es, was im Vorfeld dieser Aufnahme zu hören war, ehe X 76559 auf dem Weg von Strasbourg nach St. Dié um die Ecke bog. Gleich taucht er in den Lubine-Tunnel ein, über dessen Portal ich einsam im Walde stand. Die rötlichen Töne verraten die Wetterumstände: Es lag ordentlich Saharastaub in der Luft (und auf den Dächern der Züge).

Datum: 26.03.2022 Ort: Lubine [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 10 Punkte

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Abendlicher Triebwagen im Elsass
geschrieben von: Andreas (KBS720) (342) am: 10.01.23, 13:48
Im Rahmen einer Elsasstour verliefen wir uns am Abend des 29. Juni 2018 an den Haltepunkt des Örtchens Bourg-Bruche. Eigentlich war das Ziel dieser Tour ja die BB 67000, aber einen AGC kann man auch immer mitnehmen. So wanderte 76643 als TER31830 (Strasbourg - Saales) an diesem beschaulichen Fleckchen Erde auf den Chip.

Datum: 29.06.2018 Ort: Bourg-Bruche [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 5 Punkte
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Das könnte eine Zugkreuzung sein...
geschrieben von: claus_pusch (453) am: 22.12.22, 22:52
...ist es aber nicht wirklich: die Station Barr an der elsässischen "Ligne du Piémont" Molsheim-Sélestat ist End- bzw. Ausgangsbahnhof der meisten Zugfahrten von oder nach Straßburg. Nur alle ein bis zwei Stunden fahren die Triebwagen weiter bis zum Anschlussbahnhof Sélestat. Hier wartet der SNCF-AGC am Hausbahnsteig die Ankunft des Schwesterfahrzeugs als TER 831724 Strasbourg-Barr ab, bis er sich als TER 831729 auf die Reise in die entgegengesetzte Richtung macht.
Barr wurde 1864 von Molsheim her durch eine als Vicinalbahn errichtete Nebenstrecke erreicht. Als diese Stichbahn 1877 zur Hauptbahn ausgebaut und nach Sélestat verlängert wurde, erhielt der Ort einen neuen Bahnhof, an dem eines der bei den Reichseisenbahnen Elsass-Lothringen beliebten Empfangsgebäude im Donjon-Stil errichtet wurde. Außerdem befand sich hier eine kleine Lokstation; der schöne Lokschuppen, der am rechten Bildrand auszumachen ist, wird heute von einem Handwerksbetrieb genutzt.

Datum: 21.09.2022 Ort: Barr [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 2 Punkte
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Rustikaler Haltepunkt
geschrieben von: Jens Naber (489) am: 12.12.22, 18:49
Ziemlich rustikal und ein ganzes Stück von der namensgebenden Ortschaft entfernt präsentierte sich der Haltepunkt von Raves im April 2018. „Damals“ befand sich die Strecke Saint-Dié – Saales in einem ziemlich schlechten Zustand mit einem typisch französischen Zugangebot: Werktags ein Zugpaar pro Tag, am Wochenende gab es immerhin drei Fahrten pro Richtung. Der erste Zug des Tages war an Samstagen der TER 831843 nach Strasbourg, der an einem sonnigen Frühlingstag ohne Halt und mit Höchstgeschwindigkeit (= 40 km/h) durch den Haltepunkt rumpelt. Ein paar Wochen später begannen dringend notwendige Sanierungsarbeiten, um das Angebot wieder hochfahren zu können. Zeitgleich wurde dieser Haltepunkt jedoch endgültig geschlossen – im April 2018 wurde noch gehalten, wenn auch nur ein Mal am Tag...

Datum: 21.04.2018 Ort: Raves-Ban-de-Laveline [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 4 Punkte
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Was ist historisch? Was ist nur alt?
geschrieben von: claus_pusch (453) am: 28.10.22, 19:35
Wenn man die Wikipedia-Artikel zur elsässischen Kleinstadt Dambach-la-Ville aufruft, gewinnt man den Eindruck, dass dieser nahe Sélestat gelegene Ort vor historischer Bausubstanz geradezu strotzt. Das Bauwerk, das einem vor Ort als erstes ins Auge springt, nämlich die Kirche Saint-Etienne mit ihrem hohen Turm, wird aber gar nicht oder nur unter Ferner-liefen erwähnt. 1865 erbaut, ist sie vermutlich nicht alt genug, um im Vergleich zu den anderen architektonischen Sehenswürdigkeiten von Dambach mit dem Etikett "historisch" ausgezeichnet zu werden.
Definitiv nicht historisch ist der AGC X76652, der als TER 831718 Strasbourg-Molsheim-Sélestat vor der Kulisse von Dambach auf dem Weg nach Scherwiller ist. Aber alt sieht er schon aus, mit seinen zahlreichen Lackschäden an der Triebwagenfront - ein nicht seltener Schönheitsfehler an den im Elsass eingesetzten AGC. Einige Jahrzehnte vor dieser Aufnahme stand ich schon einmal an dieser Stelle, die sich nur am späteren Vormittag befriedigend umsetzen lässt. Damals fuhren noch RRR-Wendezüge vorbei - eigentlich eine feine Sache, wenn die Lok nicht immer am nördlichen und damit 'falschen' Ende gehangen hätte.

Datum: 21.09.2022 Ort: Dambach-la-Ville [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Ein Suchbild aus dem Elsass
geschrieben von: claus_pusch (453) am: 20.09.22, 22:17
Fotos mit viel Landschaft und wenig Bahn stoßen in der Galerie erfahrungsgemäß auf geteiltes Echo. Nachdem ich mich diesbezüglich seit Längerem zurückgehalten habe, möchte ich hiermit mal wieder ein Bild dieser Kategorie vorschlagen. Es entstand im oberen, von der Fecht durchflossenen Abschnitt des elsässischen Münstertals, der früher auch als 'Großtal' bekannt war, in Abgrenzung zum benachbarten 'Kleintal', durch das die Petite Fecht fließt. Das 'Großtal', das seit 1893 eisenbahnmäßig durch den Streckenabschnitt Munster-Metzeral der Nebenbahn von Colmar erschlossen wird, ist verhältnismäßig dicht besiedelt, die einzelnen Ortschaften gehen teilweise unmerklich ineinander über, und dementsprechend häufig haben die TER-Triebwagen daher Anlass zum Anhalten. Wer genau hinsieht, entdeckt den blauen AGC, der vor kurzem als TER 831515 den Bahnhof von Muhlbach bedient hat und in wenigen Augenblicken seinen nächsten Halt in Breitenbach erreichen wird. (Klar, eine rot-beige Caravelle wäre besser sichtbar, aber die Zeiten, in denen diese Triebwagen zwischen Colmar und Metzeral das Regiment führten, sind lange vorbei, und damals habe ich diese Art von Foto noch nicht gemacht...) Auf dem Höhenzug hinter Muhlbach erkennt man vereinzelt Gebäude, die zum Weiler Le Gaschney gehören, sowie den baumfreien, als Hochweide und dem Wintersport dienenden Gipfel des 1289 m hohen Petit Hohneck.

Datum: 01.10.2021 Ort: Muhlbach [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 4 Punkte

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Es rollt wieder was im Tal des Neuné
geschrieben von: claus_pusch (453) am: 13.09.22, 20:32
...durch das die lothringische Bahnstrecke (Epinal -) Arches - Saint-Dié-des-Vosges führt. Diese einst sogar zweigleisige Linie in den Vogesen war im Dezember 2018 wegen Oberbaumängeln und Tunnelschäden außer Betrieb genommen worden, und es sah nicht danach aus, als sollten hier so bald wieder Züge verkehren. Dann ging es aber - im Gegensatz zu anderen "vorläufig" geschlossenen Bahnen in der Region Grand-Est - doch erstaunlich schnell: man nahm Geld in die Hand (21 Mio. Euro - dixit Wikipedia), ertüchtigte die Infrastruktur, und im Dezember 2021 konnten wieder TER-Triebwagen über die Strecke rollen, sogar mehr als je zuvor. Allerdings hat man bei der Wiederinbetriebnahme den Begriff TER (Transport Express Régional) sehr wörtlich ausgelegt, denn auf der 49 km langen Strecke wurden alle Zwischenhalte (außer Bruyères) aufgelassen, auch jene, die verhältmäßig große Orte bedienten (wie Saint-Léonard und Docelles-Cheniménil). So brettert denn auch AGC X76516 als TER 835854 Saint-Dié - Epinal ohne störende Zwischenstops, aber wegen der vielen unbeschrankten Bahnübergänge fleißig pfeifend bei dem zu Biffontaine gehörenden Weiler L'Epaxe dem nächsten Halt in Bruyères entgegen. Die Ästhetik des Triebwagens ist (wie leider bei vielen AGC beiderseits der Vogesen) durch Lackschäden an der Front etwas in Mitleidenschaft gezogen.

Datum: 12.09.2022 Ort: Biffontaine [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 3 Punkte
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Un schtroumpf à la montagne
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 07.06.22, 20:05
Die große Gebietsreform des Jahres 2016, die die vormals 22 französischen Regionen zu nur noch 13, teils nicht gerade beliebten (Groß-)Regionen verschmolzen hat, führte mit etwas zeitlichem Versatz auch zu sichtbaren Änderungen im TER-Verkehr. Neben der Bildung neuer Fahrzeugpools innerhalb der frisch geschaffenen Regionen hat mittlerweile auch praktisch überall ein neues Farbschema Einzug gehalten, mal mehr mal weniger stark an Bestehendem orientiert. Ziemlich experimentierfreudig war man in der Région AURA (Auvergne-Rhône-Alpes), wo die Triebwagenflotte in den letzten rund zwei Jahren kontinuierlich in ein auffälliges Hellblau getaucht wurde. Man könnte es auch schlumpfblau nennen. Jedenfalls scheiden sich daran auch und gerade bei den Fotografen die Geister. Immerhin: An landschaftsbetonten Motiven hebt es sich wirklich gut ab!

Über die altehrwürdige Cevennenbahn kommen die "Schlümpfe" auch bis weit in den Süden, zeichnet doch bei zwei der drei über die Gesamtstrecke von Clermont-Ferrand bis Nîmes verkehrenden Zugpaaren die Région AURA für die Fahrzeugstellung verantwortlich. Nur der ehemalige "Cévenol" fällt in den Aufgabenbereich der Occitanie, kommt also in rot daher.

Während das ein oder andere alte Bruchsteinhaus in den südlichen Cevennen durchaus an die Größe eines Schlumpfes angepasst scheint, hat der mächtige Viaduc de Chamborigaud rein gar keine schlumpfigen Dimensionen. Über die bis zu 46 Meter hohen Rundbögen des 1865 - 1867 errichteten Bauwerks schwingt sich der Schienenstrang einmal quer über das Tal und eröffnet dabei eigentlich zu jeder Tageszeit neue Perspektiven.

Am Morgen des 19. September 2021 blickte ich aus nordöstlicher Richtung von weit oben am Hang auf den Viadukt hinab, als ein unerkannt gebliebener AGC als TER 873990 (Nîmes - Clermont-Ferrand) vorbei brummte - In schlumpfblau selbstverständlich. Am Berghang im Hintergrund - kurz vor der herannahenden Wolkenfront gerade noch von der Sonne erfasst - ist das Château de Crouzas im gleichnamigen Weiler mit seinen kleinen Türmchen erkennbar. [informations-documents.com]

Datum: 19.09.2021 Ort: Chamborigaud [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 15 Punkte

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Im nordfranzösischen Flachland ...
geschrieben von: Po12 (64) am: 01.03.22, 22:35
... zwischen Calais und Dunkerque ist jedes vertikale Element entlang der Bahn willkommen. Die Strecke ist quasi bretteben, mit Meereshöhen zwischen 3 und 6 Metern.

Obwohl der Halt in Pont d'Oye schon länger aufgelassen ist, hat das Empfangsgebäude überlebt und ist bewohnt. Als am 17. Dezember 2011 der X 76718 als TER 44619 von Dunkerque nach Calais unterwegs war, lag die Elektrifizierung noch in der Zukunft; zwischenzeitlich ist das Bild um einige Fahrleitungsmasten "bereichert".

Datum: 17.12.2011 Ort: Pont d'Oye [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 0 Punkte
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Hiver dans le Saugeais
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 30.01.22, 16:16 sternsternstern Top 3 der Woche vom 13.02.22
In den Höhenlagen des Juras brachte die Hochdruckwetterlage der letzten Wochen das, was man sich vom Winter in der "Kältekammer Frankreichs" verspricht: Sonne, Schnee und (teilweise) knackige Minusgrade. So stand ich am Morgen des 15. Januar 2022 pünktlich zum Sonnenaufgang bei Gilley bereit, um TER 18108 (Morteau - Besançon) in der von einem weißen Mantel überzogenen Landschaft des Saugeais festzuhalten. Jenem Landstrich am Oberlauf des Doubs, wo 1947 ein scherzhafter Disput zwischen dem damaligen Präfekten des Départements, Louis Ottaviani, und einem örtlichen Gastwirt, Georges Pourchet, zur Ausrufung der Mikronation der freien "République du Saugeais" führte, die bis heute in folkloristischer Form fortgeführt wird, Nationalhymne, eigenen Fernsehsender und selbstredend eine Präsidentin - ihrerseits Nachfahrin des besagten Gastwirts - inklusive...;)

Vor den im Gegenlicht leuchtenden Nebelbänken, die über dem Hochplateau waberten, brummte anstelle der sonst auf der "Ligne des Horlogers" üblichen X 73500 wie so oft in letzter Zeit ein AGC vorbei. Auslöser ist die nach wie vor andauernde baubedingte Sperrung des grenzüberschreitenden Abschnitts von Morteau bis Le Locle, die den Einsatz CH-tauglicher Fahrzeuge entbehrlich macht, sodass noch bis voraussichtlich März der Gesamtverkehr mit den X 76500 bestritten wird. Eine nette Abwechslung, auch wenn mir die "Baleines" optisch eigentlich besser gefallen!

Hauptsächliches Fotoziel war an diesem Tag ohnehin ein ganz anderes Fahrzeug, das sich allerdings erst ein paar Stunden später blicken lassen sollte... Coming soon! :)

Datum: 15.01.2022 Ort: Gilley [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 36 Punkte

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Wihr-au-Val-Soultzbach-les-Bains
geschrieben von: claus_pusch (453) am: 05.01.22, 13:20
Ja, so lang und reich an Bindestrichen ist der Name des Haltepunkts, den der SNCF-AGC soeben als TER 831534 Colmar-Metzeral bedient hat, tatsächlich. Früher gab es hier noch ein Ausweich- und ein Ladegleis, an dessen Stelle heute Bahnpendler bahnsteignah parken können (was am Tag meines Besuchs aber kaum genutzt wurde). Im Hintergrund erkennt man den Winzerort Walbach, der - analog zu Soultzbach und Wihr-au-Val - auch über einen ziemlich ortsfernen Hp an der Münstertalbahn verfügt, sowie auf der Höhe einige Häuser der (einstigen) Sommerfrische Trois-Epis.

Datum: 22.10.2021 Ort: Soultzbach-les-Bains [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 7 Punkte

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Wählerische Wiederkäuer
geschrieben von: claus_pusch (453) am: 01.11.21, 11:40
Am Hasenberg im elsässischen Griesbach gibt es eine unbewaldete Fläche, die in den Sommermonaten regelmäßig mit Milchvieh beweidet wird. Nun sind Kühe aber keine Ziegen und fressen beileibe nicht alles, was ihnen vors Maul gerät. Vor allem um Hochwachsendes, Stacheliges und Hartes machen sie einen weiten Bogen. Dementsprechend verwildert sieht die Weide im Vordergrund aus, während unten ein AGC als TER 831546 Colmar-Metzeral zwischen den Stationen von Soultzbach-les-Bains und Gunsbach-Griesbach durchs Tal rollt. Im Hintergrund sind Wihr-au-Val und Walbach zu erkennen, die letzten vom Weinbau geprägten Gemeinden im Münstertal.

Datum: 22.10.2021 Ort: Griesbach-au-Val [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 4 Punkte

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Licht und Schatten
geschrieben von: claus_pusch (453) am: 23.10.21, 23:09
...sind willkommene Zutaten für das 'letzte Bild' eines Fototages. Beides war noch ausreichend vorhanden, als AGC X76530 als TER831547 Metzeral-Colmar durch die Reben zwischen Turckheim und Logelbach fuhr. Diese Nebenbahn weist einen für französischen Verhältnisse ziemlich dichten Fahrplan auf. Ein Grund dafür ist, dass um die Jahrtausendwende versucht wurde, möglichst viel Schülerverkehr auf die Schiene zu holen, wofür sogar zwei neue Haltepunkte in unmittelbarer Nähe zu großen Schulen errichtet wurden. Eine davon ist das hinter dem Triebwagen erkennbare, nach Lazarus von Schwendi (einem für den Oberrheinraum wichtigen Staatsmann des 16. Jahrhunderts) benannte Schulzentrum, für das man den am linken Bildrand zu erahnenden Hp Ingersheim-Cité-Scolaire eingerichtet hat. Oben am schon beschatteten Hang ist die Siedlung Hunabuhl zu erkennen, die zwischen 1899 und 1937 durch die elektrische Bergbahn Turckheim - Trois-Epis bedient wurde.

Datum: 22.10.2021 Ort: Logelbach [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 14 Punkte

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Où es-tu soleil?
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 20.10.21, 17:49 sternsternstern Top 3 der Woche vom 31.10.21
Am vergangenen Wochenende, 16./17. Oktober 2021, bescherte das Hochdruckgebiet Philine dem deutschen Südwesten und den angrenzenden Regionen Ostfrankreichs zwar ruhiges Herbstwetter. Mit der Sonne war das aber schon eine ganz andere Geschichte... Entlang des Oberrheins hatte sich, wie allzu oft, massiv ausufernder Hochnebel gebildet, der jegliche Fotoambitionen im Keim erstickte. Und auch ansonsten macht ein Sonntagsausflug unter der trüben Dunstglocke doch nicht so richtig Spaß. Also musste irgendwie an Höhe gewonnen werden, um möglicherweise doch ein paar Sonnenstrahlen abzubekommen. Da zumindest ein bisschen Eisenbahn dabei sein sollte, war die Auswahl an möglichen Zielen naturgemäß recht begrenzt, sodass ich mich letztlich an die Strecke Straßburg - Saint-Dié aufmachte, wo ich mir auf immerhin rund 550 Metern Höhe noch am ehesten Chancen auf Sonne ausrechnete!

Tja, was soll ich sagen: Der (Hoch-)Nebel war am Sonntag ungewöhnlich stark ausgeprägt und trotz einiger marginal hellerer Momente legte ich die gesamte Strecke bis zum Col de Saales letztlich in der Düsternis zurück. Ganz oben dann aber ein wunderbares Spektakel, als die Morgensonne durch den Nebel brach und bei klirrender Kälte um den Gefrierpunkt frische Vogesenwaldluft geschnuppert werden konnte! Leider beschränkte sich das vorerst aber wirklich auf ein winziges Nebelloch in Saales selbst. Schon wenige Kilometer weiter, wo sich die Strecke in Richtung Saint-Dié herabzuwinden beginnt, stocherte ich wieder im tristen Grau. Aber auf der Waldwegbrücke unweit des Weilers Le Houssot wollte ich dennoch bis zur nächsten Zugfahrt warten, denn irgendwie schien mir weit oben doch ein schwacher Schimmer über dem Nebel zu liegen. Ohnehin ist es - mitten im Wald gelegen - ein wunderbarer Platz zum Verweilen.

Der Nebel machte es spannend, aber rechtzeitig zum TER 831861 (Saint-Dié - Strasbourg) gab er den Blick ein Stück weit frei und zog sich vornehm in den Hintergrund zurück. Was wollte ich - in Kombination mit den Herbstfarben - mehr...? Nach diesem Auftakt blieb ich dann den ganzen Tag über im Umkreis weniger Kilometer, wo neben dem sonntags dünnen Bahnverkehr auch zahllose Wanderrouten entdeckt werden wollen. :)

Datum: 17.10.2021 Ort: Le Houssot [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 30 Punkte

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Frühaufstehen zwecklos
geschrieben von: claus_pusch (453) am: 15.10.21, 23:30
Ende September braucht die Sonne im elsässischen Münstertal schon Zeit, um sich über die Vogesenhänge zu kämpfen, und so war die Wiese in Griesbach, die Jens auf diesem Bild aus ganz anderer Perspektive in Szene gesetzt hat, um kurz nach 8 Uhr die erste Stelle im mittleren Abschnitt der Strecke Colmar-Metzeral, an der ein Sonnenbild gelingen konnte. Es zeigt AGC X76533 als TER 831509, der gerade das Stadtgebiet von Munster hinter sich lässt. Im Hintergrund sind links die Gipfel des Petit Hohneck und des Hohneck (1363 m) mit ihren bewuchsfreien Hochweiden zu erkennen sowie rechts der Gazon-du-Faing, der dem Tal eine felsige, von Gletschern geformte Flanke zeigt. Dazwischen liegt auf 1139 m Höhe der Schlucht-Pass; dieser war zwischen 1907 und 1915 von Munster aus mit einer elektrischen, teils mit Zahnstange ausgestatteten Schmalspurbahn erreichbar - vermutlich die Strecke öffentlichen Verkehrs mit der kürzesten Betriebsdauer im gesamten Elsass.

Datum: 24.09.2021 Ort: Griesbach-au-Val [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 2 Punkte
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Thann oder: Die Illusion vom perfekten Bild
geschrieben von: claus_pusch (453) am: 29.09.21, 01:28
Es gibt Fotostellen, wo das perfekte Bild einfach nicht gelingen will.
Ende der 1970er Jahre wurde an der elsässischen Thurtalbahn von Lutterbach nach Kruth ein neuer Haltepunkt "Thann Nord" eingerichtet, der unmittelbar vor einem kurzen Tunnel lag. Vom Tunnelportal konnte man am späteren Nachmittag den Hp gut fotografieren und hatte zudem die gotische Stiftskirche Saint-Thiébaut, das unumstrittene Wahrzeichen von Thann, genau in der Gleisachse. Man konnte aber auch am Hang ein wenig höher klettern, um eine seitliche Sicht auf die Züge zu erlangen. Wie sich dies im Juli 1995 darstellte, ist hier zu sehen.
Die Situation änderte sich in den 2000er Jahren deutlich: Im Zuge des Projekts "Tram-train Mulhouse Vallée de la Thur" wurde das Streckenstück bis Thann Nord - jetzt bezeichnet als "Thann Saint-Jacques" nach dem gegenüberliegenden Krankenhaus - elektrifiziert und der Hp zum Bahnhof ausgebaut, in dem man von der Tram in die Dieseltriebwagen umsteigen können sollte, die weiterhin den oberen Streckenabschnitt bedienen. Der Tunnel wurde aufgeschlitzt, der Hang teilweise abgetragen, um Platz für das neue Gleis zu gewinnen.
Im August 2018 suchte ich Thann Saint-Jacques nach vielen Jahren wieder auf, um das Motiv mit digitaler Technik umzusetzen. Der seitliche Blick von 1995 war inzwischen durch Baumwuchs an der Strecke und am Hang nicht mehr möglich, ich musste auf eine nur prekär zugängliche Stelle näher an der Station ausweichen, von wo man zwar das Saint-Thiébaut-Münster auch ganz gut mit ins Bild bekam, aber z.B. die Ruine Engelbourg und die Vogesenberge nicht mehr. Aber gut - man nimmt, was man kriegt... Kurz darauf passierte AGC X76709 als Zug Kruth-Mulhouse die Station, allerdings ohne Tramanschluss (dieser besteht in der nachmittäglichen Rush Hour erst im "Hauptbahnhof" von Thann). Nun ist ein Nachschuss immer nur zweite Wahl, daher blieb ich auf dem Posten, denn wenige Minuten später sollte ein anderer Triebwagen das Tal heraufkommen. Unbegreiflicherweise wurde dieser aber über das hintere Gleis geleitet - also nichts mit dem perfekten Bild. Deshalb nahm ich mir vor, bei anderer Gelegenheit nochmal zu kommen, und zwar dann, wenn auf dem hinteren Gleis eine Tram warten würde, so dass der Triebwagen nach Kruth gezwungen wäre, auf dem "richtigen" Gleis einzufahren. Ein paar Wochen später unternahm ich diesen nächsten Versuch, allerdings war es an jenem Tag deutlich dunstiger und der Ergebnis wieder nicht perfekt. Also stand für irgendwann später nochmal ein Besuch an...
Im September 2021 hielt ich den richtigen Moment für diesen neuerlichen Versuch für gekommen, wurde aber vor Ort schwer enttäuscht: offenbar waren die Eigentümer der Häuser im Vordergrund vom Straßenlärm und von den Zügen (und vielleicht auch von den wartenden Reisenden, die vom Bahnsteig einen Panoramablick in ihren Garten hatten) derart genervt, dass sie zwischenzeitlich einen meterhohen Lattenzaun entlang der Grundstücksgrenze zum Gleis aufgestellt hatten. Damit war das Motiv Thann Saint-Jacques endgültig verbaut und für mich klar, dass ich davon keine perfekte Version mehr würde machen können - weswegen ich hier letztlich doch das Bild "zweiter Wahl" von 2018 vorschlagen möchte. Darauf sind noch ein paar nicht uninteressante Details zu sehen, z.B. der alte jüdische Friedhof direkt neben der Bahn, die Grand-Cru-Lage des Rangen, der Turm der alten Kirche Saint-Dominique im Nachbarort Vieux-Thann, der aus den Bäumen ragt, und dahinter am Horizont die Berge des Südschwarzwalds.

Bildmanipulation: ein aufdringlicher weißer Lieferwagen auf Höhe des Triebwagen-Mittelteils wurde elektronisch aus dem Verkehr gezogen.

Datum: 20.08.2018 Ort: Thann [info] Land: Europa: Frankreich
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Kategorie: Bahn und Landschaft
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Abendsonne im Münstertal
geschrieben von: claus_pusch (453) am: 10.09.21, 21:00
Die elsässische Nebenbahn von Colmar nach Metzeral durchfährt das Tal des Flüsschens Fecht, besser bekannt unter der Bezeichnung "Vallée de Munster" nach dem Hauptort, der auch einem aromatischen Weichkäse seinen Namen gegeben hat. Munster ist auch das Ziel des abendlichen TER 831562, der von AGC X76621 (mit sichtbar lädiertem Frontlack) gefahren wird. Der Triebwagen hat eben den Hp Walbach-La Forge durchfahren und wird gleich die unter einem Baum versteckten Reste militärischer Anlagen aus kriegerischen Zeiten passieren. Auf dem Bergkegel im Hintergrund ist der Bergfried der Ruine Pflixbourg sichtbar, der - wie eine touristische Webseite treffend formuliert - wie ein Leuchtturm über dem Tal der Fecht wacht, aber nicht bestiegen werden kann (was ihn leider als Standort für Bahnfotos in der Morgensonne untauglich macht...).

Datum: 01.09.2021 Ort: Walbach [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Unfreiwilliger Plan B
geschrieben von: Jens Naber (489) am: 08.06.21, 20:38
Dass wir am Morgen des 29. Juni 2019 in den Weinbergen von Epfig landen würden, damit hätten Urs und ich am Tag davor nicht im Traum gerechnet. Eigentlich waren die lokbespannten Leistungen rund um Saales der Grund für den Kurztrip über die Grenze: Abends sollten die Pendlerzüge fotografiert werden, Samstagsmorgens dann die zwei Rückkehrer ins Dépôt Strasbourg. Leider lief das Ganze dann aber nicht ganz so wie erwartet, denn am Freitagabend blieb die diensthabende BB 67400 mit der ersten Leistung liegen und musste, nach längerer Wartezeit und mehreren erfolglosen Startversuchen des Lokführers, abgeschleppt werden. Die Folge dieses Malheurs ist kurz zusammengefasst: Wenn beide Leistungen abends ausfallen, fehlen am nächsten Morgen die beiden Garnituren, sodass auch da nichts fahren kann. Super, das war natürlich das größtmögliche Debakel!

Was also tun? Das Hotel war bereits gebucht und konnte um diese Uhrzeit nicht mehr storniert werden, also musste ein Ersatzprogramm für den Samstagvormittag her. Nach längerem Hin und Her bei ziemlich mieser Stimmung ist mir dann irgendwann eingefallen, dass ich den morgendlichen Blick auf Nothalten ja schon immer mal umsetzen wollte - nur waren die lokbespannten Fahrten auf anderen Strecken um diese Uhrzeit bislang immer interessanter. Durch die Ausfälle eben dieser Leistungen war das bisherige Argument aber hinfällig, sodass einer Umsetzung nichts im Wege stand. So standen wir also pünktlich um 07:25 Uhr in den Weinbergen von Epfig bereit und erwarteten den morgendlichen TER 831762 nach Sélestat - gebildet aus einem schnöden AGC, der natürlich nicht mit dem eigentlich geplanten Programm mithalten konnte und die Stimmung dementsprechend auch nur wenig ansteigen ließ. Zwei Jahre später bin ich aber auch über dieses Bild froh, zumal das ursprünglich geplante Programm eine Woche später dann doch noch funktioniert hat :)

Datum: 29.06.2019 Ort: Epfig [info] Land: Europa: Frankreich
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Kategorie: Bahn und Landschaft
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Einstiger Linienstern
geschrieben von: Jens Naber (489) am: 13.05.21, 17:10
Die großzügigen Gleisanlagen von Sarreguemines lassen die frühere Bedeutung dieses Knotenbahnhofes noch erahnen, viel übrig geblieben ist vom einstigen „Linienstern“ heute leider nicht mehr: Für die Strecke nach Bitche (bzw. ehemals weiter bis nach Niederbronn) kam bereits im Jahr 2011 nach einem Hangrutsch das Aus, die Linie nach Sarre-Union folgte sieben Jahre später im Dezember 2018. Übrig geblieben sind, neben der Saarbahn nach Deutschland, somit nur noch die Züge nach Strasbourg und Béning-lès-Saint-Avold. Am 16. September 2014 machte sich noch ein AGC auf den Weg als TER 834727 nach Sarre-Union und passiert in der Bahnhofsausfahrt den dortigen Schneepflug. Im Hintergrund lauert rechts und links der Gleise bereits die gummibereifte Konkurrenz, auf die man in dieser Region derzeit leider lieber zu setzen scheint, statt in so manche Bahnstrecke zu investieren...

Datum: 16.09.2014 Ort: Sarreguemines [info] Land: Europa: Frankreich
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Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Échec et mat !
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 10.04.21, 12:44
Schon länger blickte das interessierte Publikum aus Nutzern, Lokalpolitik und Bahnfans sorgenvoll auf die TER-Verbindung von Nancy über die alte Ligne 14 südwärts gen Vittel, Contrexéville und Merrey. Sorgenvoll, denn "alt" meint in diesem Fall primär nicht die 14 aus der überkommenen Nomenklatur der Compagnie des chemins de fer de l'Est, sondern ganz handfest den stellenweise geradezu erbärmlichen Zustand des Oberbaus.

In der zweiten Jahreshälfte 2016 konkretisierten sich zunehmend die Gerüchte, dass der Strecke südlich von Pont-Saint-Vincent im Dezember 2016 wegen akuter Oberbaumängel und ungenügender Fahrgastzahlen die Einstellung im Gesamtverkehr droht… Als ich es am 30. November des Jahres tatsächlich geschafft hatte, Sonnenschein und einen freien Tag (die lagen bei mir zu dieser Zeit etwas dämlich über die Woche verteilt: Mittwoch und Sonntag) zu vereinen und ich mich bei anfangs eisigen Temperaturen an der Strecke wiederfand, war die Entscheidung bereits gefallen und die Strecke schachmatt gesetzt. Die Stellung im Spiel, in der der König im Schach steht und es keinen regelgerechten Zug mehr gibt, dieses aufzuheben. Die Lage ist aussichtslos und die Partie de facto verloren! Genau so fühlten sich die letzten Wochen des Betriebs an, auch wenn das mäßig attraktive Angebot noch bis zum Fahrplanwechsel tapfer aufrechterhalten wurde...

Unweit von Rozerotte rumpelte X 76575 als TER 836256 (Contrexéville – Nancy) über die marode Doppelspur durch die spätherbstliche Landschaft. Gut zwei Wochen später fuhr dann der letzte Zug über diesen Abschnitt.

Und heute? Verblieben ist nur noch der Vorortverkehr von Nancy bis Pont-Saint-Vincent (im Güterverkehr geht's noch ein paar Kilometerchen weiter bis Xeuilley) und südlich von Vittel die Abfuhr des bekannten Mineralwassers in Ganzzügen gen Merrey und von dort aus in alle Ecken des Landes. Eine Reaktivierung ist für den Zeitraum um 2025/26 zwar im Zuge einer Ausschreibung vorgesehen, aber auch wenn das klappt, werfen zehn bahnlose Jahre hier kein gutes Licht auf die französische Verkehrspolitik.

Datum: 30.11.2016 Ort: Rozerotte [info] Land: Europa: Frankreich
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Kategorie: Stimmungen mit Zug
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Le belvédère des trois églises
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 18.12.20, 20:08 sternsternstern Top 3 der Woche vom 27.12.20
Ein findiges Stadtmarketing hätte die Hügelkuppe am Rand der normannischen Kleinstadt Coutances womöglich längst als Aussichtspunkt auf die markante Silhouette erschlossen, wenn sie sich nicht mitten auf der Weide eines örtlichen Bauern befände. Eine Kuhweide, versteht sich, denn etwas anderes gibt es - abgesehen vom Atlantik - bekanntermaßen westlich von Paris nicht. Hinsichtlich weiterer Details frage man Herrn Oettinger, der sicher eine profunde Expertise auf Lager hätte... Inwieweit die 8500 Einwohner von Coutances und die drei sichtbaren Kirchen nun in dieses Bild passen, lassen wir besser einmal offen.

Links sehen wir als erste die Église Saint-Pierre aus dem 15. Jahrhundert, ganz rechts die kleinere Église Saint-Nicolas, die heute nicht mehr für kultische Zwecke, sondern nur noch als Ausstellungs- und Veranstaltungsort genutzt wird. Das zentrale Bauwerk jedoch ist die Cathédrale Notre-Dame de Coutances, deren Turmspitzen den über dem nahen Ärmelkanal empor quellenden Wolken ganz nah kommen. In ihrer heutigen, für die normannische Gotik typischen Form entstanden ist sie ab der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts unter Bischof Hugues de Morville. Im Innenraum lassen sich aber auch heute noch Reste des romanischen Vorgängerbaus entdecken, der in die Zeit des Bischofs Geoffroy de Montbray zurückgeht, eines Weggefährten des Duc Guillaume de Normandie, besser bekannt als Wilhelm der Eroberer. So zog auch Montbray von Coutances aus los, um an der legendären Schlacht bei Hastings 1066 teilzunehmen und England zu erobern. Wie so oft in Frankreich begegnet man der großen Geschichte auch in vermeintlich abgelegenen Winkeln... Glücklicherweise überlebte die Kathedrale auch die schweren Kämpfe des Jahres 1944 zwischen den Alliierten und der abziehenden Wehrmacht weitgehend unzerstört.

Im Verhältnis dazu wenig spannend präsentiert sich der eher spärliche Bahnverkehr in Coutances, der ausschließlich mit modernen Dieseltriebwagen abgewickelt wird. Aber vor dem historischen Hintergrund und im klaren Herbstsonnenschein freute ich mich am 19. September 2015 auch über das von X 76542 angeführte AGC-Doppel, unterwegs als TER 852852 (Rennes - Caen).

Datum: 19.09.2015 Ort: Coutances [info] Land: Europa: Frankreich
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Kategorie: Zug schräg von vorn
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Aus der Sommerfrische nach Paris
geschrieben von: Volker Blees (67) am: 10.10.20, 00:11
Die Badeorte Le Tréport und Mers-les-Bains sind am Wochenende noch immer durch direkte Ausflugszüge mit Paris verbunden. Pünktlich um 18:00 Uhr am Abend des 14.8.2016 haben sich X 76731/32 und X 76735/36 von TER Picardie unmittelbar am Strand des Ärmelkanals auf den Weg gemacht und rollen nun, elf Minuten später, entlang des Flüsschens Bresle durch die weite Landschaft der Haut-Normandie. Nach 182 Kilometern und 2:59 h werden sie ihre Schar Ausflügler in Paris Nord in den Trubel der Großstadt zurückgebracht haben.

Auch wenn spektakuläre Motive fehlen, finden sich dank (auch in Frankreich inzwischen seltenen) Telegrafenmasten, Formsignalen in den (durchweg durchgeschalteten) Bahnhöfen und ländlichem Umfeld mehr Motive, als mit drei bzw. - am Wochenende - vier täglichen Zugpaaren umzusetzen sind. Da zudem diese wenigen Züge überwiegend "aus dem Licht" fahren, sind Nachschüsse wie dieser unvermeidbar.

[Zweiter Versuch nach Ablehnung einer helleren und undgünstiger beschnittenen Variante in 2016]

Datum: 14.08.2016 Ort: Ponts-et-Maris [info] Land: Europa: Frankreich
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Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Art déco am Schienenstrang
geschrieben von: Volker Blees (67) am: 14.08.20, 09:21
Im Norden Frankreichs (aber nicht nur dort) findet sich eine Reihe von Bahngebäude aus der Zeit des Art déco, der, wenn man so möchte, internationalen Variante des deutschen Jugendstils. Beispiele sind die Empfangsgebäude von Hangest und Longpré-les-Corps-Saints an der Linie Amiens - Abbeville oder Incheville und (allerliebst!) Blangy-sur-Bresle an der Linie von Le Tréport nach Beauvais. Bemerkenswert erscheint das vor allem insofern, als es sich durchweg um Ersatzbauten für bereits zuvor bestehende Gebäude handeln muss, denn die genannten Bahnlinien wurden durchweg bereits zwischen 1850 und 1880 eröffnet, also etliche Jahrzehnte vor der Bildung des Art déco. Wer architekturhistorische Literatur zum Nischenthema "französische Bahnbauten des frühen 20. Jh." kennt, darf sich gerne bei mir melden ;-)

Am Chemin de Jérusalem in Eu an der Strecke Abbeville - Le Tréport findet sich das im Bild gezeigte Art déco-Bahnwärterhauses. Auch wenn Puristen über Details wie die Dachflächenfenster oder das ungeteilte Mezzanin-Fenster des Dienstraum-Gebäudeteils stöhnen mögen, ist mit dem komplex gegliederten Baukörper und den Ziegelflächen an der Fassade wesentliche Substanz erhalten. X 76748 passiert das Kleinod am frühen Abend mit dem dritten und letzten Zug des Tages nach Le Tréport.

[Bildmanipulation: Störende Freileitungen samt hinter dem Triebwagen herausragendem Mast eliminiert]

Datum: 14.08.2016 Ort: Eu [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Sonntagabend an der Bresle
geschrieben von: Volker Blees (67) am: 10.08.20, 08:50
Im Norden Frankreichs zeigt die Architektur unverkennbare Verwandtschaft zu Belgien, den Niederlanden und gar Großbritannien. Passend zu den Baustoffvorkommen der Großregion bestimmen rote Ziegel das Bild, die häufig selbst an einfachen Wohnhäusern durch Schaufugen, farblich abgehobene Bänder und andere Zierelemente von zeitgenössischer Ästhetik zeugen und in Gestalt mehrzügiger Schornsteine die Dachlandschaften prägen.

Bei der Durchfahrt durch den kleinen Ort Longroy passiert X 76750 auf seinem Weg von Beauvais nach Le Tréport - Mers-les-Bains ein typisches Gebäudeensemble, links ein eher großzügiges Wohngebäude, rechts das ehemalige Schrankenwärterhaus. Die Uhr zeigt 19:35 und es handelt sich gerade mal um den zweiten Zug des Tages in Richtung Le Tréport. Ein weiterer wird zweieinhalb Stunden später noch folgen, derweil der Triebwagen im Bild sich von Le Tréport aus noch einmal auf den weiten Weg nach Paris mit spätabendlicher Ankunft in der Gare du Nord machen wird - französische Fahrpläne sind merkwürdig ;-)

[Manipulation: Störenden Mastschatten elektronisch entstört]

Datum: 14.08.2016 Ort: Longroy [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Keine Quelle für Fahrgastaufkommen: Fontaine-sur-S
geschrieben von: Volker Blees (67) am: 09.08.20, 09:25
Unter Eisenbahnfreunden ist Fontaine-sur-Somme als Quell der Freude bekannt, denn am westlichen Ortsrand findet sich mit einem weiten Überblick über das Tal der Somme eines der wenigen wirklich einprägsamen Motive der Dieselstrecke Amiens - Abbeville - Boulogne-sur-Mer (siehe Julian Liebolds Galeriebild).

Bis Anfang der 2000er Jahre verfügte Fontaine-sur-Somme auch noch über einen eigenen Bahnanschluss, der Verbindungen in die benachbarten Zentren vermittelte. Für das Fahrgastaufkommen der Strecke dürfte der Halt angesichts der gerade mal 500 Einwohner von Fontaine allerdings eher ein dünnes Rinnsal, denn eine stärkende Quelle gewesen sein.

Geblieben sind einer der Bahnsteige samt Beleuchtung und das hübsche kleine Empfangsbegäude, als X 76639 am 15. August 2016 die Szenerie passiert.

Datum: 15.08.2016 Ort: Fontaine-sur-Somme [info] Land: Europa: Frankreich
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Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Will man Meer?
geschrieben von: Volker Blees (67) am: 07.08.20, 11:26
August in Frankreich, die großen Zentren sind fast gänzlich in sommerlicher Agonie versunken. Der Trubel hat sich verlagert, vor allem an die vom Meer gesäumten Kanten des Hexagons.

An dem Run auf die Küsten partizipiert bis heute auch die Eisenbahn. Zusätzliche Züge verkehren zu den Badeorten an Mittelmeer, Atlantik und Ärmelkanal. TGVs wie auch TERs steuern - häufig von Paris aus - Ziele mit klangvollen Namen wie Les Sables-D'Olonne, Le Croisic oder Pontorson - Mont-Saint-Michel an. Manche Nebenstrecke in Küstennähe, auf der im übrigen Jahresverlauf kein oder nur geringer Zugverkehr zu beobachten ist, erwacht überhaupt nur noch im Sommer zum Leben. Zu diesen Nebenstrecken gehörte bis 2018 auch die Linie von Abbeville nach Le Tréport - Mers-les-Bains im Département Somme, deren armseliges Alltags-Fahrtenangebot sich an den Sommerferienwochenenden auf immerhin drei Zugpaare pro Tag verdreifachte.

Um 8:47 Uhr sind in Amiens, dem nächstgelegenen Oberzentrum, zwei XGC-Garnituren gestartet und bringen Sommerfrischler, die Mariä Himmelfahrt am Meer genießen möchten, nach Le Tréport. Eine knappe Stunde später ist das Ziel schon fast erreicht: der Zug windet sich von 120 m ü. NN bei Woincourt hinab auf Meeresniveau, es grüßt das Renaissance-Schloss von Eu und in der Ferne blinken blau die Wellen - will man mehr?

[Ja, man will mehr: zumindest der Fotograf hätte gerne die Tagesausflügler noch früher aus den Betten geholt, denn um kurz vor 10 Uhr steht das Licht an dieser Stelle schon arg achsig. Andererseits: immerhin fuhren 2016 noch Züge - seit Mai 2018 ist die Strecke in Erwartung einer Sanierung außer Betrieb gesetzt.]

Datum: 15.08.2016 Ort: Eu [info] Land: Europa: Frankreich
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Kategorie: Bahn und Landschaft
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Kleiner Bahnhof im Ruhestand
geschrieben von: Jörg der Saarländer (42) am: 05.08.20, 21:53
An den Strecken in der Picardie gibt es noch viele alte, aber gut erhaltene Bahnhofsgebäude, die ihren ursprünglichen Zweck schon lange verloren haben.
Am 19. September 2018 um 11:45 Uhr fuhr X 76725 als TER 848818 Boulogne - Amiens durch den schönen aufgelassenen Haltepunkt Long-le-Catelet.

Datum: 19.09.2018 Ort: Long-le-Catelet [info] Land: Europa: Frankreich
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Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Viel Aufwand für einen AGC
geschrieben von: Jens Naber (489) am: 26.04.20, 16:44
Gleich das Auftaktfoto für einen tollen Tag entlang der "Ligne des horlogers" von Besançon über Morteau nach La-Chaux-de-Fonds war mit erheblichem Aufwand verbunden und beendete die Nacht im Zelt in der französischen Pampa für Julian, Urs und mich bereits frühzeitig: Rund eine Stunde benötigten wir mit Arbeitsteilung, um den völlig zugewucherten Blick auf den Doubs und die Zitadelle von Besançon frei zu schneiden. Die Belohnung für diese Arbeiten folgte in Form des pünktlichen X 76674, der sich als TER 95307 nach Morteau pünktlich in die Höhen des französischen Juras arbeitete und gleich in einem der auf diesem Abschnitt zahlreichen Tunnel verschwinden wird. Der Großteil des (überschaubaren) Angebotes auf dieser Strecke verkehrt über die Grenze in die Schweiz und wird daher mit "Baleine" gefahren, sodass es sich hierbei um eine der wenigen AGC-Leistungen handelte.

Zum Glück hatten wir an diesem 01. Juni 2019 einen ausgesprochen schwindelfreien Hobbykollegen unter uns, denn dessen Position mit Teleskopsäge am Abgrund war in meinen Augen alles andere als beneidenswert. Rückblickend sind es aber sicherlich solche Tage, von denen man in der momentanen Zeit von Grenzschließungen und Reisebeschränkungen "zehrt"... :)

Datum: 01.06.2019 Ort: Besançon [info] Land: Europa: Frankreich
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Kategorie: Bahn und Landschaft
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Blumiger Haltepunkt
geschrieben von: Jens Naber (489) am: 03.11.19, 15:20
Hübsch hergerichtet präsentierte sich der kleine Haltepunkt von Muhlbach-sur-Munster am 19. Juli 2016, als der morgendliche TER 31515 von Metzeral nach Colmar einen kurzen Zwischenstop einlegt. Die Strecke verläuft durch das Vallée de Munster und bietet ein, für französische Verhältnisse, fast schon sensationelles Verkehrsangebot: Zwar ist abends bereits um 19:00 Uhr Feierabend und auch einen Taktfahrplan sucht man natürlich vergebens, dennoch verbinden an Werktagen stolze 16 Zugpaare die drittgrößte Stadt im Elsass mit dem ländlichen geprägten Umland. Durchaus bemerkenswert, wenn man sich das Angebot auf manch anderer französischen (Neben-) Strecke anschaut.

Datum: 19.07.2016 Ort: Muhlbach-sur-Munster [info] Land: Europa: Frankreich
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Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Doux Doubs [dudu]
geschrieben von: claus_pusch (453) am: 27.10.19, 20:49
Im Französischen gibt es viele gleichklingende Wörter. Zum Beispiel hört sich der Flussname Doubs genau so an wie das Wort für 'lieblich'. Und das passt auch ganz gut, denn lieblich ist die Landschaft am französisch-schweizerischen Oberlauf des Flusses an vielen Stellen, insbesondere im Becken von Morteau, das der Doubs in vielen Schlingen durchfließt und das auch von der 'Uhrmacherlinie' Besançon - Le Locle durchfahren wird. Der Rocher du Corbeau oberhalb von Grand'Combe-Châteleu bietet einen schönen, wenn auch nicht ganz freien Blick auf das Tal, den Fluss und Bahnstrecke, auf der AGC X76716 als TER 895314 Morteau - Besançon-Viotte soeben die Stelle des früheren Hp Grand'Combe-Châteleu passiert hat und jetzt in den engen Talabschnitt des Défilé de la Roche einfahren wird, der in der Galerie schon mehrfach dokumentiert ist. Im Hintergrund links des Flusses ist die Stadt Morteau zu erkennen, auf der rechten Talflanke das Dorf Montlebon mit seinem ehemaligen Paulanerkloster.
Das Wort "doux" hat übrigens neben 'lieblich' noch eine ganze Menge anderer Bedeutungen, unter anderem steht es auch für 'mild'. Und auch das passt hier, denn bei meinem Besuch im Jura erreichten nach kühl-nebligem Morgen die Temperaturen im Laufe des Tages Werte, die nochmal Spätsommer-Feeling aufkommen ließen.

Datum: 26.10.2019 Ort: Grand'Combe-Châteleu [info] Land: Europa: Frankreich
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Kategorie: Bahn und Landschaft
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Pastelltöne zum Abschied
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 26.09.19, 11:37
Auf der Rückfahrt aus der Bretagne in die Heimat legte ich vom 23. Auf den 24. September 2017 einen Zwischenstopp im Hafenstädtchen und Seebad Le Tréport im Département Seine-Maritime ein, nicht nur – aber auch – wegen der alten Eisenbahn-Infrastruktur, die es auf den von dort ausgehenden Strecken nach Abbeville und Abancourt/Beauvais noch zu bestaunen gab. Der (dünne) Verkehr wurde jedenfalls teilweise von Lartigue-Formsignalen geregelt und Telegrafenleitungen säumten den Schienenstrang. Ein Idyll sondergleichen, aber leider ein stark vernachlässigtes und daher akut bedrohtes Idyll...

Ehe es dem damaligen status quo an den Kragen gehen sollte, wollte ich am 24. September 2017 also noch vor dem Frühstück am Hafen ein paar Impressionen einfangen, wofür ich einige Kilometer landeinwärts fuhr. Bei Gousseauville wurde ich fündig: X 76546 entschwand als TER 847510 (Le Tréport - Beauvais) entlang der Telegrafenleitung in die pastellfarbene Morgendämmerung. Im Hintergrund leuchtete das Einfahrtsignal von Longroy-Gamaches.

Ruhig und ursprünglich, geradezu verwunschen wirkte die Normandie an diesem Herbstmorgen. Es hätte einen nicht gewundert, wenn einer der Protagonisten aus Maupassants Novellen oder Flauberts Landarzt Bovary zu Pferd die Landstraße entlang geritten wäre...

PS: Den letzten Asphaltrest der D49 in der rechten, unteren Ecke habe ich nachträglich unter Gras verschwinden lassen. ;) Außerdem ist das Bild aus zwei Aufnahmen zusammengesetzt, namentlich der Zug einem kürzer belichteten, mit hoher ISO-Zahl aufgenommenen, im Übrigen aber identischen Foto entnommen.

Datum: 24.09.2017 Ort: Gousseauville [info] Land: Europa: Frankreich
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Kategorie: Stimmungen mit Zug
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Une ligne à bout de souffle
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 25.08.19, 13:55
Auf der Rückfahrt aus der Bretagne in die Heimat legte ich vom 23. Auf den 24. September 2017 einen Zwischenstopp im Hafenstädtchen und Seebad Le Tréport im Département Seine-Maritime ein, nicht nur – aber auch – wegen der alten Eisenbahn-Infrastruktur, die es auf den von dort ausgehenden Strecken nach Abbeville und Abancourt/Beauvais noch zu bestaunen gab. Der (dünne) Verkehr wurde jedenfalls teilweise von Lartigue-Formsignalen geregelt und Telegrafenleitungen säumten den Schienenstrang. Ein Idyll sondergleichen, aber leider ein stark vernachlässigtes und daher akut bedrohtes Idyll...

Ein Klingeln des "Signal automatique" am Bahnübergang und das charakteristische "Tack-tack, tack-tack, tack-tack" des über die unverschweißten Schienenstöße rumpelnden X 76735 kündigte am wechselhaften Frühherbst-Nachmittag des 23. September 2017 den TER 848335 (Abbeville - Le Tréport) an. Glücklicherweise hielt die Sonne auch noch durch, bis der Zug (einer der ganz wenigen am Tag) im gemächlichen Tempo dann tatsächlich im Sucher der Kamera erschien und über den abenteuerlichen Oberbau sein Ziel an der Kanalküste ansteuerte. Ein paar Monate später war dann (vorerst) Schluss mit dem Bahnverkehr auf den beiden Linien nach Le Tréport. Während diejenige nach Abancourt/Beauvais (- Paris) derzeit bis Ende 2019 saniert und damit fit für die Zukunft gemacht wird, ist die hier gezeigte in einen Dornröschenschlaf gefallen und muss sich mit allenfalls vagen Wiedereröffnungsbekundungen zufriedengeben.

Die windschiefe alte Kornmühle von Cahon fügt sich mit ihrem zumindest äußerlich leicht morbiden Charme nahtlos in die Szenerie ein, wo irgendwie alles "à bout de souffle", am Ende seiner Kräfte, angekommen zu sein scheint. Doch wenigstens sie lebt weiter und hält die mittelständische Handwerkstradition in dem kleinen Örtchen am Leben: [www.vente-farine-baiedesomme.fr]

Zuletzt bearbeitet am 25.08.19, 19:17

Datum: 23.09.2017 Ort: Cahon [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-X 76500 Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Zug schräg von vorn
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150 ans des viaducs
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 16.06.19, 18:02
Markanteste Kunstbauten der Eisenbahnstrecke von Gannat über Lapeyrouse nach Commentry und weiter in Richtung Montluçon (und Limoges) im äußersten Norden des Massif Central sind die beeindruckende Dimensionen erreichenden und doch zugleich äußerst filigran wirkenden Brückenbauwerke aus schmiedeeisernen Fachwerkträgern. Insgesamt vier Stück an der Zahl. Vor mehreren Jahren habe ich ihnen unter dem Titel "Nördlings Erbe" als Hommage an den einstigen Chefingenieur der Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans (PO) bereits eine kleine Serie in der Galerie gewidmet: [www.drehscheibe-online.de] , [www.drehscheibe-online.de] , [www.drehscheibe-online.de]

Das 150 Jahr-Jubiläum ihrer Erbauung, das in diesem Jahr mit einigen Festlichkeiten und kulturellen Veranstaltungen (-> [fr.calameo.com] ) vor Ort begangen wird, möchte ich nutzen, die bereits vorhandenen Fotos um eines des bislang hier noch nicht gezeigten Viaduc de la Bouble zu ergänzen.

Er ist der westlichste der vier Viadukte und mit 395 Metern Länge und 66 Metern Höhe zugleich der größte. An Hochsommerabenden lässt er sich gut von einer Weide auf der Nordseite der Bahnstrecke fotografieren, wobei das Licht der tief stehenden Sonne den Strukturen des Bauwerks sicher besonders schmeichelt.

Am 15. Mai 2019 stand ich eben dort für den TER 873062 (Clermont-Ferrand - Montluçon) bereit, der um zwanzig nach acht in Form des X 76640 lautstark über die sechs Eisenträger rumpelte. Als skurriles Detail am Rande fallen zudem die Telegrafenmasten ins Auge, die auf dem Bauwerk bis heute überlebt haben. Ob es am Denkmalschutz oder eher am schwer zu bewerkstelligenden Abbau liegt...?

Datum: 15.05.2019 Ort: Louroux-de-Bouble [info] Land: Europa: Frankreich
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Kategorie: Bahn und Landschaft
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In der 'boucle' von Besançon
geschrieben von: claus_pusch (453) am: 04.06.19, 21:23
Zwischen Besançon-Mouillère und Morre folgt die Strecke Besançon-Viotte - Le Locle-Col des Roches, auch "Uhrmacherlinie" (Ligne des Horlogers) genannt, dem Mäander des Doubs, über dem die Zitadelle der Hauptstadt der Franche-Comté thront. Das historische Festungsbauwerk, das vom Architekten Vauban entworfen wurde, stammt aus dem späten 17. Jahrhundert. Aus dem frühen 21. Jahrhundert stammt dagegen der AGC-Triebwagen, der als TER 895307 Besançon-Viotte - Morteau ein kurzes einsehbares Streckenstück vor dem Porte-Taillée-Tunnel befährt. Die Strecke steigt hier sichtlich stark an, müssen doch ab der (gerade nicht mehr erkennbaren) Brücke über den Doubs auf 6 km Distanz 140 Höhenmeter gewonnen werden.
Der Industriekomplex am rechten Ufer, dem Gebiet "Les Prés de Vaux", stellt für den Fotographen erst einmal ein Ärgernis dar. Allerdings ist auch er in gewisser Weise historisch: Es handelt sich hier um die 1952 errichtete Kunstfaser-Fabrik Rhodiacéta, die zeitweilig der größte Arbeitgeber von Besançon war. 1981 wurde die Anlage stillgelegt und entwickelte sich seither zu einem Paradies für Urban Explorer. Nach jahrzehntelangen gerichtlichen Auseinandersetzungen gehört das Firmengelände heute der Stadt, die 2016 den Rückbau in Angriff genommen hat, was nicht ganz trivial ist, da Anlagen und Grundstück stark belastet sind. Durch den Abriss eines Hochbaus der 1950er Jahre ist der Blick frei geworden auf Gebäude vom Beginn des 20. Jahrhunderts, die zum Vorgängerunternehmen, der "Société de la Soie Chardonnet", gehörten. Dieser Betrieb war eine Gründung von Hilaire de Chardonnet, dem Erfinder der Kunstseide, und seine Bauten gehören zu den wenigen, die in dem von der Stadt hier geplanten Uferpark überdauern sollen. Wenn dieser Uferpark fertiggestellt ist, wird das Motiv sicher an Charme gewinnen - aber ob dann auch noch das Stück Strecke vegetationsfrei sein wird?

Bildmanipulation: Das Bild wurde aus Teilen von 2 Aufnahmen zusammengesetzt.

Datum: 01.06.2019 Ort: Besançon [info] Land: Europa: Frankreich
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Kategorie: Bahn und Landschaft
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Durch die Vogesen (aber nur fast)
geschrieben von: claus_pusch (453) am: 27.05.19, 22:00
Die Sommerdürre lässt die Vegetation schon am 20.8. herbstlich aussehen, als ein SNCF-AGC als TER832769 Kruth-Mulhouse den Hp Fellering im oberen Thurtal erreicht. Fast wäre diese Station zum Abzweigbahnhof einer Trans-Vogesen-Strecke geworden, denn zwischen 1932 und 1935 wurde an einer Verbindung von hier nach St. Maurice im benachbarten lothringischen Moseltal (Strecke Remiremont-Bussang) gebaut. Bekannt ist der 3-bogige Viadukt von Urbès, der etwas westlich von Fellering bis heute als "So-da"-Brücke in der Landschaft steht; aber auch in Fellering findet sich noch eine unmotivierte Straßenüberführung als Zeuge dieses unvollendeten Bahnbaus. Über dem Ort ragt der 1223m hohe Grand Drumont (auch Tête de Fellering genannt) auf, talaufwärts im Hintergrund die Bergkette des Grand Ventron.

Datum: 20.08.2018 Ort: Fellering [info] Land: Europa: Frankreich
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Kategorie: Bahn und Landschaft
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Das Tor nach Frankreich
geschrieben von: Dennis G. (227) am: 23.03.19, 17:31 Bild des Tages vom 01.03.22
Die nordfranzösische Grenzstadt Givet verbindet neben der Lage an der Maas mindestens eine weitere Gemeinsamkeit mit den belgischen Städten Namur, Dinant und Huy. Hoch über der Stadt befindet sich eine Zitadelle, die in früheren Zeiten zur Verteidigung des strategisch wichtigen Tals diente.

Die Züge zwischen Charleville-Mézières und Givet unterfahren die Zitadelle im 510 m langen "Tunnel de Charlemont".
Etwa 360 m vor dem Tunnel befindet sich ein weiteres Portal, welches einst Teil einer bis ans Ufer der Maas reichenden Mauer der Stadtbefestigung war. Der Durchbruch für die Eisenbahn entstand 1862 mit der Eröffnung der Strecke direkt neben der "Porte de France". Für die Straße existierte damals nur ein schmaler und mit einer Zugbrücke gesicherter Durchgang.
historische Postkarte: [www.fortunapost.com]

Nach dem Passieren des Tunnels wird der Triebzug seinen Zielbahnhof Givet erreichen, dort enden sämtliche Züge.
Der grenzüberschreitende Verkehr zwischen Givet und Dinant ist leider seit 1989 eingestellt und die Strecke teilweise abgebaut. Noch in diesem Jahr soll auf der Trasse ein Radweg entstehen. Es gibt jedoch auch Bemühungen die Strecke wieder als Bahnstrecke zu nutzen.

Zuletzt bearbeitet am 01.09.19, 22:16

Datum: 22.03.2019 Ort: Givet [info] Land: Europa: Frankreich
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Eiszeit - Heißzeit
geschrieben von: claus_pusch (453) am: 22.08.18, 00:09
Das obere Tal der Thur in den elsässischen Vogesen ist stark von Oberflächenformen aus der letzten Eiszeit geprägt. So hat der Gletscher aus dem harten Gestein isolierte Hügel herauserodiert, die heute wie Inseln im flachen Talgrund aufragen und deshalb im Französischen als "îlots rocheux" (und im Deutschen manchmal als "Riegelberge") bezeichnet werden. Um das Dorf Oderen gibt es gleich drei davon: einen kleinen, auf dem die Kirche Saint-Nicolas steht, unmittelbar daneben den 91m hohen Baerenberg und auf der anderen Seite des Flusses den 97m hohen Maerelberg, den man auf einer im 19. Jh. errichteten Via Crucis bequem besteigen kann.
Am 20.8.2018 war das Wetter allerdings alles andere als eiszeitlich: die Temperaturen setzten mal wieder zum Sprung über die 30-Grad-Marke an, als der AGC X76547 als TER Mulhouse-Kruth vom Gipfel des Maerelbergs beobachtet werden konnte. Im Hintergrund ist der knapp über 1100m hohe Felsachkopf sichtbar, der zum Grand-Ventron-Massiv zählt.

Bildmanipulation: Die Weitwinkel-Verzerrung wurde leicht korrigiert.

Datum: 20.08.2018 Ort: Oderen [info] Land: Europa: Frankreich
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Gemächlich durch die Vogesen
geschrieben von: Jens Naber (489) am: 29.05.18, 21:19
Nicht wirklich attraktiv präsentierte sich das Zugangebot in den letzten Jahren zwischen Saales und Saint-Dié-des-Vosges: Werktags verkehrte hier nur ein Zugpaar pro Tag (bzw. zwei an Freitagen), am Wochenende wurde das Angebot auf sagenhafte drei Zugpaare aufgestockt. Der schlechte Zustand des Oberbaus ließ nur noch geringe Geschwindigkeiten bis maximal 40 km/h zu, sodass die Busverbindung zwischen den beiden Ortschaften nicht nur schneller war, sondern auch deutlich häufiger angeboten wurde. Doch mittlerweile gibt es einen Lichtblick: Es wird im Zuge einer mehrmonatigen Sperrung seit einigen Wochen daran gearbeitet, den auf Dauer sicherlich nicht zumutbaren Zustand zu verbessern und die Verbindung wieder aufzuwerten. Am 21. April 2018 rollte der TER 31842 nach Saint-Dié als erster Süd(west)fahrer an diesem Samstag noch in sehr gemächlicher Fahrt durch die Kurve von Lubine, nachdem er unmittelbar zuvor den 1.600 Meter langen Tunnel de Lubine durchfahren hat. Der nächste Halt des Zuges wird jedoch erst der Haltepunkt von Provenchères-sur-Fave sein, denn selbst bei diesem sehr überschaubaren Verkehrsangebot bedienten nicht alle Züge alle Bahnhöfe...

Datum: 21.04.2018 Ort: Lubine [info] Land: Europa: Frankreich
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Viaduc du Fouday mit passendem Doppel
geschrieben von: Biebermühlbahner (201) am: 14.05.18, 13:41
Durchaus bekannt ist das "Viaduc du Fouday" an der Strecke Strasbourg - St.Dié-des-Vosges, auch weil es architektonisch nicht uninteressant ist. Da die Strecke vor langer Zeit mal zweigleisig war, wurden 2 Viadukte parallel zueinander gebaut. Allerdings sind die Pfeiler und Bögen dieser Viadukte eben nicht parallel, sondern versetzt. Aus dieser Perspektive sieht man es etwas an den 3 rechten Pfeilern.
Motivlich dürfte der Viadukt zu den Höhepunkten der Strecke zählen, auch wenn sie insgesamt nur ein Schattendasein führt und nicht gerade von vielen Fotografen aufgesucht wird.
Mit dafür verantwortlich ist wohl der Fahrzeugeinsatz, welcher hauptsächlich auf AGC und Régiolis beschränkt ist. Nur an den Tagesrandlagen gibt es noch Züge mit BB 67400, die am Nordende hängende Lok macht das Fotografieren aber etwas schwieriger.
Da ich mich aber mit den AGC-Triebwagen sehr gut anfreunden kann und mir auch die Elsass-Variante sehr zusagt, war ich bei diesem Standpunkt mit dem genau passenden Doppel aus zwei 3-teiligen AGC's sehr zufrieden :-) Die beiden waren unterwegs als TER 31822 von Strasbourg nach Saales.

Ein kleiner weißer Pfosten auf der Brücke musste weichen.

Zuletzt bearbeitet am 14.05.18, 13:43

Datum: 07.05.2018 Ort: Fouday [info] Land: Europa: Frankreich
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Zweigleisige Hauptbahn kurz vor der Stilllegung
geschrieben von: claus_pusch (453) am: 10.03.18, 00:42
Dass im Osten Frankreichs zweigleisig ausgebaute Strecken "dran glauben mussten", kam schon öfter vor. Meistens waren das Verbindungen, die aus strategischen Gründen (aus-)gebaut worden waren und keinem ausreichenden 'zivilen' Verkehrsbedürfnis entsprachen. 2016 traf es mit der "ligne 14", die Nancy mit Merrey verbindet, allerdings eine Bahn, auf der - vor allem dank der Kurorte Vittel und Contrexéville - einmal Fahrgäste von weit her anreisten, zeitweilig sogar in Schnellzügen. Wegen (angeblich) gravierender Oberbaumängel entschlossen sich SNCF und Region, den Personenverkehr südlich von Pont-St-Vincent im Dezember 2016 einzustellen. Die Linie wurde trotz des zuletzt mageren Zugangebots bis zum Schluss über weite Strecken zweigleisig betrieben, auch der Abschnitt südlich von Contrexéville, der am Ende (neben Mineralwasserzügen von Vittel) nur noch an zwei Tagen pro Woche (!) ein Personenzugpaar sah.

Grund genug, knapp vor dem angekündigten Stilllegungsdatum der Bahn an einem sonnigen Sonntag (dem Wochentag, an dem in der letzten Fahrplanperiode noch am meisten los war) einen Besuch abzustatten. Hier wurde südlich des früheren Bahnknotens Mirecourt (im Hintergrund links) der AGC X76737 mit dem Mittagszug Nancy-Contrexéville bei Mattaincourt abgelichtet, dessen dominante Basilika aus dem 19. Jh. Saint-Pierre-Fourier, einem lothringischen Regionalheiligen, geweiht wurde. Welchem Schicksal die Strecke geweiht ist, ist unklar; zuletzt zirkulierten Nachrichten, denen zufolge hier in 10 Jahren wieder Züge fahren könnten...

Datum: 04.12.2016 Ort: Mattaincourt [info] Land: Europa: Frankreich
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Die gemütliche Variante
geschrieben von: Jens Naber (489) am: 10.12.17, 21:07
Wer mit der Bahn von Strasbourg nach Sélestat fahren möchte, hat dazu zwei Möglichkeiten: Entweder man wählt die schnelle Variante über die Hauptstrecke und eilt dort in flottem Tempo durch die unspektakuläre Rheinebene oder man wählt die gemütlichere Variante über Dambach-la-Ville. Zugegeben, diese Variante wird seltener angeboten und die Züge benötigen doppelt so lange, man wird allerdings insbesondere auf dem zweiten Streckenabschnitt mit einer hübschen Weinlandschaft für die längere Reisezeit entschädigt. Bei Blienschwiller rollt ein unbekannter AGC am sommerlichen 16. Juli 2016 durch die Weinreben, unterwegs als TER 31766 Strasbourg - Sélestat.

Datum: 16.07.2016 Ort: Blienschwiller [info] Land: Europa: Frankreich
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Was klappert denn da?
geschrieben von: Jörg der Saarländer (42) am: 16.07.17, 11:45
Das Elsass ohne Störche ist für mich kaum vorstellbar. Die Bewohner dieser schönen Region im Osten Frankreichs sehen das genau so; überall bietet man den gefiederten Kameraden Platz zum Nisten. Auch in Sarralbe beobachtet die Storchenfamilie von hoch oben den spärlichen Bahnverkehr in diesem ehemaligen Kreuzungsbahnhof, der zu seiner Glanzzeit sogar einen Lokschuppen besaß.
Am 5. Juli 2017 war der AGC 76592 dort unterwegs. Um 19:34 Uhr macht er als TER 834926 von Sarre-Union nach Sarreguemines einen kurzen Halt in Sarralbe; ein- und ausgestiegen war allerdings Niemand...
Eine Freileitung quer über die Gleise musste dran glauben, wäre es eine alte Telegrafenleitung gewesen hätte sie bleiben dürfen... :-)

Datum: 05.07.2017 Ort: Sarralbe [info] Land: Europa: Frankreich
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Durch das Vallée de Munster
geschrieben von: Jens Naber (489) am: 08.05.17, 20:14
In Colmar zweigt von der "Magistrale" Strasbourg-Basel eine beschauliche Nebenbahn ab, die landschaftlich reizvoll durch das Vallée de Munster nach Metzeral verläuft. Während hier früher mit den "Caravelles" die französischen Dieselklassiker schlechthin unterwegs waren, wickelt die SNCF das erstaunlich gute Nahverkehrsangebot mittlerweile hauptsächlich mit den AGC ab. Bei Griesbach-au-Val hat am 19. Juli 2016 ein solcher Triebwagen gut die Hälfte seiner rund 40-minütigen Fahrt als TER 31546 nach Metzeral hinter sich gebracht und rollt nun weiter gen Westen.

Datum: 19.07.2016 Ort: Griesbach-au-Val [info] Land: Europa: Frankreich
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Glücksspiel verloren
geschrieben von: Jens Naber (489) am: 12.01.17, 21:05
Im Spätsommer 2014 war es ein reines Glücksspiel, wenn man noch die letzten Vertreter der "Caravelle"-Serie rund um Sarreguemines fotografieren wollte. Am 16. September 2014 zogen wir fahrzeugtechnisch die Niete, denn für den kompletten Berufsverkehr schickte das STF Lorraine lediglich seine modernen AGC-Triebwagen gen Sarreguemines. Bei Wittring ist zur Nachmittagszeit ein unbekannt gebliebener Vertreter unterwegs als TER 34729 nach Sarre-Union.

Datum: 16.09.2014 Ort: Wittring [info] Land: Europa: Frankreich
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Train des Merveilles
geschrieben von: Amberger97 (654) am: 14.06.16, 22:17
Unter dem Werbenamen "Train des Merveilles", zu deutsch "Zug der Wunder", verkehren die Regionalzüge zwischen Nizza, Brei-sur-Roya und Tende. Hergeleitet wurde dieser Name wohl von einem mehr oder weniger berühmten Tal in der Nähe des Endpunkts. Kurz nach dem Verlassen des Bahnhofs Drap-Cantaron überquert ein X 76500 den Paillon. Der Paillon ist ein 36 km langer Fluß, der in den Seealpen auf ca. 1300 m Höhe entspringt und ins Mittelmeer mündet. Im Bild hat er nur noch 115 m vor sich, das schlimmste also bereits schon hinter sich. Der TER 22927 nach Tende kann das nicht von sich behaupten, er hat noch bergaufwärts viele Höhenmeter zu überwinden.

Datum: 17.05.2016 Ort: Cantaron [info] Land: Europa: Frankreich
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Alltag in Mutzig
geschrieben von: Jens Naber (489) am: 24.05.16, 20:35
Allgegenwärtig sind auf der Bahnstrecke durch das Vallée de la Bruche die AGC-Triebwagen, welche dort für fast den kompletten Zugverkehr zuständig sind. Banaler Alltag ist daher am Vormittag des 21. August 2013 auch die Einfahrt des TER 31815 aus Saint-Dié nach Strasbourg in den Bahnhof von Mutzig. Dass hier im Berufsverkehr allerdings auch noch zwei "ordentliche" Züge unterwegs sind, zeigt Julian in einem aktuellen Beitrag im Auslandsforum, der mich daran erinnert hat, dass ich auch noch ein paar Bilder dieser Strecke in meinem Archiv habe ;)

Datum: 21.08.2013 Ort: Mutzig [info] Land: Europa: Frankreich
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