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geschrieben von Olli Sydow am: 26.04.22, 20:17
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Das Harzvorland entpuppt sich zusehends als Reservat für die Großwildjagd. Insbesondere die in anderen Erdteilen leider fast ausgestorbene gestreifte Raubkatze ist in dieser Region heimisch geworden und kann täglich bei ihren Beutezügen beobachtet werden. An einigen Tagen kann ihre Fährte fast bis ins entfernte Rübeland verfolgt werden, aber in der Regel bleibt das Tier recht standorttreu und liebt -wie jede Katzenart- feste Rituale. Ihr Revier erstreckt sich hauptsächlich zwischen dem Werksbahnhof Beddingen und dem weiteren VPS-Standort Ilsenburg, wo sie im Zickzack hin und her pendelt und auf Beutefang geht. Am 23.04.22 bestand ihre Beute aus einer Fuhre von 16 beladenen Tragwagen mit Stahlbrammen sowie zwei Thermo-Haubenwagen.
Der Beginn des Beutefangs wurde in Beddingen abgepasst, und da die Raubkatze an ihrer Beute in Salzgitter-Ringelheim noch hin- und herzerrte, konnte die Fuhre erneut zunächst am südlichen Vorsignal der Blockstelle Othfresen abgepasst werden. Ein Motiv, welches den heutigen Zeitgeist wiederspiegelt: links die Energiewende, und rechts das Relikt der manuellen und bald historischen Sicherungstechnik. Übrigens ein neurologisch sehr ambitioniertes Unterfangen, denn etwa zeitgleich erscheint aus Richtung Goslar der dicke Erixx und sorgt für einen etwa dreiminütigen Klappschaden. Nach Passage des Erixx blieb der Bü hinter mir geschlossen, und das aggressive Knurren der Raubkatze war bereits in der Ferne zu hören. Als die Katze in der Kurve sichtbar war, klappte das Spiegelei gottseidank wieder in die Senkrechte und ließ aufatmen. Und somit passiert die Katze mit ihrer Beute an einem für sie sehr vertrauten Farbklecks die Szenerie und ließ den Boden erbeben. Von ihrem Jäger nahm sie keine weitere Notiz, auch nicht, als dieser, die Abkürzung über den Berg nach Schladen und runter nach Vienenburg nehmend, ihrer Pirsch bei Abbenrode erneut auflauerte.
Damit nicht genug - der Hunger der Katze war noch nicht gestillt. Am späten Nachmittag des selben Tages ging es erneut mit einem Brammenzug von Beddingen nach Ilsenburg. Auf die mittägliche Rückleistung ab Ilsenburg wurde verzichtet, da wollte der Jäger lieber ab Wernigerode bis Drei Annen Hohne den Kameltreiber machen...;-)

Einstellung nach diversen Hinweisen der Kollegen, und in meinen Augen hebt das Spiegelei den "Solarschaden" auf.


Zuletzt bearbeitet am 29.04.22, 08:38

Datum: 23.04.2022 Ort: Othfresen Land: Niedersachsen
BR: 250 (Bombardier DE-AC33C Blue Tiger) Fahrzeugeinsteller: hvle/ VPS/ DB
Kategorie: Zug schräg von vorn

EXIF-Daten:
Hersteller: NIKON CORPORATION, Modell: NIKON D810, Belichtungszeit: 1/1000 sec, Blende: F/10.0, Datum/Uhrzeit: 23.04.2022 12:13:46, Brennweite: 62 mm, Bildgröße: 834 x 1280 Pixel


geschrieben von: 475er
Datum: 28.04.22, 23:10

Schickes Bild! Das HVLE orange passt gut zur Vorsignalfarbe :-) Und der "Orange Tiger" ist schon eine beeindruckende Lok.

geschrieben von: claus_pusch
Datum: 30.04.22, 10:07

Ein toller Kommentar für dieses schöne Bild, der schon literarische Qualitäten besitzt. Ich kann mir nur zusammenreimen, was du mit "Solarschaden" meinst. In den Galerie-Kommentaren wird sich gerne mal über Windräder und Solarfelder ereifert. Ich finde: Fotografie ist dazu da, die Realität so abzubilden, wie sie ist, und nicht so, wie man sie sich (nostalgisch bzw. anachronistisch) vorstellt. Und eigentlich sollte man sich über jedes Solarfeld, das in einem Motiv sichtbar wird, freuen.
Viele Grüße, Claus

geschrieben von: Olli Sydow
Datum: 30.04.22, 14:25

Claus, danke für die Blumen! ;-) Deinen Hinweis zur Darstellung eines Motivs in der Form, wie es sich zeigt, unterschreibe ich. Ob das Graffiti ist, Windräder oder Solarfelder; wir sind nicht immer bei "wünsch dir was". Den Begriff "Solarschaden" habe ich bis vor kurzem auch noch nicht gehört...;-)

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