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Die letzten Träume träumen
   
geschrieben von Julian en voyage am: 28.03.22, 18:55
Aufrufe: 668

Telegrafenleitung und Bahnlinien - Zwei miteinander in engem Zusammenhang stehende Kommunikationswege, die seit ihrer Erfindung Menschen in der Literatur und im echten Leben gleichermaßen zum Träumen verleiteten. Leider sind die Drähte längst kein selbstverständlicher Begleiter des Schienenstrangs mehr und in die Poesie der in die Ferne führenden Verbindung mischt sich dort, wo es sie noch gibt, Wehmut, die Melancholie des Vergänglichen, des bald endgültig Vergangenen...

Lange Jahre über strahlte die "Ligne 4" in Frankreichs Osten noch den Nimbus einer klassischen Bahnstrecke mit allen zugehörigen Accessoires aus und das Auge konnte auch in den langen Zugpausen zwischen zwei Großdieseln immer Neues entdecken. Besonders faszinierend war stets die filigrane Konstruktion der SNCF-Telegrafenmasten mit den auf geschwungenen Haltern sitzenden Isolatoren. Die Spielarten reichten vom schlichten Einzelmast aus Holz bis hin zu eisernen Doppelmasten mit opulentem, beinahe kunstvollem "Isolatoren-Besatz".

Grund genug für mich, diesem willkommenen Begleiter zahlloser Fototouren in die Franche-Comté noch einmal ein Denkmal zu setzen, ehe es endgültig zu spät ist. Westlich von Vesoul hat sich auf einem kurzen Abschnitt auch im Jahr 2022 noch eine relativ intakte Telegrafenstrecke erhalten. Doch auch hier hat man mittlerweile angefangen, die ersten Drähte zu kappen. Müde hängen sie im Licht der tief stehenden Sonne hinunter und lassen erahnen, dass auch hier die letzten Träume von klassischer Eisenbahn aus dem (vor-)letzten Jahrhundert bald geträumt sein werden...

- Grattery, 13. Februar 2022 -

Datum: 13.02.2022 Ort: Grattery Land: Europa: Frankreich
BR: Sonstige (keine Fahrzeuge) Fahrzeugeinsteller: SNCF
Kategorie: Stillleben

EXIF-Daten:
Hersteller: SONY , Modell: DSLR-A350, Belichtungszeit: 1/1000 sec, Blende: F/8.0, Datum/Uhrzeit: 13.02.2022 07:59:02, Brennweite: 60 mm, Bildgröße: 1280 x 893 Pixel


geschrieben von: Johannes Poets
Datum: 29.03.22, 13:26

Hallo Julian,

Du sagst es schon in Deinem Text - auch mich lädt das Bild zum träumen ein und an ungezählte Bahnfahrten entlang solcher Leitungen denken.*

Viele Grüße,
Johannes

geschrieben von: mavo
Datum: 29.03.22, 13:28

Eisenbahnfotografie, an der Grenze zur Kunst!
*

geschrieben von: 215 082-9
Datum: 29.03.22, 14:10

Hallo Julian,

ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Aber zusammen mit dem Text gibt es hier kein vorbeikommen am verdienten * ;-)

VG Pau

geschrieben von: Michael Sperl
Datum: 29.03.22, 14:40

Genau so. Umsetzung brilliant. Selbstverständlich ein *

geschrieben von: Rübezahl
Datum: 29.03.22, 14:53

Aller-, allerfeinstens !!!

* und Gruß

Rübezahl

geschrieben von: JH-Eifel
Datum: 29.03.22, 16:30

Schönes Stimmungsbild1 ein großartiges Bild auch Ohne Zug:*

Gruß Jörg

geschrieben von: Bw Husum
Datum: 29.03.22, 16:53

Sehr schön! Ja, schade mit den bereits herunterhängenden Drähten, dem Bild geben Sie aber das gewisse Etwas!

Viele Grüße,
Jens

geschrieben von: Frank H
Datum: 29.03.22, 20:37

Hallo Julian!

Das Bild könnte man sich sofort an die Wand hängen! Großes Kino!

* und viele Grüße,

Frank

geschrieben von: Dirk Wenzel
Datum: 29.03.22, 21:10

Moin Julian,

Eisenbahnfoto ohne Eisenbahn geht ja gar nicht!

Quatsch: Schon das Vorschaubild ließ mich irgendiwe in Gedanken deinen Text dazu ahnen...

Du hast mit den herunterhängenden Drähten sehr schön die Wandlung in die Moderne dargestellt.

Dein Foto regt erneut an, darüber nachzudenken, was uns eigentlich an der "klassischen Eisenbahn" so festhalten lässt.
Warum fahren wir dafür in die entlegendsten Winkel der Welt und zahlen bei Sonderveranstaltungen 100te von Euronen?

Irgendwie konnte man die klassische Eisenbahn noch "anfassen".
Man hat gesehen und gehört, was passiert.
Mein Beispiel ist dann immer: Wo früher entlang einer Strecke von beispielsweise 100 km auf vielen Stellwerken, Posten, ...
noch viele Familien ihr Einkommen hatten sitzen heute 2 Personen im ESTW vor ihren Monitoren.

Jetze bin ich abgeschweift.
Dein Foto verdient natürlich mindestens einen *.

Grüße
Dirk


geschrieben von: Gleis MA 11-12
Datum: 29.03.22, 23:24

Schönes und gleichzeitig ein trauriges Bild. Wer weiß über welche vergangenen Dinge in 50 - 70 Jahren die Fans trauern werden (Vielleicht über so schöne Bilder, die "früher" mit seltsam primitiven Geräten hergestellt wurden). *

Gruß aus Mannheim
Rolf

geschrieben von: Detlef Klein
Datum: 30.03.22, 13:11

Gude Julian,
Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an. Hier das Vergangene, die alte Telegrafentechnik und das Neue, der beginnende Tag. Eine Tagesrandaufnahme die mir mal wieder durch ihr Motiv mir sehr gefällt. ⭐
Ciao Detlef

geschrieben von: Julian en voyage
Datum: 01.04.22, 17:01

Wow, ich danke euch für den regen Zuspruch zu diesem "zuglosen" Foto, das tatsächlich aus der Situation heraus ziemlich spontan entstanden ist, als ich dort auf Motivsuche über die Wiese geschlendert bin. Also ein echter "Schnappschuss" eigentlich. ;)

Viele Grüße
Julian

geschrieben von: Vesko
Datum: 02.04.22, 22:43

harmonisch, stimmungsvoll, mit feinen Details! *

geschrieben von: Der Rollbahner
Datum: 03.04.22, 13:25

Wer Doppeltelegraphenmasten liebt, muss hier einen * vergeben! Viele Grüße, Hartmut

geschrieben von: Detlef Klein
Datum: 04.04.22, 19:44

@Julian: wobei doch "Schnappschüsse" in bei Einigen in eurem Zirkel so verpönt sind.🙂 Den musste ich jetzt mal los werden.

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.04.22, 19:47

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