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Von frühem Kalk und feuchten Füßen
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 15.11.22, 11:48
Nur noch zwei kurze Abschnitte der einstmals knapp 150 Kilometer langen Bahnstrecke von Lérouville über Verdun nach Pont-Maugis bei Sedan haben als Voie unique à trafic restreint (VUTR; eingleisige Strecke mit schwachem Verkehr und einfachster Betriebsform, bspw. ohne Signalisierung) bis heute überlebt. Den nördlicheren der beiden, der der Anbindung des ArcelorMittal-Standorts in Mouzon dient, habe ich hier bereits mit zwei Fotos vorgestellt: [www.drehscheibe-online.de] , [www.drehscheibe-online.de]

Die anderen knapp zehn noch in Betrieb befindlichen Kilometer zweigen in Verdun von der (seit 2013 ebenfalls nur noch teilweise befahrenen) Ost-West-Verbindung Conflans-Jarny - Sainte-Menehould - Saint-Hilaire-au-Temple (- Châlons-en-Champagne) ab und führen zum großen Kalksteinbruch in Dugny-sur-Meuse. Die bereits seit ihrer Gründung 1926 zur belgischen Lhoist-Gruppe gehörenden "Carrières et Fours à Chaux de Dugny" [www4.ac-nancy-metz.fr] schicken ihre Produkte nicht nur per LKW, sondern täglich auch mit ein bis zwei Ganzzügen auf die Reise.

Hauptkunde ist die Dillinger Hütte, die wie die gesamte saarländische Montanindustrie seit jeher eine enge Verbindung auch zum angrenzenden Lothringen hat. Kalk wird im Verhüttungsprozess an zwei Stellen benötigt: Kalkstein selbst beim Hochofenprozess zur Erzeugung von Roheisen und Branntkalk bei der Erzeugung von Stahl im Konverter. Während der Branntkalk schon seit etlichen Jahren aus Dugny kommt, wie u.a. das sehenswerte Foto von Andreas aus dem Jahr 2003 zeigt [www.drehscheibe-online.de] , rollte der Kalkstein zwischen 1961 und 2017 per Bahn aus der saarländischen Kalksteingrube Auersmacher nach Dillingen. Nachdem dort der reguläre Förderbetrieb eingestellt wurde, wich man auch für dieses Produkt auf Lhoist in Dugny aus. Dafür wurden eigens neue Wagen beschafft und die kräftigen €4000 von Europorte mit der Bespannung des dreimal wöchentlich verkehrenden "Castine"-Zuges betraut, während der "klassische" Kalkzug fest in den Händen der DE18 ist.

Am 9. Oktober 2021 widmete ich mich dem "Neuen" nach diversen aufgeschobenen Besuchen endlich einmal. Als ich rund eine Stunde vor der planmäßigen Abfahrtzeit im Kalkwerk von Dugny vorfuhr, sah schon alles sehr verdächtig nach Abfahrtbereitschaft aus. Also mal fix an der Lokführertür geklopft und tatsächlich wurde die Frage nach dem Fahrtbeginn mit "Immédiat!" beantwortet. Mit der aufgehenden Sonne im Rücken nahm ich also flugs die paar Straßenkilometer nach Billemont in Angriff, wo ich mir an einem kleinen Feldwegbahnübergang die besten Chancen auf erste zarte Sonnenstrahlen auf dem Gleis ausrechnete...

Das klappte letztlich auch recht gut, wobei schon ein paar Minuten im Gras für völlig durchnässte Füße sorgten. Das war hier an diesem Morgen nämlich alles eine sehr feuchte Angelegenheit, wie das mit Moos bewachsene Betongeländer des Bahnübergangs bezeugt wohl nicht gerade untypisch für die zur Maas hin abfallenden Wiesen. Wer genau hinschaut, erkennt an der Andreaskreuztafel und dem Stoppschild auch noch die herunterfließenden Tautropfen, die das Sonnenlicht brechen.

Für die Statistik: €4009 mit Zug 48245 (Dugny-ITE Carrières - Dillingen Hochofen Hütte).

Datum: 09.10.2021 Ort: Billemont [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-EURO 4000 Fahrzeugeinsteller: Europorte
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 5 Punkte

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Grattery voit rouge
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 29.03.22, 18:35
Der frostige Morgen des 13. Februar 2022 stand ganz im Zeichen der letzten, auf einem kurzen Abschnitt der "Ligne 4" westlich von Vesoul noch verbliebenen Doppeltelegrafenmasten mit (mehr oder minder) intakten Freileitungen. Etwa eine Dreiviertelstunde nach dem zuletzt gezeigten Porträt [www.drehscheibe-online.de] grummelte es im Wald zwischen Port-sur-Saône und Grattery. Wenig später schob sich das Objekt der Begierde aus dem schattigen Einschnitt in einen der ersten Sonnenspots des Tages.

Es war wieder einmal der sonntägliche Zug mit der mittlerweile vertrauten Nummer 60905 auf seinem Weg von Châlons-en-Champagne nach Bantzenheim, der feinen Quarzsand aus der Sibelco-Sandgrube in Montgru-Saint-Hilaire zum Floatglaswerk der Euroglas in Hombourg/Haut-Rhin bringt.

Bestens in die von der flachen Wintersonne zu so früher Stunde noch rötlich illuminierten Bäume passte sich die Zuglok, die €4044 von Captrain France, ein. Mittelfristig wird diese Farbgebung leider von den Gleisen verschwinden, denn seitdem die privatrechtlich organisierte SNCF-Spartentochter VFLI (= Voies Ferrées Locales et Industrielles) im Zuge einer namensmäßigen Vereinheitlichung mit dem Angebot außerhalb der eigenen Landesgrenzen seit dem 01. Januar 2021 als Captrain France firmiert, ist Neongrün die neue Unternehmensfarbe. Bei neu gelieferten Loks wie den €4001 von Stadler ist sie bereits ab Werk vorgesehen, aber auch erste Bestandsmaschinen sind mittlerweile schon in der neuen Corporate Identity am Start.

Datum: 13.02.2022 Ort: Grattery [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-EURO 4000 Fahrzeugeinsteller: Captrain
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 4 Punkte

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€tang 4000
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 15.12.21, 15:23 sternsternstern Top 3 der Woche vom 26.12.21
Zu den wohl ungewöhnlichsten Anschlussgleisen im Hexagon gehört zweifelsohne dasjenige des Lafarge-Zementwerks im südfranzösischen Port-la-Nouvelle (vgl. [www.drehscheibe-online.de] ). Es zweigt am nordwestlichen Bahnhofskopf von den Hauptgleisen ab und führt in einem engen Bogen mitten hinein in die Lagunenlandschaft der Étangs, vorbei an Fischerhütten und deren in buntesten Farben schillernden Booten. Als Lagerraum hat - wenn ich das Objekt in Bildmitte richtig deute - sogar der Aufbau eines ehemaligen Kühlwagens in dem illustren Sammelsurium überlebt...

Nachdem die ITE (das steht für "Installation Terminale Embranchée", das französische Äquivalent zum Anschlussgleis) über ein Jahrzehnt ungenutzt und dem Verfall und Bewuchs preisgegeben war, erweckte Lafarge sie Ende 2016 wieder zum Leben. Hintergrund war die zeitgleiche Reduzierung der Unternehmensaktivität am Standort La Couronne bei Angoulême, wo seit Anfang 2017 nur noch die Zementmühle (Broyage) zur Zerkleinerung des bereits zuvor gebrannten Zementklinkers in Betrieb ist. Letzterer wird seitdem per Bahn vom Standort Port-la-Nouvelle aus zugeführt. [www.railpassion.fr]

Mit der Durchführung der zwei- bis dreimal pro Woche stattfindenden Transporte ist Europorte betraut, wobei vor den 1.500 Tonnen schweren Zügen aufgrund der nötigen Rangierarbeiten an den Endbahnhöfen - u.a. auf "unserem" Anschlussgleis - trotz des komplett elektrifizierten Hauptlaufs eine der beindruckenden Euro 4000-Großdieselloks des Unternehmens zum Einsatz gelangt.

Am Morgen des 23. September 2021 war €4034 pünktlich mit dem Leerzug 60201 (Angoulême - Port-la-Nouvelle) am Zielbahnhof eingetroffen. Keine zehn Minuten nach der Ankunft - die Rangiercrew war extrem fix - drückte sie die Wagenschlange bereits quer durch die Lagune in Richtung der Beladestelle auf dem Werksgelände, wo ebenso rasch die Beladung mit Klinker abgewickelt werden und der Vollzug sich noch im Laufe des Vormittags wieder auf die Rückreise machen wird.

Datum: 23.09.2021 Ort: Port-la-Nouvelle [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-EURO 4000 Fahrzeugeinsteller: Europorte
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 19 Punkte

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Staubiges in der Picardie
geschrieben von: Voreifel-218er (36) am: 10.01.21, 21:48
€4053 der VFLI donnert mit dem staubenden Kalkzug 60566 (merci Julian!) von Caffiers nach Mitry-Claye durch die Feuchtwiesen bei Rue in Richtung Süden.

Datum: 19.04.2019 Ort: Rue [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-EURO 4000 Fahrzeugeinsteller: Voies Ferrées Locales et Industrielles (VFLI)
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 10 Punkte

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À qui se lève matin, Dieu donne la main
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 03.11.20, 19:30 sternsternstern Top 3 der Woche vom 15.11.20
Den Frühaufstehern gehört bekanntlich die Welt. Damit diesen Ratschlag auch am Sonntagmorgen in Ronchamp an der "Ligne 4" alle berücksichtigen, schickt VFLI den schweren Sandzug nach Bantzenheim planmäßig noch weit vor der Zeit, zu der die Pfarrkirche Notre-Dame-du-Bas von 1863/64 zum Gottesdient läutet, ostwärts vorbei, mit einer EURO 4000 von Vossloh, versteht sich, die an diesem Tag manchen Wecker ersetzen dürfte... Ab Lure steigt die Strecke nämlich abermals an und erreicht ihren Scheitelpunkt erst zwischen Champagney und Bas-Évette, das etwa 100 Meter höher als Lure liegt. Entsprechend quälte sich auch am 14. Oktober 2018 die farblich sehr hübsch mit dem verfärbten Laub harmonierende €4045 mit dem 60905 (Oulchy-Breny - Bantzenheim) in gemächlichem Tempo, aber mit beachtlicher Geräuschkulisse die Steigung hinauf.

Erst wenige Tage zuvor hatte ich von Vincent, meinem „Beobachtungsposten“ an der „Ligne 4“, die Meldung bekommen, dass die zuvor eingesetzte blau/silberne Mietlok €4038 durch eine Maschine in der firmeneigenen roten Livrée ersetzt worden war. Da der Umlauf bei dieser Leistung in der Regel über Wochen stabil bleibt, war schnell klar, dass ich noch mal „runter“ musste und somit auch für mich an diesem Wochenende kein Ausschlafen angesagt war…;)

Aus dem Dickicht des herbstlichen Waldes heraus schweift der Blick über den Zug und die Dächer von Ronchamp auf die eingangs erwähnte neogotische Pfarrkirche, die gemessen an der Größe des Ortes zwar stattliche Dimensionen annimmt, aber dennoch stets im Schatten der berühmteren Chapelle Notre-Dame-du-Haut steht, die 1950 – 55 im typisch-modernistischen Stil von Le Corbusier etwas abseits des Ortes (m. W. leider nicht mehr mit der Bahn darstellbar - Früher ging es mal: [www.flickr.com] ) errichtet wurde und seit 2016 zum UNESO-Weltkulturerbe zählt.

Datum: 14.10.2018 Ort: Ronchamp [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-EURO 4000 Fahrzeugeinsteller: Voies Ferrées Locales et Industrielles (VFLI)
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 21 Punkte

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Europorte mit Wolkenlotto
geschrieben von: Steffen O. (706) am: 09.03.20, 23:06
Dank einer Vormeldung aus dem Unterfränkischen postierte ich mich am Nachmittag bei feinstem Wolkenlotto in Klein-Gerau. Eine in Deutschland sehr seltene Europorte 4000 näherte sich mit einem Gaskesselwagenzug. Als die Regionalbahn vorbei gefahren war, näherte sich ausgerechnet eine große Wolke der Sonne und verdunkelte die Landschaft für circa 10 Minuten. Glücklicherweise schob sich noch ein Güterzug davor, sodass die Wolken beim Objekt der Begierde soeben durchgezogen waren. So wanderte 0004 002 mit DGS 69603 Münchsmünster - Saarbrücken Rbf Nord bei dramatischer Wolkenstimmung auf die Speicherkarte.

Zuletzt bearbeitet am 10.03.20, 14:44

Datum: 09.03.2020 Ort: Klein-Gerau [info] Land: Hessen
BR: FR-EURO 4000 Fahrzeugeinsteller: Europorte
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 6 Punkte

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Ein Blick über die Friedhofsmauer...
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 06.08.19, 19:53
...von Colombier eröffnet nicht nur einen repräsentativen Einblick in die Bestattungskultur unserer westlichen Nachbarn, sondern auch auf die hier in Dammlage verlaufende "Ligne 4", einstige Schlagader des Fernverkehrs nach Ostfrankreich und in die Schweiz, seit Eröffnung der LGV Est und Rhin-Rhône und der praktisch vollständigen Abwanderung des Güterverkehrs, spätestens aber seit dem Einsatzende der CC 72000/72100 in den Augen vieler Fans eher ein Schatten ihrer selbst.

Ein- bis zweimal die Woche zeigt sich allerdings in passender Fahrplanlage am Abend ein "richtiger" Zug, um das Ensemble zu vervollständigen: Der im Nachtsprung verkehrende leere VFLI-Sandzug von Bantzenheim nach Oulchy-Breny, der stets mit einer bulligen EURO 4000 bespannt ist, entweder in der VFLI-eigenen roten Livrée oder als Europorte-Mietlok in blau/silber. Am 09. Juli 2019 war letzeres der Fall, als €4038 mit dem westwärts in die Nacht fahrenden 60748 (Bantzenheim - Oulchy-Breny) auf den Chip wanderte und nach einem sehr Triebwagen-lastigen Tag für einen mehr als versöhnlichen Abschluss sorgte.

Doch warum eigentlich dieser weite Weg für etwas Sand? Kunde ist der Glashersteller Euroglas S.A. in Hombourg (Haut-Rhin), der über ein Anschlussgleis mit dem Bahnhof Bantzenheim verbunden ist. Täglich verlassen 580 Tonnen im sogenannten Floatglas-Verfahren hergestelltes Glas den Durchlaufofen. Damit die Versorgung mit Grundstoffen für das Glas nicht versiegt, ist das Werk unter anderem auf die kontinuierliche Versorgung mit hochwertigem Quarzsand angewiesen, der zwar nicht übermäßig selten ist, aber eben auch nicht zwangsläufig vor der eigenen Haustüre vorkommt. Fündig geworden ist man unweit von Breny im Département Aisne, wo - wie es der Zufall so will - auch nach der Einstellung des Personenverkehrs zwischen Fismes und La Ferté-Milon die Möglichkeit der Bahnverladung besteht. Dank kürzlich genehmigter Mittel zur Instandhaltung wohl sogar noch ein paar Jährchen.

PS: Merci à Olivier et Vincent pour les infos horaires! :)

Datum: 09.07.2019 Ort: Colombier [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-EURO 4000 Fahrzeugeinsteller: Europorte
Kategorie: ungewöhnliche Perspektiven
Top 3 der Woche: 14 Punkte

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Güterverkehr in Vireux-Molhain
geschrieben von: Dennis G. (227) am: 17.05.19, 22:22
Der Bahnhof Vireux-Molhain liegt westlich der Maas an der Strecke Soissons - Givet. Rund um den Bahnhof befanden sich einst umfangreiche Industrieanlagen, die über die Bahn versorgt wurden. Mit den Fabriken sind auch viele Gleise verschwunden, ein großer Teil der Fläche liegt heute brach. Der Verkehr auf der abzweigenden Strecke ins belgische Mariembourg ist seit 1962 eingestellt und das Gleis auf dem französischen Abschnitt abgebaut. Güterverkehr gibt es in Vireux-Molhain aber auch heute noch regelmäßig zu beobachten. Im Süden des Bahnhofsgeländes befindet sich eine Umschlagstation für Castor-Transporte zum nahe gelegenen Atomkraftwerk Chooz. Am häufigsten sind jedoch Schotterzüge vom Steinbruch bei Givet zu sehen, die dort allerdings nur durchfahren. Einen solchen konnte ich bei der Fahrt in Richtung Süden ablichten.

Die Aufnahme entstand mit einem Hochstativ aus ca. 5 m Höhe.

Datum: 15.05.2019 Ort: Vireux-Molhain [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-EURO 4000 Fahrzeugeinsteller: Voies Ferrées Locales et Industrielles (VFLI)
Kategorie: Hochstativ
Top 3 der Woche: 4 Punkte

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Dieselspektakel 2.0
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 07.10.18, 14:34 Bild des Tages vom 14.09.20
Leicht wehmütig war man als Fan des klassischen Dieselbetriebs nach dem Ende der schweren Sechsachser der Reihe CC 72100 auf der "Ligne 4" Paris - Belfort im letzten Frühjahr zurück geblieben. Denn auch wenn deren Nachfolger im Intercités-Verkehr, die Bimode-Triebwagen der Reihe B 85000, optisch durchaus gefällig sind, schien ohne das vertraute, mitunter schon Minuten vor der Zugdurchfahrt in der Ferne hörbare Diesel-Wummern entlang der bis heute von Telegrafenmasten gesäumten Magistrale einfach irgendetwas fehlen...

Auch ich brauchte eine Weile, bis ich mich diesen Herbst nach längerer "Abstinenz" wieder so richtig für die "Ligne 4" begeistern konnte. Maßgeblich dazu bei trug der ein- bis zweimal wöchentlich verkehrende Sand-Ganzzug von Oulchy-Breny nach Bantzenheim, für dessen Traktion eine Lok des Typs EURO 4000 von Vossloh zuständig ist. Trotz aller Unterschiede - immerhin liegen vier Jahrzehnte zwischen der Konstruktion beider Loktypen - haben sie doch ein paar Gemeinsamkeiten mit den ausgeschiedenen "Nez cassé"-Klassikern der SNCF: Sechs Achsen, über 2000 kW (die EURO 4000 sogar weit über 3000 kW...) Dauerleistung sowie ein stattliches Gewicht jenseits der hundert Tonnen... Und auch optisch hat die EURO 4000 ebenso das Zeug zum "Charakterkopf" wie die CC 72000, wenngleich ihre runde Formensprache natürlich eine ganz andere ist, als Paul Arzens' kantiges Design der 60er-Jahre.

Am bereits sehr herbstlichen Morgen des 16. September 2018 postierte ich mich also für den neuen, jedenfalls von mir zum solchen erhobenen "Starzug" auf einer Feldweg-Überführung unweit von Saulx. Kaum waren die Schatten um viertel nach acht weit genug aus dem Einschnitt zurück gewichen, kündigte sich in der Ferne auch schon die schwer arbeitende Maschine akustisch an! Dass die "Ligne 4" zwischen Vesoul und dem Tunnel von Genevreuille kontinuierlich bergauf führt, macht sich hier gerade für Güterzüge bemerkbar...

Wenig später tauchte die von Europorte an VFLI vermietete €4038, derzeitige Stammlok des Zuges, dann auch tatsächlich im gemächlichen Tempo im Sucher auf, den wie sonntags üblich deutlich verfrühten 60905 (Oulchy-Breny - Bantzenheim) am Haken.

PS: Merci à Vincent, Pascal et Stéphane pour les précieuses infos! :)

Datum: 16.09.2018 Ort: Saulx [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-EURO 4000 Fahrzeugeinsteller: Europorte
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 8 Punkte

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Spotlight zur rechten Zeit
geschrieben von: Julian en voyage (498) am: 10.09.18, 19:54
Oder auch: Unverhofft kommt oft! Wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass dieser alternative Titel auf der französischen "Ligne 4" mit ihrem dünnen Verkehr eher selten zutrifft...;) Erst recht im Güterverkehr!

VFLI, ausgeschrieben Voies Ferrées Locales et Industrielles - eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Staatsbahn SNCF, jedoch fährt mit seinen EURO 4000 aktuell (mindestens) einmal wöchentlich einen Sand-Ganzzug zwischen Oulchy-Breny (an der in diesem Abschnitt im Personenverkehr stillgelegten Strecke Reims - La Ferté-Milon gelegen) und Bantzenheim über die "L4". Üblicherweise erreicht er Belfort aus Richtung Oulchy kommend donnerstags gegen 9h55. Zurück geht es dienstags gegen 18h00 ab Bantzenheim, dementsprechend ab ca. 19h00 auf der "L4" westwärts. Etwa alle zwei Wochen gibt es zu ähnlichen Zeiten an Sonntagen nach und an Freitagen von Bantzenheim ein zweites Zugpaar.

Letzteres verhalf mir am 29. Juli 2016 zur Rettung einer bis dahin eher durchwachsenen Fototour in vertrauten Gefilden. Die klare Luft, die aber von zahlreichen Quellwolken durchsetzt war, ließ mich ein ums andere Mal um mein Fotoglück bangen. Nicht immer mit positivem Ausgang... Nachdem ich den Tag schon für gelaufen hielt (der vorangegangene Intercités mit CC 72100 kam im dunkelsten Wolkenschatten), wurde ich zum Tagesabschluss am Vogesenblick bei Amblans-et-Velotte mit einem Spotlight-Schuss auf den VFLI-Zug 62170 (Bantzenheim – Châlons-en-Champagne) belohnt, der für mich damals sehr überraschend am Ende der Geraden auftauchte.

Datum: 29.07.2016 Ort: Amblans-et-Velotte [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-EURO 4000 Fahrzeugeinsteller: Voies Ferrées Locales et Industrielles (VFLI)
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 8 Punkte

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Wasserzug am Kanal
geschrieben von: Jens Naber (490) am: 16.08.11, 19:31
Kurze Zeit nach dem IC 91 mit seiner BB 15000, wegen dem wir eigentlich an diese Fotostelle gefahren sind, kündigte ein lautes Rauschen einen Güterzug an.
Zur Mittagszeit des heißen 27. Juni 2011 (das war mal einer der wenigen wirklichen Sommertage 2011!) rollt eine Vossloh EURO 4000 mit einem Wasserzug am Haken am Canal de la Marne au Rhin entlang.

Sowohl der Kanal, als auch der Zug werden nun in einem mehrere Kilometer langen Tunnel verschwinden. Der Schiffstunnel hat immerhin eine stattliche Länge von 2,3 Kilometer - durch ihn schippern heute hauptsächlich Freizeitkapitäne.

Datum: 27.06.2011 Ort: Arzviller [info] Land: Europa: Frankreich
BR: FR-EURO 4000 Fahrzeugeinsteller: Europorte
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 1 Punkt

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