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Moderatoren: Klaus Habermann - JensMerte - TCB
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Firlefanz? Ganz meine Meinung!

geschrieben von: Bert

Datum: 09.06.10 16:42

onkelheri schrieb:
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> Ändert die Prüfvorschriften für Museumslok`s auf
> "Kilometerleistung" und schon könnte es etwas
> bunter werden ...

Davon, dass du diese Idee hier ständig wiederholst, wird sie nicht besser!

Erstens: Es gibt im Sinne der EBO keine "Museums-"fahrzeuge. Es gibt nur Fahrzeuge, die die Kriterien der EBO erfüllen, die dürfen auf öffentlicher Eisenbahninfrastruktur fahren und solche die dies nicht tun, die dürfen folglich auch nicht fahren. Wo sollte man die Grenzen ziehen? Es gibt sicher Rangierloks, die täglich im Einsatz stehen und trotzdem in 8 Jahren weniger Kilometer zusammen bekommen, als so manche "Museums-" 01. Verschleiß kann man auch nicht nur an der Laufleistung festmachen. Ich kann an eine Lok 2 oder 10 oder 20 Wagen anhängen, das macht einen Unterschied für die Beanspruchung der Maschine aus.

Zweitens: Gerade der Kessel einer Dampflok ist ein hoch sensibles und unter Umständen hoch gefährliches Bauteil! Ausgerechnet dieser Kessel ist im "Museums-"Betrieb allerdings einer höheren Beanspruchung ausgesetzt als im Regelbetrieb, weil er vom ständigen Anheizen und wieder ausgehen lassen schneller verschleißt als wenn er nur alle 25 Tage mal zum Auswaschen kalt gemacht wird. Das kannst du glauben oder nicht, aber es ist eine Tatsache. Es wird seine Gründe haben, dass die Untersuchungsfristen für die Kessel NACH dem Ende des planmäßigen Dampfbetriebes mal auf die heute gültigen 3+1 Jahre GESENKT wurden.

Drittens: Die nach 6 (+1+1) Jahren fällige EBO-Untersuchung enthält auch heute schon nur die minimal zur Wahrung der Betriebssicherheit erforderlichen Prüfungen. Die Arbeiten, die viele Vereine an ihren Fahrzeugen im Rahmen der "Hauptuntersuchung" durchführen, sind demzufolge auch meist meilenweit von dem entfernt, was die Staatsbahn früher mal bei einem AW-Aufenthalt an einem Fahrzeug des Regelbetriebes durchgeführt hat, welches danach wieder einige Jahre störungsfrei im täglichen Betrieb laufen sollte. Ich will das jetzt bei Weitem nicht auf alle deutschen Museumsfahrzeuge beziehen. Ich will das auch sonst nicht weiter bewerten, weil ich weiß, was für ein Kraftakt es häufig ist, die historische Technik überhaupt am Laufen zu halten. Aber ich habe quer durch die Republik - von Ost bis West und von Nord bis Süd - neben hervorragend gepflegten Museumsfahrzeugen auch schon jede Menge rollenden Schrott gesehen. Und manchmal war die Farbe der Untersuchungsanschrift an der Pufferbohle dabei noch nicht mal trocken. Mit diesem Wissen rollen sich mir die Fußnägel hoch, wenn irgendjemand fordert, für Museumsfahrzeuge auch noch Ausnahmen von den gesetztlichen Untersuchungsfristen einzuführen.

Ach und noch was: falls jetzt wieder der Vergleich mit den Oldtimern im Straßenverkehr kommt: der Fahrer eines nicht verkehrssicheren historischen PKW gefährdet meist zunächst erst einmal - nicht ausschließlich, aber vorwiegend - seine eigene Gesundheit. Der Betreiber eines nicht betriebssicheren Schienenfahrzeuges gefährdet die Sicherheit vieler, vieler seiner Fahrgäste. Auch unter diesem Aspekt muss ich die Einführung irgendwelcher Extrawürste bezüglich der Instandhaltung von wie auch immer zu definierenden "Museums-"fahrzeugen nur aufs Schärfste ablehnen.

Gruß
Bert

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