geschrieben von: SpDrS600
Datum: 09.11.20 19:34
Lieber Chris-S,Lieber SpDrS600
einige Anmerkungen:
Du hast geschrieben: "Verbesserung von Bahninfrastruktur ging, sondern um Immonilienprofite. Aber das ist Geschichte und wurde ja hier und an anderen Stellen zu genüge diskutiert."
Das Projekt ist 1997 gestartet. Ich habe 23 Jahre später noch keinen getroffen, der einen konkreten Immobilienprofit gemacht hätte. Für mich und viele Entscheider in der Stadt Stuttgart ist das ein Stadtentwicklungsprojekt.
Du hast geschrieben:
"Und nun zu Deinem generellen Einwurf, dass ich alle beteiligten Politiker für käuflich erachte. Das ist nicht der Fall. Aber wenn sich Politiker ihren Lebensabend dadurch vergolden lassen, dass sie sich mittles Tantiemen für Ihr ehemaliges Tun bedienen, dann ist das etwas, was weite Teile der Bevölkerung für unanständig halten. Wenn Du die Diskussion hier verfolgt hast, dann hast Du sicher mitbekommen, dass ich hier keinen Unterschied bei der Parteizugehörigkeit machen. Ein solches Verhalten und weitere Dinge sind der Grund, warum man sich allenthalben Sorge um die westlichen Demokratien macht. Wenn wir Zustände wie in USA haben wollen, dann müssen wir nur noch ein paar Jahre so weitermachen, die Anzeichen dazu sind ja unverkennbar bereits da."
Ich bin der Meinung, dass wir eine Durchlässigkeit zwischen Wirtschaft und Politik brauchen. In den USA kann ein Milliardär Bloomberg Bürgermeister (und ein Trump leider Präsident) werden. In Deutschland wäre das unvorstellbar. Als soziale Marktwirtschaft sind wir auf wirtschaftliches Verständnis angewiesen. Bei uns ist die Entwicklung leider so, dass kaum noch technische Wissenschaftler, Ökonomen und Betriebswirte mit Berufserfahrung sich aktiv in die Politik einbringen. Verkrachte Hochschulexistenzen haben wir schon mehr genug in der Politik.
Du hast geschrieben:
"Ein Aufsichtsrat sollte tunlichst eine kritisch-konstruktive Distanz zum Vorstand haben. Dies ist nicht mehr gewährleistet, wenn man zum Unternehmen bereits eine wie auch immer geartete monitäre Beziehung hatte."
Generell: welche konkrete frühere monetäre Beziehung siehst Du denn im Falle Oettinger/Herrenknecht? Und wo siehst Du ihn befangen? Die Zeit als Ministerpräsident liegt nun ja schon über 10 Jahre zurück. Ein Berufsverbot für ehemalige Politiker scheint mir nicht sonderlich fair zu sein.
Die Rolle des Aufsichtsrats ist im AktG relativ gut geregelt. Und nein die Aufgabe geht über die Kontrolle hinaus. Die Aktionäre, haben recht genaue Vorstellungen, was sie von einem konkreten Aufsichtsrat erwarten. Wenn sie einen Wissenschaftler berufen, dann ist dessen Aufgabe relativ klar. Die Arbeitnehmervertreter im AR vertreten neben der Kontrolle recht deutlich die Interessen der Arbeitnehmer.
Wenn Du einige deutsche Großkonzerne anschaust, dann sind oft ehemalige Vorstände im Aufsichtsrat.
Mir scheint, dass bei Dir ein Denkfehler über die Rolle des Aufsichtsrats vorliegt. Er ist nicht der Gesellschaft sondern dem Unternehmen und dessen Besitzern gegenüber verpflichtet. Der Gesellschaft ist er dann verpflichtet, wenn der Aktionär der Staat ist und dann aber auch nur indirekt.
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