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https://www.drehscheibe-online.de/galerie/ds_bild.php?id=201,k2_204440-698d26641.jpg
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Ein seltener Gast in Neukölln
   
geschrieben von Olli Sydow am: 27.03.22, 21:32
Aufrufe: 898

Neukölln...warum immer wieder Neukölln? Nun, es gibt bereits diverse Aufnahme in der Galerie aus Neukölln mit dem Blick von der Hertabrücke. Nicht zu verwechseln mit dem Namen des ortsansässigen Fußballvereins, der ab der nächsten Saison gegen Fürth spielt...(*duck und weg...*). Häufig wird dieses Motiv mit S-Bahn-Zügen gezeigt - weil die wenigstens zuverlässig daran vorbei kommen. Es ist jedoch nicht nur die einzige Stelle in Berlin, an der noch Formsignale stehen, es ist nicht nur einer der wenigen Abschnitte in Berlin, welcher über keinen Fahrdraht verfügt - es ist vor allem die absolut mangelhafte Zugdichte, welche hier mitunter den Fotografen verzweifeln lässt. Sich einfach hinzustellen und zu warten, dürfte zu ambitioniert sein. Als einziger planmäßiger Zug verkehrt auf diesem Abschnitt der Kaffeezug, welcher bereits desöfteren in der Galerie zu sehen war. Hin und wieder fahren jedoch Kieszüge zum nahen Treptower Güterbahnhof. Diese machen entweder in Neukölln Kopf, um Richtung Baumschulenweg zu fahren - oder sie fahren weiter Richtung Südkreuz oder Halensee. Ab und an erreichen auch Kesselzüge den Bahnhof, welche dann an die Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn übergeben werden. Aber entweder hat man großes Glück - oder die Kenntnis der Fahrzeiten. Letzteres war heute der Fall: ein Bauzug, bespannt mit einer 218 von RP, sollte von Grünau über den südlichen Innenring und Wustermark in westliche Richtung Berlin verlassen. Grund genug, dass auf der Brücke ein kleineres Treffen der eingeweihten Szene statt fand. Eigentlich waren auch mehr Wolken am Himmel als im Bild sichtbar, aber als dann nach einer längeren Wartezeit in einem größeren Wolkenloch ein Signalflügel scheppernd in die Höhe ging, war die Spannung des Wolkenkrimis vorbei. Auch die S-Bahnen hatten ein Einsehen: nix zerstörte die Vorbeifahrt der 218 489 mit ihem langen Bauzug, und durch die längere Wartezeit wurde das Licht eigentlich immer besser. Und somit entstand nach langer Zeit in Neukölln endlich mal wieder ein Foto mit einem lokbespannten Zug...;-)

Datum: 27.03.2022 Ort: Berlin Neukölln Land: Berlin
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: RP
Kategorie: Bahn und Infrastruktur

EXIF-Daten:
Hersteller: NIKON CORPORATION, Modell: NIKON D810, Belichtungszeit: 1/1000 sec, Blende: F/10.0, Datum/Uhrzeit: 27.03.2022 11:52:35, Brennweite: 36 mm, Bildgröße: 854 x 1280 Pixel


geschrieben von: np_trainspotting
Datum: 28.03.22, 18:03

Das Bild ist für mich noch nicht ganz angekommen, hier zwei Kritikpunkte:
1. Die Lok hat einen ordentlichen Frontschatten, der insbesondere bei einem so einfachen Motiv doch stark heraussticht.
2. Der ganze Müll (r. vom Gleis) + das Graffiti ist natürlich auch nicht sonderlich schön.

Aber klar, die historischen Häuser und das Formsignal sind ganz nett. Nur (für mich) ist das schon etwas zu viel des guten....
VG





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.03.22, 18:04

geschrieben von: Olli Sydow
Datum: 28.03.22, 20:41

Natürlich hätte ich mich gefreut, wenn der Zug noch später gekommen wäre, aber bei der Strecke (vgl. Text...) darf man nicht wählerisch sein. Zum Ambiente: dein Kommentar verrät mir, dass du noch nie in Neukölln warst. Ich darf dich gern einladen - und empfehle dafür den 1. Mai. Bekommst auch´ne Freifahrt auf´m Wasserwerfer...;-)

geschrieben von: Der Swisttaler
Datum: 28.03.22, 21:01

Oh nicht kritikfähig, dabei hat der Kollege zuvor Recht. Nur weil mal eine kotzfarbende Lok vorbei kommt ist das m.E. nicht direkt Galerie würdig.

Und von Fußball auch nicht viel Ahnung, denn gegen Fürth ging es bereits diese Saison.

Ha Ho He

geschrieben von: Johannes Poets
Datum: 28.03.22, 21:42

@ np_trainspotting:

1. Das seitliche Licht modelliert in feinster Weise die typische Form der Front einer Lok der Baureihe 218.

2. Müll in nicht genutzten Gleisen und Graffiti entlang Verkehrstrassen ist in Großstädten ein inzwischen leider weit verbreitetes Phänomen, welches eben zum Zeitcolorit gehört.

@ Der Swisttaler:

"kotzfarben" sind eher solche Kommentare wie der von Dir.

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.03.22, 21:43

geschrieben von: Johannes Poets
Datum: 28.03.22, 22:03

Hallo Oliver,

Nun mal sachlich: Ein interessanter Zug mit ebensolcher Lok. Ich hätte mich weiter links hingestellt, so wie hier: [www.drehscheibe-online.de]. Oder waren ob der illustren Fuhre schon alle Plätze vergeben?

Viele Grüße,
Johannes

geschrieben von: Nils
Datum: 28.03.22, 23:34

Ich finde bei der seitlichen Perspektive ist die dunkle Front überhaupt nicht störend. Ich hätte es wahrscheinlich genau so gemacht.

geschrieben von: Olli Sydow
Datum: 29.03.22, 07:44

@Johannes: unabhängig davon, dass nur zwei weitere Kollegen die spitzere Version umsetzen wollten: die Sonne war genau seitlich, und bei der spitzeren Version würde die Lok mit ihrer noch etwas verschatteten Front genau auf dich zufahren. Darüber hinaus wäre wegen der seitlichen Sonneneinstrahlung das Formsignal noch schwarz; ein Fall für spätere Stunden. Letztendlich ist die spitzere Version auch eher für S-Bahnen geeignet, weil ansonsten links im Bild eine ziemliche Leere entsteht. Anders sieht es aus, wenn ein Zug das ganz linke Gütergleis befährt, wie hier: [www.drehscheibe-online.de].

geschrieben von: Korbinian E.
Datum: 29.03.22, 07:47

Der Kommentar von np_trainspotting ist doch eine berechtigte Kritik. Die Antwort von dir zeigt leider mal wieder, dass man nicht kritikfähig ist. Schade.

Ich halte das Bild für gelungen, allerdings nicht für die Galerie geeignet.

geschrieben von: Olli Sydow
Datum: 29.03.22, 09:20

@Korbinian: woran machst du bei mir mangelnde Kritikfähigkeit fest? In dem ich erläutere, warum ich diese Perspektive gewählt habe? Ich glaube, die Hauptkritik, die hier insgesamt geäußert wird, hat mit meinem Bild nur am Rande zu tun. Da liegen die Gründe viel verborgener. Aber ich will das hier jetzt nicht ausufern lassen. Wer will, schreibt mir eine PN.

geschrieben von: barnie
Datum: 29.03.22, 10:14

...es gibt so manchmal Eisenbahnbilder, deren emotionaler Wert höher angesehen wird als von anderen der (vermeintlich?) objektive Galeriemaßstab. Grafiti und Müll gehören zu einer Großstadt, ob man es nun mag oder nicht. Man kann es zumindet nicht ändern. Seitenlicht stört hier auch nicht; ich habe sogar ein Dampflokbuch daheim, da wird diese Art der Eisenbahnfotografie zur Kunstform hochstilisiert (naaaaja...). Gleichwohl wirkt das Bild eher wie ein Sichtungsbild. Wenn man nicht weiß, dass hier die letztem Formsignale Berlins zu sehen sind ist das eher ein sehr gewöhnliches Foto.

geschrieben von: Nils
Datum: 29.03.22, 12:03

Was mittlerweile alles als "Sichtungsbild" bezeichnet wird ist schon verwunderlich. Ich verbinde mit einem Sichtungsbild einen Handyschnappschuss vom nächstgelegenen S-Bahn Bahnsteig um eben das gesehene kurz fotografisch zu dokumentieren. Das Bild ist sicherlich kein Kalenderblatt aber warum es hier jetzt solche Kritiken über sich ergehen lassen muss ist beachtlich. Da müssen bei einigen scheinbar wirklich noch Schätze in den Archiven schlummern...

geschrieben von: barnie
Datum: 29.03.22, 14:54

@ Nils Ein Sichtungsfoto ist für mich nicht zwangsläufig ein Handyschnappschuss. Ein Sichtungsfoto ist für mich eher eine "alltägliche" Situation bei "normalen" Lichtverhältnissen eines "gewöhnlichen" Eisenbahnfahrzeuges. Ein Sichtungsfoto kann durchaus höheren technischen Ansprüchen genügen (gerade ausgerichtet, gescheite Blende, kein Mast aus/hinter/vor Lok, nicht unscharf...). Zwar scheint es sich hier tatsächlich um eine etwas besondere Fuhre zu handeln - das erkennt man dem Bild aber nicht umgehend an.
Und selbstverständlich: Gute Sichtungsfotos gewinnen mit der Zeit immer mehr an "Würze", gewähren sie doch dann einen Blick zurück in unwiederbringliche Zeiten. Sehr viele hier hochgelobte und hochgehandelte alte Eisenbahnfotos (da nehme ich mich nicht aus) waren in ihrer Zeit auch "nur" Sichtungsfotos.

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.03.22, 19:03

geschrieben von: Rübezahl
Datum: 29.03.22, 18:35

Ich sage mal so - hätte da nicht am linken Bildrand ein (in Berlin seltenes) Formsignal gestanden, dann wäre das Motiv auch nicht so in die Breite gestreckt worden.
Na, und so schön ist die "Baugerümpelfuhre" ja nun auch nicht ...

Gruß

Rübezahl

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.03.22, 18:35

geschrieben von: Korbinian E.
Datum: 30.03.22, 10:13

@Leon

indem du gleich mit dem Wasserwerfer kommst und absolut gar nicht auf die Kritik eingehst. Der Frontschatten ist meiner Ansicht nach ein Kriterium zur Abwahl des Bildes.

Mit der Begründung "aber bei der Strecke (vgl. Text...) darf man nicht wählerisch sein.", da könnte ich hier 2/3 meines Bildbestandes hochladen und es müsste angenommen werden... Fadenscheinig.


geschrieben von: Olli Sydow
Datum: 30.03.22, 15:03

@Korbinian: natürlich hätte ich mir gewünscht, dass der Zug noch später gekommen wäre. Aber dennoch bewirkt diese Seitenausleuchtung eine gewisse plastische Darstellung des zugegebenermaßen ebenso seltenen wie dennoch nicht wirklich attraktiven Bauzuges. Fehlende Frontausleuchtung ist nicht zwingend ein Abwahlgrund, sonst hätte ein Streiflichtbild nie die Chance auf einen Galerieplatz. Man muss abwägen, ob das fehlende Frontlicht nun stört oder ob das Bild an der Grenze zu einem Stimmungsbild ist. Bei dem vorliegenden Vorschlag habe ich das fehlende Frontlicht gegenüber der Seltenheit einer Zugfahrt auf diesem Streckenabschnitt mit dieser Traktion als vernachlässigbar angesehen. Von zehn Kollegen aus dem AWT haben dies zehn Kollegen vermutlich genauso gesehen. Wäre das Bild jetzt mit einem lumpigen Punkt reingewählt worden, so hätte ich mir ernsthaft Gedanken ob der Galeriefähigkeit gemacht.
Kommen wir zur Kritik des urbanen Umfeldes. Man muss Graffiti und Müll auf den Gleisen nicht gut finden. Nun sind wir in einer Großstadt und insbesondere in Neukölln in einer Ecke, die uns eher die hässliche Fratze der Großstadt vorhält. Du wirst in der Innenstadt, insbesondere in einigen Bezirken, nicht eine weiße Wand finden, die nicht irgendwo beschmiert ist. Soll man deshalb auf das Fotografieren verzichten? Wer eine Postkartenlandschaft will, muss in die Gegend fahren, in welcher Postkarten aufgenommen werden, und das ist nicht Berlin-Neukölln. Hör dir die Texte von Seeed und Peter Fox an, dann weißt du, wie die Stadt tickt - hässlich und grau. Hieran Kritik zu üben ist in meinen Augen schon kurz vor dem Schritt zur Polemik. Wer hier die Gleise entmüllt, wird ausgelacht. Natürlich ist das blöd, und jeder kann entscheiden, ob er in Berlin-Neukölln wohnen mag oder nicht. Wenn die Galerie nur aus Heile-Welt-Bildern bestehen soll, so wäre Berlin ein weißer Fleck auf Railview. Und so manche andere Großstadt auch. Aber die Welt ist nun mal nicht heil - und auch das darf die Galerie in meinen Augen ruhig abbilden.

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