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Moderatoren: Heiko Focken - Th.D.
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[OF] 1969 kamen die ersten Standardbusse hier zum Einsatz

geschrieben von: Vierzehn Null Eins

Datum: 24.01.21 13:00

1969 hielten die ersten Standardbusse bei vielen Verkehrsbetrieben Einzug. So auch in Offenbach. Allerdings beschafften hier erst die Auftragsunternehmer entsprechende Fahrzeuge.
Die Stadtwerke Offenbach zogen erst 1 1/2 Jahre später nach.

Im Mai 1969 wurden von den Firmen Bonifer, Offenbach (Wagen 41 - 46) und Lang, Urberach (DI-CW 970-972) neun O 305 für die von ihnen im Auftrag betriebene Linie 21 (Marktplatz -
Dietesheim) in Betrieb genommen. 1970 folgte mit dem DI-H 773 noch ein viertes Fahrzeug der Fa. Lang. Diese frühen O 305 hatten noch die bis 1971 typische Dachkante.
Waren die ersten Standardbusse eigentlich nur für eine Lebensdauer von ca. 6 Jahren konzipiert hielten sie sich in Offenbach doch recht lang. Lang ersetzte im Januar 1980 seine 4 Wagen durch
neuere O 305, Bonifer zog im Dezember 1980 ebenfalls mit neuen O 305 nach. Zwei der Bonifer Wagen (42 und 43) wurden aber nicht ausgemustert sondern machten sich fortan noch im
Schulbusverkehr in Neu Isenburg nützlich. 1983 kehrten sie bis zu ihrer Ausmusterung 1984 dann sogar nochmal auf die Offenbacher Linie 7 zurück. So brachten es die Fahrzeuge auf stolze
11 bzw. 15 Jahre.

Bild 1:
[attachment 335487 830000_B_Bonifer_830901_OF-J42_Busbahnhof_950.jpg]
Wagen 42 der Fa. Bonifer steht hier am 01.09.1983 im Offenbacher Busbahnhof. Er ist hier auf der Linie 7 (Busbahnhof - Lohwald) im Einsatz.
Diese Linie wurde erst 1983 von Bonifer und Lang betrieben, daher geben die Rollbänder auch keine entsprechenden Ziele her. Äußerlich nicht mehr
im besten Zustand hielt der Wagen aber noch ein Jahr im aktiven Dienst durch.

Bei den Stadtwerken Offenbach kamen dann erst im Dezember 1970 die ersten Standardbusse zum Einsatz. Es waren vier MAN 750 HO-SL.
Diese Wagen 81 - 84 trugen als letzte noch die Lackierung in weiß und blau, ab 1971 waren dann alle Wagen in lichtgrau mit diagonal von vorne
links nach hinten rechts über das Dach verlaufendem roten Streifen lackiert, so auch die 1971 beschafften Wagen 85 - 87 des gleichen Typs.
Die Wagen waren mit dem D 846 HM1U Motor mit 160 PS und 4-Gang Schaltgetriebe ausgerüstet und hatten ein genau so kultiviertes Fahrverhalten
wie die Vorgängertype MAN 750-HO M-11 A (Metrobusse). Diese Wagen waren bis 1982 bis 1983 im Bestand.

Bild 2:
[attachment 335489 820000_B_OF_820607_OF-LX81_31_Busbahnhof_950.jpg]
Hier stehen am 07.06.1982 die Wagen 31 und 33 (1980 umnummeriert ex 81 und 83) im Busbahnhof. Während beim vorderen Wagen ein Teil
des Zierrates an der Front schon fehlt zeigt sich der 33 dahinter noch mit originaler Frontklappe. Wegen dem Schaltgetriebe waren die Wagen
in den letzten Jahren überwiegend auf der Linie 19 nach Heusenstamm - Rembrücken eingesetzt.

Im Oktober 1972 und Januar 1973 folgten dann je fünf MAN SL 192. Diese waren dann mit der optisch gefälligeren Stülb-Front ausgestattet.
Sie hatten den 192 PS leistenden D 2157 HMXU Motor im Heck eingebaut. Das Zweigang-Diwabus Automatikgetriebe brachte aber gegenüber
den Schaltwagen einen großen Rückschritt im Fahrkomfort. Bei ca. 28 Km/h schaltete das Getriebe in den zweiten Gang und der Rest ging dann
nur über die Drehzahl was doch zu einer hohen Lautstärke im Fahrzeug führte. Außerdem waren die Wagen im Standgas so schlecht eingestellt
das im Stand der ganze Wagen vibrierte. Da gab es Fahrer die dann schon mal etwas unter das Gaspedal klemmten damit der Wagen im Stand
etwas ruhiger lief... Diese als 88 bis 97 gelieferten Wagen wurden 1980 in 38 bis 47 umgezeichnet und schieden bis 1986 aus.

Bild 3:
[attachment 335493 830000_B_OF_830530_OF-M91_41_BWaldstr_950.jpg]
Hier steht Wagen 41 (ex 91) am 30.05.1983 an der Haltestelle Bahnüberführung Waldstraße. Optisch wirkten die Fahrzeuge mit der neuen
Offenbacher Lackierung und der Stülb-Front recht elegant.

Bei den Gelenkbussen wurden zunächst bis 1971 noch O 317 mit Vetter Aufbauten beschafft. Im Oktober 1972 / Januar 1973 wurden dann
zusammen mit den SL 192 Solobussen auch je fünf Gelenkwagen vom Typ SG 192 beschafft. Diese Wagen (53 - 62) hatten ebenfalls den
D 2156 HMXU in Verbindung mit dem Zweigang Diwa-Getriebe als Kraftquelle, allerdings war der Motor hier unterflur im Vorderwagen eingebaut.
Dadurch war der Wagenboden im Gegensatz zu den Solowagen etwas höher, eine dritte Stufe war deshalb zum Einstieg nötig. Stehende Fahrgäste
über 180 cm Körpergröße mussten allerdings aufpassen das sie sich nicht den Kopf gestoßen haben... Zwischen 1982 und 1984 wurden die
Wagen dann durch Neufahrzeuge vom Typ Daimler Benz O 305 G ersetzt. Alle Wagen fanden dann noch ein zweites Leben bei verschiedenen
Privatunternehmen in Deutschland. Nur der Wagen 54 stand lange bei einem Händler in Langen rum und dann verlor sich seine Spur.

Bild 4:
[attachment 335499 820000_B_OF_820607_OF-T53_Busbahnhof_950.jpg]
Hier hat der Wagen 53 am 07.06.1982 gerade seine gut einstündige Rundfahrt auf der Ringlinie 20 beendet und gönnt sich seine ca. 20-minütige
Pause um dann den Ring in entgegengesetzter Richtung zu drehen. Bei der Gelenkwagen 53 - 57 war das Feld an der Front innerhalb des Rahmens
ursprünglich rot lackiert. Wohl wegen eines Unfallschadens wurde es bei den Wagen 53 und 54 dann später nicht mehr rot lackiert, auch fehlte
hier der "DIESEL" Schriftzug. Knapp ein Jahr später war für den 53 in Offenbach Schluss und er fuhr fortan bei der Fa. Vogel in Höchstadt/Aisch.

1975 folgten dann als Ersatz für die letzten Büssing/Ludewig 12-Meter Wagen nochmals vier Gelenkbusse vom Typ SG 192. Diese Wagen 63 - 66
waren optisch ähnlich mit den Wagen 53 - 62, nur der Nachläufer war im Heck an der Unterkante etwas abgeschrägt. Als Motor war hier der
D 2356 HMYU mit 210 PS Leistung von MAN in Verbindung mit einem Voith-Dreigang Automatik Getriebe eingebaut. Die Wagen 63 und 64 hatten
zusätzlich noch einen Retarder was den Wagen beim Bremsen das typische Heulen einbrachte. Es war aber zu merken das die Wagen deutlich
besser "in die Pötte kamen" als ihre Vorgänger. Wagen 66 war der erste Wagen der dann später eine Ganzreklame erhielt, ihm folgte dann später
noch der Wagen 64. Während Wagen 63 Anfang 1986 ausschied und als fahrende Imbissbude bis nach Südeuropa reiste wurden die drei anderen
Wagen Ende 1986 an die Fa. von Mulert in Rees verkauft. 64 wurde dort als KLE-VM 50 eingesetzt. Die Wagen 65 und 66 wurden ohne Einsatz
nach Frankreich weiterverkauft, hier verlor sich leider ihre Spur.

Bild 5:
[attachment 335506 840000_B_OF_840611_OF-AV64_BiebererStr_950.jpg]
Hier ist Wagen 64 am 11.06.1984 mit seiner Ganzreklame für den Flughafen Frankfurt am Main im Fußballeinsatz zum Bieberer Berg unterwegs.
Er befährt hier die Bieberer Straße und wird nach wenigen hundert Metern sein Ziel erreicht haben und die Fans ausladen. Die (heute noch
stehenden) Masten stammen vom 1972 eingestellten O-Bus Betrieb.

Von 1978 bis 1984 wurden dann weitere Standard 1 Busse der Typen MAN SL 200 (13 Stück), MB O 305 (14 Stück), O 307 (1) und O 305 G
(30 Stück) beschafft. Diese gehörten dann bis 1999 zum gewohnten Anblick.

Schönen Sonntag

Jens

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