Hallo Kollegen!
Erst einmal herzlichen Dank an Alex, daß er diesen Aufruf hier ins Netz gestellt hat. Handelt es sich doch hier um den liebenswerten Rest einer, einstmals ausgedehnten Schmalspurbahn.
Diese hat ja seinerzeit das "flache Land" mit der "großen weiten Welt" verbunden .
Sie ist also auch ein Zeugnis der Geschichte- für deren Erhaltung es vom Staat keinerlei Mittel gibt. Was nun der Verein hier auf die Beine stellt ist schon beachtlich! Immerhin ist auch die HU der Px48 1756 in Eigenregie erfolgt! Von deren guten Zustand konnte ich mich am 17.November bei einer Sonderfahrt überzeugen.
Damit Ihr Euch von diesem Verein und seinen Aktivitäten ein Bild machen könnt, will ich zunächst ein paar Eindrücke dieser Sonderfahrt zeigen...
Im Anschluß daran ein paar Bilder von der zerlegten Px48 1920.
Nachdem die Güterwagen auf den BF Sroda Wask. gefahren wurden, fuhr unser Zug los. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und Nebel war eine entsprechende Dampfentwicklung zu "befürchten". Das Anhängen der Güterwagen auf dem Bf Sroda Wask. war dann auch der erste Fotohalt.
Auch blühten noch einige Blumen der typischen Bahndammvegetation
der erste Fotohalt auf der Strecke war im Bf Slupia Wielka
am Haltepunkt Annopole wurden wir von diesem schönen Auto überholt
Bf Placzki
Nun aber alles wieder Einsteigen. Die Reisegruppe bestand aus etwa fünfzig polnischen und deutschen Eisenbahnfreunden.
Im Bf Snieciska wurden die Güterwagen abgehängt, so daß der Zug als reiner Personenzug zum Endbahnhof dampfte. Die Kollegen bereiteten derweil das Picknick, welches im Fahrpreis inkludiert, war vor.
Den Bahnhof Snieciska haben wir natürlich nicht ohne einen Fotohalt verlassen. Die Brücke ist auch zu malerisch!
Langsam entschwindet das Züglein
Zu Fuß ging es dann zum nächsten Fotohalt. Leider hatte der Feuerwehrwagen die "Szene" zugefahren, so daß ich mich entschieden habe, zwei doch sehr gegenlichtige Nachschüsse zu fertigen.
Hier noch mal das ganze beim Durchqueren des Gestrüpps beim Einsteigen
Am nächsten BÜ gibt es dieses schlichte Kreuz
Und schon sind wir in Zaniemysl
Vor der Rückfahrt noch eine Szene, wie sie sich vor dreißig Jahren abgespielt haben könnte
Der Wind läßt die Abdampffahne zerflattern
Noch ein par Schaufeln Kohle aufs Feuer, etwas Glut in den Ofen der Wagen- und es geht zurück nach Sroda
An der Strecke ergab sich diese Fotomöglichkeit
um dann den Zug am vorgesehenen Fotopunkt zu erwarten
wo wir bereits von den Automibilisten erwartet wurden, hier ein wunderschöner, originaler Sirena 105
inzwischen hatten die Kollegen vom Verein die Feuer angezündet und die Brotzeit vorbereitet. Ausgerüstet mit Brötchen Wurst und Spieß war der "Kollege Eisenbahnfreund" für die Zubereitung seines Essens verantwortlich... als Thüringer sollte man damit jedoch keine Schwierigkeiten haben. Lecker, mal ein anderer Geschmack (so sagt meine Schwiegermutter)
Nach dem unser Zug zum GmP wurde, noch mal ein Fotohalt auf der Brücke
Die bereits nahe am Horizont befindliche Sonne tauchte den Zug in ein goldenes Licht.
Einfahrt des Zuges mit dem "Empfangsgebäude" des Bf Snieciska
Der Schatten unseres Zuges im untergehenden Sonnenlicht. An diesem Tag habe ich auf den Wiesen und Feldern etwa dreißig Rehe und einige Störche beobachten können.
Und schon wieder überqueren wir die Hauptbahn von Poznan nach Wroclaw
Nach Sonnenuntergang erreichen wir den Bahnhof Sroda Miasto.
Für alle Interresierten, hier besonders für die Freunde des OSEF, gab es noch eine Führung im Lokschuppen. Dabei wurden auch die Fortschritte bei der Aufarbeitung der zweiten Px48 sichtbar. In absehbarer sollte die Schrodaer Kreisbahn die einzige Museumsbahn in Polen sein, die über zwei betriebsfähige Dampflokomotiven verfügen kann. Hier wünsche ich den Kollegen viel Erfolg.
Ich möchte mich noch mal bei allen für die Planung und Durchführung der gelungenen Sonderfahrt bedanken.
Nun aber ein paar Bilder von der bereits zerlegten Px48 1920. Diese Bilder zeigen den Zustand der Aufarbeitung am 17.November 2018. Inzwischen sind weitere Fortschritte zu erkennen, wie die Bilder im obenstehenden Link zeigen...
Vor dem Lokschuppen sind Führerstand, Domverkleidungng und der verschlissene Aschkasten abgestellt. Während der Aschkasten wohl verschrottet wird, harren die anderen Teile ihrer baldigen Aufarbeitung
Ein neuer Aschkasten ist bereits angefertigt
Der Kessel ist bereits vom Rahmen abgehoben und entrohrt worden. Augenscheinlich ist er auch in einem passablen Zustand- was die Kosten nicht noch zusätzlich in die Höhe treiben wird.
Blick auf die Rauchkammerrohrwand
Feuerbüchse mit Stehbolzen und hinterer Rohrwand- hier ist zu erkennen, daß der Kessel entrohrt ist
Stehkesselrückwand mit den Anschlüssen für Wasserstand und Prüfhähne, sowie dem Futter für die Reglerstopfbuchse
Sehr schön sind auf dieser Aufnahme der Stehkesselrückwand die Schilder für niedrigsten Wasserstand, und die beiden Kesselschilder (für den höchsten zulässigen Kesseldruck und das Herstellerschild) erkennbar. Die Feuertür ist bei dieser Bauart nach preußischen Normalien ausgeführt. Eine Marcotti-Tür wäre für den kleinen Kessel einfach zu groß
Ersatzluftpumpen für die Westinghouse-Bremse
Das Fahrwerk wartet noch auf die Aufarbeitung
Blick auf den Rauchkammersattel, das rostige, mit einem Lappen zugestopfte Teil ist das Blasrohr
Wenn die HU der Px48 1920 abgeschlossen ist, verfügt die Sredzka Kolej Powiatowa für einen größeren Zeitraum über zwei betriebsfähige DAMPFLOKOMOTIVEN. Dies ist ein Alleinstellungsmerkmal aller polnischen Museumsbahnen. Wünschen wir dem rührigen Verein viel Glück!
Ganz herzliche Grüße
Christian