DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 21 - Stuttgart 21 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
In dieses Forum gehören alle Diskussionen und News zum Thema "Stuttgart 21". - Eine dringende Bitte an alle Beitragsverfasser: Sachlich bleiben - ganz gleich, ob man für oder gegen dieses Projekt ist. Beleidigungen und Verleumdungen sind auch in diesem Forum NICHT gestattet!
Diesen Beitrag den Moderatoren melden?

Re: Hermann gegen oberirdische Gleise

geschrieben von: rad3m

Datum: 18.01.21 18:39

Was ist jetzt von dieser langen Diskussion übriggeblieben? Das erinnert ja fast an eine Zweiteilung in extreme Lager ohne Mitte dazwischen, wie aktuell in den USA. Kann es dort eine gemeinsame Politik geben? Wenigstens in den wichtigsten Fragen?

Kann es für Stuttgart einen Mittelweg geben? Das müsste doch etwas leichter zu erreichen sein, selbst wenn man den Tiefbahnhof als unveränderbares Störobjekt, und die Umgebung als ebenso starres Planungsobjekt städtischer Kleininteressen als gegeben ansetzt. Aber darum herum gibt es zum Glück nicht soviel Starrheit. Stuttgart schadet sich selbst am meisten, wenn der Bahnknoten nicht so leistungsfähig wird, wie es eine künftige City braucht. Es geht ja schon los, wenn man darum herum an vielen Stellen die Chancen nutzen will, die Bedeutung von Ersatzknoten anzuheben. Nicht nur beim Filderknoten (früher vom Flughafen dominiert), überraschenderweise dann trotzdem auch St.-Vaihingen (wirklich nur als Zwischenaushilfe?). Weil der Bahnhof Bad Cannstatt nicht an der Schusterbahn liegt, könnte stattdessen weiterhin Esslingen eine Aushilfe sein für Fernzüge, die nicht in den Tiefbahnhof wollen oder können, z.B. Billiganbieter, die Dieseltriebzüge weiter nutzen.

Mit diesen Beispielen wollte ich nur andeuten, dass abgesehen von der Stuttgarter Starrheit die meisten Ideologien nicht so unflexibel bleiben müssen. Fahrpläne sind Software. Wenn ihr über ITF und Deutschlandtakt diskutiert, hört sich das an wie über Hardware. Natürlich wird man für die schnellsten ICEs und einige zusätzlichen Städteverbindungen einen optimierten Kern des D-Taktes hindurch zu retten versuchen. Aber welcher Anteil der Reisenden wird das nutzen können? Eine zwei- Klassen- Gesellschaft im Fernverkehr darf es nicht geben. Denn in Zukunft sollte das Gemeinwohl krassem Egoismus einer Minderheit vorgezogen werden.

Die bewährte Kombination von freier Marktwirtschaft, wobei "frei" durchaus farblich getönt sein darf, aber eben gekoppelt mit neuester KI, könnte auch auf der Schiene eine Schwarm-Intelligenz zustande bringen. Sowas sieht man, seit Autoverkehr Stau bedeutet, heute nur noch bei Fußgängern und Radfahrern. Und eben in manchen ÖPNV- Netzen in zaghaften Anfängen. Das wird sich entwickeln. Schneller, als die Infrastruktur mitwachsen kann. Schon vor Corona konnte man (ohne Nutzung der überfüllten ICEs) durch geschicktes Umsteigen zwischen allen Zugtypen gut vorankommen und oft auch Tarifvorteile nutzen. Aber dieses Spar- Ziel mittels künstlicher Intelligenz wird nicht mehr funktionieren, wenn es mehr als nur wenige Kenner der Strecken und Linien anwenden - vergessen wir es!

Gib bitte eine Erläuterung, warum Du diesen Beitrag melden möchtest. Dies erleichtert es den Moderatoren, Deine Meldung zu verstehen.