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Re: [AT] Frage zu Zugschlussbeleuchtung und "Fernlicht" an ÖBB-Triebfahrzeugen

geschrieben von: Traunbahn

Datum: 31.01.21 13:08

Hallo Manuel!

Wie ich den Beiträgen teilweise entnehme wird da schon einiges in Bezug auf Deine Frage zu den 70er- und 90er-Jahren vermischt mit persönlichen Erinnerungen und späterne Gepflogenheiten vermischt.

Die Dienstvorschrift V2 Signalvorschrift verlangte eine Kennzeichnung der Zugschusses mit einem Zugschlußsignal. Dies war in den 70er Jahren eine rote Scheibe mit weißem Rand tagsüber und eine (damals bereits akkubetriebene) Zugschlußlaterne nachts, welche an einem Verschieberhandgriff am letzten Fahrzeug Fahrtrichtung rechts angebracht wurde. Dies galt auch für Reisezüge und diese Praxis entfiel bei letzteren erst mit eingebauten Zugschlußlampen an den Personenwagen. Mit Aufkommen der rückstahlenden Zugschlußscheiben entfiel die rote Laterne nachts, auch bei Zügen mit Fahrzeugen ohne fixem Zugschußsignal.
Rechteckige Tafeln wie beider DB gab es bei den ÖBB nicht!! Sie wurden nur mit Zunahme der durchgehenden Güterzüge ohne Grenzaufenthalt bis zum ersten Zugbehandlungsbahnhof zugelassen und dies war auch in den Zusatzbestimmungen zur Signal-und Verkehrsvorschrift definitiv auf Strecken in Grenzraum beschränkt. Erst Mitte der 90er-Jahre kam es dann geduldetermaßen zu einer Verwasserung, in dem auch die verschiedensten ausländischen Zugschlußsignale auftauchten und geduldet wurden. In manchen Diensträumen gab es sogar fast Sammlungen "exotischer" Zugschlüsse beim Personal. Zugschlüsse, die wohl kam mehr in ihr Heimatland zurückkehrten.

Bei Lokzügen oder Schiebeloks wurde der Zugschluß auf gleiche Art und Weise mit dem runden Zugschußsignal unter dem Puffer gekennzeichnet, so ferne nicht eine Lampe der rückwärtigen Stirnlichter mit einer roten Vorsteckscheibe rot geblendet war (tagsüber musste die Lampe nicht leuchten, es genügte die Blendscheibe). Mit zunehmender Ausrüstung mit eingebauten Zugschlußsignalen genügte dann mindestens eine rote Zugschußleuchte - wobei das mindestens schon besagt, dass es dem Lokführer überlassen war wie viele rote Lichter er aufdrehte. Manche kamen nur mit einer roten Zugschlußleuchte daher, manche drehten den ganze "Christbaum" auf, wie wir im Dienst sagten. Im speziellen Fall der 1020 hast Du somit 3 Varianten zur Auswahl, entweder ein und oder beide roten Lichter am Vorbau oder die eine rote Schlußleuchte über den Führerstandsfenstern! Alles war im Betrieb anzutreffen und nichts ist falsch ;-)

Hinsichtlich der Bemerkung zur 2068 möchte ich ergänzen, dass dies nicht die einzige Baureihe mit zwei knapp nebeneinander angeordneten Schlußlampen war. Auch die Baureihe 1043 hatte eine derartige Situierung, da man bei unveränderter Lichteranordnung gegenüber den schwedischen Rc-Typen (oben zwei Scheinwerfern und einem Zugschluß dazwischen) die Lampenbelegung nur umdrehte und bei den ÖBB einen Spitzenscheinwerfer und zwei Zugschlüsse hatte.

Einen schönen Sonntag wünscht

Traunbahn

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