DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!
   
   
   

bild
Foto enthält Positionsdaten. Die Kartenansicht erfordert JavaScript!
   
Starzug und doch meist nur Beifang
   
geschrieben von 194 118 am: 24.11.20, 19:54
Aufrufe: 1052

Hochwertigster Reisezug auf der Strecke Stuttgart - Ulm war von Sommer 1985 bis zum Frühjahr 1987 der TEE 16/17, ein Flügelzug zum TEE 6/7 "Rheingold".
1983, als zweiklassige Intercity-Züge im System "IC79" den hochwertigen Standard im Fernverkehr der Deutschen Bundesbahn markierten, hatte die DB versucht, den rein erstklassigen Rheingold noch einmal etwas aufzuwerten und verstärkt touristisch zu vermarkten. Dazu waren die eingesetzten Wagen äußerlich mit einem orangefarbenen Begleitstreifen verziert, zudem drei Großraumwagen des Typs Apmz 121 zu "Clubwagen" WGmh 804.0 umgebaut worden.
Während der Sommerfahrpläne 1983 und 1984 fuhr ein Flügelzug zum Rheingold ab Mannheim bzw. Mainz auf dem ungewöhnlichen Laufweg durch das Neckartal nach Stuttgart und von dort weiter über Aalen - Nördlingen - Augsburg nach München. Offenbar brachte dieses Konzept nicht den gewünschten Erfolg, so dass der Flügelzug ab Sommer 1985 ganzjährig auf dem direkteren Weg über Bruchsal und südöstlich von Stuttgart über Ulm verkehrte. Im Sommer wurde er sogar bis Salzburg verlängert.
Als dann zum Sommerfahrplan 1987 verschiedene europäische Bahngesellschaften die gemischtklassigen Eurocity-Züge einführten, wurde der Rheingold mitsamt seinem Flügel endgültig eingestellt.
Zwischen Stuttgart und München wurde der TEE 16/17 im Sommer 1985 zunächst mit Hamburger 112ern bespannt, die sich ansonsten recht selten nach Süddeutschland verirrten und entsprechend begehrt waren. Recht bald ging der Zug aber an die Baureihe 103 über, und dabei blieb es dann bis zum Ende.
Aus der Sicht eines "Filstal-Fuzzies" (diese Bezeichnung gab es damals vermutlich noch gar nicht) verlor der Zug dadurch einen Teil seiner Sonderstellung, schließlich sah man 103er stündlich in beiden Richtungen. Als Beifang wurde er natürlich dennoch gerne "mitgenommen".

Am klirrend kalten 31. Januar 1987 hatte die noch mit Metallkeksen ausgestattete 103 168 den TEE 17 am Haken und wurde von mir oberhalb von Geislingen "beim Steg" fotografiert. Die modellbahngerecht kurze Garnitur aus nur vier Wagen bereitete der 103 auch auf der 22,5 Promille steilen Geislinger Steige sicher keine Probleme.

Datum: 31.01.1987 Ort: Geislingen Land: Baden-Württemberg
BR: 103 Fahrzeugeinsteller: Deutsche Bundesbahn
Kategorie: Zug schräg von vorn

EXIF-Daten:
Hersteller: Nikon, Modell: Nikon COOLSCAN V ED, Bildgröße: 853 x 1280 Pixel


geschrieben von: Olli Sydow
Datum: 27.11.20, 12:29

Fein..! So, wie man die 103 noch kennt - und geschätzt hat: Metallkeks, Pufferverkleidungen. Die bereits fehlende Schürze - geschenkt. Und der Einholm-Panto steht der Lok fast besser als der ursprüngliche, macht sie zumindest optisch irgendwie "schneller". Schönes Portrait in tiefstehendem Licht...auch "Beifang" genannt...;-)

VG, Olli

geschrieben von: Frank H
Datum: 27.11.20, 19:19

Der Rheingold-Flügelzug ist ja eine eher selten fotografierte Rarität, besonders mit einer 112 (so fing bei der Bundesbahn der besondere Status des Zuges 1962 ja auch an). Aber auch mit der 103 gefällt mir das Bild natürlich außerordentlich gut, erst recht, wenn sie, wie Olli schon geschrieben hat, mit ihren typischen Attributen daherkommt!

Weiter so ;)

Viele Grüße,

Frank

geschrieben von: Andreas Burow
Datum: 27.11.20, 19:55

Sehr schönes Bild, das könnte fast ein Bundesbahn-Werbefoto von damals sein. Der Rheingold-Flügelzug ist mir anno 1984 im Neckartal mit einer 112 vor die Linse gefahren, das war schon etwas besonderes. *

Viele Grüße
Andreas

direkter Link zu diesem Beitrag:

(c) 2024 - Arbeitsgemeinschaft DREHSCHEIBE e.V.