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Endstation Albrechtshof
   
geschrieben von Olli Sydow am: 10.01.22, 14:05
Aufrufe: 871

Endstation Albrechtshof - diesen Ort dürften außerhalb des Berlin-Brandenburger Dunstkreises nur die wenigsten unter uns kennen. Hierhinter verbirgt sich ein Ortsteil von Falkensee, welcher heute zu Berlin gehört. Urspünglich verlief durch Albrechtshof die Berlin-Hamburger Bahn. Später wurde ein Vorortverkehr nach Nauen eingerichtet. Nach dem Krieg wurde von der Gemeinde Falkensee die Anbindung an das Berliner S-Bahn-Netz gewünscht. Diesem Wunsch wurde entsprochen, und im Sommer 1951 konnte der elektrische S-Bahn-Betrieb über Berlin-Spandau West hinaus über Albrechtshof nach Falkensee aufgenomen werden werden - jedoch nur auf dem nördlichen Gleis; das südliche fiel den Reparationsleistungen zum Opfer. Diese Situation bestand bis zum Mauerbau im August 1961: der Verkehr zwischen Spandau West und Albrechtshof wurde unterbrochen, und für eine kurze Zeit bestand ein Inselbetrieb zwischen Albrechtshof und Falkensee. Nach wenigen Monaten wurde dieser Inselbetrieb eingestellt, und die Vorortzüge von Nauen endeten in Albrechtshof. Anfang der 80er Jahre wurde die Strecke bis Albrechtshof eneut elektrifiziert, aber von "oben". Zum Einsatz kamen Wendezüge, welche jedoch in erster Linie zum Bahnhof Falkenhagen geleitet wurden, um dort den Anschluss an den Verkehr auf dem Berliner Außenring herzustellen (Stichwort: "Sputnik-Züge"). Einige Züge wurden bis Birkenwerder geführt, und es gab durchgehende Züge von Albrechtshof mit einer nördlichen Stadtumrundung bis Berlin-Lichtenberg. Dementsprechend "bunt" war das Zugangebot.
Die Züge Richtung Falkenhagen wurden meist aus Doppelstockeinheiten gebildet, wobei bis in die Nachwendejahre hinein sogar noch fünfteilige Doppelstock-Gliederzüge eingesetzt wurden, bespannt mit Holzrollern der Baureihen 211 und 242.
Einen derartigen Zug sehen wir hier am 1. Tag der Deutschen Einheit. Es war ein wunderschöner Herbsttag, welcher seinem Namen alle Ehre machte, denn meine Aufzeichnungen verraten, dass ich mich an diesem Tag ausschließlich um die Schienenverbindungen zwischen Berlin und dem westlichen Umland gekümmert habe - und mir auch erstmals diesen urigen Wendezugbetrieb mit seinen Holzrollern zu Gemüte gefürt habe. Dass es bei den grünen Doppelstockzügen mehrere Varianten gab, war mir bis dahin völlig unbekannt - und heute stolpert man über so mache Zuggarnitur, die einem damals gar nicht so bewusst gewesen ist.
Grüne Doppelstock-Gliederzüge kannte ich nach der Wende nur auf dem S-Bahn-Vorläuferverkehr von Berlin-Wannsee nach Potsdam oder Nauen nach Berlin-Charlottenburg. Nach wenigen Jahren waren diese Wagen Geschichte.
Am 03.10.1990 sehen wir hier im Bahnhof Albrechtshof die 242 159 mit ihrer herrlichen Garnitur zur Abfahrt bereit stehen. Formsignale sichern die Ausfahrt, und kurz hinter dem Bahnhof geht es auf eingleisiger Strecke Richtung Westen.
P.S. die hohen Bahnsteige mit einer Oberkante von 96 cm lassen sich auf den ehemaligen S-Bahnverkehr nach Falkensee zurückführen.

Datum: 03.10.1990 Ort: Albrechtshof Land: Berlin
BR: 109,142,171 (alle Holzroller) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur

EXIF-Daten:
Hersteller: EPSON, Modell: Perfection V800, Bildgröße: 797 x 1220 Pixel


geschrieben von: barnie
Datum: 11.01.22, 07:41

Holzroller und Gliederzüge sind in der Galerie eher rar. Wenn in Kombination und noch dazu so schön umgesetzt findet diese Aufnahme meine vollste Sympathie!

geschrieben von: 797 505
Datum: 11.01.22, 14:46

Einfach nur: stark!
Du warst zur Wiedervereinigung in Berlin unterwegs, meinereiner ganz unspektakulär auf der heimischen Geislinger Steige - [www.drehscheibe-online.de] - Das sind die besonderen Tage an die man sich noch besonders gut erinnert ;-)
* und Gruß
jost

geschrieben von: Olli Sydow
Datum: 11.01.22, 15:32

@Jost: stark, wie unterschiedlich dieser Tag wahrgenommen wurde. Ich hatte auf Birne und das "eine" Volk auch keine Lust, eher auf die persönliche Wiedervereinigung am westlichen Stadtrand.

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