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Bayerns Bahn und Bayerns Berge
geschrieben von: Vinne (951) am: 25.09.23, 07:29
Von der Anhöhe südlich der Landesstraße zwischen Hopferau und Hopfen am See findet sich eines, wenn nicht das, schönste Motiv für nordwärts fahrende Züge auf der "König-Ludwig-Bahn" von Biessenhofen bzw. Marktoberdorf nach Füssen.
Vor dem Bau des letzten Teilstücks der Bundesautobahn 7, deren verlauf gut über dem Zug zu erkennen ist, gab es auch die querende Brücke der Landesstraße nicht, sodass der Blick auf den erkennbaren Hopfensee noch freier war.
Nun, der Autobahnbau hat nicht nur die Landschaft verändert, sondern auch die Trasse der Bahnstrecke. Was das für einige Motive bedeutete, habe ich im Rahmen meiner kleinen Serie über die Strecke bereits vorgestellt, siehe hier [www.drehscheibe-online.de] und [www.drehscheibe-online.de].

Viel imposanter sind von diesem Standort aus natürlich die Ammergauer Alpen im Hintergrund, über deren Gipfeln sich die so typischen Hochsommerquellwolken über den Tagesverlauf aufbauen.
Rechts überragt Füssens Hausberg in Gestalt des Säulings mit 2.047 m.ü.M. die Region, es folgt die Hochplatten-Tegelberg-Gruppe, unter anderem mit Hohem Straußberg (1.933 m.ü.M.), Branderschrofen (1.881 m.ü.M.) und die schroffe Gipfelkette mit der Hochplatte (2.082 m.ü.M.) als höchter Erhebung.

Durch all diese markanten Erhebungen und die weiten grünen Wiesen des Allgäus brummt erneut eine der "135 m-Meter-Schlangen" der Bayrischen Regiobahn in Form von 622 170 (VT 170) und 620 175 (VT 175) in Richtung München Hbf.

Datum: 25.08.2022 Ort: Hopferau [info] Land: Bayern
BR: 622 (Alstom LINT 54) Fahrzeugeinsteller: BRB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 12 Punkte

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Zeitvergleich vor Neuschwanstein
geschrieben von: Vinne (951) am: 23.09.23, 11:46
An dieser Stelle ist es im Zuge meiner BRB-Serie von der König-Ludwig-Bahn nach Füssen endlich Zeit, einen der Hauptgründe für den Bahnstreckenbau auf das Bild zu bringen: Schloss Neuschwanstein.

Die seit 1869 errichtete unscheinbare Almhütte auf einem nicht näher zu erwähnenden Steinhaufen am Fuße des Tegelbergs oberhalb der Pöllatschlucht diente dem royalen Bauherrn immerhin für 172 Tage als Bleibe, ehe er das zeitliche segnete.
Spannenderweise war es bereits im 19. Jahrhundert guter Brauch, repräsentative Bauwerke über den Durst zu finanzieren, sodass der werte Herr dezent in den Miesen in die Kiste sprang. Immerhin war man sich bereits damals des Reizes derartiger "Points of interest", wie man heute so sagt, bewusst, sodass man knapp eineinhalb Monate nach dem "Auszug" des Königs das Gelände für den Pöbel öffnete, natürlich nur gegen harte Devisen. Das Finanzierungsmodell Neuschwansteins war geboren!
Damit gelang es den Nachfolgern und bis heute dem Freistaat Bayerns, den romantisierten Wartburg-Nachbau stabil in den Büchern zu führen und die Baupläne sogar zu vollenden.

Zurück damit zur Bayrischen Regiobahn und der Bahnstrecke. Selbstverständlich karrt man inzwischen Massen an Touristen in die Region, die dann für einen etwas goldenen Appel und ein ziemlich großes Ei den Besuch der Bude erwerben können. Im Falle der internationalen Reisegruppen, für die eine Tagestour nach Füssen nur ein Wimpernschlag zwischen Kuckucksuhren am Titisee und dem Münchner Hofbräuhaus darstellt, bietet sich die Anreise mit der Bahn mit anschließendem Bustransfer natürlich an, so kann man den fehlenden Schlaf bei den Fahrten durch die herrliche Landschaft nachholen. Zudem sind für die heimatliche Verwandschaft ja eh nur die Selfies an den "POIs" interessant und weniger die Erzählungen z.B. über den signalisierten Zugleitbetrieb (SZB) mit dem entsprechenden Betriebsverfahren auf der Strecke.

Für die genannte "Touri-Verbindung" hat die BRB daher am Vor- und Nachmittag zwei Direktverbindungen in Petto, die man grundsätzlich mit einem "135 m-Wurm" aus je einem LINT 54 und LINT 81 auf die Strecke zwischen der Landeshauptstadt und dem Grenzstädchen am Lech schickt.
Sicherlich stellten 622 172 (VT 172) und 620 174 (VT 174) keine optisch auffallende Garnitur dar, wie sie seinerzeit die ESG in Kooperation mit der DB Regio aufstellte und mit 218 473 in ihrem "König Ludwig II."-Design die Fahrgäste und Eisenbahnfreunde begeisterte.

Nun, die Zeiten haben sich nicht nur bezüglich des Schlosses gewandelt, auch die Vizinalbahn hat zwischen Hopferau und Füssen ihr Gesicht durch den Bau des letzten Teilstücks der Bundesautobahn 7 verändert. Bei Reinertshof musste die Asphalttrasse aus Lärmschutzgründen zum Glück in den Tunnel, weshalb auch unsere Bahnstrecke ein wenig verlegt werden musste.

Und so sei das folgende Bild als passender Vergleich zu Text, Bild und Zugverkehr gezeigt. Ort und Stelle der Aufnahme sind fast indentisch, man nehme vor allem den alleinstehenden Baum rechterhand als Referenz:

[www.drehscheibe-online.de]

Zeiten ändern sich, der Gesamteindruck des Allgäus mit Schlössern, Burgruinen, Bergen und Wiesen bleibt!

Datum: 29.08.2022 Ort: Reinertshof [info] Land: Bayern
BR: 622 (Alstom LINT 54) Fahrzeugeinsteller: BRB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 7 Punkte
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Zwischen Bergen, Höfen und Wiesen
geschrieben von: Vinne (951) am: 22.09.23, 09:21
Im Ostallgäu wird der Übergang zu den Alpen fast an jedem Ort gut sichtbar. Zwischen den sanften Hügeln mit stark bewaldeten Flächen und den fast immergrünen Wiesen der Region fällt der Blick zumeist ungehindert in Richtung des Alpenkamms und den Gipfeln östlich des Bodensees.

So lässt sich auch erklären, wieso Tourismus und Landwirtschaft mithin die weit verbreiteten Wirtschaftszweige des Allgäus sind. Am Ausgangspunkt der Strecke von Marktoberdorf nach Füssen findet sich mit dem Fendt-Werk jedoch eine der wenigen Ausnahmen, aber irgendwie ist es auch wieder folgerichtig, dass ein Traktorenhersteller hier angesiedelt ist.
Die Bahnstrecke hingegen, inzwischen betrieben von der Bayrischen Regiobahn, hat die Bedeutung im Güterverkehr jedoch längst verloren. Zwischen Augsburg Hbf bzw. München Hbf und Füssen fahren nur noch die stündlichen Regionalbahnen aus LINT-Triebwagen, lokbespannte Züge sind mit Ausnahme von Sonderzügen im Reisezugverkehr seit dem Betriebsende von DB Regio Geschichte. Die letzten Fahrten einer Diesellok sollten mittlerweile die Militärzüge zur Kaserne in Füssen gewesen sein, aber auch dies ist im Vergleich zu anderen Bundeswehrstandorten eher Ausnahme als wiederkehrende Regel.

Also zurück zu den weiß-blauen LINT der BRB und den Wirtschaftszweigen der Region. Von der Ferienwohnung in Hopferau aus unternahmen wir einen kleinen Spaziergang, bei dem wir auch in der Senke der Hopfensee Achen auf die Bahnstrecke trafen. Wegen der Wasserversorgung bei dem Spaziergang, im Nachgang zu unserer Corona-Erkrankung war das einfach notwendig mit Pausen, trug ich sowieso den Rucksack mit und daher auch die Kamera, man konnte ja einmal gucken, ob nicht irgendwie ein Zug abgehen würde.
Passend dazu fand ich einen alten Bauernhof bzw. Zuchtbetrieb mit einer kleinen Verladerampe, dazu passte der Bahnübergang mit den Andreaskreuzen hervorragend als Ausgleich in die linke Bildhälfte.
Im Hintergrund wie immer die weiten Wiesen, der Alpenkamm und die typischen Sommerqueller über selbigem.
1648 165 (VT 165) und 620 177 (VT 177) haben sich soeben mit dem Makrophon akustisch bemerkbar gemacht und werden sogleich im nächsten Linksbogen die Ortslage Hopferau umkurven, um wenig später in den Kreuzungsbahnhof Weizern-Hopferau einzufahren.

Datum: 29.08.2022 Ort: Hopferau [info] Land: Bayern
BR: 648 (LHB/Alstom LINT 41) Fahrzeugeinsteller: BRB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 9 Punkte

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Abfahrt in die Sonne
geschrieben von: Vinne (951) am: 20.09.23, 19:00
Die Perspektiven für lokbespannte Züge auf der König-Ludwig-Bahn mit Blick zu den Alpen waren über Jahre wenn überhaupt an einer Hand abzuzählen, verläuft die Strecke von Biessenhofen bzw. Marktoberdorf nach Füssen doch fast sauber in Nord-Süd-Richtung, wobei selbst die zahlreichen Bögen im Streckenverlauf kaum Chancen einräumen.

Nordlok war also die einzig wahre Alternative, das musste aber erstmal so gefahren werden, das Wetter passen und dann musste man vor Ort sein. Abhilfe schufen zu DB Regio-Zeiten also die im zweistündigen Wechsel verkehrenden Regionalbahnen nach Augsburg Hbf, die zum Ende hin ja durch Desiro der Baureihe 642 gefahren wurden. Aber wer von euch hat schon freiwillig ein Bild einer 218 oder selbst 245 mit n- oder Doppelstockwagen für einen "Desastro" links liegen lassen?

So dürfte die Anzahl von Nordfahrern rund um die bekannten Motive in den meisten Archiven überschaubar sein.
Umso "erfreulicher", dass sich die Entscheidung dank der Betriebsübernahme durch die Bayrische Regiobahn insofern vereinfacht hat, indem mit dem Einsatz der LINT-Baureihen 1648 (LINT 41), 622 (LINT 54) und 620 (LINT 81) stets eine "echte" Fahrzeugfront in die Linse grinst.
Somit kann man sich inzwischen zu den Nachmittagsstunden ganz getrost den optischen Topmotiven mit Alpen im Hintergrund widmen, denn von Norden kommt optisch gesehen ja nichts groß anderes.

So war es mir natürlich ein einfaches Anliegen, an den Urlaubsnachmittagen rund um Hopferau diverse Einstellungen abzugrasen, die bisher nur wenig umgesetzt wurden oder hier in der Galerie mit in die Jahre gekommenen Bildern repräsentiert sind.

Von Süd nach Nord gesehen ist das erste brauchbare Motiv die Ausfahrt aus Füssen, dessen Bahnhof als Einfahrsignal die einfach aufgestellte Vorsignaltafel am Ortsrand besitzt. Bei klarem Wetter hätte hier der Tegelberg mit dem Branderschrofen als Hauptgipfel die Szenerie bestimmt, doch an diesem Nachmittag zeigte sich das typische Sommerphänomen der Wolkenbildung am Alpenrand, während das Ostallgäu in weiten Teilen einen entspannten Sonne-Wolken-Mix über sich hatte. Mangels der Tiefenwirkung mit den Bergen musste daher der ordinäre Weidezaun im Vordergrund ein wenig Sichtebene schaffen.

Und so strebte nach kurzer Wartezeit das bereits aus Weizern bekannte LINT-Duo [www.drehscheibe-online.de] aus 620 177 (VT 177) und 1648 158 (VT 158) aus dem verschatteten Füssen hinaus in die sonnige Ebene rund um den Hopfensee.
Dank des Kreuzungsaufenthalts in Weizern-Hopferau gelang das bereits gezeigte Bild daher ganz entspannt nach einer kleinen Autoverfolgung.

Zuletzt bearbeitet am 20.09.23, 19:35

Datum: 28.08.2022 Ort: Füssen [info] Land: Bayern
BR: 620 (Alstom LINT 81) Fahrzeugeinsteller: BRB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 12 Punkte

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Allgäuer Licht- und Schattenspiele (IV)
geschrieben von: Vinne (951) am: 19.09.23, 18:19
Die Sichtachse von Reinertshof nach Hopfen am See über den fast gleichnamigen Hopfensee findet man in der hiesigen Galerie bereits in mehrfacher Ausfertigung, allen Bildern ist erneut das verkehrsrote Erscheinungsbild der gezeigten Züge gemeinsam.

Nun wollen wir aber einmal auf die aktuelle Variante blicken, nämlich mit einem Zug der Bayrischen Regiobahn, wie er von Füssen kommend in Richtung Bayrisch Schwaben und Augsburg Hbf durch das Ostallgäu brummt.
Von den Höfen der genannten Ortschaft aus fällt der Blick über das zum See abfallende Gelände in die sumpfige Ebene und den dahinter liegenden Höhenzug, an dessen Ostflanke sich der Forggensee anschließt, seines Zeichens der größte Stausee der Bundesrepublik Deutschland.

Zurück aber zum Bahnverkehr auf der König-Ludwig-Bahn. Zu sehen ist auf dem Augsburger Ast der BRB die im Besuchszeitraum als längste gesichtete Kombination aus LINT 81 und LINT 41, in diesem Fall 620 176 (VT 176) und 1648 167 (VT 167). Einzig auf den Durchläufern nach München Hbf wurde der wahre "Allgäuwurm" aus einem LINT 81 und LINT 54 gesichtet.

Spannend war die Schattenbildung im Vordergrund, denn eine klare Geländekante brach die flach einfallenden Schatten auf interessante Art, sodass z.B. der Dachgiebel in Bildmitte eher ein Aufsatzdach als einen typisch bayrischen Hof repräsentiert. Und was für ein Gebilde den Schatten rechts daneben natürlich werfen könnte, vermag ich auch nicht zusagen.

Nun, vielleicht noch ein wenig zu den Örtlichkeiten im Bild:
Hopfen am See haben wir schon geklärt, rechts oberhalb des Zuges liegt der Weiler Eschach. Zu den sichtbaren Erd- und Steinhaufen im Hintergrund lässt sich die Aufzählung rechterhand mit dem Massiv des Tegelbergs beginnen, garniert mit dessen 1.881 Metern über Normalnull gelegenen Hauptgipfel des Branderschrofen. Links davon, der etwas isolierte Berg, der Schönleitenschrofen mit 1.703 m.ü.N.N., dahinter erhebt sich die karge Felsformation der Hochplatten-Tegelberg-Gruppe. Linkerhand folgen sowohl der Klammspitzkamm und die Trauchberge als gut erkennbare Höhenzüge in Ost-West-Richtung am Rande der Alpen.

Datum: 23.08.2022 Ort: Reinertshof [info] Land: Bayern
BR: 620 (Alstom LINT 81) Fahrzeugeinsteller: BRB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 5 Punkte
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Allgäuer Licht- und Schattenspiele (III)
geschrieben von: Vinne (951) am: 18.09.23, 16:04
Bleiben wir noch ein wenig bei den "Allgäuwürmern" auf der König-Ludwig-Bahn nach Füssen im Allgäu und bei Wolkenlotto über den grünen Wiesen der Region.

Nachdem wir nach der bereits gezeigten Kreuzung der Züge am Vormittag, zu sehen hier [www.drehscheibe-online.de] und hier [www.drehscheibe-online.de], das entspannte Tagesprogramm so verbracht hatten, wollte ich zum späten Nachmittag dann doch nochmal los, denn so ganz hoffnungslos war der Sonne-Wolken-Mix über dem Ostallgäu bei Weitem nicht.

Dabei hoffte ich noch auf ein paar Motivvariationen für nordwärts fahrende Züge, wenngleich es rund um den Alpenkamm natürlich kräftig am quellen war und die ungetrübte Sicht auf die Gipfel natürlich nicht zu erwarten war.
Wie dem auch sei, bei Weizern wollte ich die bekannte Kurve mit Blick auf die Kapelle St. Sebastian einmal aus der Gegenrichtung umsetzen, wenngleich der Sakralbau dabei natürlich nicht sichtbar ist. Dafür kurvte das LINT-Doppel aus dem "81er" 620 177 (VT 177) und dem "kurzen" 1648 158 (VT 158) aber schön plakativ durch den Mix aus Schattenflächen und angestrahltem Grün. Glücklicherweise erhielten sowohl die "Fototanne" mit geparktem Schnittholz als auch die Scheune oberhalb der Strecke ebenfalls volle Beleuchtung, gleiches galt für die Waldfläche hinten rechts. Alles weitere bis zu den Bergen war in verschiedenen Sichtebenen abgedunkelt.
Da hatte sich das Lotto gelohnt und in der Nachlese waren sogar noch zwei weitere Bilder am Nachmittag umsetzbar.


Datum: 28.08.2022 Ort: Weizern [info] Land: Bayern
BR: 620 (Alstom LINT 81) Fahrzeugeinsteller: BRB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 0 Punkte
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Allgäuer Licht- und Schattenspiele (II)
geschrieben von: Vinne (951) am: 13.09.23, 16:58
Nachdem wir ja zwischen den Dörfern Weizern und Hopferau ein LINT 41-Doppel auf der Fahrt von Füssen nach Augsburg Hbf kurz vor dem Erreichen des örtlichen Kreuzungsbahnhofs mit dem Doppelnamen der genannten Hüttenansammlungen beobachtet haben, siehe [www.drehscheibe-online.de] zur Erinnerung, gibt es nun das Bild wenige Minuten später zu sehen.

Feinstes Allgäuer Wolkenlotto machte die Wartezeit auf 620 177 (VT 177) zum Nervenkrimi, schließlich stand die "Lange Lunte" bereits sichtbar hinten im Bahnhof und das Schauspiel am Himmel war logischerweise auch die ganze Zeit nachzuvollziehen.

Dann setzte sich das 81 Meter lange Alstom-Derivat endlich in Bewegung, rumpelte über die Rückfallweiche, passierte die Höfe und Industriegebäude an der östlichen Ausfahrt, querte den Doldener Bach UND traf sich zwischen Einfahrsignal und Feldwegbahnübergang genau mit einem hellen Fleckchen in den grünen Wiesen - Glück gehabt!

Während das Waldstück hinter der Wiese durch die Wolken abgedunkelt ist, leuchtet hinten links auf dem Isenberch auf 1055 Metern über dem Meer die zugehörige Burgruine Eisenberg, die zusammen mit der westlich etwas tiefer gelegenen Burgruine Hohenfreyberg eine weit sichtbare Landschaftsmarke im Ostallgäu bildet.

Datum: 28.08.2022 Ort: Weizern-Hopferau [info] Land: Bayern
BR: 620 (Alstom LINT 81) Fahrzeugeinsteller: BRB
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Allgäuer Licht- und Schattenspiele
geschrieben von: Vinne (951) am: 11.09.23, 16:41
Sanfte weite Hügelzüge mit tiefgrünen Wiesen, dazu verteilte Höfe, Waldstücke und kleine Flussläufe - willkommen im Allgäu.

Hier im Vorhof zu den bayrischen Alpen geht es auch optisch weitgehend gemütlich zu, kein Wunder also, dass die Region im Tourismus nicht gerade unbedeutend ist.
Zu diesem Fakt trägt natürlich auch die Stadt Füssen mit Schloss Neuschwanstein maßgeblich bei, wobei letzteres auch der Hauptgrund für die Erschließung der Region mit der Eisenbahn war, der Regent wollte schließlich standesgemäß in sein Domizil reisen.
So unterzeichnete am 14. März 1888 Prinzregent Luitpold die Betriebskonzession für die Lokalbahn Aktien-Gesellschaft (LAG), nach der bis zum 9. Dezember 2018 die jeweils zuständige Staatsbahn das betriebliche Zepter in der Hand hielt.

Seit diesem Tag ist zumindest der Verkehr wieder in privater Hand und wird passend durch die Bayrische Regiobahn mit verschiedensten LINT-Baureihen durchgeführt. Ganz im Sinne der damaligen Erbauer und Entscheider präsentieren sie großflächig die bayrischen Landesfarben Blau und Weiß, einzig ergänzt durch rote Türen in Transdev-Hausfarben.

Kurz vor Erreichen des Kreuzungsbahnhofs in Weizern-Hopferau konnte nun das zu sehende LINT 41-Doppel aus 1648 164 (VT 164) und 161 (VT 161) beobachtet werden, wie es bei feinstem Allgäuer Wolkenlotto durch die teilverschattete Landschaft in Richtung Augsburg Hbf brummt.

Datum: 28.08.2022 Ort: Weizern-Hopferau [info] Land: Bayern
BR: 648 (LHB/Alstom LINT 41) Fahrzeugeinsteller: BRB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 2 Punkte
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Kleinbahnzug anno 2023
geschrieben von: Vinne (951) am: 10.09.23, 19:09
Wenn ich so im HiFo durch Beiträge von Klein- und Privatbahnen klicke, die "damals" mit gemischten Fahrzeugbeständen bunte Trieb- und Beiwagenkombinationen auf die Strecke schickten, denkt man, dass diese Art der Betriebsführung in Deutschland 2023 längst überholt ist.
Schließlich fahren selbst im Reiche der "Dritten" doch fast überall die bekannten niederflurigen Derivate aus den Häusern Stadler, Alstom und Siemens durch die Lande.

Doch dann gibt es da das kleine gallische Dorf, passenderweise auch an der Küste gelegen, quasi auch am Atlantik, wenngleich ein wenig "weiter drin" an der Nordsee: die neg Niebüll!

Hier wird auch 2023 noch Eisenbahnbetrieb gefahren, wie man ihn sich für ein kleines Verkehrsunternehmen vorstellt. Ein fast schon wild zusammengewürfelter Fahrzeugpark, Umlaufpläne gefühlt mehr nach Lust und Laune als nach klaren Strichen auf Papier, dazu ein Kurswagenbetrieb und dann noch Fahrzeiten, die zwar einem Fahrplan folgen, aber am westlichen Streckenende wesentlich durch Tide und Fährbetrieb bestimmt werden.
Herzlich willkommen im Kleinbahnkleinod Nordfrieslands!

Nach einer Woche Inselurlaub auf Föhr durfte es bei der Rückreise dann doch gerne noch ein Eisenbahnbild im Urlaub sein, passenderweise wurde in Wyk auf Föhr der Corsa durch das Team der Wyker Dampfschiff Reederei ganz nach vorne auf die alte "Nordfriesland" beordert, sodass einem "Kickstart" unter der Bugklappe hindurch an die Kleinbahnstrecke nichts mehr im Wege stand.
Bereits vor dem Anlegevorgang konnte die langsame Passage des Kleinbahnzuges durch das Deichschart in Dagebüll Mole vom Aussichtsdeck der Fähre beobachtet werden, wobei sich zur persönlichen Freude nicht nur ein Triebwagen auf der Bildfläche präsentierte, sondern tatsächlich die Kombination aus deren zwei.

Also, runter vom Wasserfahrzeug mit dem Straßenfahrzeug, das "klassische" Panorama von der Mole mit der neuen Hallenkonstruktion sollte es aber nicht sein. Stattdessen fuhr ich, passend zum Thema, in den Dagebüller Kleinbahnweg und arrangierte mir ebendort ein passendes Motiv neben der letzten Wohnbebauung des Hafenortes.

Es rollten auf die Bühne der T 4 (Baujahr 1995, Jenbacher Werke AG) und VT 505/506 (2015 zusammengesetzt aus 629 505, ehemals CFL 628 505 und 628 506, ehemals CFL 628 506, beide Baujahr 1994). Oder anders gesagt: drei Fahrzeugteile, zwei davon aus zwei Spenderfahrzeugen von einer anderen Bahngesellschaft zusammengebaut mit in Summe drei Baujahren.

Geht mehr Kleinbahnfeeling 2023? Einzig im Hintergrund sehen wir auch die hiesige Entwicklung, denn mittlerweile regeln auch zwischen Niebüll und Dagebüll KS-Signale, wenngleich in der "NE-Sparversion" den Betrieb.

Datum: 08.09.2023 Ort: Dagebüll [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 627 Fahrzeugeinsteller: neg
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 0 Punkte
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Käffchen, Kuchen, Knipsen
geschrieben von: Vinne (951) am: 01.09.23, 13:07
Was gibt es schöneres als eine Unterkunft im Allgäu mit Blick auf die Wiesen, Wälder, Seen, Dörfer und die Berge?
Genau, eine mit Fotostelle inklusive!

Akustisch in den Nachtstunden durch die nicht technisch gesicherten Bahnübergänge zwar etwas herausfordernd bei zwei Zügen je Stunde, aber in den hellen Abschnitten durchaus interessant.

Und so war es ganz entspannt möglich, zwischen Kaffeetasse und Kuchenteller die Kamera auf "Balkonien" zu parken, bei akustischer Aufforderung kurzerhand zu greifen, aufzustehen und einmal auf die BRB-LINT auf der König-Ludwig-Bahn anzulegen. Die Lücke in den Bäumen im Vordergrund, sie konnte doch nicht zufälligerweise genau dort sein, oder?

1648 151 (VT 151) und 1648 168 (VT 168) brummen durch die Allgäuer Landschaft in Richtung Augsburg Hbf, hinten rechts sehen wir den Hopfensee mit der zugehörigen Ortschaft Hopfen am See, vorne rechts eine der Scheunen der Höfe in Schraden und insgesamt den typischen Übergang zwischen Allgäuer Landschaft und den bayrischen Alpen.

Urlaub kann einfach herrlich sein!

Nochmals der Hinweis: Fotostelle öffentlich nicht zugänglich!

Datum: 29.08.2022 Ort: Hopferau [info] Land: Bayern
BR: 648 (LHB/Alstom LINT 41) Fahrzeugeinsteller: BRB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 3 Punkte
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Hübbel und Kurv' die BAB
geschrieben von: Vinne (951) am: 31.08.23, 10:57
Zwischen den Ortslagen Hopferau und Reinertshof ist die König-Ludwig-Bahn von Marktoberdorf nach Füssen in ihrer Streckenführung seit einigen Jahren leicht gegenüber ihrem ursprünglichen Zustand verändert.
Grund hierfür ist aber nicht die Landesstraße zwischen Hopferau und Hopfen am See, sondern die Bundesautobahn 7. Seit 2009 ist das letzte Teilstück von Nesselwang bis zum Grenztunnel Füssen durchgehend befahrbar und entlastet die Region vom massigen Durchgangsverkehr, der besonders an den Hauptreisetagen und an Wochenenden die Röhre nach Österreich kräftig in Beschlag nimmt und für oftmals saftige Stauschlangen sorgt.
Weil man weder der Region noch den Anwohnern in Reinertshof den Autobahnlärm direkt zumuten wollte und Lärmschutzwände das Landschaftsbild des Ostallgäus auch nur in Maßen verschönert hätten, gab es für die genannte Ortslage nur eine Option: unter die Erde mit der Piste!

Nun, einfacher als gesagt, denn östlich der heutigen Straßenlage beginnt das sumpfige Gebiet des Hopfensees und hier wären aufwendige Tiefbauarbeiten nur mit erhöhtem Aufwand machbar gewesen. Nachdem die BAB 7 westlich von Nesselwagen den höchsten Punkt einer deutschen Autobahn mit 914,081 m über Normalnull passiert, musste daher auch die König-Ludwig-Bahn einen kleinen Anstieg erhalten.
Nur so war es möglich, die Autobahn mit einem Lärmschutztunnel ohne extreme Tiefbauarbeiten zu verlegen und gleichzeitig die Bahnstrecke zu erhalten.
Und so steigt die Strecke beidseits von Reinertshof deutlich sichtbar an, um am nördlichen Portal die Autobahn zu queren.

Beim vorliegenden Bild von der "135-Meter-LUNTE" aus 620 175 (VT 175) und 622 170 (VT 170) ist der zusätzliche Streckenverlauf gut erkennbar. Quasi am Hektometerschild 25,8 verlief die alte Trasse abkürzend zum linken hinteren Bildrand, wo auch jetzt das Gleis verschwindet. Anders als in der zu sehenden Ansicht gab es hier damals aber "nur" eine "normale" Steigung in Richtung Füssen.
Unser LINT-Gespann rollt hingegen aktuell ein kleines Stück abwärts, die vorherige starke Steigung ist durch das nach links abfallende Gleis ab dem Bahnübergang vor der Leitplanke erkennbar.

Heute ist bei "zufälligem" Erscheinen vor Ort kaum auszumachen, dass unter mir die Autobahn verläuft, das Grün der Allgäuer Wiesen hat auch diese Umgestaltung längst überlebt und auch das Schotterbett der Strecke haben die inzwischen rund 15 Jahre Betrieb farblich altern lassen.

Datum: 25.08.2022 Ort: Reinertshof [info] Land: Bayern
BR: 620 (Alstom LINT 81) Fahrzeugeinsteller: BRB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 3 Punkte
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Die "Neuen" in Seeg (II)
geschrieben von: Vinne (951) am: 30.08.23, 12:40
Die Höfe im Seeger Ortsteil Felben haben bereits mehrfach ihren Weg in die Galerie gefunden, wobei die Bilder stets der Fakt eint, dass ein verkehrsroter Zug von DB Regio, zumeist 218-bespannt, zu sehen ist.
Dazu fast immer bei absolutem Kaiserwetter und strahlend blauem Himmel.

Doch Bayern ist blau-weiß, sodass ich diese Variante aus der "Neuzeit" vorschlagen möchte, die nicht nur den bajuwarischen Himmel mit feinsten Fotowolken zeigt, sondern auch die "Neuen" auf der Strecke in Form von 1648 157 (VT 157) und 620175 (VT 175), die sich als RB von Augsburg Hbf nach Füssen soeben durch die Szenerie schlängeln.

Für das LINT-Gespann geht es nun abwärts in die Senke des Schwarzenbachs, in der sich die Ortslage Enzenstetten, ehemals mit eigenem Haltepunkt, anschließt. Wenig später wird dann der Kreuzungsbahnhof in Weizern-Hopferau erreicht.

Datum: 28.08.2022 Ort: Seeg [info] Land: Bayern
BR: 648 (LHB/Alstom LINT 41) Fahrzeugeinsteller: BRB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 2 Punkte
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Die "Neuen" in Seeg
geschrieben von: Vinne (951) am: 29.08.23, 09:14
Seit dem Ausscheiden von DB Regio auf der Füssener Strecke hält sich die fotografische Dokumentation in den hiesigen Kreisen sicherlich in Grenzen, wer will schon die "Joghurtbecher" aus Salzgitter dort fotografieren, zudem nicht einmal mehr im fotogenen Verkehrsrot sondern in den bajuwarisch-französischen Transdev-Farben Blau, Weiß und Rot.

Nun, da ich die verkehrsrote Epoche dort nur einen halben Tag begleitet habe und anno 2014 aus dem Münchner Domizil nicht weiter in die Region vorgedrungen bin - die Strecken in Österreich waren da ergiebiger und interessanter - musste ich im letztjährigen Sommerurlaub eben mit dem arbeiten, was vor der Ferienwohnung so über die Strecke brummte.

Glücklicherweise schickt die Bayrische Regiobahn drei LINT-Varianten auf die Piste, sodass neben den 41 Meter langen 1648 auch die deutlich größeren LINT 54 und LINT 81 der Baureihen 622 und 620 hier ihre Kreise drehen. Gekuppelt wird dabei fröhlich in allen Kombinationen, wobei die "135 Meter-Schlange" aus LINT 54 und LINT 81 nur auf den Münchner Durchläufern beobachtet werden konnte. Nach Augsburg gab es ansonsten alle möglichen Paarungen zu erleben.
Daher war ich auch am ersten "richtigen" Fototag auch ordentlich verdutzt, als ich bei Seeg das Motiv für den nächsten Augsburger Umlauf zurechtgerückt hatte und in der Ferne dann nur 1648 151 (VT 151) solo zwischen den Höfen aufkreuzte.
Links und rechts des Triebwagens lassen sich derweil die Phasen der Heuproduktion beobachten. Während die hintere linke Wiese den gezetteten Zustand des Grases zeigt, also großflächig zur Bodentrocknung verstreut, liegt das Schnittgut vorne bereits in breiteren Schwaden deutlich weiter ausgetrocknet, während rechts vom Gleis die Schwaden schon in der Form liegen, in der sie dann zum Abtransport aufgenommen werden können.

Datum: 23.08.2022 Ort: Seeg [info] Land: Bayern
BR: 648 (LHB/Alstom LINT 41) Fahrzeugeinsteller: BRB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 1 Punkt
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Blau-weiße Kurvenfahrt
geschrieben von: Vinne (951) am: 25.08.23, 11:02
Bayern ist rot-weiß! Jedenfalls findet die Google-Suche als erstes die Einträge zum FCB - finde ich persönlich ja erstmal nicht so verkehrt.
Ganz offiziell ist Bayern natürlich blau-weiß, denn neben der weiß-blau-gestreiften Staatsflagge regiert das Rautenmuster den gesamten Freistaat - uuuuund das Logo vom FCB!
Egal ob auf dem Dorfe, in der bajuwarischen Weltmetropole München oder beim Grenzübertritt aus dem "Ausland", wie zum Beispiel Deutschland (der musste sein!), überall grinsen die Farben in der Welt.
Kein Wunder, dass der Himmel mit Sommerwolken in weiß-blau genau so bayrisch geworden ist wie die Raute eines Münchner Automobilherstellers, diverse Etiketten auf den lokalen Gerstensäften und natürlich die omnipräsenten Wirtshaustischdecken.

Farblich passend war im Bahnsektor die DB Regio mit den verkehrsroten Zügen da eher weniger, sieht man einmal erneut vom FCB ab.
Zum Glück für einige traditionsbewusste hat die Liberalisierung des Schienenpersonennahverkehrs auch hier eine Lösung hervorgerufen, indem auf der "König-Ludwig-Bahn" und damit auf einer der "heiligen" Bahnstrecken im Freistaate nun die Bayrische Regiobahn die Leistungen erbringt. Diese trägt stolz die Farben Weiß und Blau durch die Lande, allerdings eher zufällig, gehört die Bude doch zum französischen Transdev-Konzern, dessen Heimatland in der Flagge die gleichen Farben präsentiert, nur ergänzt durch einen roten Streifen.
Also sind die Türen der Transdev-Fahrzeuge auch rot lackiert, neben der Forderung der besseren Sichtbarkeit für mobilitätseingeschränkte Personen auch wieder so ein Wink, dass in Bayern Rot eben doch gar nicht so unwichtig ist.
Naja, auch sonst gab es historisch gesehen ja ausreichend umfangreiche Bande zwischen dem Königreich im Voralpenland und demjenigen zwischen Ärmelkanal und Côte d'Azure - wenn man will, gibt es doch für alles irgendwie eine Verbindung.

Zurück zur Verbindung auf der Schiene und den Transdev-Zügen, die inzwischen in Form der LINT-Familie zwischen München Hbf, Augsburg Hbf und Füssen die ehemalige Vizinalbahn bespielen.
Dank der Triebwagen kann man heuer auch endlich diejenigen Motive umsetzen, bei denen man jahrelang einen Steuerwagen präsentiert bekam oder sie erst gar nicht anfuhr, weil man parallel mit den führenden 218 oder 245 beschäftigt war.

Am ehemaligen Haltepunkt von Hörmatzen kurven 1648 154 (VT 154) und 620 177 (VT 177) als RB nach Augsburg Hbf vor der Kulisse der Allgäuer Alpen nordwärts, der Himmel ist bayrisch blau-weiß und im Freistaate ist doch wieder alles gut - bis zum nächsten Derby in München, dann zählt hier und da wieder nur Rot-Weiß!

Ausrichtung neu nach Funkmast über dem führenden LINT, etwas dunkler.

Datum: 26.08.2022 Ort: Engelbolz [info] Land: Bayern
BR: 648 (LHB/Alstom LINT 41) Fahrzeugeinsteller: BRB
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135 Meter LINT durchs Allgäu
geschrieben von: Vinne (951) am: 18.08.23, 14:24
Nachdem DB Regio mit den 218 bzw. 245 sowie Doppelstock- oder n-Wagen von der Füssener Strecke verschwunden ist, zieht es angesichts der nun dort regierenden LINT-Variationen der Bayrischen Regiobahn kaum noch Fotografen in das Ostallgäu.
Aber aus meiner Sicht kann man sich auch in den aktuellen 20er-Jahren noch gut an der Strecke verdingen, denn neben dem weiterhin gefahrenen Stundentakt haben die Triebwagen den großen Vorteil, dass mit ihnen auch die ehemaligen Steuerwagenmotive nun freizügig umgesetzt werden können.

Nichtsdestoweniger gehen die "Klassiker" natürlich auch mit den "Allgäuwürmern", sodass ich auf einem Ausflug von unserem Hopferauer Domizil nach Wald im Allgäu doch bei Lengenwang gezielt rechts ranfahren musste. Zudem war der vormittägliche Langläufer aus München Hbf im Anflug, der dabei stets aus einem 135 Meter-LINT aus einem LINT 54 und einem LINT 81 besteht.

Während sich im Vordergrund der Lengenwanger Mühlbach durch die Allgäuer Wiesen schlängelt, brummen 620 175 und 622 169 als "Allgäuer Schlange" von München Hbf kommend in Richtung Füssen durch die Szenerie, bei der ein kleines Stück Leitplanke der örtlichen Landstraße kurzerhand aus der Halterung digital entfernt wurde.

Datum: 24.08.2022 Ort: Lengenwang [info] Land: Bayern
BR: 620 (Alstom LINT 81) Fahrzeugeinsteller: BRB
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Zwischen Gründerzeit und Goldkuppel
geschrieben von: Vinne (951) am: 15.08.23, 08:42
Die Goldene Stadt Prag, Hauptstadt der Tschechischen Republik, zieht sich bekanntlich beidseits entlang der Moldau. Der Lage im Flusstal entsprechend geht es ausschließlich in den gewässernahen Stadtteilen einigermaßen flach zu, ehe es dahinter direkt in die durchaus steilen Hänge des Talkessels geht.

Wer mit dem Zug nach Prag anreist, wird dieses Phänomen direkt real erleben, denn von Dresden aus schlängeln sich die EuroCitys zunächst über die Moldaubrücke in Praha-Holešovice, kurven dann östlich durch Libeň und dann über die Nové spojení (Neue Verbindung) mit den neuen Vítkov-Tunneln durch den Stadtteil Žižkov in den Prager Hauptbahnhof Praha hl.n.

Stolpert man dann aus dem Hauptbahnhof heraus, erblickt man linkerhand eine riesige golden verzierte Kuppel, die andernorts einer Kirche oder einem Regierungsgebäude zugeordnet werden könnte.
Nicht aber in der Stadt der tausend Türme, zudem, wie geschrieben, der goldenen Stadt. Hier ist also alles ein wenig "anders" und so gehört die Spitze "nur" dem Národní muzeum, dem tschechischen Nationalmuseum. Zu Füßen dieses imposanten Bauwerkes beginnt der bekannte Václavské náměstí, der Prager Wenzelsplatz, auf dessen nördlichen Teil in der Gebäudeachse das Denkmal für den heiligen Wenzel von Böhmen steht.

Im Rücken des Museums beginnt direkt der Stadtteil Vinohrady, zum Großteil aus wunderschönen Häuserblocks aus der Gründerzeit bestehend. Die in diesem Stadtbezirk stehende Bazilika sv. Ludmily (St. Ludmilla) haben wir ja schon im ersten Bild meiner Tatra-Serie gesehen. [www.drehscheibe-online.de]
Am Náměstí I.P. Pavlova in diesem Stadtteil haben wir dabei ja schon das Gleiskreuz an dieser Haltestelle gesehen, über das sich minütlich die Bahnen der Linien 4, 6, 10, 13, 15, 16, 22 und 23 kullern. Hochbetrieb also.
Da auch das Netz der Prager Straßenbahn von seiner Kapazität her endlich ist, hat man im Linienverlauf für einige Verbindungen Wege vorgesehen, die nicht durch das Stadtzentrum verkehren und so die Randbezirke direkt miteinander verbinden.
Dazu zählt auch die Linie 13, die vom Olšanské hřbitovy zum Čechovo náměstí mitten in Praha-Vršovice führt. In der Regel schicken die Dopravní podnik hlavního města Prahy a.s., die Prager Verkehrsbetriebe DPP, hier alleinfahrende Tatra-T3-Varianten auf Linie, einzig am Sonntag kann man hier auch die modernen Niederflurbahnen des Typs Škoda 15 T bzw. Škoda 15 T4 beobachten.

Am Abreisetag wollte ich nun alle genannten Themen miteinander verknüpfen, also einerseits die güldene Kuppel des Národní muzeum, die typischen Häuserzeilen des Vinohrady, die sichtbaren Steigungen in der Hanglage am rechten Moldauufer und natürlich die Tatrawagen.

Kurz bevor wir also zum Hauptbahnhof liefen, um unseren EuroCity zurück nach Deutschland zu nehmen, stand ich also mit meiner besseren Hälfte an der Kreuzung von Anglická und Škrétova und wartete auf den nächsten Kurs der Linie 13, der dann wie erwartet mit Wagen 8415 um die Ecke surrte.

Wie gehabt auch an dieser Stelle ein weiterer Exkurs in die Geschichte der T3-Variationen:
Nachdem wir aus dem T3 ja schon einen T3M modernisiert hatten, indem wir aus der PCC-Beschleunigersteuerung die TV1-Thyristorsteuerung eingebaut haben, verquicken wir diese Form nun mit dem im letzten Bild gezeigten T3SUCS. Dies gelingt, indem wir verrostete Wagenkästen eines T3M durch neue T3SUCS-Kästen ersetzen. Wir erhalten einen T3M2-DVC, die letzten Buchstaben kommen von der Funktion "Dveře Volí Cestující" (Die Türen betätigen die Reisenden), also neuen Türöffnern. Deswegen waren und sind diese 18 Wagen nicht mehr mit den "alten" T3(M) elektrisch koppelbar.

Um nun aber auch die älteren T3, die noch keine "M" waren, weiter für die Zukunft fit zu machen, wollten die DPP "Rekowagen" bauen, neuer Wagenkasten und TV8-Steuerung inklusive. Das Teil mit der Nummer 8205 war aber kein wirklicher Erfolg, die neue Front existiert noch.
Deutlich erfolgreicher waren und sind daher die T3R.P, zu denen auch der Wagen 8415 gehört. Bei diesen Wagen gibt es innen quasi alles einmal neu, die neuen Anzeigen außen, die TV-Progress-Steuerung, neue Türöffner und Böden. Das "P" stammt allerdings nicht von der ersten Firma des Umbaus, Pars Šumperk, sondern eben für die "Progress-Steuerung". 35 Wagen wurden dort umgebaut, alle weiteren direkt in der DPP-Hauptwerkstätte.
Kenner werden sich nun Fragen, wieso ich nichts von einem neuen Wagenkasten schreibe, sind doch die Drehgestelle verblendet.
Dies kam erst zum Tragen, nachdem man nach dem T3R.P-Schema neue Krnov-Wagenkästen mit extra angesetzten Stirn- und Heckteilen auf die T3-Gestelle als T3R.PV setzte und dort zur Geräuschminderung die Drehgestelle verblendete. Daher vollzog man diesen Schritt sukzessive auch bei den T3R.P.
Das "Finale" der T3-Modernisierungen, die bis heute anhalten, zählen dann die Niederflurumbauten T3R.PLF, das angesetzte "LF" steht erwartungsgemäß für "Low Floor".

Genug der Theorie, damit ist meine kleine Prag-Serie am Ende.

Zuletzt bearbeitet am 15.08.23, 12:10

Datum: 25.06.2023 Ort: Praha Škrétova [info] Land: Europa: Tschechien
BR: Straßenbahnen Fahrzeugeinsteller: DPP
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Oldies am Kleinseitner Ring (III)
geschrieben von: Vinne (951) am: 14.08.23, 07:02
Die vorherige Ansicht vom nördlichen Bereich der Haltestelle des Malostranské náměstí in Prag , siehe [www.drehscheibe-online.de], hatte im Hintergrund ja schon das eigentliche Highlight des Prager Straßenbahnnetzes erkennen lassen.
In der Letenská zwischen kostel svatého Tomáše (St. Thomas) und dem Oettingenský-Palac findet sich nämlich eine Gleisverschlingung und der damit einzige nicht zweigleisige Abschnitt im rund 142 Kilometer umfassenden Netz.

Rund um den längsten Tag des Jahres fällt hier auch zu den Nachmittagsstunden genug Sonne ein, um sowohl die Szenerie selbst als auch den verkehrenden Bahnen ausreichend Licht zu spendieren.
So dackelte ich für die letzte Einstellung am Kleinseitner Ring die wenigen Meter vor in den Schatten, was meine Freundin inzwischen auch als sehr angenehm einforderte.

Nun, zwischen dem gezeigten Kurs der "Retrolinie" 23, besetzt mit dem "echten" T3 6921, war nun eine weitere Bauform der "Oldies" an der Reihe.
Mit Wagen 7188 zeigte sich nämlich ein T3SUCS und mit dieser Bezeichnung steigen wir weiter in die Tatra-Typenkunde ein!

Nach dem T3 mit PCC-Beschleunigersteuerung hatten wir inzwischen ja auch den T3M, bei dem die TV1-Thyristorsteuerung zum Einsatz kam. Nun hatten die Prager Verkehrsbetriebe zum Ende der 1970er Jahre aber einen Großteil der durchgerockten Tatra T1 auf den Schrottplatz geschoben und der angestrebte Gelenkwagentyp, quasi in Folge der K2, war noch nicht ausgereift und verfügbar.
Man versuchte also mit dem Herstellerwerk ČKD Tatra irgendwie schnell an neue Wagen zu kommen, was durch Kauf der Exportversion T3SU (für Sowjetunion) gelang. Hier kam allerdings wieder die ursprüngliche PCC-Beschleunigersteuerung zum Einsatz, denn die TV1-Thyristorsteuerung war technisch bereits überholt und nur teuer zu beschaffen.
Wieso Wagen 7188 nun aber sogar ein T3SUCS ist, kann man spätestens im Innenraum einfach erkennen. Während die "Export-Sowjets" eine 2+1-Bestuhlung erhielten, ging es ab dem Wagen 7021 luftiger zu, da man hier zum gewohnten 1+1-Sitzmuster zurückging. Daher wurde aus dem "SU" das "SUCS", quasi "Sowjetunion angepasst auf Česká republika".

Damit haben wir nun den Kleinseitner Ring abgearbeitet, vielleicht zeige ich noch ein letztes Bild aus dem Kurzurlaub in der Goldenen Stadt, das hat dann zwar Tatra-Bezug, aber nichts mehr mit der "Retrolinie" 23 zu tun.


Datum: 24.06.2023 Ort: Prag Malostranské náměstí [info] Land: Europa: Tschechien
BR: Straßenbahnen Fahrzeugeinsteller: DPP
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Oldies am Kleinseitner Ring (II)
geschrieben von: Vinne (951) am: 13.08.23, 10:36
Laufen wir ein wenig weiter entlang des Malostranské náměstí in Prag, dem Kleinseitner Ring. Der zentrale Platz in der Malá Strana (Kleinseite) unterhalb der Pražský hrad (Prager Burg) bietet für Straßenbahnfreunde eine Vielzahl an Perspektiven, die es umzusetzen lohnt.
Vorrangiges Ziel beim Besuch im Juni 2023 war dabei ganz klar die Linie 23, die an diesem Samstag wieder in ihrem 15-Minuten-Takt unterwegs und selbstverständlich nur aus solo fahrenden Tatrawagen bestückt war.

Nachdem uns beim vorherigen Bild am südlichen Ende des Platzes der T3M 8014 vor die Linse fuhr, siehe [www.drehscheibe-online.de], musste es nun auf die Nordseite gehen, quasi dorthin, wo man den Blick auf vielleicht DAS Motiv der Prager Straßenbahn hat, die Gleisverschlingung in der Letenská zwischen kostel svatého Tomáše (St. Thomas) und dem Oettingenský-Palac.
Die einzige Stelle im Netz der Prager Straßenbahn, wo es nicht zweigleisig zugeht und dementsprechend vor und hinter der Engstelle der Verkehr zum Teil einen kleinen Stau produziert.
Glücklicherweise hat man vor einiger Zeit die Lichtsignalanlage, welche den Verkehr regelt, auf Seite der Haltestelle am Malostranské náměstí an das Bahnsteigende und vor die Kreuzung zurückgezogen. So steht definitiv keine Straßenbahn im Gleisbogen und man hat ungehindertes Schussfeld, denn auch der Straßenverkehr wird bei Durchfahrt einer Tram überall angehalten.
Perfekte Situation also, zudem das Junilicht um genau halb vier, welches dafür sorgte, dass die enge Passage ausreichend Sonnenschein abbekam, um den avisierten Kurs abzulichten.

Die Bühne betrat dann T3 6921, quasi die Ausführung eines Tatra-Großraumwagens, der die Basis für knapp vierzehntausend (!!!) Triebwagen und etwas über einhundert Beiwagen darstellte. Natürlich zeigt der Wagen nicht die Prototyp-Ausführung mit zwei- sondern dreigeteilter Frontscheibe, ansonsten surrt der Wagen mit seiner PCC-Beschleunigersteuerung unverändert durch die Goldene Stadt an der Moldau.

Nach diesem Bild war dann klar, dass das Hauptmotiv im Hintergrund als nächstes an der Reihe sein sollte, der Sonnenstand und das Wetter waren zu perfekt.

Datum: 24.06.2023 Ort: Prag Malostranské náměstí [info] Land: Europa: Tschechien
BR: Straßenbahnen Fahrzeugeinsteller: DPP
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Oldies am Kleinseitner Ring
geschrieben von: Vinne (951) am: 12.08.23, 13:17
Nachdem wir uns im letzten Bild ja dem östlichen Streckenende der "Retrolinie" 23 der Dopravní podnik hlavního města Prahy a.s., den Prager Verkehrsbetrieben und kurz DPP, gewidmet haben, als der T2R 6003 am Náměstí I. P. Pavlova in Richtung Brusnice vor der Kameralinse entlangrollte, soll es nun an den vermutlich schönsten Streckenabschnitt dieser Linie gehen.

Diesen finden wir in der Malá Strana, der Prager Kleinseite. Gelegen am linken Moldauufer unterhalb der Pražský hrad (Prager Burg) und über die weltberühmte Karlův most (Karlsbrücke) mit der Staré Město (Altstadt) verbunden. Zentraler Platz dieses Stadtteils ist der Malostranské náměstí (Kleinseitner Ring), dessen westlicher Teil prägend von der Kostel sv. Mikuláše (St. Nikolaus) besetzt wird.
Im östlichen Teil liegt die Straßenbahnhaltestelle entsprechenden Namens, angedient durch die Linien 12, 15, 20, 22 und eben unsere 23. Hinzu kommen die Sonderwagen der Linie 42, die vom Straßenbahnmuseum Prag-Střešovice aus mit der Linie 41 durch die Sehenswürdigkeiten touren.
Es herrscht also absolut dichter Verkehr, hinzu kommen Massen an Touristen und Teilnehmern des motorisierten Individualverkehrs. Irgendwie geht es sich aber erstaunlich gut aus mit Bildern hier.
Nachdem wir bereits den dritten Tag in der Hauptstadt der Tschechischen Republik weilten musste nun die Prager Burg besucht werden. Stilecht fuhren wir also von unserem Domizil aus mit der Linie 23 quer durch die Stadt, als fahrbarer Untersatz diente uns der T3 6921, mehr originales Tatra-Feeling war nicht zu greifen.
Für den Nachmittag hatte ich bei der Herzensdame nun aber bei den Wetteraussichten ganz klar ein Zeitfenster von rund einer Stunde am Kleinseitner Ring eingefordert, denn hier musste man einfach ein paar Kurse der Linie 23 abzetteln.
Gesagt getan, nach mehreren Stunden auf der Burg hatte man dort inklusive Katedrála sv. Víta (St. Veits-Dom) auch alles ausreichend begutachtet, sodass wir die Treppenstufen abwärts gingen. Nach einem kleinen Mittagssnack wurde dann die Knipse aus dem Rucksack befreit und der erste Standpunkt am südlichen Ende des Platzes bezogen, schön in Schattenlage.

Wenig später war dann "Oldie-Zeit" und T3M 8014 rollte auf die Bühne. Nach kurzem Fahrgastwechsel surrte das Smíchover Original vor der Kulisse des alten Malostranská beseda (Kleinseitner Rathaus) mit seinen drei Türmen südwärts von Dannen. Noch kurz etwas zur Typenkunde der Tatrawagen.
Während die originalen T3 ihre PCC-Beschleunigersteuerung besaßen wurden ab den 70er Jahren die ersten Wagen mit der neuen TV1-Steuerung auf Thyristorbasis umgebaut und erhielten sowohl neue 8000er-Nummern als auch die Bezeichnung T3M.
Auf Basis des T3M folgten dann weitere Modernisierungen, auf die wir vielleicht bei den nächsten Bildern eingehen werden.

Datum: 24.06.2023 Ort: Prag Malostranské náměstí [info] Land: Europa: Tschechien
BR: Straßenbahnen Fahrzeugeinsteller: DPP
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Veteran im Tatra-Paradies
geschrieben von: Vinne (951) am: 11.08.23, 11:18
Prag, die "Goldene Stadt der tausend Türme", Metropole an der Moldau, Hauptstadt der Tschechischen Republik, Touristenhochburg, UNESCO-Weltkulturerbe mit unglaublich vielen Sehenswürdigkeiten.

Eine kaum greifbare Stadt, deren Besuch sich aber sowas von lohnt und nur zu empfehlen ist. Zwischen verschiedensten Kulturen, Baustilen, Plätzen, Gebäuden und den Brücken über die Moldau verbindet eins Tag für Tag jeden Menschen in dieser Stadt: Die Straßenbahn.

Im Gegensatz zu anderen Netzen in den großen Städten Mitteleuropas kann man hier auch 2023 noch "handfesten" Straßenbahnbetrieb erleben. Zwar rauschen die Bahnen schon auf vielen Abschnitten auf eigenen Gleiskörpern, oft sogar dann auf Rasen- oder edlem Schottergleis. Dies aber in der Regel auf den Außenabschnitten, denn im Zentrum, ja da regiert noch fast überall "Ostblock-Feeling". Auf den "BKV-Platten", benannt nach den Budapester Verkehrsbetrieben, liegen die Gleise in den Straßen, alternativ so richtig "oldschool" im Asphalt oder, quasi als "Endstufe", sauber mit Pflastersteinen ausgefüllt.
Dazu Lichtsignalanlagen zur Verkehrsregelung? Ja gut, an viel befahrenen Kreuzungen mit dem Straßenverkehr vielleicht. Ansonsten müssen Weichensignale und der geschulte Blick des Fahrpersonals ausreichen, auch an Knotenpunkten mit fast vollständigen Fahrmöglichkeiten.
Auch der Fahrzeugeinsatz ist - noch jedenfalls - ein Traumzustand für Freunde dieser Eisenbahnform. Und dann kommen SIE natürlich ins Spiel: Tatrawagen. Und zwar nicht irgendwie so ein Einheitsfuhrpark mit vielleicht zwei, drei Umbauvarianten, wie man es z.B. aus Leipzig oder Dresden kennt.
Nein, die Dopravní podnik hlavního města Prahy a.s., kurz "DPP" und damit die Verkehrsbetriebe der Stadt Prag, lassen auf ihren Linien - sofern ich mich nicht verzählt habe - zwölf verschiedene Bauformen aus den heiligen ČKD Tatra-Hallen in Prag-Smíchov fahren, wenngleich einige davon nur auf Sonder- und Touristenlinien zum Einsatz kommen.

Und damit zum gezeigten Bild. Anziehungspunkt Nummer eins für Freunde der vorrangig vierachsigen Geschosse ist die Linie 23, offiziell von der DPP als "Retrolinie" geführt und entsprechend mit passenden Fahrzeugen bestückt. Hier tummeln sich in bunter Mischung die "Rentner" des Typs T3, mit 13.991 Trieb- und 122 gebauten Beiwagen der zweitmeistgebaute Straßenbahntyp der Welt.
Von den verschiedenen Prager Betriebshöfen und auch vom Straßenbahnmuseum Prag-Střešovice aus schickt man an den "Großkampftagen" im 15-Minuten-Takt Solo-Fahrer zwischen der Gleisschleife Královka westlich der Prager Burg durch die Malá Strana (Kleinseite), über die Most Legií (Brücke der Legionen) in die südliche Pražské Nové Město (Prager Neustadt) zum Gleisdreieck Zvonařka.
Kenner der "Tatra-Materie" können je nach Einsatztag hier originale T3, T3SU, T3SUCS, T3M, deren Nachfolger T6A5 oder den Gelenkwagen K2 erleben.
Oder aber einfach den "Opa" von der ganzen Bande, einen T2R. Denn während der "echte" T2 mit der Nummer 6002 wie auch die T1-Prototypen 5001 und 5002 im Straßenbahnmuseum steht und selten zu Sonderfahrten ausrückt, dürfen die "Zugezogenen" T2R 6003 und 6004 mit Vergangenheit in Ostrava und Liberec im Wechsel ihre Radreifen in Schuss halten.
Während Wagen 6004 schon mit Doppellampen auf der Front den Nachfolgern sehr ähnelt, sticht Wagen 6003 doch noch aus dem Tatra-"Einerlei" heraus und präsentiert deutlich sichtbar seine PCC-Herkunft.

Versehen mit Zierstreifen an den Farbtrennkanten von Beige auf Rot, Chromleisten, der zurückgezogenen geteilten Frontscheibe und dem kunstvoll eingebauten Frontscheinwerfer kurvt die "Edelkarre" soeben auf der Kreuzung des Náměstí I.P. Pavlova von der Zvonařka kommend auf die Jugoslávská ein, während hinten links in deren Verlängerung noch die Bazilika sv. Ludmily (St. Ludmilla) im Stadtteil Vinohrady zu erkennen ist.

Und damit zurück zum Betrieb auf den Straßen der tschechischen Hauptstadt, denn links vom Triebwagen kam es natürlich nicht zu einem Zusammenprall der beiden BMW - kontrolliertes Chaos halt.

Die Aufnahme, eigentlich völlig ungeplant, war der Auftakt für einige "Urlaubsbegleitbilder" von den Vierachsern, sofern dies in unserem straffen "Touristandardprogramm" denn einzubauen war.


Datum: 22.06.2023 Ort: Prag Náměstí I.P. Pavlova [info] Land: Europa: Tschechien
BR: Straßenbahnen Fahrzeugeinsteller: DPP
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Fotografie zu Lande und zu Wasser
geschrieben von: Vinne (951) am: 08.08.23, 19:56
Sommerabende am Dresdner Elbufer mit Blick auf die Altstadt und die davor verlaufende Bahnstrecke über die Marienbrücke waren im Studium in Elbflorenz fast schon Tradition.

Hier traf sich des Öfteren der "harte Fotografenkern" der Fakultät für Verkehrswissenschaften "Friedrich List" der Technischen Universität Dresden, in "Maximalausstattung" selbstverständlich mit Grill, der gerne in der Straßenbahn quer durch die Landeshauptstadt gefahren wurde.
Zwischen Bierchen und Bild gab es genug Zeit für Fachsimpelei oder den ganz normalen Quatsch und Tratsch, einfach ganz entspannte Abende.

In Vorgriff auf einen Sonderzug mit "U-119" verbrachte man erneut eine der erwähnten Runden und da bis zur avisierten Fuhre der Planverkehr auch noch auf die Chips wandern sollte, versuchte man vor Ort natürlich ein wenig an verschiedensten Einstellungen.

Und weil es ja schon ein kleiner "Running-Gag" ist, ab und an die Hobbykollegen beim Auslösevorgang abzulichten, gibt es hier heute einmal die gestaffelte Perspektive aus stehend im Wasser, liegend an Land und stehend an Land.

Mit einem Teil der gezeigten "Meute" tourt man bis heute regelmäßig durch die Republik, bildliche Ergebnisse zumindest des Kollegen im Vordergrund finden sich hier bereits in der Galerie. Dabei erinnert man sich auch oftmals an jene Abende, bei denen eine 182 vor den Doppelstockwagen im S-Bahn-Dienst noch völlig normal waren. Die gezeigte Maschine, konkret nicht genau identifizierbar, wurde digital eines Mastschattens entledigt.

Datum: 01.07.2015 Ort: Dresden-Pieschen [info] Land: Sachsen
BR: 182 (Siemens ES64U2) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven
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Zwischen Covid, Bröckelschwellen und 9 €-Ticket
geschrieben von: Vinne (951) am: 04.08.23, 09:42
Mittlerweile ist es knapp ein Jahr her, dass uns hier große Themengebiete wie Covid-19, die bröckeligen Moll-Betonschwellen und das 9 €-Ticket, nicht nur im Bahnwesen, auf Trab hielten.

Die Sommerwelle rauschte im Hochsommer zumindest bei mir durch den Bekanntenkreis, die selbstauflösenden Betonschwellen sorgten bei DB Netz - zum Teil bis heute - für Chaos und Streckensperrungen, das 9 €-Ticket lockte zeitgleich zahlreiche Fahrgäste von der Straße in die Regionalverkehre.

Der Monatsbeginn August 2022 kumulierte sich bei mir diesbezüglich in einem kleinen Schmelztigel. Zunächst erwischte mich die "Seuche" mit voller Breitseite, immerhin konnte ich bei meiner Freundin in Braunschweig "Krankenhausasyl" beantragen (gut, angesteckt habe ich sie auch gleich, da konnte man auch nach dem "Keimwochenende" da bleiben). Im Nachgang und frisch "negativ drauf" wollte ich dann nach einer halben Woche doch mal vor die Tür, während sich die bessere Hälfte leider etwas schwer mit der vollständigen Genesung tat.
Da lag es nahe, den Folgen der beiden anderen Themen die Aufwartung zu machen. Denn zwischen Wernigerode und Halberstadt fuhren rein gar keine Züge, die Strecke war gesperrt. Wegen des 9 €-Tickets konnte Abellio Mitteldeutschland aber für den eigens eingerichteten "Sperr-RE" der Linie RE 21 zwischen Goslar und Wernigerode keine eigenen LINT abstellen, sodass man sich hier weiterhin einer Ersatzgarnitur bediente, die schon zuvor mit einer vergleichbar zusammengestellten zwei Umläufe des "Lang-RE" Madgeburg - Halberstadt - Goslar gefahren hatte.
Zur Freude schrubbte so 218 472 der Power Rail Magdeburg GmbH im sauberen 2 h-Takt mit ihren drei n-Wagen aus GfF- bzw. WEE-Bestand über das bröckelfreie Streckenstück. Das ergab für den Freitagnachmittag ein "Reha-Programm" mit nicht allzu hohen Anforderungen an Körper und Geist, jede Stunde entspannt ein Bild der ozeanblau-beigen Edelmaschine, dazwischen entspannte Stellenwechsel, Trinkpausen und zum Finale am Haltepunkt Stapelburg eine nette Fachsimpelei mit den Mitfotografen.

Auf dem abgeernteten Getreidefeld, welches zusammen mit den Kornblumen bereits für andere hier gezeigte Variationen als Motiv diente, ließ es sich trotz der warmen Temperaturen gut aushalten, die Fotowölkchen am Himmel sorgten natürlich wieder für Zusatzanspannung, aber im Endeffekt rollte die Chose dann wie gewünscht zum Tagesausklang an den Kameras vorbei.

Danach ging es wieder heimwärts, nach drei Stunden machte sich doch wieder eine gewisse Ermüdung breit, außerdem war für den nächsten Tag auch wieder Programm angesagt.
Der Sommer 2022 bleibt in Erinnerung, auf Teile davon hätte man aber sicherlich verzichten können.

Und heute im Vorharz? Tja, Covid-19 ist - gefühlt - in der Berichterstattung ein absolutes Randthema geworden, wenngleich es weiterhin im Bekannten- und Kollegenkreis regelmäßig auftritt. Die Moll-Schwellen sind auch auf vielen Strecken getauscht, das 9 €-Ticket dem Deutschlandticket gewichen und die Zusatzverkehre wieder abbestellt. Quasi "Normalzustand" vielerorts, irgendwie auch eigenartig...

Datum: 12.08.2022 Ort: Stapelburg [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: Power Rail
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Jetzt ein EisTEE
geschrieben von: Vinne (951) am: 03.08.23, 18:17
Der Monatsanfang des Juli 2023 hatte in weiten Teilen der Bundesrepublik die kräftige Hitzeklatsche im Gepäck, die sich ja, leider auch in feurig-negativer Variante, auch über weite Teile Südeuropas erstreckt. Ehe bei uns in der Folge das Wetter aber schnurstracks in Richtung Herbst abdriftete, war der Aufenthalt im Freien zumeist nur etwas für absolute Sonnenanbeter oder für Testpersonen von Sonnencremes oder Badeutensilien.
Da zog der blaue Himmel selbst nur in "schweren" Fällen wegen besonderer Züge nach draußen, der Rest der Zeit war im heimischen "Kühlraum" durchaus besser investiert.

Nun, jetzt begab sich aber die Chance, endlich wieder einen sechsachsigen Bundesbahnedelrenner abzulichten, dazu noch ohne ozeanblau-beige Ergänzungswagen und damit mit dem - fast - reinrassigen AKE-TEE.

Zuglok war die ehemalige "Münchner Königin" 103 245, die nicht zuletzt durch die vorbildliche Hege und Pflege des Münchner Lokomotiven Verein e.V. seit 1997 bis zum endgültigen Wechsel ins DB Museum 2018 zumindest in Süddeutschland eigenen Kultstatus erreicht hat. Gleichzeitig stellt sie als letztgebaute 103 neben der Vorserienlok 103 001 eine besondere Maschine ihrer Baureihe dar.

Tja, für den DZ 321 von Dresden Hbf nach Köln Hbf musste es also raus gehen, 35 °C zeigte das Autothermometer an, während ich so über die Landstraßen in Richtung Bornum am Elm kullerte. Bekloppt muss man sein...
Am Ziel war man allerdings bei Weitem nicht der einzige, sodass sich die Wartezeit zu fünft im spärlichen Baumschatten bei der Anrufschranke immerhin gut aushalten lies. Vorbildlich war bei jedem der Anwesenden auch die Flüssigkeitszufuhr gegeben, thematisch wäre ein EisTEE natürlich die geschmackliche Krönung gewesen.

Im abnehmenden Sommerhochlicht, da ließ sich bei der Fahrzeit leider kaum etwas drehen, rauschte dann wie errechnet der Edelrenner in der Ferne mit seinem schicken Wagenpark aus mehreren Großraum- und Abteilwagen sowie den beiden Speisewagen mitsamt Rheingold-Clubwagen auf die Bühne. Zwischen Baum, Getreidefeld und Gebüsch im Vordergrund wurde die Fuhre dann wie vorgesehen festgehalten.

Datum: 09.07.2023 Ort: Bornum am Elm [info] Land: Niedersachsen
BR: 103 Fahrzeugeinsteller: DB
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Zugtetris auf drei Gleisen
geschrieben von: Vinne (951) am: 02.08.23, 07:26
Der Bahnhof Groß Gleidingen erfüllt in Braunschweigs Westen ein höchst wichtige Funktion bei der Steuerung der Verkehrsströme rund um die Löwenstadt.

Von Braunschweig Hbf kommend verlaufen die zweigleisige "Ost-West" und deren "3. Gleis" auf den Gleidingen Ostkopf zu, der als eigener Bahnhofsteil schon einmal dazu dient, die Züge in Richtung Hildesheim "links" rüber zu sortieren, andererseits all diejenigen Fahrten, deren Ziel der Rangierbahnhof Beddingen ist, eben dorthin abzuleiten.
Ab Beddingen dreht der westliche Schenkel des dadurch entstehenden Gleisdreiecks direkt in den "Hauptteil" vom Bahnhof Groß Gleidingen ein, hinter dem es westwärts weiter eben nach Hildesheim oder nach Lehrte geht.
Im Knoten Braunschweig kabbeln sich so auf geringster Fläche zahlreiche Güterverkehrslinien, Fernverkehre von Hannover in Richtung Magdeburg, die kreuzenden ICE aus Hildesheim nach Wolfsburg und Berlin sowie natürlich der Regionalverkehr.
Kein Wunder also, dass der Fahrdienstleiter in Groß Gleidigen im Stellwerk "Gf" mit seinem Braunschweiger Kollegen minütlich "Zugtetris" spielt, um die drei Gleise zwischen den Betriebsstellen so effizient wie möglich zu nutzen.

146 562 kam dabei mit ihrem IC 2444 von Dresden Hbf nach Dortmund Hbf erwartungsgemäß auf dem vorderen Gleis daher, ging es doch im Rücken zu Füßen vom Stellwerk "rechts rum" nach Lehrte und Hannover.
Zeitgleich hatte der Fahrdienstleiter den bunten Baum am Signal N2 bereits angezündet, denn dort rauschte wenig später die Westfalenbahn nach Braunschweig durch. Leider nicht sichtbar stand derweil auf dem dritten Gleis schon ein Güterzug aus Braunschweig Rbf vor der Einfahrt, der parallel zum gezeigten "Teppich-RE" westwärts strebte.
Dieser durfte dann noch ein wenig warten, denn kurz nach Passage der "WFB" bekam auch Signal N30 "Fieber", um den enno auf das Mittelgleis zu leiten. Der Gütermann schlich dann hinten auf dem dritten Gleis vor meiner Kamera entlang, ehe er im Groß Gleidingen selbst noch den kreuzenden IC abwarten durfte, ehe es dann auch "rechts raus" nach Seelze ging.

Ein ganz normaler Abend in Groß Gleidingens Ostkopf, der übrigens noch einen interessanten Bahnübergang mit alten Bundesbahn-Lichtzeichen (die mit den langen Schuten) aufweist. Daher sehen wir auch quer zum Gleis den dritten Vollschrankenabschluss, der einen Feldweg südlich der Gleise absichert. Daneben die angesprochenen H/V-Lichtsignale in ähnlicher, aber doch leicht unterschiedlicher, Bauform.
Links als Zeuge des Sommers ein herrliches Getreidefeld, das deutlich goldener dastand, als es die zweite Julihälfte 2023 vom Wetter her so tat.
Für das Bild wurde versucht, möglichst alle Elemente, also die Signale, Masten, Schranken und den Richtungsanzeiger freizustellen. Daraus resultierte der etwas spitzere Standpunkt, dank dem aber kein Element durch den Zug verdeckt werden musste.

Bild neu farblich bearbeitet.

Datum: 12.07.2023 Ort: Groß Gleidingen [info] Land: Niedersachsen
BR: 146 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Elbtalhochsommermorgenmotiv
geschrieben von: Vinne (951) am: 28.07.23, 09:48
10.000 Punkte bei Scrabble - oder so ähnlich für diesen Bildtitel, oder?

Zum Glück waren nicht derartig viele Versuche notwendig, um neben dem morgendlichen Blick auf das Bahnhofsgebäude und die Festung in Königstein auch die Ansicht des Krippener Empfangsgebäudes umzusetzen.
Aufgrund der strammen West-Ost-Ausrichtung der Elbtalstrecke in diesem Bereich und der zwangsläufig umgebenden Talhänge stellt das Motiv von sich aus ein beschränktes Zeitfenster in den Sommermonaten dar, zur Steigerung des Schwierigkeitsgrades sorgen dann noch die Bäume zwischen Richtungsbahnsteig nach Dresden und der Elbwiese.

Ziel war also rund um den 21. Juni 2016 irgendein vielversprechender Morgen, der sofort für die genannten Motive zu nutzen war. Nachdem die Zettelei in Königstein zur vollsten Zufriedenheit erledigt war, ging es nach Krippen weiter. Hier stellte sich das gewünschte Beleuchtungsszenario ein, denn sowohl das "EG" als auch das Gleis in Richtung Tschechien waren sonnenbeschienen und die Baumschatten tummelten sich "weiiiiit" hinten. Nun war nur ein passender Zug vonnöten, zumal die Sausebahnen ja nur bis Bad Schandau im Halbstundentakt verkehren.

Zum Glück löste dann nach kurzer Wartezeit der Fahrdienstleiter in "DSO" die Anspannung und zog sein Einfahrsignal auf Hl 1, das konnte nur ein fähiger Zug sein, denn in "DSA" stand keine verdächtige Lok herum, die sich alleine hätte über die Grenze machen können.
Umso größer war die Freude, als es aus Westen dann hörbar "knödelte" und sich die blaue Front von 372 009 um die Ecke schälte. Als Krönung zeigte die Seite der Škoda-Maschine auch die attraktivere Variante mit den fetten Lüftungsgittern, der Wagenpark hingegen, nun, "zeitgemäßes Schmutzbraun" möchte man sagen.

Leider steht die eine Lampe in Krippen so bescheuert, dass der Schriftzug nicht vollständig freizustellen war, zudem landete der Schatten direkt auf dem "R", Punktabzug bei Scrabble. Rechterhand im Schatten hingegen an der Lampe ein Bahnhofsschild im alten DB-Design, weiß mit hellblauem Rand. Dahinter die alte Wartehalle mit der Einhausung des Treppenzugangs, wie man sie in ähnlicher Bauform eigentlich entlang der gesamten Elbtalstrecke ab Pirna vorfindet.

Damit war die Geschichte dieses Motivs bis heute für mich erzählt, nach diesem Besuch hat es mich nie wieder auf den Krippener Bahnsteig verschlagen. Vielleicht kann dieses Bild ja überzeugen und die fotografische Lücke in der Galerie schließen, denn ein Bild des Krippener Empfangsgebäudes suche ich aktuell noch vergebens.

Datum: 23.06.2016 Ort: Krippen [info] Land: Sachsen
BR: CZ-372 Fahrzeugeinsteller: CD
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 7 Punkte

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Morgenstahl zum Brenner
geschrieben von: Vinne (951) am: 26.07.23, 16:03
2018 bot der Sommerurlaub in Bozen auch die Chance, nach knapp vier Jahren Abstinenz einmal mehr der Brennerbahn die Aufwartung zu machen. Noch vor den großen Ferien in Italien, dem Ferragosto, war auf der Gebirgsbahn noch Normalbetrieb zu erleben, sodass sich das frühe Aufstehen in Südtirol lohnte, um einmal via Autobahn bis vor den Brenner zu fahren und ab dort über die gut bekannte Landstraße bis nach St. Jodok.

Hier erwartete ich auf der nördlichen Zufahrt zur Schleife auf das, was kommen sollte. Angesichts des Berghangs und der schnell drehenden Sonne war hier nur ein kurzes Besuchsfenster eingeplant, welches zum Glück erfolgreich verwertet werden konnte.
Denn kaum war ich auf dem durch Tau klitschnassen Hang einigermaßen in Position gekommen rauschte es schon aus Richtung Innsbruck und zur großen Freude grinste mich eine gelbe Dispolok-Front an.
Konkret kam dann mit 189 912 "CREAM - Moving Europe" eine der altgedienten Lokomotion-ES64F4, deren Aussehen sich seit der Einführung der Werbung im Jahr 2009 rein gar nicht verändert hatte. Erst 2019, also ein Jahr nach dieser Aufnahme, bekam die Maschine ein durchgehendes rotes Band um die Lampen, das Lokomotion-Logo sowie die Loknummer 912 in großen Zahlen auf der Front - wie man es von der übrigen "LoMo"-Flotte eben kennt.

An zweiter Stelle war 189 914 im gewohnten Zebra-Lack aktiv, mit der es gemeinsam vor einem Stahlzug zu Europas niedrigstem Alpenpass auf 1.370 Meter über der Adria hinaufgeht.

Direkt nach der Auslösung packte ich zusammen und folgte dem Zug, um nun dem Verkehr in Gegenrichtung auf der Passhöhe nachzustellen.

Datum: 31.07.2018 Ort: St. Jodok [info] Land: Europa: Österreich
BR: 189 (Siemens ES64F4) Fahrzeugeinsteller: Lokomotion
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Vom Weidacher bis zum Schlern
geschrieben von: Vinne (951) am: 24.07.23, 16:15
Die Rittnerbahn verläuft von West nach Ost über das Hochplateau des Rittens und verbindet dabei Maria Himmelfahrt / L'Assunta, Oberbozen / Soprabolzano und Klobenstein / Collalbo miteinander. Wer auf der genannten Fahrtrichtung zur Rechten einen Platz in den Triebwagen auf Meterspur ergattert wird bei gutem Wetter mit einer fabelhaften Aussicht in Südtirols Bergwelt belohnt.

Darüberhinaus findet man natürlich zahlreiche Höfe, Wälder und kleine Bächlein, die sich entlang der Bahnstrecke aufreihen.
Letzter Zwischenhalt vor Klobenstein ist dabei der Haltepunkt Weidacher, neben dem sich der namensgebende Oberweidacherhof befindet. Hier kann man nicht nur selbst als Urlauber einkehren sondern auch diverse landwirtschaftliche Lebensmittel erwerben. Angefangen von den klassischen Milchprodukten der Berge über frische Eier bis zur hauseigenen Wagyuzucht, mit der man in der Region völlig neue Wege eingeschlagen hat.

BDe 4/8 24 hat dieses Ensemble soeben zu seiner linken, während sich im Hintergrund mächtig und majestätisch die Gipfel der Alpen erheben.

Kleine Bergkunde am Rande:
Ganz links am Bildrand die Geislergruppe, im Wolkenschatten dabei die Hauptgipfel Sass Rigais (3.025 m) und Furchetta (3.025 m), rechts angeleuchtet die zahlreichen "Nadeln" westlich davon (u.a. Große Fermeda (2.873 m), Villnößerturm (2.834 m) und Geislerspitze (2.832 m)).
Dahinter, erneut im Wolkenschatten, die höchsten Gipfel der Puezspitzen mit 2.918 m und 2.913 m.
Dann, weitaus näher am Aufnahmestandort, das Hochplateau Europas größter Hochalm, genauer der Seiser Alm mit bis zu 2.350 m über dem Meer. Höchste Erhebung ist hier die Puflatschspitz.
Von den Wolken leide vollständig verhüllt die Langkofelgruppe mit dem 3.181 m hohen Namensgeber.
Dafür umso besser sichtbar Südtirols Wahrzeichen, der Schlern. Auf der Westseite seine markanten Türme der Santner- und Euringerspitze (2.413 m bzw. 2.394 m), daneben am "Rand" der Burgstall mit 2.516 m und als höchste Erhebung der Petz mit 2.563 m.

Datum: 29.07.2018 Ort: Weidacher Klobenstein [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-BDe 4/8 Fahrzeugeinsteller: SAD
Kategorie: Bahn und Landschaft
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Viertel vor Acht auf'm Ritten
geschrieben von: Vinne (951) am: 22.07.23, 11:40
Frühmorgens verkehren zwei Zugpaare der Rittnerbahn von Klobenstein / Collalbo kommend über Oberbozen / Soprabolzano hinaus zum westlichen Endbahnhof in Maria Himmelfahrt / L'Assunta. Diese dienen unter der Woche vor allem den Berufspendlern, die ab Oberbozen mit der 3S-Seilbahn hinunter in die Landeshauptstadt Südtirols fahren. Am Wochenende hingegen fahren hier die ersten Ausflügler aus ihren Unterkünften auf dem Ritten bereits ostwärts, um es entweder den Pendlern gleichzutun oder eben einfach auf die Ostseite des Hochplateaus zu fahren.

Während eines zweiwöchigen Sommerurlaubs in Bozen wollte ich der kleinen Schmalspurbahn natürlich den einen oder anderen Besuch spendieren, sodass ich mehrfach zum frühen Morgen entgegen der Lastrichtung mit der Seilbahn auf den Berg fuhr, um dem ersten Umlauf mit Abfahrt um 7:46 Uhr in Maria Himmelfahrt die Kamera entgegenrecken zu können.

Herrliche Ruhe lag dabei stets über dem kleinen Örtchen, während ich mich in unmittelbarer Nähe der Bergstation und des Bahnhofs in Oberbozen aufhielt.
In der Ferne war dabei sogar der Endbahnhof zu erkennen, wer im Bild genau hinsieht, wird links neben dem Hausdach neben dem Nadelbaum erst das kleine Empfangsgebäude und daneben den Lokschuppen erkennen. In selbigem stehen bis heute sowohl der Oberleitungswagen als auch eine der ehemaligen Zahnradloks, die ab Maria Himmelfahrt über die Steigungsstrecke die Adhäsionstriebwagen ins Tal bremsten oder bergauf schoben. Mit der Seilbahn entfiel leider dieser reizvolle Streckenabschnitt, der sein unteres Ende, wie heute die Seilbahn, im Rittnerbahnhof in unmittelbarer Nähe zum Staatsbahnhof Bozen hatte.

Zurück zum Bild, mit etwas Fernblick konnte also BDe 4/8 24, ein ehemaliger Trogenerbahnwagen aus der Schweiz, in L'Assunta erspäht werden. Wenig später verließ er das Sichtfeld, um nicht einmal zwei Minuten später die Via della Piscina, also die Schwimmbadstraße, zu queren. Entsprechend der schwierigen Lichtverhältnisse "oben am Berg" dürfte diese Perspektive, quasi direkt vom Bahnhofsplatz aufgenommen, nur im Monatsabstand zum längsten Tag des Jahres machbar sein. Die Seite des Triebwagens in der dunklen SAD-Lackierung machte den Eindruck nicht viel einfacher.

Links am Bildrand, dies nur der Vollständigkeit halber, erhebt sich auf der Westseite des Etschtals als Teil des Mendelkamms die Felsformation des Penegal. Als kleine weiße Flecken erkennbar sind dabei noch die nördliche Sendeanlage und das Panoramahotel Penegal.

Datum: 25.07.2018 Ort: Oberbozen / Soprabolzano [info] Land: Europa: Italien
BR: IT-BDe 4/8 Fahrzeugeinsteller: SAD
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Einfahrt ins Freilichtmuseum
geschrieben von: Vinne (951) am: 21.07.23, 09:30
Der Bahnhof von Haldensleben bietet auch 2023 noch absolut ungetrübtes Flair vergangener Eisenbahnepochen.

Mehrere Stellwerke, Drahtseilzüge, mechanische Schrankenanlagen, Formsignale, Weichenlaternen und weitere Ausstattungsmerkmale der Deutschen Reichsbahn machen die Betriebsstelle für Eisenbahnhistoriker absolut interessant. Nicht minder spannend geht es grundsätzlich auf den Bahnhöfen zwischen Abzweig Glindenberg und Oebisfelde zu, ein elektronisches oder digitales Stellwerk sucht man hier in der Börde, zum Glück, bisher vergebens.

Bis Dezember 2018 konnte man hier die fotogenen verkehrsroten Desiros der DB Regio erleben, inzwischen rollt hier Abellio Rail Mitteldeutschland mit den LINT 41 der Baureihe 1648 durch die Gegend. Durch die unsichere Finanzlage von Abellio hat man inzwischen den Verkehrsvertrag DISA II aufgekündigt und neu ausgeschrieben, ab Dezember 2024 wird hier also die start Deutschland GmbH die Verkehre durchführen, allerdings mit den identischen Fahrzeugen.

Zurück zum Sommer 2018. Der Bahnhof Haldensleben bietet eigentlich den ganzen Tag über eine unüberschaubare Anzahl an Motiven und Einstellungen, das gilt für beide Ein- und Ausfahrten. Mit dem Wärterstellwerk W1 und dem Ausfahrsignal "C" nahm ich dann das gezeigte Bild mit dem einfahrenden 642 186 auf der Fahrt nach Wolfsburg ins Visier.

Zuletzt bearbeitet am 23.07.23, 08:23

Datum: 13.07.2018 Ort: Haldensleben [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 642 (Siemens Desiro Classic) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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51223 - 51664 - Klingelt es noch?
geschrieben von: Vinne (951) am: 19.07.23, 17:23
EZ 51223 und EZ 51664, das waren über viele Jahre feste Programmpunkte auf der Alttechnikpiste zwischen Oebisfelde und Magdeburg.
Besonders der "Dreiundzwanziger" konnte fast überall als Vormittagsprogramm verhaftet werden und bei entsprechender Zeitlage auch mehrfach erlegt werden.
Sein Gegenpart war der 51664, der allerdings planmäßig erst zum Abend hin in Magdeburg-Rothensee ablegte und dementsprechend nur ein Fall für die Sommermonate war.
Im Gegensatz zum 51223 verkehrte die Chose auch nur von Montag bis Freitag, wenn mich meine Erinnerungen nicht ganz trügen.

Es bot sich daher durchaus an, diesem Zug gezielt nachzustellen, außerdem war man ab dem Nachmittag motivlich in Haldensleben und Groß Ammensleben ja eh gut mit Formsignalen und verkehrsroten Desiros versorgt, da ließ sich die Wartezeit auf den Cargo durchaus entspannt verdaddeln.

Absolutes Topmotiv war für den Zug in meinen Augen ganz klar die Ausfahrt aus Barleben am Befehlsstellwerk B2, das Bild dazu findet sich bereits in der Galerie.
Für den nächsten Versuch, im Rückblick leider gleichfalls mein letzter, sollte nun die Einfahrt an der Reihe sein, damit auch das Wärterstellwerk W1.
Neben selbigem thront bis heute das Ausfahrsignal "Cäsar" mit besonders hohem Mast, der aufgrund der hier einst verbauten Oberleitungsanlage für die Berufspendelzüge nach Barleben seine Form erhielt.

Leider hat die Moderne auch in Barleben Einzug gehalten und das ESTW-A Glindenberg, welches für die Nordeinfahrt vom Rbf Rothensee zuständig ist, direkt neben W1 platziert. Somit fiel hier im Sommer recht schnell der Schatten des Stellwerkscontainers auf die Gleise, sodass das Schussfeld ein wenig reduziert war, wollte man nicht einen großflächigen Schatten im unteren Bildbereich zeigen.
Nächste Herausforderung war einerseits der fahrende Untersatz des Stellwerkpersonals, zum Glück an diesem Tag aber einigermaßen erträglich abgestellt, zum anderen der absolute Wildwuchs auf den Bahnanlagen.
Während Gleis 1 durch die Regionalbahnen regelmäßige "Putzfahrten" erlebte und Gleis 2 für Durchfahrten Verwendung fand, vegetierte die Drei im wahrsten Sinne des Wortes so vor sich her und bot Gras und Büschen ausreichend Lebensraum.
Für die angedachte Einstellung blieb also nur neben dem Signal ein kleines Fleckchen übrig, welches aber auch selbst mit Leiter nur gerade so Raum für die Front der Lok bot.
Selbige war im Sommer 2018 übrigens auch eine Nummer für sich, denn anstelle 232 oder 233 wählte man die 247, hatte DB Cargo doch vier Diesel-Vectrons testweise im Rennen.

In Summe entstand also zum Glück dieses Bild von 247 904 "Manni", als der Allacher Dieselrenner mit dem EZ 51664 in den Bahnhof Barleben eindreht. Zwischen Lok und Formsignal wurden zwei Windenergieanlagen digital abgebaut, der letzte weiße "Schnippel" auf der Lok ist die Fahrzeugantenne.
Dank zweier Halte konnte im Nachgang sogar noch ein Bild in Haldensleben entstehen, aber das ist vielleicht ein Thema für ein anderes Mal.

Datum: 13.07.2018 Ort: Barleben [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 247 (Siemens Vectron DE) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 8 Punkte

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"Damals" in der Hannoverschen Braunstraße
geschrieben von: Vinne (951) am: 18.07.23, 09:54
Insbesondere die Innenstädte unterliegen von Natur aus einem stetigen Wandel, der sich vor allem in baulicher Art und Weise im täglichen Leben feststellen lässt.
Nahezu überall werden inzwischen alte Gebäude entkernt, abgerissen oder von Grund auf erneuert. Gleiches gilt für die Verkehrswege, bei denen die Barrierefreiheit, die Trennung der Verkehrsströme und der Teilnehmer selbst oft an der Tagesordnung steht.
So sind auch in Hannovers Zentrum seit Jahren umfangreiche Maßnahmen zu erleben, bei denen die üstra als Betreiberin des Stadtverkehrs einen maßgeblichen Anteil einnimmt.
Größtes Projekt seit 2017 ist zweifelsohne die "Zehn Siebzehn", in dessen Zuge die alte Strecke von der Kurt-Schumacher-Straße aus über den Bahnhofsvorplatz hin zum Aegidientorplatz stillgelegt und durch eine neue Streckenführung zum ZOB auf der Nordseite des Hauptbahnhofs ersetzt wurde. Damit einher ging auch die Herstellung der Barrierefreiheit mit neuen Hochbahnsteigen am Goetheplatz, Steintor, in der Rosenstraße und eben am ZOB, allerdings mit einer auf Doppeltraktionen des TW 2000 bzw. 2500 und TW 3000 auslegten Länge. Die "alten" LHB-Triebwagen der 6000er-Reihe waren damit de facto vom neuen Linienweg der 10 ausgeschlossen, einzig die mit Solowagen bediente Linie 17 stellte bis zu deren vollständigem Hochbahnsteigausbau das letzte Refugium überirdisch im Zentrum dar.

In der Zeit zwischen "Aegi" und "ZOB" wurde die Linie 10 als "Halbe 10", erkennbar durch den Strich in der Liniennummer, ab dem Goetheplatz in den A-Tunnel und somit zur unterirdischen Haltestelle des Hauptbahnhofs geführt. Weiterhin bedient durch astreine 6000er-Doppel.

Diesen Betriebszustand galt es also im Frühsommer 2017 hier und da festzuhalten, schließlich war der Einsatz der "Silberlinge" in gewissen Kursen bereits unübersehbar.
Nach Feierabend bot es sich daher an, den passend im Licht stadtauswärts fahrenden Bahnen nachzustellen, wobei ich mich ab dem Goetheplatz in Richtung Ahlem fortbewegte. Am westlichen Ende des Kreisverkehrs am Goetheplatz biegt die Braunstraße nach Glocksee ab, wo sich auch die Hauptwerkstatt der üstra befindet. Somit weist dieser Streckenabschnitt neben dem Regelverkehr der Linie 10 auch diverse Ein- und Ausrückfahrten auf.
Bis dato waren diese allerdings für Fahrgäste nur in Abhängigkeit der eingesetzten Fahrzeuge und Linien nutzbar, hatte doch auch die Haltestelle Glocksee bis vor kurzem keinen Hochbahnsteig. Zusätzlich lag der gepflasterte Tiefbahnsteig auch in "wilder" Bogenlage vor dem Weichennest, für die Fahrer und Fahrgäste beim Ein- und Ausstieg keine angenehme Situation.
Aus diesem Grund rollen derzeit und noch bis Dezember 2023 auch an genannter Stelle die Bagger, um die Situation zeitgemäß umzugestalten.

Im Juni 2017 war davon allerdings noch gar nichts erkennbar, als TW 6214 und 6162 vorbei an den grünen Wartehäuschen und alten Haltestellenschildern in den "Bahnsteigbereich" schlängeln. Auch das Gebäude des Energieversorgers enercity zur Rechten wandelt sein Aussehen derzeit massiv, eine neue Unternehmenszentrale entsteht direkt in der Nachbarschaft zum neuen Bahnsteig und wird alsbald einen architektonischen Vollkontrast zu den ehrwürdigen Hausfassaden auf der Nordseite der Braunstraße bilden.

Es wandelt sich immer weiter in der Stadt, halten wir also hier und die alten Szenen für die Nachwelt fest.

Datum: 19.06.2017 Ort: Hannover Glocksee [info] Land: Niedersachsen
BR: Straßenbahnen Fahrzeugeinsteller: üstra
Kategorie: Zug schräg von vorn
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12 Zylinder-Wecker für Goslar
geschrieben von: Vinne (951) am: 17.07.23, 16:26
Nachdem es bei meinem zuletzt gezeigten Bild mit dem DB Regio-LINT 41 bei dessen Ausfahrt aus dem Goslarer Bahnhof um viertel nach Sieben noch maximalst geruhsam zuging, war spätestens eine Stunde später der Weckdienst bestellt.

Aus Salzgitter kündigte sich der frühmorgendliche Stahlzug nach Ilsenburg an, die Bespannung oblag erneut einem der Leih-Tiger der HVLE, konkret V 330.2 bzw. 250 010.

Nach Auskunft des freundlichen Weichenwärters auf dem Stellwerk "Go" war mit der Passage nach dem 8 Uhr-Knoten zu rechnen, glücklicherweise war auch der erixx aus Braunschweig zur rechten Zeit in der Ecke von Gleis 5 verschwunden, sodass die orange-graue Front in der Ferne störungsfreies Schussfeld erleben konnte.
Durch den zuvor abgefahrenen RE nach Halle (Saale) gab es allerdings am verkürzten Formsignal in Gleis 3 noch Hp 0, sodass der Mann auf dem Bock die Hebel ein wenig zu sich ziehen musste und die Chose tatsächlich für einen kurzen Moment zum Halten kam.
Dann erhob sich der Signalflügel in die Hp 1-Stellung und der General Electric GE 7FDL12 konnte sein vollstes Konzert für die Welterbestadt spielen, da dürften dann mindestens im Hotel Achtermann an der Bahnhofsausfahrt die Bettdecken aus den Kojen geflogen sein.

Direkt am Zughaken und auf den folgenden drei Plätzen hatte die VPS zu meiner Freude Wagen mit Thermohauben platziert, deren Vorkommen in diesen Pendelzügen stark nach Bedarf und Glück abhängt.

Für die Motivgestaltung ließ sich das Geländer rechts unten leider nicht ganz vermeiden, denn anders als die bisher vorhandenen Varianten des Goslarer Empfangsgebäudes aus dieser Perspektive sollte schon das gesamte Ensemble ins Bild. Linkerhand schlich sich daher auch das "Bistro im Harz" ins Bild, welches mit der örtlichen Filiale von Dominos Pizza im Gebäudekomplex des Stellwerks "Go" sozusagen die "Betriebskantine" für das Stellwerkspersonal darstellen könnte.
Auf dem Bahnsteig zwischen den Gleisen 4 und 5 sind, vielleicht ganz leicht, zwei liegende KS-Signale zu erkennen. Während auf Gleis 2, schwer erkennbar, bereits das neue Signal vor dem Ausfahrsignal steht, sollten diese Kollegen nur Tage nach der Aufnahme ihren Weg auf die vorbereiteten Fundamente finden. Ein weiteres ist dazu unterhalb des linken Puffers vom "Tiischor" zu erkennen. Auch die quer durch das Gleisfeld verlaufenden Kabel zeugten Mitte Juni bereits untrüglich von der nahenden Inbetriebnahme der nächsten Stufe des DSTW "Harz-Weser" im Oktober 2023.

Wer sich also nochmals an diesem Motiv versuchen möchte, könnte durchaus eine veränderte Situation vorfinden.

Datum: 18.06.2023 Ort: Goslar [info] Land: Niedersachsen
BR: 250 (Bombardier DE-AC33C Blue Tiger) Fahrzeugeinsteller: HVLE
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Morgenruhe am Harz
geschrieben von: Vinne (951) am: 16.07.23, 11:41
Nicht einmal mehr ein halbes Jahr bleibt dem Jüdel-Stellwerk "Go" des Bahnhofs Goslar im aktiven Stellwerksleben, die Zeichen des drohenden DSTW "Harz-Weser" sind auch im Bahnhof der Welterbestadt inzwischen unübersehbar.
Mittlerweile stehen die neuen KS-Signale vor oder hinter ihren geflügelten Vorgängern, die Umsetzung der Alttechnik wird von Tag zu Tag schwieriger.

Grund genug, am frühen Sonntagmorgen die gewünschten Einstellungen durchzuführen, wobei hier in einem Zeitfenster von rund einer Stunde zwischen 7:15 Uhr und 8:15 Uhr das nennenswerte abgeht.

Besonders attraktiv sind dabei ihrer farblichen Erscheinung wegen die LINT 41 von DB Regio, mit denen auch die Umsetzung beginnen sollte.

648 274 beschleunigt als RB 82 nach Bad Harzburg soeben unterhalb der Kanzel von "Go" ostwärts, auf dem Bahnhofsvorplatz und dem Busbahnhof herrscht ähnliche Ruhe wie beim örtlichen Pizzabäcker. Auch der Fotograf konnte mit seiner Leiter ganz entspannt auf dem Gehweg hantieren, die Anzahl von Passanten und vorbeifahrenden Autos beschränkte sich auf nicht einmal zwei Handvoll.

Immerhin konnte in der Folge ein wenig mit dem Weichenwärter quer über die Gleise kommuniziert werden, so ergab sich auch eine nette Information zum "drohenden" Stahlzug nach Ilsenburg. Aber der war dann ein Fall für eine andere Einstellung.

Datum: 18.06.2023 Ort: Goslar [info] Land: Niedersachsen
BR: 648 (LHB/Alstom LINT 41) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 3 Punkte

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Von der Bahn zur Bahn
geschrieben von: Vinne (951) am: 07.07.23, 08:06
Als ich so nach meinem Programm rund um Schladen sinnierte, was man denn im steigenden Junivormittagslicht noch so abgreifen könnte, war ich tatsächlich bereits um kurz nach 8 Uhr morgens etwas planlos.
Ziel war um spätestens 09:30 Uhr der heimische Frühstückstisch, um mit der Holden gemeinsam entspannt auf Balkonien in den Samstag zu starten.

Also noch über eine Stunde Zeit, die man doch fotografisch irgendwie zwischen Vorharz und Braunschweiger Süden verdingen wollte. Nun, der Sonderzug mit 232 an diesem Tag war ostwärts über alle Berge, der Kalkzug tat ihm jenes gleich und war auch zeitlich bereits außer Reichweite. Alles an Klappertechnik rund um Goslar schied aus, da war der Sonnenstand rein gar nicht mehr umsetzbar.

Somit nordwärts, aber wohin? Irgendwie an die Piste ins Salzghetto? Ne, die reine Zweigleisigkeit in absoluter Motivarmut war da nicht der Knaller, zudem waren die Umläufe nach Braunschweig mit Frontlicht bereits in die Löwenstadt abgedüst, da hätte man also auch wieder blöd in die Röhre geguckt.

In Summe entschied ich mich also ganz einfach für etwas Motivkunde am Abzweig Leiferde, wo sich die Strecken von Braunschweig nach Salzgitter Bad und nach Wolfenbüttel verzweigen. An zweitgenannter Strecke hätte sich eigentlich eine alte Anrufschranke finden müssen, die war zum Besuchszeitpunkt aber außer Betrieb und schied daher ebenfalls als Motiv aus.
Spannend war aber die Situation auf der Westseite des BÜ, denn hier hatte man tatsächlich freien Blick auf die Piste nach Salzgitter und eine ausreichende Lücke für den zu erwartenden LINT 41 gab es da auch.

Die Motivklingel läutete daher in meinem Köpfchen und das Andreaskreuz musste für den Blick von der Bahn zur Bahn als Landmarke herhalten. Wie gewünscht setzten sich dann wenig später alle Fahrten in Brunswick Hbf in Bewegung, sodass unter anderem diese Variation mit 648 260 als BR 46 nach Herzberg (Harz) abging.

Danach rödelte ich schnurstracks heim, ein kurzer Stint zum Bäcker, dazu der fahrende Schlesier mit vorzüglich polnischen Wurstwaren vor der Haustür und schon konnte der Samstag so richtig beginnen.

Datum: 03.06.2023 Ort: Leiferde (Braunschweig) [info] Land: Niedersachsen
BR: 648 (LHB/Alstom LINT 41) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Schladens "andere" Seite
geschrieben von: Vinne (951) am: 05.07.23, 15:58
Das südliche Einfahrvorsignal von Schladen habe ich ja jüngst in der Galerie in abgewandelter Form gezeigt.

Widmen wir uns daher nun der nördlichen Seite des kleinen Örtchens am Harzrand, denn auch hier klappern die Flügel noch regelmäßig. Beziehungsweise, eigentlich klappt hier nur das Spiegelei rauf und runter. Denn das Einfahrsignal A ist wie sein Ausfahrsignal-Pendant am Streckengleis Vienenburg - Braunschweig längst zur Teilzeitkraft verkommen, ist das nördliche Stellwerk "Sn" doch zumeist durchgeschaltet und würde nur bei Bedienung der Zuckerfabrik besetzt werden. Der Fahrdienstleiter vor Ort verrichtet hingegen seinen Dienst in "Ssf" und bedient dort auch die Schranken an der Verkehrsstation.

Zurück zu Schladens "anderer" Seite. Da die Übergabe nach Langelsheim nicht im vermuteten Zeitfenster vor Plan verkehrte, konnte auch der LINT-Umlauf der Regionalbahnen 42 und 43 aus Goslar bzw. Bad Harzburg ganz entspannt verarbeitet werden.
Am südlichen "Ei" war das Warten dafür sinnfrei, durch den weiten Rechtsbogen, den Nordfahrer in Schladen passieren müssen, war das genannte Einfahrsignal "Anton" aber absolut im Licht gelegen und das passende Motiv.
Wegen der tiefstehenden Sonne und der Streckenlage im leichten Einschnitt zwischen Feldern und Flutschutzbecken der Oker war hier bereits eine Stunde vorher klar, dass die Signalkombination vom Zug angeschattet werden würde. So ist die "Möhre" des Ausfahrvorsignals f leider genauso wenig schattenfrei wie die Vorsignaltafel.
Dafür gab es neben 622 201 und 221 noch den alten Fernsprechkasten, ein wenig Drahtzugleitung, das genannte Stellwerk "Sn", einen frühmorgendlichen Ballonfahrer und das Panorama der Schladener Zuckerfabrik zu sehen.
Da hatte sich das Aufstehen bereits nach zwei Formsignalbildern um 7:12 Uhr gelohnt.

Datum: 03.06.2023 Ort: Schladen (Harz) [info] Land: Niedersachsen
BR: 622 (Alstom LINT 54) Fahrzeugeinsteller: erixx
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Langelsheimer am Schladener Ei
geschrieben von: Vinne (951) am: 04.07.23, 17:27
Das südliche Schladener Einfahrvorsignal ist hier in der Galerie zwar bereits mehrfach vertreten, aber irgendwie immer in der "Standardperspektive" vom Feld aus mit dem Weg im Vordergrund.

Als ich an diesem Junimorgen so am Spiegelei die Zeit bis zur Passage von EZK 53833 vertrödelte, wagte ich mich auch einmal etwas näher an das Objekt der Begierde heran, als "Signalese" ist man ja doch technikinteressiert, auch wenn man Formsignale mit elektrischem Antrieb ja doch hier und da schon genauer unter die Lupe genommen hat.

Nun, als ich da so direkt vor "Spiegelei" und "Möhre" stand war schnell klar, dass die gewünschte Fuhre hier doch definitiv in anderer Perspektive auf den Chip düsen sollte.

Und so gibt es nun die "kleine Vossloh" 4125 013 mit ihrer Übergabe von Braunschweig Rbf nach Langelsheim mit dem Star im Vordergrund, während hinten sogar ganz leicht der Turm von St. Marien um die Bäume lugt.

Datum: 03.06.2023 Ort: Schladen (Harz) [info] Land: Niedersachsen
BR: 4125 (Vossloh DE12) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Einser zurück auf der Magistrale
geschrieben von: Vinne (951) am: 30.06.23, 14:40
Während der ersten Jahreshälfte 2023 wurde die "Rennbahn" von Hannover nach Berlin zwischen Rathenow und Wustermark einer Oberbauerneuerung unterzogen.
Aus diesem Grund musste im Baubereich eingleisiger Betrieb stattfinden, der aber kapazitiv nicht die Menge an Zugfahrten durchließ, die im Normalfall über die "schnelle Ost-West" prügeln.

Also entschied man sich bei der DB Netz und DB Fernverkehr für einen fast sauberen Richtungsbetrieb, indem je nach betroffenem Gleis die eine Relation über die Schnellfahrstrecke und die Gegenrichtung über die alte "Ost-West-Magistrale" geführt wurde. Dabei erlangte Magdeburg temporär wieder regelmäßige ICE-Halte und neue Verbindungen.

Mit den "Doppel-ICE" von Berlin in Richtung Nordrhein-Westfalen, den "Kiffer-IC" nach Amsterdam, den Frankfurter ICE und den sowieso stündlich verkehrenden "Teppich-RE" auf den Linien zwischen Rhein-Main-Gebiet bzw. Norddeich Mole hin nach Leipzig und Dresden ergab sich neben dem grundsätzlich reichhaltigen Güterverkehr ein breites Spektrum an Fernverkehrszügen, die jegliche Fototour in diesem Zeitraum sehr abwechslungsreich gestalteten.
Mitunter rauschten binnen 20 Minuten vier völlig unterschiedliche Fernzüge zwischen Braunschweig, Elm und Magdeburger Börde durch die Landschaft.

Optisch ansprechend waren dabei natürlich die zahlreich eingesetzten "LDV-Einser", die bevorzugt die Dienste von Berlin nach Frankfurt (Main) innehaben. An einem lauschigen Frühsommerabend spekulierte ich bei Sunstedt auf genau diese Verkehre, 401 057 gab sich als ICE 1593 von Berlin Hbf (tief) wie gewünscht die Ehre.

Fotografisch finde ich die "kurzen" Einser höchst attraktiv, lassen sie sich doch an vielen Motiven abseits der Rennstrecken passend in Szene setzen.

Datum: 26.05.2023 Ort: Sunstedt [info] Land: Niedersachsen
BR: 401 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Eierkopf in der alten Heimat
geschrieben von: Vinne (951) am: 28.06.23, 18:26
Jüngst gab es hier in der Galerie ja wieder Eierkopf-Bilder aus dem Vorharz zu sehen, darunter auch eines von der kleinen Tournee des "Stuttgarter Rössles" mit den Triebwagen VT 12.506 und 507.

Das vierteilige Gespann war im Frühjahr 2023 nach ewig langer Abstinenz wieder in seiner alten Heimat, wobei vom Übernachtungsstandort in Klein Mahner diverse Tagestouren durch die alten Reviere gefahren wurden.

Am 22. April war die Fahrt nach Hamburg an der Reihe, die immerhin zwischen Salzgitter Bad und Braunschweig über die nicht elektrifizierte Heimatstrecke führte.

So war es kein Wunder, dass sich zahlreiche Fotografen in diesem Bereich tummelten und sehnsüchtig auf die Passage des edlen Gefährtes warteten. Schließlich war dieser Samstagmorgen einer der wenigen Tage, an denen die Sonne bei dem Fahrtenprogramm passend mitspielte.

Bei Lobmachtersen konnte bereits Minuten zuvor der herrliche Sound der Maybach-Motoren vernommen werden, als Salzgitter Bad kraftvoll verlassen wurde.
Momente später rollte der Zug dann am Motiv vorbei, für mich ein extrem besonderer Moment, war mein bisher einziges Eierkopf-Erlebnis doch seinerzeit die Durchfahrt vom "Weltmeister"-VT 08.5 in Hemmingstedt.

Wünschen wir dem Fahrzeug weiterhin ein so breites Einsatzspektrum wie in diesem Jahr. Und vielleicht sehen wir ihn ja wieder im Vorharz.

Datum: 22.04.2023 Ort: Lobmachtersen [info] Land: Niedersachsen
BR: 608 (alle histor. VT08, 612, 613) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Braunschweigs originaler Edelrenner
geschrieben von: Vinne (951) am: 27.06.23, 18:54
Als Einleitung zitiere ich aus der Beschreibung des Anlasses, welcher dem gezeigten Bild zugrunde liegt:

"Die Braunschweiger Kulturnacht ist eines der größten Kulturevents der Region, das an einem Abend die Stadt zur Bühne macht und einen Einblick in die hiesige Kunst- und Kulturszene ermöglicht.
Vom Aquarium im Kleinen Haus über die Stadtbibliothek, vielen Kirchen, Museen bis hin zu Cafés und Kneipen sind die unterschiedlichsten Veranstaltungsorte mit dabei. Aber auch auf Straßen und Plätzen werden Musik, Tanz, Theater, Literatur, Kunst und vieles mehr angeboten. Open-Air-Bühnen auf dem Kohlmarkt, dem Friedrich-Wilhelm-Platz, dem Kurt-Seeleke-Platz, dem Platz der Deutschen Einheit und am Haus der Braunschweigischen Stiftungen sorgen für Live-Musik im großen Sinne. Im Rathausinnenhof startet ab 19:30 Uhr der „Rathaus-Rave“."

Nun, für diese Veranstaltung, für die man mit einem kleinen Solidaritätsbeitrag nicht nur die Künstler sondern auch die Organisation an sich unterstützen konnte, gab es dann einen sogenannten "Pin", mit dem an diesem Tag ab 13 Uhr der gesamte öffentliche Nahverkehr in Braunschweig genutzt werden konnte. Grund genug also, vom "Dorfe" Rautheim aus via Helmstedter Straße in die Stadt zu düsen.
Bevor der Reigen um 18 Uhr durch den Oberbürgermeister am Schloss eröffnet wurde ging es bereits in die Stadt, genutzt wurde dabei die Linie 4 bis zum Radeklint. Grund für dieses Ziel war die ganz einfache Tatsache, dass sich hier für mich die klarste Chance ergab, einen weiteren Teilnehmer des Festprogramms aufzunehmen: DUEWAG GT 6 Nummer 35. Ein absolutes Braunschweiger Original aus dem Jahr 1962. Mit dem schnieken Sechsachser wurden an diesem Tag bis zum späten Abend Pendelfahrten vom Hauptbahnhof aus angeboten, die dann eben am Radeklint bzw. Inselwall für die Rückfahrt wendeten.

Soeben kreuzt der Wagen frei von jeglichem Autoverkehr den Straßenstern aus Celler Straße, Güldenstraße, Langer Straße und Neuem Weg und wird sogleich neben dem kurz zuvor gefahrenem Plankurs der Linie 4 in der Endhaltstelle zum Fahrgastwechsel anhalten.
Ein Bild bei der Ausfahrt aus der Schleife ging sich noch aus, anschließend waren aber sowohl das Abendessen als eben das Veranstaltungsprogramm deutlich interessanter als der Sechsachser, der zudem in der Folge lichttechnisch "schwierig" durch die Stadt lief.

Datum: 17.06.2023 Ort: Braunschweig Radeklint [info] Land: Niedersachsen
BR: Straßenbahnen Fahrzeugeinsteller: BSVG
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Abendlicht für's "Happy Rizzi House"
geschrieben von: Vinne (951) am: 19.06.23, 18:00
In der Braunschweiger Innenstadt befindet sich am Platz "Ackerhof" im Magniviertel ein Gebäude, welches von seiner Architektur und vor allem von der äußeren Gestaltung her deutlich von allen umstehenden Bauwerken abhebt.
Zum 26. Magnifest im Jahre 1999 fand die Grundsteinlegung für das "Happy Rizzi House" statt, welches federführend durch den bekannten US-amerikanischen Künstler James Rizzi entworfen wurde.

Seit Beginn an dienten die Räumlichkeiten im inneren des mit bunten Farben und Formen gestalteten Ensembles der Bürotätigkeit, nach einiger Unklarheit zur weiteren Nutzung nach Auszug des Mieters wird es nun primär durch die Verwaltung des Braunschweiger Modeunternehmens "New Yorker" genutzt, weshalb das Logo dieser Firma nun auch über dem Eingang sichtbar ist.

In einer Umfrage einer Zeitschrift wurde das fröhliche Haus schon einmal unter die 100 schönsten Bauwerke Deutschlands gewählt, darüber lässt sich natürlich trefflich streiten.

Nicht minder schwierig mag die Frage unter Straßenbahnfreunden sein, wo denn die Braunschweiger NGT8D im optischen "Tram-Ranking" der Bundesrepublik abschneiden. Verglichen mit den dereinst omnipräsenten DÜWAGs sicherlich keine Bestnoten.

Für die angestrebte abendliche Umsetzung des genannten Gebäudes, über dessen Dach noch der Turm von St. Magni hervorlugt, war angesichts des notwendigen Sonnenstands auch ein einigermaßen langer Tag vonnöten, um den im Hintergrund drohenden Schatten des Braunschweiger Schlosses nicht völlig über der Szenerie zu haben. Gleichfalls musste es wieder einer der "BSVG-Schönlinge" sein, denn für die optisch, zumindest in meinen Augen, ansprechenderen Solaris Tramino reicht die Lücke zwischen Gebäude und Verkehrsleitsystem einfach nicht.
Selbst für NGT8D 0757, der als Linie 4 von der Helmstedter Straße kommend zum Radeklint unterwegs war, musste das "Happy Rizzi Haus" leicht angefahren werden.

Vielleicht sagt die nicht ganz einfache Umsetzung dieser Braunschweiger Sehenswürdigkeit ja aus, einfach war die "Peilung" vor Ort mit Oberleitungsmasten, Ampeln und sonstigen "Störenfrieden" nicht. Immerhin war die wartende Autoschlange rechterhand passend zu Ende.

Datum: 17.06.2023 Ort: Braunschweig Georg-Eckert-Straße [info] Land: Niedersachsen
BR: Straßenbahnen Fahrzeugeinsteller: BSVG
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Ungemach über dem Drehstromdino
geschrieben von: Vinne (951) am: 16.06.23, 10:37
Nach der Baureihe 120 gab es im Bereich beider deutschen Bahnverwaltungen keine neuen Drehstromlokomotiven mehr, ehe man sich als Ersatz für die veralteten Flotten der Baureihe 103 und der Einheitselloks dazu entschied, das nächste "Großprogramm" aufzulegen.
Primär entstanden in der Mitte der 90er-Jahre also die Baureihen 101, 145 und 152 als Ersatz für die Baureihen 103, 139, 140 sowie 150. Erst im Anschluss erfolgte dann, vor allem durch die neuen Techniken für durchgehende Lokumläufe ins europäische Ausland, die Fertigung der Baureihen 185, 182 und 189.

Als "Drehstromdinos" können daher inzwischen die "Rennbadewannen" der Baureihe 101 genauso durchgehen wie eben die Güterloks der Baureihen 145 und 152. Während die Schnellzugloks inzwischen schon teilweise den Weg alles irdischen Eisens gegangen sind, stehen die "Erstlinge" von Adtranz bzw. Bombardier bzw. Alstom und Krauss Maffei bzw. Siemens weiterhin voll im Saft, wenngleich man einigen Maschinen ihr zunehmendes Alter schon ansieht. Der nicht wegzudiskutierende Lokmangel bei DB Cargo macht vor allem die reinen Wechselstrommaschinen, eben die Baureihen 145 und 152, im Inland kaum entbehrlich, um hier nicht "verschwenderisch" mit Mehrsystemloks auf innerdeutschen Zugläufen durch die Pampa gondeln zu müssen.

So ist - zumindest nach meinem Gefühl - die Dichte an derartigen Maschinen auch auf der "Magistrale" zwischen Magdeburg, Braunschweig und Hannover wieder gestiegen. Und inzwischen erfreut man sich doch über jede 145 oder 152, die einem vor die Linse fährt.
Denn wie schnell hier vielleicht auch der Hammer fällt, ist angesichts des sehr dynamischen Lokmarktes und nicht zuletzt wegen der stetig wechselnden Warenströme und Warenmengen kaum abzuschätzen.

Und somit war es ein passendes schönes Abschlussbild am bereits mehrfach bildlich hier präsentierten 5. April 2023, als sich 145 067 mit GA 47302 von Ústí nad Labem-Střekov nach Osnabrück Rbf unter bedrohlichem Himmel westlich des Haltepunktes Ovelgünne zeigte.

Mit Abnahmedatum 17.08.2000 rollt die Maschine inzwischen durch ihr 23 Einsatzjahr, seit dem 24. Mai 2023 nun auch wieder mit frischer Hauptuntersuchung, bereit für die nächsten acht Jahre. Neu lackiert wurde die Lok allerdings nicht, der abgerockte Zustand wird also auch zukünftig auf die "Geschichte" der Lok hinweisen.

So schnell ist das Ende also wohl doch nicht in Sicht, auf den Regen folgte auch in der Börde alsbald wieder Sonnenschein.

DB Cargo 145 067, GA 47302 Ústí nad Labem-Střekov (CZ) – Osnabrück Rbf

Datum: 05.04.2023 Ort: Ovelgünne [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 145 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Himbeere im Bogen
geschrieben von: Vinne (951) am: 13.06.23, 19:53
Bleiben wir noch einen Moment in Ovelgünne am Nachmittag des 5. April 2023. Nach dem Einser in Richtung Hauptstadt wanderte der Fokus nun ganz klar auf die, so hoffte ich, zahlreichen Fahrten westwärts.
Schließlich wird auf der "Ost-West" ja eigentlich immer irgendwie etwas buntes geboten, sodass man es hier eigentlich immer gut aushalten kann.

Der große Reiz dieses Tages lag aber ganz klar in der Wolkenküche, die von der Elbe her durch die westliche Magdeburger Börde waberte. Feinste Frühlingsqueller garnierten das Firmament, sorgten aber auch für die tatsächlich in Menge und Abwechslung daherkommenden Fahrten hier und da für Nervenkitzel.
Schlussendlich konnte der Nachmittag oberhalb des bekannten Einschnitts aber mit einem fetten Haken in die Bücher geschrieben werden.

Kurz vor dem Finale, welches dann unter immer bedrohlicherem Himmel westlich des Haltepunkts stattfinden sollte, schickte man mir noch zwei absolute Highlights vor die Linse. Tatsächlich rollten zwei 143er im Blockabstand mit ihren Zügen gen Braunschweig durch den Sucher.

Aufgrund der jüngst angerissenen orientroten Rückblicke zeige ich daher nicht die bordeauxrote 143 von DeltaRail sondern ihre Schwestermaschine von DB Gebrauchtzug. Hier wurde 143 856 nämlich wieder als "Himbeere" aus dem Farbtopf gezogen und in der durchaus schnieken Version mit Lätzchen und weißen Zierelementen präsentiert. Mit einem BLG-Zug aus Falkenberg (Elster) rödelte der LEW-Kasten in Richtung Emden Rbf von dannen.

Ein Schatten der Oberleitung wurde auf der Lokseite digital aus den Sicken gezogen.

Datum: 05.04.2023 Ort: Ovelgünne [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 143 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 7 Punkte

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Blanker Einser bei Wolkenkrimi
geschrieben von: Vinne (951) am: 12.06.23, 16:09
Als ich am 5. April 2023 so den Satellitenfilm betrachtete und mir überlegte, was man mit dem Nachmittag denn so anfangen könnte, hatte ich eigentlich erst das "Nahgebiet" rund um Braunschweig im Sinn.
Irgendwie an den Elm und dort ein paar Motive vor der Haustür abfischen.

Nun denn, Sachen zusammengepackt, Corsa-Tours startklar gemacht und ostwärts geschrubbt. In Bornum Wolkenpampe, gleiches in Sunstedt. Das fing ja gut an. Also weiter an der "Ost-West" entlang.

Vor Frellstedt war der Wolkenteppich immer noch nicht gelockert, es zog sich eher zusammen. Nunja, dann eben Motivkunde betreiben. Marienborn am Bahnhof war nix zu wollen, Eilsleben ließ ich links liegen, da war die Sonne noch nicht weit genug gewandert.

Tja, so blieb ich auf einmal doch in Ovelgünne hängen. Gut, hatte man auch ewig und drei Tage nicht mehr besucht, zudem war ja noch Umleiterei mit der weißen Flotte im Rohr, da konnte man die vermeintlich ausgetretenen Pfade doch nochmal begehen.
Bezüglich des Bedeckungsgrades am Firmament hatte man rechtzeitig auf der Einflugschneise in die Börde Klarsicht verordnet, also jedenfalls absehbare. Denn von Stabilität war der Himmel so weit entfernt wie das Landesdesign der NAH.SH von den Landesfarben Schleswig-Holsteins. Andere Baustelle...

Das Kraftfahrzeug war alsbald an geeigneter Stelle verstaut und der kleine Fußmarsch über den Acker angetreten. Oben am Einschnitt machte ich es mir dann gemütlich, zwischen direkter Sonneneinstrahlung und frösteligen Schattenphasen war alles zu haben.

Wie erwartet begann dann der Fernverkehrsreigen in die Bundeshauptstadt, nach dem "Kiffer-IC" mit 101 flogen die Bonsai-Vierer aus dem Rheinland ins Archiv.

Die zeigenswerteste Bewegung gebührte jedoch ICE 992 aus Frankfurt am Main in Richtung Kellergeschoss des Mehdorniums, der standesgemäß mit einem "LDV-Einser" daherkam. Die Garnitur um 401 080 kam aber sowas von aus dem Ei gepellt daher, quasi die Modellbahnpackung aufgerissen und auf den frischen Oberbau damit.

Im Hintergrund und auch hinter mir waberte währenddessen das Gewölk umher. Aber da wo es zählte fand sich die Beleuchtung wie gewünscht ein. Im übrigen Tagesverlauf und damit dank der Bogenlage alsbald nach dem "Einser" war dann die Gegenrichtung das avisierte Ziel. Hier rappelte es dann kräftig, meist unter ansprechendster Wolkenbildung. Davon vielleicht bald mehr in diesem Kino.

Die Umleiter verkehren derweil übrigens immer noch, inzwischen aber westwärts. Wegen des Hochlichts ist Ovelgünne hier aber nicht mehr die zu empfehlende Adresse. Da wären wir dann wieder am Elm zugange.

Datum: 05.04.2023 Ort: Ovelgünne [info] Land: Sachsen-Anhalt
BR: 401 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 3 Punkte
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Dünenzug im Abendlicht
geschrieben von: Vinne (951) am: 10.06.23, 19:55 sternsternstern Top 3 der Woche vom 25.06.23
Morsum Kliff

Sand in verschiedenen Farben, geformt durch Wind, Wellen und den Menschen.

Gehalten durch den omnipräsenten Strandhafer, zerfallen in Abbruchkanten, ausgehöhlt durch Gezeiten und Tiere.

Besucht durch Menschen von nah und fern, begangen, berührt und bezaubert.

Impressionen, geschaffen durch Licht, Wetter und Meer.

Motive, gesucht, gefunden und für die Nachwelt festgehalten.

Sichtachsen zum Festland, über Dünen, Wege, Flora und Fauna.

Momente, zufällige, lang erwartete oder erträumte.

Gesammelt in einem Bild.

IC 2374 "Wattenmeer", gezogen von 218 448 "218 054" der Pressnitztalbahn und 218 835.

Datum: 13.05.2023 Ort: Morsum Kliff [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: Pressnitztalbahn
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 24 Punkte

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Mit'm Radpanzer in die Kartoffeln
geschrieben von: Vinne (951) am: 07.06.23, 15:42
Ein lauer Sommertag im Juni 2022 wurde für den Besuch des südlichen OHE-Netzes genutzt, schließlich rollten dort an jenem Tag Züge in nicht gekannter Menge durch die Landschaft.

Zwischen 19:00 Uhr und 19:36 Uhr verzeichnete der Streckenabschnitt von Bergen (b Celle) nach Celle drei Zugfahrten, die quasi im Blockabstand hintereinander abgepasst werden konnten.
Den Auftakt machte die HVLE mit einem reinrassigen Schotterleerzug, es folgte DB Cargo mit der Übergabe und anschließend der erwartete zweite Militärzug des Tages.

Am Haken der kräftig hämmernden 233 232 zuckelte dabei GX 43383 in Richtung Lehrte Nord. Hinter dem Großdiesel folgte ein "sGeBAF" (Schweres Geschütztes Berge- und Abschleppfahrzeug) vom Typ "Bison", anschließend einige Radpanzer vom Typ "Boxer", darunter Führungsfahrzeuge (FüFz oder Command Post Vehicle [CP]), Gruppentransporter (GTFz oder Armoured Personal Carrier) und bereits an insgesamt vierter Stelle, also rechts neben der Birke, ein Sanitätsfahrzeug.
Ganz hinten am Zugschluss folgte noch ein buntes Konglomerat aus diversen Fahrzeugen.

Danach hieß es für eine Stunde am Kartoffelfeld warten bis zur HVLE-Übergabe, deren Bild ist hier bereits zu bestaunen.

Datum: 22.06.2022 Ort: Huxahl [info] Land: Niedersachsen
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 10 Punkte

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Mit der Grünen auf die Dörfer (III)
geschrieben von: Vinne (951) am: 06.06.23, 18:26
Zum Abschluss meiner kleinen "Dörferserie" der B-Süd-Stammstrecke der üstra wagen wir nun noch einen Blick auf die "griffigste" Hüttenansammlung zwischen der Landeshauptstadt Niedersachsens und dem Endpunkt in Sarstedt: Heisede.

Stadtteil von Sarstedt, bereits im Kreis Hildesheim gelegen und daher - wie im zweiten Bild beschrieben - auch Empfänger der Finanzmittel aus der Stadt mit Deutschlands nördlichstem durchgehend besetzten Bischofssitz (vielleicht auch Osnabrück). Daher sind auch die beiden Heiseder Haltestellen "Marienburger Straße" sowie "Langer Kamp" immer wieder in der Diskussion, denn barrierefrei geht hier (noch) gar nichts.
Inwiefern sich dieser Zustand in Zukunft ändert, ist unklar. Damit schwebt über der "südlichen Süd" auch immer wieder das Damoklesschwert der Stilllegung, denn wegen des Behindertengleichstellungsgesetz muss hier entweder investiert oder der Stöpsel gezogen werden.

Für die knapp mehr als 1.000 Einwohner des Ortsteils Heisede würde dann die direkte Verbindung ins Stadtzentrum Hannover auf der Schiene entfallen. Bis dahin rumpeln die Bahnen der üstra aber jeden Tag durch die alte Trasse, die sich mit zwei engen Kurven entlang der Heiseder Straße, wie die Verlängerung der Hildesheimer Straße im Landkreis Hildesheim nun heißt, schlängeln.
Sonntags herrscht hier nur ein 30 Minuten-Takt, weshalb die Sonderfahrt mit TW 6163 entspannt für einige Fotohalte genutzt werden konnte - zum Glück war hier vor Ort der Transporter übrigens nur grau lackiert.

Der Charakter der letzten Überlandlinie der üstra wird hier umso mehr deutlich, als dass hinter dem "Grünen" noch ein Rapsfeld auszumalen ist, während zahlreiche Andreaskreuze in mehrfacher Aufstellung jede einzelne Grundstücks- oder Stichstraßenzufahrt markieren. Hier war das Feeling eben immer mehr "Eisenbahn" als Straßenbahn, auch wenn betrieblich hier nie die "große Eisenbahn" regierte.

Auch die Architektur vermittelt mit den Schindeln an den Giebeln der Häuser inzwischen viel mehr Dorfcharakter als es im "Kernnetz" der üstra zu finden ist. Sie rumpelt eben über die Dörfer, die Linie 1.

Datum: 15.05.2022 Ort: Heisede [info] Land: Niedersachsen
BR: Straßenbahnen Fahrzeugeinsteller: üstra
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Mit der Grünen auf die Dörfer (II)
geschrieben von: Vinne (951) am: 04.06.23, 20:57
Nachdem wir im ersten Teil der kleinen Dörferserie der "üstra B-Süd" eine Impression der Gleisverschlingung im Laatzener Ortsteil Grasdorf betrachtet haben, gehen wir nun entlang der Strecke weiter südwärts.

Während in Grasdorf unabhängiger Bahnkörper und damit deutliches Stadtbahnfeeling vorherrscht, geht es hinter Rethen in die Ortslage von Gleidingen. Hier verläuft die Strecke komplett im Asphalt bzw. im fein säuberlich verlegten Pflaster der Hildesheimer Straße, die Haltestellen "Gleidingen Orpheusweg" sowie "Gleidingen Thorstraße" sind Straßenbahnhaltestellen im klassischsten Sinne, hier wird direkt auf die Fahrbahn ausgestiegen.
Diese fehlende Barrierefreiheit im weiteren Verlauf bis nach Sarstedt immer wieder Thema für die Zukunftsfähigkeit des Abschnitts südlich von Heisede, denn hier ist der Landkreis Hildesheim - nicht nur finanziell - zuständig.
Somit ist hier ein gehöriger Investitionsbedarf vorhanden, die Sanierung hat man inzwischen gesichert und den Betrieb damit bis 2027. Was danach passiert, ist - zumindest mein Stand - aktuell offen.

Nicht nur aus diesem Grund war es im Rahmen der Fotosonderfahrt mit TW 6163 ein Hauptaugenmerk, diesen Abschnitt mit markanten Motiven zu bebildern.

Wir sehen den genannten "Grünen" dabei, wie er soeben die letzten Meter auf der Hildesheimer Straße an der Haltestelle "Gleidingen Am Leinkampe" passiert. Linkerhand eine Grundstückszufahrt mit vorbildlich postierten Mülltonnen, rechterhand eines der verbliebenen Fachwerkhäuser in diesem Abschnitt sowie das örtliche Blumenfachgeschäft. Willkommen auf'm Dorf!

Übrigens endet am Dorfrand von Gleidingen dann auch "endlich" die Hildesheimer Straße, mit 14 Kilometern Länge der Spitzenreiter der Landeshauptstadt.

Datum: 15.05.2022 Ort: Gleidingen Am Leinkampe [info] Land: Niedersachsen
BR: Straßenbahnen Fahrzeugeinsteller: üstra
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Mit der Grünen auf die Dörfer
geschrieben von: Vinne (951) am: 31.05.23, 20:10
Die "B-Süd" als Teil der Stadtbahnstammstrecken der üstra spiegelt den Firmennamen der "Überlandwerke und Straßenbahnen Hannover AG" wohl am besten wieder, denn hier geht es im Süden von Niedersachsens Landeshauptstadt wortwörtlich über das Land in die Dörfer.
Der erste "Dorfabschnitt" findet sich dabei direkt im alten Teil von Laatzen, genauer in Grasdorf. Hier verläuft die Strecke der Linie 2 weiter über die Hildesheimer Straße, weist aber eine technische Besonderheit auf, die es sonst nirgends anders im Netz der üstra zu finden gibt.
Aus Platzgründen stehen den Stadtbahnen hier zwischen den Nachkriegsbauten zwar vier Schienen aber nur eine Schwelle zur Verfügung, die Gleisverschlingung hat ihren großen Auftritt!
Zwischen den Haltestellen Laatzen/aquaLaatzium und Laatzen/Neuer Schlag, nur unterbrochen durch den "echten" zweigleisigen Abschnitt bei der Haltestelle Laatzen Krankenhaus, müssen die Bahnen unter Umständen dem Gegenzug Platz machen.
Entsprechend kann hier kein allzu dichter Takt gefahren werden, ein Ausbau der Strecke ist angesichts der schmalen Fahrstreifen für Rad- und Autofahrer und der knappen Parkplatzsituation vor Ort keine Option.

Dank des Sonntagsfahrplans konnte TW 6163 auf seiner Fahrt zum Ginsterweg hier aber einen entspannten Zwischenhalt auf seiner Fototour durch das üstra-Netz machen, sodass weder Gegenzug noch "MIV" auf dem Asphalt störten und die besondere Betriebssituation auf den Chip wandern konnte.

Kurz darauf summte der LHB-Triebwagen weiter in Richtung Süden, auf in die noch "echteren" Dörfer Gleidingen und Heisede.

Datum: 15.05.2022 Ort: Laatzen Krankenhaus [info] Land: Niedersachsen
BR: Straßenbahnen Fahrzeugeinsteller: üstra
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Frühlingshafter Heimvorteil
geschrieben von: Vinne (951) am: 10.05.23, 19:52
Ein wenig zögerlich kam die Natur in Schleswig-Holstein im Frühjahr 2021 in die Gänge, Mitte Mai waren aber fast alle Gewächse inzwischen in der Blüte oder ergrünt, wobei die sommerliche Einheitspampe zum Glück noch weit weg war.
Zugleich wurden die Felder bestellt, der Himmel zeigte sich dennoch typisch wechselhaft und beinhaltete nur vereinzelte Auflockerungen.

So war auch der 20. Mai 2021 eher ein bewölkter Tag, allerdings erspähte ich am Nachmittag aus dem elterlichen Urlaubsdomizil aufkommende Auflockerung aus Westen. Passend dazu war nachmittags ein Quartett an AKN-Fahrten im Fenster von 16 bis 17 Uhr zu erwarten, für das sich die knapp zehnminütige Anreise lohnen könnte.

Schlussendlich gingen tatsächlich vier LINT 54 bei feinster Sonne und fotogenem Himmel ab, so auch 622 153, der nördlich von Lentföhrden zwischen Feldern, Knicks und Wegen seinen Weg unter dicken Fotowolken gen Hamburg-Eidelstedt suchte.

Zweiteinstellung: Farben angepasst

Datum: 20.05.2021 Ort: Lentföhrden [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 622 (Alstom LINT 54) Fahrzeugeinsteller: AKN
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Reste eines Bahnübergangs?
geschrieben von: Vinne (951) am: 28.04.23, 19:00
Wer die Marschbahn zwischen Niebüll und Langenhorn beackert (hat), der wird mit Sicherheit über Kurz oder Lang auch an der Soholmer Au vorbeigeschaut haben. Jüngst hat dieses bekannte Motiv aber einiges an Komplexität durch die neue 380 kV-Westküstenleitung der TenneT TSO gewonnen, denn genau ab dem Gewässer zieht die Leitung gen Südost ab. Dennoch dürfte die Abendperspektive noch möglich sein.

Auf der Ostseite hingegen dürften die beiden massiven Stahlmasten zu Zeiten niedrigen Sonnenstands jedoch spürbare Schatten werfen, so auch auf Bargum Diek, den Deich, der Bargum vor den Fluten der Soholmer Au schützt.
Darauf verläuft der gleichnamige Weg, der seinerzeit auch einen Bahnübergang über die Marschbahn besaß, inzwischen längst aufgelassen.
So ganz gegangen ist die Anlage aber nicht. Denn zum ordnungsgemäßen Schutze übermotivierter Kraftfahrzeugführer, die es tatsächlich wagen sollten, ihre Geräte durch völlig zugewachsene Spurbahnwege zu manövrieren, hat man am kleinen Schutzhäuschen am Abzweig vom Norderweg eine Schranke auf pragmatische Art und Weise in Form gebracht und in den Weg gestellt.

Aber nicht irgendein beliebiger Rundstahl mit "Pommes Schranke"-Lackierung hat hier seinen Weg in Nordfrieslands platte Landschaft gefunden, sondern ein echter Rest einer alten Vollschranke. Lackiert in der alten Version mit breiten roten und weißen Sektionen, aber sichtbar nachträglich mit den roten Reflektionsfolien beklebt bzw. den Resten hiervor, darunter noch zwei Ösen für den Gitterbehang.

Ob das die alten Schranken von hier sind? Keine Ahnung. Vielleicht auch vom etwas südlich gelegenen Posten 186 in Bargum, bis zum 24. April 2009 der letzte Schrankenposten der Marschbahn auf freier Strecke.

Woher sie auch stammen mag, pflichtbewusst hielt sie die Stellung in abschließender Haltung, als 245 206 ihren Regionalexpress von Hamburg-Altona in Richtung Westerland (Sylt) durch die Szene zog.

Eisenbahngeschichte findet sich oft an Stellen, wo wir sie gar nicht vermuten, gucken wir also besser tagtäglich genau hin!

Datum: 23.05.2021 Ort: Bargum [info] Land: Schleswig-Holstein
BR: 245 (Bombardier TRAXX P160 DE ME) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven
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