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Profumi d’autunno geschrieben von: Julian en voyage (500) am: 16.11.23, 18:25 |
Der Herbst und seine Düfte - Der Wandel, den die Natur in der bunten Übergangsjahreszeit durchschreitet, wenn das Laub zunächst seine goldgelbe Färbung annimmt, ehe es von den ersten Herbststürmen davon getragen wird, wenn die Hagebutten in den Hecken und Sträuchern sprießen, macht sich vor allem optisch bemerkbar. Doch man riecht ihn auch!
Das nasse Gras, saftig vom Tau und den Niederschlägen durchtränkt, quietscht nicht nur unter den Füßen, auch sein Geruch hat so gar nichts mehr mit den trockenen Halmen des Spätsommers gemeinsam. Der erdige Duft gefallener Blätter tritt anstelle der Aromen frischen Grüns. Und natürlich mischt sich in diesen naturgegebenen Wandel auch die Veränderung des menschlichen Lebens im Herbst. Die Heizperiode beginnt, die Öfen werden angefeuert. Wenn dies - wie in vielen kleinen Orten der Abruzzen - noch ganz klassisch mit Brennholz aus den Wäldern der Umgebung geschieht, liegt der Rauchschleier von Holzfeuer über den Dächern, für Augen und Nase gleichermaßen unverwechselbar. Ist gerade ein Zug auf den Gleisen unterwegs, kommt mitunter noch eine weitere Facette zur olfaktorischen Melange hinzu. Man mag sie oder nicht, aber jedenfalls das manchmal verklärte Gemüt des Fans der klassischen Eisenbahn findet auch am "Dieselduft" seine Freude, wenn ihn ein ALn 668 versprüht. Die Bezeichnung als Automotrice (A) leggera (L) a nafta (n) ist hier noch Programm... Für die Statistik: Regionale 20192 (Cassino - Avezzano), gebildet aus ALn 668 3323 und einem weiteren 668, lässt am 24. November 2022 Capistrello hinter sich und nimmt Kurs auf die Galleria del Salviano. Datum: 24.11.2022 Ort: Capistrello [info] Land: Europa: Italien BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia Kategorie: Stimmungen mit Zug Top 3 der Woche: 14 Punkte 2 Kommentare [»] |
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Dreifach Glück im zweiten Anlauf geschrieben von: Julian en voyage (500) am: 17.01.23, 18:43 Top 3 der Woche vom 29.01.23 |
Seit ihrer Ablieferung an das Deposito Locomotive di Sulmona in den Jahren 1982/83 bildeten die ALn 668 3300 das Rückgrat im Zugbetrieb auf den von dort ausgehenden Nebenbahnen in Richtung L'Aquila/Terni, Carpinone sowie der nicht minder reizvollen Verbindung von Avezzano nach Roccasecca. Die letzte Serie der großen 668er-Familie wurde eigens für die anspruchsvollen Gebirgstrecken der Abruzzen beschafft und weist gegenüber den vorigen Bauserien eine spezielle Getriebeübersetzung sowie eine geringere Höchstgeschwindigkeit von nur 110 km/h auf. Durch die Einstellung des regulären Personenverkehrs auf der "Transiberiana d'Italia" (Sulmona - Castel di Sangro - Carpinone) im Jahr 2011 und die Lieferung neuer PESA Atribo (ATR 220) für die Züge zwischen Sulmona und L'Aquila ist die Nebenlinie Avezzano - Roccasecca heute, von umlaufbedingten Einzelleistungen abgesehen, das letzte verbliebene Einsatzgebiet der Fahrzeuge. Von den einstmals 40 Exemplaren stehen dafür nach ersten Ausmusterungen und vereinzelten Abgängen nach Foggia und Ancona noch rund zwei Dutzend in Sulmona zur Verfügung.
Der spektakulärste Streckenabschnitt erstreckt sich rund um das 5000 Einwohner-Städtchen Capistrello, wo die Gleise auf engstem Raum gut 100 Meter Höhendifferenz überwinden, unter anderem mit Hilfe zweier Kehrtunnel. Vom Portal eines der beiden aus bietet sich ein freier Blick auf die mittlere Ebene und den an die steilansteigende Bergflanke geschmiegten alten Stadtkern. Klar, dass ich mir dieses Motiv bei meinem Aufenthalt in den Abruzzen nicht entgehen lassen wollte! Doch wem muss ich erzählen, dass das Fotografenhobby mitunter unerwartete Hürden bereithält...? Eigentlich stand Capistrello schon am Vortag unmittelbar nach diesem Foto [www.drehscheibe-online.de] auf der Agenda. Das verhinderte allerdings ein Unfall mit einem unvermittelt direkt vor meinem Auto aus dem Wald auf die Straße schießenden Reh. Keine schöne Erfahrung, weder für mich als Fahrer, noch (und vor allem) für das bemitleidenswerte Tier, das nach der Kollision noch Reißaus nehmen konnte, aber sicher nicht ohne bleibende Verletzungen davongekommen ist... Die Schäden an meinem Auto nahmen dann die drei (!) in einem Fiat Panda herbeigeeilten Beamten der Carabinieri Forestali auf, einer der schier unüberschaubaren Untergliederungen der italienischen Polizeibehörden, zuständig für alles, was irgendwie mit Wald und Wild zu tun hat. Gut, habe ich die also auch einmal kennengelernt. Da die Drei ebenso gründlich wie freundlich waren, konnte ich eine rechtzeitige Ankunft am Motiv trotz ursprünglich üppigen Zeitpolsters natürlich abschreiben. Doch zumindest in fotografischer Hinsicht nahm die Sache noch einen positiven Ausgang. Glücklicher Umstand Nummer eins: Ich hatte mich ohnehin für ein paar Nächte im einzigen Hotel von Capistrello einquartiert, sodass einem Besuch am nächsten Tag nichts entgegenstand. Das Motiv war von dort sogar fußläufig erreichbar. Allerdings war nun das Wetter alles andere als freundlich. Da kam glücklicher Umstand Nummer zwei ins Spiel: Für rund eine Minute (ungelogen die einzige in der ganzen Stunde!) gaben die den kompletten Vormittag über in den umgebenden Bergen hängenden Wolken der Sonne ausreichend Raum, um alle wesentlichen Motivbestandteile zu erhellen. Und dass dann der wiederum einzige lichtmäßig passende Zug auch noch genau die nötigen paar Minuten Verspätung hatte, um zeitgleich mit der unerwarteten Wolkenlücke durch das Motiv zu brummen, war doch einigermaßen unglaublich. Dreifach Glück im zweiten Anlauf! Just for the record: Regionale 20188 (Cassino - Avezzano) mit ALn 668 3313 an der Spitze. Datum: 24.11.2022 Ort: Capistrello [info] Land: Europa: Italien BR: IT-ALn668 Fahrzeugeinsteller: Trenitalia Kategorie: Bahn und Landschaft Top 3 der Woche: 24 Punkte 7 Kommentare [»] |
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