tbk schrieb:
Saxobav schrieb:
ich habe mir gerade mal das
PDF-Dokument zur Technik über den WP-Link durchgelesen. Nach meinem Verständnis haben die Loks Gleichspannungsmotoren. Diese werden mit gleichgerichteter Wechselspannung gespeist. Und damit hat man prinzipiell alle Möglichkeiten zur Gleichstromspeisung, egal ob aus Akku oder Oberleitung. Und auch zur Rückspeisung.
Inzwischen ja. Die 1044 hatte noch keinen umrichter, der beim bremsen auch wieder die richtige wechselspannung erzeugt und zurückspeist, sondern eine fremderregte gleichstromwiderstandsbremse.
Es ist bei solchen Rekonstruktionen dann eine Erweiterung, wenn man zusätzlich auch den Austausch der direkten Antriebsmotoren mit betrachtet. Man benötigt ja auch für bisherige Gleichstrommotoren eine neue spezielle Leistungselektronik, behält aber deren höheren Wartungsaufwand. Der Ruf geht dann nach Standardmotoren bestimmter Leistungsklasse, die "nur" ein speziell adaptiertes Einbaugehäuse haben. Es bleibt zunehmend weniger von der Spenderlok übrig. Also muss das Lokchassis dauerhaft gute mechanische Eigenschaften haben, weshalb man den Teilpreis von ggf. mehreren 100 k€ für das mechanisch unveränderte Chassis mit Fahrwerk einsparen kann/will.
Diskussionsbeispiel könnten die BR 13x gegen die BR159 sein. Die Beibehaltung des Diesels (ggf. Betrieb mit Erdgas) und der Ersatz der alten Gleichstromtechnik (Generator, Motoren) gegen neue permanent erregte Fahrmotoren mit Generator könnten so viel Masseneinsparung je Fahrzeug bringen, dass damit ein 4-6MW-Trafo mit an Bord könnte. Optimierungspotential bietet dann noch das Volumen des Treibstofftanks, der ggf. verkleinert werden könnte. Aber auch bisherige hydrodynamische Loks (BR218, Rangierloks) etc. könnten mit ähnlichen Teilekits auf dieselelektrischen Antrieb umgerüstet werden.
So oder ähnlich könnte jede stückzahlreiche oder konstruktionsverwandte Baureihe geprüft werden und ein "grünes" Recycling durch Lebensdauerverlängerung erreicht werden. Man adressiert damit den sogenannten Zweit-Markt, der sich ja aber eben aus den Lieferanten der Premiumhersteller zusammensetzt. Weniger Kapitalstark, aber innovativ. Da die Entscheidungen zum Refurbishing betriebswirtschaftlich fallen, können sie je Land sehr unterschiedlich sein. Falls wirklich die Bahn wieder in die Fläche kommen soll, werden dort deutlich weniger Kilometer gefahren werden. Der Grund, weshalb in der DDR die Loks relativ weniger Laufleistung hatten im Vergleich zum späteren Kilometerfressen auf den Nord-Süd-Strecken am Rhein.
Um solche "schädlichen" Altbauloks vom Markt zu nehmen, könnte ich mir sogar eine Inzahlungnahme bei Neukauf vorstellen. Andererseits hat Stadler in Mannheim ein neues Kompetenzzentrum als Ingenieurbetrieb für die Renovierung von Bestandsfahrzeugen in Betrieb genommen. Damit könnte man einen weiteren Markt für den Vertrieb vorhandener eigener Baugruppen erschließen, inklusive verkehrsfähiger Zulassungen. ETCS-Nachrüstung könnte ein erstes Thema sein zum Aufbau eines Kundenstamms.
Schauen wir mal auf die 1x44er, wie deren zweites Leben gestaltet wird.
Viele Grüße, saxobav.